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J. Boie, A. Würzbach und C. Strunz

Biegt „Bild“ nach links ab? Springer-Verlag wirft drei Chefs raus

16.03.2023

| Lesedauer: 2 Minuten
Der Springer-Verlag hat die Chefredaktion der Bild-Zeitung gefeuert. Mit diesem Wechsel ist eine inhaltliche Neuausrichtung zu erwarten. Vor allem aber wird die neue Chefin Marion Horn den Sparkurs des Hauses mittragen.

Die Aussage „Ich lese gerade Drehbücher“ gilt unter Schauspielern als Euphemismus für Arbeitslosigkeit. Marion Horn wollte Drehbücher schreiben, nachdem sie bei dem Beratungsunternehmen Kekst CNC raus war. Dorthin war sie erst 2019 als Partnerin gewechselt, als ihre Zeit als Chefin der Bild am Sonntag (BamS) abrupt zu Ende ging. Nun wollte sie Drehbücher schreiben.

Doch der Axel-Springer-Verlag kam Marion Horn dazwischen. Der warf auf einen Schlag die drei Chefredakteure der Bild-Zeitung raus: Johannes Boie, Alexandra Würzbach und Claus Strunz. Boie und Strunz sind fleißig auf Twitter unterwegs – seit fünf Tagen aber nicht mehr (Stand Donnerstag, 16 Uhr). Sodass man ahnen kann, wie lange sie schon von dem Schritt wussten. Als der Verlag diesen heute in der Redaktion verkündete, waren die drei Chefredakteure schon nicht mehr dabei.

Zum 17. April stößt Robert Schneider als weiterer Chefredakteur zur Bild. Bis dahin soll Horn die Zeitung alleine führen. Als freie Drehbuchautorin war sie offensichtlich abkömmlich. Der Verlag kündigt sie mit diplomatisch verklärten, aber durchaus interessanten Worten an: Sie stehe „für einen klaren Wertekompass, journalistische Exzellenz, Führungsstärke und Leidenschaft für guten Boulevardjournalismus“, wie sich Claudius Senst, CEO der „Bild“-Gruppe zitieren ließ.

„Ein klarer Wertekompass“: An erster Stelle für Horns Berufung steht die grundsätzliche Ausrichtung der Bild. Nach innen wie nach außen. Mit dem Abgang von Chefredakteur Julian Reichelt kam die Redaktion in eine Schieflage. Interne Mails und Nachrichten wurden an konkurrierende Unternehmen gesteckt, um die Kampagne gegen Reichelt immer wieder aufleben zu lassen. Gleichzeitig schwächelte das Blatt inhaltlich. Skurile Geschichten aus dem Puppen-Bordell standen symbolisch für die fehlende Schlagkraft auf dem Boulevard.

Die drei Chefredakteure galten als ebenso zerstritten wie die gesamte Redaktion. Ein Indiz: Als andere Medien längst mit der Meldung raus waren, berichtete Bild.de immer noch nicht prominent über die Aufräumarbeiten im eigenen Haus. Ob Horn den Laden mit ihrer „Führungsstärke“ eint, ist fraglich. Noch fraglicher ist indes, ob sie die alte Schlagkraft der Bild im Boulevard wiederherstellen kann.

Als Chefredakteurin der BamS erhielt Horn Preise für den neuen Stil, den sie im Boulevard eingeführt habe. Nur dummerweise liefen der einstigen Institution mit dem neuen Stil die alten Leser weg. Die Wochenzeitung siechte, bis der Verlag die beiden Redaktionen 2019 zusammenlegte und Horn zu Kekst CNC wechselte. Horn war eine Merkel-Vertraute, deren Politik sie stets wohlwollend flankierte. Als der Journalismus Biss gebraucht hätte, hatte sie Beißhemmungen.

So gesehen könnte ihre „journalistische Exzellenz“ für die Zukunft der Bild eine Rolle spielen. Als die Welt über die biologische Tatsache berichtete, dass für die Fortpflanzung die zwei Geschlechter Mann und Frau eine wesentliche Rolle spielten, griff Verlags-Chef Mathias Döpfner korrigierend mit der Aussage ein: Der Springer-Verlag stehe künftig an der Seite der Trans-Aktivisten. Das könnte der „gute Boulevardjournalismus“ sein, für den die preisgekrönte Horn mit „Leidenschaft“ stehen soll.

