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Wie die „WamS“ Stimmung gegen Uwe Tellkamp macht

03.02.2020

| Lesedauer: 8 Minuten
Eine Zeitung will einen literarischen Skandal herbeischreiben – getarnt als „Umfrage“. Und sie schafft es auch. Eine Befragte rückt den Dresdner Autor obendrein in die Nähe des Antisemitismus. Die "WamS"-Inszenierung markiert einen neuen intellektuellen Tiefpunkt.

Die Berliner Schriftstellerin Monika Maron („Munin oder Chaos im Kopf“) bekam vor wenigen Tagen eine Mail von der Literarischen Welt mit einer Anfrage, die in Deutschland eine Premiere darstellen dürfte. Sie betrifft den Dresdner Schriftsteller Uwe Tellkamp, einen der wenigen wichtigen Autoren in Deutschland, die sich kritisch sowohl zur Migrationspolitik als auch zu den verengten Debattenräumen in Deutschland äußern. Schon in der vergangenen Woche hatte die Welt am Sonntag in einem langer Artikel darüber spekuliert, dass Suhrkamp, Tellkamps Verlag, dessen neuen Roman „Lava“ aus politischen Gründen ablehnen könnte. Allerdings sprach der Autor dieses WamS-Beitrags weder mit Tellkamp – noch präsentierte er irgendwelche entsprechenden Suhrkamp-Interna, die den angeblichen Bruch zwischen dem Verlag und einem seiner wichtigsten Autoren belegen würden.

Dann teilte der Verlag öffentlich noch mit, Tellkamps neues Buch befinde sich im Lektorat, als Erscheinungstermin sei im Einvernehmen mit dem Autor das Frühjahr 2021 vorgesehen. Ein Haus wie Suhrkamp trennt sich schon deshalb nicht so leicht von einem Autor, da sich dessen letzter Roman „Der Turm“ gut 750.000 Mal verkaufte. Es sind Schriftsteller mit einer derart großen Reichweite, die dafür sorgen, dass die Bilanz von Verlagen einigermaßen stimmt.

Da Belege für den Literaturskandal – Suhrkamp feuert Tellkamp! fehlen, wollte die Welt am Sonntag nun offenbar mit kreativen Mitteln Fakten nachreichen. In der Mail der Literarischen Welt an Monika Maron heißt es – auch hier ohne Beleg – Suhrkamp zögere „offenbar“, Tellkamps Roman 2021 herauszubringen. Maron möge sich zu der Frage äußern, ob Suhrkamp weiter der Verlag von Tellkamp sein könne, und ob ein Verlag überhaupt „Positionen“ wie die von Tellkamp in seinem Programm haben sollte. Wobei nicht klar ist, was gemeint ist: die literarischen Positionen des Dresdner Autors oder seine politischen.
Ihre Aufforderung, an der „Umfrage“ teilzunehmen, schrieb die Welt, habe sie an eine Reihe von Autoren verschickt.
Faktisch forderte die Literarische Welt also Kollegen Tellkamps dazu auf, die Frage zu beantworten: soll/darf Tellkamp noch verlegt werden? Bis auf die Literarische Welt beziehungsweise die WamS, die das Ergebnis der „Umfrage“ am Sonntag veröffentlichte, stellte niemand diese Frage. Auch die Verlagsleitung von Suhrkamp nicht.

Monika Maron antwortete der Literarischen Welt:

„Liebe X., welcher Skandal soll hier eigentlich herbeidiskutiert werden? Niemand kennt das Buch, über dessen Zumutbarkeit wir hier urteilen sollen. Mir ist von einem Dissens zwischen Autor und Verlag nichts bekannt. Wo sind wir gelandet, daß Sie mir diese Fragen stellen? Darf man Tellkamp verlegen? Vielleicht demnächst: Darf man Michel Houellebecq verlegen?
Ich nehme an der Umfrage nicht teil.

Mit herzlichem Gruß
Monika Maron“

Allerdings fanden sich einige Autoren und ein paar andere, die notdürftig unter dem Stichwort „Intellektuelle“ zusammengefasst wurden, um die leere Debattenhülle auszustopfen. Die Überschrift der WamS lautet: „Suhrkamps Dilemma“. Das existiert zwar nicht; der Begriff Dilemma, ganz nebenbei, bezeichnet übrigens die erzwungene Wahl zwischen zwei Übeln. Aber ein Dilemma, ein Zerwürfnis, ein Skandal soll in einer Art Anrufung doch noch irgendwie entstehen.

Immerhin antworten etliche Autoren, die in der WamS abgedruckt werden, ähnlich wie Monika Maron.

„Wie soll ich ein Urteil über einen Roman fällen, von dem bislang noch nichts bekannt ist außer dem Gerücht, es solle darin unter anderem um die Flüchtlingskrise vom Sommer 2015 gehen?“, fragt Thea Dorn.

Die Suhrkamp-Autorin Nora Bossong schrieb:
„Über Tellkamps neuen Roman, den ich nicht gelesen habe, kann ich nichts sagen. Unterstellungen vorab finde ich unlauter. Generell sollten Verlage am besten die Bücher publizieren, die sie überzeugen und begeistern.“

Der Verleger Helge Malchow kommentiert:
„Ehrlich gesagt: komische Fragen mit komischen Unterstellungen. Um was geht es denn? Im Frühjahr 2021, also in über einem Jahr, soll ein Roman von Uwe Tellkamp im Suhrkamp Verlag erscheinen. Schön. Ist man begrenzt neugierig. Hat der Suhrkamp Verlag mittlerweile was anderes gesagt? Nein? Na, dann beschäftigen wir uns bis dahin mit Büchern, die schon da sind.“

Und Ernst-Wilhelm Händler erwidert (neben ein paar überflüssigen Distanzierungssätzen):
„Man lese den Roman als Roman und urteile dann.“

Dieses Prinzip, ganz nebenbei, galt früher in allen ernstzunehmenden Feuilletons.
Der Historiker Jörg Baberowski erscheint in der Umfrage mit den Sätzen:
„Der Suhrkamp-Verlag war einmal Heimat für Intellektuelle, Exzentriker, Anarchisten und Unangepasste, eine Institution, die dem täglich ausgesprochenen Widerwort eine Bühne bot. Ich kann und mag mir nicht vorstellen, dass ein solches Verlagshaus einen Autor nur deshalb fallenlässt, weil ihm dessen politische Auffassungen missfallen. Es wäre das Ende der Suhrkamp-Kultur. Thomas Bernhard hätte, wenn er noch lebte, über den Versuch, einen Autor politisch zu maßregeln, wahrscheinlich Folgendes gesagt: Ich wünsche Ihnen mit Ihrer Isabel Allende alles Gute!“

Hätte es nur solche Antworten (und Antwortverweigerungen wie die von Monika Maron) gegeben – der große Skandalkonstruktionsversuch wäre gescheitert, was man wiederum als gutes Zeichen hätte sehen können. Aber es gibt eben noch andere Stimmen.

