Wort vorab: Der Autor dieser Zeilen ist selbst Absolvent einer renommierten Abteilung für Alte Musik und war sowohl als professioneller Musiker, als auch als Musikmanager und künstlerischer Leiter eines Alte-Musik-Festivals tätig. Die in diesem Artikel geäußerte Ansicht mag nicht populär sein, basiert aber auf langjähriger Erfahrung in der Kulturbranche.
Es ist nicht häufig, dass Umstrukturierungen an deutschen Musikhochschulen bundesweit Schlagzeilen machen. Dieses Kunststück vollbrachten diesmal aber einige Studenten an der Abteilung für Alte Musik der Musikhochschule in Weimar, die eine vielbeachtete Petition ins Leben riefen, um gegen die Schließung des Instituts zu protestieren. Zahlreiche Prominente der Alte-Musik-Szene unterzeichneten, selbst der ansonsten nicht wirklich Alte-Musik-affine Geigenbeau David Garrett gehörte zu den knapp 30.000 Unterzeichnern, doch vergebens: Die Abteilung für Alte Musik soll bis 2031 abgewickelt werden, ab 2026 werden keine neuen Studenten aufgenommen.
In der öffentlichen Debatte wurde dabei vor allem der finanzielle Aspekt thematisiert. Mit gegenwärtig 24 Studenten am Institut für Alte Musik ist die Atmosphäre dort zwar intim, aber auch kostenintensiv, da neben den Hauptfächern auch eine Reihe von Nebenfächern angeboten werden müssen. Nur 7 Bewerber gab es heuer, es läuft also auch nicht Sturm an der Alte-Musik-Abteilung in Weimar, auch wenn Studenten und Absolventen betonen, dass viele Musiker der Alten-Musik-Szene in Deutschland ihre Ausbildung in Weimar erhalten hatten.
Während das linke Narrativ in den Medien vor allem die Zerstörung der Träume von Studenten aufgrund von Sparmaßnahmen ins Zentrum stellt, ist es am rechten Ende des Spektrums vor allem eine willkommene Gelegenheit mal wieder daran zu erinnern, dass man sich in Deutschland über 100 Genderlehrstühle leistet, nicht aber eine Abteilung für Alte Musik in Weimar.
Die Realität erreicht die Hochschulen
Dabei bleiben aber einige wichtige Aspekte außen vor. Einer der Aspekte ist zweifellos die Globalisierung der Ausbildungen. Denn nicht nur die Studenten kommen mittlerweile aus aller Herren Länder, sie wählen ihre Ausbildungsinstitute ebenso nach Rang und Namen aus. So tendieren viele Studenten, nachdem sie eine Erstausbildung in ihrer Heimat absolviert haben, zu einem der weltweit renommierten Ausbildungsinstitute für Alte Musik, ob nun die Konservatorien in Amsterdam oder Den Haag, oder die Schola Cantorum in Basel.
Man mag es bedauern, oder auch nicht, aber die Hochschule in Weimar spielt nicht in der Champions League solcher Spezialausbildungen, weshalb sich auch weniger Studenten für Weimar entscheiden, zumal diese auch nur zu gut wissen, dass die Auswahl des Ausbildungsinstituts bereits einen ersten wichtigen Schritt im Aufbau ihres Lebenslaufs und ihrer Karriere darstellt.
Das soll nebenbei nicht heißen, dass es keine guten Lehrer oder eine schlechte Ausbildung gab. Ganz im Gegenteil, einige sehr qualifizierte Dozenten unterrichten in Weimar, doch wenn Klassen nicht gefüllt werden können, steigt der wirtschaftliche Druck – nebenbei nicht nur in Alte-Musik-Abteilungen! Es stellt sich die Frage, ob es im Sinne der Sache ist, eine solche Ausbildung wirtschaftlichen Zwängen zu unterwerfen, doch die wirtschaftlichen Zwänge sind ohnehin schon seit Jahren eine Realität, bislang allerdings vor allem für die Studenten und Absolventen, die nach dem Verlassen der heilen Welt des Studiums plötzlich in einem Haifischbecken des meist selbstständigen Musikerdaseins landen, in dem wenig Bedarf für die sehr spezialisierten Fähigkeiten der Musiker besteht.
Indem diese Realitäten nun auch die Hochschulen treffen, wird der Prozess der Konfrontation mit der Realität lediglich vorgezogen. Dabei bleibt es selbstverständlich legitim die Frage zu stellen, ob der Erhalt der „musikwissenschaftlichen Genderforschung“, die in Weimar soeben ihr 20-jähriges Bestehen feiert, nicht doch ein besseres Einsparungspotenzial geboten hätte, als die Alte Musik. Aber während für das eine reichlich Fördergelder fließen, ist die Alte-Musik-Szene längst ihrer Kindheit entwachsen und muss nun zeigen, ob sie selbstständig schwimmen kann.
