Schon der Werdegang als Tochter eines christlichen Kommunisten ließ lebenslängliche Verwirrung vorausahnen. Eine zutiefst idealistische und zutiefst materialistische Weltsicht lässt sich nur in Übereinstimmung bringen, indem zunächst alle Kategorien der Logik außer Kraft gesetzt werden. Zudem stellt sich die Frage, welche eine charakterliche Disposition für Spagate von dieser Spannweite notwendig ist.
Wie war es möglich, dass eine durch Biographie und Zeitläufte weltanschaulich desorientierte Frau zur Kanzlerin aufsteigen konnte? Wie konnte eine FDJ-Propagandisten, ohne größere Vernetzung in ihrem neuen Umfeld und ohne jede rhetorische Gabe die Macht ergreifen, diese über 16 Jahre ausbauen, mit der Kernenergie Deutschlands Energieversorgung in Frage stellen und mit der von ihr exekutierten Willkommenskultur die Sozialstruktur Deutschlands auf den Kopf stellen? Warum unterwarfen sich ihre Partei und fast die gesamte politische Klasse ohne nennenswerte Gegenwehr?
Klaus-Rüdiger Mai versucht in seiner Merkel-Biographie das Rätsel Merkel zu enthüllen und diese Fragen zu beantworten. Er erklärt die Person Merkel aus ihrem sozialen und politischen Umfeld, aus den Zeitläuften und vor allem aus dem nach-ideologischen und schließlich postmodernen Zeitgeist. In dieser Einbettung einer Einzelperson in ihr Umfeld und ihre Zeit liegt die große Stärke des Biographen Klaus-Rüdiger Mai, die er schon bei seiner Durchleuchtung von Sarah Wagenknecht („Die Kommunistin“) gezeigt hatte.
Ist Sahra Wagenknecht etwa „rechts“?
Nicht einmal Andeutungen einer freiheitlich motivierten Oppositionshaltung gegenüber der DDR kann Mai bei ihr entdecken. Den Untergang der DDR überstand Angela Merkel dennoch unbeschadet. Im Gegenteil wusste sie, aus ihm Gold zu schürfen. Nach einer kurzen, den Karriereerwartungen dienenden Orientierungsphase fand sie zur CDU. Ihre vermeintlich provinzielle Unschuld täuschte selbst ihren durchtriebenen Mentor Helmut Kohl. Zum Dank schnitt sie ihm später die Ehre ab und verspielte dann dessen ansehnliches Erbe.
Bündnis mit dem jeweiligen Zeitgeist
Merkels Charakter findet beim Biographen wenig Gnade. Ihr zweifellos vorhandener Fleiß und ihre beachtliche Energie gingen demnach nahtlos in Machtstreben und Intriganz über. Wie kaum jemand anderer beherrschte sie die Kunst des Gegeneinander-Ausspielens und das Kaltstellen tatsächlicher oder auch nur potentieller Gegner.
Die merkelsche Wunderwaffe der „asymmetrischen Demobilisierung“ fiel ihr deshalb so leicht, weil – so Mai – ihr Inhalte egal waren.
„Nicht Werte, nicht Traditionen, nicht die Analyse historischer Notwendigkeiten leiteten sie, sondern die Komplizenschaft mit dem Zeitgeist, der sich für sie in den Medien erschöpfte, denn sie glaubte daran, dass man nicht gegen den Zeitgeist regieren könne…“
Darüber konnte sie zur Erfüllungsgehilfin jeglichen Zeitgeistes werden, der ihr dienlich schien. Zuletzt auch noch dem von Davos, wo sie wie eine Lisa Neubauer haltlos und schwärmerisch von „der großen Transformation“ schwafelte und uns empfahl, die gesamte Art des Wirtschaftens und des Lebens, wie wir es uns im Industriezeitalter angewöhnt haben,“…in den nächsten dreißig Jahren zu verlassen, um zu völlig neuen Wertschöpfungsformen zu kommen.“ Mit der Abschaffung der Kernenergie hat sie in der Tat einen großen Beitrag zu einer Transformation geleistet, die heute allerdings als Transformation in den industriellen Niedergang erkennbar wird.
Merkels negative Dialektik. Schwächen zu Stärken machen.
Die in der Biographie ausführlich ausgebreiteten Defizite von Angela Merkel enthüllen paradoxerweise das Geheimnis ihres Erfolges. Sie vermochte es, aus jeder ihrer Schwächen Vorteile herauszuschlagen.