Die linksradikale Ich-AG Philipp Ruch, seit seinem Happening plus Merchandising mit Holocaustopfer-Asche eigentlich intellektuell ruiniert, taucht in der WamS unter der Bezeichnung „Aktivist“ als Stichwortgeber gegen Tellkamp auf:
„Ich halte es für keinen Skandal, wenn ein Verlag verschwörungstheoretische Literatur nicht verlegen mag.“ Woher er weiß, dass es sich bei dem noch unveröffentlichten und unfertigen Roman, dessen Text nur sehr wenige kennen, um „verschwörungstheoretische Literatur“ handelt, lässt er in bester Verschwörungstheoretikermanier offen. Dem Verlag gibt er folgenden Ratschlag: „Suhrkamp ist zwar selbst ziemlich am Ende, aber es ließe doch etwas hoffen, wenn dort Verantwortliche wären, die den klassischen Konflikt zwischen Geld und Moral für letztere entscheiden.“ Und bringt noch ein bisschen Denunziation in Umlauf: „Wer seine (Tellkamps) Positionen schon jetzt erfahren möchte, der greife lieber gleich zum ‚Compact-Magazin’.“ Was Uwe Tellkamp übrigens so kommentiert: „Ich habe nicht ein Komma dort veröffentlicht.“

Den vorläufigen Gipfel der Perfidie erklimmt allerdings die Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann, die der WamS eine Mischung aus Ahnungslosigkeit und Denunziation liefert, wie sie selbst in diesen haltungsstarken Tagen selten vorkommt. Über den Dresdner Autor behauptet Assmann:
„Uwe Tellkamps Lebensthema ist der Widerstand. Er ist 1968 in der DDR geboren, einem Staat, der keine 68er brauchte, weil er sich selbst den Widerstand gegen den Nationalsozialismus auf die Fahnen geschrieben hat. Nach der Wende schrieb Tellkamp einen Roman über den Widerstand in der Widerstandsgesellschaft DDR. Im Zentrum stand der Klassenfeind des Sozialismus, das Bildungsbürgertum. Während die 68er im Westen gegen Bürgertum und Bildung aufbegehrten, erzählte Tellkamp die umgekehrte Geschichte im Osten von der subversiven Kraft des Bildungsbürgertums in einer Diktatur und die positive Aufladung von Kultur unter Bedingungen der Zensur und Repression.“

Das Thema von „Der Turm“ ist nicht der „Widerstand“ (übrigens nannten sich die DDR-Oppositionellen nicht „Widerstand“, da sie den Unterschied zum Nationalsozialismus deutlich machen wollten). Uwe Tellkamp beschreibt in „Der Turm“ auch keine Familie von Oppositionellen, sondern ganz überwiegend von Dresdner Bildungsbürgern, die sich gegen den Einfluss des DDR-Sozialismus abschirmen.
Assmann, einmal in Fahrt, meint weiter:
„Inzwischen hat Tellkamp die Seiten gewechselt.“
Wie das? Uwe Tellkamp hatte 1989 als Soldat kurz wegen Befehlsverweigerung in Haft gesessen; er gehörte zu den Ostdeutschen, die sich dem Zugriff der sozialistischen Ideologie verweigerten und Schutz in einem bürgerlichen Traditionsbestand suchten. Inwiefern hätte er dann heute „die Seiten gewechselt“?

Die Kulturwissenschaftlerin fügt ihren inkonsistenten Gedankengängen einen Satz an, der zum Dümmsten gehört, was bisher in der sogenannten Tellkamp-Debatte gedruckt wurde: „Aus dem Aufrechten ist ein Rechter geworden.“
Dass jemand beides sein kann, liegt offenbar jenseits von Assmanns Vorstellungsvermögen.

Damit ist aber noch längst nicht Schluss. Über den Roman, von dem Assmann außer dem Titel „Lava“ nicht eine Zeile kennt, liefert sie eine Art politisches Gutachten ab:
„Mit seinem neuen Roman wird der Autor selbst zum Widerstandsaktivisten und mobilisiert gegen den demokratischen Rechtsstaat des wiedervereinigten Deutschlands. Wenn er tut, was der Titel des neuen Romans verspricht, nämlich glühende Lava über das Land zu gießen, dann wird man ihn daran nicht hindern können… Man muss sich allerdings fragen, durch welchen Vulkan, sprich Verlag, diese Lava sich ergießen soll. Es sollte nicht der Suhrkamp-Verlag sein, denn auch Verlage haben ihre Identität und ein Gesicht zu verlieren.“

Um dann, als Klimax der Niedertracht, Tellkamp ohne jeden Beleg in die Nähe des Antisemitismus und Gewalt zu rücken, und die Denunziation noch sinnfrei mit dem Corona-Virus zu verquirlen:
„Zu einem Zeitpunkt, wo sich in der Gesellschaft Hass, Antisemitismus und Gewalt mit der Geschwindigkeit des Coronavirus ausbreiten, muss der Suhrkamp-Verlag keinen Brandbeschleuniger auf den Markt werfen.“

Hier hätte die Redaktion beziehungsweise Chefredaktion der WamS zwingend eingreifen müssen. Denn diese Art der Verdächtigung hat mit Literaturdebatte nicht das Geringste zu tun. Das ist Denunziation eines Autors, den Assmann aus politischen Gründen offenbar ablehnt – was sie allerdings weder politisch noch ästhetisch begründet. Stattdessen bemüht sie eine Charaktermordsprache, die historisch dem Kesseltreiben gegen nichtkonforme DDR-Autoren während des Schriftstellerkongresses 1979 ähnelt.
Ganz nebenher: Die WamS hätte auch aus einer gewissen Fürsorgepflicht verhindern müssen, dass Assmann sich auf offener Bühne selbst demontiert.

Der Versuch, einen Bruch zwischen Verlag und Autor herbeizuspekulieren und „Stimmen“ von Autoren zu organisieren, wirkt deshalb so bösartig, weil es ja durchaus schon Bemühungen gab, Uwe Tellkamp aus dem Diskurs zu drängen, mindestens aber als Autor zu markieren, der nicht mehr ohne weiteres der Öffentlichkeit zugemutet werden kann. Anfang Januar sagte der Verein Lingnerschloss in Dresden eine schon vereinbarte Lesung Tellkamps sechs Tage vor dem Termin wieder ab.
Die Begründung des Vereins lautete, Tellkamps Lesung – und auch andere Veranstaltungen, etwa eine Lesung des Althistorikers Egon Flaig – verstoße gegen die „Neutralität“ des Vereins, weil sie von Debattenmagazin „Tumult“ veranstaltet werden sollte. Und „Tumult“, so ein Mitglied des Lingnervereins, sei „rechtspopulistisch“. Als es in Dresden erheblichen Protest gegen die Lesungsabsage gab, verkündete der Verein, Tellkamp dürfe kommen – nur nicht unter dem Label von „Tumult“. „Das Lingnerschloss hat sich herabgelassen, das Odol seiner Gnade über unsereins zu verschütten“, spottete Tellkamp mit Anspielung auf die Geschichte des Hauses: Karl August Lingner war Erfinder und Hersteller des Odol-Mundwassers.

In der WELT hatte es kurz nach dem Text über die angebliche Ablehnung des neuen Tellkamp-Buchs noch einen zweiten merkwürdigen Artikel gegeben: „Uwe Tellkamp und die Medien – die Geschichte einer Entfremdung“.

Darin kocht Autor Marc Reichwein noch einmal die Spekulation über den angeblich von Suhrkamp abgelehnten neuen Tellkamp-Roman auf, und verbindet ihn mit einer Art schriftlichen Tadel an Tellkamp – weil Tichys Einblick geschrieben hatte, dass es kein Zerwürfnis zwischen dem Autor und dem Verlag gebe, und die Verschiebung auf das Frühjahr 2021 einvernehmlich mit dem Autor vorgenommen worden sei. TE stützt sich dabei – im Gegensatz zur WamS – auf verlässliche Quellen. Was die WELT, die sich um den großen Literaturskandal schon betrogen sah, offenbar ärgert:
„Auffällig ist, dass der Beitrag in „Tichys Einblick“ eine verkappte Stellungnahme Tellkamps enthält, zumindest wird dort folgende Reaktion des Autors kolportiert: ‚Der Dresdner Autor sieht die Entscheidung des Verlags, die Veröffentlichung zu verschieben, nicht als Affront. Bei einem Roman, an dem der Autor zehn Jahre lang gearbeitet hat, käme es auf ein halbes Jahr mehr bis zur Premiere auch kaum an.’ Interessant an diesen Sätzen ist erstens, dass sie um eine Negierung des mutmaßlichen Konflikts zwischen Autor und Verlag bemüht sind. Zweitens interessant an der Passage ist, dass etwas unklar bleibt, was daran wirklich eine Äußerung von Tellkamp ist. Der Konjunktiv im zweiten Satz suggeriert einen Autor, der äußerst gelassen auf den Zeitpunkt der Romanveröffentlichung blickt – nach so einer schweren Geburt zumindest ungewöhnlich. Wenn Tellkamp sich zu Wort meldet, warum dann ausgerechnet bei „Tichys Einblick“, einem Portal für Eingeweihte und solche, die sich eingeweiht fühlen wollen? Warum lehnt Tellkamp Interviewanfragen der großen Medien (auch von WELT) seit Jahren ebenso konsequent wie notorisch ab?“

Vielleicht gibt es die Entfremdung zwischen den Medien schlechthin und Tellkamp auch gar nicht?

