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Cancel Culture

Trotz Absage an Winnetou: Die ARD lebt von problematischen Filmen

28.08.2022

| Lesedauer: 5 Minuten
Die ARD will die Winnetou-Filme nicht mehr zeigen – wegen der vermeintlich stereotypen Darstellung von Indianern. Dünnes Eis. Denn vor allem die Dritten Programme leben von Filmen mit „problematischen Inhalten“.

Ein Blick in die Zukunft: An Heiligabend zeigt die ARD Sissi. Gegen 16 Uhr. Den ersten Teil. Der zweite und der dritte Teil folgen am Weihnachtstag. So zwischen 15 und 19 Uhr. Am Heiligabend um 20.15 Uhr läuft „Die Feuerzangenbowle“ und am Freitag davor zur gleichen Zeit „Der kleine Lord“ mit Alec Guiness. Rund um das Fest zeigen das Erste und die Dritten zudem knapp 20-mal „Drei Hasselnüsse für Aschenbrödel“. Mit Wahrsagerei hat das nichts zu tun. Dieses Programmschema ist seit Jahren eingespielt. Die ARD und ihre Sender haben sich ziemlich stark festgelegt auf ihr Filmangebot – nicht nur zur Weihnachtszeit.

Doch diese Praxis stellt die ARD nun selbst in Frage. Nachdem der Ravensburger-Verlag kommerziell erfolgreiche Winnetou-Bücher wegen Beschwerden zurückgezogen hat, meldete sich das Erste zu Wort – wenn es um woke Cancel Culture geht, wollen die öffentlich-rechtlichen Haltungszeiger schließlich nicht fehlen. Die überaus beliebten Winnetou-Filme mit Pierre Brice und Lex Barker sollen nicht mehr laufen. Nicht im Ersten und nicht in den Dritten. Wie so oft bei edlen Zeichen hält die Realität dahinter einem Check nicht stand.

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So bemäkeln woke Canceler ebenso wie die ARD, dass in den Winnetou-Filmen Stereotype zu sehen seien und die Wirklichkeit nicht realistisch wiedergegeben werde. Nun trifft das auf nahezu alle Klassiker zu, die zum festen Repertoire der ARD gehören. Das geht schon bei Sissi los. Darin ist ein Hofleben zu sehen, das mit dem tatsächlichen des 19. Jahrhunderts herzlich wenig zu tun hat. So sind Filmemacher nun mal: Sie wollen schöne Bilder produzieren und Menschen unterhalten – und nicht wie Dörte-Solveig Bindestrich-Doppelnamen die Erkenntnisse verbreiten, die sie sich in 17 Semestern Soziologie angeeignet hat. Schon an dieser fehlenden Nähe zur Realität scheitern nahezu alle Filme, die in der ARD zu sehen sind.

Doch nimmt man den politischen Anspruch ernst, den woke Canceler vor und hinter dem ARD-Programm predigen, ist vieles erst recht nicht mehr zu halten. Das geht schon bei den scheinbar unpolitischen Sissi-Filmen los. Die Unterdrückung Nord-Italiens wird in den Filmen verharmlost und parodiert, die Unterdrückung Bosniens ignoriert. Ebenso beschönigt wird die Rolle Franz-Josephs in der Unterdrückung und Verfolgung politischer Opposition.

Die Feuerzangenbowle ist erst recht problematisch. Nicht allein wegen ihrer Herstellungsgeschichte. Der Film war 1944 erst von einer untergeordneten Behörde verboten worden, weil die Komödie die Autorität von Lehrern herabsetze. Daraufhin ist Heinz Rühmann mit den Rollen an die Front gefahren und hat Adolf Hitler in seinem Führerbunker aufgesucht. Der habe gefragt, so die Legende, ob der Film lustig sei. Als Rühmann dies bejahte, erhielt er die Freigabe für die letzten noch laufenden Kinos. Doch auch im Film selbst gibt es heikle Passagen – und zwar rund um den Lehrer Dr. Brett. Während das Kollegium die Pädagogen der Kaiserzeit und der Weimarer Republik verkörpert, stellt er den Geist des Nationalsozialismus dar, ist ein dufter Kerl, der die Jungs zwar versteht, aber mit harter Hand auch in die richtige Richtung führt. NS-Propaganda. Nicht die einzige im Werk Rühmanns. Die Feuerzangenbowle ist ein schöner, gelungener Film. Aber nimmt die ARD sich und ihren woken Anspruch ernst, müsste sie den Film ebenso canceln.