Seit Döpfners Veto glänzt die Bild mit Schlagzeilen wie: „Star-Kickerin macht sich für Transgender stark“, „Jamie Lee Curtis‘ Oscar ist nicht-binär“ oder „Sie möchte teilen, was es heißt, trans zu sein“. Preise dürfte das bringen. Ob es aber erfolgversprechend auf dem Boulevard ist – oder doch nicht der Weg in die Nebenstraße –, bleibt offen.

Ein wesentlicher Grund für den Wechsel dürfte aber das Geld sein. Döpfner hat Bild und Welt einen Sparkurs verordnet. Die sollen 100 Millionen Euro einsparen, um Geld zu generieren, das der Verlag auf dem amerikanischen Markt investieren will. Wie stark kann eine Chefin einem Sparkurs im Weg stehen, deren berufliche Alternative es wäre, Drehbücher zu schreiben?

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39 Kommentare

  1. Der grausame Mord der beiden Mädchen an ihrer Klassenkameradin. Bild schreibt in der Überschrift „die beiden (Mörder-)Mädchen waren eher zurückhaltend als frech. In der daily mail ist der Mord auf der Titelseite. Das Foto des Opfers ist nicht verpixelt. Daily Mail berichtet, dass die beiden Mörderkinder am Tag nach dem Mord auf Tiktok ein Video gepostet haben , in dem sie fröhlich tanzen. Nicht die geringste Reue.Ihre Mitschüler reagierten entsetzt. Hier wird schon aktiv an der Relativierung dieser Unfassbaren Tat durch die Gutmenschen Aktivisten in der Bild Redaktion gearbeitet. Dazu passen auch die ausgewählten Befragungen von Anwohnern und Nachbarn. Eine Frau „das sind doch keine Mörder, das sind doch nur Kinder“. Man kann gut sehe wohin die woke Reise geht. Wer will kann sich wie ich anders informieren. Bild war kurzfristig eine positve Ausnahme, werde heute mein ABO kündigen.

  2. Erkennbar sind regierungskritische Statements in Bild und Welt nicht das, was der Verleger duldet. Dann doch lieber nur noch Boulevard.
    Die Springerkonzernleitung ist im Kern US-hörig. Wenn man sich entscheiden muss zwischen US- bzw. vasallenregierungskritischer Haltung, wählt man zielsicher gleich die Anordnung der Abschaffung von politischer Stellungnahme, um niemanden zu verprellen.
    Kann so bleiben! Ich lese weder gedruckte noch digitale Medien von Springer. Es gibt Gott sei Dank gute kritische Alternativen, die sich nicht scheuen, heiße politische Eisen kontrovers zu diskutieren.
    Solche regierungshörigen Verleger sind die Totengräber von Demokratie!

  3. Um Boie tut es mir nicht wirklich leid. Während er bei Welt seinerzeit noch einige lesbare konservative Artikel zum Besten gab, drehte er (abseits der üblichen Bild-Proll-Kommentare) bei Bild ebenfalls vollkommen in linksdrehende Kulturen ab.

    Strunz hingegen hat vermutlich nur den gleichen Fehler gemacht wie bereits Reichelt. Er hat Dinge beim Namen genannt.
    Bild Printmedien benötigt ohnehin keiner mehr, außer man gehört zur Gruppe derer die Morgens in der Toilette duscht.
    Und Bild (online) hat für mich eigentlich überhaupt nur noch eine einzige Funktion: Man erfährt dort in der „Schlagzeile“ online recht schnell wenn wieder einer unsere Gäste, EinMänner, Männergruppen, Großlage, Großfamilie, junge Männer, Messermann, oder sonstigen „Einzelfälle“ seine „Dankbarkeit“ gegenüber den Deutschen bekundet. Alles weitere über die jeweilige liest man dann in der Folge einfach in einschlägigen „Westfernsehen“-Medien nach.