Ihre Herkunft als Frau und Ostdeutsche gaben ihr dauerhaften Welpenschutz, ihre äußere Unauffälligkeit verwandelte sie in Bescheidenheit, mit ihrer mangelnden Fähigkeit, Inhalte zu formulieren, konnte sie in Ruhe den Verlauf der Debatten abwarten, um sich dann an die Spitze der siegreichen Meinung zu setzen. Ihr Mangel an Vision, Strategie und Konzept hieß nun: „Auf Sicht fahren“ und „vom Ende her denken.“ Ihr Mangel an Eindeutigkeit und Klarheit galt als Ausgewogenheit, der Mangel an analytischen Fähigkeiten als Pragmatismus und die selbstgerechte Verweigerung jeglicher Folgenverantwortung erhob sie zur Moralistin, die das Gute tut, weil es gut ist.
„Sie kennen mich“ (nicht) – Ein kritischer Blick auf Angela Merkel
Ihr sprachliches Geschwurbel musste der Rezensent zweimal aus der Nähe miterleben. Unverständlich, was sie eigentlich gemeint hatte, schlimmer noch, was sie eigentlich gesagt hatte. Aber selbst diese in einer Demokratie eigentlich tödliche Schwäche wusste sie zur Stärke umzuformen, weil sie damit jegliche Angriffsfläche zu verhüllen verstand. Von ihrem Vortrag in der Katholischen Akademie Mülheim bleiben mir ihre beeindruckenden Detailkenntnisse zur Frage im Gedächtnis, wie weit Krankenkassen Brillengestelle mittragen sollten.
Kein Gegner, nirgends
Schon ihre Präsenz in einer Katholischen Akademie diente wiederum nur dem taktischen Zweck, ihre zuvor geäußerte unverschämte, allein zeitgeistig motivierte Kritik am deutschen Papst wieder abzumildern, da diese denn doch mehr Stimmen hätte kosten als bringen können.
Ihr weltanschaulicher Relativismus endet laut Mai immer beim eigenen Erfolg.
„Ihr wurde immer wieder die Fähigkeit bescheinigt, Verhandlungen zu einem Ergebnis führen zu können. Das lag daran, dass sie über eine einzige klare Priorität verfügte, die „Ich“ lautete, über den Rest ließ sich jeder Kompromiss schießen – auf wessen Kosten auch immer.“
Trotz ihres Mittelmaßes war sie nie nahe beim Volk. Sie habe – so Mai – Politik immer als Service-Leistung für den Bürger verstanden, von oben nach unten – und daher habe der Bürger den Service auch zu akzeptieren. Damit reihe sich ein in jene weltweite Neo-Aristokratie, die sich über Demokratie und damit Interessen des gemeinen Mannes zugunsten globalistischer Klimaziele und unter Verleugnung eigener Interessen hinwegsetzt.
Kritik, geschweige denn Selbstkritik, wie wir nach der Veröffentlichung ihrer Memoiren wissen, sind selbst im Rückblick nicht ihre Sache. Meckerte das Volk, war das nicht mehr ihr Land. Damit ging Merkel noch einen Schritt weiter als jene Regierung von Bertold Brecht, die sich ein neues Volk wählen wollte. Merkel habe sich – so Mai – kein anderes Volk gewählt, sondern ein anderes Volk geschaffen: durch die Massenmigration in die deutschen Sozialsysteme eine neue Soziologie, eine andere Struktur des Volkes, einen Multitribalismus.
Das schreckliche Erbe der Angela Merkel
Starke Wurzeln der Politik liegen in der Kultur und eine von deren Wurzeln in der Religion. Von beiden ist bei der Pfarrerstochter Merkel nichts zu bemerken, dafür umso mehr an Bereitschaft, sich ersatzweise an ersatzreligiösen Vorstellungen zu berauschen – aber auch dies wiederum nur zugunsten profanstem Machterhalt.
Aus der Volkspartei CDU schuf sie eine Block- und Kaderpartei, aus der Demokratie eine lupenreine Gesinnungsoligarchie. Sie kreierte den neuen Typus des weltanschauungslosen Politikers, der nur an seiner Karriere interessiert ist, all die Spahns und Wüsts, die sich bis zur Ununterscheidbarkeit dem antibürgerlichen Zeitgeist bis hin zum offenen Wokismus der Selbstauflösung unterwerfen.