Geplatzte Versprechen, rechts wie links
Es ist nicht gänzlich unberechtigt, die Brutalität des Überlebenskampfes als Musiker dem Kapitalismus vorzuwerfen, bzw. der Vorstellung, man könne Kunst als ein marktwirtschaftliches Unternehmen betreiben. Kunst war im Laufe der Geschichte in den seltensten Fällen ein gewinnorientiertes Konzept, es war etwas, dass man sich leistete. Dafür bedurfte es des Mäzenatentums, das mit der Demokratisierung in letzter Instanz ebenfalls in Staatshänden landete. Die öffentliche Hand machte es möglich, dass mehr denn je Menschen ein professionelles Musikstudium absolvierten und danach in Orchestern landeten.
Doch dieser Prozess hat schon längst seinen Zenit überschritten. Orchester schließen bzw. reduzieren drastisch die Zahl der festangestellten Musiker. Wo früher noch der Traum von der Karriere an einer Musikhochschule Ansehen und Sicherheit versprach, kämpfen nun hochqualifizierte Musiker darum, als Lehrbeauftragte mit Zeitverträgen über die Runden zu kommen. Das Schwert schneidet allerdings in beide Richtungen, denn auch Hochschulen versuchen händeringend populäres Lehrpersonal an Land zu ziehen, sodass Shooting Stars der Szene häufig 3-4 (Gast-)Professuren in verschiedenen Ländern auf sich vereinen, während andere außen vor bleiben.
Der Markt regelt vieles, aber nicht eine gesunde Kunstwelt. Der kurzlebige Traum von der Hochkultur für Alle, der in marxistischen Arbeiterkonzerten Anfang des 20. Jahrhunderts seinen Höhepunkt erreichte, ist ausgeträumt. Wer die Massen ansprechen möchte, tut dies mit Marvel-Filmen oder mit Walzerorchestern, nicht aber mit originalgetreuer Ausführung der Werke von Antoine Brumel.
Der Traum der Vorgängergeneration von der Hochschulkarriere hat aber auch noch einen anderen Nachteil: Denn als ab den 60er-Jahren die Studentenzahlen explodierten, wuchs auch die Belegschaft und solange diese noch nicht in Pension ist, muss sie beschäftigt werden. So ließe sich nicht ohne Zynismus festhalten: Wer heutzutage Musik studiert, tut dies nicht, um selbst später einen Job zu haben, sondern damit die Professoren von heute einen Job haben.
Die blinde Flucht in die Politisierung
Es ließe sich also durchaus Kritik an der Vorstellung vom „ewigen Wachstum“ des Kunstmarkts aufstellen, aber da Hochschulen nun im Endeffekt doch ein meist recht linker Haufen sind, spart die Kritik meist die eigenen heiligen Kühe aus und sucht die Antwort auf kapitalistische Mißstände in der Kunstwelt in immer weiterer Politisierung der Kunst.
Die Startseite der Webseite der Hochschule Weimar legt davon eindeutig Zeugnis ab. Neben dem bereits erwähnten Jubiläum der musikwissenschaftlichen Genderforschung begrüßt einen unter „Infos“ eine Nachricht zu „HfM gegen Machtmissbrauch“, sowie einen Link zu „weltoffenes Thüringen“ und einen weiteren – nur um sicherzugehen, dass die Welt auch wirklich offen ist – zu den „weltoffenen Hochschulen“. Da fällt es fast schon nicht mehr auf, dass das Selbstverständnis ein Sammelsurium hohler Phrasen wie „tolerant“, „grenzenlos“, „weltgewandt“ und „divers“ ist.
Viele Studenten und junge Musiker glauben darum fälschlicherweise, ihre Programme politisch aufladen zu müssen, um damit ein Publikum zu erreichen. Wobei: Sie haben insofern recht, als dass ihnen diese Politisierung den Zugang zu Fördermitteln, Medien und sogar Festivals eröffnet, da an all diesen Stellen mittlerweile Bürokraten das Zepter schwingen, die die anhaltende Darbietung von Kunst vergangener Zeiten lediglich durch die therapeutische Anpassung an die Gegenwartspolitik rechtfertigen. Nur ist irgendwann auch der tiefste Fördertopf leer. Und wenn dann das Hauen und Stechen um die verbliebenen Fördergelder beginnt, dürfte die Musik des 16. Jahrhunderts bei allen Verrenkungen einen schweren Stand gegen queersensible Hip-Hop-Darbietungen haben.
Neuverwurzelung in der Praxis als Rettungsanker
In einem Gastbeitrag in der FAZ schrieb Christiane Wiesenfeldt, Musikwissenschaftlerin und ehemalige Professorin in Weimar, von einer zunehmenden Verengung des Konzertkanons auf die Musik zwischen Beethoven und Mahler, die mit der Schließung einherginge. Diese Kritik ist legitim, zeichnet sich ja schon länger ab, dass diese Komponisten die letzten gewinnbringenden Bastionen des sturmumtosten Klassikmarktes darstellen.
Die Kritik greift aber insofern zu kurz, da Wiesenfeldt selbst Zahlen der Künstlersozialkasse anführt, die zeigen, wie schwierig sich die wirtschaftliche Lage freischaffender Musiker gestaltet. Es ist da nicht genug darauf zu verweisen, dass „die meisten von ihnen jederzeit wieder die Musik wählen würden“, denn von der Akzeptanz der beruflichen Aussichtslosigkeit bei Musikern ist es nur ein kleiner Schritt zu Forderungen nach der öffentlichen Hand, die diese Musiker auffangen müsse.