  4. Die ist doch eh am Ende….nur mit der BZ zusammen kommen sie mit viel „rumrechnen“ auf noch eine Million Auflage…die Wirklichkeit sieht ganz anders aus….das TV Format ist weitgehend gescheitert….die Online-Dienste werden nicht in Anspruch genommen…..Bild geht unter….egal wer da wie an der Spitze steht….ob Mitte oder links/grün.

  5. der Springer-Verlag ist mit WELT und BILD doch ohnehin schon auf den Hund gekommen. Ob nun eine Drehbuchautorin ihre „Führungsstärke“ ausspielt oder Döpfner selbst sein Unwesen treibt, ist doch völlig egal. Gerade an diesen beiden Blättern ist der Niedergang Deutschlands am deutlichsten sichtbar.

  6. Am Kiosk waren die Blätter von Springer und Konsorten noch unter sich. Die neuen, digitalen Formate waren dort nicht vertreten und damit praktisch unsichtbar. Jetzt räumen die Verlage nach und nach ihre Position auf der Straße. Dies geschieht natürlich nicht freiwillig – das Sichtbarkeitsmonopol ist ein geldwerter Vorteil, auf den niemand freiwillig verzichtet – sondern wegen des Drucks, der durch den Erfolg der neuen, digitalen und wirklich unabhängigen Formate entstanden ist. Die veränderten Lesegewohnheiten bestehen eben nicht hauptsächlich darin, dass die Leser kein Papier mehr in die Hand nehmen wollen, sondern darin, dass die Leser tatsächlich informiert und nicht schönfärberisch indoktriniert und belehrt werden wollen. Die etablierten Verlage glauben, durch den Wechsel des Veröffentlichungsmediums weiter mitspielen zu können, ohne ihre redaktionelle Arbeitsweise verändern zu müssen. Tatsächlich werden diese Verlage damit aber auch digital scheitern, weil sie dem kritischen Leser – und andere gibt es nicht – inhaltlich schlicht nichts zu bieten haben. Zuerst werden also deren Printausgaben verschwinden, danach deren digitale Produkte.

    • T-online, Bild und andere machen sich dann Konkurrenz bei der Bürger-hinter-die-Fichte-Führung. Dankend abgelehnt! Die Zeit ist mir zu wertvoll, um mich belügen zu lassen.

  7. Döpfner ist zwar Vorstandsvorsitzender und hat rechnerisch mit dem Stimmrecht von Friede Springer noch die Aktienhoheit, aber das Sagen dürfte mittlerweile KKR haben. Angeblich sollen auch keine Entscheidungen ohne Friede Springer möglich sein, die sich allerdings nicht auf das operative Geschäft auswirken sollen. Vllt hat Merkel aber beim Kaffeekränzchen, um einen Posten für Horn ersucht. „Verdiente“ Journalistinnen wurden von ihr ja immer protegiert.
    Die Ausrichtung auf den US Markt verdeutlicht aber, dass man Deutschland nicht mehr als lukrativ erachtet und sich dem Mainstream zuwendet und somit empfänglich für staatliche Zuwendungen ist oder eventuell sogar darauf spekuliert. Vllt ist Döpfner aber seiner umfangreichen Sammlung von Akten der weiblichen Vulva überdrüssig und begeistert sich nun für Transgender. Sicherlich wird das dann auch beim Personal im Springerkonzern Berücksichtigung finden. Bei der Berichterstattung ist man ja schon auf dem richtigen, woken, Weg. Die leider auch bei Servus TV Einzug hält, weil Springer über Welt TV, dort das Vorabendprogramm produziert.

  8. Ich weiß aus erster Hand, dass bei Springer im großen Stil Berater in Sachen „Diversity“ ihr Unwesen treiben. Damit hat man sich die woke Pest ins Haus geholt, wohl auf Geheiß der neuen amerikanischen Eigentümer. Reichelt gegen eine Nullnummer wie Boie auszutauschen war der Kehraus – jetzt wird das alles verstetigt, mit einer Frau an der Spitze. Gut, dass Reichelt auf YouTube jetzt sein eigenes Ding macht und schon jetzt diverse Coups vorzuweisen hat, etwa die Doku zu den Silvesterkrawallen, die Doku über Upahl oder das Interview mit dem Vater der ermordeten Ann-Marie aus Brokstedt.

