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TE-Expertenforum zur Energiewende

„Wir brauchen Gaskraftwerke, die wir nicht haben, für Gas, das wir auch nicht haben“

11.10.2022

| Lesedauer: 5 Minuten
Mehr Respekt vor der Wirklichkeit! Die Forderung des Politologen Werner Patzelt war eine Art Fazit des Dresdner TE-Expertenforums zur Energiepolitik.

Über 500 Menschen waren am Montagabend in die Messehalle in Dresden gekommen, nicht nur aus Dresden, sondern aus ganz Deutschland und auch aus Österreich. Es ging nicht um eine Unterhaltungsshow, sondern um anspruchsvolle wissenschaftliche und technische Themen rund um die Energiewende.

Die Auswirkungen bedrohen mittlerweile jeden einzelnen, jeden Handwerksbetrieb, jedes Unternehmen. Den Strom hat die Energiepolitik knapp und damit teuer gemacht, der Industriestandort Deutschland ist akut bedroht. Erdgas ist ebenfalls knapp und extrem teuer geworden, bedroht damit nicht nur Dünger und Adblue produzierende Stickstoffwerke, sondern auch alle anderen Fabrikationsstätten wie Papier-, Glas- und Zementfabriken, die hohe Energiemengen benötigen. Die stellen hierzulande die Produktion ein und verlagern sie ins Ausland.

Viele Gründe, sich erhebliche Sorgen zu machen und zu fragen »Wer rettet uns vor der Energiewende?«. Und das drei Stunden lang, zuerst in Vorträgen, dann in einer Diskussion.

Die komplette Veranstaltung können Sie hier nachverfolgen. 

»Die Energiewende ist krachend gescheitert. Seit drei Jahren sind  die Energiepreise, und die Strompreise gestiegen. Seit drei Jahren haben wir so ziemlich die höchsten Strompreise in der Welt«, führte Roland Tichy aus, »mit Folgen für die Verbraucher und die Industrie.«

LIVESTREAM AB 18:00
TE-Expertenforum: Wie retten wir uns vor der Energiewende?
»Die Lage verschärft sich von Tag zu Tag. Jetzt werden Märchen erzählt. Märchen heißt doch immer, dass man einiges vergisst. Nicht in den Märchen enthalten ist die Tatsache, dass in den Koalitionsvereinbarungen, die vor einem Jahr geschlossen wurden, drinsteht, wir brauchen 30 Gaskraftwerke.«

»Wir brauchen Gaskraftwerke, die wir nicht haben, für Gas, das wir auch nicht haben – das ist die Logik der Energiewende.«

Was kostet die Energiewende? Das hat Prof André Thess, Inhaber des Lehrstuhls für Speichertechnik an der Universität Stuttgart, vor vollbesetzter Messehalle vorgerechnet. Er beschäftigte sich mit seiner Heimatstadt Dresden und präsentierte Fakten. Denn die soll bis spätestens 2040 oder 2050 klimaneutral werden. Löblich meinte er. Er rechnete in seinem Vortrag vor, was das bedeutet. Und auf dass es mit den Zahlen nicht ganz so trocken werde, vergleicht er sie mit den Kosten für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche. Der hat etwa 180 Millionen € gekostet.

Er beschreibt, wie die Stanford Universität in Kalifornien nur Wärme und Kälte »decarbonisiert«, dabei nur das Heizkraftwerk durch Fotovoltaik ersetzt hat. Das funktioniert im Prinzip – es kostet nur die Kleinigkeit von 485 Millionen $. Umgerechnet auf Dresden bedeutet dies, dass es 44 mal den  Wiederaufbau der Frauenkirche kosten würde, nur die Stadt mit sogenannter CO2 neutraler Wärme zu versorgen. Thess: »Das ist ein Fakt.«

Treibstoffe wie Kerosin für Flugzeuge CO2-neutral herzustellen, funktioniert im Prinzip auch. Thess stellt den Preis von 0,50 € an Kosten für ein Liter Kerosin oder Diesel für die Fliegerei oder das Auto dem Preis gegenüber, den die Herstellung von sogenanntem CO2-neutralen Treibstoff verschlingt: dies sind 3,50 €. »Und wenn Sie das Kerosin nach dem sogenannten Goldstandard herstellen, dann sind Sie bei zehn Euro.«

Er rechnet um, was der nächste Urlaubsflug kosten würde. Für eine vierköpfige Familie würde der Flug von Dresden nach Palma de Mallorca 1200 € an Zusatzkosten ausmachen. Ein Flug nach Bali würde 10.000 km kosten. Fazit von Thess: »technisch machbar, finanziell relativ teuer.«

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„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
In der Bilanz müssen für ein sogenanntes klimaneutrales Dresden im günstigsten Fall 12,5 Milliarden an Investitionskosten aufgebracht werden, im mittleren Fall 29 Milliarden und im schlimmsten Fall (»Das ist so ähnlich wie Berliner Flughafen, Stuttgarter Hauptbahnhof usw. – also keine Dinge, über die man jetzt unbedingt lachen muss oder lachen kann«) sind das 81,5 Milliarden. »Das sollten wir unserem Bürgermeister mal erzählen.«

Nach der zweiten Berechnungsmethode aus der sogenannten »Klimaökonomie« würde man eine »CO2-Vermeidungskostenrechnung« anstellen, bei der man ausrechnet, wie viel die Vermeidung eine Tonne CO2 kostet. Dresden emittiert pro Jahr 5 Millionen t CO2. Das sind auf 20 Jahre gerechnet 100 Millionen Tonnen und umgerechnet 100 Milliarden € an Investitionskosten. Wie sagt Professor Thess so schön: technisch machbar, aber leider teuer. »Das Märchen von der billigen Energiewende ist damit offensichtlich ausgeträumt oder ausgeräumt.« 

Professor Michael Beckmann weist darauf hin, dass es in der Energieversorgung nicht nur um die Umweltverträglichkeit geht, sondern auch um die Wirtschaftlichkeit und die Versorgungssicherheit. »Wir brauchen Energie in Europa, in Deutschland, um eine technologische Souveränität zu haben.« Darunter falle auch die digitale Souveränität. »Wenn Sie sich vorstellen: ein Gigabyte Netflix sind 0,06 Kilowattstunden – und da reden wir schon ganz gewaltig dann über große Energiemengen im Zusammenhang mit der Digitalisierung.«

Europa habe keine Rohstoffe zur Verfügung, die müssen zum Beispiel über Recycling zurückgewonnen werden – und dazu werden ebenfalls erhebliche Energiemengen benötigt. 

