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Nachkriegstrauma und Flüchtlingsdebatte

„Alles Nazis! Außer Mutti“

von Gastautor

30.09.2018

| Lesedauer: 10 Minuten
Die Meinungsführer und Kulturträger unserer Zeit werden von transgenerationell traumatisierten Kriegsenkeln gestellt. Deren persönliche Reife und Bewusstheit untersucht das Buch „Die Wiedergutmacher“ ebenso, wie deren Umgang mit einer historischen Krise. Ein Auszug.

»Ich hoffe, dass man nicht weiterhin den Fehler begeht, den man im Moment laufend begeht: die AfD zu einer rechts-radikalen Partei zu machen. Es geht um das Erwachen des konservativen Bewusstseins. Konservativ ist, wer die Gewaltenteilung in allen Bereichen ernst nimmt.«

Rüdiger Safranski in DER SPIEGEL 12/2018, „Es gibt keine Pflicht zur Fremdenfreundlichkeit“

»Alles Nazis! Außer Mutti«, witzelt der Journalist und Schriftsteller Thomas Rietzschel auf Achgut.com, und in Bezug auf die überaus erfolgreiche Ausgrenzung konservativer Positionen fragt der Autor: »Wo wäre da noch ein wortgewaltiger Politiker, der dem entgegenhielte, dass der Konservativismus ein konstituierendes Element jeder Demokratie ist, insofern er auf der Bewahrung jener Werte beharrt, ohne die das demokratisch verfasste Gemeinwesen gar nicht bestehen könnte. Nicht zu reden davon, dass eine Demokratie, will sie den Namen verdienen, vor allem anderen eines sein muss: eine populistische, also volksnahe Staatsform.«

Heute gibt es kein »rechts« mehr, das irgendwie okay wäre. Jedes Kind hat die vermeintliche Bedeutung politischer Richtungsanagaben verinnerlicht: »Links« bedeutet so etwas wie barmherzig, modern und gerecht. »Rechts« bedeutet so etwas wie egoistisch, gestrig und missgünstig. Nur ein Idiot würde sich angesichts dieser Zuschreibungen freiwillig rechts verorten. Konservativ, patriotisch oder rechts zu sein, was an sich noch kein Verbrechen ist, ist angesichts dieser Zuschreibungen unmöglich geworden. Dass erst ein gewisses Maß an »rechts« ein »links« ermöglicht und ein Übermaß an »links« wiederum »rechts« bedeutet (und vice versa …), ist den meisten Menschen bereits viel zu kompliziert. Doch die Wirklichkeit ist de facto weitaus komplexer, als es vielen guten Menschen lieb ist. Zu diesem Thema schreibt Maxim Biller in der Zeit:

»In keinem Land der Welt gibt es so wenige Unterschiede zwischen Linksextremen und Rechtsextremen wie in Deutschland. Ich habe in meinen Kolumnen so viel angeschrieben gegen diese verschwommene Grenze zwischen Links und Rechts.«

Tatsächlich erkennen extreme linke und rechte Gruppen regelmäßig ideologische Schnittmengen und kommen wechselseitig auf die Idee, ihre Kräfte synergistisch zu bündeln. Die meisten Freund-Feind-Kennungen enden früher oder später ohnehin in antisemitischen und/oder antidemokratischen Modellen, denn mit zunehmend rechter wie linker Radikalisierung erscheint der ausgemachte Gegner, das »Schweinesystem«, größer als die gefühlten Unterschiede beider Gruppen. Wie überaus nah wiederum muslimische rechte Gruppen der klassisch faschistischen Ideologie stehen, wird jeden erschrecken, der sich diesbezüglich schlaumachen möchte. Interessanterweise sind linke Medien auffallend zurückhaltend mit der Berichterstattung über islamofaschistische Gruppierungen, die auch in Deutschland sehr aktiv sind. Da die tatsächliche, bizarre und invertierte Rechts-links-Paradoxie das schöne geordnete Weltbild zwischen Gut und Böse stört, hat man sich im Lager der guten Bürger auf eine wesentlich simplere Formel geeinigt, sie lautet: »Rechts = Nazi«.

Und die sind heute zurück im Reichstag! Schnappatmung und Panik allerorten. Nun gilt es, Flagge zu zeigen! Diesmal nicht! Wehret den Anfängen! Ein Volk von Widerstandskämpfern steht auf, geschlossen in den Reihen und über alle Parteigrenzen hinweg. Für ein Deutschland der Menschlichkeit und gegen die »Antidemokraten«.

In Bezug auf den neuen Bundestag heißt es, der AfD müsse man es nun zeigen, sie auf ihren Platz verweisen, sie offen stellen, an die kurze Leine legen, nicht das Geringste durchgehen lassen, sie erziehen … Wem es noch nicht aufgefallen ist – diese Maßnahmen empfehlen sich für den Hundeplatz. Ob sie zudem auch für den Bundestag geeignet sind? Dompteur in der Manege soll einer sein, der sich mit rechten und linken Hunden auskennt: Wolfgang Schäuble. Weggelobt ins Amt des Bundestagspräsidenten, einer der Letzten der alten Garde, der Merkel überhaupt noch gefährlich werden könnte. Denn Schäuble gehört noch zu einer nicht gänzlich domestizierten Männergeneration. Viel lieber umgibt sich Merkel mit ihren Dickerchen aus der Babyboomer-Generation, die nichts daran finden, für ihre Chefin niedliche CDU-Schildchen mit dem Aufdruck »voll muttiviert« drucken zu lassen. Tatsächlich besteht die neue Regierung inzwischen fast ausnahmslos aus Babyboomern, mit einem Durchschnittsalter von 50 Jahren.

METZGERS ORDNUNGSRUF 15-2018
„Dann geh‘ doch zur AfD!“
Doch stimmt die Gleichung Rechts = Nazi = AfD tatsächlich? Ein Buch wie meines kommt an einer Auseinandersetzung mit der neuen Partei »Alternative für Deutschland« sicher nicht vorbei. In der Phase meines Widerstandes gegen meine politische Neuorientierung suchte ich nach Argumenten, um meine zögerliche Zustimmung für Meinungen aus politisch konservativen Kreisen zu entkräften. Obgleich von Skepsis und einer inneren Haltung getragen, aus diesen Ecken könne prinzipiell nichts Richtiges kommen, war ich dennoch frei genug, mich eingehender mit FDP, CSU und AfD zu beschäftigen. Um es vorwegzunehmen: Aus mir wurde weder ein Sympathisant noch ein Mitglied, noch ein Anwalt der AfD. Trotzdem war ich als Freidenker frei genug, mir selbst zu erlauben, mich umfassend und vorurteilsfrei zu informieren. Zudem erkenne ich grobes Unrecht. Die Beschäftigung mit der AfD ist mir inzwischen insofern wichtig geworden, da man am öffentlichen Umgang mit der Partei, ihren Mitgliedern, Wählern oder Sympathisanten die Prinzipien einer neuen Hexenjagd studieren kann.

Unisono alle Eliten, also Parteien, Medien, Künstler und die Regierung sowieso, haben alles getan, um die neue Partei zu diskreditieren. Obgleich man hierbei überaus populistisch vorging, war dieses Attribut einzig im Zusammenhang mit der AfD erlaubt. Ohne den Zusatz »rechts-populistisch« oder »rechts-extrem« kam keine Berichterstattung über die AfD aus. Im Umgang mit der AfD fuhren die etablierten Medien eine Doppelstrategie aus totschweigen und aktiv diffamieren. Auch in Bezug auf die Berichterstattung zur AfD nimmt die Studie der Otto-Brenner-Stiftung Stellung. Zur viel beachteten Studie schreibt die Zeit:

»Bestimmte Standpunkte seien nicht bloß ignoriert, sondern auch diffamiert worden. Die Berichterstattung über die AfD etwa, meint [Michael] Haller, neige zu Ausgrenzung und Stigmatisierung. ›Dies gilt im Übrigen auch sehr deutlich für die Bildersprache, die wir ebenfalls untersucht, aber nicht in den Bericht aufgenommen haben.‹ Der von FAZ, SZ und Welt gestiftete Diskurs sei ›nicht integrierend, sondern segmentierend‹ verlaufen. Denn: ›Ausgeschlossen wurden nicht nur Radikale, sondern auch politische Akteure, die keinen fremdenfeindlichen Parolen folgten.‹«

Im Wahljahr 2017 Parteivertreter der AfD gar nicht erst zu Wort kommen zu lassen schien oberstes Gebot zu sein. Eine Statistik der Partei-Talkshow-Gäste von 2017 zeigt, wo die Vorlieben der Medienmacher lagen: CDU-Vertreter hatten 120 Auftritte, SPD immerhin noch 83, gefolgt von den Grünen mit 48 Auftritten, dann die FDP mit 35 Auftritten, Linke mit 27 Auftritten, Schlusslicht war die AfD mit ganzen 10 Auftritten. Doch selbst in den wenigen Auftritten, die man AfD-Vertretern zugestand, ließ man vorsichtshalber gar nichts anbrennen. Die Quote der anwesenden Gegner zum AfD-Politiker lag mindestens bei 5:1. Die AfD-Frau oder der AfD-Mann wurde gnadenlos niedergeredet. Eine quasi religiöse Einigkeit der Medien und Eliten sollte jeden Freidenker stutzig machen. Gibt es das wirklich, das absolute Böse, das man ausgrenzen, niederreden und diffamieren muss?

