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Russland und Ukraine: Wo steht Deutschland?

Bei Anne Will korrigierte US-Historikerin Applebaum die einseitige Gästewahl

07.02.2022

| Lesedauer: 5 Minuten
Die kontroverse Diskussion über Waffenlieferung an die Ukraine zeigt die Risse im Bündnis. Die Qualität der US-Historikerin Anne Applebaum korrigiert die einseitige Gästewahl. So wurde es trotzdem eine Lehrstunde für außenpolitisch Interessierte.

Endlich mal ein „Anne Will“ Talk auf der Höhe der Zeit. Eine wahre Wohltat nach den endlosen Corona-Schleifen mit den immer wieder gleichen Gästen und den immer wieder gleichen, wenig aussagenden Floskeln. Gestern ging es wirklich ums Eingemachte! Europa steht erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges an der Schwelle eines offenen Krieges zwischen den beiden flächengrößten Staaten dieses Kontinentes – Russland und der Ukraine. In Wahrheit hat dieser Krieg schon vor acht Jahren mit der Annexion der Krim durch Russland begonnen und mit der Besetzung des Donbas im Osten der Ukraine seine Fortsetzung gefunden. Deutschland wird nun der Vorwurf eines unsicheren Kantonisten im Reigen der westlichen Demokratien vorgeworfen. Genau darum ging es gestern bei „Anne Will“.

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Schon bei einem Blick auf die Teilnehmerliste war man versucht, sich diese wertvolle Stunde am Ausklang des Wochenendes zu ersparen. Zu einseitig schienen die Plätze besetzt. Da war der sich heute staatsmännisch gerierende und einst militante linke Grüne Jürgen Trittin, der für sein flott-aggressives Mundwerk bekannte SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert, der Uralt-SED-Kader und moskaugetreue Dietmar Bartsch, sowie die amerikanische Historikerin Anne Applebaum – schließlich als Einzelkämpfer der Botschafter der Ukraine, Andrij Melnyk. Die offenkundige Dreistigkeit dieses Forums, von dem mehr ein Anklagetribunal gegen die Ukraine als ein faires Gespräch zu erwarten war, riet förmlich zu Abstinenz.

Doch wie so oft, entschied auch diesmal die Qualität der Einzelnen das Rennen. Und da ist an erster Stelle – und das liest man hier selten – Anne Will selbst zu nennen. Äußerst konzentriert fasste sie nach, entdeckte Widersprüche in einzelnen Argumenten – Beispiel: Die Scheinheiligkeit deutscher Rüstungsexporte – und moderierte sachlich und ausnahmsweise mal nicht süffisant mit dauerndem linken Unterton.

Die kühle Frische, die amerikanischen Intellektuellen eigen ist, brachte die Pulitzerpreisträgerin Anne Applebaum in die Runde. Knappe Sätze, klare Aussagen! Ihre an die Adresse Deutschlands gerichtete Ansage: „Wer Waffen an die Ukraine liefert, verhindert den Krieg – wer nicht dazu bereit ist, macht den Krieg möglich“. Härter kann man Berlin nicht angreifen. Deutschland weist mit dem Grundsatz, keine Waffensysteme in Krisengebiete zu exportieren, den Wunsch der Ukraine nach eben solchen zurück. Und schon war man mitten drin im verbalen Gefecht.

Noch einmal schilderte der Botschafter aus Kiew die verzweifelte Lage seines Landes. Es sei das erklärte Ziel Putins, den souveränen Staat Ukraine auszulöschen. Als Beleg zitierte Melnyk mehrere Aussagen des russischen Präsidenten Putin. Deutschland, erweise sich nicht mehr als zuverlässiger Partner.

UKRAINE-KRISE
Putins Pyrrhus-Sieg
Als wirklich durchdachter Kontrahent zeigte sich der Diskussionsprofi Trittin. Er argumentierte, zweifellos zurecht, dass eine wirklich militärische Option im Ukraine-Konflikt nicht zur Debatte stehen könne. Weder die USA noch Großbritannien, als stärkste Partner der NATO, wären bereit, eigene Truppen in den Kampf um die Ukraine zu schicken. Folglich, so Trittin weiter, mache auch die Anhäufung westlicher militärischer Stärke auf dem Boden der Ukraine keinen Sinn, da diesem demonstrativen Kraftakt, nicht zuletzt aufgrund der massiven Zahl atomarer Raketen Moskaus, keine Weiterungen folgen könnten. Vielmehr komme es darauf an, den Preis einer Besetzung der Ukraine für Moskau so hoch wie möglich zu treiben. Trittins Erwartung ist, dass Moskau bei Abwägung aller Risiken vor dem Äußersten zurückschrecken werde. Das Ganze habe aber nur eine Chance auf Erfolg, wenn der Westen verhandlungsbereit und geschlossen bliebe. Die Lieferung von Waffen passe allerdings nicht zu diesem Szenario. Eine nachvollziehbare und logische Argumentation.

Genau das aber gilt auch für die gegenteilige Ansicht, die von Applebaum und Melnyk vertreten wurde. Putin ginge es in Wirklichkeit ja nicht nur um die Ukraine. Er habe mit seiner Forderung, den Status Quo in Europa auf die Zeit von 1997 zurückzudrehen, die Souveränität aller Staaten seines einstigen Vorhofes in Frage gestellt. Tatsächlich ist diese russische Maximalforderung eine Neuauflage der Beschlüsse von Jalta, mit denen die Sowjetunion, die USA und Großbritannien im Februar 1945 die Aufteilung Europas in Einflussgebiete besiegelten. Was damit aus russischer Sicht gemeint war, brachte kein Geringerer als der sowjetische Diktator Stalin auf den Punkt: „Der Sieger zwingt den von ihm besetzen Ländern sein System auf“. Welches Schicksal den Völkern Mittel- und Osteuropas sowie den Menschen in einem Teil Deutschlands über Jahrzehnte bis Ende der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts beschert wurde, ist hoffentlich noch in Erinnerung. Es ist zu befürchten, dass allein eine entsprechende Umfrage an deutschen Gymnasien und Universitäten das Gegenteil beweisen würde. Dieser imperiale russische Ansatz wurzelt im Denken des 18. und 19. Jahrhunderts und ist heute eine Herausforderung für den Rest der Welt!

UKRAINE-KRISE
In Kiew und Moskau hält man einen Krieg für unwahrscheinlich
Folgt man der Logik Trittins, müsste ja das weitere Besetzen der Ukraine Russland, neben den hohen politischen und wirtschaftlichen Kosten, auch einen erheblichen Blutzoll abverlangen. Letzteres gilt natürlich auch für die schließlich zweifellos unterlegene Ukraine, wobei sich niemand im Westen über die Kampfbereitschaft und die Leidensfähigkeit der Ukrainer täuschen sollte. Die Auseinandersetzungen zwischen Russen und Ukrainern haben über Jahrhunderte eine lange Tradition und waren immer von äußerster Härte und Brutalität gekennzeichnet. Das Ergebnis aber wäre am Ende das Gleiche wie bei Trittin. In seinem Szenario würde die Ukraine als Ergebnis von Verhandlungen zwar als Staat weiter existieren, aber unter dem bleiernen Mantel russischer Dominanz verschwinden – ein Krieg wäre vorerst vermieden worden. Aber die Machtgelüste der „kleptokratischen Diktatur in Moskau“ (Zitat Applebaum) wären nicht gestillt. Wie man es auch drehen und wenden mag, am Ende stünde die Aufgabe der Souveränität der Ukraine, es sei denn, Russland schrecke angesichts von weiteren Waffenlieferungen, vor der Möglichkeit eines wirklichen Krieges zurück, was einer Niederlage des Kreml gleichkäme. Alles in allem eine Art Russisch Roulette, bei dem taktisches Kalkül und Nervenstärke die entscheidende Rolle spielen.

Fast sieht es so aus, als folgten beide Denkschulen dem gleichen Ziel. Das ist aber nicht der Fall. Der Unterschied liegt in der grundsätzlich verschiedenen Beurteilung des Charakters und der Motive im Reiche Putins. Vor allem Deutschland verfolgt unverändert das Ziel eines „gemeinsamen europäischen Hauses“, letztlich abgekoppelt von den Vereinigten Staaten und ihren Interessen, mit dem Schwerpunkt auf weitgehende Harmonie und Neutralität zwischen den beiden entscheidenden Playern des 21. Jahrhunderts – den USA und China. Deutschland gerät dabei schon jetzt in einen Konflikt, an dessen Ende die tatsächlich schon oft bewiesene Tatsache steht, dass es so etwas wie „nur ein bisschen schwanger“ nicht gibt. Entweder Deutschland ist aktives Mitglied im westlichen Verteidigungs- und Wertebündnis, oder es muss dieses Bündnis verlassen, was zugleich das Ende der NATO bedeuten würde. Es bleibt jedem überlassen, über die sich daraus ergebenden Konsequenzen nachzudenken und auch persönliche Schlüsse zu ziehen.

GEFäHRLICHES TAUZIEHEN
Putin droht, den Gashahn abzudrehen
Am Rande agierten der Shooting-Star Kevin Kühnert und ein sichtbar ermatteter Dietmar Bartsch. Kühnert bat um Nachsicht mit der neuen Bundesregierung und ihrem Kanzler Scholz, wenn sie nach so kurzer Zeit im Amt noch nicht auf alle Fragen eine Antwort hätten. Er schien zu vergessen, dass es jetzt nicht um die Strategie zur veganen Erziehung an den Schulen geht, sondern um existentielle Fragen von Krieg und Frieden. Wer sich selbst zur Nummer 1 berufen fühlt, wie Scholz, muss von der ersten Minute der Macht an bei solchen Fragen topfit sein. Ansonsten konnte man bei den hilflosen Blicken des jungen Mannes gen Studiodecke und den oftmals weit aufgerissenen Augen meinen, Kühnert fühle sich irgendwie im falschen Film. Augenscheinlich schien bei historischen Bezügen auch bei ihm der Fundus des Wissens begrenzt zu sein.

Apropos Geschichte: Wenn auch unausgesprochen, schwebte die in Polen und dem Baltikum sehr präsente Erinnerung an das unsägliche Abkommen zwischen der Sowjetunion und NS-Deutschland vom August 1939, in dem auch die Beseitigung der Baltischen Staaten und die Aufteilung Polens beschlossen wurde, spürbar im Raum. Auch das gehört zur in den letzten Tagen so oft beschworenen deutschen Verantwortung aus den Lehren der Geschichte. Das alles förderte der gestrige Abend bei Anne Will wieder zutage.

Brutalstmöglich räumt Applebaum mit der Beliebigkeit nach Tagesbedarf der  deutschen Geschichtspolitik auf: „Deutschland nutzt die Ausrede der Geschichte, wenn es gerade passt“, kritisiert sie indirekt Außenministerin Annalena Baerbock, die von  „historischen Gründen“ spricht, derentwegen man keine Waffen an die Ukraine liefern dürfe. „Ich finde das beunruhigend“, erklärt Applebaum, schließlich habe Baerbock nicht ausgeführt, welche Geschichte sie eigentlich meine. Deutschland beliefere viele gewalttätige Regime mit Waffen, pflege mit China engste Kontakte, und schließlich habe Russland das mit der Ukraine vor, was Hitler-Deutschland vorgemacht habe: Das Verschwinden von der Landkarte. Welche Geschichte also meint die auch historisch glänzend ungebildete Baerbock? Die Tatsache, dass während der Sowjetzeit ein Drittel der Bevölkerung der  Ukraine bewußt in den Hungertod getrieben wurden? Deutschland möge aus seinem Dornröschenschlaf erwachen, fordert da der ukrainische Botschafter. Ein Prinz für Baerbock ist allerdings nirgendwo in Sicht, der sie oder ihre Regierung zum Leben erweckt.

Unerwähnt blieben die starken Interessen eines mächtigen Teils der deutschen Wirtschaftseliten an Geschäften mit Russland, die auch mit engen persönlichen Verbindungen verbunden sind. Dies wird ergänzt durch ein vom ehemaligen Bundeskanzler und heutigem Gasverkäufer Putins, Gerhard Schröder, geführtes Netzwerk, zu dem auch hochrangige Persönlichkeiten wie Bundespräsident Frank Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz, SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich, sowie der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil gehören. Auch deshalb kommt dem ersten Besuch des Bundeskanzlers in Washington eine besondere und hohe Bedeutung zu.

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176 Kommentare

  1. “Wer Waffen an die Ukraine liefert, verhindert den Krieg – wer nicht dazu bereit ist, macht den Krieg möglich“. Das ist eine herzzerreißende Logik die jeder Realität entbehrt. Soll das heißen das der Irak von Bush nicht angegriffen worden wäre wenn er mehr Waffen bekommen hätte, wer das behauptet hat null Ahnung aus welchen dummen Gründen heraus Kriege geführt werden.
    Außerdem Irgend etwas stimmt doch da nicht, warum sollen nur wir Waffen an die Ukraine liefern, warum liefern denn die USA keine Waffen an die Ukraine, haben die keine Waffen mehr oder was ist da los, genauso könnte doch England u. Frankreich Waffen liefern, meiner Meinung nach geht es um kostenlose Waffenlieferungen u. um den politischen Akt der Aggression von Deutschland gegen Rußland man sieht es wird gelogen das sich die Balken biegen,
    Das Ziel der US-amerikanischen Politik ist es, eine europäische Supermacht und die Annäherung zwischen Deutschland und Russland zu verhindern, sagt der amerikanische Politikwissenschaftler George Friedman, Gründer und Leiter der Denkfabrik Stratfor. Diese Absicht bestimme auch den aktuellen Konflikt um die Ukraine. Die Verbindung Deutschland mit Rußland muß mit allen Mitteln verhindert werden.
    Nichtsdestotrotz wenn Deutschland wirklich Waffen an die Ukraine liefert ist das natürlich ein aggressiver Akt gegen Rußland u. genau das will Amerika.

  2. Ich kann verstehen, daß man die Kriegstrommel rührt, wenn man im „Ernstfall“ auch weiterhin im Hinterland ungestört des Morgens seinen Soy-Decaf-Latte schlürft, den restlichen Tag im gemütlichen Homeoffice verbringt und sich abends dann mit Wonneschauern in HD Qualität Bilder der „Wochenschau“ von Granateinschlägen und brennenden Panzerwracks „zu Gemüte“ führt.
    „Nichts bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
    als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
    wenn hinten weit in der Türkei
    die Völker aufeinanderschlagen.
    Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
    und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten.
    Dann kehrt man abends froh nach Haus
    und segnet Fried und Friedenszeiten.

  3. Hass ist nie gut. Kiew könnte bei Donbass flexibler sein, sehe ich genauso. Nur: Mit dem Kreml ist oft nicht gut Kirschen essen, weiß da auch nicht so recht, was Sache ist. Zudem sollte klar sein: Donbass ist die ukrainische Industrie, ohne wäre UA nur noch ein Agrarland. Da sollte Russland flexibler sein. Wenn die beide WOLLEN, dann geht alles. Krieg wird es nicht geben, aber der Kreml übt Druck aus – das ist nicht „anständig“, wie ich zu sagen pflege. Dass die in Kiew auch keine Waisenknaben sind, wer wollte das bestreiten. Aber ich bin zuversichtlich, das wird sich zurecht ruckeln – im beiderseitigen Interesse. Wenn wir im Westen den Kreml-Wlad ein bisschen bremsen bei seiner Sehnsucht nach alter sowjetischer Größe, dann ist das gut für alle, sowohl Russen als auch Ukrainer. Zuzüglich Weißrussen und ?? Ich für mein Teil sehne mich nach einem anständigen Russland, ohne rückwärtsgewandte Machtallüren – wie sagt man köllsch zur SU? § 4: Was fot es, es fott. https://www.koeln.de/koeln/das-koelsche-grundgesetz-die-11-regeln-der-domstadt_1121331.html. Das ist mir tausendmal lieber als das islamische GG, https://religion-weltanschauung-recht.net/2015/10/23/das-islamische-grundgesetz/
    Europa mit Russland – unschlagbär. Und wir brauchen die Russen, Ost-Europa, um uns gegen die immer größer werdende Zumutung des Islam zu wappnen. Und die brauchen uns, für eine gemeinsame, bessere Zukunft.

  4. Werter Herr Gaffron, wünschen Sie sich einen Krieg mit Russland? Was meinen Sie denn, was die Ukrainer mit den gelieferten Waffen machen würden? Das Sie immer noch der These, mehr Waffen-weniger Krieg, nachhängen ist mir unerklärlich. Das Tichys Einblick mal Kriegsrethorik veröffentlicht hätte ich auch nicht gedacht.

  5. Gut das ich die nicht gesehen habe. Ich bin gänzlich anderer Meinung. Es beginnt nicht vor 8 Jahren, sondern bereits 1990!!! Wer Russland 32 Jahre ver..scht hat, kann nicht erwarten auf freundliche Russen zu treffen. Die angebliche Annexion ( gewaltsame und widerrechtliche Aneignung fremden Gebiets) hat nicht statt gefunden. Die Krim wurde überwiegend von Russen bewohnt, in einer Wahl haben sie sich dazu entschieden einen Beitritt zur russischen Föderation zu stellen. Dem hat Russland statt gegeben. In den USA könnten Staaten wie z.B. Texas beschließen zu Mexiko gehören zu wollen. Wenn Mexiko dem zustimmt, hat dann Mexiko Texas annektiert? Ähnlich sieht das im Donbas aus. Dort leben nicht nur viele Russen, sondern Menschen die in den letzten Jahren die russische Staatsbürgerschaft erhalten haben und damit ebenfalls Russen sind. Da sich die Nato seit 30 Jahren an keine Absprache gehalten hat, sind die russischen Forderungen verständlich. Natürlich kann man keinem souveränen Staat vorschreiben zu welchem Militärbündnis es gehören will aber wie würden die USA reagieren, wenn Russland in Kuba, Mexiko oder in internationalen Gewässern (200 Seemeilen) vor Washington D.C. dauerhaft einen Flugzeugträger mit Atombomben stationieren würde?

    • Vollkommen richtig . Ich möchte nur noch ergänzen . Die Krim gehörte bis in die 60 Jahre zu Rußland . Der damalige Chef der UDSSR Chrustschov war ein Ukrainer und stellte die Krim damals zur Ukraine . Das spielte in der Sowjetunion ja keine Rolle. Es war eher ein Verwaltungsakt!

  6. „In seinem Szenario würde die Ukraine als Ergebnis von Verhandlungen zwar als Staat weiter existieren, aber unter dem bleiernen Mantel russischer Dominanz verschwinden…“
    Das waere also wie der bleierne Mantel einer SED Dominanz in der (ehemaligen) BRD ?
    Putin wird ebenso Waffen und Soldaten in das Donezkbecken liefern, wie der Westen dies tut.
    Wenn er angeblich die Krim „besetzt“ habe, warum dann nicht gleich die gesamte Ukraine? Die Mehrheit der Krim hat sich dies gewuenscht und so gewaehlt. Ebenso wie „WIR“ auch GRUEN/SPD/FDP gewaehlt haben.

