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Wie wir die Bürgergesellschaft verteidigen

Alles, was die westliche Gesellschaft wertvoll macht, steht auf dem Spiel

04.02.2024

| Lesedauer: 4 Minuten
Alexander Wendt – TE-Lesern bestens vertraut – hat ein neues Buch vollendet, das Ende Februar erscheint, aber schon jetzt gelobt wird: so von Uwe Tellkamp und Norbert Bolz. In »Verachtung von unten« beschreibt Wendt nicht nur, was aktuell auf dem Spiel steht. Sein Buch zeigt auch Wege, den Kulturkrieg wieder einzudämmen. – TE-Leser erhalten bereits jetzt einen ersten Leseeindruck.

Für die klassische Linke, wie sie im vorvorigen Jahrhundert in Europa und nur dort entstand, bildete die Kritik an den ökonomischen Verhältnissen den Kern der Gesellschaft. Sie formierte sich in der Absicht, ungerechte Verhältnisse zu überwinden, und nicht, um sie zu bewirtschaften. Die ursprüngliche linke Bewegung besaß viele Schwächen und ausgedehnte blinde Flecken. Sie konnte mit Liberalität wenig bis nichts anfangen, sie überschätzte die Ökonomie als eigentliche Gesellschaftsgrundlage. Kultur samt Religion galt ihr nur als Überbau. Aber der Marxismus, der reformerische Teil der Arbeiterbewegung, auch verwandte Modelle wie die heute vergessene Staatswirtschaftsutopie Fichtes versprachen immerhin, die Menschen aus ihren Fesseln zu lösen. Ihr Stand sollte nach der gelungenen Befreiung keine Rolle mehr spielen. Nicht ihre Hautfarbe, nicht ihr Geschlecht oder die Tatsache, dass es sich bei den Befreiten um Europäer handelte. Gesellschaftsmitglied, das reichte ihnen als Identität.

Die klassische linke Ideologie plädierte gerade dafür, dass nicht der Einzelne eine Schuld an schlechten Zuständen tragen sollte, sondern dass ökonomischer Druck sie verursacht, wie es bei Bertolt Brecht heißt: Der Mensch wäre lieber gut als roh/aber die Verhältnisse, sie sind nicht so.

Deshalb sollten bekanntlich alle Verhältnisse umgeworfen werden, die aus Menschen verächtliche Wesen machten.

KRITIK AM LINKEN NEUSPRECH ALS DENKAUFGABE
Roger Scruton kritisiert die Meisterdenker des Marxismus
Marx und Engels glaubten, schon im Kapitalismus sei alles Stehende und Ständische verdampft. Das stimmte nie. Über die Beständigkeit kleiner Formen selbst unter großen Veränderungswellen gibt Lampedusas »Gattopardo« besser Auskunft als viele Bände großer Gesellschaftstheoretiker. Aber dass Theoretiker und Praktiker, die sich heute die alten linken Symbole borgen, nach einer neuen stehenden und ständischen Gesellschaft streben, dass sie es für Fortschritt halten, wenn sich eine Gesellschaft wieder nach Eigenschaften wie Hautfarbe, Geschlecht und Herkunft gliedert und dass sie eine unabänderliche Verächtlichkeit bestimmter Menschengruppen als neue Doktrin verkünden – diese Entwicklung hätte die Klassiker der alten Linken mindestens verblüfft. Es wäre für sie auch eine Lektion darüber gewesen, was sich mit ihren Begriffen anstellen lässt.

Wo das Bewusstsein das Sein regieren will, spielt kulturelles Kapital eine wichtigere Rolle als das Materielle. Die neue Priesterkaste stützt ihre Macht darauf, dass sie kulturelles Kapital schöpft, verteilt und auch wieder entziehen kann. Statt wie die alte Linke Produktionsmittel zu beherrschen – ein mühsames Geschäft –, möchten die neuen Priester die Sinnproduktion kontrollieren.