Auch der neue Vorsitzende Friedrich Merz folgt der Blockparteienmethode Merkel, sich links anzubiedern und rechts abzugrenzen. Schon das geringe und leider nur inkonsequente Abtragen der Brandmauer anläßlich einer Abstimmung zur Migration im Bundestag erregte den Zorn der Dame im Hintergrund. Dieser Akt äußerster Illoyalität mitten im Wahlkampf unterstreicht ihre von Mai klar erkannte Charakterlosigkeit einmal mehr. Sie scheint mit der ungehinderten Massenmigration tatsächlich ihr Lebenswerk zu verbinden und damit in Kreisen der CDU immer noch Zuspruch zu finden. Die 16 Jahre der Merkel-Regentschaft sind noch lange nicht zu Ende. Das Erwachen zur Realität zieht sich grausam lange dahin.
Diese unerhörten Vorgänge wären ohne Beihilfe des einstigen, jeweils als das Eigene schützenden Bürgertums natürlich nicht möglich gewesen. In dessen zeitgeistigen Offenheit für eine fast bedingungslose „Weltoffenheit“ nach außen und nach innen, in der jede Art von Vielfalt in bunter Ergänzung aufgehoben werden sollte, liegt der tiefere Kern des Verhängnisses. Das Abgleiten von der bürgerlichen Sorge um Staat und Gesellschaft in ein fast schon infantil-utopisches Regenbogen-Denken liegt in der Mitschuld fast der gesamten politischen Klasse von den Hochschulen über die Medien bis zu den diversen, gleichgeschalteten Parteien. Denn eines wird einem im Laufe der Lektüre der diesen Zeitgeist grausam genau sezierenden Biographie deutlich: Angela Merkel hätte in jedem Punkt genau das
Gegenteil getan, wenn es Zeitgeist und Machterhalt von ihr gefordert hätten.
Alternativen zu Merkel?
Der Merzfaschismus und seine Vorläufer
Aus dieser Denkfalle hätte eine Partei der Mitte und eine Staatsfrau der Sorge einen Ausweg suchen müssen, zunächst mit der Eröffnung von Räumen, die die unterschiedlichen Ängste durch offene Diskurse abzugleichen helfen. Der Weg einer liberalen Mitte wäre es gewesen, die Gesinnungskriege zwischen utopischen Globalisten und den Protektionisten des Eigenen in Dritte Wege zu überführen, darauf die besseren Globalisierungsprojekte zu fördern und die schlechteren zu behindern, weltweite Netzwerke aufbauen, deren Knoten – wie etwa die Nationalstaaten – im Sinne auch der Netzwerke zu stärken sind.
Stattdessen haben uns Merkels Wege vom Sowohl-als-auch zum Weder-Noch, vom Engagement zur Demobilisierung und vom Diskurs zur Polarisierung geführt. Und darüber wird sie als „eine der großen Unglückgestalten der deutschen Geschichte“ (Rolf Peter Sieferle) in Erinnerung bleiben.
Klaus-Rüdiger Mai hat mit seiner hervorragenden Biographie unsere Einsichten in ein Verhängnis vertieft, in das wir als Zeitgenossen verstrickt sind. Ihre für die eigene Position geradezu absolutistisch in Anspruch genommene „Alternativlosigkeit“ hat im Gegenzug eine neue Partei hervorgetrieben, die sich der Suche nach Alternativen widmet. An dieser Suche müssten sich aber – über eine damit naturgemäß überforderten Partei hinaus – weit mehr Bürger und Politiker beteiligen, wenn noch rettende Alternativen und Auswege gefunden werden sollen.
Dieser Beitrag von Prof. Dr. Heinz Theisen erschien zuerst auf globkult.de. Wir danken für die freundliche Genehmigung zur Übernahme.
Prof. Dr. Heinz Theisen, Jahrgang 1954, lehrte bis 2020 Politikwissenschaft an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen und an Universitäten im Nahen Osten. Er arbeitet als freier Autor u. a. für die »Neue Zürcher Zeitung«, »Tichys Einblick« und »Die Neue Ordnung«. Schwerpunkte sind: die Rolle des Westens in der neuen Weltordnung, Konflikte der Kulturen, Europa und der Nahe Osten. Seine Werke "Verteidigung der Zivilisation" (zusammen mit Chaim Noll) sowie „Selbstbehauptung. Warum Europa und der Westen sich begrenzen müssen“ sind ebenfalls im TE Shop erhältlich.