    • Lob und Wohlergehen allen noch mutigen Kämpfern für den Sieg der Wahrheit!
      Das muss uns etwas wert sein!

  9. Der US-Investor KKR, der seit 2018 de Facto die Macht im Hause Springer gekauft hat, bringt „Bild“ jetzt auf Kurs im Sinne der USA.

    Die Frage ist eigentlich nur, ob die eigentlichen Chefredaktionen künftig in Langley oder im Pentagon zu finden sein werden.

    Reichelt versucht sein Glück auf Youtube, wo seine Reichweite ebenfalls von einem US-Konzern gemanaged wird.

    Altmedien (Bertelsmann, Springer) sind genau wie das Internet US-dominiert.
    Über den ÖRR, der eigentlich dafür gegründet wurde, unabhängig zu sein und die Interessendominanz gleich von welcher Seite zu verhindern, braucht man nicht zu reden.

    Die Aussichten, daß ein kritisches Medium in Deutschland eine nennenswerte Reichweite erreichen könnte, um politisch wirksame Mehrheiten generieren zu können, sind leider äußerst dürftig.

  10. Wie war ich von Viertel nachAcht begeistert. Frischer, spannender Talk, das sonst steife, staatstragende Abfragen mit bedeutungsvoller Miene, weg, dafür die richtigen Fragen mit dem richtigen Nachhacken. Moderatorinnen, die alle ihre Kolleginnen im 1. und 2. Fernsehen in den Schatten stellen. BILD Redaktoren wie einen Jan Schäfer, der immer den wunden Punkt trifft. Und dann: erst wird Reichelt gefeuert, dann wird aus 1/4 nach 8 ein irgendwie spät abends und jetzt wird die BILD nach links und trans transformiert. Wahrscheinlich wird der Talk, von dem man spricht, eingestellt oder durch Anna Will ersetzt. Sic Transit Gloria Mundi!

  11. Mit dem Prinzip „sagen, was ist“ haben wir ja schon ein Magazin:
    Tichys Einblick.

    Nun brauchen wir noch eine solche Tageszeitung.

    Wer wagt es?

  12. Am 01. Februar fragte ich in einem Kommentar zum Artikel von Josef Kraus „Schuler schert aus, wo die Wokeness im Gleichschritt marschiert“ zum Abgang von Ralf Schuler bei Bild/Springer:
    „Ich bin gespannt wie lange es einer wie Claus Strunz noch bei Springer aushält.“
    Nu isser weg – wenn ggf. auch unfreiwillig. Vielleicht wär ja die Weiterentwicklung des TE-Youtube Kanals interessant für Strunz oder die von Ex-Kollege Julian Reichelt? Beide Kanäle würden in Sachen Abonnementen bzw. Reichweite sicher deutlich profitieren. Strunz ist ein Mann mit Meinung – und meistes sind seine Ansichten klug und vernünftig. Meiner Meinung nach.
    Im Hause Würzbach muss wohl jetzt das Töchterchen für die Brötchen sorgen – der Brötchengeber für die Familie bleibt der gleiche.

  13. Passt schon. Schneider war beim FOCUS schon sehr erfolgreich. Also was die Reduzierung der Verkaufszahlen angeht. Aber vielleicht verkauft sich BILD bald im grünroten Milieu wie geschnitten Brot. Und generiert dort sicher jede Menge Kohle. Oder so. Wie die taz. Und wenn Döpfner in den USA scheitert: „Go east, be big in Japan!“

  14. Ich fand immer, dass BILD eigentlich gut informiert ist und wahre unbequeme Nachrichten wurden der Politik, per Headline, um die Ohren gehauen! Leider wurde das schon seit Reichels Rausschmiss anders. Man merkte, die werden braver und zahmer! Es fehlt schon seit geraumer Zeit der Pep. Auch die Sendung „Viertel nach Acht“ auf BILD-TV ist lange nicht mehr das, was es mal war. BILD singt jetzt im woken Chor mit. Sollen sie – es wird ihnen den Hals brechen!