Wer unter einem neuen Vorzeichen zur alten Stammes- und Standesgesellschaft zurückwill, der muss auslöschen, was im Zentrum der alten Linken und der Sozialreformer stand: die soziale Frage.

Wer von Gruppenidentität spricht, muss sich sozial blind stellen. Wer Menschen vor allem als Träger einer Hautfarbe und einer Herkunft sehen will, darf sich nicht für ihr Einkommen interessieren. Denn nur dann fügt sich der zum Mindestlohn bezahlte Kraftfahrer als Träger des weißen Privilegs in das Gesellschaftsbild ein, während die Staatssekretärin, deren Eltern als arabische Einwanderer kamen, lebenslänglich zu den Marginalisierten und potenziell Diskriminierten zählt, unabhängig von Status und Gehalt. Sie kehren damit die linke Klassik um.

Der angemessene Begriff für sie lautet: verkehrte Linke, regressive Progressive, Kräfte, deren Zukunftsentwurf sich die Vergangenheit zum Vorbild nimmt. Soziale Blindheit ist die erste Forderung, die verkehrte Linke an sich selbst stellen müssen. Dieses Buch handelt von den Kräften, die in ihrem Moraldünkel Schwächere von oben belehren und an den Rand der Gesellschaft drängen, und das in sozialer und in kultureller Hinsicht. Wer nicht zur Kaste der neuen Hohepriester gehört, soll keine legitimen Interessen mehr vertreten dürfen. Sondern sich schuldig fühlen und schweigen.

Neue Gesellschaft, das bedeutet nicht, dass alles umgestürzt würde. In dem moralischen Kapitalismus steckt selbstverständlich noch der alte, so wie die kleinere Matrjoschka-Puppe in der größeren. Dieses Buch versucht deshalb, auch eine politische Ökonomie dieser im Entstehen begriffenen neuen Verhältnisse zu entwerfen.

MIT ROLAND TICHY UND DIETHER DEHM
Streit-Bar: Wie viel Wannsee steckt in Potsdam?
Die neue moralische Klasse, die sich links ausstaffiert, arbeitet in den westlichen Ländern gerade daran, die Früchte von Aufklärung zu vernichten – und das unter dem Banner des Fortschritts. Wer die bürgerliche Emanzipation verteidigt, egal aus welcher Perspektive, handelt nach ihrer Logik als Reaktionär. Die aufsteigende moralische Kaste praktiziert nicht nur die einfache, sondern gleich die mehrfache Verdrehung von linken und überhaupt von modernen politischen Begriffen. Für dieses Phänomen gibt es in der Ideologiegeschichte kein Vorbild: Den Weg zurück in die Vormoderne erklärt eine einflussreiche Allianz von Theoretikern, Politikern, Anführern von Institutionen und Medienvertretern heute nicht nur für Fortschritt, sondern sogar für den Fortschritt schlechthin, für seine einzige legitime Form.

Verachtung nach unten handelt von dem Versuch, die Bürgergesellschaft durch eine neue, von Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht und Religion definierte Gesellschaft der Stämme zu ersetzen, Parlamente durch Ständeversammlungen, den westlichen Individualismus durch das Denken im Kollektiv, die Meritokratie durch die Zuteilung von Ressourcen nach Quoten, das Aushandeln von Begriffen mit Rede und Gegenrede durch eine unkritisierbare Orthodoxie und den westlichen Rationalismus durch einen Okkultismus.

Dieses Buch beschreibt, was die Gesellschaft verlieren würde, wenn sich die neue Kaste tatsächlich als unangefochtene Macht etablieren sollte. Ihr Glaubenssystem enthält nichts Menschenfreundliches, nichts Befreiendes, nichts, was eine Gesellschaft befrieden könnte. Es macht die Gesellschaft hysterischer, paranoider, instabiler, ärmer und primitiver. Es verbessert außerhalb der Priesterkaste selbst nirgendwo die Lebensbedingungen.

Die dauernde Anklage bildet den Modus dieser Kaste, die ihrerseits nirgends erkennen lässt, welche Kritik, welche Gegenentwürfe sie denn noch zuließe, wenn sie einmal vollständig herrschen würde.