Klaus-Rüdiger Mai, Angela Merkel. Zwischen Legende und Wirklichkeit. Eine kritische Biografie, Europa Verlag, Hardcover mit Schutzumschlag, 415 Seiten, 26,00 €.
Merkel spielte in die Hände, dass die CDU zur Jahrtausendwende paralysiert war durch die Parteispendenaffäre und alle wählbaren Granden darin verstrickt waren und man glaubte, sich durchs Wählen einer Frau aus dem Osten für eine kurze Zeit aus dem Focus der Presse nehmen zu können.
Diese Zeit hat Merkel genutzt, Kohl in einem FAZ Artikel aufs Altenteil befördert und dann nach und nach jeden ihrer potentiellen Gegner weggebissen und ups, war die asymmetrische Demobilisierung vollendet und das Elend nahm seinen Lauf.
Die Unperson ist das exakte Gegenteil von Margret Thatcher. Während diese sich mit Verve für ihr Land eingesetzt hat, hat die uckermärkische prinzipienlose Abrißbirne Deutschland und seine Prosperität allen Anderen zum Fraß vorgeworfen und wähnt sich damit noch einer humanistischen Großtat; so wie immer bei Sozialisten – Wirtschaft ruiniert, hunderte Tote verursacht und tausende Gruppenvergewaltigungen aber immer noch das große Wort führen wollen.
Man kann gar nicht so viel essen, wie man angesichts solch einer niederträchtigen Zerstörerin………
Merkel ist wohl als Typ interessanter denn als Person. Wobei sich sofort die Frage anschließt, in welchem politischen Biotop dieser Typ gedeihen und soviel Schaden anrichten konnte.
Einer der Unterstützer Fr. Merkels war/ist das seit den 1960ern zahlenmässig stetig angewachsene und immer opportunistische Kleinbürgertum, aus dem sie selbst entstammt.
Das dt. Bürgertum verkleinbürgerlichte sowie verdummte sich selbst und unterstützte ebenso Fr. Merkel. Konservative folgten Liberalen, die nicht mehr liberal sondern nur noch wirtschaftsliberal sein wollten.
Die mächtigsten Unterstützer Fr. Merkels jedoch kamen aus dem nationalen/internationalen Besitzbürgertum [F. Springer, L. Mohn, B. Gates] und als ideelle Unterstützer aus internationaler Politik [B. Obama].
Man mag deshalb Fr. Merkel als willige Vollstreckerin derern Ziele ansehen. Und sie hatte dazu gute Gründe; schliesslich ermöglichten ihre verschiedenen Unterstützer sowie die Zeitumstände ihr einen jähen und steilen Aufstieg aus der mittleren Mittelschicht in die untere Oberschicht.
Eine kleine Facette zum Verständnis des „Phänomens“ Merkel trägt vielleicht die Erinnerung des „Kanzlerphotographen“ Konrad Rufus Müller (inzwischen verstorben) bei. Über seine Begegnung mit der Kanzlerin weiß er sehr aufschlußreich zu berichten. (Interview im FOCUS)
Es fällt da auch die Bezeichnung „Kontrollfreak“….
Möglichweise verbirgt sich hinter dem so sichtbaren Machtstreben eine Kontrollwut – deren Ursprünge weitgehend im dunkeln liegen. Frühe Verletzungen, enttäuschtes Vertrauen, Zurückweisung…? Merkel versucht ja sogar noch aus dem politischen Abseits Macht auszuüben.
Merkel fand nicht zur CDU und sie fand nie zur CDU. Im Herzen war sie nie CDU-Mitglied und hat daraus auch keinen Hehl gemacht. Das zeigt sich doch auch, in dem sie die Ehrenmitgliedschaft abgelehnt hat.
Merkel versuchte nach der Wende bei der damaligen SDP (Sozialdemokratische Partei) mit dem Hinweis, sie sei promoviert, anzukommen, erfuhr dort aber eine Abfuhr. Glück hatte sie dann beim Demokratischen Aufbruch, wurde dort Sprecherin und wurde über diese Schiene in die CDU gespült, kam dort aber nie wirklich an (siehe auch Vera Lengsfeld). Merkel war und ist eine Narzisstin mit einem unbändigen Machtstreben.Ihre „Alternativlosigkeit“ ist legendär. Für sie war alles, was sie tat, alternativlos. Es wird wohl immer ein Rätsel bleiben, wieso Kohl diese Frau protegiert hat. Zum Dank hat sie ihn vernichtet.