  15. Nun ja, der Abgang von Strunz, einer der wenigen „Aufrechten“, der noch als Sprachrohr der Gebeutelten im Land durchgehen dürfte, der an die Wirklichkeit anknüpfte, macht sicherlich Wolkenkuckucksheimern Platz, und das eh schon niedrige Niveau des Blattes wird endgültig unter die Kaufanreizschwelle sinken. Da bietet sich doch für Strunz als neuer Arbeitgeber Reichelt geradezu an, der mit seinem bissigen und mMn gut recherchiertem Format auf YouTube, die ganze Infantilität und Lächerlichkeit des links-grünen Zeitgeists kenntlich macht. Ziemlich sicher dürfte auch der BILD Di- bis Do-Talk „Viertel nach acht“ dran glauben müssen, der sich mehr als erfrischend und wohltuend von den öden Ö-R – Talksendungen abhebt. Über die Einbeziehung dieses Formats sollten Reichelt & Co. dann zumindest als weitere Aufwertungsspritze nachdenken.

  16. Die richten sich an die 80% der Wähler der letzten Wahlen. Es hat sich längst rumgesprochen, dass das Geld von der Bank und Strom von der Steckdose kommt. Aber, sie kommen alle zum Ausgangspunkt zurück, spätestens wenn die alte Bild dazu dienen wird, die Schuhe auszustopfen für einen winterlichen Spaziergang in den Wald, um etwas Brennholz zu klauen und unterwegs vielleicht noch ein Apfelkrotzen auf dem Wege zu finden. Da mache ich mir keine Sorgen.

  17. Ich habe kein Problem mit den Veränderungen bei Bild. Allerdings würde mich mal interessieren, welche Reichweite die „alternativen“ Medien TE, Achgut, Reitschuster und Reichelt aktuell haben. Gibt es da mittlerweile mehr Abonnenten als bei den Printmedien wie Bild? Hat jemand belastbare Zahlen (Herr Tichy)?

    • Zumindest hinsichtlich der YouTube-Kanäle kann man Größenordnungen vergleichen. Während die BILD noch auf 1,42 Mio Abonnenten kommt, stehen bei Achtung Reichelt 322.000 und bei Reitschuster 364.000. Abonnenten heißt nicht Nutzer, heißt nicht zahlende Konsumenten – insofern ist ein Vergleich zu Print-Medien schwer. Sicher ist jedoch eins, Reichelt hat da wohl den größten Zuwachs innerhalb kürzester Zeit erreicht, hat aber auch ein millionenschweres Investment im Rücken. Da ist die quasi Ein-Mann-Redaktion von Reitschuster mit ihren hohen Klick-Zahlen schon beeindruckend, wobei da im Hintergrund ja auch immer mehr Beteiligte arbeiten, allerdings der finanzielle Hintergrund (Spenden) ist nicht zu vergleichen.
      Die Alternativen kommen nur aus ihren Nischen raus, wenn sie sich auch untereinander vernetzen und unterstützen, aber das ist ein langer Weg gegen das große Geld!

  18. Die für mich wichtigste Meldung im Zusammenhang mit dem Umbau bei BILD ist, dass künftig das Printmedium zu Gunsten einer ausschließlich digitalen BILD verschwindet.
    Das kann man nur vorbehaltlos begrüßen, die digitale BILD braucht eh keiner und die Papierverschwendung für die gedruckte BILD hat ein Ende.
    Spätestens mit dem Rauswurf von Reichelt war die BILD keine Kaufoption mehr.

  19. Die Namen Johannes Boie und Alexandra Würzbach sagen mir persönlich wenig. Aber Claus Strunz kenne ich gut. Ich sehe immer wieder gerne die Bild-Podcast Diskussionen auf YouTube, weil dort Personen zu Wort kommen, die so ganz andere Auffassungen vertreten als der linksgrüne Mainstream. Strunz hat sich dort einen Namen als Sprecher gegen linksgrüne Ideologien wie bei Migration, Energiewende oder Gendergaga gemacht. Möglicherweise ist das auch der Grund, warum er gehen muß, ähnlich wie bei Julian Reichelt. Die enge Merkelfreundin Friede Springer ist die mächtige Patriarchin im Springer-Konzern, die im Hintergrund die Fäden zieht und den Kurs von Bild (mit)bestimmt. Bislang war Bild eine wohltuende Alternative gegenüber dem linksgrünen Einheitsbrei aus ARD, ZDF und vielen anderen linksgrünen, regierungsfrommen Staatsmedien. Sollte sich das nun ändern und Bild wieder auf Regierungskurs gebracht werden, dürften die Klickzahlen auf YouTube massiv einbrechen und die Auflagenzahlen von Bild weiter sinken.