BLOß KEINE KULTURELLE ANEIGNUNG
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Genau wie Hatari. Den zeigt der Bayerische Rundfunk am Freitag, 9. September. Zu sehen ist ein Team von Großwildjägern, das Tiere für europäische Zoos einfängt. Es gibt die Figur „Der Indianer“. Eine Nebenrolle. Zu Beginn des zweieinhalb Stunden langen Films hat er einen schweren Unfall, dann taucht er gegen Ende wieder auf, kommt aber auf keine zehn Sätze im ganzen Film. Die anderen Großwildjäger sind alle weiße Amerikaner und Europäer. Schwarze Einheimische kommen darin ebenfalls vor. Sie haben aber keinen Text, sind als unbeholfen und nur wenig zivilisiert dargestellt.

Die Weißen unterhalten sich über die Schwarzen als eine Mischung aus Naiven, Abergläubigen und Zurückgebliebenen. Dazu kommt noch das Grundthema des Films: die Jagd freier Tiere für ein Zurschaustellen im Zoo. Ob die Tierschutz-Organisation Peta Hatari kennt? Der Film ist immer noch Spitzenklasse: ein solides Drehbuch mit lustigen wie spannenden Momenten, unvergleichliche Aufnahmen der südostafrikanischen Natur und ein großartiges Darstellerteam in bester Spiellaune. Doch nimmt die ARD ihren woken Anspruch ernst, kann sie kaum das Einfangen von Großwild gutheißen. Erst recht nicht die stereotype Darstellung der Schwarzafrikaner.

Zum besagten Darstellerteam gehört in der Hauptrolle John Wayne. Die Großwildjagd und einige Kriegsfilme waren Ausreißer – bekannt ist er vor allem für seine Westernfilme. El Dorado zeigt der RBB an diesem Samstag, 27. August. Ein unproblematischer Film. Wayne und Robert Mitchum kämpfen gegen einen Viehbaron, das lässt sich noch als Kapitalismuskritik werten. Doch was ist mit Chisum? Darin schützt Wayne die Rechte kleiner mexikanischer Bauern – der echte John Chisum ließ die aber erschießen, um an ihr Land zu kommen. Oder Hondo? Darin verkörpert er ein ultrakonservatives Männerbild – wirft einen Jungen in den Fluss, damit der schwimmen lernt. Oder all die Westernfilme, in denen Wayne reihenweise angreifende Indianer abknallt? Belässt die ARD sie in ihrem Programm, ist das Canceln der Winnetou-Filme nicht nur kulturell fraglich – sondern inhaltlich absurd. Geht es doch in den deutschen Winnetou-Filmen um die Versöhnung zwischen weißer und indianischer Kultur.

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Filme – auch und gerade historische – verkörpern immer mehr die Zeit ihrer Entstehung als die Zeit, die sie darstellen. Die amerikanischen Western der 50er Jahre waren vom Kalten Krieg geprägt und rechtfertigten die Sheriff-Rolle, die Amerika in der Welt übernommen hatte. Die deutschen Western haben den Völkermord an den Indianern historisch unkorrekt dargestellt. Ja. Sie verharmlosen diesen. Ja. Aber sie stellen ihn dar und kritisieren ihn auch. Gedreht sind sie worden für ein Publikum, das gerade nicht nur einen Völkermord erlebt – sondern selbst verschuldet hat. Die Winnetou-Filme waren vor allem kommerzielle Werke, die ein Millionen-Publikum erreichen wollten und erreicht haben. Kulturell sind sie aber ein Heranführen des Publikums an die Schuldfrage: die Schuld der weißen Amerikaner gegenüber den Indianern, aber im Subtext auch an die eigene, deutsche Schuld. 60 Jahre später lässt sich die codierte Behandlung leicht kritisieren. Nach „Holocaust“ und „Schindlers Liste“ ist jede Darstellung der Nazi-Verbrechen denkbar. Doch auch der amerikanische Film hat 30 bis 45 Jahre gebraucht, um so an das Thema herangehen zu können.