Selbst im Jahre 2025 gibt es für Merkel stehenden Beifall, zuletzt in Zürich. Merkel hat durchaus rhetorisches Talent, insbesondere die Gabe der Tarnung und Täuschung. Sie entfaltet ihre eigene Wirklichkeit, fernab vom Tatsächlichen.
Ihr Wirken Anfang der achtziger Jahre, dass sie beispielsweise zur Beisetzung von Robert Havemann geführt hat, ist ohne schützende Hände nicht erklärbar.
Ihr Großvater Ludwig stand mutmaßlich im Sold der Sowjets, ihr Vater zählte jede Menge Stasi-Leute zum Bekanntenkreis.
Der Eindruck einer Agenten-Dynastie drängt sich auf. Es wird noch Überraschungen geben.
Sehr richtig und das war schon im Jahr 2003 klar als Merkel sich den Mainstreammedien in der Hohmann-Affäre unterworfen hat. Die CDU hatte beschlossen Hohmann zu verwarnen aber als die Mainstreammedien Druck auf Merkel machten hat Sie Hohmann rausgeschmissen. Deshalb habe ich die NIE gewählt, wer sich den schon damals grünen Medien unterwirft ist im Endeffekt grün.
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Was will mir dieser Preis sagen?
Es zeigt sich, was 2005 für eine Schicksalwahl war. Hätte BK. Schröder das entscheidende Prozent bekommen, wäre uns die BK Merkel erspart geblieben. Es tut sehr weh, dieser Realität ins Auge zu sehen. In der berühmten Berliner Runde 2005 wurde das Schicksal Deutschlands für die nächsten 30 Jahre festgelegt. Schröder hätte einfach regulär 2006 wählen lassen sollen, dann hätte BK Merkel keine Chance gehabt. Aber Schröder war zu sehr Demokrat (das ehrt ihn) und hat das gemacht, was heute kein Politiker mehr freiwillig machen würde: Rückgrat zeigen, wenn man keine Mehrheiten mehr hat.
Die „Idee“ für die Vertrauensfrage hatte Schröder zwei Wochen nach dem Bilderberg-Treffen in Rottach-Egern an dem auch Merkel teilnahm …
So ein Zufall…
Sehr guter, die tatsaechlichen Verhaeltnisse hervorragend analysierender Artikel. Aber:
„Trotz ihres Mittelmaßes war sie nie nahe beim Volk.“ Diese Behauptung ist bedenklich in ihrer Zweideutigkeit.
Wenn man einem Menschen Mittelmass bescheinigt, wertet man ihn wegen hoechstens durchschnittlicher Qualitaet ab, in diesem Falle klar seine Befaehigung fuer das hohe Amt bestreitend. In allen Ausfuehrungen des Artikels geht der Autor zu Recht sogar so weit, Merkel nur Leistungen weit unter dem Durchschnitt zuzubilligen, ganz besonders bei solchen, die ihren ueblen Charakter betreffen.
Die obige Behauptung aber unterstellt zu erwartende Volksnaehe gerade wegen solcher Mittelmaessigkeit und schlechten Charakters, wobei dem Volk zwangslaeufig aehnlich geringe Faehigkeiten zugeschrieben werden. Dies kommt einem vernichtenden Urteil ueber die deutsche Nation und seine Faehigkeit zur Demokratie gleich. Hoffentlich war sie anders gemeint.
Merkel als Unglücksgestalt zu bezeichnen, geht meines Erachtens völlig daneben. Ünglück bezeichnet eine schwierige bis Existenz bedrohende Situation, in die jemand unverschuldet geraten ist. Die von Merkel verursachten Sauereien waren vorsätzlich und die sie betreffenden Kommentare dazu sind ihr gleichgültig.
Die Bezeichnung kann auch als Unglück für andere verstanden werden. Dann passt’s.
Im Nachhinein, auch an anderen Beispielen ableitbar, muss konstatiert werden, dass sowohl externe als auch interne Kontrollmechanismen völlig versagten. Spätestens Corona hat gezeigt: Das Recht, das Grundgesetzt, die zum Schutz desselben berufenen Gerichte, insb. auch die zum Schutz der Bürger vor Übergriffen des Staates berufenen Verwaltungsgerichte, aber auch die Staatsanwaltschaften und Strafgerichte, die keine Freiheitssuchenden bestrafen sollten, es ist/sie sind wenig wert, wenig wehrfähig, hat und haben völlig versagt.