WöRTER-KONFUSION
Ein Ismus-Durcheinander
Natürlich war und ist die AfD aufgrund des Totschweigens in den etablierten Medien auf alternative Medien angewiesen. Und wer wirklich etwas über die Partei erfahren möchte, ist es ebenfalls. Es gibt fast keinen Parteitag und keine Wahlkampfrede, die sich nicht auf YouTube finden lässt. Allein zur Bundestagswahl habe ich mir 47 komplette Reden von AfD-Politkern angehört und analysiert. Darunter fand ich drei Reden, die ich als rechtsradikal einstufen würde, und zwei, die ich als rechtsextrem betrachte. Der deutlich überwiegende Teil der Reden bestand jedoch aus klassisch rechts-konservativen Positionen, die man noch vor zehn Jahren genauso auf einer Wahlkampfveranstaltung der CDU, CSU oder FDP hätte hören können. Ja sogar in der SPD gab es Haltungen, die sich kaum von jenen der AfD unterschieden hätten. 1969 benutzte die SPD Wahlslogans, die heute als Naziparolen gelten würden: »Deutsche – Wir können stolz sein auf unser Land. Wählt Willy Brandt.«

80 Prozent des AfD-Wahlprogramms von 2017 hätten aus dem CDU/CSU-Wahlprogrammen von 2002 stammen können. Wesentlich kurioser als das Programm der AfD ist die Tatsache, dass dessen Inhalte einstmals Kernthemen der heute grün angelaufenen Kanzlerin waren.

2002 warnte Angela Merkel im deutschen Bundestag eindrücklich vor einer neuen Einwanderungswelle und behauptete, zuerst müsse man sich um die offensichtlich nicht geglückte Integration der hiesigen Migranten kümmern. Und 2005 erklärte sie, die Laufzeitverlängerung für deutsche Kernkraftwerke sei vollkommen alternativlos. De facto rettet Merkel heute einzig die Vergesslichkeit ihrer »mündigen Bürger«. Die Aussagen ehemaliger CDU-Mitglieder, die heute in die AfD gewechselt sind, finde ich überaus nachvollziehbar. Diese stellen unisono fest, dass sie sich keinen Deut nach rechts bewegt haben, vielmehr sei ihre ehemalige Partei unkontrolliert nach links gedriftet.

Trotzdem gibt es sie noch, die »Last Men Standing« der CDU. Ein mutiges letztes Grüppchen, das sich darauf besinnt, was die Partei vor Merkel ausgemacht hat und was das »C« im Namen bedeutet: »WerteUnion – Freiheitlich konservativer Aufbruch«. Der sympathische Bundesvorsitzende Alexander Mitsch bezeichnet sich trotz jahrelanger Profikarriere bei der CDU inzwischen als »Hobbypolitiker«. Mitsch vergleicht die Herkulesaufgabe, die CDU vom Linkskurs zurück in die konservative Mitte zu ziehen, mit einem Marathonlauf, bei dem jetzt schon die Knie schmerzen.

Heute ist eben alles anders. Ginge es nach den Maßstäben der linksgrünen politischen Korrektheit, müsste man selbst so integre Männer wie Helmut Schmidt oder Helmut Kohl auf dem Scheiterhaufen verbrennen: »Wer die Zahlen der Moslems in Deutschland erhöhen will, nimmt eine zunehmende Gefährdung unseres inneren Friedens in Kauf« (Helmut Schmidt, »Außer Dienst« 2008). »Die Zahl der Ausländer in Deutschland muss halbiert werden« (Helmut Kohl, Die Welt, 17.3.1983). Inzwischen will man von alledem nichts mehr wissen; es gibt sogar immer mehr Tendenzen, die ehemaligen Heroen vom Sockel zu stoßen. Nach dem Fall des rechtsextremen Franco A. in der Bundewehr ging man nicht etwa als Erstes dem eigentlichen Skandal nach, der Frage nämlich, wie es um die deutschen Asylbehörden bestellt ist. Denn wie war es überhaupt möglich, dass sich kurzerhand ein deutscher Bundeswehrleutnant, der kein Wort Arabisch spricht, mal eben als arabischer Flüchtling registrieren lassen konnte? Statt dieser wichtigen Frage nachzugehen, startete Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen als erste Amtshandlung eine Reinigungswelle gegen rechte Umtriebe in der Bundeswehr. Und siehe da – Nazizeugs überall! Zum Opfer der Säuberung fiel dann auch das jahrzehntelang hängende Foto von Helmut Schmidt, das ihn in Luftwaffenuniform der Wehrmacht zeigte. Volksheld hin und Flutkatastrophe her – das »Nazifoto« von Schmidt musste weg.

Man muss die konservativen Positionen der AfD nicht mögen und man muss sie auch nicht teilen – die Partei pauschal als das Böse unter der Sonne zu diffamieren ist jedoch unredlich und falsch. Dabei ist es unstrittig, dass die AfD tatsächlich rechtsextreme Mitglieder in ihren Reihen hat. Nach meinem subjektiven Überschlag sind es vielleicht 15, möglicherweise sogar bis zu 20 Prozent. Dies ist bedauerlich, aber für eine neue Partei im rechten Spektrum nicht wirklich ungewöhnlich. Einen ähnlichen Prozentsatz untragbarer Kräfte hatten die Grünen in ihren Gründungsjahren auch, man denke nur an den Pädophilie-Skandal. Zudem gibt es Parteien wie die Linke, die ohnehin einen festen Prozentsatz antidemokratischer Kräfte in ihren Reihen duldet, worüber sich niemand echauffiert.

FRANKFURT AM MAIN
Warum hassen Linke die neue Altstadt?
Um als neue Partei auf Dauer für eine breitere Mehrheit wählbar zu sein, wird es für die AfD allerdings darauf ankommen, sich von ihren schrillen, ultrarechten Kräften zu trennen. Die Zukunft der AfD ist diesbezüglich völlig offen. Trotzdem darf man berechtigt hoffen, dass die Entwicklung einem einfachen und beruhigenden Selbstregulativ unterliegt: Sofern sich der ultrarechte Flügel der Partei noch weiter vergrößert, schrumpft die Partei als Ganzes. Sofern es der Partei aber gelingt, sich von ihren rechtsradikalen Kräften zu trennen, könnte sie weiter wachsen. In letzterem Fall könnte sie zu einer ernsten, neuen, konservativen Volkspartei werden, nämlich zu dem, was die CDU vor Merkel einstmals war. Sofern es die ehemaligen Volksparteien auch weiterhin nicht schaffen, völlig legitime, konservative Positionen zu reanimieren, wäre eine geläuterte AfD tatsächlich eine Kraft, die das politische Spektrum Deutschlands braucht. Und dies sage ich nicht, weil ich glühender AfD-Anhänger bin, sondern weil ich zutiefst vom Prinzip der antagonistischen Kräfte überzeugt bin, denn hier halte ich es wie Thomas Mann: »Ich bin ein Mensch des Gleichgewichts. Wenn das Boot nach links zu kentern droht, lehne ich mich automatisch nach rechts. Und umgekehrt.«

Die große Angst der Linken und anderer Parteien ist jedoch, dass sie an obigen gesunden Selbstregulationsmechanismus nicht glauben. Die Skepsis gegenüber dem natürlichen Mechanismus zur Wachstumsbegrenzung allzu extremer Positionen ist einem tiefen Misstrauen gegen das eigene Volk geschuldet. In einem seiner letzten öffentlichen Auftritte bei Frank Plasberg (»hart aber fair«, Thema »Deutschland schafft sich ab«) geriet der berühmte Historiker Arnulf Baring fast in eine persönliche Verzweiflung über ebendieses Misstrauen gegenüber der deutschen Bevölkerung. Auf die Gefahr nach Rechtsradikalität, die sich eben nicht mehr einpendelt, antwortete Baring:

»Nein – das ist ja Unsinn! Es gibt weder ein intellektuelles noch ein personelles, noch ein finanzielles Raster für eine solche Entwicklung – das ist wirklich in Deutschland ausgestanden! […] Das Thema einzig als ein rechtsradikales anzugeben ist eine Verhöhnung der berechtigten Unruhe in der Bevölkerung, da dürfen sie sich nicht dazu bereit erklären!«

LAUTER DéJà-VUS FüR GELERNTE OSTDEUTSCHE
Sie sind wieder da
Die Tragik ist: Je mehr die Linke ihrer Angst und dem Misstrauen gegenüber dem Volk nachgibt, desto mehr stört sie einen gesunden, sich selbst auspendelnden Prozess. Aufgrund ihrer Angst und der vermeintlich dringend nötigen Schritte im »Kampf gegen rechts« entwickelt die Linke entmündigende, paternalistische Zwangsmaßnahmen gegen die Bevölkerung, die bei vielen Menschen erst jene selbstbehauptenden Kräfte wecken, vor denen die Linke solche Angst hat. (…) Schaut man in die hasserfüllten Gesichter linker Demonstranten vor einem AfD-Parteitag, fragt man sich unwillkürlich, ob die größeren Extremisten tatsächlich im oder doch vor dem Gebäude zu finden sind. Unter dem Motto: »Stoppt den Hass« treffen sich besonders gute Bürger und skandieren in heiligem Zorn: »Ganz Berlin hasst die AfD!« Um der Forderung »Stoppt den Hass« Nachdruck zu verleihen, werden friedliche AfD-Sympathisanten von Brücken herab mit Altöl übergossen. Eine Friedensgeste, die sich seit dem Mittelalter bewährt hat, allerdings wurde das Öl noch erhitzt.

In Kürze wird sich jedenfalls zeigen, ob ich mit meiner These und Hoffnung bezüglich der Selbstregulation gegen extreme Kräfte innerhalb der AfD richtigliege. Seit kurzem erhöhen sich die Spannungen. AfD-Mitglieder, die eine legitime, konservative Alternative nach dem Muster der CDU vor 2002 aufbauen wollen, sehen sich Kräften gegenüber, die tatsächlich keine ausreichende Abgrenzung zum Nationalsozialismus aufbringen können oder wollen. Seit der Parteigründung hat es mehrere Wellen gegeben, in denen Vorstände und Mitglieder der AfD versucht haben, dem von außen herbeigerufenen Rechtsdrall ihrer Partei zu entkommen. Auf der Pressekonferenz zu ihrem Buch »Deutschland gehört auf die Couch!« schilderten die ehemaligen AfD-Gründer Hans-Olaf Henkel und Joachim Starbatty eindrucksvoll diesen Prozess und begründeten ihren Austritt aus der Partei.

ZU OFT GESAGT, UM NOCH ETWAS ZU BEDEUTEN
Politische Sprache: „Nazilalie“ ‒ der Drang, Nazi sagen zu müssen
Für die politische Landschaft Deutschlands wäre es bitter, wenn die Strategie linker Ideologen doch noch aufgeht und aus der AfD tatsächlich eine zweite NPD würde. Die Technik hat sich europaweit bewährt: Man setzt unliebsame konservative Parteien der penetranten, dauerhaften Bezichtigung aus, bei den Mitgliedern handele es sich um Rechtsradikale und Rassisten. Nach einiger Zeit kann man sich sicher sein, dass sich genau diese Leute für die Organisation interessieren werden. Um sich aber gegen extreme Mitglieder zu wehren und diese wieder loszuwerden, verschleißen konservative Parteien ihre internen Kräfte. Diese fehlen dann für die eigentliche politische Arbeit. Verliert die Organisation diesen inneren Reinigungskampf, wird sie schließlich tatsächlich von den von außen herbeigerufenen Geistern beseelt. Diese Form des Rufmordes ist daher ein ziemlich effektives politisches Kampfmittel. Doch Denker wie Safranski warnen eindringlich davor, das Spiel »Die Geister, die ich rief« zu spielen, denn es ist ein Spiel mit dem Feuer. Eine Garantie, dass die radikalisierte Organisation tatsächlich schrumpft, kann nämlich keiner mit Sicherheit geben. Dem Bannspruch »In die Ecke, Besen, Besen« wollen sich gewisse Geister nicht fügen. Für die AfD wird es daher darauf ankommen, ihre legitime Position als neue konservative Kraft gegen links und gegen rechts zu verteidigen.

Leider kommt man nicht umhin festzuhalten, dass Alexander Gauland mit Beiträgen wie seiner »Vogelschiss-Rede« derartige Anstrengungen konterkariert. Gauland sagte: »Wir bekennen uns zu der Verantwortung für die 12 Jahre. Aber, liebe Freunde, Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte.« In erster Linie beleidigt Gauland natürlich Hitler und die Nazis, indem er sie als »Vogelschiss« bezeichnet. Doch man kann aus dem Gesagten auch hören: Der Nationalsozialismus und damit der Holocaust wären lediglich ein Vogelschiss gewesen. Genau diese mangelnde Trennschärfe, oder bewusste Provokation, macht es Gegnern der Partei so leicht, die AfD pauschal zu diskreditieren. Natürlich hat Gauland recht, wenn er sagt, dass man deutsche Identität und Kultur nicht auf 12 Jahre Nazidiktatur verengen darf, dennoch ist es völlig unakzeptabel, eine der größten menschlichen Katastrophen, auch für die Deutschen selbst, als »Vogelschiss« zu bezeichnen. Folgerichtig kommentiert der Chefredakteur des Cicero, Christoph Schwennicke: »Die Monstrosität der Verbrechen des Nationalsozialismus in Deutschland bemisst sich nicht in Jahren, sondern in Menschenleben.«


Auszug aus: Raymond Unger, Die Wiedergutmacher. Das Nachkriegstrauma und die Flüchtlingsdebatte. Europa Verlag, 396 Seiten, 22,- €.

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55 Kommentare

  1. „Schaut man in die hasserfüllten Gesichter linker Demonstranten vor einem AfD-Parteitag, fragt man sich unwillkürlich, ob die größeren Extremisten tatsächlich im oder doch vor dem Gebäude zu finden sind.“ Die Frage stellen Sie sich wirklich, so, in der Form??? Von wie weit links kommen Sie herüber und werden zum AfD-Versteher??? Vor der Halle stehen lupenreine Stalinisten, eine rote SA, deren Wille zur Vernichtung Andersdenkender nur durch tausende Polizisten gebremst werden, und Sie fabulieren über den Extremismus derer in der Halle. Ich fühle mich persönlich diffamiert durch solche verqueren Gedanken. Irgendwie kommt das nicht an bei manchen Leuten, dass 10.000.000 potentielle AfD-Wähler in Deutschland früher nicht alle NPD gewählt haben können, denn dann hätte die NPD auch 18% Stimmanteil gehabt. Wenn wir uns soweit schon mal einig sind, lernen wir jetzt, dass die vorzugsweise ehemaligen CDU-Wähler, aber auch von SPD und allen anderen, früher keine Extremisten waren und jetzt keine sind. Die Frage nach dem Extremismus der AfD transportiert stur weiter den dreisten Zeitgeist, dass Linksgrüne definieren dürfen, wo ich politisch stehe. Und so ein bischen wie ein verständnisvoller Erziehungsberechtigter dann unausgegorene Halbeinsichten zu Papier bringen. Ich formuliere das mal für Sie ganz anders: Wer bei vorhandener Grundintelligenz sich heute politischen Fragestellungen ohne Zeitgeistattidüde, Propagandaergebenheit oder Lieschen Müller-Niveau nähert, landet automatisch bei der AfD. Ganz selbstbewußt, mit breiter Brust und ohne das geringste Bedürfnis nach schwammigen Verständnisbekundungen durch Ex-Linke (nicht die Partei). Sollten Sie einen etwas hochnäsigen Ton in meiner Diktion bemerken, ist der komplett gewollt, denn ich weiß selbst schon sehr lange, warum ich politisch was tue. Ich kann das auch selbst viel besser begründen, bräuchte dazu aber wesentlich mehr Platz, da ich im Gegensatz zur Zeitgeistpropaganda keine einfachen, sondern nur komplexe Antworten habe! Mit „wir schaffen das“ oder „die AfD könnte nicht ganz scheiße sein“ ist mir nicht beizukommen.

    • Diese, Ihre Inbrunst braucht heute der Wandel. Mit Bekenntnislust, Wagemut und absolut ohne schlechtes Gewissen-so muss man sich heute als Afd-Wähler gerieren.

    • Danke für den Kommentar Herr Kemmerling, dann muss ich wenigstens nicht alles selbst schreiben.

