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Corona gegen Föderalismus

Zentralismus ist politisch, wissenschaftlich und systematisch falsch

15.10.2020

| Lesedauer: 4 Minuten
Einheitliche Maßnahmen fordern Angela Merkel und Markus Söder. Was aber, wenn Deutschland gerade deshalb bisher relativ glimpflich durch die Pandemie gekommen ist, weil an unterschiedlichen Orten unterschiedliche Ansätze ausprobiert werden?

Was hilft gegen Corona? Um die Frage zu beantworten, kann man raten. Man kann behaupten. Man kann glauben. Man kann aber auch einen Blick auf die nüchternen Zahlen werfen.

Bezogen auf die Einwohnerzahl sieht es da in einem Bundesland besonders schlecht aus: in Bayern. Der Freistaat hat sowohl die meisten Infektionen auf 100.000 Bürger, nämlich 581 – als auch die meisten Todesfälle, nämlich 21 (Stand: 14. Oktober 2020, 20.00 h).

Damit sind im Zuständigkeitsbereich von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) deutlich mehr Menschen infiziert als im Bundesdurchschnitt (da sind es nur 410), und es sterben auch viel mehr Corona-Patienten (bundesweit sind es nur zwölf, jeweils auf 100.000 Einwohner).

Das ist keine neue Entwicklung. Den traurigen Spitzenplatz in der Virus-Statistik hält Bayern ununterbrochen seit dem 20. April 2020, also seit einem halben Jahr. Es ist deshalb wohl nicht übermäßig ungerecht, wenn man Söders bisherige Anti-Corona-Politik als Fehlschlag bezeichnet: Die schieren Ergebnisse sind einfach schlechter als irgendwo sonst in Deutschland.

Bitte merken Sie sich das kurz. Wir kommen gleich darauf zurück.

*****

„Ich plädiere für Einheitlichkeit.“
(Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, 13. Oktober 2020)

Viele Politiker scheinen eine versteckte (oder auch gar nicht so versteckte) Sehnsucht nach uniformen, universalen, undifferenzierten Lösungen zu haben. Anders ist die ständig wiederholte Forderung nach „Einheitlichkeit“ kaum zu erklären.

Dabei verschanzen sie sich meist hinter Experten. Die sind allerdings, erstens, nicht gewählt. Es ist feige von den Politikern und eine unfaire Überforderung der Experten, die Verantwortung für politische Entscheidungen so zu verschieben.

Der Hinweis auf die Experten erweckt zweitens den Eindruck, als hätten all jene, die von Corona Ahnung haben, nur eine gemeinsame Meinung, wie das Virus am besten zu bekämpfen ist. Als Söder am vergangenen Dienstag seine übliche Pressekonferenz nach der Kabinettssitzung gibt, steht links neben ihm Gerald Haug, der Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften „Leopoldina“ – „dem Wissenschaftsgremium schlechthin“, wie der Ministerpräsident betont.

Er hätte auch sagen können: Die akademische Welt steht voll hinter meiner Corona-Politik.

Das ist gleich mehrfach unredlich. In der Leopoldina sind Wissenschaftler aller möglichen Disziplinen vertreten. Ökonomen sind dabei, Informatiker, Gynäkologen. Das sind sicher Koryphäen auf ihren jeweiligen Gebieten – aber ihre besondere Expertise in Bezug auf Corona liegt bei genau null. Zur wissenschaftlichen Rechtfertigung einer bestimmten Politik taugt das nicht. Außerdem erweckt es den Eindruck, es gebe nur eine wissenschaftliche Meinung zu dem Thema. Auch das ist falsch.

„Die“ Wissenschaft und auch die „Einheitlichkeit“ sind letztlich Verstecke. Politiker nutzen sie, um der eigenen Verantwortung für die eigenen politischen Entscheidungen zu entfliehen. Dabei verwischen die tatsächlichen – regional begrenzten, aber dennoch absolut klaren – Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten.

*****

Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann (SPD) springt Söder bei und warnt vor „Kleinstaaterei“ bei der Corona-Bekämpfung. Das ist, mit Verlaub, in jeder denkbaren Hinsicht zentralistischer Quatsch.

Zentralismus ist politischer Quatsch:

Wir erinnern uns kurz: Nirgendwo ist die Anti-Corona-Politik erfolgloser als in Bayern. Viel spricht also dafür, dass Söders Rigorismus nicht die beste Lösung ist. Trotzdem schwebt dem bayerischen Landesvater offenbar vor, das – ausdrücklich nicht erfolgreiche – bayerische Modell ganz Deutschland überzustülpen.