Das sakrosankte GEZ-TV bekommt auf Zuruf noch mehr Zwangsgelder hinterhergeworfen, obwohl klar ist, es erfüllt seine Aufgaben nur noch für den linken Rand. Die in den EU(ro)-Verträgen gar nicht vorgesehene Schuldenunion – vom BVerfG abgenickt. Selbst 2025 noch Strafen für Corona-Verstöße, unter Abkoppelung von jedweden wissenschaftlichen Erkenntnissen. Freisprüche für angeblich psychisch kranke arabischstämmige Messerstecher Vergewaltiger Bahnhofsschubser bestimmte Kfz-Fahrer en masse, obwohl diese ebenso planvoll wie zurechnungsfähig handelten.
So konnte Merkel ungebremst und ungestraft die gerade erst laufzeitverlängerten AKW runterfahren, an insb. Art.16a GG vorbei hunderttausende Kulturfremde und wenig Integrationsaffine in die Sozialsysteme einladen, bei ihr noch überwiegend per pedes und per Bahn, Anna-Lena holt sie gleich per Flieger. Man kann, wie Herr Mai lobenswerterweise, dito Frau Lengsfeld, ganze Bücher darüber schreiben. Wo bleiben hier die Staatsanwälte und die verurteilungsgeilen Richter??
Genauso kaputt die Parteiapparate. Bei der (angeblichen) Naturwissenschaftlerin Merkel drängte es sich zunächst nicht auf, bei den heutigen Grünen, aber auch den Sozen, wird es (hoffentlich;-)) für jeden Wähler offenbar: Der dümmste Studienabbrecher (m-w-d) und andere Minderleister können sich zum Minister, zum „Kandidaten“ gar ausrufen lassen, und er wird aufgestellt, er bekommt den Posten. Wie kann ein Verfassungsorgan „Partei“, vom politisierten BVerfG bei der Wahl-Reform noch einmal gestärkt, ernsthaft Figuren wie Panik-Karl, Anna-360°-Lena etc. nominieren und hinterher ins Amt hieven lassen?
Es ist unfassbar!
Ich denke nicht, dass Merkel planlos gehandelt hat. Ich glaube dass ihre Politik einem sehr wohlüberlegten Plan folgte, der nicht von ihr alleine stammen kann. Zweitens: Der Auto hat ihre Russland bzw. Urkrainepolitik m.E. nicht ausführlich genug behandelt. Ihre würde auch jedem empfehlen etwas tiefer noch in Merkels Biographie zu schauen, Ihr Verhältnis zu Putin dem ehemaligen KGB Abgesandten in der DDR analysieren, und davon lassen ihr zu unterstellen, dass sie für die Stasi gearbeitet haben könnte.
Kohl hat auf die Unterstützung durch all die CDU-Ortsgruppen gesetzt. Medien wie Spiegel etc hat er erfolgreich ignoriert.
Merkel hat auf die „Busenfreundschaft“ mit den Medien gesetzt. Speziell auf die Freundschaft mit den milliardenschweren Eigentümerinnen. Aber auch mit Journalistinnen im staatlichen Bereich. Deren Unterstützung waren ihr wichtig. Das war sicher der entscheidende Grund für ihre Entscheidung 2015. Die CDU ist ihr wie ein braver Truffelschwein gefolgt. Auf die musste sie keine Rücksicht nehmen.
Einzelne Medien wie Springer sind nun davon abgewichen. Andere Mainstreammedien sind dabei geblieben. Merkel ebenso.
It’s the media, stupid!
Apropos Medien: Mal sehen, ob Politico der Monsanto-Moment für Springer wird.
Danisch hat dem noch einiges Interessantes hinzuzufügen.
Ich bin sehr dankbar für Ihre wohlwollende Bewertung der Analyse von Herrn Mai. Ihr Beitrag gibt mir die Gelegenheit, Hern Mai für seine tiefgründige Arbeit von Herzen zu danken. Sine ira et studio, Dämonisierung von vornherein auszuschliessen, zeichnet den nüchternen Stil seiner kritischen Biographie aus. Ich habe nicht einen Satz gefunden, den ich als bewusste Herabsetzung oder Beleidigung empfunden hätte. Seine Einschätzung der Person teile ich uneingeschränkt: Eine hochintelligente, eiskalt berechnende Person, der so gut wie alles gelungen ist. Selbstkritik oder auch nur die Einsicht, nicht alles richig gemacht zu hsben, ist von einer so strukturierten Person nicht zu erwarten.