  7. Ich habe leider keine Fachkompetenz in dieser Angelegenheit, aber ich werde kräftig mitlesen. Danke an alle, die zum Thema beitragen und natürlich dem Autor.

  8. Deutschland täte gut daran, sich weder von den Russen noch den Amerikanern vor den Karren spannen zu lassen. Unsere eigentlichen Partner sind unsere direkten europäischen Nachbarn. Die Ukraine ist Objekt der Diskussion zwischen den USA und Russland. Wir haben dort keine Interessen und die Ukraine gehört auch nicht zur EU. Genauso wenig wie Kuba damals.
    Deutschland sollte keine Waffen an die Ukraine schicken, sondern an die eigene Bundeswehr. Und dann nochmals mit den Franzosen, Griechen und Polen telefonieren und endlich die europäische Verteidigung zur Durchsetzung europäischer Interessen in der Welt auf eigene starke Füße stellen.
    Dass Scholz sich gerade zurückhält, sollte man ihm nicht als Fehler auslegen.
    Im Gegenteil. Das ist nicht unser Konflikt, der hier über unsere Köpfe hinweg eskaliert. Und wenn wir uns von einer der beiden Seite vor den Karren spannen lassen, könnte man uns am Ende den Schwarzen Peter zuschieben.
    Und genau das, darf keinesfalls passieren.

  9. Jewgeni Jewtuschenko (übrigens war sein Vater Deutscher!) schrieb 1961 das Gedicht „Meinst du, die Russen wollen Krieg?“ Hier gesprochen von Ben Becker:
    https://www.youtube.com/watch?v=pT0VdTTlIPk
    Gilt auch heute noch! Und man sollte sich nicht nur das Gedicht anhören, sondern auch nach seiner Lebensgeschichte und der seines Vaters und Großvatersgoogeln.

  10. Unsere neue Außenministerin hat sich bei ihrem Antrittsbesuch bei allen Ukrainern für Schandtaten der deutschen Wehrmacht vor 80 Jahren entschuldigt. Das muss nach deutschen Verständnis auch als außerordentliche Solidarität verstanden werden. Mehr ist nicht drin.

  11. @GeorgGafron: Dass die kühle, frische amerikanischen Intellektuelle und Pulitzerpreisträgerin Anne Applebaum mit dem Polnischen PO Politiker Radosław Sikorski verheiratet ist, sollte in so einem Artikel aber nicht unterschlagen werden.

  12. eine Mail an einen wirklich engen Freund, die das Thema zwar nur am Rande berührt, aber dennoch nicht off topic ist: bevor ich endlich zu schlafen hoffe:

    „..natürlich bin ich mir auch sicherer als bei Tichy geschrieben!
    Trotzdem sehe ich mich nicht als „Putin- Versteher“, hege also Restzweifel…..wie inzwischen an nahezu jedem, der über Macht verfügt.
    Schließlich korrumpiert nichts mehr als Macht.

    Du weißt, dass ich das aus der Pflege kenne, denn auch dort herrscht ein vergleichbares Gefüge von Macht, Verantwortung und Ohnmacht: die Bewohner sind das Volk, das seine Macht an mich abgibt und darauf vertraut, dass ich diese Macht nicht gegen sie wende.
    Obwohl ich genau das manchmal tun muss, um ihr Wohlergehen zu sichern. Kleines Beispiel nur: wer nicht trinken möchte über Tage, muss eine Infusion angelegt bekommen.
    Das ist eine Form von Gewalt, dessen bin ich mir bewusst.
    Dennoch zu seinem Besten! Das ist genau diese Zwickmühle, in der auch die Politik sich bewegt.

    ABER: erstens ist absolut ehrliche Kommunikation Grundvoraussetzung.
    Zweitens wird eine Infusion abgehängt in dem Augenblick, in dem der Bewohner selbst wieder trinkt.
    Drittens dürfen ‚Maßnahmen‘ niemals Selbstzweck sein, nie das: „Ich mache das jetzt, weil ich es kann“.
    Und ja, immer verbleibt soviel Macht wie nur irgend möglich beim Bewohner!
    Die, die er an mich abgibt, gibt er freiwillig und somit bleibt Vertrauen erhalten, dass ich nie Machtmissbrauch üben werde oder gar zu Mitteln der Gewalt greife außer im alleräußersten Notfall, also auch bei einem Sturz gegen den Willen
    des Bewohners einen Notarzt zu rufen gezwungen bin: die Situation erfordert es, nicht meine Machtphantasie.

    Ich schrieb es bereits: wir im „Parlament“, also im Team, sprechen uns ab, welche Form von Übergriff wir noch zu leisten bereit sind.
    Liegt jemand im Sterben, wird er weder zum Essen, noch zum Trinken oder zu Infusionen gezwungen, sondern erhält nur noch, um das er ausdrücklich bittet, auch nonverbal, wie Anwesenheit- oder auch Abwesenheit, Händchenhalten etc..
    Problem dabei ist immer, dass es für Machtausübung- und einhegung kaum sachliche Kriterien gibt, es ist meist eine Entscheidung auf Gefühlsbasis.
    Oder wie es so schön heißt: „Taktgefühl ist zu wissen, wie weit man zu weit gehen darf.“

    Nun nimm also unsere Kleinst- Demokratie und wende sie auf ein gesamtes Land an. So kann sie tatsächlich funktionieren!
    Was wir heute aber sehen, ist eine „repressale Demokratie“, die in dieser Form in der Pflege niemals funktionen würde und es auch im Großen ja nicht tut. ….“

  13. Ein Krieg um die Ostukraine wäre eine europäisch-russische Katastrophe, die USA hingegen hätten am Ende zwei geschwächte Konkurrenten.

    Ein gar nicht so kleiner, wenn auch unfeiner, Nebeneffekt…ein böser Schelm, der so etwas denkt!

  14. Biden braucht dringend eine Ablenkung, von dem innenpolitischen Desaster, welches er Präsidentschaft nennt. Da wäre so ein netter kleiner Krieg, weit weg von Amerika, doch genau das richtige. Vor allem jetzt, solange Donald Trump noch aus dem Weg ist und Bidens Lenker endlich wieder die klebrigen Finger ausstrecken und ein wenig gegen Russland zündeln können.
    Hauptsache Amerika verdient gut dabei, erweitert den Einflussbereich und trägt selbst keinerlei Risiko.

  15. Der von den USA und interessierten Kreisen in Europa inszenierte Ukrainekonflikt, zielt nicht wie vielfach angenommen, gegen Russland, sondern auf die deutsche Souveränität und seine Rohstoff- und Energieversorgung.
    Es geht hier Mitnichten um einen „Aufmarsch“ Russlands; Aufmarsch wäre eine entfaltete Armee. Es geht auch nur nebenher um Russland oder seine Aggressivität – worin bestünde die? Die USA haben einen Wirtschaftskrieg eröffnet, gegen seinen „Verbündeten“ Deutschland, als Konkurrenten auf dem Weltmarkt, mit Bedrohung, Sanktionen und Boykott aller an Nordstream 2 beteiligten, ohne Rücksicht auf seine wirtschaftlichen und Lebensinteressen.
    In der Sendung konnte man miterleben, wie Deutschland sein Vasallenstatus demonstriert wurde. Interessierte Kreise wollen Deutschland stärker an den Kosten der US-Weltherrschaft beteiligen, es geradezu zu domestizieren. Die Zuschaltung der US-Historikerin Anne Applebaum und deren arrogantes Auftreten, belegte dies deutlich. Sie zelebrierte ungeniert den illegitimen Anspruch der USA auf bedingungslose deutsche Gefolgschaft – auch gegen die Lebensinteressen Deutschlands.
    Die USA entfesselten unter tätiger Mithilfe der Fünften Kolonne der Transatlantiker, eine ungezügelte kontrafaktische Propagandakampagne, bei der täglich vom Westen mit russischem Einmarsch gedroht wird. Sie sind anscheinend entschlossen diesen Propagandakrieg – da ohne eigenes Risiko, wenn nötig – auch zu einem heißen Krieg eskalieren zu lassen. Ein solcher würde in Ostmitteleuropa – und das ist die Crux – ohne unmittelbare Gefahr für die USA selbst stattfinden, aber für Europa hätte er grauenvolle Folgen.

    • Darum geht es aktuell: weitere Provokationen gegenüber Russland, um am Ende die Pipeline zu Fall zu bringen. Und die bekloppten Grüninnen immer vornean, mit freundschaftlicher Zustimmung durch die ewig gestrigen CDU-Bonzen. Ein Dream-Team, die beiden.

    • Russland könnte DE helfen bei der Causa, indem es die UA in Ruhe entscheiden lässt, ob sie den Westen oder Russland attraktiver findet. Die SU ist passé, das müssen die Russen schlucken. Belarus dito, womöglich auch Kasachstan. Bitter für den Kreml – aber er kann durch Freundlichkeit jederzeit seine Nachbarn derart umgarnen, dass sie wieder aus dem Westen, dem dekadenten fliehen. Schon in ein paar Jahren, warum nicht? Einfach mal die Krallen der Bärentatze bei sich behalten, wär‘ das was?

  16. Neben Corona ist mittlerweile die Ukraine das aktuelle Top-Thema in den deutschen Mainstreammedien. Die kriegerischen Töne, die von dem ukrainischen Botschafter zusammen mit den ehemaligen Klitschko Boxern, im Gegensatz zu dem ukrainischen Verteidigungsminister angeschlagen werden, sind nicht besonders hilfreich. Der ukrainische Verteidigungsminister glaubt nicht an einen Einmarsch der russischen Truppen, ich auch nicht. Welchen Sinn oder Nutzen hätte dies für Russland. Die „Elite“ der deutschen Politiker, die in der Runde vertreten waren, konnten der Historikerin aus den USA, die sich als Scharfmacherin betätigte, nicht viel entgegensetzen.Die USA sollten ihre Strategie gebenüber Russland noch einmal gründlich überdenken und sich stärker mit der zukünftigen Weltmacht China beschäftigen. Die deutsche Politik versteckt sich hinter der EU und der NATO.

  17. Habe die Sendung auch verfolgt. Mit welcher Dreistigkeit von der Ukraine Kriegsschiffe und Flugabwehrsysteme, neben allem anderen, von Deutschland gefordert werden, schlägt dem Fass den Boden raus.
    Nebenbei ist Deutschland ja auch wieder der größte Geldgeber in diesen koruppten Staat. Über 2 Milliarden Euro von Deutschland neben den EU Geldern wurden da schon versenkt. Man sollte der Regierung dort ein Brief hinschicken das man sich ab sofort aus deren innerstaatlichen Problemen raus hält und auch keine weitere Finanzierung mehr geben wird. Dann werden diese lautstarken Pöbler hier mal wieder mit dem notwendigen Respekt auftreten und der Kriegstreiberei wird der Dampf aus dem Kessel gelassen.
    Mit was für einer Dreistigkeit dieser ukrainische Diplomat hier was fordert, sollte man ihn des Landes verweisen, dass ist die einzigste Sprache die da verstanden wird. Wir sind doch nicht denen ihr Hündchen was sich an der Leine durch den Kakao ziehen lässt. Unfassbar. Das ist das Ergebnis der Merkel Politik, sich mit Spendierhosen auf Steuerzahlers Kosten überall Freunde “ kaufen “ zu wollen. Weder Respekt noch Freunde hat man bekommen, nur immer dreister fordernde Länder die die Hand aufhalten. Gibt es nicht das gewünschte sofort für kostenlos, wird wieder die Nazi Keule rausgeholt. Solche Freunde braucht man nicht. Einfach abmelden und raushalten da, wir haben für die schon genug bezahlt, es reicht. Macht euren Dreck mal alleine.

  18. Es gab keine Annexion der Krim durch Russland, auch wenn es tausenfach behauptet wurde. Nachdem in Kiew eine russophobe Regierung durch Putsch die Macht in der Ukraine übernahm, stimmte die russischstämmige Bevölkerung der autonomen Republik Krim mit überwältigender Mehrheit für eine Sezession. Anschließend stimmte die Bevölkerung für einen Beitritt zur Russischen Föderation. Völkerrechtlch fragwürdig ist lediglich, dass die russische Armee auf ukrainischem Territorium gegen den Willen der ukrainischen Putschregierung freie Wahlen ermöglicht hat. Mit einer Annexion hat dieser Vorgang aber nichts gemein.

    • Alles richtig und wahr!! Aber das ist Kriegstreibern und Imperialisten vollkommen egal! Wobei stets bedacht werden muss, dass es das Sein ist, worin sich das Bewußtsein orientiert. Und dazu gehören die opportunistischen Rollenspielchen und der kleingeistige Konformismus. Hauptsache die Kohle und die Karriere stimmt, was kümmert mich ansonsten mein Geschwätz.

  19. Ich habe diese Sendung nicht gesehen, kann mich also nur auf die Schilderung im Artikel verlassen: Dort finde ich doch eine recht einseitige Darstellung. Dass die Teilnehmer nur in Nuancen auseinander sind, wundert mich bei dieser Besetzung nicht. Daher wurden auch nicht alle Argumente diskutiert. Gute Gegenargumente findet man z.B. im Blog von Sarah Wagenknecht. Man muss dem nicht in Allem zustimmen, aber es gibt eben noch andere Gesichtspunkte, die im Regierungsfunk nicht gebracht werden. Das allgemeine Übel ist, dass unsere gegenwärtige Regierung kaum handlungsfähig ist. Ihr Nicht-Handeln ist aber immer noch besser als das unkritische Einstimmen in das allgemeine westliche Narrativ.

  20. Jeder hat das Recht zu lieben und zu hassen, was er will. Gefühle sind (noch) nicht verboten.

    • Laut Netzwerkdurchleitungsgesetz müssen soziale Medien Hass (gegen die Guten) melden – mit entsprechenden Konsequenzen für die Gemeldeten.

  21. Ist Russland erst einmal ein anständiger Staat, ohne Gewalt, Mord an Journalisten und/oder Oppositionellen, ohne Kleptokraten, dann wird Europa keine Probleme mehr mit Russland haben – im Gegenteil. Die Amis auch nicht. Die Russen haben es in der Hand. Nur mit Russland gemeinsam können wir uns die eigentliche Herausforderung, die Zumutungen des Islam vom Leibe halten. Ein in jeder Hinsicht attraktives Russland wird seine Nachbarn in seinen Bann ziehen, die Russen sind keine Unmenschen. Sie sollten es nur besser zeigen, ab und zu wenigstens, allez … . Da können sie noch gewaltig nachbessern. Wir sollten ihnen dabei helfen, die brauchen das. Von alleine scheinen sie es nicht zu schaffen, к сожале́нию. Leider.

    • Am deutschen Wesen soll die Welt genesen, ist das Ihr Ansatz? Wie kommen Sie darauf das ausgerechnet die Deutschen den Russen etwas beibringen können. Haben Sie in letzter Zeit sich mal diesen Staat genauer angeschaut? Deutsche gehören zu einem Großteil mittlerweile zu den dümmsten, borniertesten Oberlehrern die diese Welt nicht braucht. Russland will keinen Krieg, denn Russland weis welch schreckliche Opfer ein Krieg fordert. Das scheinen die Dauerentschuldiger in diesem Land aber vergessen zu haben.

  22. Meines Erachtens sollte ( bevor man sich gegenseitig mangelnde Geschichtskenntnisse vorwirft) an erster Stelle die Frage nach dem deutschen Interesse stehen. Was wollen wir?
    Und danach richtet sich die Außenpolitik aus. PUNKT.
    Und genau hier liegt das Problem. Es ist keine stringente Linie zu erkennen, und das seit Jahren nicht. Mit den großen Hunden bellen wollen, aber nicht mal das Bein zum pinkeln heben können.

  23. Herr Gavron, ich bin ein inniger Freund der US-Amerikaner. Allein wegen unserer Familiengeschichte in der neuesten Vergangenheit. Aber ich bin kein Freund der der Aggression und ihrer Befürworter! Was war denn bei der völkerrechtswidrigen Besetzung Granadas durch die USA? Was ist mit der jahrzehntelangen Einmischung der USA in die Angelegenheiten der Staaten Süd- und Mittelamerikas? Dazu kann ich besonders den Tatsachenroman „Harte Jahre“ von Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa empfehlen. Oder was war mit der Invasion in den Irak? Der Grund für diesen Krieg war nachweislich getürkt! Und dann hat Präsident Trump endlich die Reißleine gezogen indem wirklich ein weltweiter Rückzug begonnen wurde. Und was macht jetzt diese Marionette der „Demokraten“? Die Russen sind natürlich auch keine Friedensengel aber wir sollten uns endlich in Europa um unsere ureigensten Angelegenheiten kümmern. Und das geht nur im Frieden. Oder soll hier vom Totalversgen der westlichen Politiker bei der Coronakrise abgelenkt werden. Die Maske der Demokratie wurde ja schon entsorgt. Was wir jetzt erblicken ist durchweg furchterregend!

    • Man sollte auch nie vergessen, dass die USA die tatsächlichen Nutznießer eines Zerwürfnisses zwischen Deutschland und Russland wären. Das zeigt sich selbst bei dem Streit um Nordstream 2, dessen Inbetriebnahme in amerikanischem Intresse unbedingt verhindert werden muss, um den Absatz des teuren amerikanischen Fracking-Gases in Deutschland zu sichern. Von allen anderen wirtschaftlichen Interessen ganz zu schweigen.

  24. DIE Frage überhaupt ist: Wohin entwickeln sich die USA? Wie viel Energie stecken sie noch in Europa? Das entscheidet alles. Ob wir Waffen liefern oder nicht, entscheidet gar nichts.

  25. Der Schöpfer hat es nun mal so gefügt, dass die Ukraine nicht am Nordatlantik (nichts anderes bedeutet das Akronym NATO) liegt, sondern am Rande („u kraja“) des russischen Reichs. Es läge also im wohlverstandenen Interesse der Ukraine, auskömmliche Beziehungen zum großen Nachbarn zu pflegen. Deeskalation des „Konflikts“ (was für ein Konflikt, wenn Russland seine Armee auf seinem eigenen Territorium üben lässt?) wird am besten gelingen, wenn man der Ukraine so schnell wie möglich klar macht, dass Europa für einen neuen Krimkrieg nicht zu haben ist. Und was die Verlässlichkeit der Amerikaner angeht, sollte sich der ukrainische Präsident einmal mit dem früheren afghanischen Präsidenten beraten.

  26. Wie Putin und Russland tickt sieht man an Syrien, Weißrussland, Tschetschenien und seinem eigenen Land. Was kommt denn nach der Ukraine, die Balten?

    • Putin treibt Machtpolitik für sich und für Russland. Und ja: Sollten sich die USA aus Europa zurückziehen, werden die baltischen Staaten wieder Teil von Russland sein. Machtpolitik.

    • Syrien, Belarus, Tschetschenien?
      Sie sollten nicht allzu häufig das Auslandsjournal, die Tagesthemen oder ähnliche „Informationsformate“ konsumieren.