Vielleicht verspürt ein Autor schlicht keine Lust, eine mediale Skandalisierungsmaschinerie zu befeuern, so wie andere Schriftsteller auf ihre Weise auch, etwa Monika Maron mit ihrer Weigerung, etwas zu der „Umfrage“ beizusteuern?

„Aber auch Tellkamp, wenn er noch zur bürgerlichen Mitte gehören und sich deutlich dort positionieren will, sollte seine Medienstrategie überdenken“, verwarnt ihn die WELT: „Und sich nicht nur noch in Kreisen tummeln, die sich seine Ausgrenzung für ihre eigene Agenda zunutze machen.“

Der WELT-Beitrag liest sich wie eine letzte Warnung an Uwe Tellkamp: Wir würden gern darüber schreiben, wie ihr Verlag Sie ausgrenzt. Und wenn Sie sich weigern, uns dafür ein paar Soundhäppchen beizusteuern, das werden Sie noch sehen.
Die Literarische Welt, von der die Anfragen zu der „Umfrage“ ausgingen, wurde 1925 von Willy Haas gegründet. Sie zählte jahrzehntelang zu den wichtigen Bühnen für Literatur und Literaturkritik. Die WELT ist nach wie vor Heimat wichtiger und exzellenter Autoren und Journalisten – Stefan Aust, Robin Alexander, Rainer Mayer. Gerade deshalb stellt die Kampagne der WamS zu Uwe Tellkamp und Suhrkamp einen eklatanten Bruch mit der eigenen Tradition dar.

Es geht nicht um Literatur. Mehr noch: es geht gegen Literatur.

Diese Kampagne bringt auch ausschließlich Verlierer hervor. Es verlieren selbst die politisch korrekten Kronzeugen. Ein Blatt verjuxt seine Reputation. Und die Literatur wird, wie weiland von DDR-Funktionären, zum Parcours für politische Bekenntnisse heruntergestuft.

Uwe Tellkamp und sein neuer Roman: Rätselraten um Erscheinungstermin

Lava fließt langsam

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Obdachlose Literatur: Räume für Tellkamp-Lesung gekündigt

Nicht mal mehr ein Korridor

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104 Kommentare

  1. Ich verfolge schon seit geraumer Zeit dieses Kesseltreiben gegen Tellkamp, seit der Diskussion mit Grünbein. Irgendwie kommt mir dabei Biermann seinerzeit 1976 in den Sinn. Aber wohin will man TELLKAMP denn ausweisen, zumal er offensichtlich nicht das Land verlässt, um ihn dann einfach nicht mehr wieder einreisen zu lassen. Am faktischen Berufsverbot wird ja schon intensiv gearbeitet. Die „Hexenjäger“ und „Bücherverbrenner“ heizen die Scheiterhaufen schon an. Und „MEINUNGSKORRIDOR“ hat die sog. Anti-Anti-Demokraten tief ins Mark getroffen . – Und Biermann sang (nach meiner Erinnerung):
    „He SUDEL-EDE – wenn du sagst die Erde ist rund- dann weiß jedes Kind, die Erde ist eckig – du verlogener Hund“. – Der POLITISCH-IDEOLOGISCH-MEDIALE- KOMPLEX
    (P I M K) in konzertierter Aktion mit dem ZENTRUM für POLITISCHE SCHÖNHEIT und dem ver-RUCH-ten ZECKENBISS, treiben dieses Land in den Wahnsinn.
    Das Ziel des Verlages ( unter politischem Druck ) wird sein ( wie bei Sarrazin ) vor der BTW den Erscheinungstermin noch zu verzögern, um jegliche DISKUSSIONEN im Vorfeld abzuwürgen. Meine Wette gilt.

  2. Vielleicht sollte eine Kommission gegründet werden die entscheidet was verlegt wird oder nicht. Also DDR in Reinform.
    Geschätzte/r H. Priess, wenn ich den Artikel Alexander Wendts verstanden habe, haben ‚Literarische Welt‘ und ‚WamS‘ gezeigt, daß die ‚Kommissionsgründung‘ offensichtlich ohne große Kenntnisnahme durch die Öffentlichkeit real bereits vonstatten ging. Auf dem weiteren Weg zum Sieg des ‚Sozialismus‘ in diesem Staate ist schon wieder eine bedeutende Planke gesetzt.
    MfG

  3. Stark bleiben, Herr Tellkamp.
    Nicht schwächeln, Suhrkamp.

    Die Welt intrigiert ins Blaue hinein.
    Und gute Literatur wird sich auch dann durchsetzen,
    wenn die „Welt“ nichts mehr davon versteht.

    Wer hat eigentlich jemals behauptet,
    dass die „Welt“ literarischen Geschmack
    oder gar Verstand hätte ?
    Wer immer es war, hat sich geirrt
    oder massiv gelogen.

    Diese Art von Kampagnenjournalismus
    hat nichts, aber auch gar nichts
    mit Liebe zur und Verständnis der
    Literatur zu tun.

  4. Die BRD Gesellschaft hat aus den NS-Untaten nichts gelernt. Die Täterenkel bestimmen heute den Diskurs und führen sich genauso auf wie die einstigen Täter. Nur das Vorzeichen hat sich geändert. Aber auch die Nazis glaubten, etwas Gutes zu tun, indem sie Andersdenkende verfolgten und umbrachten. Sie wähnten sich moralisch im Recht. Heute ist es nicht anders.

  5. Es schmerzt, aber ich glaube, wir werden leider einfach immer deutscher. Diese Art, mit Literatur umzugehen, hat eine lange Tradition in Deutschland, die in Westdeutschland ein paar Jahrzehnte dank angelsächsichem Einfluss unterbrochen war. Bald werden wohl die interessanten Bücher deutscher Autoren in Österreich oder der Schweiz erscheinen …

  6. Die Welt will an die Demokratieabgabe durch die Regierigen und liefert den gewünschten DDR Journalismus
    Einfach nur noch elendiglich

  7. In Deutschland sind wir mittleirweile wieder soweit, dass es Kräfte gibt, die Bücher verbrennen wollen – hatten wir schon mal – aber damals waren es die Kräfte, die die heutigen Kräfte vorgeben zu bekämpfen.
    Letztendlich, und das lässt sich anhand der Geschehenisse, Äußerungen und Machenschaften belegen, sind es die selben Bücherverbrenner, nur dass sie heute ein „Anti-“ davor stehen haben….

  8. In diesem Kontext möchte ich mich mal bisl über die WELT auslassen. Mir ist die Süddeutsche lieber. Ja. Denn die ist konsequent-bekloppt, während die WELT ne Doppelstrategie fährt: einerseits bringt sie regelmäßig Positionen, die ziemlich deckungsgelich mit Tichys Einblick usw sind, vermutlich damit sie nicht vollends an Realitätsentfremdung stirbt. Zum andern mahnt sie dann einen Artikel weiter gegen die Positionen, die sie noch im vorigen Artikel vertreten hat. Das ist kein Pluralismus, das ist gelebte Doppelmoral.

    Mal wieder ein 1a Artikel von Ihnen, Herr Wendt! Aber was für ein Charakterschmutz, den sie da nachzeichnen….zum **

    • Die „Welt“ sehr treffend charakterisiert! Für mich geht von diesem Käseblatt mehr Verlogenheit aus, als jedes linke Zentralorgan liefern könnte.

    • @pantau – Ihre Beschreibung ist völlig zutreffend. Ich selber erkläre ich mir diese offensichtliche Zweigleisigkeit/Doppelbödigkeit damit, dass es vermutlich starke interne Machtkämpfe innerhalb des Verlages gibt.

      Wir dürfen auch nicht vergessen, dass über 95% der Wahlberechtigten eine der Parteien des Merkel-Regimes wählt (oder gar nicht wählen, d.h., auch nicht die Chance zum Abwählen nutzt).
      Angesichts dieser Zustände ist es für ein führendes Medienhaus marktwirtschaftlich äußerst riskant, eine alternative Position zu beziehen.