Alles, was den Westen wertvoll macht, steht auf dem Spiel: die Idee des Bürgers, die Rationalität, das Prinzip von Rede und Gegenrede, die offene Entwicklung. Die Alternative dazu wäre eine Gesellschaft, die in eine Finsternis fortschreitet.

Auszug aus:
Alexander Wendt, Verachtung nach unten. Wie eine Moralelite die Bürgergesellschaft bedroht – und wie wir sie verteidigen können. Edition Olzog im Lau-Verlag, Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen, 372 Seiten, 26,00 €.


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30 Kommentare

  1. Libanesische Verhältnisse die in Berlin und ganz Deutschland produziert werden und dazu sollte man die Geschichte und eigene Erlebnisse dort gehabt haben um zu wissen was es bedeuten könnte, wenn dieser Irrsinn auf uns überschwappt und immer noch anhält, wenn auch gerade mal die Waffen schweigen, aber stündlich wiederkommen kann, wenn man sieht, welche mörderischen Interessen dort zuhause sind.

    Das die Welt überwiegend von Dummen bevölkert ist, streitet ja niemand ab, wenn aber Ahnungslose und Unerfahrene das Zepter überreicht bekommen, kann es äußerst problematisch werden und nicht jedes Szenario müßte gleich im Waffengang ausarten und deshalb wäre ein TÜV für alle Verantwortlichen dringend angesagt, denn Amokfahrer haben wir genügend, was wir brauchen sind Besonnene Praktiker, die das Handwerk verstehen und nicht nur der Intrige nach handeln, sondern auch mit Herz und Hirn, was man leider immer mehr vermissen muß.

    Die Legende, daß man durch äußere Einflüsse stehts gefährdet sei ist nur die halbe Wahrheit, denn wer nein sagen kann hat schon viel für das eigene Land getan und sollen doch andere Kriege führen, denn der Verbund hat ebenso bis heute nicht bewiesen, daß er es besser kann.

  2. Die Klassiker der alten Linken und tatsächliche Linke wären, waren und sind über diese Entwicklung mitnichten verblüfft gewesen, denn sie bekämpften seinerzeit vehement revisionistische, reaktionäre und bornierte Kleinbürger in ihren eigenen Reihen.

    Ab den 1960ern verkleinbürgerlichte die SPD sich mit dem Godesberger Programm schliesslich selbst und Neue Linke [Horkheimer, Gramsci …] traten an, alles Fortschrittliche und Erreichte abzuwerten und durch ihren eigenen ‚Kultur-Marxismus‘ zu ersetzen.

    Das leistungslos wohlversorgte Kleinbürgertum [SPD, 68er, Grüne …] wuchs zahlenmässig ab den 1960ern bis heute stetig an und besetzte mehr und mehr Positionen in Verwaltung, Medien sowie Regierungen und setzte seine Weltsicht durch.

    Die geistigen Vorgänger des heutigen Kleinbürgertums ermöglichten den 1. Weltkrieg, brachten als Massenbasis das NS-Regime an die Macht und ihre Nachfolger üben heute wieder Macht im Staat aus, weil tatsächliche Linke, Liberale oder Konservative sie nicht argumentativ bekämpften oder ausgeschaltet wurden.

  3. Man kann den Kulturkrieg eindämmen, indem man sich an der Diskussion beteiligt. Weniger in den Leserkommentaren, sondern mehr in den Möglichkeiten vor Ort, wie z.B. Bezirksausschuß, Quartiersmanagement, Stadtwerkstatt, etc. Überall schmoren Leute im eigenen Saft und werden von den Grünen weichgekocht, weil sich keiner mit einer anderen Meinung blicken lässt.