Ausgerechnet der sogenannte Freistaat wendet sich vom Föderalismus ab. Warum aber sollten andere Bundesländer, die mit ihrem Kurs ihre Bürger bisher viel besser schützen konnten, jetzt ausgerechnet bayerischen Vorschlägen folgen?

Zentralismus ist wissenschaftlicher Quatsch:

Die Experten weltweit sind sich denkbar uneinig, wie am besten mit Corona umgegangen werden soll. Christian Drosten ist unstrittig ein international herausragender und hoch angesehener Wissenschaftler. In Deutschland übersieht man aber gerne, dass seine Vorschläge schon in Deutschland (z. B. beim Virologen Hendrik Streeck) durchaus nicht unumstritten sind. Und international kann keine Rede davon sein, dass „die Wissenschaft“ (die es als konzeptionelles Subjekt ohnehin gar nicht gibt) eine auch nur annähernd einheitliche Position zur Corona-Bekämpfung hätte.

Die Weltgesundheitsorganisation zum Beispiel hat eben gerade erst zum Thema „Lockdown“ eine komplette Kehrtwende vollzogen. Bis vor kurzem hatte die WHO noch vor zu schnellen Öffnungen und Lockerungen gewarnt. Vor einer Woche nun empfahl der Mediziner und WHO-Sonderbeauftragte David Nabarro, die Abriegelung von Ländern und Volkswirtschaften zu beenden.

Zentralismus ist systematischer Quatsch:

Das Hin und Her kann angesichts großer regionaler Unterschiede bei der Ausbreitung des Virus eigentlich nicht verwundern. In dieser teilweise immer noch ziemlich unklaren Lage ist es deshalb absolut hilfreich, wenn an verschiedenen Orten verschiedene Ansätze ausprobiert werden. Was in der Metropole Berlin wirkt, muss in den ländlichen Teilen Bayerns nicht sinnvoll sein – und umgekehrt.

Verschiedene Lösungen werden versucht, die beste setzt sich durch: Das ist der Grundgedanke der Konkurrenz – und auch des Föderalismus. Dem Ministerpräsidenten Söder allerdings scheint dieser Gedanke des politischen Wettbewerbs suspekt zu sein.

Stattdessen setzt er auf, man kann es kaum anders sagen, infame Angstmacherei. „Wir erleben überall eine Überforderung des Gesundheitssystems. Es wird sogar schon wieder von Triage gesprochen“, hat Söder ernsthaft im ZDF gesagt.

Zur besseren Einordnung dieser Warnung hilft erneut ein Blick auf die Zahlen: Derzeit sind ganze drei (in Zahlen: -3-) Prozent der Intensivbetten in Deutschland mit Corona-Patienten belegt. Das hat Stefan Willich, Direktor des Instituts für Epidemiologie an der Charité Berlin, im Interview mit der Deutschen Welle erklärt.

Er sehe nicht, so das Fazit des Top-Experten, dass das deutsche Gesundheitssystem in absehbarer Zukunft irgendwie überlastet werden könnte. Genau davor, siehe oben, warnt aber unverdrossen Markus Söder.

Wer nur einen Hammer hat, für den ist eben jedes Problem ein Nagel.

*****

„Zunächst einmal sollte sich jedes Bundesland vor allem um sich selbst kümmern.“
(Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, 14. Oktober 2020)

Entgegen Söders polterndem Rigorismus (und entgegen den Wünschen der Kanzlerin, die sich womöglich auch nicht unbedingt nur an der Volksgesundheit orientiert) sind differenzierte, auch regional verschiedene Maßnahmen der meistversprechende Ansatz.

Andere Ministerpräsidenten, wie Sachsens Michael Kretschmer, sehen das offenbar auch so. Sie wehren sich: gegen Merkel, gegen Söder – und gegen das zentralistische Virus.

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43 Kommentare

  1. Wunderbarer Artikel. Ganz mene Rede.
    Zentralismus ist in etwa das selbe, wie wenn ein Arzt bei einem seiner Patienten die Anamnese durchführt und eine Diagnose stellt und mit dieser einen Diagnose eines einzigen Patienten dann alle anderen Patienten mit dem gleichen Heilungsansatz therapiert.
    Machr keinen Sinn. Insbesondere dann nicht, wenn die Therapie bereits beim ersten Patienten versagt.

  2. Was ist das nur mit diesen ältlichen Damen und Herren in der Politik? Nach einiger Zeit an der Macht werden sie unersättlich und größenwahnsinnig, zeigen besorgniserregende Züge von Narzismus und Psychopathie. Das kann man allein mit Wahlkampf nicht begründen.
    Und genau deshalb ist es so wichtig, e n d l i c h politische Amtszeiten gesetzlich zu begrenzen.