Er macht die Größenordnungen und die unvorstellbar großen Bedarfe an Energie deutlich. Deutschland hat einen Endenergiebedarf von rund 8000 Petajoule. »Das bedeutet, wir müssen eigentlich vorn in das System für jeden Bürger, vom kleinen Kind bis zum Rentner, sechs große Big Bags an Steinkohle sehen. Da haben Sie vielleicht eine Vorstellung, was das bedeutet.« Das sind jene ein Kubikmeter große Säcke gefüllt mit Steinkohle. 

Sein Fazit zum bisherigen Stand der Energiewende: »Die Energiewende, so wie sie gedacht ist, ist technisch noch nicht auf einem Reifegrad angekommen, wo wir diese umsetzen können. Wir nehmen Kapazitäten aus dem Markt, ohne eine neue Lösung zu haben. Wir verkennen völlig die Größenordnung, die dahinter steht: Wie viel Gigawatt an Wind und Sonne wir brauchen. Natürlich geht das in Excel alles ganz super, aber in der Realität ist es sehr schwierig.«

PEINLICH FüR GRüNE
Greta Thunberg gibt der Kernkraft ihren Segen
Auf das wirtschaftliche Desaster, dass sich bereits ankündigt, weist Professor Fritz Vahrenholt hin: »Nur fünf Meldungen aus den letzten Tagen: Das Hamburger Unternehmen Ibeo Automotive Systems ist mit 400 Mitarbeitern insolvent. Kronos Titan drosselt Titandioxid Produktion: 350 Mitarbeiter. Glencore stoppt Nordenhamer Zinkhütte 750 Mitarbeiter. Chemieindustrie am Standort Leuna drosselt Produktion wegen Energiekrise auf die Hälfte – 12.000 Mitarbeiter. Die Pfälzer Gießerei Heger 400 Mitarbeiter – insolvent.« Die produzieren Gussstücke für Windkraftanlagen. »Die Politik zuckt mit den Achseln und verweist auf Putin. Die Erschütterung der deutschen Industrie aber begann bereits vor der Ukraine.«

Das Ansteigen der Strom- und Gaspreise ist politisch gewollt. »In Europa wurden seit 2017 mehr als 20.000 Megawatt Kohlekraftwerke stillgelegt, allein 11.000 Megawatt in Deutschland. Hinzu kamen in Deutschland noch 4500 Megawatt Kernkraftwerke.«

Nicht nur in Deutschland: In England wurden sieben Kohlekraftwerke stillgelegt, in Spanien ebenfalls sechs Kohlekraftwerke, in Holland drei Kohlekraftwerke – in ganz Europa. Vahrenholt: »Das war der Green Deal!«

Doch die angepriesene Rettung der Energiewende, die Windräder, liefern zu 80 % des Jahres nicht genügend Strom, an 120 Tagen liefern sie überhaupt keinen Strom. Vahrenholt: »Und wir hören jetzt landauf, landab: ‚Wir müssen einfach nur noch mehr von dem Gleichen bauen, dann haben wir die Lösung.‘«

Der Grund für die Katastrophe soll die CO2 Problematik sein, wie das auch vom Bundeswirtschaftsminister erzählt wird. Die strukturelle Krise unserer Zeit sei die globale Erwärmung. Vahrenholt: »Ich glaube, wir haben eine ganz andere strukturelle Krise. Uns brechen die Arbeitsplätze, uns bricht die Wirtschaft weg, und es bricht vor allen Dingen die Wertschöpfung weg.«

»Wir haben seit sieben Jahre keine Erwärmung mehr – wer hätte das gedacht? Es wird Ihnen aber nicht berichtet.«

GRASSIERENDE UNVERNUNFT
Statt Gaspreisdeckel mehr Kraftwerke!
Seit der Niedersachsenwahl sei klar, die eigenen Vorkommen an Öl und Gas werden jetzt nicht mehr genutzt. Doch dort liegen noch riesige Schätze, die Deutschland auf 40 Jahre unabhängig machen würde von Erdgasimporten. Seine Hoffnung liegt auf den großen Erdgasvorkommen, die ebenfalls in Ostdeutschland, in Mecklenburg-Vorpommern, in Brandenburg und in Sachsen-Anhalt liegen. »Ich kann nur sagen: ‚Ran und möglichst schnell hier initiativ werden!«

Ein Weiterbetrieb der Kernkraftwerke sei eine Selbstverständlichkeit. Drei Kernkraftwerke versorgen 10 Millionen Haushalte mit Strom – kontinuierlich. »Das können wir doch nicht aufs Spiel setzen!«

Der Politikwissenschaftler Werner Patzelt fasste zusammen: »In Deutschland ist es Mode geworden, zu glauben, wenn ich mir ein politisches Ziel setze, dann ist es nachgerade gewährleistet, dass dieses Ziel auch erreichbar ist. Aber das ist ein Irrtum. Selbst eine noch so große parlamentarische Mehrheit kann aus einer Windstille keinen Wind generieren. Sie kann vielleicht aus einem Mann rechtlich eine Frau machen. Das will ich nicht bestreiten. Aber ob das dann auch schon die Physiologie verändert und die Anschlussfragen – das steht wiederum auf einem anderen Blatt.« Er fordert mehr Respekt vor der Wirklichkeit und mehr Respekt vor den Mühen, herauszubekommen, was wirklich der Fall ist.