  4. „Die Alternative dazu wäre eine Gesellschaft, die in eine Finsternis fortschreitet“. Kurz: Die Islamisierung. In Griechenland nennt man die Türkenzeit unter der Herrschaft der Osmanen die „dunklen Jahre“. Immerhin ca. 400 Jahre. Aber der Islam wird verschwinden, nicht wir. Wir sind unschlagbär – wenn wir nur wollen. Denn GANZ von alleine geht es auch nicht. Bisschen Anstrengung mecht schon netig sein. Pour le siècle de la lumière. https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/buecher/alles-was-die-westliche-gesellschaft-wertvoll-macht-steht-auf-dem-spiel/&nbsp;
     

  5. Der Zug ist leider bereits abgefahren. Nicht umsonst haben „Errungenschaften“ wie universelle Menschenrechte keine Relevanz außerhalb der westlichen Hemisphäre. Hier wird das Thema nicht mal kontrovers diskutiert. Und so werden Verbrecher mit Samthandschuhen angefasst, Faulenzer hofiert, usw. Über Geschichte darf man schon gar nicht streiten.

  6. Die Pervertierung des „Linksseins“ durch Wokeness muss dringend analysiert werden. Dies ist anscheinend ein guter Beitrag dazu.
    Das Phänomen ist allerdings gewaltig und komplex. Wenn wir Pech haben, ist es nicht nur ein korrigierbarer Fehler, sondern sozusagen systemimmanent. Gesellschaften, die die höchste Entwicklung erreicht haben, scheitern möglicherweise daran, dass die Gruppe der Progressiven erkennt, dass es nun nicht mehr signifikant weiter geht. Da das klassische linke Projekt der Ökonomie gescheitert ist, und „Sünden“ wie Rassismus und Sexismus zwar zurückgedrängt, aber nie völlig beseitigt werden können. Aus dieser Frustration entsteht ein quasireligiöser, verkappter Revanche- und Vernichtungswille gegenüber den „weißen“ Gesellschaften.

  7. Schon komisch… Was die westliche Gesellschaft wertvoll macht. Wer legt das eigentlich fest? Mir ist zum Beispiel Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, Respekt wichtig – das hatten mich meine Eltern seinerzeit so gelehrt und ich bin ihnen dankbar dafür. Ein Teil der Menschen in diesem Lande rufen laut „Wir sind das Volk“ und meinen bestimmen zu dürfen, wofür die Werte unseres Landes stehen. Komisch, genau gegen die, die diese lauten Menschen parlamentarisch vertreten sollen, gehen andere – nd vor allem noch viel mehr Menschen – auf die Straße. Nicht mit dem Anspruch das Volk zu sein, aber genauso dazu zu gehören wie die, die meinen den Laden mal völlig ummodeln zu wollen. Offenbar möchte eine Mehrheit der Menschen ja Veränderung – die Umfragen der Ampel sprechen Bände. Aber nicht wie die, die meinen die einzigen Patrioten zu sein, die sich für ihr Land einsetzen. Ja, die Ampel liegt zusammen bei knapp 30% – aber die Alternative, die meint für die Mehrheit zu sprechen, liegt bei 20%. Wenn meine Mathelehrer nicht auch völlig links-grün undoktriniert gewesen sein sollten, so sind nach meiner Meinung 30 immer noch mehr als 20. Ich kann mich aber auch natürlich irren. Nein, liebe Leute, ich möchte nicht zu nmeinem Glück gezwungen werden und die einzige Form der deutschen Gesellschaft, die manche Menschen meinen für die Wahre halten zu müssen, von einer Minderheit übergestülpt bekommen. Ich möchte weiter in einem Staat leben, in dem man gegen die Regierung demonstrieren darf. In Russland haben sie gerade 20 Journalisten verhaftet, weil die es gewagt haben darüber zu berichten, dass einige wenige mutige Demonstranten auf dem Roten Platz Blumen abgelegt haben und damit ihrer Meinung gegen den Krieg Ausdruck verliehen haben. So etwas möchte ich hier nie erleben. Ich bin nicht mit dem, was ich hier in Tichys Einblick lese, einverstanden. Dennoch wüte ich nicht, sondern stelle mich mit meiner Meinung der derer, die sich hier gut informiert fühlen. Ich könnte jetzt in Anbetracht der roten Daumen auch klagen, ich dürfe doch nicht mehr alles sagen. Stimmt aber nicht. Ich darf, aber ich muss eben damit rechnen – in diesem medium umso mehr – dass mir andere etwas zu meinem Gesagten antworten. Das ist einer der Werte, den ich sehr an diesem Land schätze, und nein, ich bin weder von der Regierung bestellt noch Grünwähler noch Sozialist. Ich bin, wie vermutlich fast alle von Euch hier, einfach ein Deutscher, der sich Sorgen um sein Land macht. Andere Sorgen als Ihr zwar, aber gerade deshalb sollte es möglich sein auch miteinander über die unterschiedlichen Ansicht zu streiten und sich nicht gegenseitig vorzuwerfen, dass man eigentlich denkunfähig blind irgendwelchen Leuten folgt. Ihr habt alles Recht auf Eure Meinung – ich aber auch.