Die historische Echtheit ist das dünnste Argument, wenn es darum geht, Filme verurteilen zu wollen. Historische Echtheit ist nicht das Ziel fiktionaler Filme, sie daran zu messen absurd. Adolf Hitler ist zurecht als größter Massenmörder in die Geschichte eingegangen. Charlie Chaplin oder Helge Schneider haben ihn als Witzfigur dargestellt. Ist das zu kritisieren? Muss das heute gecancelt werden? Nein. Es verfolgt ein künstlerisches Konzept, aus dem heraus die ahistorische Darstellung gerechtfertigt und gelungen ist.

Das zweite Argument gegen Winnetou sind die Stereotype. Ja. Stereotype können heute ein Problem sein. Am 9. September 2022 um 23.05 Uhr Schwarzafrikaner als zurückgebliebene Idioten darzustellen, ist problematisch. Der Bayerische Rundfunk tut es dennoch. Der BR tut es, weil Hatari ein großartiger Film ist. Aber vor allem tut es der BR aus Opportunismus. Winnetou cancelt die ARD, weil die woken Kinderchen den Film entdeckt und zu weinen angefangen haben. Und damit die Kinderchen nicht weinen, gibt die ARD nach. Anders als Winnetou lässt sie Hatari zu, aber nicht weil der aus der woken Sicht weniger problematisch wäre. Sondern schlicht, weil den noch niemand aus der kleinen Aktivisten-Gruppe entdeckt hat, die hinter Cancel-Kampagnen stehen.

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Unentdeckte Stereotype in Filmen gibt es viele. Auch und gerade in Filmen, die immer wieder in der ARD zu sehen sind. Etwa in der Immenhof-Trilogie. Darin geht es um ein Gestüt, das gleichermaßen ein Kinder-Paradies wie hoch verschuldet ist. In ihrer Not wendet sich „Oma Jansen“ an einen Wucherer. Der jiddelt und hat eine Menora in seinem Kramerladen stehen. Zehn Jahre nach dem Holocaust hat jeder diesen Code für Juden als vermeintlich halsabschneiderische Geldverleiher erkannt. Trotzdem war diese Szene schon mehrere Dutzende mal in ARD-Sendern zu sehen. Woke Aktivisten werden sie kaum kritisieren, wenn sie nicht gerade canceln, sind sie oft genug in Personalunion auch „Israelkritiker“.

Würde die ARD konsequent canceln, bliebe vieles übrig, was vielleicht politisch korrekt, aber doch Schrott ist. Allen voran die Eigenproduktionen. Deren Stereotype sind zwar politisch korrekt, aber dafür umso platter: Sissi droht in der Ausbildung zur Reha-Trainerin zu scheitern – da soll sie sich um den erblindeten, verbitterten Geldsack Theo Olsson kümmern. Gymnasiallehrer Fabian hat einst sein Abi-Zeugnis gefälscht, innerhalb eines Jahres soll er das Abi nachholen. Greta will auf einer Finca ihre zerstrittenen Kinder versöhnen …

Doch besser wird es nicht, wenn sich die ARD bei historischen Kinofilmen bedient. Der MDR wiederholt (zum wievielten Mal eigentlich) die Olson-Reihe. Dümmliche Gaunerkomödien, die obendrein grottenschlecht synchronisiert sind. Und der Bayerische Rundfunk beglückt seine Zuschauer wieder mal mit „Lümmeln“. Sonntags zur besten Sendezeit zeigt Bayern 3 „Die Lümmel von der ersten Bank“. Das Drehbuch ist banal, die Streiche auch und die Lehrer entsprechen Stereotypen – aber weißen. Also lümmeln die Dritten 55 Jahre nach der Premiere immer noch mit Hansi Kraus, ohne dass sich Woke daran stören.