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43 Kommentare

  1. Schellnhuber hin, Graichen her. Diese Übungen werden von den Apologeten der grünen Ökonomie als „Weltrettung“ aufgeblasen. Dass dies dabei ein rabiates logisches Defizit beinhaltet, erkennt jedermann: Deutschland und seine Emissionen sind viel zu gering, um einen signifikanten Einfluss bei einem derartigen wohlstandsbesoffenen Moralgefecht zu entfalten.
    Da müsste schon China, die USA oder Indien etwas machen. Massenpsychologie arbeitet nicht selten mit wenig sinnvollen Slogans und Versprechen. Hinter diesen stehen aber i.d.R. konsistente, weitreichende Planungen. Der Slogan auf der Packung bezweckt im Kalkül lediglich das Nudging.
    Dass die EU-Ökonomie zur Speerspitze „grüner“ Technologien werden will, ist klar. Warum sollte sie sich sonst so auffällig anhänglich an die entsprechenden Parteien haften, und ihr Zugpferd aus dem Hause Blackrock derart eklatante Beisshemmungen gegenüber dem vermeintlichen Konkurrenten zeigen.
    Herr Merz ist kein „niemand“. Er hatte nicht nur in der Privatwirtschaft sondern auch bei der Transatlantikbrücke eine hervorgehobene Rolle. Wer soll ihm ernsthaft abnehmen, dass er nicht zu härterer Oppositionsarbeit fähig wäre. Hier schliesst sich der Kreis, wenn man Herrn Söders Aussage erinnert: „die Grünen sind die Konkurrenz, aber die AFD ist der Feind“. Ein Wirtschaftsraum Öko2.0 wird gewünscht, kein Flickenteppich renationalisierter Befindlichkeiten. Die Investments von Blackrock, Vanguard u. Statestreet sprechen für sich.
    Ob die weitblickenden grünen Strategen auch ein Auge auf die Kollateralien in der zweiten und dritten Welt geworfen haben? Wo in Europa Ersparnisse und Arbeitsplätze vernichtet werden, dürfte der vielfältige Mangel in Afrika mehr Tote erzeugen als ein Krieg es könnte. So weit reicht die internationale Solidarität offenbar doch nicht.

  2. Bislang haben Ideologien immer noch über Naturgesetze gesiegt … wenn man genügend ideologisch gefestigt war. Da das aber nicht gewährleistet war, ist dieser Ansatz immer wieder in die Hose gegangen. Daraus folgt: Diesmal muss an der Linientreue deutlich härter gearbeitet werden – bereiten wir uns darauf vor!

  3. Was ich nicht verstehe ist, dass die einzige Partei, die genau das, was TE von der Politik fordert, größtenteils als Anträge in den Bundestag einbringt, nicht medial unterstützt.“

    Die Frage ist, was Sie unter „medial unterstützen“ verstehen? Parteinahme? Das wäre nicht zu begrüßen, denn ich erwarte schon, dass ich von TE neutrale und faktenbasierte Informationen erhalte.
    Als die Neutralität nicht verletzend (soweit so etwas überhaupt möglich ist) wäre allerdings zu begrüßen, wenn berichtet würde wie vernünftige, nützliche und sachlich fundierte Anträge der AfD durch gemeinsames Vorgehen des Parteienkartells abgeschmettert werden. Und das nur, weil die AfD die AfD ist! Das schadet letztlich der Demokratie und dem Land. 

  4. Wir haben 2 ganz große Probleme. Das erste Problem ist die wachsende Weltbevölkerung. Nur dieses, m. E. das größte Problem, wird nur ganz selten erwähnt. Diese Menschen wollen ernährt werden, sie wollen Berufschancen haben und in einer digitalen, nicht abgeschotteten Welt (mit Ausnahme Nordkorea) werden auch diese Menschen Wünsche nach Wohlstand und Konsum äussern.
    Das zweite große Problem sind insbesondere die deutschen, aber auch andere europäische Politiker, die ihre wirren links-grünen Ideologien durchdrücken wollen, koste es was es wolle. Und diese politischen Ideologen, die in den Parlamenten an der Macht sind, sind i. d. R. ohne entsprechende Berufsausbildung, Dauerstudenten ohne Abschlüsse (meist in Geisteswissenschaften, aber nicht in Wirtschaft und Technik) und oftmals nur aufgrund von Quoten (Geschlechterquoten, Parteienproporz pp.) auf diese Schaltstellen der Macht gekommen.
    Jeder real denkende Mensch wird folgendes unterschreiben können:
    Ohne Nutzung fossiler Energien werden wir auf dieser Welt NIEMALS diese Güter produzieren können, nach der die immer größer werdende Weltbevölkerung schreit. Ohne Einsatz von Düngemitteln kann NIEMALS diese Menge von Nahrungsmitteln produziert werden, die diese Weltbevölkerung braucht. Ohne Einsatz von Pestiziden und anderen Mitteln werden Missernten en masse die Folge sein. Sarkastisch kann man dann sagen, die Weltbevölkerung wird auf ein entsprechendes Maß wieder reduziert. Mit anderen Worten, es wird dann ein Massensterben durch Hungersnöte geben. Kriege und Menschenverschiebungen werden die Folge sein! Und da werden uns in Europa auch noch so hohe Zäune nicht schützen, wenn die Menschen dann überhaupt noch in ein Europa, das dann auf 3.-Welt-Niveau gesunken sein wird, kommen wollen.