  8. Das alles ist eine gute Dokumentation von dem was in diesem Land passiert. Ich brauche das aber nicht. Ich kann mit meinen Augen sehen, wie es lang geht. Das schlimmste dabei ist, dass bei fast jedem Versuch sich aus dem Sumpf zu befreien, sinkt man weiter darin.

  9. Es verschwindet doch mehr und mehr, was das Leben über das Arbeiten hinaus noch wertvoll und schön gemacht hat.
    Abendliches Bummeln durch die Innenstädte
    Im Park auf einer Bank ein Buch lesen oder auf der Wiese liegen und in die Luft gucken
    Sylvester mit andern Menschen einfach so auf der Straße ins Gespräch kommen und gemeinsam auf’s Neue Jahr anstoßen
    Weihnachten einen Glühwein trinken und an den Verkaufsständen entlangbummeln
    Sich Abends mit Freunden im Restaurant treffen
    In der Kneipe lautstark die Welt retten
    Die Kinder sicher in Schule und Kindergarten schicken können
    Deutsches Essen (viel Fleisch und Milchprodukte, besonders Schwein)
    Deutsche Bräuche (Adventsbeleuchtung, Nikolausumzüge, Karnevalsumzüge und Kinder verkleiden sich u.a.)
    Ich denke, jeder kann diese Liste noch weiter ergänzen. Und natürlich gibt es viele Gründe für diese Veränderungen, aber unterm Strich gehen alle diese Veränderungen auf Beschlüsse unserer sogenannten „Volksvertreter“ zurück.
    Und die Frage bleibt für mich, ob diese Beschlüsse wirklich die Meinung der Wähler darstellen.

    • > Und die Frage bleibt für mich, ob diese Beschlüsse wirklich die Meinung der Wähler darstellen.

      Zum Teil sind die Michels leider tatsächlich zu faul, sich wirklich unabhängig zu informieren und nachzudenken. Lieber werden einfach Woke Narrative nachgeplappert – ob es sich mit dem Leidensdruck ändern kann?

    • Ich bin immer wieder über die Diskrepanz verblüfft, was meine Mitmenschen vor und nach einer Wahl so von sich geben und dem Ergebnis der Wahl.
      Irgendwo, irgendwie muss es da bei vielen einen Mechanismus geben, der im Moment der Stimmabgabe die Vergangenheit und Zukunft verschwinden lässt und nur einen sonnigen Moment der Heiterkeit simuliert, der spätestens nach dem Verlassen des Wahllokales spurlos verschwindet.

    • „Es verschwindet doch mehr und mehr, was das Leben über das Arbeiten hinaus noch wertvoll und schön gemacht hat.“, wie wahr.
      Leider habe ich das Gefühl, das eh kaum noch einer ein Hobby pflegt oder das Auto für etwas anderes braucht, als in die Arbeit zu fahren. Vielleicht auch ein Grund warum sich viele für die aktuellen Demonstrationen so einspannen lassen, anstatt einfach, z.B. zum Sport im Verein zu gehen. Man möchte meinen, den Leuten fehlt nichts, weil sie eh ein langweiliges Leben leben.