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28 Kommentare

  1. In Zukunft nur noch Betroffenheitsfernsehen, alle Filme aus Opferperspektive, schlecht belichtete Szenen mit Wackelkamera, zerbrechliche Stimmchen nuscheln Unverständliches oder kippen urplötzlich ins Schrille und überschlagen sich, wenn sie „Scheiße!“, „Fick dich!“ oder so was schreien.

    Als „humoristische“ Farbtupfer dazwischen Comedians, die ihren Kleidungsstil seit dem Abi nicht mehr verändert haben und deren Pointen man immer schon 5 Sätze vorher erahnen kann, weil sie alle dasselbe „Wie man packende Comedy macht – So wirst Du in nur einer Woche bühnenreif!“-Lehrbuch gelesen haben.

  2. Wenn man sich bewusst macht, dass jeder ÖR Anstalt auf nahezu allen Ebenen ein korrupter Selbstbedienungsladen ist, in dem der Bonuszahlungen verdient, der das Programm am meisten zusammenkürzt und spart, weiß man auch warum sich im Programm so viele uralt Filme, die man auch im Netz kostenlos bekommt, finden. Ich habs schon ewig nicht gesehen, aber ich gehe fest davon aus das neben 90er Jahre Tatort-Widerholungen, alle Sissi Teile, James Bond aus den 60ern, Drei Haselnüssefür Aschenbrödel usw. immer noch mehrfach jährlich das Programm füllen.

    • Mir ist jeder 60 Jahre alte Schinken lieber als irgendeine ÖRR-Eigenproduktion.

  3. Den Cancelern geht es nur um die Machtausübung. Eitelkeit. Leider gibt es nur wenige, die das Unwissen der Canceler offenlegen können oder das Offenlegen für wichtig halten.

  4. „Der MDR wiederholt (zum wievielten Mal eigentlich) die Olson-Reihe. Dümmliche Gaunerkomödien, die obendrein grottenschlecht synchronisiert sind.“
    Das ist leider sachlich falsch. Die Filme heißen „Olsenbande“. Die Ex-BRD Synchronisation ist für mein Empfinden grottenschlecht. Man liebt eben, was man kennt. Und außerdem: Wer im anderen Teil Deutschlands aufwuchs, sollte sich zurückhalten mit Kommentaren zum Thema Olsenbande. Sie gab einer ganzen Generation von DDR-Bürgern Kraft und Freude, weil die Darstellung des kleinen Mannes, der gewitzt gegen die Widrigkeiten des Lebens vorgeht, uns so sehr an unser Land erinnerte, dass wir glaubten, es könne auch bei uns spielen.

    • Der Humor ist aus einer anderen Zeit und kann dadurch nur jene begeistern, die in der Zeit aufwuchsen. Comedy in Form von Körperklamauk und Slap Stick wie bei Dick und Doof oder Charlie Chaplin ziehen heutzutage niemanden mehr ins Kino. Eventuell wirds wieder lustiger, wenn die Grünen ihre Ökodikatur bekommen.

      • Wenn ich mir angucke, was heute so als „Comedy“ gilt, dann muß ich sagen, dass dagegen sogar Fips Asmussen noch charmant und witzig wirkt.

  5. ach ja…da gibt es dann so vieles, dass man nicht mehr zeigen…nicht mehr sehen darf: Daktari….alles Weiße…bis auf einen Schwarzen der sich in der Mannschaft aber als verwöhntes Stadtkind entpuppt und sich von den Weißen das Leben im Busch erklären lassen muss. Dazu noch Hadley…der offizielle „englische“ Wildhüter, der für den Kolonialismus steht. Die schwarzen Stämme…alle so dargestellt wie sie damals (und teils heute noch) leben…das geht gar nicht. Tarzan….wieder mal ein Weißer…der auch mal gegen Schwarz kämpft (vor allem aber gegen Weiße Gangster). Trotzdem….ein Weißer in Afrika…der Freund der Tiere….ganz klare kulturelle Aneignung. King Kong (der erste Film…und meiner Meinung nach der Beste)….Schwarze durch angemalte Weiße dargestellt…..ups…geht gar nicht. Lassie, Flipper, Skippie, Black Beauty…..hier werden Tiere ausgebeutet! Tja….die Lösung….woke Neu-Verfilmungen. Auf Netflix läuft zur Zeit „Bridgerton“….eine wirklich gute Serie…spielt im England um 1813…..nur….die Hälfte des englischen Adels ist schwarz? Ups….woke-mässig zwar OK…aber historisch? Egal….Winnetou muss schwarz werden…anders geht es nicht. Der Kurier des Zaren, Der Seewolf, Dr. Brinkmann, Michel aus Löneberga…egal wohin man schaut…alles schreit förmlich nach woker Neuverfilmung….