  5. Respekt vor der Wirklichkeit: was sind denn die geschätzten Kosten des Klimawandels? Kann man das Mal gegenüberstellen? Dass der schnelle CO2 Ausstieg teuer ist, klar, aber ich muss das ja mit der anderen Seite vergleichen. Was sind denn die Kosten des „weiter so“ bzw. eines Szenarios des langsameren Ausstiegs?

    • Scheue Sachlichkeit hat Scheuklappen, die verhindern, daß er oder sie sich über den Irrsinn informiert, der die Ängste vor einem Klimawandel schürt.

    • Welche Kosten hat das beim letzten Klimawandel verursacht?
      Und welche Kosten damals das „weiter so“?
      Ist ja nicht das erste Mal, dass sich die Menschheit einer solchen Gegebenheit gegenüber sieht. Dass es damals weder einen Schellnhuber noch Propaganda gab – geschenkt!
      .
      Es ist doch irre Hybris, sich einzubilden, man könne sich Wandel und Veränderung in den Weg stellen – und solchen aufhalten!

      „Und nun fällt eine schwarze Wolke auf Europa; und wenn sie sich wieder teilt, wird der Mensch der Neuzeit dahingegangen sein: weggeweht in die Nacht des Gewesenen… eine dumpfe Erinnerung…“
      Egon Friedell – der das, was sie mit uns jetzt vorhaben, damit allerdings nicht gemeint hatte. Wobei das damals schlimm genug war.

    • Kosten des Klimawandels: Klimawandel gibt es immer. Also macht die Frage nach den Kosten nur Sinn, wenn Klimawandel vermieden werden kann.

      CO2 Ausstieg: Das unterstellt, dass vom Menschen ausgestossenes CO2 der ultimative Klimaschalter ist. Und dass D massgeblich ist. Der menschengemachte Anteil ist aber verschwindend gering. Ds Anteil dementsprechend winzig. Und kaum einer bekennt sich dazu, dass all die Klimawandelmodelle Modelle sind, die auf Unterstellungen beruhen, die in ihrer Vielfalt und Zusammenarbeit unbewiesen sind. Wir können noch nicht mal das Wetter über einen etwas längeren Zeitraum vorhersagen. Wieso sollte das beim Klima anders sein?

      D kann natürlich alles CO2 verursachende ins Ausland verlagern und einkaufen. Aber das ist doch kein CO2 Ausstieg. Selbst Windräder oder Kollektoren sind in der Herstellung und Aufstellung nicht CO2 frei. Wir wissen nicht, wo uns das fehlende Erdgas überall trifft und nochviel weniger haben wir eine Vorstellung vom CO2 Ausstieg.

      Von Natur aus bewegt sich die Erde zwischen Warm- und Kaltzeiten hin und her. Die nächste Kaltzeit kommt bestimmt. Stellen wir dann wieder auf CO2 um?

    • Werden den die finanziellen Folgen des Klimawandel minimiert, wenn Deutschland CO2 einspaart?
      Nein.
      Die „Klimaflüchtlinge“ werden auch ohne Klimawandel einwandern wollen, ganz einfach weil der Bevölkerungszuwachs in ihrer Heimat in Kombination mit deren korrupten Regierungen & Eliten & der schwachen Wirtschaft das Auswandern fördert.
      Gibt es weniger Extremwetter, wenn Deutschland brav CO2 spaar? Nein, wir müssen trotzdem die Deiche an den Küsten erhöhen, zusätzliche Regenrückhaltebecken bauen um Fluten wie im Aartal zu verhindern und die Wasser/Abwassernetze sanieren um bei Dürre weniger Trink & Brauchwasser zu verschwenden.
      Und ob es eine so tolle Idee ist die Energieversorgung auf Wind, Wasser & Sonne umzustellen wenn man in Zukunft mehr Stürme, Starkregen und andere Wetterextreme erwartet kann man sich ja mal noch durch den Kopf gehen lassen.

  6. Es war doch schon länger klar, dass das nicht gutgehen kann. Alle Kraftwerke stillzulegen und gleichzeitig auf Elektromobiltät zu setzen – ein Schildbürgerstreich ist ein Witz dagegen. Ein derartigen Vorgehen kann nur in der Destruktion enden, nun auch noch befeuert von Kriegstreiberei, Gasmangel, Inflation, enorm gestiegenen Lebenshaltungs- und Energiekosten. Ich habe den Eindruck, der »Reset« läuft aus dem Ruder, denn Gewinner wird es so gut wie keine geben.

  7. Eine Preisdeckelung für ein Produkt was wir voraussichtlich gar nicht mehr haben einführen zu wollen, zeigt was für Geistesgrößen in dieser Regierung sind. Und das dann noch im März, wenn die Heizperiode zu Ende ist. Aber das wissen diese Abgehobenen in Berlin natürlich nicht, weil bei den Gehältern die die einkassieren, interessiert die schlicht nicht, wann denn in Deutschland überhaupt eine Heizperiode beginnt oder endet.