  2. Schade das es keine Links zu den angesprochenen Reden oder Hinweise auf die Personen in der AFD gibt die nach Ansicht des Autoren rechtsextrem oder rechtsradikal sind. Dies schreibe ich nicht weil ich das grundsätzlich bezweifeln würde, sondern aus großem Interesse und weil ich selber ja nun auch schon länger speziell diese Partei ziemlich genau verfolge, sei es die Parteitage, Reden oder Einzelpersonen und mir das bislang noch nicht aufgefallen ist.

    • Darau können Sie ebenso lange warten wie auf die „Pogrom“-Videos aus Chemnitz. Es scheint bei einigen Zeitgenossen einfach zur Foklore zu gehören „AfD“ nie ohne Verweis auf angebliche Rechtsradikale zu sagen, die das Führerprinzip zurückhaben wollen und die Deutschen für die geborene Herrenrasse halten…

  3. Das größte Problem, das ich sehe, ist Merkel in der CDU.
    Sie ist m.E. ausschlaggebend für die derzeitigen Verwerfungen und Grabenkämpfe in der politischen Öffentlichkeit und Parteienlandschaft, weil sie sie evtl. vieles ist, am wenigsten aber eine Konservative. Die kenne ich weniger von ihren Inhalten als von ihrem Habitus und Gebaren her.
    Sobald Merkel Geschichte ist, so oder so, wird die AfD wieder verschwinden, weil Deutschland ein ziemlich konservatives Land ist.
    Ja die anderen Parteien haben ihre unangenehmen Altlasten, deshalb bin ich da auch nicht.
    Sie machen sie nicht so geltend für die CDU, die FDP und die SPD.
    Das kann ich nachvollziehen.
    Ich setze auch auf diese 3, auf dass unsere wunderbare parlamentarische Demokratie gerettet werde vor …auch Merkel.

    • Ich glaube hier irren Sie liebe Mozartin. Finde es immer wieder erstaunlich wie viele Menschen noch immer nicht wirklich mitbekommen zu haben scheinen was in den letzten 3 Jahren passiert ist. Das Land hat sich bereits grundlegend Verändert und ein Status wie vor 2015 kommt nie wieder zurück. Was kommen wird, das weiß ich auch nicht und kann wie alle nur spekulieren. Eines aber ist gewiß. Ich gehe insofern konform mit dem Autoren des Beitrages das sich nur die AFD selbst noch zerlegen kann und selbst dann bin ich nicht sicher ob Sie je wieder so klein würde im Osten unter die 5% zu fallen, selbst wenn der an die Wand gemahlte Teufel von den Rechtsextremen dort in breiter Front Einzug halten würde. Man muss immer bedenken, auf jede Aktion folgt auch eine Reaktion. Wir sind mittlerweile soweit das wir nicht mehr wissen ob an unseren Grenzen Recht oder Unrecht gesprochen wird. Führende Fachleute widersprechen sich hier diametral. Die einen einen sagen legal, die anderen sagen illegal. Wir sind mittlwerweile soweit das wir nicht zu wissen scheinen was die Realität ist und was nicht. Chemnitz. Bundeskanzlerin, Pressesprecher Seibert, führende Politiker der SPD, Grünen und Linke, Leitmedien wie Süddeutsche, Spiegel, FAZ, Zeit etc sprechen von Menschenjagden auf Ausländer Progromartigen Zuständen gar, Verfassungsschutzpräsident Maßen, Ministerpräsident Kretschmer, die Chemnitzer Volkszeitung, die Generalstaatsanwaltschaft Sachsen, die Polizei Chemnitz sagen das hat es nicht gegeben. Was ist jetzt die Realität? In solch einer Gemengelage sind die Grundregeln von Anstand die früher galten, fürchte ich obsolet. Die AFD wird bleiben und nicht mehr weggehen, selbst wenn alle CDUler die heute noch Merkels Kurs stützen über nacht verschwunden wären. Wer einmal wach geworden ist, der bleibt wach und läßt sich nicht mehr einschläfern.

      • Den Nagel auf den Kopf getroffen! Ja, und die Mozartin hat ein, sagen wir, unkonventionelles Herangehen an die Realität, das aber jedes Mal!

    • Es ist mir ein Rätsel, wie man auf so etwas kommen kann, dass Merkel das Grundübel der Misere ist und mit ihrem Abgang alles wieder ins Lot käme. Sehen Sie denn nicht, dass nahezu das gesamte politische, mediale und damit gesellschaftliche Spektrum nach linksaussen gerückt ist? Merkel konnte nur deshalb so erfolgreich werden, weil sie sich dieser marxistischen Entwicklung angepasst und damit ihre politischen Gegner marginalisiert hat. Das macht sie zu einem Symptom der Krise. Das lief unzählige Male so, etwa bei der Energiewende, der Migrationspolitik und natürlich bei der Staatsschuldenkrise, welche aufgrund des politischen Projekts € zu einem Dauerzustand geworden ist.

      Dann gehen Sie ernsthaft davon aus, dass Teile des Problems nach Merkels Abgang zur Lösung werden könnten? Die SPD etwa wie von Zauberhand vom Saulus zum Paulus? Nichts deutet aktuell darauf hin. Schauen Sie sich das Personal von Kramp-Karrenbauer bis Habeck an und was diese unentwegt fordern, dann denken Sie darüber nach, wie wahrscheinlich eine Umkehr zur Vernunft mit diesen Leuten ist. Eher werden Sie an einem wolkenlosen Sommertag vom Blitz erschlagen, als dass diese eine Kurskorrektur auch nur ansatzweise erwägen würden.

  4. Nachtrag: Bei den Grünen „gab“ es nicht Extremisten nur in der Anfangszeit, es gibt sie immer noch! Glauben Sie, dass Leute wie Trittin oder Fischer ihrem marxistischen Überzeugungen abgeschworen haben? Deren aktuelle Äußerungen belegen das Gegenteil! Sind die Forderungen von Karin Göring Eckhardt (KGE) oder Anton Hofreiter (AH) hinsichtlich Energiewende, Autobesitz, Migration etwa nicht extrem bis radikal? Oder deren Einstellung zu der gewaltausübenden Antifa? ***
    Die Extremisten sitzen schon längst im Bundestag, und sie heißen nicht AfD.

    • Von Jürgen Trittin habe ich es gehofft, Fischer scheint doch eher bei Soros als bei Marx gelandet, von Palmer können Sie wirklich nichts Schlechtes sagen.
      Nein, die Grünen sind nach vielen Häutungen und Entwicklungen durchaus in unserer Gesellschaft angekommen.
      Die AfD ist noch sehr jung und der Autor beschreibt ja, auf was sie achten muss, um, hier, IN der Gesellschaft zu BLEIBEN.
      Die Grünen, vor allem die Linken kamen eher von den Rändern der Gesellschaft, wie vom Forum durchaus „richtig“ beschrieben, in der AfD sind weitgehend bürgerliche Leistungsträger, die Merkel nicht mehr ertrugen.
      Das ist kein Verbrechen, ein Riesenproblem sind bis zu 20% Rechtsextrem „Willige“? aber schon, gerade weil es sich um eine Partei von Mitte-Rechts handelt.
      Von den Rändern drohte früher eher Randale, deren eine Gesellschaft, der Staat sehr schnell Herr wurde, radikalisierte Bürgerlichkeit könnte durchschlagender sein.
      RESPEKT

      • „Nein, die Grünen sind nach vielen Häutungen und Entwicklungen durchaus in unserer Gesellschaft angekommen. “

        Autorassismus und Totalitarismus sind für Sie also elementare Bestandteile unserer Gesellschaft?

  5. Sehr wahr. Die 68er merken nämlich gar nicht, dass sie selber es sind, die mit ihrer Einstellung und ihrem fiktionierten (halluzinierten?) Kampf gegen rechts das tausendjährige Reich am Leben halten. AH würde sich kringeln vor Lachen…

  6. Der Autor kategorisierte einige Reden von AfD-Abgeordneten als rechtsextrem und rechtsradikal. Er sagt auch, dass er 15 – 20% der AfD-Mitglieder als solche verortet.
    Dies sind erst einmal unbewiesene Behauptungen und persönliche Meinungen. Die darf man selbstverständlich haben.

    Wenn man aber versäumt, die Merkmale zu benennen (sie es die als extrem oder radikal benannten Vorträge konkret zu benennen), nach denen man zu diesen Behauptungen kommt, dann entziehen sich diese Behauptungen einer objektiven Überprüfung und werden damit zu einem Diffamierungsinstrument, das unter dem Mäntelchen scheinbaren Demokratieverständnisses daherkommt.