      • Putin und sein Hofdiener Schroeder hätten mit Ihnen ihre wahre Freude.

  27. Wenn man sich mal anhört was George Friedman am 03.02.2015
    in Chicago sagt,
    https://www.youtube.com/watch?v=gcj8xN2UDKc
    dann nochmal ein wenig in Brzezinskis „Grand Chessboard“
    blättert und noch ein paar andere Faktoren berücksichtigt,
    kann man sich doch auch wunderbar seine eigene Geschichte basteln.
    Es muss ja nicht immer die der herrschenden sein

  28. Die Ukraine, selbst ein großer Waffenproduzent, will nicht nur Waffen aus Deutschland, sie möchte, dass Deutschland diese Waffen auch noch bezahlt. Deutschland ist schon seit vielen Jahren der größte Geldgeber (im Sinn von Geld verschenken) der Ukraine. Man kann nur vermuten, wieviel dieser Gelder inzwischen bei ausländischen Rüstungsfirmen gelandet ist. Die Ukraine gilt als der korrupteste Staat Europas und so ist es nicht verwunderlich, dass der ukrainische Präsident Selenskij in den Pandora-Papern auftaucht.
    Warum lassen wir uns von der Ukraine auf der Nase herumtanzen? Die Entlassung von Vizeadmiral Schönbach auf „Befehl“ des ukrainischen Botschafters in Berlin ist ein Skandal.

  29. Jawohl ich gebe zu mich macht die zunehmende Kriegsrethorik hinsichtlich einer Auseinandersetzung zwischen Moskau und Kiew in den Deutschen und westlichen Medien sehr nervös.
    Welche Relationen stehen im Raum ?
    Bei der Coronapolitik kämpft die Politik schier um jeden positiv getesteten ,es sind brutale Maßnahmen der Einschränkungen der Persönlichkeitsrechte vorgenommen worden unter der Maßgabe ja niemanden zu gefährden .
    Und in einem Kriegsfall Russland — Ukraine zählen die Menschenleben wohl einfach nicht mehr ?
    Wer wäre denn der Leidtragende ? Natürlich das Volk !
    Weder die führenden Politiker oder die führenden Militärs .
    Auf der einen Seite weltweite stringente Coronamaßnahmen ,angeblich zum Schutz der Menschen und auf der anderen Seite der als Möglichkeit angenommene Einsatz von Kriegswaffen gegen Menschen .
    Es reicht wirklich !
    Wer fragt die Völker Europas ob sie Krieg wollen ?
    Es ist wie immer ,eine kleine Minderheit nimmt eine größere Mehrheit in Geiselhaft ,redet der per Propaganda die Kriegsnotwendigkeit ein ,schickt sie aufs Schlachtfeld und macht am Ende Gewinn.
    Macht damit endlich Schluss !

  30. Ich denke, der „Fundus historischen Wissens“ ist auch bei Ihnen, Herr Gafron, nicht ausgeschöpft. „Welches Schicksal den Völkern Mittel- und Osteuropas sowie den Menschen in einem Teil Deutschlands über Jahrzehnte bis Ende der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts beschert wurde, ist hoffentlich noch in Erinnerung“, schreiben Sie. Mir als gebürtigem Ostpreußen ist in Erinnerung, dass meine Heimat bis heute besetzt ist. Wenn aber für Ostpreußen gilt, dass der Sieger die Geschichte schreibt, und Sie keinerlei Mitleid mit uns, Ihren eigenen Landsleuten haben (ja, offenkundig noch nicht einmal eine geschichtliche Erinnerung), dann frage ich mich, woher Ihr Mitleid mit der Ukraine kommt?

  31. Mitunter scheint es so zu sein als sehnen sich bestimmte Kreise der westlich orientierten Politik und der Medien nach einem Krieg .
    Kriegsrethorik ,Waffenforderungen und False Flag Operations als mögliche Szenarien auf der Seite der „ Demokratischen Staaten „
    Gaaanz,gaanz vorsitig damit !
    Niemand sollte glauben das ein möglicher Krieg nicht ganz Europa beeinträchtigen würde. Mit unabsehbaren Folgen .
    Ist Lauterbach in Coronafragen der wüsteste Warner aller fatalen Möglichkeiten so wünschte ich mir einen ebensolchen Warner an allerhöchster europäischer Stelle vor einem Krieg .
    Denn nichts ist schlimmer als Krieg .
    Siegmöglichkeiten ? Siehe Afghanistan !!!

  32. Kühnert bittet mit hohlen Phrasen um Nachsicht für die neue Regierung im Amt. Er vergisst, Scholz war in der vorhergehenden Regierung bereits Vize-Kanzler von Deutschland. Er hätte bei einem Ausfall von Merkel auch da schon die Amtsgeschäfte übernehmen können müssen.

    • Kühnert? Keine abgeschlossen Ausbildung und dann 2 Jahre als Callcenter Agent… einfach unglaublich.

  33. Russland fordert vom immer näher an seine Grenzen aggressiv heranrückendem Westen lediglich nachhaltige Sicherheitsgarantien.
    Da der Westen, die NATO und die USA keine wahrheitsgemäße Argumente und schon gar keine zweifelsfreien Beweise gegen Russland für ihre Spekulationen vorlegen können, antwortet der gesamte Westen mit Aggressivität, haltlosen Anschuldigungen, üblen Drohungen, Erpressungen und Sanktionen gegen die völlig legitime Forderung Russlands.
    So kann man keinen Frieden bewahren, aber ein fruchtbare und sinnvolle Zusammenarbeit zwischen Europa und dem Rohstoffreichen Russland weiterhin verhindern.
    Das ist aber nur eines der Ziele der Amerikaner. Die NATO wird für diese Ziele lediglich instrumentalisiert und missbraucht.

  34. Die Amerikaner haben weltweit die meisten Militärstützpunkte – für was eigentlich? Offenbar suchen sie mit ihrer aggressiven Rüstungspolitik immer neue Absatzmärkte für ihre Rüstungsprodukte ohne die ihre Wirtschaft schon längst am Boden zerstört wäre. Die amerikanische Wirtschaft lebt zum überwiegenden Teil von der Produktion von Zerstörungs und Mordmaschinen und allen damit zusammenhängenden Produkten und Dienstleistungen. Denklogisch braucht man dafür aber auch Absatzmärkte wo diese Produkte Verwendung finden – durch Kriege natürlich. Zur Vorbereitung und Durchführung derselben dienen jetzt diese Maßnahmen. Ist das kapitlistische wirtschaften ohne Kriege überhaupt möglich? Diese Frage sollten Ökonomen versuchen zu beantworten anstatt an ihren Theorien herumzukauen.

  35. Beim Verhältnis Deutschland – Russland frage ich mich, wer sitzt am längeren Hebel?
    Was juckt es den russischen Bären, wenn die deutsche Maus piepst?

    • Deutschland ist keine Maus, sondern ein nach wie vor wichtiges Land in Westmitteleuropa. Die Völker wollen keinen Krieg! Deutschland darf nicht schon wieder in einen Krieg mit Russland eintreten, oder hineingedrängt werden.

  36. Ein Besuch unserer Annalena bei Putin oder anderen wirklich mächtigen Staatsmännern wird dort vermutlich als schlechter Witz verstanden.
    Natürlich läßt man sie ihre Bedeutungslosigkeit nicht spüren, das gebieten Höflichkeit und alte diplomatische Schule.
    Aber Leute wie Putin u.a. wissen mit dieser Außenministerin, der personifizierten Ahnungslosigkeit und intelektuell bescheidenen Ausstattung, einfach nichts anzufangen.

    • Im Grunde ist es eine Beleidigung, wenn man eine Annalena losschickt, für beide Seiten.

  37. „Wer Waffen an die Ukraine liefert, verhindert den Krieg – wer nicht dazu bereit ist, macht den Krieg möglich“
    Weiter brauchte man eigentlich gar nicht mehr zu lesen. Der Autor dieses Textes steckt, ebenso wie die Lobgepreiste „frische Intellektuelle“, noch mitten im kalten Krieg.
    Was soll Russland mit dem Failed-State Ukraine?
    Welche Art von Waffen könnte es wohl sein, welche das übermächtige Russland „abschrecken“ würde? Seit einer gefühlten Ewigkeit verbreitet Melnyk die Maer vom unmittelbar bevorstehenden Einmarsch Russlands. Nur noch zum Fremdschämen ist der Versuch, Putin mit Stalin, und damit letztlich auch mit Hitler, auf eine Stufe zu stellen. Die Suggestion, die Ukraine sei, so wie sie jetzt ist, ein viele Jahrhunderte altes Land, ist blamabelste Propaganda. Wer weiß denn heute schon noch, dass nach dem zweiten Weltkrieg z.B. der östliche Teil der Tschechoslowakei, die Karpatoukraine, an die Ukraine fiel und das die Krim ein symbolisches „Geschenk“ Chruschtschows aus dem Jahre 1954 an die „sozialistische Sowjetrepublik“ Ukraine war.
    Die gegenseitige Attestierung, dass die umsichtige und kluge Politik des Westens den bösen Putin die Zügel angelegt hätte, ist, wenn es nicht so ernst wäre, geradezu grotesk.

    • Anzumerken ist, daß was man nicht besitzt auch nicht per Ordre de Mufti verschenken kann. Die Krim war seit ihrer Eroberung 1784(!) durch Katharina, die Große und Potjomkin, ihrem Lebensgefährten, Geliebten, oder was auch immer, vom Osmanischen Reich, Staatsgebiet von Russland, bis 1953 Stalin starb. Chrustschow, Nachfolger von Stalin und Ukrainer hatte zu dieser Handlung nicht das geringste Recht. Er beförderte mit dieser Handlung 80% der Krimbewohner, nämlich Russen, zu Staatsbürgern der Ükraine. Wenn das Dogma daß nach 1945 keine Grenzen mehr verändert werden durften in Europa noch Gültigkeit besäße, dann wäre dies der erste Sündenfall. Dass der Westen das Kosovo von Serbien abgespalten hat nach den Balkankriegen in den Endneunzigern wird von den Wertewestlern gerne verschwiegen.
      Man erkläre mir plausibel den Unterschied.

      • Sie schätzen diese „Schenkung“ völlig falsch ein, nichts wurde da verschenkt, nichts wechselte den Eigentümer. Das war reinste Symbolik. Ob Russen oder Ukrainer, völlig egal, sie alle waren zuvorderst Teil der großen sozialistischen Gemeinschaft. Den liberalen Individualismus gab es nicht, das Kollektiv war alles. In Chruschtschows kommunistischer Gedankenwelt war die Sowjetunion unvergänglich. Die SSR Ukraine war Teil der Sowjetunion also war auch alles innerhalb der Ukraine Eigentum der UdSSR. Die Ukraine war eine Verwaltungseinheit des Zenralstaates, mehr nicht. Das ist so ähnlich wie mit der Niederlassung einer großen Firma, der per Beschluß des Aufsichtrates oder des Eigentümers die Verwaltungshoheit über eine besonders ertragreiche Filiale wegen guter Geschäftsergebnisse übertragen wird.

  38. Der momentane Konflikt bezüglich der Ukraine hat nichts mit einer von den USA herbei fabulierten Landnahme in der Ukraine zu tun. Das riesige Russland wird schon genug Schwierigkeiten haben, sein Territorium gegenüber den Anrainern zu verteidigen. Der Urprung aller Probleme ist die Europapolitik der USA, die unverholen und, falls nicht inzwischen gelöscht, im Internet zu lesen und zu hören war, nämlich wörtlich To keep the USA in, the Russians out and the Germans down. Um das zu erreichen haben die USA alles getan, um die sich nach der Wende abzeichnende Zusammenarbeit zwischen Deutschland / Europa ( liefert Technologie die Russland braucht ) und Russland ( leifert unbegrenzt Rohstoffe die Deutschland / Europa braucht ) zu sabotieren. Eine solche Zusammenarbeit hätte in der Zukunft die USA nicht nur hinter China auf Platz 2 sondern auch hinter Europa auf Platz 3 verwiesen. Um dies zu verhindern provozieren die USA Russland permanent und wenn sich Rußland dagegen wehrt, wird es als Aggressor hingestellt, den man unbedingt mit der NATO bekämpfen muß und mit dem die Europäer auf gar keinem Fall zusammenarbeiten dürfen. Und die Paladine in Berlin und anderswo parieren. Und mit der eitlen und völlig unbedarften deutschen Außenministerin haben die USA das große Los gezogen oder gar plaziert.

  39. …“„Wer Waffen an die Ukraine liefert, verhindert den Krieg – wer nicht dazu bereit ist, macht den Krieg möglich“.“…das orwellsche Neusprech greift um sich. Die Volksverblödung ist umfassend. Geschichte wiederholt sich eben. Anfangs des II. WK’s war die ungelöste Korridorfrage mit ein Auslöser für den dann folgenden Weltenbrand. Die Akteure die heute an den Schalthebeln der Macht sitzen sind ein Garant für politisches Versagen. Herr Künath hätte lieber call center agent bleiben sollen. Dort arbeitet man auch nach vorgegebenen Gesprächsabläufen um Kunden zu überquatschen. Waffen haben noch nie Probleme gelöst sondern immer nur welche geschaffen und vergrößert. Man unterhalte sich mit Zeitzeugen die Kriege erleben mußten. Die momentan agierende Politikerkaste ist ein Garant für drohendes Unheil. Beware off.

  40. Wo war eigentlich US-Imperalismusversteher und US-Ostküstenestablishmentsprachrohr Norbert Röttgen am Sonntagabend??
    Hat ihn die Anne-Will-Redaktion doch tatsächlich vergessen einzuladen? Hat er nicht ein Dauerabo? Oder wurde er gebeten nicht zu kommen, weil man das Original Anne Appelbaum statt seiner gewinnen konnte? Vermutlich ist letzteres der Fall.
    @Anne Will: Ich schaue die Sendung zwar nicht (mehr) – aber künftig bitte nicht mehr den großen Welterklärer und Geostrategen Norbert Röttgen von der CDU vergessen, wenn es um solche Fragen geht! Notfalls einen weiteren Sessel in die Runde stellen!
    Im Übrigen: Ist Putin nicht ein lupenreiner Demokrat? Und das sagte nicht irgendwer….
    Für Russland besteht jetzt, jetzt, aus politischen (semiseniler Tatagreis im Weißen Haus, schwacher deutscher Kanzler, franz. Staatspräsident der um seine eigene Wiederwahl kämpft, UK-Prime der derzeit von allen Seiten außer von den Russen angeschossen wird, etc.), demographischen (Russland kann jetzt noch die geburtenstarken Jahrgänge der 1980er Jahre mobilisieren während die ukrainische Bevölkerungsrückgang seit Mitte der 1990er Jahre keinen Boden mehr kennt) und militärischen (massive Modernisierung der russischen Streitkräfte in den letzten 10 Jahren) Gründen das Zeitfenster um die Ukraine „zurückzuholen“ bzw. zu verhindern, dass sie in den totalen Einflussbereich von USA und NATO kommt.
    US- bzw, NATO-Stützpunkte im Donbass – auf nichts anderes arbeiten die USA mittelfristig hin (es geht nach wie vor um die Beherrschung der euroasiatischen Landmasse!) – würden die internationale Friedensordnung im 21. Jahrhundert dauerhaft beschädigen, würden Russland vollends in die Hände Chinas treiben (ggf. sogar freiwillige Abgabe/Geschenk der Äußeren Mandschurei an China) und somit den Nährboden für den nächsten großen Weltenbrand bereiten.
    Der militärisch-industriellen Komplex der USA wäre sicher nicht abgeneigt. Der letzte Krieg (Afghanistan, Irak) ist ja auch schon ein paar Jährchen her….

  41. Diese Will Sendung wurde hier gelobt. Wieso eigentlich, wenn der wohl wichtigste Player über den hier schwadroniert wurde fehlte, nämlich ein profunder Kenner russischer Politik und Sicherheitsinteressen? Also ein Putin Kenner. Wieso diskutiert man über Russland ohne einen Vertreter dieses Landes? Das ist aber nichts Neues, Will lässt über die AfD diskutieren ohne das ein Vertreter Stellung beziehen kann. Nein diese Sendung kann so nicht wirklich aussagefähig gewesen sein können!

  42. Herr Gafron bemüht in seinem Artikel mehrfach die Geschichte, aber die entscheidenden historischen Fakten „übersieht“ er.
    Ich bin alt genug, um mich an die Zusage des Westens an die damalige Sowjetunion zu erinnern, die NATO nicht nach Osten hin zu erweitern !!
    Offensichtlich war Gorbatschow zur Zeit der Wiedervereinigung so naiv, „dem Westen“ zu vertrauen und diese mündlichen Zusagen nicht ausreichend vertraglich zu fixieren.
    Den Beitritt der baltischen und vieler osteuropäischer Staaten, gegen den Russland aufgrund eigener Schwäche machtlos war, hat die wiedererstarkte Atommacht inzwischen akzeptiert.
    Aber der Beitritt der Ukraine und Georgiens bedeutet für Putin das Übertreten einer roten Linie. Ich kann das gut verstehen.
    Der Traum der alten und neuen Kalten-Krieger, Atomwaffen vor Moskaus Nase und die 6. US-Flotte im Schwarzen Meer zu stationieren, ist für die Russen ein Albtraum.

  43. Genau. Und noch vermessener: der NATO. Wie konnte man so naiv oder auch größenwahnsinnig sein… Putin mußte das als Affront und gleichzeitig Geringschätzung werten.
    Nato und EU haben bis heute nicht begriffen, daß eine kontinentale Großmacht in Sicherheitszonen und Einflußsphären denkt. Eine andere Bedeutung hat die Ukraine für Rußland nicht.
    Putin kann so hoch pokern, wie er will: er weiß, daß der Westen nie militärisch eingreifen oder angreifen wird. Die Amerikaner sowieso nicht.

    • Natürlich nicht. Wieso denn die eigenen kostbaren Soldaten opfern, wenn man andere dazu bringen kann, für einen zu kämpfen. In diesem Fall haben es die Amis geschafft, die noch vor 20 Jahren pro-russisch regierte Ukraine gegen die Russen in Stellung zu bringen, indem man ihnen westlichen Wohlstand versprochen hat, den Russland nicht bieten kann. Zu bezahlen praktischerweise von der EU (also Deutschland) mittels Assoziierungsabkommen und langfristiger Beitrittsperspektive. Clever gemacht…

  44. Ergänzung: und dem Entschluss der USA eine korrupte Oligarchie ganz eigennützig zu „demokratisieren“.

  45. Ist Russland nicht ein Teil von Europa? Wer hat denn in der Ukraine den Umsturz mit Millionen von $ gefördert? Wer führt denn Deutschland nach dem Krieg am Gängelband? Wer führt sich denn als Herrscher dieser Welt auf und meint Allen und Jedem diese verlogenen Werte überzustülpen? Wer steckt mit Korruption tief in der Ukraine? Wer hat die höchsten Rüstungsausgaben?
    Wer fängt immer wieder mit offensichtlichen Lügen Kriege an? Wer rückt immer enger an Russlands Grenze? Ach so viele Fragen!
    Nun, die Krim war für mich eine nachvollziehbare Sezession und keine Anektion. Wäre diese nicht gelungen, würde die Nato Russland schon schwer im Würgegriff haben. Jedes Ding hat halt zwei Seiten und Diplomatie fordert auch die Kunst, beide Seiten objektiv zu betrachten. Sorry, ich trauen den USA keinen mm über den Weg, zu verheerend war ihre Rolle in jedem Krieg.
    Man zettelt an, finanziert und stellt sich hinterher als großer Retter dar. Was ist mit Syrien, Lybien, Irak usw. Ja, ja, ich hör schon auf!