  8. Wir erleben momentan einen ganz anderen Kipppunkt, als den, den uns die GrünRoten vorgaukeln. Nicht CO2 und der Klimawandel sind das Problem – davon verstehen wir viel zu wenig, nur das: CO2 ist der „Sauerstoff“ der Pflanzen und Klimawandel war immer und wird immer sein! Das CO2 das wir der Atmosphäre zufügen, ist lediglich das CO2, was irgendwann einmal in der Atmosphäre war und durch eine üppige Biosphäre gebunden wurde. Wovor fürchten wir uns also?
    Aber der andere Kipppunkt ist viel fundamentaler: um die 8 Mrd. Menschen zu ernähren, brauchen wir Technologie, hochentwickelte Landwirtschaft, Chemie, Energie, freie Universitäten und Naturwissenschaft ohne ideologische Scheuklappen und natürlich Investitionskapital – mit anderen Worten, einen effizienten Kapitalismus! Und den machen wir gerade kaputt! Damit entziehen wir uns die Grundlage, um überhaupt noch Zukunftsprojekte, technologische Innovationen, Ideen zur Zukunftssicherung aufsetzen zu können – wir werden zu einer DDR, die sich auf niedrigstem Niveau um seinen immer wieder gleichen ideologischen Bullshit dreht, den sie mit polizeilich-militärischer Macht absichert, weil eine versiffte, verblödete Polit-Aristokratie davon in beschränktem Luxus vegetieren kann, während der große Rest in der Mangelwirtschaft und sozialer Dystopie dahinvegetiert. Diesen irreversiblen Kipppunkt ohne Zurück sind wir gerade dabei zu überschreiten. Ich fürchte, einen sozialen Wohlstand, wie wir Älteren ihn noch in der vor-Merkelschen BRD erleben durften, werden wir die Jungen niemals mehr erleben.

    • Und eines nicht vergessen, wir haben jetzt 8 Mrd Menschen zu ernähren. Afrika wird sich in den nächsten Jahren von rund 1 Mrd auf 3 Mrd Menschen vergrößern und hat jetzt schon nicht genug Nahrungsmittel. Und auch in Asien, z. B. Indien, wird die Bevölkerungszahl immer größer. Und da will der Cem die effektive Landwirtschaft in Deutschland auf Öko und damit auf weniger Ertrag umstellen und zugleich auch noch Flächen still legen. Wie bescheuert muss man sein, wenn man die großen Probleme dieser Welt mit falscher Ideologie angeht.

  9. Wir brauchen eine Regierung, die wir nicht haben.
    Warum wählen wir nicht eine Regierung, die diesen Namen verdient,
    beschäftigen wir uns mit der Unvermögen von Politdarstellern, die vergessen haben, bei wem sie angestellt sind,
    die nichts vorweisen können, was dem Land zum Vorteil gereicht?
    Brauchen wir einen Kanzler, der uns erzählt „dass wir hoffen dürfen, dass wir sicher durch diesen Winter kommen“, ohne Gaskraftwerke und ohne Gas, das wir nicht haben?
    Was muß eigentlich noch passieren, damit diese „Regierung“ den Weg zu Neuwahlen freimacht?

    • Dass unsere „wichtigen“ Politiker nicht so wären, wie sie sind … aber dann wären sie keine „wichtigen“ Politiker geworden.

  10. Ich denke nur daran, dass im Bundestag der Antrag der AFD auf die Zulassung des Dual-Fluid-Rektors in Deutschland vom Bundestag standepete abgelehnt worden ist. Die dagegen vorgebrachten Argumente waren samt und sonders den Vorbehalten gegen AKW herkömmlicher Bauart entlehnt. Auch die Aussicht, dass man mit diesen Reaktoren den lästigen Atommüll zur Energieerzeugung nutzen, dadurch entgiften und die Endlagerung vereinfachen kann, wurde gar nicht erst zur Kenntnis genommen. Vermutlich wird diese von der FU Berlin entwickelte Technologie genau seinerzeit wie der Transrapid von Siemens in anderen Ländern für Furore und Fortschritt sorgen.

  11. „Mehr Respekt für die Wirklichkeit“, richtig! Aber nicht mit Rot und Grün. Dort steht geschrieben, die Wirklichkeit ist prinzipiell Rechts und muss somit bekämpft werden. Nein solche hochinteressanten Veranstaltungen, getragen von tatsächlichen, nicht gekauften, Wissenschaftlern tangieren die Regierungspolitik überhaupt nicht! Das merkt man daran, das diese Veranstaltung , soweit mir bekannt, kein mediales Echo gefunden hat! Auch war kein Regierungspolitiker vor Ort, waren die nicht eingeladen oder sind sie einer Einladung nicht gefolgt? Hierzu ein kurzer Hinweis fehlt mir im Artikel!

  12. Der Schlüssel heißt Örrrrrr . Ich gehe davon aus das die Angaben stimmig sind. Warum geht das nicht in die breite Öffentlichkeit? Warum werden die Sachverständigen nicht in den ÖRR eingeladen? Pest und Cholera!
    Warum liest ein Herr Merz oder ein Herr Lindner kein TY?
    Ach Außerdem ! Die versprochen Arbeitsplätze sind auch alle aus Deutschland verschwunden.

  13. Das romantische deutsche Seelchen hat sich halt (wieder mal) die Aufgabe gestellt, die Welt ums Verrecken zu verbessern. Dabei sind rationale Argumente natürlich völlig kontraproduktiv
    Andere Staaten wie Indien, China, die USA etc. können dem deutschen Weg der De-Industrialisierung und Verarmung der Bevölkerung nix abgewinnen.
    Wie immer kann nur der „böse“ Kapitalismus durch Wissenschaft und Technik anstehende Probleme lösen – nicht sozialistische Staatsinterventionisten. The Wall Street Journal headlined zynisch: „The dumbest energy policy”.

  14. Was bringen solche Diskussionen? Im Ergebnis (siehe Überschrift) werden wir von Politclowns ohne jede Ahnung regiert und der Deutsche DummMichel hat in Niedersachsen bewiesen, das er es genau so will.
    Was sind die Konsequenzen?
    1. Ein individuelles Konzept, falls der Strom ausbleibt.
    2. Sparen, Sparen, Sparen und zwar dort wo es mir persönlich nicht weh tut: Dazu gehört leider auch auf die Papierversion von Tichys zu verzichten – das ist das letzte Abo das ich noch habe.
    3. Ideen wie sie meine LebenspartnerIn grade hatte vorbereiten: Wir suchen uns einen der Politclowns und verprügeln den (:-))
    4. ….
    5. ….