  7. Ach und noch etwas!
    Der Begriff Mutter Mama Mutti ist wohl weltweit ein durch und durch positiv besetzter Begriff. Für beinahe jeden Menschen ist die Mutter eine der wichtigsten Personen im Leben. Bei vielen Kindern ist Mama das erste Wort was sie lernen zu sprechen.
    Wer hat es eigentlich geschafft selbst diesen Begriff ins Negative umzudeuten?

    • Mutti fand ich schon immer eher „kleinkariert, heimelnd“.
      In gewisser Weise passte es für mich zu Merkel.
      Wer sagt denn Mama oder Mutter Merkel?
      Hat Deutschland übrigens nicht schon Mutter Beimer?

  8. „Tatsächlich erkennen extreme linke und rechte Gruppen regelmäßig ideologische Schnittmengen und kommen wechselseitig auf die Idee, ihre Kräfte synergistisch zu bündeln.“
    Es heißt ja auch National – Sozialisten. Also streng genommen müssten man die als NaSos abkürzen. Geschichtsbewusstsein und ernsthaftes anstrengendes Nachdenken war noch nie Sache der Linkspopulisten. Man diskutiert seit 100 Jahren im Kreis herum.
    Eben darum wäre allein diese politische Auseinandersetzung, sprich der Streit der Meinungen, oder von mir aus und aus der Ideologien, kein Problem. Am Ende sogar von Vorteil.
    Nein-, dass Problem ist der faschistische intolerante und am Ende alles zerstörende Islam. Politische Debatten werden kommen und gehen. Moslems kommen um zu bleiben. Sie werden diese Gesellschaft aushöhlen aussaugen und zerstören. Dies allerdings weltweit und nicht nur in Deutschland. Immer dort wo sich gerade ein geschwächtes Land offenbart, schlägt diese auf Weltexpansion ausgelegte Religionssekte zu. Die Okkupation erfolgt seit jeher immer nach dem gleichen bekannten Muster. Zu beobachten vor unserer Haustüre.
    Wie zum Beweis:
    Was der türkische Sultan am Wochenende in Köln abgezogen hat, war eine erste Dokumentation eines Machtanspruches bei gleichzeitiger Demütigung des führenden Staatspersonales. Man testet wohl grade wie weit man gehen kann. Wie es aussieht, gibt es bei unserem derzeitigen devoten Personal keine Schmerzgrenze. Es gibt scheinbar keine roten Linien.
    Apropos Schnittmenge,- vielleicht geht es ja wieder nur ums Geschäft? Das war 1933 irgendwie auch nicht anders.
    Der Ringtausch funktioniert ja scheinbar bestens, gell Frau Merkel. Die Türken erhalten Leopard – Panzer, die sie dann mit den Milliarden Euro aus Steuermitteln, die sie für die Zurückhaltung der illegalen Migranten bekommen, bezahlen. Der lachende Dritte ist Rheinmetall. Den türkischen „Feinden“ verkauft man dann noch die passenden panzerbrechenden Waffensysteme. Der Deutsche Michel darf dann das Kurdenproblem auf seine Kosten täglich neu aushandeln. Ist es das was KGE meint?
    Mir scheint es läuft doch alles „bestens“. Geld stinkt halt nicht, gell Herr Bundespräsident. Was erträgt man nicht alles um die deutsche Wirtschaft zu unterstützen. Das ist natürlich alles nur Kaffeesatzleserei hier. Aber es könnte ja so sein……?
    Aber um beim Thema Mutti zu bleiben:
    Wo ist denn eigentlich Hanni Kraft geblieben. Seit „Kein Kakao für Nazis“ ist es ganz still geworden um die Mutti von NRW.

    • Ich sehe weniger, dass sie zusammengehen, als dass sie sich vor allem bekriegen und damit die Situationen öffentlichen Chaos zu verantworten haben, auf die dann meist ein Polizeistaat folgt oder irre ich?

  9. Insgeheim macht doch selbst unsere Regierung Werbung für die AfD: Die peinlichen Unterwerfungsgesten, das ganz tiefe Bücken der Regierung vor dem Despoten Erdo in dieser Woche dürfte demoskopisch weitere 2-3% mehr bei der AfD bedeuten.

  10. »Die Monstrosität der Verbrechen des Nationalsozialismus in Deutschland bemisst sich nicht in Jahren, sondern in Menschenleben.«
    Da stimme ich zu, wenngleich die Aussage Gaulands mehr darauf zielt, die Leistungen der anderen 988 Jahre deutscher Geschichte nicht ständig komplett auszuklammern, was man übrigens auch in geretteten Menschenleben messen kann, wie z.B. diejenigen, die leben durften, weil ein Paul Ehrlich die Chemotherapie erfand, ein Gerhard Domagk die Sulfonamide – oder nicht verhungerten, weil ein Justus v. Liebig die Ernteerträge steigerte wie niemand sonst vor ihm.
    Und wenn wir tatsächlich einen „body count“ durchführen wollen – dann bitte vollständig. Nazis: 60 Mio., Kommunisten/Sozialisten: über 100 Mio., Islam über 200 Mio. Tote.
    Wenn wir also etwas zur Verbesserung der menschlichen Zukunft beitragen wollen und nach der Opferzahl gehen, kommen ZUERST Islam und Linke dran. Gehen wir danach, wer im Jahr 2018 noch namhafte Aktivitäten aufzeigt, kommen NUR Islam und Linke dran. (Islam dann übrigens zuerst!)

    • Interessante Zahlen! Die „Nazis“ haben 60 Millionen Opfer?!? Gute Güte, haben die an noch mehr Kriegen teilgenommen, oder an anderen Völkermorden? Der 2.Weltkrieg hat insgesamt so viele Opfer gefordert!!! Die kann man doch nicht einfach stumpf den „Nazis“ zuschanzen! Ich erwähne da einfach mal Japan, Pearl Harbor und so! Schon mal gehört? Und die Opfer der Roten Armee bleiben auch Opfer der Roten Armee.

      Ansonsten gebe ich Ihnen natürlich völlig Recht. Angesichts der Zahlen von „Sympathisanten“ und Opfern liegen Linke und Islam so weit vorne, dass ein Kampf gegen „Rechts“ schon eine Menge Don Quixote-Mentalität braucht.
      [Haben sie Mitleid mit den Linken (mit dem Islam sowieso, das sind die neuen Juden), denn ohne den Kampf gegen „Rechts“ haben sie NICHTS!!!]}[Zynismus aus!]

  11. Zitat: „Alles Nazis! Außer Mutti“

    Nun ich denke, wenn wir den Satz einfach umderehen, kommen wir dem Wahrheitsgehalt erstaunich näher 🙂

  12. Es wird in Zukunft keine Rolle spielen, ob 10 oder 20 Prozent Rechtsradikale bei der AFD mitmischen, da durch die Union, SPD, Grüne und Linke das politische Klima und das alltägliche Leben vergiftet sein wird. Man wird als konservativer Mensch automatisch die Afd wählen, weil die Realität durch die Linken (dazu zähle ich die CDU) so furchtbar bitter ist und es in Zukunft noch schlimmer sein wird. Umso radikaler die Lebensumstände, umso radikaler wird gewählt werden. Die Afd ist der EINZIGE Gegenpol dieses Irrsinns. Die werden noch die 30 Prozent knacken. Höcke hin, Fliegenschiss her. Das wird für viele reine Notwehr.

    • „Es wird in Zukunft keine Rolle spielen, ob 10 oder 20 Prozent Rechtsradikale bei der AFD mitmischen“

      Auch an Sie die Bitte um Definition des Begriffs rechtsradikal sowie um eine Benennung der Protagonisten der AfD, die man für rechtsradikal oder dessen verdächtig hält.

      • Jetzt haben Sie mich echt zum nachdenken gebracht. Ich kann es wirklich nicht, da heutzutage die Forderung, die Grenzen zu sichern, ja schon voll radikal ist….