      Bitte beachten Sie: es geht mir nicht darum, einen schäbigen, charakterlosen Journalismus reinzuwaschen zu versuchen. Ich bemühe mich nur, zu verstehen, warum genau dieser Wahnsinn der Political Correctness so erfolgreich ist.

  9. Gehört Houellebecqs „Unterwerfung“ demnach im besten Deutschland, in dem wir derzeit leben dürfen, auch schon zur zeitgemäßen „entarteten Kunst“?

  10. Im Feuilletonbereich der WELT tummeln sich so einige Pappnasen, die beim Spargel oder der Alpenprawda besser aufgehoben wären. Und bezüglich dieser Kultur-„Wissenschaftlerin“, war das nicht früher ein Hobby für höhere Töchter, damit sie vor der Ehe und den Kindern nicht nur herumlungern?

  11. Soll/darf die WamS noch erscheinen und gelesen werden?

    • Natürlich, denn zumindest als abschreckendes Beispiel hat auch sie ihre Berechtigung. Und das sollte uns ja auch von vielen WamS-Autoren unterscheiden, wir halten die Meinungsfreiheit in Ehren und wollen sie nicht wie jene am liebsten abschaffen.

  12. Erbärmliches Mitläufertum bei sogenannten ‚Intellektuellen‘. War bei Adolf auch schon so.

  13. „Die WELT ist nach wie vor Heimat wichtiger und exzellenter Autoren und Journalisten – Stefan Aust, Robin Alexander, Rainer Mayer. “

    Es gibt bei WELT in der Tat eine Handvoll exzellenter Autoren, die scheinbar dem allgemeinen Linksruck der Medien trotzen. Wenn man aber genauer hinschaut, befinden sich die meisten Artikel dieser Autoren hinter der Bezahlschranke, während die Mehrzahl der Artikel offen eine grüne bis linksradikale Meinung transportieren. Diese Autoren dienen also offensichtlich als Alibi-Konservative einer linksgrünen Nachrichtenseite, die schon vor 20 Jahren grösstenteils links war, wie der damalige WELT-Chef Döpfer bei seinem Amtsantritt in einer internen Umfrage festgestellt hatte (siehe NZZ-Interview vom 09.02.2019).

  14. Ich kenne Frau Assmann nicht, muss man wohl auch nicht. Was ich jedoch sehr gut kenne, ist die Spezies, der diese Dame offensichtlich angehört: Die weitgehend talentlosen, ** Denunzianten, die Nachtreter und Anbiederer ohne die kein System auskommt, dem Freiheit zuwider ist. Assmann & Co hätten auch im Nationalsozialismus Hitlers oder im Sozialismus Honeckers ihren Job ohne Zweifel tadellos gemacht.

    • Sie tun Frau Assmann unrecht. Es ist ein Unterschied, ob man sich meinungstechnisch nicht sehr differenzierungsfreudig zeigt, oder ob man „Untermenschen“-Ideen befürwortet.

      • Wenn man es wie Menschen vom Schlage einer Frau Assmann befürwortet, den politischen Gegner auszugrenzen, indem man ihm die Möglichkeit zur Artikulation nimmt, indem man „rechte“ Verlage, wie bei der Frankfurter Buchmesse geschehen, in ein „Ghetto“ steckt, indem man Mitgliedern der AfD keine Versammlungsräume zur Verfügung stellt und ihnen den Besuch von Restaurants verwehrt oder ihren Kindern den Besuch von Kindergärten wird der Abstand zu den „Untermenschen“-Ideen aber verdammt eng.

    • Sie schreibt sich mit dem Wort „Lava“ in ihre eigene Filterblase hinein wie die fff-kids in ihr Lebensende durch Co². Erwachsen und von denkendem Verstand gesegnet ist beides mitnichten.
      Es scheint tatsächlich eine Hypnose der Massen, die, zum Mitmachen an was auch immer, auf ein Codewort wieder einmal bereit sind, passperfekt „im System“ zu funktionieren.

      Unterbrechen lässt sich das bei Assmann wie auch bei Koch in Düsseldorf nur durch reflektierende Klarheit, die vielleicht mit 3maligem festem Aufstampfen des rechten Fußes wieder erlangt werden kann, was so oft zu wiederholen ist, bis es gelingt.

  15. Welt gleitet immer mehr ab, Richtung Taz und Relotiusspiegel.

  16. Das bisherige vorauseilende Gestänker gegen Tellkamps neues Buch ist durch den WELT-Beitrag vom grummelnden Raunen zu einem anschwellenden Lavagesang geworden. „Lava“ – das werden die sich auf Verrisse schon vorbereitenden Kritikaster auf ihren flinken Zungen zergehen lassen, da wird was hochkommen, aus der tiefen deutschen Volksseele, aus dem „noch fruchtbaren Schoß“. Was tun? Sich von Woche zu Woche intensivierende Warnungen an Suhrkamp und andere deutsche Verlage? Oder werden sie eine perfide, gezielte auflagensteigernde Geschäftsstrategie konstruieren? Ja, das Geschäft. Kann man sich das entgehen lassen? Als bei SPON unter http://www.spiegel.de/politik/deutschland/news-donald-trump-emmanuel-macron-li-keqiang-asylstreit-a-1216212.html
    am 9. Juli 2018 zu einem von einem sehr bekannten Verlag am Ende abgelehnten Buch frohlockt wurde: „Es wird nun in einem weniger renommierten Verlag erscheinen“, machte dieser neue Verlag ein gutes Geschäft. Und wenn Tellkamps „Lava“ gar zu einem Verlag in der Schweiz oder Österreich „emigrieren“ müsste? Peinlich. Zu befürchten ist zudem, dass in anderen Ländern der neue Tellkamp gefeiert wird, was bei einem bekannten deutschen Autor, der über 100 Jahre alt wurde, schon vorgekommen ist. Aber vielleicht geht es in „Lava“ nur um sich ergießende heiße Ströme, die zu uns drängen und auch blühende aber sich demografisch leerende Landschaften umzugestalten drohen?

  17. WamS, Welt, Ruch (huch!) und Konsorten betreiben eine kostenlose Werbekampagne für Tellkamps Bücher. Linke Dialektik?

    • Ist tatsächlich so. Wer den Turm noch nicht gelesen hat – jetzt wird es Zeit.

  18. Ein Portal für Eingeweihte – und solche, die es werden wollen – ist allemal besser als eine Zeitung für Holzköpfe – und solche, die es bleiben wollen. Die Ausführungen von Frau Assmann muss man wohl im Zusammenhang mit den Bemühungen der AA-Stiftung sehen, die Regimekritiker der DDR zu diskreditieren, soweit sie sich dem neuen linksradikalen Schick standhaft verweigern. Das Narrativ stammt nicht von ihr – sie bedient und verbreitet es nur. Die Kampagne der WamS, die auf eine Einschüchterung der Suhrkamp-Verlags zielt, fällt letztlich auf Springer zurück: So parieren die Verlage und ihre Mitarbeiter. Ein bisschen Liebesentzug, ein wenig Terror in Richtung Chefetage, eine Prise Hetze und schon beugen sich die Redakteure und liefern, was immer gewünscht, oberflächlich einleuchtend oder zeitgemäß erscheint. Warum soll das nicht auch bei anderen funktionieren? Erstaunlich wie einfach man in Deutschland immer noch den Gleichschritt einstudiert. Aber: Für den braucht man ja auch Haltung.

  19. Fühlt sich Herr Marc Reichwein auch eigeweiht ? Oder liest er tichyseinblick als Provokateur?

    • Der Marc Reichwein sitzt auf einem Schleudersitz. Die weLT hat im letzten Jahr 30% (!) ihrer Leserschaft verloren, das Feuilleton hat insgesamt weniger Kommentare als Don Alphonso allein. Außerdem gibt Marc Reichwein gerne den Lässigen, und das geht unter Stress besonders leicht schief. Man könnte die Lage auch so zusammenfassen: Das weLT-Feuilleton pfeift auf dem letzten Loch.