Denn an dieser Stelle scheint die Hochschule Weimar – bei aller berechtigten Kritik – auch einen richtigen Schritt zu machen. Laut dem – im besten Projektmanagerjargon betitelten – Entwicklungsplan „Step“ möchte die Hochschule nicht nur abbauen, sondern auch neue Angebote schaffen. Dabei sollen der musikpädagogische Bereich und die Ausbildung im Kulturmanagement ausgebaut sowie Musiktherapie als neue Studienrichtung angeboten werden. Darüber hinaus sollen die Hauptfächer aus der Alten-Musik-Abteilung auch in Zukunft als Nebenfächer unterrichtet werden können, nur eben mit anderer Gewichtung.
Gerade solch eine Neugewichtung tut aber zwingend Not, denn auch wenn Studenten davon träumen, sich einfach ihrer Kunst zu widmen und am Existenzlimit in den Tag zu leben, so belegen Studien, dass viele Absolventen sich nur wenige Jahre nach Ende ihres Studiums als vollkommen ungenügend auf ihre Berufspraxis ausgebildet fühlten. Das führt zu Enttäuschung, zu Ressentiments, oftmals auch zu schweren persönlichen Krisen bis hin zum Freitod. Es ist schöner über jene Musiker zu berichten, die, obwohl sie keine Karriere und keine Familie haben, dennoch Musik studiert hätten, aber es gibt auch eine Schattenseite.
Es gilt auch für all diese Musiker Verantwortung zu übernehmen und ihnen in ihrem jugendlichen Übermut nicht nur nach dem Maul zu reden, wenn sie darauf hoffen schon irgendwie Karriere zu machen. Eine Erweiterung des Ausbildungsportfolios in Richtung praxisbezogener Schwerpunkte und Schnittflächen mit anderen Bereichen ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber dennoch ein wichtiger erster Tropfen. Ob es in Weimar beim tropfenden Wasserhahn bleibt, oder die Dämme brechen, wird die Zukunft weisen.
Wer hingegen Musikern die pure Freiheit bieten möchte, sich kompromisslos ihrer Kunst zu widmen und darauf zu vertrauen, dass sie damit später ein Auskommen finden werden, muss weitaus strengere Auswahlkriterien fürs Studium durchsetzen und – de facto – die moderne Massenuniversität als Ganzes hinterfragen.
Sehr guter Beitrag, der sich mit Gewinn auch auf die bildende Kunst beziehen läßt. Rahmenbedingungen und Studienangebot folgen einer mäßigen Nachfrage bei hohem indirektem Aufwand für Häuser und Bürokratie. Der regelnde Staat ist ein Problem; man sollte ihm nicht jedes Untergrundvergnügen aufhalsen. Professur und Hausmeisterei sind nicht der Lebenszweck der Kunst. Ich würde mir wünschen, daß die Alte Musik mit ihren meist kleinen Ensembles lernt, in die Fläche zu gehen, wie die U-Musik es nach dem Digitalisierungsschock ebenfalls wieder lernen mußte. Jazz und Folk tun es längst: mehr Spiel, weniger Überbau. Aufführung muß sich aber lohnen, auch an kleinen Häusern und gern im Privaten. Es macht Spaß, für etwas Einmaliges zu bezahlen. Jeder kann es. Leben ist besser als Denkmalschutz. Das Stichwort „Mäzenatentum“ fiel ja bereits. Her mit unabhängiger Alter Musik. Der Turbostaat rettet nur sich selbst.
Wir haben bereits zu viele unnütze Ausbildungen an den Hochschulen. Und es ist eben der Verfall. Wer Sanktionen gegen seinen größten Rohstofflieferanten beschließt und die dümmste Migrations- und Energiepolitik der Welt betreibt muss eben mit dem Ruin leben. Bitte nicht meckern jetzt.
Na ja, fast die Hälfte der Opernhäuser des Planeten (sic!) steht in Deutschland.
Und Städte wie München leisten sich 7 große Orchester.
Könnte es sein, dass das völlig überzogen ist und dieser Teil des Kulturbetriebs – genauso wie die ins Kraut schiessenden Museen – dringend eine Diät braucht? Das könnte die auch im Musikbetrieb massiv schwindende Qualität womöglich verbessern!
Alte Musik ist ein Höhepunkt europäischer Kultur, ein Staat der dafür kein Geld, aber eine gigantische Gesinnungsindustrie finanziert, ist vermutlich anti europäisch.
„ist es nur ein kleiner Schritt zu Forderungen nach der öffentlichen Hand, die diese Musiker auffangen müsse.“
Das tut sie doch bereits. Man sollte das ungeheure Privileg der Künstlerkrankenkasse nicht unerwähnt lassen, die arme Künstler sozial absichert, und nicht so armen Künstlern die Option bieten ihr Einkommen einfach willkürlich selbst zu bestimmen, weshalb Künstler laut KSK Daten auch alle ähnlich arm sind, weil alle ungefähr das optimale Kompromiss Einkommen angeben um Beiträge zu sparen und dennoch abgesichert zu sein.