  3. Es gibt keine beste Lösung für eine Verhinderung weiterer Verbreitung, sondern nur das Entstehen überhaupt zu verhindern. Wenn das nicht mehr möglich, ist sofort eine Verbreitung mit allen verfügbaren Mitteln am direkten Ort zu unterbinden. Inzwischen sollte bereits Klarheit darüber bestehen, wie und wo besonders gefährdete Orte entstehen. Die Verbreiter müssen schnell und konsequent ermittelt und und die Verbreitungswege unmittelbar und brachial unterbrochen werden. Es ist dagegen unsinnig, Mehrheiten völlig Unbeteiligter mit Auflagen und enormen Einschränkungen zu belegen und damit Wirtschaft, Bildung und wichtiges soziales Miteinander grundsätzlich zu gefährden.

  4. Die Gefahr durch den Lockdown im Verhältnis zur Gefahr durch das Virus macht aus einem eigentlichen Witz, nämlich aus der Verballhornung eines berühmten Zitates, jetzt eine erschreckende Realität: Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.

  5. „Ich plädiere für Einheitlichkeit.“ oder auch die Maske seien Symbol der Freiheit.

    Söders Ansatz ist alt. Der Busenfreund der Roten Claudia scheint das Führerprinzip verinnerlicht. Zum Glück läuft außer den Bayern keiner einem „Führer“ mit dem Charisma einer Verkehrsampel hinterher.

    Der Föderalismus ist nicht ohne Grund in unserer REPUBLIK. Das hat seinen GRUND und der hat sich auch über 70 Jahre bewährt. Auch wenn das der SED-Mutti, ihren bayrischen Stiefelknecht und der durchdrehenden, auf Videoplattform umschwenkenden BLÖD-Zeitung nicht passt!

  6. Besser 16 Lösungen und 10 davon sind gut, als eine Lösung und die ist schlecht. Und keine gute Lösung ist, wo „Made in Berlin“ draufsteht.

  7. Zitat: “Verschiedene Lösungen werden versucht, die beste setzt sich durch: Das ist der Grundgedanke der Konkurrenz – und auch des Föderalismus.”

    … und auch der Evolution. Haette der liebe Gott die Entwicklung des Lebens zentralisiert, standardisiert und harmonisiert, waeren wir immer noch bei der Ursuppe!

  8. Zunächst: Dass Bayern relativ die höchste Anzahl an positiven Testergebnissen und Todeszahlen hat, kann auch daran liegen, dass anders getestet wird als in anderen Bundesländern (andere Grundgesamtheit der Getesteten –> z.B. mehr Menschen mit spezifischen Symptomen werden getestet).
    Wie dem auch sei, eine Empfehlung für die bayerischen Maßnahmen ist das auf jeden Fall nicht.

    Zu Söder: Dass er ein FJS-Fan ist/war, kann ich nicht glauben, so wie er argumentiert.
    FJS war kein Ideologe, sondern intelligenter Pragmatiker zum Wohl des eigenen Volkes, der natürlich die Vorteile der föderalen Handlungsnotwendigkeiten erkannt hätte, ebenso hätte er sich niemals auf ein „Wissenschaftsgremium schlechthin“ bezogen, das angeblich Inhaber der einzigen Wahrheit ist.

    • Ich glaube eher, dass grad wieder ein Bayer sich einzuschleimen versucht bei Erika, äh Angela.

  9. „Die Politik“ hat den Stein der Weisen gefunden. Das Instrument, mit dem sich die Bevölkerungen leicht lenken und gegebenenfalls auch quälen lassen. Wofür die ihren Politikern dann auch noch dankbar sind.

    Der Stein der Weisen heißt: Umdeklaration. Ein Grippevirus, wie es die Welt jedes Jahr befällt und das jedes Jahr weltweit regelmäßig zwischen 500.000 und 700.000 Todesopfer fordert; ein bisher völlig unbeachtetes, bedeutungsloses Grippe-Virus wurde mit der neuen Bezeichnung „Corona“ oder „Covid19“ oder „SarsCov2“ zur weltweit tödlichen Pandemie-Gefahr hochgejazzt.