  6. https://ard.de/impressum
    Das ist die ARD. Ruft bei mir wegen abgelaufenem Zertifikat eine Warnung hervor.
    Und einen „Gesamtvertreter“ unter einer swr-e-mail-Adresse.
    Kein Wunder, dass keiner eine Chance hat zu verfolgen, wie unsere Gebühren verwendet werden. Sie versickern ohne Kontrollmöglichkeit durch den Bürger in irgendwelchen Kanälen.

  7. All die vielen ARD – Schmonzetten, in denen nur „Weiße“ vorkommen, die heile Familie, keine Schwulen, Trans, etc. Böse, Böse.
    Wo ist eigentlich der Schwarze Florian Silbereisen?
    Komödienstadel? Rausschmeißen
    Tour de France ohne Homo, Schwarze oder Trans? Nie wieder übertragen.
    Oh, mann, es gibt so viele Beispiele. Aber so sind sie halt die ARD`ler. Hauptsache Frauen und Schwarze in der Tagesschau und dann dem woken Mist hinterherhecheln, wenn mal wieder eine neue Spur gefunden wurde.

  8. Was ist mit diesen ganzen „Küsten-Krimis“ und Filmen in ARD/ZDF, in denen der deutsche Küstenbewohner stereotyp als maulfauler, harthirniger, verschrobener Fischkopp dargestellt wird?

  9. Nach langem Überlegen, hin und her, soll ich oder soll ich nicht, habe ich mich entschieden :
    „Ich werde Cancel-Culturer“
    Damit der Kulturschock nicht zu heftig für mich wird, cancel ich erst mal ARD und ZDF.
    Obwohl, ich schaue es ja schon kaum noch. Höchstens um meine Meinung erneut bestätigt zu bekommen….. und für die „Laberrunden“ gibt es bei TE ausreichend informative Artikel.

  10. Fragen über Fragen: was machen wir mit dem Bayer OHNE Lederhose, der Schwarzwälderin OHNE Bollenhut. Wie kommt ein Araber dazu einen Anzug anzuziehen? Was macht ein Indianer ohne Feder? Was erdreistet sich ein Chinese mit UNSEREM Automobil zu fahren? Oder wann kommen diese Herrschaften wieder zu Verstand?

  11. zu sehen seien und die Wirklichkeit nicht realistisch wiedergegeben werde.“ Ja, das stimmt! Winnetou ist Fiktion ähnlich wie der Film Avatar. Jeder weiß, dass die Buchreihe frei erfunden ist, gemixt mit ein bisschen Lexikonwissen der damaligen Zeit.
    Dies sind keine ethnologischen Dokumentarfilme, es ist die Fantasie des 19-Jahrhunderts.Das schmälert auf keinen Fall den Einfallsreichtum des Autors.
    Nebenwirkungen der Buchreihe von Karl May, also die positive Grundeinstellung zu den Indianern, wird hier nicht diskutiert.
    Ich glaube einige Leute wollen anderen Leuten nur zeigen wo der Hammer hängt, und wer hier letztendlich etwas zu sagen hat.

    • Der Mechanismus der Canceler: „…einige Leute wollen anderen Leuten nur zeigen wo der Hammer hängt, und wer hier letztendlich etwas zu sagen hat.“ Dahinter stehen Minderwertigkeitsgefühle, die mit angemaßter Macht und Eitelkeit kompensiert werden sollen. Also: Restle und Co. lächerlich machen und das vor einem großen Publikum (das ist noch die Schwierigkeit).