Die moderne Technik macht es zuletzt immer mehr möglich, den Computer als Instrument zu nutzen, und da liegt doch auch die offensichtliche Lösung für das Problem: Studiengänge die Musik und Computer Science verbinden, dann können die Künstler solange Musiksoftware programmieren bis sie eine Familie ernähren müssen, und dann als Seiteneinsteiger in die Industrie gehen und Musik als Nebenerwerb haben.
Die KI regelt vermutlich bald auch das mit der Aufführung klassischer Musik.
Auf den Spuren der Taliban. Allerdings weniger revolutionär, sondern eher langwierig infektionär. Wer wird noch Musik oder das Wissen darüber benötigen nach einer allmählichen erfolgreichen Islamisierung dieser Gesellschaft? Jeder gute Gläubige wird schließlich wissen das Musik und Tanz schon vom Propheten selbst als extrem ‚haram‘ im Worte Gottes aufgeführt wurden. Man betrachte z.B das gesellschaftliche Scharia Regelwerk in Afghanistan ..
So ist aber Vieles was als Kunst gilt und auch viele andere Studiengänge „der Wissenschaft“ und auch viele so genannte „Wissenschaftliche Projekte“ eigentlich für geringe Minderheiten die das Interessiert und die Allgemeinheit teuer dafür bezahlen muß
Sorry.
Im sozialistischen Osten wurde großer Wert auf Kunst, Musik, Theater, Film,…
gelegt. Sehen Sie sich Videos aus Nordkorea an. China, Russland – höchstes Niveau.
Trotz der Ideologie, waren diese Bereiche sehr wichtig, was man an den hervorragenden künstlerischen Traditionen in diesen Ländern sieht.
Dieses Kunstabneigung ist etwas sehr Deutsches….
Nachdem Mao den Klavierspielern erstmal die Finger gebrochen hat, weil alle gleich sein und niemand etwas Besonderes können soll. Chinesen und Russen sind halt alte Kulturvölker, die lassen sich von keiner sozialistischen Ideologie die musische Butter vom Brot nehmen.
Das Kulturvolk der Deutschen scheint sich dagegen aufgegeben zu haben, Sozialismus, Feminismus, Gender und Islam gleichzeitig als Gegner war dann wohl doch zu viel…
Richtig. Allerdings sollten zuerst die ganzen Gendervereine dichtgemacht werden. Die sind noch unnötiger.
Naja. Privilegierte Wunderkinder muß man sich leisten können. Es sind meist ohnehin solche, die sich gerne weltoffen, bunt und politisch korrekt geben. Insofern meine Empfehlung an die 24 betroffenen Studenten: Es werden händeringend Fachkräfte gesucht!
Studiert jemand „Alte Musik“, hat er wahrscheinlich den festen Wunsch, Musiker zu werden. Mit „musikwissenschaftlicher Genderforschung“ ist das Ziel wohl eher eine Anstellung bei einer linksgrünen NGO. Da muss man sich höchstens gegen einen Studienabbrecher (m/w/d) oder einen Absolventen vom Typus „neuere englische Literatur des ausgehenden 12. Jahrhunderts“ durchsetzen. Leuchtende Vorbilder sind dabei noch ungelernte, freischaffende Regieassistenten eines Hamburger Hinterhoftheaters, die es in ihrer Eigenschaft als Bisexuelle immerhin bis in den Bundestagsausschuss für nukleare Sicherheit schaffen.
„Der Markt regelt vieles, aber nicht eine gesunde Kunstwelt.“
Da bleibt die Frage was eine „gesunde Kunstwelt“ ist? Der Markt ist nichts weiter als der effizienteste Weg zur Nutzung begrenzter Ressourcen, den wir kennen. Wenn eine Nachfrage nach einem Produkt ent-/besteht, werden sich früher oder später auch Anbieter finden. Es sei denn das Anbieten dieses Produktes ist nur zu einem Preis möglich ist, der die Nachfrage erstickt – das ist die Effizienzkomponente. Das Ganze ist ein Vorgang völlig frei von Moral – was aber nicht heißt, dass es unmoralisch ist. Moral ist lediglich kein Parameter in dieser Gleichung. Wenn die Gesellschaft wünscht, dass eine bestimmte Nachfrage wie die nach Klassischer Musik trotz Effizienzdefizit und damit zu hohen Kosten befriedigt werden soll, steht es ihr frei dies in Form von privaten oder staatlichen Mäzenen/Förderern zu ermöglichen. Das ist im Endeffekt auch nichts anderes als die Nachfrage künstlich zu erhöhen und damit Marktwirtschaft. Das Gleiche gilt auch für andere Themen, wie den Klassiker der Entwicklung von Medikamenten für seltene Krankheiten. Sozialismus/Planwirtschaft wäre das Orchester zu betreiben, nur weil irgendjemand zentral festgelegt hat, dass dieses Angebot zu existieren hat.