    Nicht nur daß die Symptome und das Mortalitätsrisiko von Covid 19 denen der Grippe derart entsprechen, daß man sie nicht auseinanderhalten kann – auch das wellenweise Auftreten spricht für eine „Identität“. „Eine Grippewelle“ beginnt in aller Regel Ende September, erreicht ihren Höhepunkt um die Jahreswende um dann bis zum März/April hin gänzlich abzuflauen. Im folgenden September beginnt „das Spiel“ dann wieder von Neuem. Warum? Grippeviren mögen es moderat bis kalt. Warum wohl sind die tropischen Länder von der Covid-Welle relativ verschont geblieben? Genau so, wie sie vergleichsweise jedes Jahr von der Grippe-Welle verschont bleiben.

    Wenn heute damit hausieren gehen kann, die Mortalität von Covid sei höher als bei einer „gewöhnlichen Grippe“, dann wird das daran liegen, daß in der Vergangenheit ein Herzinfarkt auch auf dem Totenschein ein Herzinfarkt war. Kein Pathologe kam auf die Idee, den Verstorbenen auf Bruchstücke eines Grippevirus zu untersuchen, um ihn dann, falls vorhanden, als „Grippeopfer-Toten“ zu deklarieren. Die „an Grippe Verstorbenen“ zählte man in der Vergangenheit nur anhand der Übersterblichkeit im Monats/Jahresvergleich.

    Heute wird jeder Verstorbene der positiv auf Covid19 getestet wurde, als Corona-Opfer gezählt. Absolut überzeugt bin ich davon: Hätte man in der Vergangenheit jeden Verstorbenen auf das Vorhandensein eines Grippevirus getestet, wäre die Anzahl der „Grippeopfer-Toten“ nicht geringer als heute diejenigen mit „Covid“. Beweise! mir bitte Jemand das Gegenteil.

    Was für mich heißt: Covid werden wir nie wieder los. Es wird uns permanent erhalten bleiben. Das ist zu verlockend. Die grünlinke Klimakirche hat mit Covid den Sozialisten den Zügel in die Hand gedrückt, mit dem sie das Volk an der Kandare halten können.

    Der Wald muß gefegt werden. Die Affen müssen wieder auf die Bäume – wo sie herkamen.

  10. Das Problem ist auch hier der Wähler: Er möchte Zentralismus, die *eine* Wahrheit, die einheitliche *Führung*. Merkel und Söder haben das verstanden und richten sich danach.

    Richtig wäre natürlich: Dinge unterschiedlich machen. Schon weil man nur so sieht, was funktioniert und was nicht.

    • „Das Problem ist auch hier der Wähler: Er möchte Zentralismus, die *eine* Wahrheit, die einheitliche *Führung*. Merkel und Söder haben das verstanden und richten sich danach.“
      In dem Fall mag das stimmen.
      Der Wähler möchte diese klare Führung aber nur deshalb, weil er systematisch und bewusst in Panik gehalten wird – in Bezug auf eine Krankheit, von der den Entscheidungsträgern (und informierten Medien) inzwischen bekannt ist, dass sie nicht gefährlicher ist als eine Influenza.

      Wenn Merkel und Söder sich danach richten würden, was der Wähler mehrheitlich wirklich will, gäbe es nicht:
      Die höchsten Strompreise der Welt – wegen einer bewusst geschürten Panik/Klimapanik und deshalb Abschaltung von grundlastfähigen Stromquellen, auch AKWs! –
      und
      ungebremsten Zuzug von kulturell unpassenden Menschen in unsere Sozialsysteme (warum sich das (!) der Wähler mehrheitlich gefallen lässt, weiß der Geier) .

    • Ich bin aber auch der Wähler und ich will keinen Zentralismus – schon gar nicht aus Berlin oder München.

  11. Vielleicht könnte in diesem Zusammenhang mal ein Artikel zu Jena erstellt werden? Denn Jena war die erste Stadt, die mit „unverhältnismäßigen Maßnahmen“ laut Außenministerium und Bundeskanzleramt das Corona-Geschehen eindämmen konnte.
    https://rathaus.jena.de/sites/default/files/2020-03/allgemeinverf%C3%BCgung_quarant%C3%A4ne_1.pdf
    Am 24. März erklärte der Oberbürgermeister, dass ganz Deutschland ein Hochrisikogebiet sei und jeder, der nach Jena einreiste, zwei Wochen lang unter Quarantäne gestellt werden müsse.
    Wann reisten eigentlich die letzten Iraner ohne Gesundheitskontrolle nach Deutschland ein?