    • War nicht nur vollkommen richtig, sondern absolut notwendig, ihr Kommentar.

  46. Vor allem Deutschland verfolgt unverändert das Ziel eines „gemeinsamen europäischen Hauses“, letztlich abgekoppelt von den Vereinigten Staaten und ihren Interessen,…

    Der war gut!!! Dann stellt sich für mich die Frage, wie es kommt, dass sich die USA um die Versorgungssicherheit Europas in Bezug auf Erdgas kümmern muss, wie man und frau aus den Medien entnehmen kann! Denn solches könnte man als Zeichen der Souveränität bereits jetzt selbst verantworten.
    Das Problem ist, dass in Teilen Europas Sunnyboys regieren, die eher auf die Work-Life-Balance schielen als auf die Notwendigkeit eines seriösen, zuverlässigen Politikstiles. Dies überlässt man den selbstherrlichen Beamten der 2. und 3. Reihe.

  47. Die SPD will für ihren Kanzler eine Schonfrist in Sachen Außenpolitik? Dieser Herr war Vizekanzler und ein SPD-Bubi namens Maas war Außenminister. Die wollen uns erklären, dass sie sich erst einmal orientieren müssen? Na ja, dem deutschen Schlafmichel kann man letztlich so gut wie alles verkaufen. Wenn man als links-grüne Gesinnungsblase jahrelang von „no borders, no nations“ faselt, können einem illegale Grenzübertritte wie der von Putin erwartete Grenzübertritt zur Ukraine natürlich nicht besonders nervös machen. Es soll ja nach dem Willen unserer links-grünen Weltenretter keine Grenzen mehr geben. Dumm nur, wenn man mit seinen idiotischen Ansichten plötzlich von einem Despoten ernst genommen wird. Der Spagat zwischen dem eigenen ideologischen Dummgeschwätz und den harten Realitäten in der übrigen Welt wird wohl sehr schmerzhaft werden. Dies dürfte auch für andere politische Themen zutreffend sein, z. B. bei Wirtschafts-, Währungs-, Energie- und Migrationspolitik. Avanti, dilettanti!

  48. Sie glauben doch nicht im Ernst, Herr Tichy, dass Putin einen Krieg in der Ukraine „anzetteln“ will? Er will dem Westen nur zeigen, wo die Rote Linie verläuft, nämlich genau in der Ukraine, russischem Kernland. Nachdem der Westen seit 1995 eine Einkreisungspolitik (so nannte man das noch unter Bismarck) Russlands von gigantischem Ausmaß betrieben hat, kann man, muss man Putin verstehen. Hier werden legitime Sicherheits-Interessen Russlands und seine Bemühungen um das gemeinsame Haus Europa vom Westen mit Füßen getreten. Und wenn Russland sich wehrt, ist es der Aggressor. Das Spiel ist zu durchsichtig für ihre intelligenten Leser, trotz der wiederholten Bemühungen des Herrn Gafron. Was ist denn mit Biden? Der braucht doch dringend ein Lebenszeichen der Stärke für die Midterm Wahlen. Und, was ich nun garnicht verstehe, ist dass sich Deutschland wieder einmal vorbehaltlos vor den US-Amerikanischen Karren spannen lassen soll. Wollen wir Europäer und Deutschen tatsächlich das Decoupeling der Amis von China und das Zündel mit Russland (was auch nichts anderes zum Ziel hat) mitmachen? Sind wir so doof? Wann wird Europa endlich erwachsen?

    • Herr Tichy ist unschuldig. Der russophobe Artikel stammt aus der Feder Georg Gafrons.

      • Sicher?
        Dann sollten Sie auch auf den Kommentar antworten.
        Es gab hier vor längerer Zeit schon einmal einen, der unter dem Namen ‚Tichy‘ trollte.

  49. Wer Waffen in so einer Situation in ein Krisengebiet wie die Ukraine liefert, trägt auch eine Mitschuld an anschließenden Toten. Das gilt für alle Waffenlieferungen, egal wohin.
    Was hat die NATO und die USA mit Kriegsausbildern, Propaganda und Militärberatern in der Ukraine verloren, obwohl die Ukraine kein Mitglied der NATO ist ?
    Der Amerikaner hat nach eigenen Angaben schon fünf Milliarden, Deutschland und die Europäer angeblich zwei Milliarden in die Ukraine investiert. Jetzt erst wieder 200 Millionen durch die USA.
    Mit welchem Ziel? Man will die Ukraine zu einem sinnlosen Stellvertreterkrieg gegen Russland animieren und missbrauchen. Sanktionen gegen ein friedliches und Rohstoffreiches Land wie Russland scheint dem Westen wichtiger als Menschenleben.
    Die Ukraine ist gut beraten, die Amerikaner und die NATO aus dem Land zu werfen und sich dem friedlichen Russland zuzuwenden.   

  50. Der Artikel lässt völlig den geostrategischen Überbau aus den Augen. Seit 30 Jahren versuchen die Amerikaner, den Machtbereich der ehemaligen UdSSR unter ihre Kontrolle zu kriegen. Dazu fördern sie mit Mitteln der Softpower und vor allem mit viel Geld, man könnte auch sagen: Bestechung, den Aufbau von gesellschaftlichen und politischen Kräften, die sich weg von Moskau Richtung Washington und Nato orientieren. Es geht hier nicht um Demokratie oder Diktatur, sondern einzig und allein um Macht und Einfluss von Supermächten. Die USA haben niemals Hemmungen gehabt, autoritäre und kriminelle Systeme zu etablieren, wenn diese für ihre Interessen nützlich waren (z.B. in Chile 1973). Wie würden die USA reagieren, wenn die Russen in Mittelamerika und der Karibik politische Kräfte an die Macht bringen würden, die einen Beitritt dieser Staaten zur Russischen Förderation anstreben? Die USA würden entweder durch CIA-Operationen Putsche organisieren oder dort direkt einmarschieren, um „die Demokratie zu retten“.

    Zur „kleptokratischen Diktatur in Moskau“:

    1.) Ohne Putin wären die russischen Bodenschätze schon in US-Hand und das Land würde der amerikanischen Oligarchie gehören, die dort einen steuerbaren nützlichen Idioten einsetzen. Mit dem hilflosen Trunkenbold Jelzin wäre das fast gelungen. Dass in Russland viel geschoben und getrickst wird und dass es sich um keine „lupenreine Demokratie“ handelt – geschenkt.

    2.) Die USA verstehen es seit 250 Jahren geschickt, ihr alle vier bis acht Jahre stattfindendes Wechselspiel von Demokraten und Republikanern als Inbegriff der Demokratie zu verkaufen. Dabei ist der Effekt immer derselbe: Auch wenn die Regierung wechselt, bleibt die Politik immer gleich. In Wirklichkeit sind die beiden Parteien weniger ein Instrument, um den demokratischen Wählerwillen umzusetzen oder sich an Wahlprogramme und Wahlversprechen zu halten, nachdem die nötigen Stimmen eingesackt sind. Vielmehr handelt es sich um ein Instrument der amerikanischen Oligarchie aus Bänkern und Industriellen, um deren Interessen zu wahren und dem Volk eine Illusion von politischer Teilhabe zu geben. Das wirkt wie ein Ventil: Die politische Wut der Bevölkerung verpufft und wird in geregelte Bahnen gelenkt. Repräsentative Demokratie eben. Wer zu sehr gegen die Interessen der Oligarchie verstößt, wird ganz schnell wieder abgewählt, siehe Trump. Die Rockefellers dieses Landes sind noch nie ärmer geworden, dafür aber seit über 40 Jahren der amerikanische Average Joe (Otto Normal). Mittlerweile ist der Zuwachs an Reichtum auf Seiten der amerikanischen Oligarchie geradezu obszön, während sich an den Ausfallstraßen amerikanischer Großstädte immer mehr Zeltstädte von Obdachlosen bilden. Derweil geht ungehemmt die millionenfache Massenmigration von Billigarbeitern aus Zentralamerika und der Karibik weiter. Die USA sind (durch Migration) das einzige Erste-Welt-Land mit einem Bevölkerungswachstum eines Dritte-Welt-Landes. Wer profitiert finanziell davon? Die Oligarche oder der Average Joe?

    3.) Wenn Moskau so eine verdammenswerte kleptokratische Diktatur ist, warum investieren die USA sätestens seit Nixon so viel in China? Die kommunistische Partei dort ist korrupt und noch undemokratischer als das russische System. Es ist eine lupenreine Diktatur und dazu noch totalitär und ideologisch.

    Ich sehe hier wieder viel Doppelmoral. Letzendlich geht es nur um den Kampf von Imperien und darum, wie man das am besten der jeweiligen Öffentlichkeit verkauft.

    • Politik ist immer Doppelmoral!
      Deswegen kommt D. ja damit nicht zurecht!
      D. kann nur mit fliegenden Fahnen untergehen.
      Sie sind doch genau das Bsp.

      Die Armen in den USA sind doch nur Ausdruck der Kosten, die der ganze Machterhalt in aller Welt kostet.
      Wieviel Einwohner hat die USA? wieviel hat Rus und wieviel hat D.?
      Und wieviel BIP pro Kopf?

      Russlands Wirtschaft hängt zu 60 % von Rüstung ab, der Rest ist Rohstoffgewinnung und Handel.
      Ansonsten saufen die sich den den Schädel weg.

      Ich könnte mich nur aufregen über solche naiven Vorstellungen.

      • Mit verwaschenen Klischees argumentieren ist wie abgestandenen
        Kaffee trinken. Vielleicht hilft es ein wenig weiter, wenn man ab und
        an Dostojevski, Pusckin, Lermontow, Tolstoi, Gontscharow u.a. liest.
        Ein Blick in die russische Geschichte wirkt manchmal auch Wunder.

  51. Es bleibt mir schleierhaft, wie man eine Runde, in der nicht auch explizit die russische Sicht dargestellt wird, als interessant wahrnehmen kann, bspw. von dem russischen Botschafter. Das Wort „Monroe Doktrin“, scheint kein einziges Mal gefallen zu sein. Gemäß dieser Doktrin sehen die USA Mittel- und Südamerika als ihren Vorhof an, wo einzelne Staaten mitnichten selbst entscheiden können, welchem Bündnis sie angehören. Ich vermisse Peter Scholl Latour in diesen Diskussionen immer noch schmerzlich.
    Ich empfehle diesbezüglich den sehr exzellenten Beitrag von dem renommierten US Politiktheoretiker John J. Mearsheimer in der WELT vom 30.01.2022. Leider hinter der Bezahltschranke. Zitate daraus:

    WELT: Herr Mearsheimer, Russland fordert vom Westen Garantien, dass die Ukraine nie zur Nato gehören wird. Können Sie das verstehen?
    John J. Mearsheimer: Absolut. Russland möchte kein westliches Bollwerk vor seiner Haustür, was aus Russlands Perspektive vollkommen logisch ist. Ich verstehe nicht, warum so viele im Westen diese simple Tatsache nicht begreifen können. Wir in den USA haben die Monroe-Doktrin, die eindeutig besagt, dass keine andere Großmacht eine Militärallianz mit einem Land aus der westlichen Hemisphäre eingehen und dort Truppen stationieren darf. Die Russen haben ihre eigene Version dieser Doktrin und versuchen, sie jetzt durchzusetzen. Die aktuelle Krise ist eine direkte Folge der närrischen Entscheidung der USA und ihrer Verbündeten, die Ukraine in die Nato bringen zu wollen.
    WELT: Wieso hat Russland Bedenken? Die Nato bedroht doch niemanden.
    Mearsheimer: Stellen wir uns vor, in 20 Jahren geht China mit Kanada eine Militärallianz ein und platziert an der amerikanischen Grenze Raketen – die USA wären außer sich und würden alles daransetzen, das zu verhindern. Keine Großmacht will eine andere Großmacht vor seiner Haustür haben, und erst recht nicht, wenn sie wie im Falle Russlands im Kalten Krieg der gefährliche Rivale deines Vorgängerstaates war. Im Westen denkt man vielleicht so, dass die Nato niemanden bedroht, aber was wir denken, ist nicht entscheidend. Russland sieht die Nato nicht als freundliche Allianz.
    WELT: Putin ist vielleicht kein zweiter Hitler, aber er ist doch ziemlich eindeutig ein Autokrat, der gnadenlos gegen die Opposition vorgeht und nicht vor Attentaten zurückschreckt.
    Mearsheimer: Ob Putin ein Autokrat ist oder nicht, hat wenig mit der Krise um die Ukraine zu tun. Es geht hier nicht um Werte oder Ideologie oder Regierungsformen, sondern um Geopolitik. Es ist verstörend, dass das so viele Menschen im Westen nicht verstehen.
    WELT: Viele fordern jetzt, der Ukraine Waffen zu liefern, um den Preis einer Invasion für Putin zu erhöhen.
    Mearsheimer: Das wäre ein riesiger Fehler und würde eine schlechte Situation nur noch schlimmer machen. Die Waffenlieferungen und militärische Kooperation sind ja genau der Grund, warum sich die Krise aufgeheizt hat in den vergangenen Monaten.
    WELT: Gibt es keinen Weg, aus der Eskalationsspirale herauszukommen?
    Mearsheimer: Das Beste für alle Seiten wäre in meinen Augen eine neutrale Ukraine, eine Pufferzone, so wie Österreich oder Finnland im Kalten Krieg oder eben die Ukraine von 1991 bis 2013. Eine Ukraine, die weder zum Westen gehört noch zu nah mit Russland zusammenarbeitet und mit beiden Seiten gute Beziehungen pflegt. Das wäre auch deswegen eine gute Lösung für alle Beteiligten, weil dann sowohl die USA als auch Russland Zugeständnisse machen müssten. So könnten beide Seiten ihr Gesicht bewahren. Aber davon scheinen wir weit entfernt zu sein.
    https://www.welt.de/politik/ausland/plus236575311/Der-Westen-hat-nicht-verstanden-dass-Putin-nach-anderen-Regeln-spielt.html

  52. Ich kann dem Statement von Herrn Gafron nur bedingt zustimmen, wenn man die Interessenlage der Hauptbeteiligten mal versucht als Aussenstehender zu betrachten, komme ich zu folgendem Ergebnis:
    1.USA – versucht strategisch die EU (und insbesondere Deutschland) von allen Verbindungen und wirtschaftlichen Beziehungen mit Russland zu trennen und damit langfristig Russland innenpolitisch zu destabilisieren, denn es wird eine Zeit nach Putin kommen, vielleicht ist ja ein neuer „Jelzin“ in Sicht…
    2.Ukraine – Ist in der Frage der eigenen Haltung zum Konflikt mit Russland wahrscheinlich gespalten, ebenso was die Beziehung zu Russland angeht – denn die meisten Bürger der Ukraine sind in der Sowjetunion sozialisiert worden und haben ein ambivalentes aber nicht unbedingt feindliches Verhältnis zu Russland, die Bereitschaft sich für die Interessen „Dritter“ in einen Krieg ziehen zu lassen ist eher begrenzt. Jedoch sind die meisten Bürger eher bereit auf eine Mitgliedschaft in der NATO als in der EU zu verzichten, aus ökomischen Gründen.
    3.Russland – versucht natürlich auch aus machtpolitischen Gründen die Ukraine zu destabilisieren, um somit einen Beitritt insbesondere zur NATO zu erschweren, aus strategischen Gründen weiss man in Moskau – wenn die Ukraine der NATO beitritt, wird die Ukraine als weiterer „Flugzeugträger“ Washingtons an der Grenze Russlands militärisch präsent sein, das ist ein Horrorszenario von Putin.
    4.EU – die Interessenlage der EU ist wie immer in fundamentalen Fragen gespalten – sie reichen von nibelungentreuer Gefolgschaft mit den USA (Polen, Baltikum etc) bis zu den eher auf Appeasement ausgerichteten Interessen einiger Staaten wie Deutschland, Österreich etc. – wobei die wirtschaftlichen Verflechtungen mit Russland eine nicht unbedeutende Frage spielen (Energie) – in diesem Szenario dürfte die Kappung aller Verbindungen mit Russland erhebliche Verwerfungen mit sich bringen, wirtschaftlich als auch aussenpolitisch.
    5.Deutschland – Ist wie immer bestrebt es allen recht zu machen (Everybodys Darling ist Everybodys Depp) und am Ende den höchsten Preis selbst zu bezahlen – man hat sich ja mit der „Energiewende“ sowieso ins energiepolitische Abseits manövriert und hat angesichts der ökonomischen Folgen von Corona und der Inflation (die ja eigentlich nur eine Entschuldung der Staaten auf Kosten der Geldbeutel des Steuerzahlers ist) eine Sackgasse betreten, aus der man nur schwerlich entkommen kann, jedenfalls nicht folgenlos. Die einseitige aussenpolitische Ausrichtung in die angelsächsische dominierte NATO wird nicht ohne Folgen bleiben, man wird vor deren aussenpolitischen Karren gespannt und seiner eigenen Interessen beraubt, das wussten alle Kanzler wie Helmut Schmidt und auch Helmut Kohl, ohne die Wahrnehmung der östlichen (slawischen) Hemisphäre Europas in aussenpolitischer Hinsicht wäre die deutsche Wiedervereinigung nie möglich gewesen.

  53. Wie hieß es vor Jahren in einer netten Kaffee-Werbung? „Isch abe gar kein Auto“.
    So gilt es auch heute: „wir haben gar keine Waffen“. Was soll Deutschland denn der Ukraine geben? Krumm schiessende Gewehre? Die paar funktionierenden Leopard Panzer, die die Ukrainer überhaupt nicht bedienen können? Was soll denn der Schwachsinn mit Waffenlieferungen??
    In Summe spüre ich Kriegstreiberei aus den USA (wieder mal aus ihrer sicheren geografischen Distanz zum heissen Geschehen), von vielen sesselfurzenden Politikern in Europa und auch von einigen ganz Klugen aus ihren warmen Schreibstuben. Soll Putin doch eine „Grenzbereinigung“ entlang der Sprachgrenze machen und das Armenhaus Donbas als Pufferzone einrichten. Was juckt mich das in der Schweiz??