Dann das gleiche auf Mediziner , insbesondere Psychologen anwenden. Es besteht sicher ein Therapie bedarf am Markt , aber nicht für 100€ die Stunde. Vielleicht marktgerechte 15€ für Selbstzahler?
Stichwort Künstlersozialkasse:
Ab einem gewissen Punkt sträubt es sich in mir, wenn ich mit Schwerbehinderung und vermeintlich „starken Schultern“ einer wenig glanzvollen Arbeit nachgehe und damit nicht nur meine eigenen Renten- und Krankenkassenbeiträge finanziere, sondern auch noch die staatlichen Zuschüsse für die prekären Lebens- und Geschäftsmodelle derjenigen trage, die sich für eine gesellschaftlich nachgefragte Tätigkeit stets zu schade waren.
Besonders lästig ist es, wenn diese steuersubventionierte Kaste aus teilgescheiterten Intellektuellen meint, „die Gesellschaft“ belehren und umformen zu müssen.
Die Realität und das was eigentlich wichtig ist wurde hier angesprochen.
Arbeiten sollen Andere und auch das Leben finanzieren von Denen die überhaupt nicht auf den Gedanken kommen, daß sie selbst Andere „ausnehmen“
Die erweiterte Kultur-Szene predigt doch den Wohlstandsverzicht, bis hin zum „Wir haben Platz“.
Nun ja, das Geld, das wir für Klimaschutz ausgeben, fehlt woanders.
Das Geld, das wir für eine würdige Unterbringung und Ausbildung von Migranten ausgeben, kann nicht woanders ausgegeben werden.
Das Geld, das Unterrnehmen in kostenlose Ladestationen, Solaranlagen, gestiegene Energiekosten, Nachhaltigkeitsberichte, Diversitätsförderung, Lieferkettendokumentation und DSGVO-Bürokratie stecken müssen, spart man dort, wo es am wenigsten wehtut: Bei der Kulturförderung.
Wenn an Schulen zunächst einmal gemeinsame Sprach- und Sozialkompetenzen eingeübt werden müssen, kann man dort kein allgemeines Interesse an spezifisch abendländischen Musiktraditionen wecken. Abgesehen davon, dass eine umfassende Allgemeinbildung oft nicht mehr als fortdauernde eigene Lebensaufgabe begriffen, sondern als Dienstleistung der Schulen erwartet wird.
Kurz: Wer Alte Musik erhalten möchte, sollte nicht die totale Transformation unseres Landes wählen. Nicht umsonst heißt es „Konservatorium“.
Und ein Blick auf das Programm der designierten
EU-Kommissionspräsidentin mit Höherer-Töchter-Ausbildung zeigt, dass die Transformation des Landes auch von scheinbar bürgerlichsten Kreisen betrieben wird, wenn es denn machtpolitisch opportun erscheint.
Wer mit seinem Geschäftsmodell am wirtschaftlichen Überschuss der Gesellschaft hängt, sollte lieber alles tun, damit dieser Überschuss erhalten bleibt.
Wir befinden uns in einer Zeit, in der überall der Ungeist der sozialistischen Zerstörungswut haust. Die Zerstörung alles Guten uns Schönen, der fehlenden Herzensbildung neben der intellektuellen und charakterlichen Verwahrlosung der dafür Verantwortlichen und mithin die Zerstörung von allem, was uns als Menschen ausmacht. Der Beginn des Niedergangs und die Zerstörung der erstklassigen deutschen Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen lässt sich eindeutig mit Bologna 1999 benennen. In dem man die europaweite Vereinheitlichung von Studiengängen beschloss, um so den kompletten Europäischen Hochschulraum gleich zu richten, hat die deutsche Seite mit ihrer Unterschrift unter diese unsägliche Erklärung das Ende der eigenen, in vielen Bereichen weltweit vorhandenen Spitzenqualitat an akademischer Ausbildung und Qualität der Abschlüsse weggeworfen und der fortschreitenden Nivellierung und Verdummung Tür und Tor geöffnet.
Ein interessanter Artikel zum Thema von und mit Kunst leben, beleuchtet an Hand des Bereiches alter Musik. In der Tat ist es nicht ungefährlich seinen künstlerischen Neigungen in Form einer freiberuflichen Tätigkeit nachzugehen. Nach fast drei Jahrzehnten im der Bereich der Werbung wo künstlerische und wirtschaftliche Fragen eng verwoben sind, habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, das sich künstlerische Leistung und wirtschaftliche Anforderungen oft diametral entgegenstehen. Wehe dem, der sich insofern künstlerischen Illusionen hingibt. Von „der Kunst“ können langfristig nur wenige leben, so dass es, egal ob bildende oder darstellende Kunst, am Ende meist auf die Produktivität ankommt. Hinzukommt, dass die künstlerischen Fähigkeiten oft nicht einmal die halbe Miete sind. Noch eine ganze Reihe anderer Fähigkeiten bedarf es, um auch wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Betrachtet man zudem spezielle künstlerische Bereiche, wie die vom Autor angeführte alte Musik, erscheint hier deswegen eine Förderung neben einem sicher sehr dünn gestreutem Mäzenentum unabdingbar. Erhöhte Auswahlkriterien an den Hochschulen vorausgesetzt, die ja ganz allgemein ein Problem darstellen. Ist doch der eine oder andere zur Kunst Berufene in Wahrheit die so dringend gesuchte Fachkraft, allerdings fernab der Kunst. Aber mangelnde Begabung hat ja bekanntlich noch nie jemanden von etwas abgehalten.