    Leider werden diese Fakten durch die Maskendiskussion überlagert.
    „Aus den Infektionszahlen dieser Städte und Landkreise berechneten die Forscher dann einen Durchschnitt, der den Infektionszahlen entsprechen könnte, die Jena ohne Einführung der Maskenpflicht zum 6. April möglicherweise gehabt hätte. „Nach unseren Berechnungen tut sich eine signifikante Kluft zwischen den Fallzahlen in Jena und der Vergleichsgruppe ohne Maskenpflicht auf“, sagt Koautor Prof. Dr. Timo Mitze von der University of Southern Denmark. Zwanzig Tage nach der Einführung der Maskenpflicht in Jena sei die Gesamtzahl der dort registrierten COVID-19-Fälle lediglich von 142 auf 158 gestiegen, im „synthetischen Jena“ hingegen von 143 auf 205. Die Zunahme der Infektionen in Jena entsprach also nur etwa einem Viertel der Zunahme in der Vergleichsgruppe.“
    https://healthcare-in-europe.com/de/news/welche-rolle-spielt-maskenpflicht-bei-der-covid-eindaemmung.html

    Mit Maskenpflicht in Jena ist übrigens die Anzahl der Fälle in den letzten 20 Tagen von 210 auf 254 gestiegen.

    Ein amerikanischer Arzt hat die „Studie“ kurz nach Veröffentlichung mit folgenden Worten kommentiert:
    „Was zum Teufel ist das? Eine ausgefallene Art und Weise zu sagen, dass es eine ganze Reihe von Gründen dafür gab, dass die COVID-19-Fälle zurückgegangen sind, aber wir haben einen Haufen Mathematik verwendet, um Sie davon zu überzeugen, dass es die Masken waren.“

  12. Zentralismus ist ein intellektueller Fehler, weil Wissen dezentral verteilt und darüber hinaus dessen Herausgabe nicht erzwingbar ist. (vgl. Hayek Wissen in der Gesellschaft)

    • Moment mal… haben Sie gerade „Wissen“ im Zusammenhang mit der Regierung erwähnt?

      • Na klar: Anmaßung von Wissen (Auch Hayek)

  13. Passend dazu wurde heute Morgen die Propaganda vorbereitet:
    Um 7.40 Uhr wurden auf n-tv die Zuschauer zur Teilnahme an einer Umfrage aufgefordert. Die Frage kann ich leider nicht mehr genau zitieren, aber lautete ungefähr „Wie bewerten Sie die vereinbarten Maßnahmen?“ Ineressant waren die nagebotenen Antwortmöglichkeiten:
    1. „sind ausreichend“ – Tel Nr 01xxx- xxxx 31
    2. „noch strengere Maßnahmen erfroderlich“ – Tel- Nr 01xxx – xxxx 32
    Morgen steht dann auf jeden Fall in den Propagandablättern, dass die Bevölkerung zu 100% hinter der Regierung steht!

    • Mit diesen Umfragen wollen die Sender durch die kostenpflichtigen Nummern doch nur Geld verdienen. Wer da überhaupt anruft und mitmacht ist meiner Meinung nach schon nicht mehr ganz dicht,

  14. „Zentralismus ist politisch, wissenschaftlich und systematisch falsch“
    Widerspruch: Demokratischer Zentralismus war das von Lenin ent-
    wickelte „Erfolgsmodell“ der DDR. Da wir immer mehr Tendenzen
    auf dem Weg zu diesem Erfolgsmodell erkennen wäre es also eine
    logische Konsequenz den Absturz Deutschlands auf diesem Wege
    weiter zu verfolgen. Lenin hat dieses Prinzip in seiner Schrift
    „EIN SCHRITT VORWÄRTS, ZWEI SCHRITTE ZURÜCK“ präzisiert. Die Erfolge solcher Politik sind heute nachweisbar. Wie die jüngste Geschichte bewiesen hat. Entscheidend für den Erfolg ist der 2. Teil
    der Überschrift von Lenins Schrift.
    Der Beweis ist erbracht denn Theorie und Praxis stimmen überein .

  15. Sehr geehrter Herr Frisch, das mag Alles richtig sein, was Sie pro Diversität! und Föderalismus schreiben. Sie uebersehen allerdings den totalitaeren Plan, der hinter dieser Zentralisierung steckt, denn Zentralisierung heisst, zentrale Macht und Kontrolle ueber Alles. Dass Figuren wie Merkel und Soeder Zentralisten sind und sein muessen, ergibt sich aus ihrer politischen Zielsetzung. Die Zentrale der Zukunft ist fuer Merkel auch nicht Berlin, sondern Brüssel, vorerst, bis es eine Weltregierung gibt. Ein Merkmal totalitaerer Systeme ist die absolute Zusammenballung der Macht an einer Stelle, in der Regel bei einer Person. Natuerlich sieht sich Soeder, mindestens so gefährlich wie Merkel, an dieser Stelle. Uebrigens heisst fuer Soeder Einheitlichkeit, dass Alle nach seiner Pfeife tanzen. Natuerlich gibt es in dieser Politkaste zuviele, die, intellektuell überfordert, ernsthaft glauben, dass immer Mehr vom Falschen die Lösung ist oder die, weil ohne Ziel, das Tempo erhöhen. Merkelsoeder gehoeren nicht zu dieser Kaste, sie spielen mit ihr. Ihr Ziel ist der Absolutismus, wie er bereits seit einigen Jahren des Merkelregimes deutlich wird. Corona liefert nun die Rechtfertigung fuer den naechsten Schritt, denn, wie es RKI bereits ankündigte :Auch nach einer Impfung, die dann natuerlich immer noch nicht den totalen Schutz bietet, wird sich nichts aendern. Na sowas.