  12. „Mein Kampf“ durfte vor ein paar Jahre neu erscheinen – als kommentierte Ausgabe. Das kann Vorbild sein für problematische Filme (gibt es überhaupt noch problematische?). Vorschlag: An jeder „umstrittenen“ Stelle wird der Streifen angehalten und ein Sprecher (könnte z. B. Georg Restle sein) mit besorgtem Blick erscheint auf dem Bildschirm, um dem unbedarften Zuseher die Brisanz des Augenblicks zu erläutern. Ggf. auch mit Zeigestock vor einer Tafel mit Infomaterial. Da der ÖRR ohnehin führend in Sachen Volkserziehung und -belehrung ist, wäre das ein gangbarer Weg. Topquoten garantiert! Die erste Ausstrahlung würde ich mir ansehen. Unfreiwillige Komik garantiert.

  13. Wer sich jetzt auf die Suche nach „Stereotypen“ macht, um dem BRD-ÖRR nun Heuchelei vorwerfen zu können, hat sich übrigens schon aufs Spiel der moralisierenden Verbietler eingelassen. Die „Debatte“ war ab dem Zeitpunkt verloren, an dem Ravensburger vor einer kleinen, aber dafür umso lauteren Schreihals-Versammlung eingeknickt ist. Es geht diesen Leuten darum, Macht auszuüben, jedoch könnte man sie leicht in die Schranken weisen. Ravensburger hätte sie ignorieren können, nach spätestens einer Woche Gekläffe hätten sie aufgegeben.

  14. Meine Enkel können, wenn sie bei uns sind, aus einer großen Auswahl an Filmen schöpfen, die wir auf DVD oder sogar noch auf VHS haben. Darunter die Winetou Reihe, Pipi Langstrumpf und Tom Sawyer. Ich bin mal gespannt, ob die „Fackeln im Sturm“ Serie wieder im ARD oder ZDF läuft, oder ob die auch nur noch in einer Neufassung für die woken Wirrköppe laufen wird .

    • „Fackeln im Sturm“? – Bringt mich auf eine Idee für eine neue Serie. Inhalt: Eine gut aussehende Fachkraft (d/w/m; bevorzugt mit Migrations-/Fluchtgeschichte, sexuelle Orientierung fluent) für alternative Energiegewinnung kämpft gegen die Klimakatastrophe, gegen Atomlobbyisten und Rechte, die überall lauern. Sein Beruf: Windradkonstrukteur und -bauer. Serien-Titel: „Wackeln im Sturm“.

  15. Während des III.-Reiches sind 1200 Spielfilme produziert worden. Die Rezeption dieser Filmgeschichte überlässt man den Soziologen der Friedrich-Murnau-Stiftung. Ob ein Film da, abseits politischer Erwägungen, zu unterhalten weis, keine Längen oder Irritationen verursacht, auf der Höhe seiner Zeit war, spielt keine Rolle. Wenn, entgegen der Praxis in den 80er Jahren, überhaupt noch Filme aus dieser Zeit, wie die Feuerzangenbowle, im TV gezeigt werden, scheint dies lediglich ein ungeliebtes Zugeständnis an den (vermutlich: „rückständigen“) Massengeschmack zu sein.

  16. Filme sind immer Spiegelbilder ihrer Entstehungszeit, ihres Herkunftsortes und ihrer Handlung. Dies sollte immer in die Bewertung des Filmes mit einfließen.
    Kein intelligenter Mensch sollte einen Film über Rassismus in einem bestimmten Teil der Welt zu einer bestimmten Epoche als rassistisch ansehen.
    Das passiert aber. Dabei ist ja nicht der Film rassistisch, sondern er spiegelt den realen Rassismus nur in seiner Handlung wieder.