    • Habe neulich Plasbergs „hart aber fair“ geschaut um zu hören was Prof. Meuthen so sagt.
      Da musste ich mir zwangsläufig das Gesicht und die Äußerungen des Berliner Regierenden Bürgermeisters Müller mit anschauen. Ja-, ich muss es zugeben, Herr Müller war eine echte Challenge!
      Neben den vernünftigen Beiträgen eines Politikforschers, sowie den bekannten Positionen der immer noch hübsch anzuschauenden Sarah Wagenknecht, kamen von Müller nur kleingeistige Kloparolen.
      Liebe Berliner, ihr seit wirklich nicht zu beneiden! Diesem „Bürgermeister“ springt die Dummheit sowie die Unterwürfigkeit gegenüber seiner RRG- Landesregierung und, dass macht mich besonders nachdenklich, der blanke Hass, förmlich aus den Augen. Das war kaum zu ertragen. Selten sieht man Menschen denen man Hass auf alles was nicht seiner Meinung ist, derart aus dem Gesicht ablesen kann.
      Herr Meuthen hingegen konnte die bekannten AfD Positionen ruhig und souverän vortragen. Klarer Punktsieg für Meuthen. Obwohl Herr Plasberg ihm zum Teil in sehr penetranter Art und Weise ins Wort viel und nicht ausreden ließ. Es ist bezeichnend das es auch Plasberg, wie übrigens den allermeisten TV-Journos auch, nicht um Sachargumente geht, sondern darum Fehlleistungen, in diesem Fall das “ Vogelschisszitat“ des unsäglichen A. Gauland. Am Ende also um Quote.

  13. Ein interessanter Auszug aus dem Buch des Autoren,
    der bei mir einige Fragen aufkommen ließ.
    Wenn der Autor z.B schreibt, das sich die AfD von ihrer ultrarechten
    Klientel trennen müßte, dann ist daran zuerst nichts auszusetzen.
    Es stellt sich aber die Frage, insbesondere nach den Reden von
    „100 Prozent-Schulz“ und „Telefonterror-Kahrs“ waehrend der Generaldebatte
    im Bundestag, wer „bestimmt“ denn nun wer „ultrarechts“ ist?
    Geht es nach den beiden, nachdem wohl die ganze AfD-Fraktion „rechtsradikal“
    ist, dann könnte sich die AfD auch gleich selber auflösen.
    Über Henkel und Starbatty muss man nicht viel Worte verlieren.
    Genauso wie Lucke wollten sie aus der AfD eine zweite „FDP“ machen,
    nur mit einen etwas konservativeren Touch.
    İhr Austritt ist kein großer Verlust für die Partei.
    İn Gegensatz zum Autoren fand ich die „Vogelschiß-Rede“von Gauland
    genau richtig und zutreffend. Denn sie beschreibt sehr deutlich, woran
    es in Deutschland zunehmend krankt, naemlich einen regelrechten
    „Nazi-Hype“, je laenger diese 12 Jahre deutscher Geschichte zurückliegen.
    Der „Holocaust“ als „einzigartiges“ deutsches Alleinstellungsmerkmal,
    dessen Mythos ja nicht in Frage gestellt werden darf, unentschuldbar und
    immerwaehrende „Schuld“, dies noch in 1000 Jahren, wer will sich das
    in der heutigen Zeit noch wirklich antun, wo dessen Taeter überwiegend
    schon unter der Erde liegen?
    Genau in diesen Syntax sehe ich die Rede von Gauland und sie sprach mir aus
    den Herzen. Deshalb musste sie auch so „provozierend“ sein….

    • „Genau in diesen Syntax “

      Wenn Sie nicht wissen, was ein Wort bedeutet, sollten Sie es auch nicht verwenden.

    • Sehr geehrter Mitforist, der Holocaust ist kein Mythos sondern leider nackte Tatsache. Ansonsten gebe ich Ihnen recht. Die nachgeborenen Generationen, die nichts mit dieser Gräuel zu tun hatten, kann man dafür nicht in Haft nehmen, sie sind schuldlos. Die wahren Täter liegen bereits zu 99,9% unter der Erde, der Rest erledigt sich biologisch.
      Wir als Nachgeborenen haben nur eine einzige Verpflichtung, nämlich dass sich so etwas nicht wiederholt. Alles andere ist Quatsch.

      Das Wort Vogelschiss kann man sowohl quantitativ als auch qualitativ interpretieren. Ich nehme zu Gaulands Gunsten an, dass er es quantitativ in Relation zur gesamten deutschen Geschichte meinte, worauf ja auch seine Vorrede dazu hinweist. Die Linken deuten natürlich dieses Wort qualitativ, und wenn es tatsächlich so wäre, dann wäre dies ungeheuerlich, in der Tat.

      Man hätte unter Vermeidung solcher Hypererregung das Thema auch anders, mit neutraleren Worten ausdrücken können. Das wiederum hat Gauland nicht gemacht, Aus Kalkül oder hat er sich emotional hinreißen lassen? Wir wissen es nicht.

      Jedenfalls helfen solche Überspitzungen, gerade was Tatbestände des Dritten Reichs angeht, nicht, sondern befeuern immer wieder aufs Neue den Nazivorwurf gegen die AfD und seine Gallionsfiguren. Ist das wirklich klug?

  14. Ich möchte keine rechtsextreme Partei. Ich möchte keine grüne (Bunte) Partei. Ich möchte keine linksextreme Partei.
    Damit fallen nun einmal folgende Parteien weg: Linke, Grüne, SPD.
    Die FDP scheint irgendwie für gar nichts mehr zu stehen, zumindest nicht mehr für die Freiheit des Einzelnen selbstbestimmt zu leben. Die CDU im Bund ist Bunt und nicht mehr schwarz/konservativ. Die CSU hat sich nicht von Merkel distanziert, hat sich nicht wirklich von den Bunten Grünen distanziert, ist für mich damit auch nicht mehr wählbar.
    Mir bleibt nur noch die AfD übrig. Denn ich wünsche mir nun einmal eine liberale, konservative Politik, die sich um die Grundbedürfnisse (Infrastruktur [Straßen, Schulen, Gas,Wasser,Strom], Sicherheit im Innern und im Äußeren, Überlebenssicherung für Arme, Gesetzgebung) kümmert. Alles andere sollte jeder selbst nach eigener Fasson so machen wie es ihm gefällt, ohne andere damit zu behelligen.

  15. „dennoch ist es völlig unakzeptabel, eine der größten menschlichen Katastrophen, auch für die Deutschen selbst, als »Vogelschiss« zu bezeichnen.“

    Und dennoch regen sich tatsächlich nur die antideutschen Gemüter darüber auf. Die nationlistischen verteidigen Gauland, die mittigen kritisieren beiläufig aber dramatisieren das nicht. Der durchschnittliche Deutsche hat schon viel Schlimmeres über sich und sein Land zu hören bekommen.

    • Ja richtig. Gauland ist eine Fehlbesetzung. Die AfD hätte deutliche besseres Personal für die Spitzenpositionen.

      • Eine Mitte-links Antwort. Wer ist denn für Sie besser?

  16. Annabel Schunke hat vor etwa anderthalb Jahren hier bei TE den (ehemals) liberal-konservativen Parteien vorgeworfen: „Ihr habt mir meine politische Heimat genommen!“. In diesen Vorwurf werden viele, vielleicht sogar die meisten Leser dieses und anderer unabhängiger Blogs wie Achse, Cicero, European, Publico u.a. einstimmen (können). Und den meisten stellt sich dann die Frage, wohin sie sich wenden sollen, wenn sie sich weiter politisch artikulieren wollen. Dushan Wegner hat die Frage in der „Achse“ in einer Parabel sinngemäß so beantwortet: Wenn du am Verdursten bist und nur einer dir zu trinken bietet, kannst du gar nicht anders, als anzunehmen, selbst für den Fall, dass das angebotene Wasser nicht das sauberste ist. Erst, wenn du dadurch dein Leben gerettet hast, kannst du dich um sauberes Wasser in der Zukunft bemühen. Dem bleibt eigentlich nichts hinzuzufügen …

    • Manchmal mag man auch feststellen, dass das „dreckige“ Wasser ohne den vertrauten Kinderpipi-Chlorgeruch und sättigenden Kalkgehalt gar nicht so dreckig ist, nur ungewohnt.