  16. Die EU ähnelt von innen und von außen ein UdSSR-Politbüro-Nachbau. Wo 1-Minute lang vor 20 bis 30 Puppen-Politiker «debattiert» werden darf. Das legitime, deutsche Parlament wird stets umgangen (Koalitionsvertrag, Listenplätze, Hinterzimmer, Gleichschaltung), es darf keine Opposition in zwangsfinanzierten Talk-Shows auftreten. Die Zukunft ist genauso alternativlos wie die Politik.

  17. Der Söder…
    Ist doch klar, wenn er demnächst Bundeskanzler wird, kommt ihm der neue Zentralismus sehr entgegen: dann kann er alles von Berlin aus bestimmen.

  18. Ich plädiere auch für den föderalen Ansatz, da es in den jeweiligen Regionen unterschiedliche Befindlichkeiten geben kann.

    So bestehen auch die USA aus unterschiedlichen Bundesstaaten, bei denen sich die Maßnahmen gegen Corona jeweils unterscheiden können. Es gibt teilweise große regionale Unterschiede in den USA. Ich kann das schon beurteilen, weil ich fast jeden Bundesstaat dort kennengelernt habe.

    So wird der Bundesstaat South Dakota bei Corona heute als das “amerikanische Schweden“ bezeichnet.

    Der Staat ist berühmt für Mount Rushmore und die Black Hills. Es ist der Staat der Great Plains, wo früher die großen Büffelherden durchgezogen sind und die Indianer des Sioux Stammes lebten.

    In South Dakota wurde vom Governor Kristi Noem der schwedische Ansatz bei der Coronakrisenbewältigung gewählt, d.h., man wollte so wenig Freiheiten wie möglich bei den Bürgern einschränken und setzte eher auf das Prinzip der Selbstverantwortung und der Selbstdisziplin.

    Wie auf TE bekannt, gab es in Schweden zu keiner Zeit einen Lockdown und es gab auch keine Mundschutzpflicht.

    Trotzdem ist bis heute das Massensterben in Schweden ausgeblieben.

    Ende August gab es keine einzige Person mit Corona auf einer schwedischen Intensivstation. Ich habe darüber auf TE in einem Beitrag berichtet. Mich kann man hier gerne fragen und ich würde den dann auch extra raussuchen. In der Millionenmetropole Stockholm arbeiteten die Friedhöfe zu keinem Zeitpunkt bis zum Anschlag.

    Meine Schlußfolgerung ist jetzt die, dass eine differenzierte regionale Betrachtungsweise bei den Maßnahmen gegen Corona durchaus angebracht ist.

    Von einem Volljuristen mit Bayerischem Prädikatsexamen wie Herrn Söder ist schon zu verlangen, dass er dazu auch imstande ist.

    South Dakota: America’s Sweden

    https://www.aier.org/article/south-dakota-americas-sweden/

    In South Dakota sind die drakonischen Maßnahmen, wie wir sie zum Beispiel im Staate Kalifornien sehen konnten, kategorisch zurückgewiesen worden.

    Dem kalifornischen Ansatz wollte man dort nicht folgen und wählte einen eigenen “schwedischen“ Weg.

  19. Es geht doch gar nicht um Zentralismus sondern die Umwandlung zu einem totalitär-sozialistischen Staat, die schon weitgehend fortgeschritten ist. Wirre Planwirtschaft („Klima“, Energiewende, etc.) hat die Freie Marktwirtschaft ersetzt. Wer seine Meinung frei äußert wird als krank (Verschwörungstheoretiker) ode kriminell etikettiert und gesellschaftlich und wirtschaftlich vernichtet. Der Rechtsstaat wurde abgelöst durch ein Zwei-Klassensystem (Migrant oder nicht) und es gilt gefühltes Recht. Die Medien bezeichnen ihr Mitläufertum mit den Regierenden als „Haltung“. Wer lediglich Zentralismus als Problem benennt, hat den Schlag noch nicht gehört.