    • Johannes Boie war vorher bei der WELT, nun ja, der Biss Reichelts fehlt ihm. Würzburg ist mir auch nicht bekannt.
      Wenn Friede Springer denkt, mit Marion Horn BILD wieder flott machen zu können, denke ich, dass der Dampfer tiefer sinkt.
      Obwohl ich nie BILD-Leser war, war die deutliche Kante Julian Reichelts im Regierungsmediensumpf eine Wohltat. Nach seinem Weggang brachen die Verlaufszahlen, die kurzfristig stiegen, wieder ein. Boie war schon extrem angepasst.

  20. Naja, find ich gut so!

    Warum?
    _ Seit Reichelt gegangen wurde, lese ich eh nichts mehr von Bild, sondern sehe seine youtube-videos.
    Döpfner hat sich entschieden, den Springenverlag in die USA auszulagern und kriecht dafür den Transgaga-Unsinn in den A… etc. – ist sein Recht, kann er machen, aber bitte halt ohne mich.
    Und so ist es kein Hin- und Her mehr sondern ein deutlicher Schnitt.
    Jeder kann sehen, was nun die Bild ist und noch wird. Wer gerne sich fragt, inwieweit irgendeine Hollywood-Nulpe trans ist oder „Nonbinär“ oder ähnliches, kann doch gerne die Bild weiterlesen.
    Mich interessiert das so gar nicht und ich kann mit meinem Geld etwas besseres anfangen als sowas zu kaufen.
    Von daher:
    Cui Bild! – Wir hatte gemeinsam gute Zeiten, aber die sind nun zu Ende. Wir haben uns zu sehr auseinander gelebt.
    Und im Internet gibt es sehr gute alternative Medien – und ein Handy hat heute doch jeder.

    • Er hat sich nicht unbedingt allein dafür entschieden sich in die USA auszulagern, denn man sollte den wichtigsten US-Anteilseigner sehen, der nun mit seiner Investition Kohle sehen will und das ist nur noch in den USA zu generieren, Deutschland ist politisch, wirtschaftlich und mental so gut wie tot, da sind bald nur noch die Leichenfledderer unterwegs und wer noch einen klaren Blick besitzt versucht es nach dem Motto, rette sich wer kann, während die Ampel von der großen Erneuerung spricht, die sicherlich kommt, aber nicht so wie die meisten es erwarten, wenn das Ende naht.

  21. Tja, 5 Mio Leser hatte einst das Blatt. Was sind es aktuell? 800.000? Tendenz fallend, da wird eine weitere Linksausrichtung viel bringen. Aber mal ehrlich, das interessiert die Herausgeber doch schon lange nicht mehr. Die Qualitätspresse, sowie der Grünfunk, gehören längst zum Staatsapparat. Die „Demokratieabgabe“ gibt es längst für Private Medien.

  22. In der Überschrift wird suggeriert, daß die BILD noch irgendwie Potenzial hätte, nach „links abzubiegen“. Abgesehen von dem einen oder anderen bösen Artikel über Habeck sehe ich das allerdings nicht. Mir kommen die eher vor wie verklemmte, pseudokonservative Linke.

  23. Die können ja die Segel Richtung „woke“ setzen wie sie wollen, um sich bei Interessengruppen diesseits und jenseits des Atlantiks einzuschleimen. Solange die Finanzierung jedoch nicht komplett vom Staat oder von irgendwelchen „Philantropen“ gesichert wird, wird das wirtschaftlich nicht zum Erfolg führen.

    Die Leserschaft von „BILD“& Co., ist meinem Eindruck nach mehrheitlich eher konservativ, Menschen, die mit diesem ganzen woken Getue nichts anfangen können. Klima, Wokismus und Gender, das sind Themen, die weltweit nur in einem bestimmten, links-progressiv-urbanen Milieu gedeihen.