Ihr Definition von politisch rechts oder links ist für die Füße. Es gibt keine rechte Partei in politischer Verantwortung auf Kultus-Ebene. Die Bürger haben den teuren & sinnlosen Unterhalt von Gender-Schmarotzer-Instituten gewählt. Das ist zu akzeptieren. Die Hochschule für Alte Musik ist auch unfähig, private Sponsoren aufzutreiben, sprich die Schule zu privatisieren. Frankfurt & andere Kommunen haben auch über Jahrzehnte völlig nutzlose Jazz-Schmarotzer finanziert, für die sich so gut wie keine Sau interessiert. So ein Doldinger hat eben auch Kontakte zur Finanz-Hautvolée, die ihn sponsort & eben auch Populäres geschrieben. Aber auch da muß man erstmal hinkommen, daß einen der Schmarotzer-ÖRR die Tatort-Musik schreiben läßt. Es ist vollkommen normal, daß Musiker ihr Dasein mit Unterricht fristen. Hier wären Steuergelder am sinnvollsten ausgegeben, einfache Musikschulen.
Ein sehr kenntnisreicher Artikel und geistvoll geschrieben dazu. Spende in die Coffeekasse.
Es zeichnet sich seit Jahren ab, dass das Musik-Spielermaterial – um einen Ausflug in den Fußballerkommentarizismus zu machen – extrem hochstehend ausgebildet ist. Der Verfasser ist als häufiger Konzertbesucher, realiter und im Netz, immer wieder „erschrocken“, welche Virtuosität einem noch in der letzten Kantate einer entlegenen Ruhrgebietskirche begegnen kann. Erschrocken, weil jeder Nachwuchsmusiker Hürden vor sich sehen muss, die kaum übersteigbar sind. Die menschliche Physis ist beschränkt und ihre Grenzen werden von den heutigen Musikern regelmäßig getestet. Das kann für die Breite der Absolventen der Hochschulen nicht gut gehen, zumal sie auf ein ein abnehmendes Publikumsinteresse stoßen. Man kann jedem jungen Menschen nur abraten, Musik zum freiberuflichen Hauptfach zu machen, was den Hochschulkapazitäten natürlich zuwiderlaufen muss.
Die Kunst selbst ist zur Prostituierten dümmlicher Politiker geworden, die zwar keinen Kunstverstand, aber die Geldverteilung inne haben. Die Weimarer Musiker des obigen Artikels können nur existieren, wenn sie Konzerte im nahen KZ Buchenwald geben und rundum die bunte Vielfalt besingen, wie es einfältige Claudia Roth-Typen zu hören wünschen. Diese Apportier-Kunst ist mittlerweile flächendeckend konstitutiv. Man wird den Gesslerhut dämlicher Politvertreter in opportunistischem Zynismus grüßen, aber versuchen müssen, ihn zugunsten halbwegs unbeeinflusster Musikausübung nicht weiter zu beachten.
Andererseits gibt es auch Lichtblicke wie die öffentliche Aufführung von Bachs Johannespassion in voller 2-Stunden-Länge „Open Air“ auf dem Leipziger Marktplatz vor Tausenden begeisterter Zuhörer im Juni diesen Jahres zeigte: Die Nachfrage erscheint weckbar.
Für das Institut für Alte Musik in Weimar sieht es vielleicht nicht endgültig schlecht aus, weil eine rührige Dame aus Paul Klees ehemaliger Wohnung heraus viel auf die Beine stellt und prominente Unterstützung hat. Hoffen wir, dass statt des geistlosen Gendergeschwätzes die Musik die Mittel zum Überleben bekommt.
Stalin: Wie viele Divisionen hat der Papst? Die alte Musik: Wie viele Stimmen … . Immerhin sind die Instrumente gut gestimmt. Eine Welt versinkt – es lebe das Mittelalter der Mohammeds.
Ich habe ja unglücklicherweise mehrere Kinder und eines von denen wollte unglücklicherweise auch noch Musik studieren und hat das trotz allen Widrigkeiten auch getan. Dem habe ich den Link auf diesen Artikel geschickt und gefragt: Was hälst du davon?
Die Antwort begann mit: „Der Autor muss irgendwann studiert haben, als die Aufnahmebedingungen noch viel leichter waren“. Dann folgte eine Abhandlung über „alte Musik“ also etwas, was im Studiumprogramm meines Görs in mehreren Semestern enthalten war.
„Da geht es um die historische Aufführungspraxis von Musik bis zur Barockzeit. Typische Hauptfachinstrumente sind Blockflöte, Cembalo, Gitarre und Geige.