  20. Die sogenannte Pandemie ist eine Massenhysterie, nichts sonst. Die Zahl der Erkrankten läßt sich mit keinerlei Maßnahmen korrelieren. Weder haben Länder mit besonders rigiden Maßnahmen besonders wenige Erkrankte, noch Länder mit lockeren Maßnahmen besonders viele. Es läßt sich auch keine Übersterblichkeit feststellen, die sich von einer Grippeepidemie unterscheidet, im Gegenteil, die Corona-Probleme sind kleiner.

  21. Obwohl mich in diesem Land inzwischen fast nichts mehr überrascht, habe ich naiverweise gedacht, dass die Politik begriffen hat, das der 1. Lockdown ein verheerender Fehler war, und man gezielter und punktueller an die Sache rangehen muß. Schließlich haben sich Politiker so geäußert.
    Nun alles auf null zurück , mit dem 2. völlig sinnlosen Lockdown wird gedroht, und ich bin mir sicher, das ziehen die auch durch, auch wenn dann die Rest-Wirtschaft endgpltig vor die Wand fährt. Es ist wirklich unfassbar.

  22. Da wird der Maggus aber eine unruhige Nacht gehabt haben, zunächst mußte er bei der PK auf dem unscheinbaren, ehemaligen Tschentscher Sessel Platz nehmen und dann war seine Kanzlerin sowas von überhaupt nicht zufrieden mit den neuen luschi Drangsalierungen.

  23. Nirgendwo in Deutschland gibt es so viele Corona-Infizierte und so viele Pannen bei der Testung, wie in Bayern. Tausende Tests konnten überhaupt nicht mehr zugeordnet werden und lagen „auf Halde“. Aber Söder glaubt, Pluspunkte sammeln zu können, indem er den „harten Hund“ markiert. Man könnte auch sagen: „Mit eiserner Entschlossenheit in die falsche Richtung“! In der Psychiatrie sagt man dazu: „Illusionäre Verkennung der Realität“. Wenn solche Menschen sich und/oder andere gefährden, ist das ein Grund für eine Zwangs-Unterbringung in der „Geschlossenen“. Dieser infantile Mensch gefährdet ganz Deutschland und will Kanzler werden….???? Ohje…! Gott schütze Deutschland!

  24. Wenn man fragt, warum D gut mit der Infektion klarkommt, so sind m.E. vollkommen andere Fakten relevant, als die Einflüsse der Politik:

    – gut eingespieltes Gesundheitswesen mit niedergelassenen Ärzten und Kliniken;
    – gut eingestellte Versorgung der Chroniker;
    – sichere Versorgung mit Medikamenten, bes. für Chroniker;
    – relativ ordentliche Situation in der Pflege;
    – ausreichend Resourcen in Kliniken und Pflege;
    – verantwortungsbewußtes Verhalten kulturell deutscher Bürger;
    – Vermeiden irrsinniger Maßnahmen durch die Politik wie z.B. in den USA, SPA, ITA, FRA und anderswo.

    Gerade der letzte Punkt ist wichtig – in den genannten Ländern wurden oft Erkrankte zur „Entlastung“ der Kliniken in Pflegeeinrichtungen untergebracht und so ganze Altenheime durchinfiziert. Das war in ITA aber auch mancher demokratisch regierten Region der USA so, fast so etwas wie vorsätzliche Tötung durch die Politik!

  25. Söder ist ein reiner Propagandist. Fakten interessieren diesen so gut wie überhaupt nicht. Heute Morgen wurde im Lokalradio meines Landkreises in Bayern verkündet, dass die 7 Tagesschwelle mit 52 überschritten sei. In der Kreisstadt wären sogar die 60 gerissen worden. Gleichzeitig verkündet die Sprecherin, dass auf den Intensivstationen der Kreiskliniken genügend Kapazitäten frei wären. Kein einziges Intensivbett ist mit einem Coronapatienten belegt. Mir geht diese Panikmache mit den sogenannten Infektionen, also positiven Tests, inzwischen ziemlich auf den Geist. Was machen Merkel, Söder und Co., wenn wirklich mal eine tödliche Infwktion umgeht?