    Es wird ein spannender Winter und wer Ahnung hat vom Wetter, der Landwirtschaft und dem Leben allgemein, der kann über diesen Schwachsinn genannt „Energiewende“ nur noch den Kopf schütteln.

    • so ist es, diese Energiewende dient lt. den Schwätzern in Berlin sich unabhängig zu machen, alleine das ist schon eine gewaltige Lüge. Wir machen uns auf der einen Seite unabhängig von was weiss ich alles und dafür gleichzeitig erneut wieder abhängig von Sonne und Wind, die noch unzuverlässiger sind als jeder Engergiehandelspartner für Deutschland. So verrückt sind die in Berlin, eine sichere Energieversorgung in die Tonne zu treten, weil sie glauben mit ihrem Moral- und Klimawahn die Welt belehren und retten zu müssen.

  15. Gratulation zu dieser tollen Veranstaltung Herr Tichy. Das nächste mal bitte etwas zentraler (Frankfurt), dann haben sie 2000 Besucher. Leider war Dresden zu weit weg für mich.

  16. Diese hervorragende, informative Veranstaltung mit einer Expertenrunde, die den Namen wahrlich verdient, hat uns von Anfang bis Ende begeistert, Prof. Patzelt hat zum Schluss dem Ganzen die Krone aufgesetzt. Unser Dank gilt dem Tichy-Team und allen Beteiligten, es lässt sich nur erahnen, was sich an Kreativität, Organisationstalent, schlaflosen Nächten und Engagement dahinter verbirgt. Es wird sich lohnen, vieles davon noch einmal anzuhören und anzusehen.

  17. Wir brauchen Atomkraftwerke, keine Gaskraftwerke. Egal, ob wir Gas haben oder nicht. Es sind fossile Brennstoffe und sie sind endlich.

  18. „Mehr Respekt vor der Wirklichkeit“
    Richtig Herr Prof. Patzelt.

    Und man muss man den Mut aufbringen, den Fakten in die Augen zu sehen und die Wahrheit auszusprechen:

    1. Das Erdklima wird sich noch in diesem Jahrhundert um 3° erhöhen.
    2. Deutschland wird für lange Jahre wirtschaftlich massiv geschwächt
    3. Die Überbevölkerung wird sowohl die Umweltprobleme, als auch Migrationsprobleme und Verteilungskämpfe weiter verschärfen.

    Meine Generation hatte ein phantastisches Leben.
    Ich beneide die kommenden Generationen nicht.

    • Weder ist der Anstieg der Temperatur um 3 Grad sicher noch vergrößert sich die Weltbevölkerung nur. Um überhaupt solche Vorhersagen machen zu können, muss man erst sich einigen wie man Temperatur misst. Das ist bei weitem nicht so einfach wie sich die Idioten in den grün verseuchten Medien vorstellen. und zwar nicht wegen fehlenden Messgeräten, sondern weil die Messungen den realen Werten wie zB Temperatur der Oberfläche oder Länge der Küste stark von dem Maßstab abhängig sind. Dazu ist unser Wissen darüber sehr beschränkt und unsere Vorhersagen eher an die Vergangenheit ausgerichtet.
      Die Überbevölkerung ist auch so ein Thema – was ist das genau? Größe Teile der Erde sind nicht bewohnt. Ich meine jetzt nicht, dass sie bewohnt werden sollen, aber das ist nur ein Fakt. Die Bevölkerung der Erde wächst immer noch aber nur wegen Afrika und da läuft das immer langsamer – wir werden wohl nie 10Mld erreichen. Wenn wir uns fröhlich weiter „impfen“, Mann von der Frau nicht unterscheiden wollen, auf Dünger verzichten und nur mit den Windstrom unsere Wirtschaft betreiben, dann erreichen wir vlt 8 auch nicht.
      Was sicher ist: die Schafe hier haben sich entschieden, dass wir uns von dem Wohlstand verabschieden müssen. Wenn Wachstum verschwindet, sind die Verteilungskämpfe unvermeidbar.

      • Bei allem Respekt:

        1. Als Physiker verlasse ich mich darauf, dass all die globalen Naturwissenschaftler, die sich ernsthaft mit dem Klimawandel auseinandr setzen, die Temperaturen richtig messen können.

        2. Die Erde ist schon jetzt hoffnungslos überbevölkert. Das lässt sich schon mit einem einfachen Dreisatz nachweisen;
        – Die Erde hat eine Biokapazität von 11,8 Milliarden gha
        – Für ein menschenwürdiges Leben benötigt ein Mensch eine ökologischen Fussabdruck > 2gha
        Fazit:
        Selbst bei gerechtester Gleichverteilung der Resourcen können auf dieser Erde maximal 6 Milliarden Menschen gut und nachhaltig leben – in der Realität max.3 Milliarden Menschen.

      • 1) Wenn Sie Physiker wären würden Sie nicht so einen Unfug plaudern. Das Thema messmethodik und urbanisation müssten Sie kennen und wir messen hier eben nicht in einem labor, wo ich die Umgebung standardisieren kann.
        2) der Dreisatz ist halt falsch. Sie erklären noch nicht einmal wie sie zu den Zahlen kommen.

    • nehmen wir an, das Erdklima erhöht sich in diesem Jahrhundert um 3 Grad. Nehmen wir weiter zur Kenntnis, daß in der Ergeschichte weitaus höhere Temperaturen über sehr lange Zeiträume geherrscht haben. Dann kann man jetzt irgendwelches Vodoo betreiben, erklären, daß die Menscheit schuld sei daran, daß eine ungewöhnliche Kaltzeit sich ihrem Ende zuneigt, und sich in eine Energiemangelgesellschaft zurückziehen. Man kann aber auch sich technisch weiterentwickeln, die Ressourcen nutzen und darauf vertrauen, daß man für die sich aus der Erwärmung ergebenden Probleme Lösungen finden wird, sobald sie sich konkretisieren. Erwärmung ist per se nicht schlecht, auch ein höherer CO2- Gehalt der Luft nicht, er beendet einen Mangelzustand für die Vegetation.