  10. Habe das Buch gerade bestellt. Von Herrn Wendt habe ich noch nie etwas gelesen, was nicht unbedingt lesenswert gewesen wäre.

  11. Hier noch ein Hinweis dazu wer einem Richtungswechsel im Wege steht, und warum eine Korrektur zur Rückbesinnung ausgeschlossen ist:
    https://www.goldseiten.de/artikel/606407–EU-Buerokratie-veruntreut-Milliarden-Steuermittel-und-belohnt-sich-selbst-mit-hoeheren-Beamtengehaeltern.html
    Das sowjetähnliche System des Diktats von oben bei gleichzeitiger Korruption hat sich längst unüberwindbar manifestiert und ist zu Reformen nicht mehr fähig; selbst die USA leiden darunter und tun sich diesbezüglich schwer.
    Nur in großen geopolitische Änderungen sehe ich noch Potential zu Veränderungen, z.B. im Dexit hier oder einem Südstaatenaustritt dort.

  12. Alles schon mal dagewesen…..Werte und Kultur wurden über den Haufen geworfen….Religion abgeschafft…siehe China und Russland….und…was war? Alles kam wieder….bzw. kommt wieder…..sozialistisch/kommunistische Regime haben eine Halbwertszeit von 50-100 Jahren….sowas kommt und geht….unser Pech ist, dass wir scheinbar wieder am Anfang einer solchen Bewegung stehen….aber keine Angst….sollte die Generation Z aufs Feld geschickt werden….ändert sich die Einstellung der meisten ganz schnell von selbst. Nur ein Tag Feldarbeit mit Hacke und Spaten….

  13. Sorry was ist ein vorvoriges Jahrhundert?
    Vielen Dank

  14. Ja, nachdem wir dank Merz wissen, dass wer Schwarz wählt, Grün bekommt und wer weiß, was noch (Rot/Tiefrot?)

  15. Sicher ein lesenswertes Buch und die „umgekehrte Linke“ eine interessante Theorie des Autors.
    Aber meine Wahrnehmung ist eine andere:
    – Die sehr kleine aber sehr reiche Machtelite musste sich überlegen, wie sie in einer Welt mit einer wachsenden Weltbevölkerung, zunehmenden sozialen Konflikten mit einer an Köpfen starken und mit Argumenten einflußreichen politischen Linken ihre Privilegien auf Dauer würde bewahren können.
    – Da war es naheliegend, dass die Erzkapitalistenelite sich mit den Sozialisten verbündet. Die mit Geld und Privilegien gepäppelten Sozialistenkader sind quasi die Gefängniswärter im Weltfreiluftgefängnis namens NWO.

    Es ist doch heute für den Beobachter der Politik der westlichen Hemissphäre gar nicht schwer, das im Detail nachzuvollziehen. Was wir beobachten, ist keine homogene „umgekehrte Linke“, sondern auf der einen Seite eine Oligarchenelite, die linke Parteien, linke Presse, linke NGOs auf der anderen Seite finanziert, protegiert und zusammenführt, welche dann im eigenen Machtinteresse gegen alles Patriotische, Bürgerliche, Nicht-globalistische, Kulturbewahrende zu Felde ziehen. Es ist ein Pakt von Großkapital und sozialistischer Kaderelite. Was sind denn die Veranstaltungen der Bilderberger, Weltwirtschaftsforum, Münchner Sicherheitskonferenz etc.? Das sind geschlossene Veranstaltungen von Globalisten, die offen Parteien wie die bürgerlich-patriotische AfD ausschließen. Die Reihen sollen fest geschlossen bleiben!!!

    Praktischerweise kommen als unterstützende Faktoren der Transformation der europäischen Nationalstaaten noch das Klimadiktat und die Energieverknappung und damit Geldentwertung durch den Ukrainekonflikt hinzu. Die Initiatoren beider enormer Belastungen für Europa kommen ebenso … aus den USA. Das Klimadiktat stempelt jeden Bürger zum potentiellen Schädling, der sich schuldig fühlen soll und bei Bedarf gefügig gemacht wird.