„Alte Musik“ ist als Nebenfach ein Pflichtfach an allen Musikhochschulen. Aber an einer Hand voll Schulen in Europa kann man das als Hauptfach studieren.“
Dann bekam ich noch die Info, dass in Weimar so ca. 900 Studenten sind und 24 davon wollen „alte Musik“ als Hauptfach studieren. Dieses Thema ist seit 400 Jahren gegessen. Genausogut hätte ich mich bei meinem Informatikstudium auf Lochkarten spezialisieren können und hinterher heulen, dass die niemand mehr haben will.
Natürlich ist das ein wenig Museumsmusik – nur, wollen sie deshalb die Lochkarten aus den Museen entfernen? Denn mit Lochkarten fing es an, Puristen sagen sogar, mit Bach(JS) fängt die Musik an – und da hört sie auch wieder auf. Bach wäre sicher von Lochkarten begeistert gewesen, der mit seiner zwölften Wurzel aus Zwei. So lasst uns denn ins Museum gehen und hören, was es uns erzählt – über uns selbst vor allem. Das Zweiersystem verbindet uns alle und alles. Halleluja.
Gefördert wird was der Zerstörung Deutschlands dient, abgewickelt wird was die Kultur Deutschlands bedeutet.
Die Linksgrünen haben doch sehr schlichte Denkmuster und Verhaltensweisen.
Deshalb werden Lesungen von Dragonqueens vor Kindern ebenso gefördert wie Gender-Lehrstühle, alte Musik dagegen nicht.
Exakt, Bach und die Zeit davor waren einsame Höhepunkte der Musikkultur, zeitlos, unsterblich.
Was Linke hassen, muss deutsch und gut sein, was sie lieben, der Auslöschung allen Deutschen im Auftrag der Angelsachsen dienen.
Bitte doch nicht bei links-grün nicht immer due CDU vergessen: die hat doch die Katastrophe gestartet!!!
MERKEL hat dieser Republik die Karten gelegt. Die anderen haben weiter gemacht. Aber die Schuldige ohne wenn und aber ist in dieser Demokratie (HERRSCHAFT des Volkes) die überwältigende Mehrheit der Wähler. Die haben das hier wieder und wieder gewählt. Frei und geheim.
Alte Musik, die verstehen die links-woken in ihrer persönlichen Bildungsmisere überhaupt nicht. Wenn es nur so wenige Studenten dort gibt, wäre es doch besser, statt Radwege in Peru zu finanzieren, das Geld dieser Musikfachrichtung zu geben. Masse ist nicht gleich Klasse. Weimar ist nicht irgendein Ort und alte Musik ist nicht irgend ein „Gedudel“. Sie gehören zu unserer europäischen Geschichte und ganz besonders zu einem Ort der deutschen Klassik mit Schiller und Goethe. Die Tendenz der Links-Woken ist, dass solche Musik, die Musik der rassistischen, kolonialen, weißen Welt und der von weißen Männern ist. Es ist egal, dass das dummes Geschwätz ist, aber es ist deren Auffassung, die sie schon öfters von sich gegeben haben. Also kann so ein Bildungsinstitut weg. Bach, Händel, Telemann haben da keinen Platz in dieser Denkweise. Die Barockzeit ist uninteressant. Für diese woken Banausen zählen nur die unsäglichen 12 Jahre. Weimar, könnte mit so einem Pfund wuchern, wenn es diese Ausbildungsstätte an diesem geschichtsträchtigen Ort herausstellen würde. Es ist für so viel Plunder Geld da. Wir finanzieren den ukrainischen Staat und dessen Krieg, wir werfen Geld in alle Welt einfach so, wegen wunderlicher, ökonomischer Auffassung. Wir verbrennen Geld in Windmühlen und Sonnenkollektoren. Wir verbrennen Geld mit Waffen und Bomben. Und sollte man nicht lieber in solche Kultur, in Musik auch alter Meister Geld hineinstecken? Dieses Geld tötet niemand. Dieses Geld bringt Freude und Harmonie in die Welt. Aber das scheint diesen Kulturbanausen egal zu sein.
Die moderne Massenuniversität war bei künstlerischen Fächern schon immer der falsche Weg.
Offensichtlich ist meiner der erste Kommentar – das zeigt, die Wichtung dieses Themas.
„Alte Musik“ ist nur ein Beispiel für viele. Die wirtschaftl. Bedeutung dieser Studuenrichtung mag unter- oder überschätzt sein. Das Weltkulturerbe darin ist nicht hoch genug zu schätzen.
Wirtschaftlich nachvollziehbarer ist hingegen der Schaden dadurch, dass man nicht mehr die Grundlagen zur Entwicklung neuartiger thermonuklearer Maschinen studieren kann.
Die Referenz zu „über 100 Genderlehrstühlen“ ist absolut berechtigt, da die unmittelbare ökonomische Relevanz dieser Fachrichtung garantiert nicht höher ist als die der Alten Musik.
Dieses Beispiel beweist, dass nicht die ökonomische Maxime, die hier nicht maßgeblich entscheidend sein darf, sondern die Ideologie federführend ist.