  17. Ingesamt ein interessanter und lesenswerter Auszug aus dem Buch des Autors.
    Einige Fragen und Ungereimtheiten betreffs der Ausrichtung und besonders einiger Mitglieder finde ich nachvollziehbar und in Ordnung.
    Was mich aber im Text wirklich stört, ist die fehlende Angabe, welche Politiker nach Meinung des Autors „rechtsextrem“ sind und vor allem, wonach sich dieses Attribut bemisst?
    Ist bspw. ein Höcke in Thüringen gemeint? Dann bitte um Details, was an ihm rechtsradikal sein soll. Er ist ein Meister der Sprache, man könnte auch sagen der Propaganda, aber rechtsradikal? Er ist hart und klar in der Sprache, aber rechtsradikal?
    Einfallen würde mir noch Poggenburg aus Sachsen-Anhalt. Der ist meiner Meinung nach ein intellektueller Tiefflieger, der niemals hätte in die erste Reihe gehört, aber rechtsradikal? Nach seiner Aschermittwochsrede (Kümmeltürken) haben sie ihn innerparteilich aus dem Rennen genommen und das war gut so.
    Am Ende stellt der Autor genau jene Frage, die damals Petry auch stellte: will die AfD für konservativ-bürgerliche Wähler – vor allem im Westen – wählbar werden, muss sie sich integrieren in die Spielregeln des deutschen Politbetriebes.
    Völlig unabhängig davon, dass ich Petry zwar für ein Kommunikationstalent (jemand anderes von dem Kaliber hat die AfD leider nicht) , aber auch für eine charakterlose Glücksritterin halte, wäre dieser Ansatz sicher diskutierbar.
    Die Mehrheit des Kölner PT hat Petry – mit Recht und guten Argumenten wie ich fand – dafür eine klare Absage erteilt, in deren Folge sie ihre Felle davonschwimmen sah und einen unrühmlichen Abgang nahm.
    Wenn die AfD sich domestizierte, dann wäre sie ähnlich unglaubwürdig wie alle Altparteien. Ich bin beim Autor, dass tatsächlich Rechtsradikale (für mich ist die Messlatte das Grundgesetz) ausgeschlossen werden müssen und dies auch öffentlichkeitswirksam.
    Im grundsätzlichen Ansatz der harten bis knallharten Oppositionspolitik sollte die AfD meiner Meinung nach nicht verweichlichen. Die Probleme werden immer größer und erst gestern hat Erdogan allen linken Gutmenschen vor Augen geführt, wie Deutschlands Zukunft ausschauen soll, wenn nicht schnell gegengesteuert wird.
    Die AfD muss glaubwürdig bleiben oder – für manche erst noch werden. Das erreicht man nicht mit einer von den Altparteien gewünschten Domestizierung.

  18. „AfD-Mitglieder, die eine legitime, konservative Alternative nach dem Muster der CDU vor 2002 aufbauen wollen, sehen sich Kräften gegenüber, die tatsächlich keine ausreichende Abgrenzung zum Nationalsozialismus aufbringen können oder wollen. Seit der Parteigründung hat es mehrere Wellen gegeben, in denen Vorstände und Mitglieder der AfD versucht haben, dem von außen herbeigerufenen Rechtsdrall ihrer Partei zu entkommen. Auf der Pressekonferenz zu ihrem Buch »Deutschland gehört auf die Couch!« schilderten die ehemaligen AfD-Gründer Hans-Olaf Henkel und Joachim Starbatty eindrucksvoll diesen Prozess und begründeten ihren Austritt aus der Partei.“

    Der Spaltpilz ist der Anfang vom Ende. Den ist die AfD bislang noch jedesmal losgeworden. Die Republikaner, die in den 80er Jahren ihre ersten Erfolge hatten und dann in den 90er Jahren in den westdeutschen Landtagen beachtliche Erfolge erzielten, begingen den Fehler, sich von den etablierten Kräften eine „Reinigung von den extremen Kräften“ einreden zu lassen, in der Hoffnung, von den Medien danach als demokratische Kraft anerkannt zu werden. Nach der so eingeleiteten Spaltung und Schwächung sahen sie sich in ihren Erwartungen betrogen. Sie wurden weiterhin mit allen Kräften in die rechtsextreme Ecke gestellt und vom Verfassungsschutz beobachtet, mit dem Ergebnis, daß die engagierten Mitglieder irgendwann frustriert austraten und der weitere Abstieg vorprogrammiert warn. Nach ihrem endgültigen Abstieg in die Bedeutungslosigkeit wurden – im Nachhinein – anerkannt, daß weder die Ziele noch die Personen noch das Handeln der Republikaner in irgendeiner Weise verfassungswidrig war. Diesen Fehler sollte die AfD heute tunlichst vermeiden. Der Punkt, sie mit der Androhung der Beobachtung durch den VS oder durch dem Andichten von Extremismus bei einem Teil ihrer Wähler entscheidend spalten oder schwächen zu können, ist inzwischen überschritten. Jeder konnte sehen, daß der VS eine nachgeordnete Behörde mit einem Dienstherren ist, der ein Parteibuch in der Tasche trägt, und diese Behörden weder eine objektive Einschätzung noch überparteilich ist, sondern ein Instrument zur Bekämpfung des politischen Gegners. Auch kann sich die Bevölkerung über das Internet, die sozialen Medien sowie inzwischen auch im TV bei der Übertragung der Bundestagsreden der AfD-MfB`s selbst von der konstruktiven, sachlichen und faktenargumentativen Arbeit dieser Partei überzeugen. Dieses Mal schafft es das betonierte politmediale Kartell nicht, die politische Konkurrenz abzuwürgen. Seine Macht und Deutungshoheit hat es irreversibel verloren.

    • Sehr richtig. Für einige von uns stellt sich die Frage gar nicht, ob die AfD zu rechts ist. Wir fragen uns eher, ob sie rechts genug ist. Jetzt, wo der Islam hierzulande um sich greift, werden sich bald sehr, sehr viele Leute diese Frage stellen. Leute, die bisher klar links von der ganzen pfui-pfui AfD standen. Persönliche Erfahrung klärt oft den ideologischen Nebel im Kopf.

  19. Wie konnte es soweit kommen und warum wehren sich die Bürger nicht gegen so viel Linkspopulismus und -extremismus ? Wenn es außer der AfD überhaupt kein weiteres Angebot an konservativen Parteien mehr gibt, was sollen die Bürger denn sonst wählen als AfD ? Ein politisches Spektrum wies dieses macht die AfD für viele Bürger und Wähler eben einfach alternativlos …

    • Weil Konservative zivilisiert und bodenständige Menschen sind und grundsätzlich nicht wie die Linken Schreihälse ticken.

  20. Ganz gleich, von wie vielen Mitgliedern sich die AfD trennt und wie vorsichtig sie agiert: Ihre Gegner werden immer behaupten, dass sie „Nazi“ wäre.

    Notfalls wird eben gelogen. Denn wie wir gelernt haben, schreckt das politisch-mediale Kartell ja auch vor bewußten Falschdarstellungen und -interpretationen („Boateng“-Äußerung, „Denkmal der Schande“, angebliche AfD-Forderung nach Schußwaffengebrauch an der Grenze, zuletzt „Hetzjagden“ in Chemnitz) nicht zurück.

    Die AfD sollte sich darauf beschränken, sich von wirklichen Neonazis (von denen es bestimmt nicht 20% in der Partei gibt) zu trennen, aber nicht von ihren Gegnern definieren lassen, was ein „Nazi'“ ist. Dann käme es wirklich zu stalinistischen Säuberungen mit all ihren negativen Folgeerscheinungen. Denn in diesem Punkt gleicht ihr Verhältnis zum politisch-medialen Kartell dem Verhältnis von Israel zur Hamas: Hamas und politisch-mediales Kartell werden erst zufrieden sein, wenn ihr Gegner ganz und gar verschwunden ist.

    • „Die AfD sollte sich darauf beschränken, sich von wirklichen Neonazis (von denen es bestimmt nicht 20% in der Partei gibt) zu trennen“

      Beschreiben Sie doch bitte einmal konkret, wer von den AfD-Repräsentanten ein Neonazi sein soll, und vor allem, auf Grund welcher Äußerungen und Handlungen. Darauf wäre ich wirklich gespannt.

      • Lassen Sie uns das mal auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zusammendampfen:

        Nach diesen irrsinnigen Gewalttaten anlässlich des G20 in Hamburg haben sich auch Links-Grüne nicht von den ausgearteten Antifanten distanziert. Das war dann allerdings kurz danach kein Thema mehr. Seltsam.
        Genauso randalieren diese Extremisten auch bei jeder Demo mit, die irgendwelche friedlichen (wenn auch in meinen Augen irrgläubigen) Flüchtlingsfreunde organisieren.
        Da fliegen inzwischen fast immer Steine, und die Schwarzvermummten sind allseits präsent.
        Nur irgendwie wird das kaum/gar nicht erwähnt.

        Wenn allerdings friedliche Bürger (auch unter der Federführung der AfD, die man wohl mittlerweile als eine Art ‚5. Kohorte‘ betrachtet) gegen den Politikwahnsinn und dessen Auswirkungen auf die Straße gehen, und sich dabei ein paar Springerstiefel-Glatzen an deren Fersen heften, dann geht für Monate scheinbar das Abendland unter.

        An JEDE Bewegung heften sich Extremisten.
        Nur scheint medial gesehen die rechtsextreme Mobilisierung viel, viel schwerer zu wiegen als die linksextreme, auch wenn die tatsächlichen Kriminalitätszahlen deutlich dagegen sprechen.