  19. Zitat:
    „….Die strukturelle Krise unserer Zeit sei die globale Erwärmung.
    Vahrenholt: »Ich glaube, wir haben eine ganz andere strukturelle Krise. Uns brechen die Arbeitsplätze, uns bricht die Wirtschaft weg, und es bricht vor allen Dingen die Wertschöpfung weg.«

    Hier irrt Professor Varenholt.
    Wir haben nicht eine, sondern drei existentielle strukturelle Krisen:
    1. Globale Erwärmung
    2. Niedergang der Arbeitsplätze, Wirtschaft und Wertschöpfung
    3. Die hoffnungslose ÜBERBEVÖLKERUNG

    P.S.:
    Mir ist klar, dass die Mehrheit der TE-Leser immer noch die globale Erwärmung bezweifelt bzw. relativiert.

    • Ich bin auch TE-Leser, und ich sage hier: Ich weiß es nicht. Ich bezweifele aber, daß das von Ihnen vorgebrachte Narrativ „aktuell“ und plausibel ist. Vor Jahren hieß es: Das Ende ist nah – Erderwärmung. Dann kamen (ist nicht wirklich lange her, meine Zehen waren beim Motorradfahren eingefroren, ich merkte nicht, daß beim Abstellen der Ständer wieder zurückgeklappt war, und den Rest kann sich jeder denken;-( wieder 2,3 kalte Winter mit durchaus auch ungewöhnlichen Schneemengen, und schwups, war die Erderwärmung passé, aber nicht so, wie man als Laie hätte erwarten können, nein, kalte Winter waren neuerdings Beleg für nicht Erderwärmung – sondern Klimawandel. Klimawandel ist allerdings mehr oder weniger normal. Es gab vor 100 Jahren schon Sturzfluten im Ahrtal (mit geringerer Bebauung etc.), vor über 1000 Jahren war Grönland nicht eispanzerbedeckt sondern – grün, es sind nur willkürliche Schlaglichter, die Frage ist, die Fragen sind halt, was ist menschengemacht, wo führt der menschengemachte Teil hin, das kann derzeit m.E. niemand einigermaßen verläßlich beantworten. Will man deshalb eine gesellschaftskulturelle Zurückstufung zum Neandertaler? Ich will es deshalb nicht, das weiß ich.

      • Viele vernünftige Menschen haben sich darüber Gedanken gemacht. In der Welt schrieben sie über die Philosophen Blumenberg und Jonas, die bereits vor Jahren über diesen Schritt, der uns ins Mittelalter katapultieren wird, ausgetauscht haben.
        „Gegenüber der Aufforderung von Jonas, „den Nachkommenden nicht die Bedingungen des Lebens zu zerstören“, machte Blumenberg das „Recht der Gegenwärtigen“ geltend: „Sie können die Welt, in der sie schon sind, nicht nach Belieben so verändern, dass Rücksicht auf die Zukunft ihr einziger und absoluter Grundsatz sein könnte.“ Nichts sei naturfeindlicher, bilanzierte Blumenberg, „als die Transportleistung, die nötig wäre, um die Bewohner einer mittleren Großstadt zum einfachen Leben zurückkehren zu lassen“.
        Im März 1985 veröffentlichte Blumenberg in der „Neuen Zürcher Zeitung“ einen Artikel mit der Überschrift „Rette, wer was kann!“ Der Artikel begann mit dem Satz „Die Welt will gerettet werden, wenn man denen glaubt, die bereitstehen, es zu tun“.
        „Wenn wir schon aus der Intimität der Eingeweihten vom Schöpfer und von seiner Schöpfung reden, sollten wir Takt und Geschmack haben, uns nicht als deren zu allem entschlossene Retter aufzuspielen. Denn ‚zu allem entschlossen‘ – was heißt das schon? Demonstrieren, Transparente tragen, im Regen trostlose Wachen durchhalten, mit Sprechchören andere bei anderem stören, Ketten und Netze für Minuten und Stunden bilden, wenn das Wetter nicht zu viele zu Hause bleiben lässt? Das alles ist Hochstapelei, sofern es sich nicht zu der bescheidenen Sorge der blanken Selbsterhaltung bekennt. Sie gibt allemal des Rechtes genug sich zu rühren. Aber es ist kein Recht, sich auf einen absoluten Anspruch zugunsten der Schöpfung zu berufen. Das freilich würde zu allem fähig machen müssen. Und alles fürchten lassen.“ https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article240440883/Hans-Blumenberg-und-Hans-Jonas-Ihr-Briefwechsel-und-ihr-Streit.html
        Damit werde bei den rabiaten Umweltaktivisten, spottete Blumenberg, „die Weltmuffelei zum ethischen Heroismus hochstilisiert, der Halbfachmann zur in allem mitredenden Figur legitimiert, aus der Heilbringerpose die Heilbringerposse gemacht“.

      • Der anthropoge Anteil – also alles was der Mensch verursacht vom Atmen über Landwirtschaft und Verkehr bis zur Industrie – beträgt je nach Betrachtung 5-6% vom gesamten jährlichen Budget. Da darf man sich schon fragen welche Auswirkungen das haben soll. Zumal CO2 ein sog. Temperaturfolgegas ist was bedeutet daß zuerst die Temperatur steigt und dann das CO2. Gleichzeitig ist bekannt daß es Zeiten gab in denen wir ein Vielfaches an Konzentration und in der Folge ein beschleunigtes Pflanzenwachstum hatten was wiederum eine höhere Sauerstoffproduktion durch diese Pflanzen zur Folge hatte. Mir ist nicht klar wieso das anthropogene CO2 länger in der Atmosphäre bleiben soll als das natürliche. Vielleicht auch eines der vielen Märchen die täglich erzählt werden.
        Holländische Gemüsebauern begasen ihre Gewächshäuser zumindest im Winter mit 600 bis 1.200 ppm CO2 was 50% mehr bis zum 3fachen der aktuellen Konzentration entspricht. Die Firma AirLiquide gibt dazu Tipps auf ihrer Homepage.