  54. Der Konflikt hat also vor 8 Jahren begonnen. Aha. Davor? War nichts? Also hat Putin völlig losgelöst von allem sich gesagt,: „…ach, schau mer mal, holen uns heute die Krim zurück.“
    Ach so.: Stalin hat gesagt. Wow, das ist mal ein Gedankensprung. Ich könnte jetzt mit Peter den Großen anfangen, aber das wäre bestimmt zu weit hergeholt. Ein Land mit über 200 Jahren Geschichte und zig Atomraketen weiß halt besser Bescheid. Wir kleinen dummen Europäer müssen noch viel lernen.
    Und was sind wir doch gesegnet mit dem US-Amerikanern. Friedensstiften, antiimperialistisch, immer die Freiheit und Demokratie wahrend. Nicht wahr? Nur mit den USA haben wir Frieden und Sicherheit. Merkt euch das. Alle anderen wollen Euch nur unterdrücken, ausbeuten etc. – Basta. 😉 USA gut – Russe böse. Bei China ist es noch nicht so sicher. Immerhin sind die Chinesen kommunistischer als die Russen. Dafür halten die Chinesen mehr Schulden von den USA. Das Virus kam zwar mit ziemlicher Sicherheit aus China, aber das muss als irrelevant gelten. Auch die chinesischen Einkäufe in Europa sind nicht wirklich wichtig. Die Erfindung des Lockdowns geht zwar auch auf China zurück, aber hey, wir haben doch den besseren Impfstoff, oder?

  55. Was in dieser sogenannten historischen Betrachtung gänzlich außen vor bleibt, ist der kontinuierliche Drang der USA mit ihrer militärischen Präsenz in Osteuropa immer näher an Russland heranzurücken. Eine NATO Ost-Erweiterung war nach der Auflösung des Warschauer Paktes immer in Abrede gestellt worden.
    Getrieben wird das Ganze offensichtlich von der zentralen amerikanischen Strategie, dass eine Annäherung von Russland an Zentraleuropa einen enormen Wirtschaftsraum erschließen würden, was in keinem Falle von den USA aus machtpolitischen und finanzstrategischen Gründen toleriert werden kann. Vor diesem Hintergrund ist auch die Einmischung in der Ukraine als klarer Spaltkeil zwischen Russland und Europa, primär damit gegen Deutschland gerichtet, zu sehen.
    Bleibt die Frage, welche strategischen Folgen in Ausgrenzung Russlands im Hinblick auf eine folglich entstehende unheilige politische Allianz mit China ergeben wird. Xi Ping wird gerade deshalb seinen Schachzug zur machtpolitischen Herausforderung der USA im pazifischen Raum mit dem Griff nach Taiwan in absehbarer Zeit einleiten können.

  56. Warum soll es sinnvoll sein, Russland immer weiter von West- und Mitteleuropa weg zu treiben? Wird eine weitere Verstärkung der Zusammenarbeit von Russland und der VR China als sinnvoll angesehen? Die Krim gehörte doch schon unter dem Zaren zu Russland. Die Ukraine sollte sich nicht auf die Rückgabe der Krim versteifen. Grenzen wechseln, das wissen wir Europäer sehr genau. Strassburg ist heute französisch. Breslau war über 700 Jahre deutsch, heute polnisch. Trotz aller Differenzen bin ich für eine sinnvolle Zusammenarbeit aller Nationalstaaten in Europa. Die zwei furchtbaren Kriege des vergangenen Jahrhunderts in Europa sollten uns das lehren. Frau Applebaum sollte sich mit den militärischen Entwicklungen im asiatischen Raum beschäftigen.

  57. Die Forderung von Russland, die Ukraine nicht in die Nato aufzunehmen, ist nachvollziehbar. Seit 30 Jahren ist, entgegen der Absprachen, die Nato an die Grenzen Russlands vorgerückt. Russland sieht dadurch seine Sicherheitsinteressen gefährdet. Wer die Entwicklungen der letzten Jahrzente beobachtet hat, erkennt das Bestreben der USA und der Nato, Russland zu destabilisieren, um geopolitische Interessen durchzusetzen. Russland hat im Gegensatz zur USA keine illegalen Kriege angezettelt, siehe Naher Osten und Libyen, die uns die Flüchtlingsströme beschert haben.

  58. Was Deutschland im Falle eines Krieges blühen wird, haben Sie auf den Punkt gebracht. Die erste Rakete in einem solchen Fall geht nach Ramstein, die Zweite nach Frankfurt, und den Rest mag ich mir schon nicht mehr vorstellen. Aber die Kriegstreiberei und Geschichtsfälschung hat gerade Konjunktur, da darf man nicht so sein.

  59. Eine „kleptokratische Diktatur“ sehe ich bei vielen an diesem Konflikt beteiligten Staaten am Werke…

  60. Ich reibe mir die Augen und denke, ich wäre mit einer Zeitmaschine die 60er Jahre gerutscht. Als ich damals beim Bund war, war der Sinn der NATO klar: Angriffe des Warschauer Paktes abzuwehren. Doch seit 1991 gibt es keinen Warschauer Pakt mehr. Damit hat die NATO ihre Daseinsberechtigung verloren!
    Wenn mir ein böser Nachbar seinen Müll über den Zaun in meinen Garten wirft, ziehe ich auch nicht mit meinen Freunden los, um ihn zu verprügeln. Ich rufe die Polizei. Und das Gleiche gilt im Großen: Die „Welt-Polizei“ ist die UNO und nicht die NATO!

  61. Warum muss man denn die NATO immer weiter nch Osten ausdehnen. Das berührt die Einflussphäre der Russen.Die Ukraine ist doch defakto schon seit Jahren geteilt. Warum mit Waffen dort einen Krieg anheizen. Besser wäre es die Russen endlich als Partner zu sehen und ein Bündnis der Russen mit China zu verhindern.

  62. Weshalb muss oder will die NATO und die Amerikaner Russland direkt an seinen Grenzen aggressiv bedrohen?
    Es gibt keinen Grund dafür.
    Die NATO ist schon lange mit Kriegsausbildern, Beratern und sonstiger Unterstützung, nicht nur in der Ukraine tätig, obwohl die Ukraine nicht zur NATO gehört.
    Die Amerikaner und die NATO sollten sich jetzt unverzüglich bis zur Ostgrenze Deutschlands zurückziehen, keine Kriege, keine Revolutionen und Aufstände mehr anzetteln, und Frieden herrscht.
    Der Amerikaner hat auf europäischem Boden nichts verloren und kein Recht sich in interne Angelegenheiten souveräner europäischer Staaten einzumischen.
    Wenn der Amerikaner den Russen das Gasgeschäft streitig machen will, sollte er zuverlässiger, bessere Qualität und preiswerter liefern. Und kein schmutziges, umweltschädliches Freaking-Gas mit riesigen Tankern zu völlig überteuerten Preisen liefern wollen, die letztlich die Verbraucher zahlen müssen.
    Dafür muss man nicht Säbelrasseln, das ist Marktwirtschaft.
    Aber die haben anderes im Sinn.

  63. Moin.
    Mal so eine Hypothese.
    Warum geht es hier eigentlich, um die Ukraine? Man sollte manchmal über den Tellerrand gucken, mal 2 und 2 zusammenzählen. Welches ist das wertvollste Land auf der Welt ? Bestimmt nicht Amerika. Das glauben nur die Leute in bei Lehrer Lempel nicht aufgepasst haben. Vor 80 Jahren ging es angeblich um den Lebensraum im Osten.
    Heute plant man den Abbau in Russland der riesigen Bodenschätze im Osten des Landes, nur wie bekommt man den Grundbesitzer vom Acker ohne dass man sein eigenes Gesicht verliert. Ist so ähnlich wie zur Zeit mit der Coronna Planedemie, was wir morgen wollen müssen wir gestern schon vorgedacht haben, dabei aber nicht vergessen alle zu täuschen und immer wieder neu hinter die Fichte stellen. Man will ja nicht teilen und Putin teilt mit der Davos Klicke wahrscheinlich die Beute nicht freiwillig.

  64. Moin.
    Mal so eine Hypothese.
    Warum geht es hier eigentlich, um die Ukraine? Man sollte manchmal über den Tellerrand gucken, mal 2 8und 2 zusammenzählen. Welches ist das wertvollte Land auf der Welt ? Das glauben nur die Leute in bei Lehrer Lempel nicht aufgepasst haben. Vor 80 Jahren ging es angeblich um den Lebensraum im Osten.
    Heute plant man eventuell den Abbau der riesigen Bodenschätze im Osten, nur wie bekommt man den Grundbesitzer vom Acker ohne dass man sein eigenes Gesicht verliert. Ist so ähnlich wie zur Zeit mit der Coronna Planedemie, was wir morgen wollen müssen wir gestern schon vorgedacht haben, dabei aber nicht vergessen alle zu täuschen und immer wieder neu hinter die Fichte stellen.

  65. Sicherlich ist es wohltuend, dass auch mal von etwas anderem als Corona gesprochen wird. Ein wenig erstaunt dieser Themenwechsel aber doch. Ist es nicht verblüffend, dass Corona als einziges Thema in Dauerschleife lief, als man mit dem Verlesen von Inzidenzen und Krankenhausbelegungen noch Panik machen konnte, es aber darüber hinaus wenig zu sagen gab?

    Jetzt haben wir eine grundlegend neue Situation. Europa öffnet, Deutschland verschärft. Die Berufung des RKI als Gesetzgeber durch die Hintertür. Und, und, und.

    Die Verantwortlichen und der Staatsfunk werden sich sehr bewusst sein, dass die Coronapolitik und der erratisch faselnde Lauterbach auch beim besten Framing keine gute Figur mehr machen kann. Deshalb: Lasst uns einfach mal schnell das Thema wechseln…

  66. Habe vor Jahren eine Prof. aus der Ukraine kennenlernen dürfen. Sie ließ kein gutes Haar an der Nato und den USA. Sie kannte Personen wie Brzeziński und Tusk persönlich und Ihre Meinung zu diesen und weiteren Personen war nicht sehr hoch. Konnte das damals nicht verstehen, da ich ein absoluter Freund der USA war und auch immer noch bin. Später allerdings konnte ich ihre Einstellung verstehen. Denn vieles, was in der Ukraine geschehen ist, war politisch vom Westen gesteuert. Denke mal, es ging nicht um die Freieheit der Bürger dort. Wenn es darum ginge, würde sich vor allem Deutschland anderes verhalten. Ob Putin einen Krieg anzetteln will, kann ich nicht sagen, denke aber, es wäre sehr dumm von ihm, weil das dann auch nicht spurlos an Rußland vorbei gehen würde.

  67. Des Autors Vorstellung von einem „westlichen Verteidigungsbündnis“ ist offenbar, dass dieses in der Welt für Ordnung zu sorgen hat, oder dass die Ukraine bereits zu diesem gehört. Genau diese Sichtweise provoziert Putin zu seinem Handeln.

    Es gilt bei der Wahrheit zu bleiben, dass der Westen den Konflikt begonnen hat, indem er seinen politischen und damit militärischen Einflussbereich durch Umsturzversuche in der Ukraine zu erweitern versuchte. Wie die Folgen solch moralisch aufgeladener Unterstützungsaktionen für „Demokratie- und Freiheitskämpfer“ sind, hat uns der arabische Frühling und schließlich auch die Annexion der Krim gelehrt.

    Putin will und wird den Anschluss der Ukraine wie auch Weißrusslands an die Nato verhindern, so oder so, er kann den Westen hier nicht einfach gewähren lassen. Er versucht mit seinen Aktionen den Westen zu Verhandlungen zu zwingen. Dieser muss sich entscheiden ob er einen Dauerkonflikt der nicht zu gewinnen ist, schüren will, oder auf langfristige wirtschaftlich und politisch positive Entwicklungen setzen will. Wenn man aber glaubt Putin und Russland wie einen AfD-Hinterbänkler auf der Bundestags-Tribüne behandeln zu können, wird man sich, wie so oft, auch diesmal verrechnen.

    Putin liebt sein Russland, und er wird alles dafür tun, dass es nicht in dem Brei eines degenerierten Europas aufgeht, wie Deutschland es gerade vormacht.

  68. Hm, als „Ossi“ sehe ich Russland, Putin, die Ukraine in einem etwas anderen Licht. Sahra Wagenknecht in ihrem letzten youtube- Video behandelt das Thema ausführlich und ich bin geneigt, eher ihr zuzustimmen. Will sagen, dass ich ihm sehr wohl zugestehe, Eigeninteressen in Sachen Sicherheit zu vertreten und die NATO- Osterweiterung kritisch sehe, zumal die Absprachen im Wiedervereinigungsvertrag wohl auch derart formuliert wurden.

    Gern lese ich auch andere Sichtweisen wie dieser hier, denn sicher bin ich mir der meinen nicht. Ein Argument jedoch möchte ich ins Spiel bringen: die seit Jahrhunderten bestehende enge kulturelle Verzahnung zwischen Russland und Deutschland, man nehme nur verschiedene Komponisten wie z.B. Müthel, den letzten Bach- Schüler, der sich in Petersburg sehr wohl fühlte.
    Aus diesem kulturellen Kontext heraus würde ich in Erwägung ziehen, Gespräche mit Russland- also Putin- zu führen um eine EU- Annäherung. Weitaus begründeter aus meiner Sicht als mit der Türkei.

    • Eigeninteresse in Sachen Sicherheit bei der Landfläche,dem Riesenmilitär und seinen unzähligen Atombomben?

      • …die Russland im Lauf der Geschichte wie oft benutzt hat im Vergleich zur USA und zur NATO?

    • P.S.: der schöne Satz, der in der DDR sogar in den Deutschunterricht Eingang fand, stammt von Zar Peter I: „Hängen kann man nicht laufen lassen“ und die Zeichensetzung der Kommata den Richtern überließ. Eine Allegorie, die womöglich in der heutigen Lage wieder beherzigt werden sollte.

    • Das wäre in der Tat sehr wünschenswert. Jedoch – auch das lehrt die Geschichte – gibt es Kräfte, die ein starkes Kontinentaleuropa nicht dulden und vor allem eine Harmonie zwischen speziell Deutschland und Russland intensivst torpedieren. Nutznießer dieser Entwicklung ist besonders China, das mit der versuchten Isolation Russlands durch den Westen einen widerwilligen Verbündeten bekommen hat. Die vermehrten Energielieferungen aus Russland sind für China sehr vorteilhaft. Die ablehnende Haltung der Grünen bzgl. des russischen Gases liegt nicht in einer Freundschaft mit den USA begründet, sondern mit dem geistig eng verwandten kommunistischen China. Mao lässt hier grüßen. Die richtig großen Probleme werden erst mit dem Abgang von Putin kommen!

    • Aber ja, das sollen sie. In allen Bereichen. Wie die Politik aber anders assieht, wie übergriffig, das können wir nicht leugnen.
      Und meist von Deutschland aus so dumm und dämlich—–ach nein, grün und divers.

  69. Die Frage, die ich Jedem stelle (von Keinem erhielt ich eine vernünftige Antwort) und auch hier dem Autor: Nennen Sie mir bitte einen einzigen rationalen Grund, warum Russland andere Länder angreifen sollte!
    Russland profitiert viel mehr von guten Handelsbeziehungen zu seinen Nachbarn – Rohstoffe haben sie selbst genug, dafür lohnt sich kaum ein Krieg! Das Kriegstrauma aus dem 2. Weltkrieg steckt den Russen tief in ihren Genen!
    Herr Putin ist sicher kein Waisenknabe, aber für mich keinesfalls ein Kriegstreiber! Die sehe ich eher im Westen!!

  70. Der offen geäußerte Wunsch der Ukraine und der offene Wille des Westens, diesen Wunsch zu unterstützen, übersah wohlweislich die Krim.

    Womit der Westen und Russland jetzt dort stehen, wo sie stehen. Mit der Spielkarte Sorge um weitere inzwischen zum Westen gehörende Länder im tektonischen Randgebiet.

    Und nachdem D und der EU nicht wirklich etwas Eigenständiges einfällt, um diese Situation irgendwie friedlich aufzulösen, bleibt natürlich nur die Einheit des Westens unter Führung der USA gegen Russland übrig.

    Und nein, ich möchte D nicht unter russich kommunistischem oder sozialistischem Einfluss sehen. Den schaffen wir ganz allein von innen heraus. Und ich möchte auch die baltischen Staaten und Polen nicht wieder zurück in diesen russischen Zustand versetzt sehen.

    Aber einen Zwiespalt sehe ich dennoch. Wie ist unter diesem Aspekt Nord Stream 2 zu bewerten?

  71. Der Westen redet ein Krieg herbei, um – weil es sowieso keinen geben wird, das sagt auch die Ukraine – beim normalen Verlauf Putin als „Verlierer“ darstellen zu können. Der normale Verlauf ist:

    Russland macht seine Wehrübung, sein Manöver. Zugleich zieht Putin daraus einen doppelten Nutzen: er macht der Ukraine und dem Westen Angst und erhält vielleicht etwas. Irgendeine Verhandlung, irgendein Zugeständnis: ein paar Raketen hier weniger, eine Sanktion dort weg. Aggressive, aber leider normale Verhandlungstaktik. Ja, auch der Westen schachert hart, schachert so – man denke an die „Drohkulisse“ (Zitat Schäuble) gegen Saddam Hussein 2003, man denke an die westliche, v.a. amerikanische Politik gegen Iran, man denke an die Installation der Marionettenregierungen z.B. jüngst in Afghanistan, davor Vietnam, Chile (Pinochet) usw. Die sind dann immer ganz schnell weg, weil sie nicht authentisch aus den dortigen Völkern oder politisch-historisch-ökonomisch-kulturellen Bedingungen vor Ort gewachsen sind, sondern eben vom Westen als Marionetten, als Statthalter installiert wurden.
    Und ja, es ist auch wahr: Der Westen respektiert Russland – und auch China – einfach nicht. Der Westen tut immernoch so, als ob er bzw. die USA unilateral die Welt beherrschen könnte. Aber die 90er und Anfang-2000 sind vorbei – die unilaterale Macht der USA ist beendet. Und sogar insgesamt ist die unilaterale Weltmacht des Westens, die jedenfalls seit der Zeit des Kolonialismus bestand, beginnend mit der Entdeckung Amerikas (für die Europäer) im 16. Jahrhundert, entweder vorbei oder demnächst vorbei.
    Mein Gott: Nehmen wir Taiwan (offizieller, völkerrechtlicher Name: Republik China) und die Krim. Ja entweder ein (autonomer) Landstrich kann sich selbst für unabhängig und zum Staat erklären, wie die westliche Elite es für den Kosovo behauptet oder eben jetzt für die Republik China (Taiwan), oder nicht, wie der Westen es für die Krim und den Donbas behauptet. Entweder oder. Die selbstgefällige und selbstherrliche Attitüde, die die westliche politische Kaste an den Tag legt, erinnert an die krassesten Zeiten des Kolonialismus und Imperialismus.