        Und wenn man diese neu fantasierten NS-Fackelzüge in einen Topf mit einer bedrohlichen Partei wirft, dann kommen sicherlich ganz, ganz viele ‚Nazis‘ dabei raus.
        Vergessen wird dabei die mangelnde Distanzierung von Links gegen die Antifa – gilt das vielleicht schon als gesellschaftsfähig?

        Es SIND definitiv eine ganze Menge schräge Typen in der AfD, die ich persönlich dort nicht haben möchte.
        Aber schräge Extremisten gab es auch bei den ‚Grünen‘ (s. Befürwortung der Pädophilie).
        Jede Partei muss sich zurechtrütteln.
        Warum man ausgerechnet die AfD so verdammt… Das wird vielleicht in irgendwelchen Geschichtsbüchern mal stehen.

    • Der schlagendste Beweis dafür, dass die AfD nicht, wie von Links-Grün ständig behauptet, verfassungsfeindlich ist, ist die Tatsache, dass noch kein Verbotsantrag beim Bundesverfassungsgericht gestellt wurde. Der wird auch nie gestellt werden, denn wenn er abgewiesen würde – und das steht m.E. außer Zweifel – könnte niemand mehr die Nazikeule schwingen. Also lässt man das mit dem Verbotsantrag und kann „lustig“ weiterhetzen. Wirklich schade, dass die AfD nicht selbst gegen sich klagen kann, um den Hetzern ihre schärfste Waffe aus der Hand zu schlagen.

    • Das politisch-mediale Kartell mit der Hamas zu vergleichen? Großartig! Dass ich da nicht selber drauf gekommen bin… Die Lügen, Propaganda und Extremismus von beiden ist allerdings erschreckend ähnlich!

  21. Ich bin auf den ersten Kommentar oder Artikel gespannt, der nicht nur indirekt für die AfD spricht. Ich kann für mich klar die Gründe benennen, warum ich Mitglied bin. In einem tobendem Meer politischer Dummheit und heuchlerisch-blinder Selbstverleugnung, umgeben von selbsternannten Weisen, die die Schaumkronen der Wahren, Guten und Ewigen zu reiten vorgeben, sind mir selbst die schlampigsten Flößebauer lieber und erscheinen mir zielführender, um wieder sicheren Boden unter die Füße zu bekommen, als jene.

    • Wenn Sie einen Kommentar dazu benötigen: Hier haben Sie ihn. Angesichts des kafkaesken Irrsinns, den spätestens seit dem Herbst 2015 diese Bundesregierung mit Merkel an der Spitze über uns gebracht hat, inklusive der ungeheuerlichen materiellen, politischen und ideellen Schadens sowie aller haarsträubenden Kosten, Risiken und Lasten für unser Land, ist die AfD die einzige, wirklich die einzige politische Kraft, die sowohl den Willen als auch die Fähigkeit besitzt, diesen Kurs zu ändern. Und angesichts der aberwitzigen materiellen und propagandistischen Ressourcen, über den die politmediale Kaste verfügt und die sie in ihrer Selbstgleichschaltung ohne die geringsten Skrupel gegen die AfD einsetzt, sind diese Flößeerbauer nicht schlampig, sondern angesichts der ungleichen Ausgangssituation geradezu hochprofessionell und äußerst engagiert zu nennen.

  22. “ »Die Zahl der Ausländer in Deutschland muss halbiert werden« (Helmut Kohl, Die Welt, 17.3.1983).“
    Was waren die damaligen Ausländerzahlen? Ein Zehntel der Heutigen, ein Zwanzigstel??? Und wohin soll es führen. Deutsche als Minderheit soll uns ja schon schmackhaft gemacht werden.

    Die Linke, sprich die große parteiübergreifende Einheitspartei, hat nur eine Angst: Der Macht verlustig zu gehen. Um diese zu sichern wird zu Unterdrückung (Netzkontrolle) und falschen Behauptungen (Hetzjagden) gegriffen. Einen auf Sachebene bei weitem überlegenen Gegner wie die AfD, muss aufgrund der linken offensichtlich nicht funktionierenden Weltenrettungs Revoluzer Phantasiewelt, mit schmutzigen Tricks der Garaus gemacht werden.
    Zu lange gab es wegen den auf links gleichgeschalteten „Parteien“ keine wirkliche Debatte (ein bisschen Show für den trägen Wähler) ansonsten war man sich einig, die eigenen Pläne mit deutschen Ressourcen durchzuziehen. …. Und zwar nicht zum Wohle des deutschen Volkes.

  23. Seit den November-Revolten kommunistischer Milizen und der installierten Räte war selten soviel Linksextremismus wie heute. Nach dem NS-Staat fragten sich viele, wie das passieren konnte. Und heute machen Sie alles mit. Danach fragen sich dann deren Kinder, wie das passieren konnte. Wertlosigkeit, Dummheit, Infantilität und Gier sind das Rezept.

  24. Vielen Dank Herr Unger. „Leider kommt man nicht umhin festzuhalten, dass Alexander Gauland mit Beiträgen wie seiner »Vogelschiss-Rede« derartige Anstrengungen konterkariert. Doch man kann aus dem Gesagten auch hören: Der Nationalsozialismus und damit der Holocaust wären lediglich ein Vogelschiss gewesen. Genau diese mangelnde Trennschärfe, oder bewusste Provokation, macht es Gegnern der Partei so leicht, die AfD pauschal zu diskreditieren.“ Wenn man will, kann man jedes Argument für sich passend umdrehen, ergo ist es für mich unerheblich, ich füge dem Gesagtem immer meine Int.erpretation an.

  25. LEsenwerter Beitrag eines Gastautors. Für mich bemerkenswert, der Satz von Thomas Mann: »Ich bin ein Mensch des Gleichgewichts. Wenn das Boot nach links zu kentern droht, lehne ich mich automatisch nach rechts. Und umgekehrt.«
    Ich kannte ihn nicht, aber ich handele seit Jahren instinktiv danach. Dadurch wird es für die nächsten Wahlperioden keine Alternative zur AFD geben.
    Und das in die rechte Ecke stellen der Spiesserparteien aus dem linksgrünen Merkellager ist idiotisch und ist nahezu abgegriffen und stumpf in der Wirkung. Man holt jetzt zu Rufmord und Existenzvernichtung aus. Was schon schäbig genug ist und die wahren geistigen Untiefen der Gutmenschen zu Tage bringt. Schaut man sich aber die Wählerwanderungen hin zur AFD an, haben alle Parteien in Reihen jahrzehntelange Nazis geduldet. Finde den Fehler.
    Was die Personen Henkel und Starrbatty angeht, so muss man sich veranschaulichen, das zur deren Zeit die AFD nicht wirklich Konservativ war, sondern eher und oft beschrieben eine FDP light.
    Die AFD hat sich nach ihrer Trennung von Lucke, Henkel und Konsorten neu sortiert. Und diese Phase dauert noch an.
    Da im heutigen Parteienspektrums die Gauss’sche Verteilung nicht mehr greift, kann man davon ausgehen das wir wesentlich mehr linksradikale Vertreter in den Parlamenten sitzen haben, die dem Marxismus Leninismus , zu nennen Kretchmann von den Grünen oder bei den LINKEn immer noch der überwiegende Teil , zusammen mit Mutti der DDR nachtrauern. Hier sitzen echte Verfechter des Mauertötungsregimes im Bundestag.
    Kann man von der AFD nicht sagen, das dort irgendwer noch Kontakte zu Nazigrossen hatte.
    Die AFD hat das Vakuum gefüllt, das die CDU hinterlassen hat. Und selbst wenn die CDU oder Teile davon sich wieder auf den Weg zurück machen, darf man dann nicht vergessen das es Wendehälse sind. Erst die nächste neue Generation von CDU müsste dann neu beweisen das sie konservativ denkt und handelt. Und bis dahin tut mir kein Backenzahn mehr weh und ich werde AFD wählen.

  26. aus einem Leserbrief in der FAZ:
    „Ich habe nie soviel geifernden Hass,
    wie bei der AfD gesehen.“

    • Dann empfehle ich mal einen Blick in den Berliner Tagesspiegel.

  27. **** Für alle, an denen diese großartige Lektüre vorbeigegangen ist: Eine Sammlung der Texte ist erschienen unter dem Titel „Die Wiedergutwerdung der Deutschen“. Geisel starb leider zu früh, 1997. Er analysierte das deutsche Trauma und seine häßlichen Folgen messerscharf bereits vor 30 Jahren. Die moralisch verlogene Katastrophe war bereits zu Beginn der Grünen deutlich sichtbar. Ohne dem „Wiedergutmacher“-Autor zu nahe treten zu wollen: Wie viel Geisel-Gedanken hat er, wir bleiben höflich, wohl verarbeitet?

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