Vielen Dank für diesen weisen Artikel. Meines Erachtens fügt man denjenigen Stimudenten, die man nie hätte aufnehmen sollen, durch die Aufnahme zwecks Professorenbeschäftigung größeres Leid als durch eine Ablehnung zu. Besser eine Ablehnung mit neunzehn als die Arbeits- und Aussichtslosigkeit mit vierunddreißig.
Dabei machen Musikstudenten nur einen kleinen Teil der Irregeleiteten aus. Was soll denn aus all den Geschwätzgendertanten mit Nasenring und unverständlicher Semantik werden, wenn dem Staate immer mehr entnervte Steuerzahler abhandenkommen? Man würde nicht nur der arbeitenden Bevölkerung eine Menge sinnlosen Haltungsquatsch wie jene rassismussensible Werbejury ersparen, die es einem Vietnamesen verbietet, eine Veranstaltung als „exotische Küche“ zu bewerben. Man würde auch einer Generation von irgendwann dann doch alternden Diversen den späteren Katzenjammer ersparen.
Genau das ist das jetzige Deutschland – Kulturbanausen. Musikstudenten = irre Geleitete, gleichgesetzt mit Gendergaga. Deutschland – Kulturland – war einmal. Wohin sind wir nur gekommen, als vormals Land der Dichter und Denker. Schiller, Goethe auch irre Geleitete? Bach? Beethoven? Wagner? Also weg damit.
Unter den Schuldigen haben Sie u. A. ganz richtig den Pillenknick (die Konsequenz, aus dem ersten, bekannten transhumanistischen Eingriff auf das Menschengeschlecht) ausgemacht! Nach- und Nebenwirkungen hat dann eben die Nachkommenschaft zu tragen.
Eigentlich schade, weil ein Verlust einer vergangenen Musikepoche. Leute wie, Christophe Rousset: Ein französischer Cembalist und Dirigent, der das Ensemble Les Talens Lyriques gegründet hat, das sich auf Barockmusik spezialisiert.
John Eliot Gardiner: Ein britischer Dirigent, der für seine Aufführungen von Barock- und Renaissance-Musik bekannt ist. Er leitet den Monteverdi Choir und die English Baroque Soloists. Schon oft gehört.
Philippe Jaroussky: Ein französischer Countertenor, der sich auf Barockmusik spezialisiert hat und weltweit auftritt.
Rachel Podger: Eine britische Geigerin, die für ihre Interpretationen von Barockmusik bekannt ist und regelmäßig mit verschiedenen Alte-Musik-Ensembles zusammenarbeitet.
Trotz aller Bedenken im Hinblick des gesicherten Broterwerbs für solch spezialisierten Musiker, sollte man irgendwie doch einen Weg finden, wie die universitäre Ausbildung gewährleistet werden kann.
Ach ja, und nicht zu vergessen die Gregorianik.
Etlichen Politikern und Hochschullehrern fehlt es an kultureller Bildung.
Etlichen? In der Politik sowieso, und der Typus des bildungs-/kulturfernen Akademikers ist m.E. heute in der Mehrheit. Nicht inselbegabt, inselgebildet! Vor allem unter den sog. ‚Geschwätzwissenschaftlern‘.
Gibt es denn noch ein genügendes gut zahlendes Publikum für alte Musik ?
Gibt es in Deutschland noch Bedarf für derartig qualifizierte Musiker ?
Trägt das Ganze noch hauptberuflich, oder ist es nur noch ein schönes Hobby?
1750 ist so etwa die zeitliche Grenze.
Wenn Sie mal auf dem Marktplatz ihrer Stadt fragen: nennen Sie doch bitte mal 3 Komponisten der alten Musik, was wird dann dem Durchschnittsbürger einfalen ?
Auf Johann Sebastian Bach werden viele noch kommen. Carl Philipp Emanuel reicht dann (+ 1788) schon in die Moderne rein.
Auf Georg Philipp Telemann wird vielleicht auch noch einer kommen.
Aber dann wird es für die Jetztzeit schon ganz dünn.
Alte Musik hat jenseits der (Kirchen-) Musik von Bach nicht mehr so die hohe gesamtgesellschaftliche Relevanz.
Sie ist aber kulturell viel wertvoller und größer als der ganze überflüssige Gendermist.
Auf kulturelle Größe aber versteht sich Deutschland generell nicht mehr.
Ludwig II hat Wagner gefördert, einen kämpferischen Republikaner. Obwohl der die Monarchie abschaffen wollte. Weil ihm die Förderung künstlerischer Höchstleistung unabhängig von der politischen Haltung förderungswürdig war. Bayreuth hat er auch mit gesponsert.
Er hat Neuschwanstein bauen lassen. Weltkulturerbe geradezu, das Millionen von Reisenden anzieht.
„Unsere“ Demokraten schaffen es gerade noch, geniale Spezialtoiletten zu errichten, und meinen, dass sie so Neuschwanstein in den Schatten stellen können. Irrtum.
„Wir verstehen diese Toiletten als ein Portal in die Zukunft“:
Das ergrünte Berlin ist die Zukunft des Plumpsklos.
Die sind das demokratische Portal für das 21. Jahrhundert.