  26. Die Herrscherin und ihr Kronprinz – schlimmer geht nimmer.

  27. Das ist schon pervers. Söder ist im Schlepptau von Merkel zum rigorosen Zentralisten geworden, während das Bayern der Vor-Söder-Periode vernünftigerweise immer auf Eigenständigkeit und Bewahrung förderaler Strukturen größten Wert legte.
    Söder hat sich für eine Corona-Politik der Angstmache und Gleichmacherei entschieden. Glücklicherweise gibt noch andere MPs, ebenfalls Union, die diesen Kurs nicht mittragen.
    Sachsen verdient den Titel „Freistaat“ zu Recht. Das Söder-Bayern kann sich den „Freistaat“ abschminken.

    • Bin völlig d’accord. Nur: Freistaat heißt „ab heute haben wir keinen König mehr“, sprich bedeutet ganz was anderes.

      • Wo doch auch die Maske laut Herrn Söder Freiheit bedeutet. Je mehr Maskenzwang auch im Freien desto mehr wird Bayern seiner Rolle als Freistaat gerecht.

      • Naja, da gibts schon Parallelen. Nur das es sich nicht um einen König, sondern in diesem Fall um eine Königin handelt.

    • Ich finde es gut, dass Herr Söder in Schweden nix zu sagen hat.

      Dort war zu keinem Zeitpunkt trotz fehlenden Lockdowns und trotz fehlender Mundschutzpflicht das Gesundheitssystem überlastet.

      Ein Massensterben ist in Schweden bis zum heutigen Tage ausgeblieben.

      Aktuelle Bestätigung jetzt auch hier:

      Swedish Health Chief Said Country Avoided Lockdown To Prevent „Pandemic Fatigue“

      https://www.zerohedge.com/medical/swedish-health-chief-said-country-avoided-lockdown-prevent-pandemic-fatigue

      Die ganze Angstmacherei, Hysterie und Panikmache eines Herrn Söder wäre in Schweden kontraproduktiv gewesen und hätte die schwedische Gesellschaft und schwedische Wirtschaft aufs Schwerste beschädigt. Das sollte man sich mal durch den Kopf gehen lassen.

      Ich kann den Deutschen nur raten, mal näher auf Schweden zu schauen.

    • Söder schwant, dass ihm sein Rigorismus auf die Füße fallen könnte. Wenn er erreicht, dass alle seinem Beispiel folgen, fällt seine Fehlkalkulation der letzten Monate nicht mehr so auf. Vielleicht hofft er sogar, dass die anderen Bundesländer mit dem Freistaat gleichziehen.

      • Das Duo Söder/Merkel konnte sich bei der MP-Konferenz nicht vollständig gegenüber den Interessen der widerspenstigen Ministerpräsidenten durchsetzten.
        Jetzt können sie nur auf steigende Referenzahlen bei Neutestierungen hoffen
        „Dann sehen wir uns in 10 Tagen eben wieder“, so die Kanzlerin.
        Söder setzt voll auf die „zweite Welle“. Er will unter allen Umständen der Corona-Scheriff sein und verspricht sich hiervon politischen Mehrwert. Dass Bayern unter den Bundesländern miserabel dasteht in Sachen Infektionsrate ist für ihn natürlich hochnotpeinlich, was er irgendwie durch einen scharfen Auftritt zu kompensieren versucht. Die Bayern sollen jetzt weniger Bier trinken, dann verkrümelt sich das Virus. Soviel Schaumschlägerei auf dem Bierkrug war selten.

      • Das kommt mir auch schon lange so vor, dass die Politiker geradezu darauf warten, dass die Zahlen dramatisch immer weiter steigen, damit sie sich noch mehr ins Rampenlicht setzen können mit noch drastischeren Aktionen.

  28. Herr Söder ist inzwischen auf den zentralistischen, letztlich globalen Zug aufgesprungen. Er hat, wie so viele andere, die Bedeutung der enormen Vielfalt aller Lebewesen auf unserer Erde noch nicht begriffen. „Dem Simpel ist alles simpel“, heißt es schon im Simplizius Simplizissimus.

    • Bayern an sich ist doch schon immer auch zentralistisch, da alles von München (Südbayern) diktiert wird. Franken bzw. Nordbayern hatte noch nie großes Mitbestimmungsrecht. Bei Corona ist es ja genauso, wo doch die meisten Infizierten im Süden Bayerns sind, von einigen Hotspots wie Würzburg oder Nürnberg mal abgesehen, muss ganz Bayern unter den strengen Maßnahmen leiden, obwohl in manchen Gegenden von Corona keine Spur ist.

  29. Wenn der Herr Söder seinen Rigorismus nur mal gegen den rücktrittsresistenten Genossen Scheuer vom Verkehrsministerium kehren wollte — wie Herr Tichy, so Genosse Scheuer. Bundeseinheitliche Regeln. Für alle.

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