      • Herr Kief – nennen Sie die Anzahl der Kommentare vor oder nach der „Zensur“?
        Der Don lässt bisher noch alles durch, was nicht gegen die Etikette verstößt…

  20. Da sitzen sie, die kleinen Giftzwerge und versuchen mit Verboten gegen die grunddemokratischen Freiheiten von Wort und Schrift zu giften. Allen Feinden der Demokratie in den Hinterzimmern sei gesagt, noch gilt auch in Deutschland: Es bleibet dabei, die Gedanken sind frei!

  21. Gerade Poschardt ist unter all den „WELT“Schreiberlingen einer der opportunistischsten, der als Chefredakteur dafür verantwortlich ist, dass diese Journaille immer weiter nach linksgrün abdriftet. Da helfen auch die rühmlichen Ausnahmen wie Broder, Aust, Don Alfonso, oder einige wenige andere nicht weiter. Dominiert wird „Welt“ schon längst von linksgrünen Hetzern und selbst im angeblich „offenen“ Kommentarbereich wird zensiert, dass sich die Balken biegen.

  22. Warum lassen wir freien selbstbestimmten Menschen uns von diesem intriganten Abschaum, diesen Vollversagern, permanent ideologisch diktieren?

  23. Monika Marons Antwort an die WamS ist ein erstrangiges Beispiel für Geistesgegenwart – Hut ab!

  24. Wer hätte das gedacht! Die WamS – ein linkes Kampfblatt! Ja, es erinnert an die von Kurt Hager & Konsorten inszenierte Stellungnahme von „System-Künstlern“ damals gegen Wolf Biermann im ND. Das System „bekämpft“ seine Künstler. Dazu bedarf es dann solcher Subjekte wie Frau Assmann. Pfui! Bravo Monika Maron und andere! Im Grunde geht aber – womöglich sogar unbeabsichtigte Wirkung – der Schuss nach hinten los. Bekanntlich ist Empörung das beste Marketing-Instrument. Und so gesehen können Suhrkamp und Telkamp (schon wegen des zweiten Namensteiles gehören sie zusammen, die „kamp“s) sich entspannt zurücklehnen. Läuft doch. Bessere Werbung geht nicht. Das Buch wird ein Bestseller ersten Ranges. Und jede Kampagne, auch wie die jetzt von der WamS, gegen das Buch und Uwe Tellkamp, steigert den möglichen Abkauf. Haben die Supernasen bei der WamS das nicht bedacht?

    • Die Aleida Assmann wohnt hier ums Eck, und ich kenn‘ die von der Uni und so. Die läuft in diesem Fall in zu großen Schuhen herum. Das ist alles ein wenig außerhalb von deren – ich will mal so sagen: Außerhalb von deren Komfortzone.

  25. Frau Dr. Merkel hat diese Verfahrensweise vorgemacht. 2010 hat sie das Buch „Deutschland schafft sich ab“ von Herrn Sarrazin, ohne es jemals gelesen zu haben, auf den medialen Scheiterhaufen geworfen. Man will Hass und Hetze bekämpfen und schüttet selbst Benzin ins Feuer. Unsere RRG&Schwarz Eliten sollten in den Spiegel schauen. Dort würden sie diejenigen Menschen wiedererkennen, welche laut Frau Ministerin Özoguz „keine Kultur“ haben.

  26. manchmal ist es echt schwer zwischen den ganzen Werbebannern den Artikel zu finden.

  27. Hört sich an wie die neue, politisch korrekte Version der Bücherverbrennung (CO2-frei) indem man ex-ante den Verlag via Verleumdung dazu bringt, das Buch erst gar nicht zu veröffentlichen.
    Pfui! Unglaublich. WAMS kann weg!

  28. Lieber Herr Wendt, ich bin zwar noch mitten in der Lektüre,
    aber mein Bedürfnis, einen ersten Kommentar abzugeben,
    kann ich nicht mehr zurückhalten (wie das, was jetzt kommt).
    Bei Ihnen, ziemlich oben, ist das Wörtchen „notdürftig“ zu
    lesen. Und in der Tat, wir werden hier mit einem klassischen
    Fall von N o t d u r f t konfrontiert – einer Darmentleerung
    (um den vulgären Begriff zu um schiffe n).

  29. Ich wünsche Herrn Tellkamp, dass seine Widerstandskraft und seelische Belastbarkeit groß genug sind, sich dieser links-roten Haltungsjournaille entgegenzustellen. Für uns Bürger haben Persönlichkeiten wie Herr Tellkamp wieder diesselbe Bedeutung und diesselbe Notwendigkeit erlangt, wie einst Wolf Biermann. Wer hätte gedacht, dass es schon wieder soweit ist.

  30. „Er ist 1968 in der DDR geboren, einem Staat, der keine 68er brauchte, weil er sich selbst den Widerstand gegen den Nationalsozialismus auf die Fahnen geschrieben hat.“
    Das Zitat von Assmann ist leider der größte Treppenwitz des Jahres. Seitens der SED fand die Aufarbeitung „Nationalsozialismus“ nicht statt. Wieso auch, wurde man doch über Nacht quasi ein Teil der Siegermächte und konnte einfachheitshalber den Finger gen Westen zeigen. Problem erledigt. Ach und wie wir von den FFF-Demos täglich lernen: Um gegen „etwas“ Widerstand zu leisten, sollte ich mich vorher über die Tatsachen und Rahmenbedingungen informieren.

  31. Die MAD MAD WELT hat noch vergessen, Autoren der Jerry-Cotton- und G.-F.-Unger-Western-Hefte zu Tellkamp zu befragen.

    Da hätten sich bestimmt welche gefunden, die die Gelegenheit beim Schopf ergreifen, ihre literarische Wertigkeit durch eine korrekte politische Haltung aufzubrezeln.

  32. Orwells „Animal Farm“ wurde von verschiedenen Verlegern unter ausdrücklichem Verweis auf mangelnde politische Opportunität abgelehnt; Arthur Miller musste wegen „The Crucible“ vor den McCarthy-Ausschuss.
    .
    Man darf natürlich über Flüchtlinge schreiben, nur eben richtig. Vor einer Weile wurde auf Malta die welterste Oper auf Malti aufgeführt, in der die Flüchtlingsthematik thematisiert wurde. Ich zitiere aus der Rezension: „Die Flüchtlinge sind Ärzte. Sie wollen nach Europa, um zu helfen. Doch schließlich wenden sie sich enttäuscht ab von dem Kontinent, der seine Versprechen nicht hält…“
    .
    Kultur lässt sich zwanglos definieren als die Gesamtheit des Aberglaubens und der irrationalen Restriktionen, denen das Individuum ausgesetzt ist. Kulturschaffende, waltet eures Amtes und schmiedet neue Ketten! (Oder wie es in der DDR-Jahreslosung hieß: Schafft neue Werke des Sozialistischen Realismus!)

  33. Beim Lesen des Artikels der WELT wurde ich spontan an die Biermann-Stellungnahmen im Neuen Deutschland erinnert, als die DDR Autoren und Künstler angehalten waren sich von Biermann und Biermann-Sympathisanten zu distanzieren.
    Einen entsprechenden Kommentar habe ich mir in der WELT verkniffen, er wäre sowieso nicht veröffentlicht worden.
    Mich beunruhigt nur noch die Schnelligkeit und Schamlosigkeit mit der die Meinungsfreiheit zunehmend eingeschränkt wird.

    • Danke, daß Sie das schreiben. Ich als „Wessi“ habe das (leider) nicht so richtig mitbekommen.

  34. „WamS“-Inszenierung markiert einen neuen intellektuellen Tiefpunkt. “
    bitte „intellektuellen“ streichen. Tiefpunkt ja, aber Intellekt bei den laut Krakelenden gibt es nicht.

  35. Bald brennen wieder die Bücher. Primitiv was die Welt und einige linke Parteifunktionäre im Kulturbetrieb hier abliefern. Buchkritik vor dem Erscheinen, Donnerwetter. Das gab es nicht Mal in der DDR.