Der Artikel beschreibt die Stärken des Buches treffend. Ich selbst habe es mit Gewinn gelesen und kann es empfehlen.
Wenn man Merkel als Unglück definiert und ihr zugleich den höchsten Verdienstorden des Landes umhängt, dann bleibt unter der erdrückenden Last ihrer Schuld im Ergebnis das übrig, was den desolaten Istzustand des Landes prägt und weiterhin prägen will. Bleibt zu hoffen, dass der klägliche Rest unserer Demokratie – Merkel zum Trotz – an der Wahlurne nicht gänzlich beigesetzt wird und jene Kräfte gewählt werden, die Merkels Erbe und Vermächtnis beseitigen wollen.
Es wirkt wie eine Ironie der Geschichte: die Wiedervereinigung, ein Anlaß, ein Aufflammen höchsten nationalen Glücksgefühls, hat uns wenig später auch eben die Verderberin des vereinigten Deutschland beschert.
Es war das letztemal, daß die Deutschen sich als Nation wahrnahmen. Seither nur noch Mutlosigkeit, Spaltung…
Eigentlich ist Merkels Geschichte verhältnismäßig einfach zu beschreiben. Eine sicher intelligente Frau, die in der DDR sozialisiert wurde. Aufgewachsen in den Machtstrukturen des SED Regimes, dem Geflecht der Stasi sehr verbunden, aber sicher keine echte Kommunistin. So stand sie nach der Wende da und hat nach eine politischen Position gesucht. Logisch wäre ein Eintritt in die PDS oder SPD gewesen. Aber das hat Merkel nie interessiert. Sie hat immer nach den Strukturen von SED und Stasi agiert. Sie hatte Kontakte zu den de Maizieres und so konnte sie Karriere in der CDU machen, den es ging um Macht. Das hat sie Konsequent mit SED und Stasi Methoden durchgezogen. Und damit ging es mit der CDU bergab. Denn nicht die Leistungsträger kamen in hohen Ämter. Nein, im Gegenteil, jeder der Merkel gefährlich werden konnte, wurde ausgeschaltet. Mit dem Ergebnis, das Merkel am Ende das „Beste“ war, was die CDU zu bieten hatten. Leider aber taugte diese Frau aber nicht mal um einen Fußballverein zu leiten. Die Frage die sich die Geschichte zu stellen hat ist, warum hat niemand diese Frau gestoppt? Was Merkel getan hat ist grauenhaft, aber wir leben in einer Demokratie, man hätte sie schon lange stoppen können. Wer hat Schuld, dass Menschen wie Merkel und Gauck höchste Ämter in diesem Land einnehmen konnten? Das ist die Frage, die die Geschichtsschreiber beantworten müssen.
Für die Antwort benögt man keine Geschichtsschreiber. Schuld sind letztlich die Wähler.
Um Ihre letzte Frage zu beantworten, muss man kein „Geschichtsschreiber“ sein, denn wie wir alle wissen, wird Geschichte nie neutral geschrieben und im Falle Deutschlands schon gar nicht. Zur Beantwortung reicht es vollkommen, sich etwas auszukennen mit Deutscher Geschichte, dem deutschen Wesen und den Prinzipien der Demokratie, wobei man seinen gesunden Menschenverstand hellwach halten sollte. Dann wird man schnell zu dem Ergebnis kommen, dass nur in einem Land, dessen Selbstbewusstsein und Nationalstolz unwiederbringlich beseitigt worden sind, solche Figuren wie „Erika“ und „Larve“, aber auch Scholz, Habeck oder Baerbock und wie die Totengraeber alle heissen, diese hoechsten Aemter einnehmen konnten und koennen.