    Und das ist deplatziert:

    1. Ökonomisch im nominellen nationalen und internationalen Handelsvolumen wird China die USA bis 2025 einholen. Preisparitätisch (das bedeutet die gleiche Suppe kostet in Deutschland 8€ im Restaurant, in China 30 Cent, wenn wir diese Diskrepanz rausrechnen) und vor allem nach Produktionsvolumen umfasst bzw. übersteigt die Industriekapazität Chinas jenes der USA, Kanadas, Australiens, Neuseelands, der EU, Englands schon heute kombiniert. Corona und Klimapolitik werden uns obendrein ökonomisch JETZT und in den kommenden 2 Jahrzehnten das Genick brechen (das kostet Billionen und bringt Nutzen 0, egal ob Klimawahn jetzt echt oder Spinnerei ist, normales Klima hatten wir auch schon vor 30 oder 50 oder 100 Jahren).
    2. Demographisch: Deutschland wird ca. 2045 mehrheitlich eine Bevölkerung mit Migrationshintergrund haben. Abgesehen von Überalterung. Das gleiche läuft in allen westlichen Staaten.
    3. Genderisierung: Du kannst die Welt nicht im Sinne von „Weltordnungspolitik“ der „westlichen liberalen, regelbasierten Ordnung“ (wessen Regeln?) beherrschen, mit Jungens, die weicher sind als die Mädels, wobei dereinst dann wohl 20% Gender fluide sind.
    4. Historisch: Nicht nur BLM-Afroamerikaner und Chinesen, sondern ziemlich genau ALLE haben das Erbe des Kolonialismus nicht vergessen und hegen, wenn man genau oder auch nur oberflächlcih hinschaut, einen ENORMEN Groll gegen Europa und USA.
    5. Technologisch: Also IBM, Google und Microsoft und Facebook Entwicklerteams bestehen, ich habe das geprüft, in der Regel aus 40% Indern, 40% Chinesen, 10 Japanern, 5% jüdischstämmigen Amerikanern und 5% Rest. Ob Künstliche Intelligenz oder 5G, China ist nicht mehr nur Billigheimer, sondern in vielen Bereich auch schon Top-Notch. Sie produzieren AUCH Ramsch, aber auch (im Bereich IT vor allem) Technologien, die der der USA und sowieso Europas überlegen ist. Und aufgrund von Bildungsfragen wird das, neben demographisch, ab jetzt auch nicht mehr besser. Wir machen antiautoritärer Kinderladen mit Gender, China betreibt Exzellenz-Zucht, ja Zucht muss man das nennen, wie Kinder da büffeln und gedrillt werden.

    Realistisch: Da rauszukommen ist unmöglich bzw. Wahrscheinlichkeit im 0,x% Bereich.

    Also wir betreiben im Moment unseres Niedergangs, des Niedergangs von min. 500 Jahren Weltvorherrschaft, Großmannspolitik. Und das kann ganz böse enden. Besser verhandeln und retten was zu retten ist: Ein gewisser Wohlstand, Frieden und Achtung in einer relativ befriedeten Welt. Akzeptiert, Leute, dass Russland und China IN IHREN HISTORISCHEN SPHÄREN eben auf ihre Art für Stabilität sorgen. Und nein, Russland und China haben ihre Einflusssphären nicht so behandelt wie der Westen seine Kolonien oder heute z.B. Afghanistan.

  72. Warum muss die Ukraine in der Nato sein ?
    Eine neutrale und bündnisfreie Ukraine, Modell Österreich/ Finnland, ist die beste Lösung.
    Eine Beitrittsoption für die EU für die Ukraine und ein Abkommen für den von Putin vorgeschlagenen eurasischen Wirtschaftsraum würden Vertrauen schaffen.
    Was soll denn die Bündnistreue Deutschlands konkret bedeuten ? Militärisch kann es kaum gemeint sein. Wenn der Status quo bündnistreu ist, warum verbietet der Partner USA Nordstream 2 ? Macht man das so unter souveränen Partnern ?

  73. Was stört die westlichen Kriegstreiber an dem Gedanken die Ukraine als blockfreies Land zu positionieren . Was Frau Appelbaum betrifft , höre ich mehr Brzezinski , und das als Historikerin , mit amerikanisch- polnischem Doppelpass .

    • Und was ist mit dem östlichen Kriegstreiber,die Bedrohung gegen die Ukraine geht ja wohl von Putin aus?!

      • Wo haben Sie das denn her?
        Der Donbass, ohne dieses Gebiet ist die Ukraine ein Agrarstaat, steht unter russischem Schutz.
        Warum?
        Weil die überwiegend russische Bevölkerung das genau so will. Genau so, wie das auch die Bevölkerung auf der Krim so wollte.
        Und dass das auch künftig so sein wird, die Bevölkerung sich darauf verlassen kann, hat Putin kürzlich noch einmal unmissverständlich klar gemacht.

  74. Haben die Scharfmacher auch hier unter den Foristen schon das Marschgepäck oder das ihrer Kinder geschnürt. Wohl an zum Sterben für die wertvolle Ukraine.

  75. Zumindest die Baerbock-Fraktion der Grünen würde nichts mehr beglücken als ein Vorwand für die Nicht-Inbetriebnahme von Nordstream 2. Dem Teil der Wirtschaft, der Interessen an guten wirtschaftlichen Beziehungen mit Russland hat, stehen die Produzenten, Betreiber sowie große und kleine Anleger der „Erneuerbaren“-Branche gegenüber, denen es mit der Alternativlosigkeit ihrer Produkte noch nicht schnell genug voran geht. Es wird spannend werden zu beobachten, wer sich hier durchsetzt.

    • Sehr guter Punkt. Auch die Absatzinteressen der US-Gasindustrie sind hier einzubeziehen.

  76. Vielleicht sollten sich mal einige Kommentatoren fragen, warum der Kalte Krieg kalt blieb. Weil beide Seiten gleichwertig gerüstet waren und ein Angreifer als Zweiter gestorben wäre. Warum wurde nach dem 1. Weltkrieg kein Giftgas mehr eingesetzt, außer durch die Italiener in Abessinien, weil die Gegner zum Teil barfuß in den Kampf gingen. Die alten Römer haben es in bewundernswerter brevitas auf den Punkt gebracht: si vis pacem para bellum.

    • Korrekt, aber die Ukraine oder sich selbst soweit hochrüsten, dass dies russische Ambitionen glaubhaft abwehren könnte, würde viele, viele Jahre dauern. Europa und speziell Deutschland ist überaltert, risikoavers und demilitarisiert – Anstrengungen wie im Kalten Krieg wären heute nicht wiederholbar.

  77. Am 21. März 2014 wurde dieser Vertrag durch den russischen Föderationsrat ratifiziert. Seither sieht die Russische Föderation die Republik Krim und Sewastopol als Teil Russlands an. Soweit ist der Begriff „Annexion“ aus dem Völkerrecht unangebracht, da jedes Volk, laut Völkerrecht, das Recht hat, selbst zu entscheiden zu welchem Staat es gehören will. Wohlan…

  78. Realpolitisch betrachtet, hat Deutschland die Ukraine nicht zu interessieren. Außenpolitik ist keine Bühne für gemütliche Menschel-Vereine. Einzig entscheidend ist das Verhältnis zu Russland, und da ist eine Menge zu reparieren. Das aktuelle politische Personal taugt nichts, das gehört ausgetauscht. Ich brauche keinen grün gefärbten Kommunisten, um mir die Weltlage erklären zu lassen, und die ÖR wie Anne Will etc. schon mal gar nicht.
    Austritt aus der NATO und konsequentes Eintreten für eine neutralen Nord-Süd-Korridor Schweden-Dänemark-Deutschland-Österreich-Italien, gerne auch im Verbund mit den Baltischen Staaten, Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei und Slowenien. Fruchtbarer, reger wirtschaftlicher Austausch mit Russland, auch im Hinblick auf die Brechung des schädlichen China-Monopolys. Mit den Armleuchtern dieser Tage natürlich nicht zu bewerkstelligen.

  79. Mal ne technische Frage, was hat denn Deutschland an geheimnisvollen Wunderwaffen zu bieten, was andere nicht auch liefern könnten? Die Amis, die Franzosen, die Briten etc. pp sind doch sonst auch gerne an Geschäften interessiert. Liegt es vielleicht an der Bezahlung?
    Ich könnte mir vorstellen, liefern sollte Deutschland schon, Geld dafür gibt es eher weniger.

    • Gut, dass wenigstens Sie das thematisieren. Deutschland hat in diesem Konflikt überhaupt nichts, was es in die Waagschale werfen könnte – nicht militärisch, nicht politisch, nicht wirtschaftlich. Von der Schweiz verlangt übrigens auch niemand Waffenlieferungen an die Ukraine.

  80. Die Ukraine ist nicht nur einfach ein Staat, der sich aus der Schwäche Moskaus in 1991 gebildet hat. Sie ist eine abtrünnige Provinz von Mutter Russland, was auch so im Kiewer Reiseführer steht : Kiew ist die Mutter aller russischen Städte. Das Kiewer Höhlenkloster aus dem 11. Jhdt. steht für die kulturelle Wurzel der ostlawischen, orthodoxen Christenheit. Der Wortstamm “ Ukraine “ ist keine Ethnie, sonder “ Grenzland“. Was ist dann seit 1991 in Kiew geschehen ? Ähnlich wir in Moskau hat sich in den 90ern eine kleptokratische Oligarchie den Staat zur Beute gemacht. Um an Westgeld zu kommen, in 25 Jahren dreistellige Milliardenbeträge, hat man Demokratie-Atrappen aufgestellt, in der Realität hat aber niemand daran gedacht eine moderne Staatsordnung mit Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit zu etablieren. Es hat nie eine lokale Elite gegeben, und gibt auch heute noch keine, die dies wollte oder könnte. Korruption ist nicht ein Krebsgeschür an einem wesentlich gesunden Körper, mit Heilungschancen, sondern der Körper selbst. Es steht in den Gesetzen, oder im Fehlen von notwendigen Gesetzen. Wenn man auch nur eine Ahnung hat wie das Parlament zustande kommt, und wer darin dann sitzt, den überrascht das nicht mehr. Siehe dokumentierte Analysen der deutschen Stiftung Wissenschaft und Politik. Das geopolitische Interesse der USA und seiner europäischen Vasallen zur Eindämmung Russlands ist das Einzige, was die Ukraine relevant macht. Das mehrheitlich nicht sehr gute Wohlergehen der Bevölkerung spielte noch nie eine Rolle. Selbst ein ehemaliger Präsident Polens, und der Biden-Sohn Hunter, waren im Aufsichtsrat einer zypriotischen Gesellschaft, Burisma, die im Besitz eines ukrainischen Oligarchen am ukrainischen Gasgeschäft und der Ausplünderung des Landes beteiligt ist. Dies ist der einzige Grund für eine Zypern-Holding für eine Geschäftstätigkeit in der Ukraine. Es gibt keine andere. Auch der frühere Präsident Poroschenko war nicht mit mehreren seiner Firmenbeteiligungen in den Panama-Papers, weil er “ Oh, wie schön ist Panama “ als Kinderbuch so lustig fand. Es ist auch kein Zufall dass nie öffentlich gemacht wurde, an wen genau die für die Durchleitung des russischen Gases nach Westeuropa anfallenden Durchleitungsgebühren gehen, wer, wie an Gasleitungen und Pumpstationen beteiligt ist, und wie es zu diesen privaten Beteiligungen überhaupt gekommen ist, und wie viel der “ ukrainischen Einnahmen “ tatsächlich an Briefkästen in Zypern oder Zug/CH umgeleitet werden. An manchen Tagen soll es am Flughafen in Kiew mehr Flugverkehr von russischen und ukrainischen Privatjets als von Verkehrsflugzeugen geben.

  81. Sorry nicht unser Problem, die Farbenrevolution unter der Obama-Regierung an der der derzeitige US-Präsident ja großen Anteil hatte, war ein schwerer strategischer Fehler, mit dem man Russland in die Enge getrieben hat – wer diese Vorgeschichte verschweigt, kann nur die falschen Schlüsse ziehen. Applebaum ist Vertreterin der Amerikanischen Geostrategie (Council for Foreign Relation), die von Neocons immer noch dominiert wird und diese haben schon den Nahen- und Mittleren Osten sowie Nordafrika angezündet, zum massiven Nachteil Europas und dank Merkel speziell Deutschlands. Auch im Irakkrieg betrieb sie massive Kriegshetze und verglich Saddam mit Hitler um die Invasion zu rechtfertigen – was dann auch alles ist, was man über die Glaubwürdigkeit ihrer Charakterisierungen wissen muss.
    Eine logische Schlussfolgerung ist es jedenfalls nicht, dass Deutschland einen nicht Nato-Staat unterstützen müsste, wollte es Mitglied der NATO bleiben, damit lässt man sich eben auf Applebaums Propaganda ein, die Deutschland in eine Pflicht nehmen will, die für uns keine Vorteile und dagegen massive Nachteile hat. Man sollte dabei auch nicht vergessen, dass Amerika gerne mit seiner Sanktionspolitik die Verbündeten in die Pflicht nimmt, wirtschaftliche Nachteile in kauf zu nehmen, während US-Konzerne relativ außen vor bleiben.
    Man kann an der Bundesregierung vieles kritisieren, insbesondere auch die peinliche Beziehung auf die Geschichte, aber im Kern hat sie schlicht recht sich in diesen Konflikt nicht einzumischen.

    • Wo ist Russland denn in die Enge getrieben?Russland ist nach wie vor das größte Land der Erde und militärisch kaum zu besiegen dank seiner Atomwaffen praktisch unangreifbar?!

  82. Einspruch!
    Diese Sendung bzw. das Thema ist keineswegs eine „Wohltat“, sondern schlicht das, was ich schon lange erwartete: Corona wird sich irgendwann totlaufen, dann muß was Neues her, üblicherweise bietet sich da ein Krieg an (fliegende Untertassen als Ablenkung sind leider nicht in Sicht), und so kommt der dann wohl, Herr Gafron zündelt eifrig mit.
    Mein Standpunkt: Krim heim ins Russenreich war völlig in Ordnung. Das gab dort Volksabstimmung, alles gut.
    Und die Ukraine ist gar kein richtiger Staat, Grenzland eben, darum heißt das Land ja so. Putin macht das ganz richtig. Den Grenzlandbewohnern, die das möchten, bietet er Hilfe an, anderen wird nichts Grimmiges in Weg gelegt.
    Sämtliche Aggression geht hier ganz eindeutig vom Westen aus.

    Mal abwarten, welche Befehle Scholz sich jetzt aus Übersee abholt.
    (Kleiner VT-Tip: Scholz wurde jüngst oft vorgeworfen, medial kaum erkennbar zu sein, keine Führung zu beweisen usw. – das ist ganz einfach zu erklären: BRD ist für Washington reichlich unwichtig, Terminkalender ganz unten.
    Die Betreuer von „Sleepy Joe“ haben weißgott anderes zu tun, als einen Scholz zu priorisieren.
    Aber nun hatten die mal Termin frei, Scholz darf zwecks Befehlsempfang antreten, und danach wird der dann rüstig so tun, als ob er regiere!
    Warten Sie es ab.

    • Wo wird denn vom Westen ein Angriff auf russisches Territorium gefordert.Und warum sprechen Sie den Ukrainer das Selbstbestimmungsrecht ab?

  83. Russland geht es einzig darum sein Territorium zu schützen und die Stationierung von US und Nato Truppen in der Nähe von Russlands Grenzen oder Kriegsschiffe im Schwarzen Meer obwohl sie keine Anlieger sind usw sind eine Bedrohung. Jeder erinnere sich an die Kubakrise und das alten der USA. Auch der Nahe Osten, Vietnam oder Nordafrika zeigen Deutlich was der Westen, Nato usw unter beschützen verstehen Ausbeutung der Bodenschätze, eine Demokratie ist im keinen dieser Länder entstanden. Stattdessen regieren Hunger, Gewalt und Bürgerkriege.

  84. Applebaum hat wertvolle Bücher geschrieben, dürfte aber tagespolitisch in Bezug auf Russland nicht ganz unbeeinflusst sein
    „Sie ist mit dem ehemaligen polnischen Außenminister und Sejmmarschall Radosław Sikorski verheiratet, hat mit ihm zwei Söhne und lebt seit 2006 in Polen. Seit 2013 besitzt sie neben der amerikanischen auch die polnische Staatsangehörigkeit.

  85. Butter bei die Fisch….was für Waffen sollte Deutschland den in die Ukraine liefern? Sturmgewehre? Die schießen doch um die Ecke…wären auch mit der gängigen Munition 7,62 in der Ukraine nicht kompatibel, da man ja seit der Umstellung von G3A3 auf neue Sturmgewehre und damit „Nato-Munition“ (sprich USA Munition) nur noch mit 5,5 schießt. Also das wäre schon mal ein „Schuss nach hinten“. Raketenabwehr? Diese müsste „ausgebildet“ werden. Schwere Geschütze (wie aus den Baltischen Ländern angeboten…warum wohl)…bedürfen ebenfalls der Ausbildung und der entsprechenden „Granaten“ als Munition. Raketenwerfer? Panzer? Panzerabwehrwaffen? All das ist doch bei der BW nicht gerade „auf Lager“ und wenn…dann meist „nicht einsatzfähig“…sprich kaputt. Also um welche Art Waffen würde es gehen im Falle von Deutschland. Die Briten, Franzosen, die USA haben volle Läger mit alten Restbeständen….klar das die gern „geräumt“ werden….dann sind die abgeschrieben und die heimische Waffenindustrie kann neues nachliefern. In Deutschland, wo man schon als Soldat teile seiner Kleidung selber kaufen muss, ist das eben nicht der Fall. Da waren die 5000 Helme, die wohl irgendwo noch rumlagen…“die Notlösung“. Hoffentlich hatten die keine Pickelhaube mehr….oder noch schlimmer ein „Kreuz-Emblem“. Fazit: Deutschland hat selbst keine ausreichenden Resourcen an Wehrmaterial. Klar kann man Rüstungsherstellern die Erlaubnis zur Lieferung geben….nur die werden auch nicht gerade alles an Lager haben…und die möchten auch gern Geld dafür…und von bezahlen war ja bei der Ukraine noch keine Rede. Als abgerüstetes Land ohne die Fähigkeit der Eigenverteidigung muss man sich nicht wundern, wenn man an andere Nationen kein Material liefern kann…wo soll es auch herkommen.

  86. „Der Sieger zwingt den von ihm besetzen Ländern sein System auf“
    Das war ja wohl keine allein Stalinsche Spezialität, schließlich hatte auch der seine Vertragspartner zur Abgrenzung der Interessenssphären und dabei wurden die betroffenen Völker nicht gefragt.