    • Wie kann eine Frau wie Merkel, gänzlich ohne Aura, dennoch eine solche Tiefenwirkung entwickeln. Es ist mir unbegreiflich, wie sich Menschen erneut in ein System fischen lassen, das ihnen selbst und dann anderen durch ihre Unterstützung die Freiheit nimmt.

  36. Jetzt fehlt nur noch, daß die Filmschauspieler zu Tellkamp befragt werden – na, vielleicht auch nicht, weil sich die „Kulturschaffenden“ dann gänzlich lächerlich machen würden. Auf die Idee bin ich nur gekommen, weil ich mich erinnere, daß T. Schweiger einer Quasselrunde zugeschaltet wurde.

    • und ich dachte schon, Sie erwarten eine neue #metoo Kampagne

  37. Die WELT maßt sich an, Schriftsteller und Intellektuelle aufzufordern, über ein Buch zu urteilen, das überhaupt noch nicht erschienen ist. Was für ein Kokolores und eine Beleidigung des normal existierenen Menschenverstandes.
    Wenn Tellkamps „Lava“ erst nächstes Jahr erscheint, bei welchem Verlag auch immer, ist das Timing den Roman und den Autor bekannt zumachen, auch über Kreise hinaus, die sich für Literatur interessieren, etwas früh angesetzt. Sollte diese Strategie erfolgreich sein, ist mit immer höherer Dosierung nachzureichen.
    Tellkamp muß zum neuen Ezra Pound , Knut Hamsun oder Louis Ferdinand Celine hoch oder runter geschrieben werden, alles geniale Schriftsteller aber leider Nazi-verseucht.
    Schaun wir mal, was noch kommt.

  38. „Warum lehnt Tellkamp Interviewanfragen der großen Medien (auch von WELT) seit Jahren ebenso konsequent wie notorisch ab?“ [Zitat WELT]

    Vielleicht, weil Tellkamp seriöse Medien bevorzugt? Axel Springer würde jedenfalls im Grabe rotieren, wenn er wüsste, was aus seinen Tagesblättern geworden ist.

    • Wenn man alle die, bei denen man gerade das Routieren im Grabe vermutet, ans Stromnetz anschließen könnte, flösse der Strom konstant und der Bau weiterer Windkraftanlagen wäre unnötig. Alleine Helmut Schmidt würde hinsichtlich seiner Drehgeschwindigkeit ganz Hamburg erleuchten können…

  39. Letztendlich beweist die Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann mit ihrem Beitrag nur, dass es wirklich einen Meinungskorridor gibt und dass auch eine sogenannte Kulturwissenschaftlerin ist nicht davor gefeit ist, mit so simplen Begriffen wie „ein Rechter“ Menschen mit einer anderen politischen Meinung zu diffamieren.
    Was Frau Assmann in ihren Auslassungen zu Uwe Tellkamp geliefert hat, ist nicht nur ein Armutszeugnis für sie selbst, sondern zeigt auch deutlich, wie gezielt sie mit den in ihrem Text verwendeten Begriffen Hass, Antisemitismus und Gewalt einen Menschen gesellschaftlich ausgrenzt will.
    Das ist einfach nur abstoßend.

    • Daß Assmann links ist, war mir bekannt, nun weiß ich, daß sie auch link ist.

  40. Die Haltungshaltungen von Jan und Aleida Assmann sind für mich die größte Enttäuschung in den gesamten deutschen Geisteswissenschaften – so hoch gebildete und international bewunderte Wissenschaftler, so wenig Toleranz und Souveränität, und vor allem so viel Bedürftigkeit, heroisch gegen den Faschismus zu kämpfen … unser Eliten haben ordentlich einen an der Klatsche.

    • Jetzt weiß ich erst wer das ist! Ich dachte, dass wäre eine 18jährige, die sich so ungemäß verausgabte. Alleine die Anschauung der beiden Assmanns hielt mich bisher ab, mich näher zu beschäftigen.

  41. Wie der Herr, so‘s G‘scherr. Beim Spectator hat sich die Haltungsjournalistin Stefanie Bolzen (von der Welt) einen Artikel über die Ansichten „der Deutschen“ zum Brexit geleistet. Oder eigentlich eher umgekehrt. Die Kommentare darunter sind köstlich. Das ist eine obrigkeitshörige Kriecherin wie diese Frau Bolzen nicht gewohnt.

  42. Ich habe schon sehr lange mein WeLT-Abo gekündigt; selbst Broder, Don und Co haben mich nicht davon abhalten können.

    • Ja, lieber Joe, habe auch trotz Alphonso gekündigt – und Broder lese und unterstütze ich lieber auf der „Achse“. Ich kann mir Abos nicht in unbegrenzter Anzahl leisten, daher setze ich mein Geld lieber bei TE und Achse ein – muss ich mir jetzt Sorgen machen, dass ich eine Rechte bin ??

  43. Die WELT ist längst zum linkeren Kampfblatt verkommen, weiterer Kommentar überflüssig.

    • Bei einer Mediauntersuchung haben 60% der Journalisten der WELT Redaktion angegeben, daß sie den Grünen nahe stehen. Damit also auch im Sinne des grünen Sozialismus gesinnungsethisch shcreiben. Aber echte Grünschnäbel (neudeutsch Greenhorns) sind sie noch dazu.

  44. Juchhe, ich habe vor Jahren mein WamS Abo gekündigt, weil schon damals das Geschriebene mehr einem Schüleraufsatz glich als gutem Journalismus . Also alles richtig gemacht. Wer kauft d so was noch?

  45. Je nach Ressort und Wochentag scheint es zwei ganz unterschiedliche Tageszeitungen namens „Welt“ zu geben. Haltungsjournalisten wie Kamann, Sturm, Schwilden mitsamt jugendlicher Gefolgschaft stehen einige wenige, noch bürgerliche Kollegen gegenüber.
    Die wenigen wirklich guten Artikel (u.a. von Aust) erscheinen regelmäßig hinter der Bezahlschranke, was mich jedoch auch nicht motivieren kann, einen Cent für diese Zeitschrift auszugeben, die ich viele Jahre lang abonniert hatte.
    Die selektive Auswahl von Pressestimmen, oder wie im vorliegenden Fall eine vorgeblich ergebnisoffene „Umfrage“ unter „Kollegen“ eines dem rechten Dämonen verfallenen Schriftsstellers, ist natürlich nur ein plattes propagandistisches Stilmittel. Die WELT ist da nicht subtiler als der Rest der medialen Bagage. In der Gesamtheit wirkt aber das Prinzip leider. Leider.

    • In den Stadt- und Unibibliotheken liegen viele Zeitungen und Zeitschriften aus – und auch manche Cafes stellen die ihren Kunden noch gratis zur Verfügung.
      Also: lieber das Geld für einen guten Cafe und die Zeitung zum Überblättern als Dreingabe. Mehr ist da ja meist eh nicht mehr.

  46. Hat doch unser Bundespräsident die deutsche Sprache als Sprache der Verbrecher bezeichnet. Insofern macht das alles Sinn! Wer deutsch schreibt ist prinzipiell verdächtig!
    Die Münchner Grünen wollen diensteifrig gleich eine ganze Liste von Straßennamen ändern lassen, alle von solchen Schwerverbrechern, die sich einmal nicht politisch korrekt geäußert haben, z.B. Erich Kästner und FJS. Wird das Land der Dichter und Denker demnächst nur noch vom Kopp- oder Antaiosverlag publiziert werden?
    Die „Welt“ sollte sich in Grund und Boden schämen!

    • Ihren letzten Satz unterschreibe ich vollumfänglich. Wenn ich mir überlege, dass gerade die Springerpresse zu DDR-Zeiten als einer der Staatsfeinde Nr.1 gehandelt wurde, frage ich mich immer wieder, was diesen Wandel zu einer linksgrün dominerten, dem Maimstream hinterher hechelnden und regierungskonformen Medienanstalt bewirkt hat. Teilweise ist deren offene Hetze gegen mißliebige Menschen/ Menschengruppen regelrecht unerträglich, ganz besonders tut sich Oberhetzer M. Kamann dabei hervor.

      • Eine der großen Untugenden (grob gesagt – Macken) von uns Deutschen ist, das schwierig zu erklärende Verfallen von einem Extrem ins andere.