  16. Wenn die Bürgergesellschaft Brandmauern baut, wird sie gar nichts verhindern können. Dann geht die Bürgergesellschaft nur noch weiter und noch schneller unter.

  17. Verachtung nach unten ist ein guter Gedanke Alexander Wendt!
    Der erhebliche kanadische Sozialpsychologe Jordan B. Peterson und der Top-US-Journalist Tucker Carlson haben gerade öffentlich zusammengespannt und sich diesem Grundgedanken verpflichtet: Die Verachtung der Vielen da unten nicht zu teilen.
    Deshalb sind sie für – Donald J. Trump bei den anstehenden US-Wahlen.

  18. Als EU-Ausländer habe ich Angst nicht vor Remigration, sondern vor dieser gnadenlosen faschistischen Härte im Umgang mit der AfD. Ich wache mit Bedenken angesichts der Schwafler wie Höcke und Kräh auf, um dann nur wenige Minuten später durch diverse Meldungen zu sehen, dass meine Fördermitgliedschaft richtig ist. Die CDU ist der „Papierkorb“ der Frustrierten, mehr nicht. Danke an den Merzhasen, der klargestellt hat, dass er bereit ist, auch den Kurs der Grünenden:Innen Wüst zu unterstützen. Sarah, Herr Maassen, AfD sowieso – plündert diesen Kadaver. „Du bist mein Schwarzer Fels, oh Friederich“

  19. Es ist wie bei Mao, es ist wie bei Pol Pot, es ist wie bei Hitler, es ist wie bei Stalin. Die Dummen halten es nicht aus, dumm zu sein. Die Demagogen stiften die Dummen an und schüren Unfrieden. Beide machen sich schuldig. Beide haben ihre Seele verkauft und verwirkt, Diese ganzen schrecklichen Wandlitz- Widergänger werden im ewigen Fegefeuer über ihre Kleinkariertheit nachdenken können. War es der Lada/ Audi Avant wert, seine Nächsten zu denunzieren und zu verraten ? Sind die Gespräche unter den neuen Stasi- Offizieren jemals auf ein Niveau gekommen, um Alexander Wendt im Ansatz zu verstehen ? Diese Deppen sollen sich schämen, Und die Anstifter, maximal 1% unter den opportunistischen Schafen, werden in der Hölle schmoren.Das steht felsenfest.

  20. Es ist keine „Moralelite“. Sondern eine Elite, die ihren zerstörerischen ideologlischen Egoismus und ihre rücksichtslose Machtgeilheit als „Moral“ verkauft.
    Eine Politik, die Mittelschicht und Mittelstand in ihrer Existenz zerstört, ist ganz und gar unmoralisch.
    Es ist eine ganz und gar widernatürliche und unmoralische Elite, die uns regiert.
    Demokratie ist, wenn zum wirtschaftlichen und organisatorischen Wohle der Mehrheit der angestammten Bevölkerung regiert wird.
    Totalitär ist es, wenn zum Schaden der Mehrheit und zum dauerhaften Schaden für Land und Leute regiert wird. Schadenstiftung durch Politik findet u.a. in teils dramatischer und widernatürlicher Weise statt durch
    1) Kernkraftende in der größten Energiekrise seit Kriegsende. Irre. Pervers.Widernatürlich. Amoralisch.
    2) Flutung des Sozialstaats mit Migranten seit 2015 mit extremer Wohnungsnot und Haushaltsnotstand.
    3) Zerstörung der geistigen normalen Orientierung durch Gender Mainstreaming und Co
    4) Migrantenversorgung durch „Bürgergeld“ und Abkehr vom Leistungsprinzip.
    5) Enteignung der Mittelschicht durch Dämm- und Heizungszwang, explodierende Energiekosten, steigende Lebensmittelpreise mitverursacht durch Mautmehrkosten
    6) Russlandboykott, den wir uns schlichtweg nicht leisten können.
    7) Waffenlieferung in die Ukraine und keinerlei Bemühungen, den Krieg zu beenden
    8) Völlige Hörigkeit gegenüber NATO und amerikanischen Interessen insbesondere auch der dortigen Waffen- und Wirtschaftslobbys
    Russland ist der flächengrößte europäische Staat.
    Es ist europäischer Kultur und christlicher Tradition verpflichtet.
    Es ist der einwohnerreichste Staat Europas.
    Und der Staat mit den reichsten Ressourcen.
    Die Trottelelite, die uns regiert, meint, dass eine europäische Friedens- und Wirtschaftsordnung ohne oder gegen die größte europäische Macht möglich wäre. Sie geht den kalten Kriegern aus den USA grenzenlos auf den Leim.
    Deutschland kann sich einen Krieg in der Ukraine nicht leisten.
    Es kann sich auch keinen Wirtschaftskrieg gegen Russland leisten.
    Unsere Trottelelite erklärt uns aber tagtäglich, dass die Wirtschaftskatastrophe, in die Deutschland jetzt gerät, nichts mit ihren katastrophalen Fehleinschätzungen und Fehlentscheidungen zu tun hätte.
    Fortschritt in Europa braucht Waffenstillstand und eine dauerhafte Lösung für die Probleme in der Ukraine, die eben auch durch den Westen angeheizt worden sind.Nur ein befriedetes Europa hat eine wirtschaftliche Zukunft.