  87. Bei der Beurteilung der Lage sollte man erstmal klären, was die Beteiligten überhaupt wollen. Bei der Ukraine und den USA/Nato wissen wir was sie wollen. Die Frage ist was Russland will. Eine vollständige Annexion der Ukraine, wie sie so gern als Schreckgespenst an die Wand geworfen wird, wohl kaum. Der Westen der Ukraine war historisch nie russisch (sondern polnisch, bzw. österreichisch), das Zentrum um Kiew zwischen Russland und Polen/Litauen umkämpft. Diese Gebiete wollen auch gar nicht russisch sein. Dort leben ca. 25 Mio Menschen. Diese dauerhaft zu unterdrücken, wie es im Falle einer russischen Annexion notwendig würde, übersteigt die Mittel Russlands. Genauso wie übrigens auch ein konventioneller Krieg gegen die Ukraine. Diese kann im Ernstfall ca. eine halbe Million Soldaten aufstellen. Ein militärischer Sieg Russlands ist natürlich möglich, aber nur zu Verlusten an Menschen und Material, die sich Russland gar nicht (mehr) leisten kann, vom Partisanenkrieg der nach der ukrainischen Niederlage folgen würde ganz abgesehen. Zumal im Zeitalter Atomwaffen solche volleskalierten konventionellen Kriege die absolute Ausnahme sind, wenn mind. eine Partei nuklear bewaffnet ist. Was Russland, bzw. Putin will, ist vermutlich ein ukrainischer Vasallenstaat wie unter Janukowitsch, ev. auch eingebettet in eine russische Sicherheitsarchitektur. Und wenn er das nicht haben kann, dann eben ein großes Stück von der historisch russisch geprägten Ostukraine – vermutlich mit dem Dnjepr als Grenze – plus Landverbindung nach Transnistrien. Das sind Gebiete wo der antirussische Widerstand eher gering ausfallen würde. Unklar ist, wie weit Putin zu gehen bereit ist, falls Letzteres sein Ziel ist. „Full-scale war“ ist auszuschließen. Realistischer ist wohl Infiltration und Kollaboration im russophilen Osten. Eine gut geplante Komandoaktion inkl. Blackout der zivilen Infrastruktur könnte da viel errreichen. Besonders wenn die ukrainische Armee infiltriert ist und ein Teil überlaufen oder zumindest nicht kämpfen würde.

  88. Ich kann diesem Artikel nur vehement widersprechen. Waffenlieferungen an die Ukraine darf es nicht geben.
    Die Besetzung der Krim und des Donbass geschah nicht einfach so aus heiterem Himmel heraus. Aber man kann natürlich einfach ignorieren, dass zuvor der Westen sehr aktiv bei der Stürzung von Janukowitsch mit eingewirkt hat. Ach ja, was da unsere transatlantischen Verbündeten von Europa halten kann man gut an dem abgehörten „Fuck the EU“-Telefonat erkennen. Und gerne kann man natürlich auch sagen „was interessiert mich mein Geschwätz von Gestern“, wenn man an mündliche Versprechen denkt, die der ehemaligen Sowietrepublik in Hinblick auf Nato-Osterweiterung gegeben wurden.
    Oder man ignoriert, dass die Ukraine einfach mal rechtsextreme Freischärler-Truppen legitimiert und gen den Donbass geschickt hat.
    Ganz ehrlich. Ein paar tausend Waffen mehr oder weniger mit denen die ukrainischen Truppen sowieso nicht umgehen können wird keinen großen Unterschied machen bei der militärischen Überlegenheit Russlands, sollte es sich tatsächlich dazu entschließen die Ukraine anzugreifen. Aber Öl ins Feuer zu gießen, indem man die Ukraine mit Waffen versorgt, welche sie dazu verleiten könnten den Donbass militärisch zurück erobern zu wollen, macht eine Explosion des Pulverfasses dort unten sehr viel wahrscheinlicher.
    Und nein, nur weil Russland sagt „wir machen doch garnichts“ glaub ich Russland nicht. Aber angesichts der langen Historie an Lügen im Westen zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung im Sinne der eigenen Interessen, glaube ich demgegenüber auch nicht wenn der Westen behauptet „Der Russe will in die Ukraine einmarschieren“.
    Bestes Beispiel: Die Behauptung, dass Russland die Ukraine besetzen will, um die Gasversorgung Europas zu kontrollieren und Nord Stream II dann erzwingen zu können.
    Der Witz daran: die Ukraine ist lediglich Transit-Land von russischem Gas nach Europa, wenn Russland Europa den Gashahn zudrehen möchte, dann kann es das auch heute schon tun, völlig ohne die Ukraine besetzt zu haben. NS II erweitert lediglich die Kapazitäten und umgeht teure Transitgebühren, macht also folglich den Gaspreis für uns billiger.

  89. Ganz einfach: es ist, wie es immer wieder war – Deutschland ist plan- und phantasielos.

  90. Hier verbreitet der Themenersteller schon wieder die Mär von der Annexion der Krim.

    Die Wiedervereinigung der Krim mit Russland auf Grundlage einer Volksabstimmung war die Folge des unseligen Putsches und von den USA orchestrierten „Revolte“ der ukrainischen Opposition gegen die damalige Regierung.

    Russland hat hier reagiert und nicht agiert!

    Dass dieses Vielvölkerkonglomerat Ukraine ein Pulverfass wie der Balkan war und ist sei nur nebenbei erwähnt.

    Der mehrheitlich russische Donbas soll endlich von der Ukraine zur Kenntnis genommen werden.
    Entweder man einigt sich gütlich und die Ukraine/NATO lässt Vernunft walten oder es wird dort wohl wieder zu einer militärischen Auseinandersetzung kommen.

    Der Aggressor ist die NATO und nicht Russland.

    Will man das nicht begreifen oder kann man nicht.

  91. >>Vielmehr komme es darauf an, den Preis einer Besetzung der Ukraine für Moskau so hoch wie möglich zu treiben. […] Die Lieferung von Waffen passe allerdings nicht zu diesem Szenario.<<
    Das ist natürlich Unsinn, denn gerade ein bewaffneter Aufstand treibt die Besatzungskosten nach oben. Nicht nur die USA, sondern auch die Soviet Union wurde aus Afghanistan herausgeprügelt. Die deutsche Außenpolitik ist wohl in erster Linie durch die Gasabhängigkeit zu erklären. Wie es scheint hat es die Energiewende geschafft sogar einen Krieg möglich zu machen. Derart negative Folgen außerhalb Deutschlands hätte nichtmal ich erwartet.

  92. Deutschland wird durch Russland nicht bedroht und die Ukraine ist kein Nato-Staat. Dieser Konflikt geht uns ebensowenig an wie der um Taiwan. Übrigens kann Deutschland gegen die russische Kriegsmaschine wirksame Waffensysteme überhaupt nicht in erforderlicher Zeit und Stückzahl liefern. Und vor allem: Deutschland hängt am Tropf der russischen Gaslieferungen – wir können uns nur eine neutrale Position leisten. Macht die Schweiz übrigens auch.

  93. „Europa steht erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges an der Schwelle eines offenen Krieges zwischen den beiden flächengrößten Staaten dieses Kontinentes – Russland und der Ukraine“.
    Europa steht erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges an der Schwelle eines offenen Krieges zwischen zwei Staaten dieses Kontinents – analog 1914 Österreich-Ungarn und Serbien.

  94. Neue Leute aber derselbe Text. Alter Wein in neuen Schläuchen also.
    Russland fordert von der Nato ein Ende der Einkreisung und ein Ende der Integration früherer Sowjetrepubliken in die Nato und als Antwort beschwört die Nato ein angebliches Eingreifen Russlands in den innerukrainischen Dauerkrieg. Was für eine Verkennung der Situation!
    Dann wird Russland wohl ein Ultimatum an die Nato stellen müssen.
    Vielleicht erkennen dann die Diskutanten, dass es hier weniger um die Ukraine in der Nato geht, sondern um Grundsätzlicheres.

  95. Und auf den Gedanken, dass hier nur ein Strohmann diskutiert wurde, den die USA hingestellt haben, kommt Herr Gafron nicht. Sollte es aber die Eroberungsgelüste seitens Russlands geben, einschließlich der angedrohten Konsequenzen, dann wäre es doch dumm von Russland, an der Westgrenze der Ukraine Halt zu machen. Denn auch wenn die Truppen weitermarschierten, würde die Nato nicht wirklich gegenhalten, die Sanktionen blieben die gleichen. Was hätte Russland noch zu verlieren? Vielleicht geht es in Wirklichkeit nur um die Zwischenwahlen in den USA. Ein kleiner Krieg könnte den Demokraten vielleicht noch Stimmen retten. Vielleicht zeigt Putin momentan lediglich, dass er auf entsprechende Spielchen vorbereitet ist. Die USA haben ja Olympia und die Abwesenheit Putins nicht zum ersten Mal für Überraschungen genutzt.

  96. Es wäre eine gute Idee, mehr Staatsmänner (oder -frauen, ok) einzuladen. Keine altlinken Grundschullehrer – und vor allem keine nassforschen Bübchen, die in ihrem Leben noch nichts fertiggebracht haben außer altklug rumzuschwätzen (im Callcenter und am Rednerpult).

    • Keiner wird die Wahrheit sagen. Das tut kein Schachspieler.

  97. Stimme den Einschätzungen weitestgehend zu. Lediglich bei den Waffenlieferungen sollte etwas ganz klar gesagt werden – obwohl es eigentlich selbstverständlich ist: Es handelt sich um Verteidigungswaffen, also Pak wie die Panzerabwehrrakete „Milan“ etwa, oder Flak, auch „stinger“ für tiefer und eher langsam fliegende Angreifer wie Hubschrauber. Die Russen haben ihre SU verloren wegen der stinger in Afghanistan. Nicht allein deswegen, aber doch. Daran sollten wir sie stets erinnern. https://de.wikipedia.org/wiki/MILAN und https://de.wikipedia.org/wiki/Flugabwehrrakete. Die Amerikaner wissen das und haben bereits Pak geschickt.
    Ein Krieg um die Ukraine kann die Russen ihr eigenes Land kosten, wenn neben der UA auch noch die Weißrussen keine Lust mehr haben auf ihre Kleptokraten. Egal, ob sie militärisch gewinnen oder nicht. Womöglich auch noch Kasachstan – dann spätestens wird es auch für den Kreml-Wlad eng. Der russischen Bevölkerung könnte gar nichts Besseres passieren, auch wenn sie es derzeit vielleicht nicht ahnt. (Als die Brits die Falklands gegen die argentinische Militärjunta verteidigte, war die weg vom Fenster – nachdem sie den Schwanz einziehen musste. Gut für Argentinien war das allemal. Aber genau so etwas fürchtet der Kreml auch). Wir sollten den Drang der Russen nach Westen unterstützen, indem wir ihnen die NATO-Mitgliedschaft anbieten. Von mir aus gegen Austausch der Türkei. Auf keinen Fall dürfen wir das Angebot Erdogans annehmen, zwischen Russland und der UA zu vermitteln. Oder wollen wir das dritte Rom, also Moskau, auch noch an die Moslems verschachern? Wie dereinst Byzanz/Konstantinopel? 1453, trotz einem verzweifelten Cusanus. Unser gemeinsames Problem ist die Zumutung des Islam – sollten die Russen auch begreifen. Und China. Müssen wir denen wohl sagen, wenn sie es schon nicht von selber … . Russen wie https://de.wikipedia.org/wiki/Wladimir_Kaminer, добро́ пожа́ловать! Herzlich willkommen. Usw.

  98. Ich denke, auch hier geht ein mächtiger Riß quer durch unsere Gesellschaft. Aus dem Artikel spricht der O-Ton des gewachsenen Selbstverständnisses Bonner Transatlantiker. Ausgeblendet werden aber die teils bereits erfolgreichen Bemühung der 2000er zu guten Beziehungen zu Rußland. Wäre es nicht zielführender zu akzeptieren, daß es legitim ist, daß das „über den Tisch ziehen“ von Rußland in der Jelzin-Ära endlich mal korrigiert wird? Und nachdem alle vernünftigen Vorschläge des damals noch stark kooperativen Putin ausgeschlagen wurden, muß man sich nicht wundern, wenn dieser dann beim versuchten Zugriff auf seinen Vorhof Ukrainer, spätestens seit 2014 (CIA Maidan) zurückbeißt. Ich finde als erklärter Kommunistenfeind die Querverweise auf Stalin, Jalta und die Nachkriegsordnung bis 1990 schon kräftig daneben. Da dominiert der ängstliche Transatlantiker und befeuert zusammen mit der amerikanischen Militärhistorikerin den Schwelbrand durch die Forderung nach Waffenlieferungen. Laßt Russen und Ukrainer das selbst aushandeln. Amerika hat selbst mit sich genug zu tun, die Zeiten der Weltpolizei sind vorbei. Und wir Deutschen sollten nicht nur angesichts der totalen Abhängigkeit von russischen Energieträgern sondern auch aus geschichtlicher Verantwortung heraus die Füße still halten und „Schweiz“ spielen.

  99. Die wirtschaftlichen Verknüpfungen resultieren aus der mangelnden Qualifikation der Deutschen und den Wirtschaftspolitischen Regularien der EU und Deutschlands. So gibt es in Russland ausreichend hochqualifizierte Programmierer, von denen Deutschland nur träumen kann! Das sind die Versäumnisse der letzten 20 Jahre! Die Wirtschaft geht halt dahin, wo die besten Produktionsbedingungen sind!

  100. „Entweder Deutschland ist aktives Mitglied im westlichen Verteidigungs- und Wertebündnis, oder es muss dieses Bündnis verlassen, was zugleich das Ende der NATO bedeuten würde“
    Ich kann solche Sprüche nicht mehr hören. Was für ein Wertebündnis und was für Werte? Auf beiden Seiten geht und ging es immer nur um Interessen, die mal mehr oder weniger brutal durchgesetzt werden und wurden.
    Russland will nicht von der Nato bzw. den USA eingekreist werden und dass auch noch direkt vor der eigenen Haustür. Die Krim wollte mehrheitlich zu Russland und der Maidan war eine von den USA gesteuerte Operation. Warum wird sowas bei Tichy ignoriert?
    Die größten Kriegstreiber der letzten Jahrzehnte waren übrigens die USA! Man muss nicht links sein, und das bin ich nicht, um das zu sehen.

    • …gibt das Putin das Recht, einen Krieg anzuzetteln? Wollen Sie wirklich viele Tausend Tote dafür? Übrigens hat die Sowjetunion ein Drittel der Ukrainer in den Hungertod getrieben. die Liebe zu Russland ist nicht sehr ausgeprägt unter den Enkeln der Überlebenden.

      • Kein Wort zu dem Umstand, dass Joe Biden ganz dringend irgendeinen Erfolg benötigt, damit er in seiner Präsidentschaft überhaupt irgendwas zustande gebracht hat? Oder zu den Geschäftsinteressen der Biden Familie und der Anstellungen seines abhängigen Sohnes, auf dem Höhepunkt seiner Drogenkarriere? Ich finde es höchst bedenklich, die Schuld an der derzeitigen Lage einseitig bei Putin zu verorten. Von Tichy hätte ich mehr erwartet….vielleicht aber auch nicht.

      • Stalin und Sowjetunion …..Russland und Putin ! Die Belagerung Leningrad durch Deutschland und 2 Millionen Hungertoten. Die ewige Schuldfrage . Russland mit der Sowjetunion zu vergleichen ist genauso aberwitzig wie das Hitlerdeutschland mit der Bundesrepublik .

      • Sehr geehrter Herr Tichy: 2017 hab ich auf die Bitte um Pflegeunterstützung für meine Totkranke Frau von der Caritas als Antwort bekommen: Aufnahmestop – helfen Sie sich selbst!
        Gleichzeitig wurden Hunderttausende Illegale gepäppelt.
        Da sag ich heute zur Ukraine: Helft Euch selbst.
        Zu unserer Regierung: Ihr könnt mich mal. Weltweite Kriegseinsätze verstoßen gegen die Verfassung!

      • Eben deshalb, weil doch keiner einen solchen Krieg will sollte Russland nicht in die enge getrieben werden. Auch die Menschen in der Ukraine sollten doch keinen Krieg wollen. Und glauben denn die USA, dass sich Russland abschrecken lässt, wenn die Ukraine mit Waffen hochgerüstet wird. Was sollen also diese Drohgebärden?

      • Bitte das Historische bitte mal beiseite lassen. Aber warum sollte die Russische Förderation einen Krieg anzetteln? Das Kräfteverhältnis Nato zu Russland beträgt 20 zu 1! Wer bedroht hier wen? Die einzigsten Profiteure eines Konfliktes sind die USA. Bisherige Sanktionen gehen nur zu Lasten der EU und von Russland. Bei einem heißen Konflikt wird dieser in Europa ausgefochten. Ohne Risiko für die mehrere tausend KM entfernte USA. Profiteur ist dann die Rüstungsindustrie der USA. Deshalb Ball flachhalten, einfach mal dem Geld folgen und cui bono anwenden.

      • Werter Herr Tichy, die damalige Sowjetunion und das unsägliche
        Treiben Lenins und Stalins mit dem heutigen Rußland verglei-
        chen zu wollen, ist schon starker Tobak. Und: Stehen russische
        Raketen in Mexiko, auf Cuba und Canada oder haben die fried-
        liebenden US-Amerikaner Rußland mit 55 Stützpunkten einge-
        kreist? Und Brczecinskis „USA – die einzige Weltmacht“ haben Sie
        doch sicher auch gelesen?

      • Will Russland einen Krieg anzetteln? Ich weiß es nicht! Vielleicht.
        Ich glaube es nicht, kann mich aber täuschen!
        Wollen die USA und die Nato Russland destabilisieren und die Region, wie den mittleren und nahen Osten, in ständige Unruhe und Destruktion bringen und halten? Weiß ich auch nicht, halte ich aber für durchaus möglich.
        Die USA außenpolitisch als kriminelle Staatsterroristen zu sehen, heißt ja nicht Russlands Poltik weiss zu waschen. Trotzdem halte ich einen Putin für berechenbarer und rationaler als die meisten Politiker auf westlicher Seite.
        Da hilft eine moralisierende Presse nicht weiter. Ist wie bei Corona!

      • Gibt das dem Westen das Recht, solange vorwärts zu gehen, bis der Andere zu immer gefährlicheren Waffen greift?

      • Der Westen ging nicht „vor“, sondern die, die konnten sind nach Westen geflohen, als die SU zusammen brach. Das schmerzt die Russen, klar, aber sie haben sich eben nicht so benommen in der Sowjetzeit, dass es anders kommen konnte. Und niemand kann die Polen, die Balten und andere zwingen, unter der Fuchtel der Russen, sprich des Kreml zu leben. Auch wir nicht, woher sollten wir das Recht nehmen? Die UA entscheidet das selbst, wie alle anderen auch, basta. Russland hat alle Chancen, seine Nachbarn für sich zu gewinnen, in der Konkurrenz zu den Verlockungen des Westens.

      • Herr Tichy, daß Putin da Krieg anzettelt, ist doch reinster Propaqandaschwachsinn. Krim war völlig in Ordnung, Volksabstimmung, eindeutig.
        Gäbe es übrigens heute Volksabstimmung – ich würde wohl für Dänemark votieren, das nebebei bemerkt.