  47. Mit Frau Assmann gibt es ein Interview in der taz: https://taz.de/Aleida-Assmann-ueber-Europa/!5593934/

    Da behauptet sie unter Anderem, daß in Europa „Nationen auf ihre Stärke pochen und den Rechtsstaat hinter sich lassen wollen“. Damit meint sie aber offenbar nicht Deutschland, das ohne Absprache und Gesetzgebungsverfahren unter „Aussetzung“ einschlägiger Bestimmungen die Grenzen geöffnet hat und andere Länder zur Aufnahme von Migranten zwingen will.

    Sie behauptet weiter, daß Deutschland nach dem Krieg 40 Jahre und einen Generationenwechsel gebraucht habe für die Erinnerung an den Holocaust. Als ich 1964 auf das Gymnasium kam, war das bereits Thema in der Schule. Das war 20 Jahre früher.

    Kurze Zeit später erklärt sie dann, das Gute an Europa sei, daß „“man“ es gemeinsam gestalten und verbessern kann“.

    Wer so etwas äußert, hat offensichtlich nicht verstanden, daß Europa und EU zweierlei sind, und daß die Frage nach der politischen Legitimation derer, die da gestalten können, in eine Antwort mündet, die ein demokratisches Desaster enthüllt.

    Mir scheint, daß Frau Assmann sich gern zu Dingen äußert mit dem Ziel, ihre sichere Verortung an der Seite der Macht unter Beweis zu stellen. Kritische Überprüfung mit wissenschaftlichen Methoden ist ihre Sache nicht. Der Titel ihrer Dissertation sei hier erwähnt:

    „Die Legitimität der Fiktion. Ein Beitrag zur Geschichte der literarischen Kommunikation“.

    Dem Fiktionalen scheint bis heute ihre Leidenschaft zu gelten, vielleicht läßt sich so ihre Meinungsäußerung über ein bisher unveröffentlichtes Buch erklären.

  48. diese Burschen und Bürschinnen in den politisch korrekten deutschen Redaktionsstuben sprechen Warnungen aus, brauchen aber selbst keine Warnung – denn sie haben fertig. Ich kann es genau: die bürgerliche Mitte ist ungefähr da, wo ich stehe – daran wird deren Krakeele kein Jota ändern. Sie selbst befinden stattdessen auf einer linksgeneigten Rutschbahn, auf der sie täglich weiter abdriften, und die am Ende absehbar im Pfuhl der totalitären Idiotie endet. Mein herzliches Beileid. Ich kann leider nicht helfen, dafür ist die Distanz schon zu groß, und ich habe zudem besseres zu tun. Es war mal nett mit euch, manch interessante Diskussion. Aber alles in der Welt hat ein Ende.

    • Und zwar ein unglaublich befreiendes Ende,
      wenn man sich erst mal von solchen losgesagt hat.

  49. Und da wundern die sich wirklich über rapide Auflageneinbrüche und Klickzahlen?!

    Welt online und Focus online (letzterer schon länger) stehen bei mir auf der Abschussliste, die Propaganda dort erklimmt neuerdings nochmals und unerwartete Höhenflüge, und grenzt an Volksverblödung. Brauch ich nicht, da gibts also auch keine Klicks mehr von mir.

  50. Die Welt hat sich vollständig der neuen Zeit angepasst. Die Journalisten framen regierungstreu, der Vertrieb hat in Sorge um die Umsätze die Kommentare offen gelassen, für die Klicks nimmt man die überwiegend negative Stimmung der Leser billigend in Kauf.
    Medien mit echter Meinungsfreiheit sowohl der Autoren UND der Leser (wie TE) erkennt man daran, dass sie öffentlich geächtet werden und langsam an Reichweite gewinnen.
    Es ist noch ein langer Weg.

  51. Ich habe gerade die beiden dicken Bände der Tagebücher von Fritz J. Raddatz gelesen. Darin erläutert er zum Teil auch seine Zeit (zwischen 1960 und 1969) als Cheflektor und stv. Verlagsleiter bei Rowohlt. Und in dieser Zeit hat er in großen Auflagen all die geistigen Verirrungen der Protagonisten der Studentenbewegung gedruckt (von Dutschke bis Cohn-Bendit), die dann in den Universitäten und anderswo lebhaft diskutiert wurden. Und all das war in dem damals größten literarischen, eher bürgerlichen Verlag möglich. Und die Studenten hatten mit diesen rororo-aktuell-Bändchen dann immer genug Diskussionsmunition, um das „altnazidurchsetzte Schweinesystem“ zu überwinden, das aber anscheinend immerhin so liberal war, ihnen diese Schriften massenhaft als Propagandamaterial zu ermöglichen. Heutzutage, in unserer superschönen, achtsamen Schneeflöckchen-Demokratie kommt einer daher wie Uwe Tellkamp, der es wagt, eine vom Mainstream abweichende Meinung zu haben, und schon wird er zum Geächteten. Hier läuft seit Jahren gewaltig was schief.

    PS: „Wer es sich leisten kann, zweifelt.“ (Tobias Grüterich)

  52. Herr Wendt,
    die Situation Tellkamp/Suhrkamp/WamS erinnert mich an Sebastian Haffner’s Schilderung der beginnenden 30er-Jahre des vorigen Jahrhunderts. Ungläubiges Staunen über das, was vor seinen Augen passierte im Hinblick auf die zunehmende Einschränkung des bürgerlichen Lebens für bestimmte Bevölkerungsgruppen. Die WamS betreibt – zusammen mit vielen anderen MSM – die Demontage von Tellkamp und wird Suhrkamp dazu bringen, entweder die politisch problematischen Passagen – so sie denn vorhanden – zu entfernen oder – besser noch – den Autor gleich ganz fallen zu lassen.

  53. Wie sich mal wieder zeigt, ist mein Geld beim“ Portal für Eingeweihte “ besser aufgehoben, als bei den Medien der Inkompetenz.

  54. GG Art 5(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern
    und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten…

    Zitat WELT:
    -„Er unterschrieb eine Erklärung, die sich gegen „illegale Masseneinwanderung“ ausspricht…,“

    -„er äußerte das Empfinden, es gebe in Deutschland einen „Gesinnungskorridor“,

    -„er behauptete bei einem Auftritt in Dresden, „95 Prozent“ aller Flüchtlinge würden aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland kommen.“

    Ich bin der Auffassung, dass die o.a. Ansichten von Herrn Tellkamp durch das o.a. Recht auf „freie Meinungsäußerung“ gedeckt sind.

    Sollte das nicht mehr der Fall sein und Tellkamp deswegen sozial ausgegrenzt werden, hat Deutschland ein Problem mit dem Grundrecht der Meinungsfreiheit!

    • Deutschland orientiert sich mehr und mehr an Idi Amin, dem sinngemäß der Spruch zugeschrieben wird: Jeder kann seine Meinung sagen, aber ob er danach noch etwas sagen kann, kann ich natürlich nicht garatieren“

  55. Wie war das doch gleich mit den 333 Haltung habenden … äh, Kulturschaffenden? Ist das nicht in der DDR vor 1989 geschehen? Die an der Agitprop- Maschine vulgo Schreibmaschine Tätigen?

  56. Was für ein erbärmliches Schauspiel die WAMS da bietet! Der Umgang mit Uwe Tellkamp ist ohnehin unerträglich, jetzt muss sie unbedingt noch für eine Steigerung sorgen. Jedes Mittel ist recht, um den links-grünen Mainstream durchzusetzen, das erleben wir Tag für Tag. Was ist nur aus diesem Land geworden, das Ziel, die DDR mit ihrem Kontroll – Überwachungs – und Sanktionierungssystem endlich zu vollenden scheint für unsere sogen. Polit – und Medienelite und ihre Anhänger ganz nahe zu sein. Es ist einfach unfassbar!

  57. Hach, man fühlt sich wieder wie im Sozialismus. Immer schön den Klassenstandpunkt vertreten.
    PS: Merkt denn niemand, dass wir heute wieder in einer Meinungsdiktatur leben? Warum schweigen wir dazu? Warum lesen wir noch die Zeitungen und Zeitschriften, die uns belügen und betrügen?