  21. Ich empfehle ergänzend Akif Pirincci, Deutschland von Sinnen, das die Augen öffnet.

  22. Herr Dehm fragte Herrn Wendt an der Streit-Bar, wo er die Definition von „unten“ sehe (auch im Vgl. zu S. Wagenknecht) und Herr Wendt erlaeuterte, dass dies sowohl im materiellen als auch im Status liege (Herr Wendt erklaerte dies blumiger).
    Fuer mich sind es sicherlich die „Ausgeschlossenen“ die bei Herrn Wendt „unten“ sind. (Auch ein E. Musk – keineswegs perfekt, aber materiell gesichert und eine gewisse Elite- wird von vielen ausgeschlossen oder geaechtet.)
    „Ausgeschlossen“ tritt nicht nur nach unten, sondern gibt eine Dreidimensionalitaet. Wie in den Clubs der „Du komms hia ned rain“. Es werden immer mehr Menschen aus einem Club ausgeschlossen, den diese Menschen selbst bezahlen.
    Sein Buch, dass nicht nur Deutschland betrachtet ist sicher wieder grossartige eine Bereicherung.

  23. Die neue moralische Klasse….ist wie ich finde extrem rechts – politisch! Man greift ab was geht siehe diäten als MdB, man fliegt um die welt und das gute zu verbreiten siehe Baerbock und verlangt vom volk noch mehr siehe Habeck und bauern. Selber lebt man in saus und braus verteilt dazu noch kräftig an die reichen und schönen verlangt dem volk aber immer mehr ab. Als real-alt-sozi kommen mir das diskussionen hoch wenn wir seinerzeit über den kapitalismus geredet haben. Das dieser auch irgendwann die mitte abgreift weil die gier keine grenzen geht und egal mit was geld zu machen ist wird gemacht. Und das ist das wie ich das jetzt bezogen auf das thema erlebe.

  24. Scholl- Latour, Hans Habe,Rudolf Augstein, Henri Nannen… Wendt ist so etwas wie das letzte Einhorn- einer der letzten seiner Art.
    Es wird dunkel in Deutschland, wieder einmal.

  25. Bitte ändern Sie in Ihrem Artikel den 2. Satz  In »Verachtung von unten« beschreibt Wendt nicht nur, was aktuell auf dem Spiel steht. Das Buch heißt ja „Verachtung NACH unten“ Danke, den Beitrag nicht veröffentlichen, nur beachten Danke

    • Kann doch nicht so schwierig sein – auch wenn‘s Sonntagabend ist!

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