    Man muss hier eindeutig zwischen dem Unterhaltungskino und Propaganda unterscheiden. Und das ist relativ einfach zu leisten:
    Ein Film der rassistische Charaktere in einem historisch korrekten Kontext zeigt, ist ja nicht rassistisch sondern historisch korrekt.
    Ein Film der rassistische Charaktere in einem fiktionalen Kontext abschreckend darstellt, ist auch dann nicht rassistisch.
    Einzig ein Film, der Rassismus als gut und erstrebenswert propagiert, wäre rassistisch. Aber das ist so selten der Fall, dass es nicht der Rede wert ist.
    In der Konsequenz der heutigen Diskussion um problematische Inhalte bei Filmen läuft es darauf hinaus, dass die meisten Menschen einfach zu doof sind, einen Film, seine Handlung und seine Charaktere in ihrer Gesamtheit zu verstehen und nur auf auf Schlüsselreize reagieren. In der Praxis bedeutet das also, wenn Rassismus dargestellt wird, ist der Film rassistisch.

    Das gleiche Phänomen sehen wir bei fiktionalen Charakteren, die nicht unbedingt auf historisch korrekter Darstellung fußen müssen, sondern eben erdacht worden sind. Jetzt stellt sich noch die Frage inwiefern diese Darstellung für die dargestellte Gruppe eventuell eine Beleidigung sein könnte.
    Aber auch das ist relativ einfach festzustellen, indem man darauf achtet, inwiefern die dargestellten Charaktere historisch inkorrekt zu ihrem Nachteil dargestellt werden. Und wenn man damit anfängt, dann müsste man so ziemlich jeden Film auf diesem Planeten verbieten.
    Und ja, jetzt wird es kontrovers, ganz besonders auch Kriegsfilme über den Zweiten Weltkrieg, denn dort werden deutsche Soldaten nahezu immer als absolute Vollidioten dargestellt, obwohl sie das nicht waren, und nicht einmal der historische Kontext reißt es dann noch heraus.
    Ich müsste derartige Filme also generell als Beleidigung ansehen und nun fordern, dass solche Filme entweder zensiert oder verboten werden.
    Das tue ich aber nicht, denn niemand zwingt mich, mir das anzuschauen.
    Und ich bin derart liberal gepolt, dass ich trotz der Beleidigung dennoch niemandem das Recht absprechen will, derartige Filme zu schauen.
    Ich kann dann ja darauf hinweisen, dass die Darstellung nicht korrekt und fiktional ist, damit dies beim Betrachter in die Bewertung des Films mit einfließt.
    Ich halte das im Endeffekt auch für viel zielführender, denn so entsteht ein Dialog. Sofern er denn gewünscht ist und das Gegenüber dafür offen ist.
    Sehr häufig ist das der Fall, manchmal aber auch nicht. Aber selbst dann lehne ich Zensur ab, denn wenn ich damit anfange, zensiere ich mich am Ende selbst für andere. Und das bedeutet die Aufgabe der eigenen Freiheit.
    Wer dennoch meint, er müsse andere andauernd beleidigen, den sollte man deshalb einfach auf Distanz halten. In denke hierbei gerade an das Drama um die Documenta. Dort antisemitische Werke darzustellen, ist noch nicht verwerflich. Verwerflich ist es, wenn die Ersteller dieser Werke eine offene Diskussion darüber ablehnen, wenn diese Diskussion ihre Weltbild in Frage stellen könnte. Und leider ist das wohl der Fall.

    Beim Thema Winnetou ist das alles aber nirgendwo gegeben, denn selbst wenn die Darstellung des fiktionalen Indianerhäuptlings nicht historisch korrekt sein sollte, so ist sie doch keinesfalls beleidigend. Im Gegenteil, der Indianerhäuptling ist hier der zentrale Sympathieträger und dürfte eine Lanze für mehr Toleranz der Weißen gegenüber indigenen Völkern brechen.
    Nachdem was ich so lese und höre, scheinen echte Indianer auch nie ein Problem mit Winnetou gehabt zu haben und haben es bis heute nicht.
    Also wer macht hier gerade den Alarm und weswegen?
    Weiße jugendliche Aktivisten ohne Lebenserfahrung, die zu blöd sind, ein Buch oder einen Film zu verstehen und die Wirkung der dargestellten Charaktere korrekt einzuordnen.