      • Auch hier eine Betrachtung, die das Schellnhubersche Klimamodell in das Reich der Narrative boomt: https://sciencefiles.org/2022/10/07/acht-abbildungen-die-zeigen-dass-die-menschengemachte-klimakrise-ein-computermodell-keine-realitaet-ist/
        Es ist, zumal es „als gesetzt“ und damit unangreifbar gilt – als vollkommen unwissenschaftlich zu betrachten.
        Aber in Zeiten, in denen einer Greta ihre Gefühle zur Kernkraft öffentlichkeitswirksam darzustellen in den Propagandaanstalten Raum eingeräumt wird – kein Wunder!
        .
        Den Dauerregen an der Ahr mitsamt den schlimmen Folgen wollen sie nicht vorausgesehen haben – aber das, was mit dem „Klima“ in Jahren passiert, ganz präzise?
        Die spinnen doch!

    • Globale Erwärmung? So, so,das wissen sie woher?
      Hat der Pfarrer von der Kanzel gepredigt?
      Was für ein Unsinn!
      Es bezweifelt niemand die „globale Erwärmung“
      1.) das gibt es schon seit hunderten Millionenn von Jahren
      2.) sie ist nicht Menschen gemacht
      Darum geht es, nicht um ihre schwarz/weiß Vorurteile.
      Um die verstnadlose Instrumentalisierung, so wie die religiösen Prognosen.

    • Die Globale Erwärmung ist – egal ob real oder nicht, massiv oder nicht, anthropogen oder nicht – etwas globales. Solange es keine Weltregierung gibt, gilt „jeder für sich, wer nachgibt verliert“. Deutschland ist überhaupt nicht unmittelbar bedroht durch 1 oder 2 Grad mehr im Jahresdurchschnitt.

    • Und selbst wenn es in den nächsten hundert Jahren um 3 Grad wärmer wird (die Vorhersage beruht auf Modellrechnungen, die können stimmen können aber auch falsch sein) dann passiert ganz genau gar nichts.
      Warum, weil die Natur den/die Menschen eh nicht braucht und außerdem werden sich die Menschen an die neuen Gegebenheiten anpassen. Das haben die doch immer schon getan, genauso wie sich das Klima immer schon geändert hat.
      Sie nennen das wohl Relativierung, ich nenne es nüchterne Analyse und besonnenes Handeln ohne die übliche Klimaapokalypsenpanikmache.

    • Seit es die Erde gibt hat sich das Klima ständig gewandelt – Kalt- und Warmzeiten haben sich abgelöst. Die große Frage ist doch, wie hoch der Einfluss des Menschen auf die derzeitige Entwicklung ist. Wenn man tatsächlich den CO2-Ausstoß für den Klimawandel verantwortlich machen kann, dann ist Deutschland im internationalen Maßstab nicht der größte Verursacher. Dennoch maßen wir uns an, stets den Vorreiter spielen zu wollen, obwohl es den größten Emittenten überhaupt nicht in den Sinn kommt, uns „nachzureiten“. Stattdessen beobachtet man mit heimlicher Freude, wie wir unsere Industrie durch die Maßnahmen kaputtmachen und unsere Wettbewerbsfähigkeit freiwillig aufgeben.

  20. Wir stellen Windkraftwerke vor und an unsere Küsten um das Klima zu retten und merken nicht, dass wir es genau dadurch zerstören.
    Es wurde uns erzählt, CO2 Sorge für eine Erderwärmung, weil man feststellte, dass mit steigendem CO2-Gehalt in derAtmosphäre die Temperatur anstieg. „Experten“ berechneten unter extremen Annahmen aus den Steigerungen der letzten Jahre Worst-Case-Szenarien, für die es naturwissenschaftlich keinen kausalen Nachweis gibt.
    Dafür lehren uns die Naturwissenschaften, allen voran die Physik, dass die Windräder durch Staudruck und in höhere Schichten ausweichende Luftströmungen den Regen vermehrt vor der Küste niedergehen lassen. Wenn Regen Einmalzahlungen uns kommt, dann hindern ihn die Windräder an Land, weiterzuziehen. Ereignisse wie im Ahrtal werden dadurch begünstigt oder verstärkt.
    Retten wir Soundtracks Klima oder schaffen wir damit neue Wüsten auf deutschem Boden?

    • Das bisschen Gewölk das hinter der Wand aus WindJammern ( die ganze Nordsee steht voll) das Land etwas landeinwärts erreicht, wird im Sommer gleich verdunstet durch die lokal erhöhten Temperaturen durch all die chinesischen Solar Platten.

  21. Die Deutschen müssen mal wieder aus Schmerzen lernen, denn sie sind einer Ideologie-Religion(Grün-Maoismus) verfallen. So kommt das mit naiven Leuten, die alles glauben, was die Obrigkeit und Oligarchie 100 mal dahergegebetet hat.

  22. …eine sehr gut gelungene Veranstaltung,
    … danke an Sie, Herr Tichy und an alle, die vorgetragen und in der Diskussion mitgewirkt haben
    …H. Patzelts Zusammenfassung war vom Allerfeinsten, inhaltlich wie rhetorisch
    …auch dafuer ein Chapeau, Herr Professor

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