      • Herr Tichy, ihr wachsender Transatlantismus ist schon erstaunlich. Ja, die Sowjetunion, übrigens initiiert durch den deutschen Kaiser, hat den Holodomor zu verantworten. Nur, sie ist nicht mehr. Wenn ja, dann lebt auch das III. Reich in der BRD weiter.
        Mit Putin kehrt Russland zu seinen Wurzeln zurück, nachdem die Bolschewiki unermesslichen Schaden vor allem bei sich zuhause angerichtet haben. Vielleicht ist es aber gerade die Rückkehr zur Orthodoxie, die den untergehenden ehemals freien Westen so auf die Palme bringt?
        Wieviel gibt wer für die Rüstung aus, siehe SIPRI? Wer hat wo wie viele Militärbasen? Wer hat wo nach dem II. WK nation bombing fortgesetzt?
        Was UA angeht, ja, keine Liebe zu den Russen, aber auch nicht zu den Juden oder Polen. Die Mehrheit der Wachmannschaften der Vernichtungslager waren Ukrainer. Die besten Freunde des III. Reiches, wie die Balten.

      • Humor haben Sie ja Herr Tichy, dass muss man Ihnen lassen. Der moralisch stets bis an die Zähne gerüstete Westen hat im Rahmen des „Arabischen Frühlings“ den ganzen nahen Osten in Brand gesetzt sowie im weiteren die Ukraine nachhaltig destabilisiert und Sie machen sich über Putins Rechte Gedanken. Dieser hat übrigens noch gar keinen Krieg angezettelt. Es sind Kriegstreiber und Hysteriker des Westens, die der Ukraine im Namen Putins den Krieg erklären.

      • Sie glauben doch nicht im Ernst, Herr Tichy, dass Putin einen Krieg in der Ukraine „anzetteln“ will? Er will dem Westen nur zeigen, wo die Rote Linie verläuft, nämlich genau in der Ukraine, russischem Kernland. Nachdem der Westen seit 1995 eine Einkreisungspolitik (so nannte man das noch unter Bismarck) Russlands von gigantischem Ausmaß betrieben hat, kann man, muss man Putin verstehen. Hier werden legitime Sicherheits-Interessen Russlands und seine Bemühungen um das gemeinsame Haus Europa vom Westen mit Füßen getreten. Und wenn Russland sich wehrt, ist es der Aggressor. Das Spiel ist zu durchsichtig für ihre intelligenten Leser, trotz der wiederholten Bemühungen des Herrn Gafron. Was ist denn mit Biden? Der braucht doch dringend ein Lebenszeichen der Stärke für die Midterm Wahlen. Und, was ich nun garnicht verstehe, ist dass sich Deutschland wieder einmal vorbehaltlos vor den US-Amerikanischen Karren spannen lassen soll. Wollen wir Europäer und Deutschen tatsächlich das Decoupeling der Amis von China und das Zündel mit Russland (was auch nichts anderes zum Ziel hat) mitmachen? Sind wir so doof?

      • Diesmal bin ich nicht bei Ihnen Herr Tichy! Die Wahl ist ein lokal begrenztes Ereignis in einer „Blitzaktion“, falls Putin das wirklich will und nicht nur mit wirtschaftlichen Interessen pokert, oder ein richtig großer interkontinentaler Krieg auf europäischem Boden mit hunderttausenden Opfern. Die Argumentation im „Westen“ bezüglich Hilfe mit Waffenlieferung ist ohnehin lächerlich. Einzig konsequent wäre es, wenn die NATO eine Riesenarmee als Gegengewicht an der russischen Grenze aufstellen würde. Aber auch dazu käme es nicht, denn dann hätte Putin erst recht einen Grund präventiv einzumarschieren. Oder will der „Westen“ aka die USA mit Vasallen den Russen wegen der Ukraine gar atomar drohen? Auch lächerlich angesichts der Regel „it’s the business, Stupid“.

      • Belege? Her damit.

      • Lieber Herr Tichy, der Krieg wurde ausschließlich vom Westen begonnen. Schon mit dem Maidan. So wie die Ausweitung der NATO an die Grenzen Russlands. Entgegen allen Zusicherungen. Was gibt den USA das recht alle „5 min. eine Krieg (auch Wirtschaftskrieg) vom Zaun zu brechen? Wie sehr Deutschland diese „Unruhen“ unterstützt“ hat, zeigt schon der „Bürgermeister“ von Kiev. Sorry Und über die Biden Einmischung ganz zu schweigen. Ein Crack und Drogenabhängiger Biden Jun. Lesen sie sein Buch,

      • Natürlich hat Putin kein Recht einen Krieg anzuzetteln. Aber, es ist eine ukrainisch-amerikanische Propagandaente, dass er dies jemals wollte. Er weiß, dass er militärsch und ukraine-politisch nichts gewinnen kann, und dass er wegen einer blutigen Nase auf den Straßen der Ukraine, und den wirtschaftlichen Folgen eines Totalboykotts Russlands seine eigene politische Existenz aufs Spiel setzen würde. Die russische Bevölkerung will keinen Krieg um die Ukraine, und die Eliten wollen nicht von der Welt abgeschnitten werden. Russland hat die USA, die Nato und Westeuropa an die Gesprächs- und Verhandlungstische gezwungen, was mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit immer das Ziel war. Die Propagandaente sollte dem Kiewer Regime, hinter dem höchstens ein nationalukrainisches Drittel der Bevölkerung wirklich steht, Waffen und Wohlwollen usw. bringen, und das seit vielen Jahren fordernde Verlangen der Macht-Clique nach Nato-Mitgliedschaft befördern. Letzteres wird übrigens von der Mehrheit der politisch wachen Ukrainer sehr kritisch gesehen. Die Machtelite trifft sich dabei mit den USA, weil sie wissen, daß für die USA das geopolitische Machtinteresse, von Estland bis zum Schwarzen Meer, wichtiger ist als die natürlichen Lebensinteressen der ukrainischen Bevölkerung. Dass diese weiterhin ausgeplündert wird, nimmt man billigend in kauf – siehe Biden-Burisma. Die Lage wäre einfacher, wenn es in der Ukraine eine Staats- und Wirtschaftselite gäbe, die bereit und in der Lage wäre, eine rechtsstaatliche Ordnung, und eine den Bevölkerungsinteressen entsprechende Wirtschaft zu organisieren. Eine solche Elite hat es aber noch nie gegeben. Ausbeuterischer Machtstaat mit Demokratie-Atrappen ist alles was sie können.

      • Unter Stalin sind Millionen in der UDSSR verhungert. Soll wegen dieser vielen Toten nachträglich ein Krieg mit dem heutigen Russland geführt werden? Ich denke nicht, dass das im Interesse dieser vielen Toten wäre. Die Menschen wollen leben. Den Toten können wir nicht mehr helfen.
        Oder soll ein Krieg wegen der Krim geführt werden, die bereits unter den Zaren zu Russland gehörte?
        Eine Konfrontation mit Russland drängt das Land nur weiter nach Osten. Wollen Sie diese Kooperation mit der VR China fördern?
        Russland gehört zu Europa, trotz aller Probleme!

    • appeasement? Ein Referendum in der Ost-Ukraine könnte eine Lösung sein. Die Krim ist anders zu sehen, die gehört zu Russland, auch wenn Chruschtschow die mal in einer Laune verwaltungstechnisch der UA zugeschlagen hat. Vielleicht aus Reue, schließlich war der zu Stalins Zeiten heftig in den „Holodomor“ verwickelt; Chruschtschow war Russe aus der Ost-Ukraine. Die beiden Länder sind historisch stark verbunden, im Guten wie im Bösen, das sollten wir nicht vergessen. Problem für die Russen: Die Bevölkerungen der UA und von Belarus haben keine Lust mehr auf das karge Sowjetleben und auf ihre Kleptokraten – der Westen lockt eben. DAVOR hat der Kreml Angst, nicht vor den USA. Kasachstan? Zu 70% muslimische Bevölkerung, kann das schlecht einschätzen.

    • Das die größte Furcht der USA bzgl. Europas ist, daß sich Deutschland und Rußland zusammentun und damit das wirtschaftsstärkste europ. Land sich mit dem rohstoffreichsten Land dieses Kontinentes verbündet, ist ja schon seit Jahrzehnten, praktisch seit der Gründung der Sowjetunion, kein Geheimnis mehr. Ziel der US-Außenpolitik war daher immer, diese beiden Staaten strikt auseinanderzuhalten und jede politische Annäherung zu behindern und zu zerstören. Glaubt jemand ernsthaft, daß Barbock, auch als Young Global Leader des WEF, nicht weiß, was sie da tut und gerade jede Menge antirussischer Ressintiments produziert, nicht nur gegen Nord-Stream 2, dessen klarer Profiteur neben Rußland eben auch Deutschland wäre?!

  101. Gerade lese ich „Die Kunst des Krieges“ von Sun Tsu. Ich gebe zu, daß ich nicht alles verstehe, was ich da lese, aber ein derartig massiver Aufmarsch widerspricht glasklar dem Prinzip, den Gegner zu täuschen, wenn dann an dieser Front tatsächlich ein Angriff erfolgte. Könnte es nicht sein, daß vielmehr ein chinesischer Angriff auf Taiwan auf dem Programm steht, wo ein wesentlicher Teil der Chipproduktion für die westliche Welt konzentriert ist? Oder irgendwo im Nahen Osten? Wenn ich nicht unsere Regierung für unterirdisch dumm halten würde, müßte ich auch annehmen, daß zwar 5000 Stahlhelme behauptet werden, man aber in Wirklichkeit Anderes liefert- allerdings, wie gesagt, traue ich dieser Knallchargentruppe soviel Geschicklichkeit nicht zu.

    • Es ist unvermeidlich für einen Krieg aufzumarschieren, dabei ist aber besonders Schnelle gefragt, damit der Gegner nicht reagieren kann. Da hier langsam aufmarschiert wird, ist es eine Drohkulisse.

    • Wenn der Aufmarsch dazu dient, gar nicht erst kämpfen zu müssen, weil die Drohung schon ausreicht, ist das im Sinne von Sun Tsu die erfolgreichste Art des Kampfes.

      • So ist es.
        General Sun Tsu schreibt, dass der große Feldherr die Schlacht nur dann sucht, wenn der Sieg zweifelsfrei feststeht. Zuerst steht der Sieg fest, dann folgt evtl. die Schlacht.
        So agieren die großen Feldherren, nicht wie jene, die einen Kampf durch Wagemut und letztlich Verzweiflungstaten gewinnen müssen, weil sie nicht vorbereitet waren, den Gegner unterschätzt haben, unüberlegt handelten oder das Gelände falsch wählten bzw. sich dorthin drängen ließen.

  102. Herr Gafron leitet seine gesamte Argumentation aus der Geschichte ab. Das ist grundsätzlich auch nicht falsch, weil es das ist, was wir wissen. Aber die Welt heute ist ein deutlich andere, auch Rußland ist nicht mehr die Sowjetunion. Rußland hat – ausser großrussischen Träumereien – keine Ideologie mit Weltbeherrschungsanspruch mehr, (fast) keine Sattelitenstaaten fern der eigenen Grenzen, keine nennanswerten „fünften Kolonnen“ in Form kommunistischer Parteien oder NGOs, nichts von dem. Die USA haben das alles. Rußland ist praktisch eingekesselt: China im Osten, USA im Westen und im Süden und im Land der Islam. Dies alles rechtfertigt nichts von dem, was Putin in der Ukraine macht, aber es hat wenig mit der Welt von gestern zu tun. Rußland ist heute ein ziemlich undideologischer Staat, während der Westen immer ideologischer wird. Putin will sein Kleptokratie sichern. Davon wird ihn keiner abhalten können. Die Ukraine ist im Grunde die konkurrierende Gangsterbande. Und wir, der Westen, sollten unsere Interessen definieren und dementsprechend handeln. Die Ukraine ist für sich selbst verantwortlich und wenn wir sie unterstützen, dann allein aus unserem Interesse heraus. Die Helme-Nummer ist aber soetwas von lächerlich. Sie zeigt, dass wir überhaupt nicht in der Lage sind, soetwas wie Eigeninteressen überhaupt zu definieren bzw. dass diese Regierung rein ideologiegesteuert ist.

  103. Trittin sollte mal das Wort ‚Bluff‘ googeln, dann versteht er vielleicht, warum die Anhäufung von Militär Sinn macht. Was Trittin äußert, ist eine Einladung an Russland, die Ukraine zu überfallen. Und das ist ganz sicher auch nicht in unserem Sinn.

    • Um die kleptomanischen Oligarchen in Kiew ist es nicht schade. Diesen Kriegstreibern und Unterdrückern der russischen Minderheit würde ich nicht nachtrauern.

    • Und nicht im Sinn der Menschen in der Ukraine. Jeder, der seine 5 Sinne beisammen hat, sollte versuchen zu deeskalieren.

  104. Die Talkshow hat mich in meiner Auffassung bestätigt, nicht viel von den politischen Talenten von Kevin Kühnert zu halten, der sich nun, je weiter er auf der Karriereleiter nach oben steigt, umso mehr einer vermeintlichen Staatsräson verpflichtet fühlt.
    Aber seine Haare und seine Frisur mit der geschickt über der Stirn platzierten Welle dürfte Bewunderung und Neid vieler Zuschauerinnen erregt haben.

    • Das ist in der Tat einzigartig: Die Kaltblütigkeit Putins, der sein Spiel grandios spielt – und die Bundesregierung, frisch von Friseur. Offensichtlich ist Deutschland nicht in der Lage, sich selbst zu regieren.

      • Dem deutschen Coiffeur macht so schnell keiner was nach.

        Aber der Putin: Der spielt sein Blatt ouvert, was soll der dabei „kaltblütig“ sein?

      • Und das kann bei unveränderten Rahmenbedingungen auch nicht mehr besser werden. Deutschland braucht dringend eine grundlegende Reform des Staatsrechts, die insbesondere den Einfluss der Parteien radikal beschneidet.

      • Sprechen wir nicht gerade über die Ost-Ukraine?

  105. Ein realtiv fairer und ausgewogener Artikel über eine ausnahmsweise gelungene Sendung, der nur eine Sache fehlt: die Beschreibung des inneren Zustands der Ukraine. Ja, die Krim wurde gewaltsam von den Russen okkupiert, aber ein paar Jahrzehnte vorher vom damaligen Sowjetchef Chruschtow den Russen einfach weggenommen und der Ukraine geschenkt. Ein Unrecht rechtfertigt zwar kein anderes, aber die Ukraine ist weder eine lupenreine Demokratie noch ein geschlossenes homogenes Staatsvolk. Der ständige Versuch einer Erpressung Deutschlands wegen des potentiellen Verlusts von Transitgebühren für Erdgas nach Eröffnung der beiden North Stream Pipelines ist kein Geschäftsmodell für eine Volkswirtschaft und nur ein Beispiel für seltsames Gebaren. Man muss schon auf eigenen Beinen stehen wollen, finde ich.
    Nichtsdestotrotz ist Russland hier der Aggressor. Aber warum? Unter anderem, weil in den letzten 250 Jahren Russland 3 x aus dem Westen angegriffen und extrem hart getroffen wurde. 1 x Napoleon, 2 x Deutschland. Das vergessen die Russen nicht, gerade der 2. Weltkrieg mit der Belagerung von Leningrad und der Schlacht um Stalingrad ist noch sehr präsent. Daher wäre ein zeitlich befristete Zusage der Nichtaufnahme der Ukraine in die NATO als Zusage der USA eventuell nicht völlig falsch. Ja, ja, Selbstbestimmungsrecht der Völker und so weiter. Nutzt halt nichts, wenn der vielleicht sogar paranoide Nachbar mehr Atomwaffen hat als alle anderen auf der Erde und gleichzeitig ein Füllhorn schlechter Erfahrungen aus der Zeit vor seinen Atomwaffen. Die Katalanen, Basken, Schotten, Waliser, Nordiren, Südtiroler, Bosnier, Makedonier usw. können ein Lied vom Selbstbestimmungsrecht singen und jetzt habe ich Europa noch gar nicht verlassen.
    Schließlich hat man während des kalten Krieges bei Schweden, Finnland, Österreich u.a. auch auf die Aufnahme in die NATO verzichtet. Die russischen Erinnerungen haben sich durch das Zerbrechen der Sowjetunion nicht groß geändert. Wenn die USA einfach erklären würden, sie garantieren, bis 2075 die Aufnahme der Ukraine in die NATO zu verweigern, wäre schon viel gewonnen, damit nicht NATO-Truppen noch näher an die russische Grenze rücken.
    Ansonsten gilt: wer das eisenhart durchziehen will, muss massiv mit Truppen in die Ukraine gehen.
    Bei den Waffenlieferungen würde ich anders entscheiden als die Bundesregierung. Entweder gleich richtige Waffen oder auch keine Helme. Nur Helme ist lächterlich, da fühlen sich die Ukrainer zurecht veräppelt.

  106. Die entscheidende Frage ist – wenn man schon die Ukraine „retten“ will – welche Mittel man außer der militärischen Option gegen Putin in der Hand hat.
    Sanktionen? Die hält ein solches Regime allemal aus.
    Was soll und kann denn dieses Deutschland als „aktives Mitglied im westlichen Vereidigungs- und Wertebündnis“ bewirken? Außer Ermahnungen und schönen Reden gar nichts. Deutschlands Schwäche nach außen ist das exakte Spiegelbild seines Siechtums im Inneren.
    Deutsche Politik wird begeifen müssen, daß Deutschland genau seit der Wiedervereinigung weltpolitisch keine Rolle mehr spielt. Davor war es – wenn auch nur als Manövriermasse – wichtig. Seit 1990 ist es größer und zugeich unbedeutender geworden.
    Die Doktrin, in einem „Europa“ aufzugehen, ist das deutlichste Zeichen. Ein Staat, der die eigene Abschaffung als oberstes Ziel hat, wird eben im Spiel der höchst national agierenden Mächte nicht mehr ernstgenommen.

    • Und auch die Ermahnungen und schönen Reden sollte man sich sparen, wenn man ansonsten nichts in die Suppe zu krümeln hat. Die Bundesregierung steht da wie der Eunuch, der zwar damit prahlt, zu wissen, wie es geht, es aber nicht kann.

      • Was zählt: Putin hat die Hand am Gashahn. Er braucht den nur ein bißchen zuzudrehen – und schon fällt das ganze Kartenhaus von welpolitischer deutscher Bedeutung in sich zusammen. Dann gibt es Heulen und Zähneklappern.

      • Im Moment sieht es ja so aus, dass er einfach das liefert, was vereinbart ist, und hierzulande trotzdem Knappheit herrscht. Der muss sich noch nicht einmal die Mühe machen, sich aus seinem Sessel zu erheben, um am Hahn zu drehen. Die Arbeit nehmen ihm unsere Experten hier bereits ab.

      • Kapieren aber unsere Illusionisten nicht. Und beim Großreinemachen sind die dann alle woanders.

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