  17. „Die Weißen unterhalten sich über die Schwarzen als eine Mischung aus Naiven, Abergläubigen und Zurückgebliebenen.“

    Warum sollten die Woken mit dieser Darstellung Probleme haben? Das ist doch exakt deren Weltbild: Alle Nichtweißen sind arme, schwache Opfer, die sich nicht selber helfen können, sondern von Gut-, Besser- und Bestmenschen beschützt und gefördert werden müssen. Andrew Onuegbu, der Inhaber des Restaurant „Zum Mohrenkopf“, musste das erfahren: ein deutsches Paar wollte sich über den Namen beschweren und verlangte von ihm, den Eigentümer zu sprechen. Er musste dreimal wiederholen, dass er das sei, weil sie ihm partout nicht glauben wollten. Woke sind Rassisten! Sie handeln zwar nicht aus überzeugtem Hass oder Verachtung, aber das Herrenmenschendenken ist da und zwar dermaßen tief verinnerlicht, dass sie es selber nicht mehr merken. Das oben angeführte Zitat kann man auf jede Parteiveranstaltung (AfD ausgenommen), Kirchensynode oder Dritte-Welt-Hilfe-Vereine anwenden. Und das ist auch der Grund, waum Winnetou gecancelt wird: Indianer sind da auch böse Täter oder tapfere Helden, also Menschen. Und nicht nur hilfsbedürftige Opfer.

    „Am 9. September 2022 um 23.05 Uhr Schwarzafrikaner als zurückgebliebene Idioten darzustellen, ist problematisch.“

    Warum? Ist an diesem Datum etwas Besonderes geschehen?

  18. Wie sieht es denn bei den „Neuproduktionen“ von ARD und ZDF aus? Ist da alles realistisch dargestellt (wenn die bunten immer die Opfer und die alten weißen Rassisten immer die Täter sind)? Wenn die Werbung fast nur noch aus / für Zugewanderten besteht? Wird hier nicht auch massiv das normale Leben, die normale Familie gecancelt?

  19. Abgesehen davon, daß Charlie Chaplin eben nicht den Unaussprechlichen karikierte, sondern den Präsidenten seines eigenen Landes, steht viel Wahres in dem Artikel.

    Etwas weiter ausgesponnen: Eine Produktion wie „Roots“ ginge heute gar nicht mehr. Denn die zeigt ja „PoC“ stereotyp in Opferrolle. Kunta Kinte sollte in Neuverfilmung von einer Frau verkörpert werden, welche als Lesbierin zuletzt triumphal zur Präsidentin der United States gewählt wird und ein Zeitalter von Glück und Frieden einläutet.

  20. Die ARD und ihre DRITTEN „Wurmfortsätze“ sollten einmal ihre Eigendarstellung
    der Realität anpassen: So hoch wie der Anteil Dunkelhäutiger neuerdings in ihrem Personal VOR der Kamera ist, stellt er in Realität der Gesamtbevölkerung nicht dar

  21. Mit fernsehfreien Abenden und/oder Youtube kann man die Erste Reihe selbst canceln, was ich mit und viele andere Ü60 in meinem Bekanntenkreis seit Jahren durchziehen. Nicht mal die Boomer sind ARD und ZDF noch treu. Gute Nacht ÖRR.

  22. Dieser Artikel macht richtig Lust aufs Canceln. Dann beginnen wir doch gleich mal! Und machen wir Nägel mit Köpfen: Canceln wir ARD und ZDF und alles, was daran hängt.

  23. In der Tat, was passiert mit der schier unübersehbaren Menge an Western-Filmen aus amerkanischer und auch italienischer Produktion, sog. Spagetti-Western, wo ständig irgendwelche I.-Reiter auf Trecks mit weißen Menschen oder Postkutschen stoßen, die dann teils mit Pfeilen oder anderen Schießistrumenten attakiert werden, wobei die I.-Reiter meistens den Kürzern ziehen aber nicht immer. Auf den Index oder wie? Auf youtube sind die alle noch zu sehen. Fragt sich wie lange sollen diese skandalösen Zustände und Zumutungen noch bei youtube herrschen. Wann wird endlich aufgeräumt „konsequent, nachhaltig und alternativlos“, wie die ARD das beispielhaft jetzt auf den Weg bringt.

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