  24. Der Springer Verlag entscheidet de facto gar nichts mehr. Der größte Stakeholder bei Springer, KKR & Co. Inc. (New York), entscheidet seit seinem Einstieg 2019, was und wie was bei Springer (und damit bei BILD) gemacht wird.
    KKR veranlasste auch die dreckige Entsorgung Julian Reichelts 2021 (mittels me too Diffamierungen), als dieser mit seinem Kurs die Toleranz von KKR überspannte, indem er auf BILD die irrwitzige Corona-Politik öffentlich kritisieren ließ.
    Das ging für den, dem us-amerikanischen juste milieu verpflichteten, Milliardenkonzern gar nicht mehr. Zu viel stand wirtschaftlich und machtpolitisch auf dem Spiel.
    Die meisten Deutschen haben völlig illusionäre Vorstellungen darüber, welche alles infiltrierende und manipulierende Wirkung mittlerweile finanzwirtschaftliche Großunternehmen über ihre Stakeholderaktivitäten entwickeln.
    Der irgendwie zwischen Biedermeier, Stalingrad, Ausschwitz und Utopia verirrte Deutsche assoziiert mit Stakeholder treudoof noch den VW-Fließbandarbeiter, der Firmenaktien hält. Träumt weiter.

  25. Springer will Bild, aber auch die Welt, in nicht allzuferner Zukunft nur noch als Digitalmedium haben, Print soll dann vollständig nach einer gewissen Übergangsphase verschwinden.

    • Welcher Mensch unter 45 schlägt heute noch eine großformatige Zeitung in Papierform auf? Print wird verschwinden, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

      • Also, ich würde schon gern mal wieder eine gute Tageszeitung in den Händen halten!
        Früher habe ich am Sonntag nach dem Frühstück mindestens eine Stunde lang Zeitung gelesen, hatte ein FAZ-Abo bis vor 10 Jahren. Für mich war das ein Stück Lebensqualität…
        Das Abo musste ich dann leider kündigen, da sich leider auch meine damals geliebte FAZ immer mehr dem Mainstream untergeordnet hat. Heute ist sie (für mich) unlesbar geworden.
        Ich finde Tageszeitungen aber per se nicht schlecht, denn dann lese ich auch mal Themen, nach denen ich so bewusst gar nicht suchen würde. Irgendwie fand ich, war ich damals besser informiert. Jetzt suche ich halt nach Themen wie Innenpolitik oder Tagesgeschehen, da geht viel Interessantes unter, ich bekomme es dann gar nicht mehr mit.

  26. Das wird in einem Fiasko enden. In den USA gab es Massenentlassungen bei IT-Unternehmen, wo es auch eher die „woken“ Stimmungsblasen getroffen hat. Ebenso ist die SVB-Pleite damit in Verbindung bringen.
    Eisberg – Ahoi.

  27. Der Weg in die Bedeutungslosigkeit – aber hey, dafür stramm auf Linie

  28. Das ist eine knallharte 180 Grad, nicht grüne 360 Grad, Wende Richtung rotgrünem Linksextremismus. Vermutlich wird die Bild sehr gut bezahlt. 1 Milliarde Steuergeld jährlich für die Stärkung des Linksradikalismus ist ganz schön viel Geld. Womöglich wird jetzt die Liste der von der Regierung und ihren Ministerien bezahlten Journalisten noch länger.  

  29. Die BILD ist mir völlig egal. Sie ist und ein bleibt ein Regierungsmedium, selbst wenn sie manchmal gegen den Strom schwimmt oder zumindest so tut. Und der amerikanische Einfluss auf die BILD ist nicht erst seit deren Gründung mit Millionen US-Dollar ein offenes Geheimnis.

  30. Selbst die Bild Zeitung wird jetzt auf Linie gebracht.
    Das sind die freiheitlich, demokratischen Werte, die Deutschland in die ganze Welt hinaus posaunt: gekaufte Journalisten, gekaufte Wissenschaftler sowieso, jetzt noch eine undemokratisches Wahlrecht.

    • Die Bild-Zeitung ist schon lange, lange auf Linie. Es gibt in Deutschland keine größere liberale oder konservative Zeitung mehr. Nun viele Abstufungen von Links.

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