Versuche mal eine Antwort zu geben. Nicht nur Merkel stand unter „Welpenschutz“, nein das ganze Thema Wiedervereinigung war sakrosankt. Es durfte nicht in Frage gestellt werden, so wie all die SED-Kader nicht in Frage gestellt wurden, so wie die Ost-CDU nicht in Frage gestellt wurde. Merkel hat ihre Methoden nicht nur aus der DDR mitgebracht, sondern sich diese auch beim „großen Europäer“ Helmut Kohl abgeschaut. Dieser hat wie später Merkel die Wiedervereinigung zunächst auf Kosten der Westdeutschen und schließlich mit Abschaffung der D-Mark auf Kosten aller Deutschen durchgepaukt, um sein persönliches Ziel des „Kanzlers der Einheit“ zu erreichen. Ein Teil dieser, Kohls Gewissenlosigkeit war die Förderung Merkels als Frau und Ostdeutsche, unabhängig von ihrer Eignung. Es ist ein Stück ausgleichender Gerechtigkeit, dass Merkel ihm schließlich in den Rücken gefallen ist. Er hat es nicht besser verdient. Kohl hat den Grundstein für das Denken, ausschließlich in „europäischen und Globalen“ Zusammenhängen gelegt, fernab von deutschen Interessen. Merkel hat es lediglich weitergeführt, in einer Partei mit dem Selbstverständnis eines Hofstaates. Hinzu kommt, dass die Ostdeutschen den Westdeutschen nie gut gesonnen waren. Vor der Wiedervereinigung nicht, während derselben nicht, und danach auch nicht. Letztenendes bis heute nicht, was aus aktuellen Gründen nicht ganz unverständlich ist. Aber auch dieses nicht Zueinanderfinden bleibt ein Tabuthema. Die Sprech- und Denkverbote in Deutschland gibt es seit der Wiedervereinigung. Davor gab es sie im Westen nicht. Auch ein Fakt über den nicht gesprochen werden darf. Merkel ist letztlich das Ergebnis einer völlig aus dem Ruder gelaufenen Wiedervereinigung, deren Opfer schließlich ganz Europa geworden ist.
Cora Stephan und Vera Lengsfeld, um nur zwei prominente Namen zu nennen, haben schon früh auf die Hintertriebenheit dieser Egomanin hingewiesen.
Was also bleibt? Die von Merkel manifestierte, für Demokratie und Gesellschaft schädliche Symbiose aus Regierung und Medien, hat uns wahrhaftig alternativlos (!) an kaum mehr kontrollierte Politikmachenschaften ausgeliefert. Für eine Kurskorrektur bedarf es daher inzwischen politischer Schwergewichte a la Trump oder radikaler Denker wie Milei. Die aktuellen Weicheier, Blender und Mauerkonstrukteure werden nicht Willens oder in der Lage sein von ihrer unantastbaren Wohlfühloase auf die staatsmännische Seite zu wechseln!
Als Fazit passt auch hier das Zitat des Vaters der seinen Sohn beim Breitscheidplatzattentat verloren hat: Danke Frau Merkel.
Frau Prof. Dr. Gertrud Höhler hat sie auch schon frühzeitig richtig eingeschätzt in ihrem Buch „Die Patin“ und wurde danach in Polittalks auch nicht mehr gesehen!
Ich wuerde vor allem den Abs 11 des insgesamt gelungenen Artikels herausheben, die Fähigkeit und Möglichkeit, aus eigentlich verheerenden Defiziten Faktoren zu “ machen“, mit denen man bzw Frau es in dieser Gesellschaft zur beliebten! Autokratin schafft. Die Mutter – Projektion, eine Art Matriarchat mit Anklängen zu Gajanicht zu vergessen. Dabei helfen natuerlich vor allem die Herren, die hier gewisse Stoerungen aufweisen. Die Namen aus ihrem engen Umfeld sind bekannt. Die Schnelligkeit und Leichtigkeit, mit der die Dame in diese Machtpositionen gelangte und mit der sie durchaus massive Umwälzungen bejubelt vornehmen könnte, ist erschütternd und besorgniserregend,vdenn sie zeigt das eigentliche Problem, die Verfasstheit dieser Gesellschaft und der Mehrzahl ihrer Individuen. Insbesondere unter dem Aspekt der Demokratie und einer rationalen Realpolitik im nationalen Interesse.
„denn sie zeigt das eigentliche Problem, die Verfasstheit dieser Gesellschaft und der Mehrzahl ihrer Individuen. Insbesondere unter dem Aspekt der Demokratie und einer rationalen Realpolitik im nationalen Interesse.“
Nicht nur, sondern es zeigt auch die Bösartigkeit dieser Frau.