  58. Es sei Walter Kempowski zitiert:
    „Ich bin konservativ und liberal, und das darf man in Deutschland nicht sein. Man darf ja auch heute nicht seine Meinung sagen in Deutschland. Versuchen Sie das doch mal! Ein Schritt vom Wege, und Sie sind erledigt.“

    • Das Zitat stammt aus dem Jahr 2007. Seitdem sind die Debattenoffenheit und die vielbeschworene Meinungsfreiheit in Deutschland alles, nur nicht besser geworden.

    • Kempowskis konservative Ausrichtung hat ihn nicht davon abgehalten, wie ein Schüler aus fremden Texten (Tschirch, Rostock) ohne Zitatvermerk abzuschreiben. Mein Verständnis von konservativer Einstellung beinhaltet Ehrlichkeit und verträgt sich mit Plagiieren nicht, deswegen bezweifle ich Kempowskis Selbsteinschätzung und halte sie eher für zweckdienlich zu seiner Zeit oder Larmoyanz. Man sollte nicht vergessen, dass Kempowski trotz allem den Spiegel hinter sich hatte (mitsamt der schmeichelnden Ehrenplaketten der Spiegelbesucher an seinem Konferenztisch).

  59. Was ist denn das für eine fragwürdige Qualifikation: „Kulturwissenschaftlerin“?
    Befähigt diese Profession zur Hellseherei? Frau Assmann hat eine dezidierte Meinung über ein noch nicht veröffentlichtes Werk? Mit welchen „kulturwissenschaftlichen“ Methoden ist ihr die Meinungsbildung gelungen? Glaskugel? Geisterbeschwörung?

    Offensichtlich befähigt die Hellseherei ja auch zu handfesten Empfehlungen zur Geschäftspolitik von Verlagen. Vielleicht sollte Frau Assmann sich lieber mit dem Legen von Tarot-Karten befassen, das System ermöglicht bei weitem differenziertere Einsichten als anscheinend die „Kulturwissenschaft“ zu liefern imstande ist.

    Eine Frage noch: Ist die Bezeichnung „Kulturwissenschaftlerin“ eigentlich in irgendeiner Weise geschützt? Meine Vermutung: So darf sich jeder nennen.

    • Frau Prof. Dr. Assmann besaß einen Lehrstuhl in Konstanz.

      • Welche Fachrichtung?

  60. Wirklich beschämend, welche Leute sich hierzulande alles Journalisten nennen dürfen. Ungestraft wohlgemerkt.

  61. Überall aus ihren widerlichen Löchern gekrochen kommen systematisch und zentralistisch organisiert und strukturiert wie in größten sozialistischen Zeiten die Soldaten, Schild und Schwerter der Partei!
    Erschreckend wie fruchtbar immer wieder der Boden für diese faschistische pseudosoziale Saat!

  62. Der linke Mainstream kann bis heute den Menschen in der ehemaligen DDR einfach nicht verzeihen, dass an Ihnen der Sozialismus krachend gescheitert ist – da hilft dann eben nur noch stetiges Nachtreten…
    Kann man das Buch übrigens schon vorbestellen?

  63. „DDR 2.0“ Perfekte, durchtriebene Gesinnungsbüttelei. Und der Kulturbetrieb rennt vorneweg. Ach, es ist ja ein altes Prinzip: heule mit den Wölfen, und es fällt immer ein Knochen für dich ab. Oder, wie meine Großmutter zu sagen pflegte: dess‘ Brot man ißt, dess‘ Lied man singt.

    Ich kann gar nicht so viel zu mir nehmen, wie ich zu vomitieren ich mich gezwungen sehe. (Max Liebemann, gedrechselt)

    Kaufen werd‘ ich mir den Tellkamp-Roman jedenfalls.

    • Ergänzung:
      1. Teil des „Kulturbetriebes“ ist fraglos Suhrkamp ebenso wie die zu scheltende Journaille. Der Grad der Unterwürfigkeit ist gleichwohl recht unterschiedlich. Der Verlag Suhrkamp könnte immer noch zeigen, dass er zu Tellkamp steht. Das zweifellos erfolgreiche Geschäft mit dem neuen Roman wird eine gewichtige Entscheidungshilfe sein. (Was für eine Sch***-Welt)
      2. ein „ich“ zuviel; korrekt: …, wie zu vomitieren ich mich gezwungen sehe.

  64. Lieber Herr Wendt, danke für diesen Beitrag, dem nichts hinzuzufügen ist, außer das auch die Leser der „Welt“ das üble Spiel insbesondere von Herrn Reichwein in großer Zahl durchschaut haben, weshalb die Leserkommentar-Zensurmaschine mal wieder auf Hochtouren gelaufen ist.

  65. Eine klare Kaufempfehlung für Herrn Tellkamps neuen Roman. Danke, WELT!
    Und Danke! für den exzellenten Artikel Herr Wendt!

  66. Eine neue Form der Bücherverbrennung, auf dem Weg in die DDR 2,0! Vorwärts immer, rückwärts nimmer!

    • Wurden in der DDR Bücherverbrenunngen veranstaltet? In jedem Falle haben die Nazis im großen Stil Bücherverbrennungen durchgeführt. Denen stehen damit auch die Grünen sehr nahe, so daß man durchweg von nazi-grüner Gesinnungsethik sprechen kann.

  67. Die Zahl der Versuche der ach so toleranten Linken, Menschen mit anderer Meinung mundtot zu machen sind Legion. Jeder, der nicht ihrer Meinung ist, wird als Feind betrachtet und bekämpft. Es wird versucht, ihn gesellschaftlich, wirtschaftlich – und im Zweifesfall sogar physisch – zu vernichten. In USA ist es derzeit „American Dirt“: Eine Weiße darf unmöglich über Latinos schreiben. Die Autorin musste nach Drohungen ihre Lesereise absagen. In der Schweiz wurde ein Schokoladenfabrik denunziert, und Swiss Air kündigte den Vertrag. Die Beispiele sind inzwischen unzählig.

  68. Was für ein mieser, übler Versuch der WamS den angesehenen, deutschen Autor Uwe Tellkamp denunzieren zu wollen! Möchten die Damen und Herren der WamS , dass in Deutschland wieder Bücher verboten/verbrannt werden, ganz in den Traditionen der Nazis und der DDR? In meinen Augen verlässt die Redaktion der WamS damit eindeutig den Boden der noch bestehenden demokratischen Grundordnung. Danke an die Autoren, die sich nicht für diese undemokratische Kampagne haben instrumentalisieren lassen!

    • Die Welt passt zwischen die Buchdeckel des Koran.
      Wer braucht da noch Bücher…

  69. In der „Welt“ wie auch in der „FAZ“ machen sich immer mehr linke Gesinnungswächter breit. Das macht diese Blätter mittlerweile sehr unangenehm und schwer zu lesen. Was für eine Anmaßung, Tellkamp maßregeln zu wollen. Zu erkennen ist, dass man eine Kampagne lostreten will. Ganz im Sinne kommunistischer „Kulturrevolutionäre“, wie sie in der DDR agierten. Die weiter sinkenden Auflagenzahlen für „Welt“ und ähnliche Blätter zeigen, was die Leser von deartigem Journalismus halten.Sie sollten weiter sinken, unbedingt.

  70. Eine ähnlichene Art und Weise, wie zur Zeit gegen Herrn Tellkamp vorgegangen wird, hat es schon mal gegeben. Das ging dann u.a. bis zu Bücherverbrennungen. Wer da noch vom demokratischen Rechtsstaat redet, hat immer noch nicht gemerkt, was hier läuft.

  71. Ich habe Tellkamps „Turm“ damals gelesen. Es war keine einfache Kost. Ich freue mich auf seinen neuen Roman. Und ich würde ihn sogar kaufen, wenn ernstzunehmende Kritiker ihn als literarischen Schund entlarvten. Allein deshalb würde ich ihn kaufen, um ein Zeichen gegen den Vernichtungswillen interessierter Kreise zu setzen. Stimmen wir also, wenn es so weit ist, mit den Füßen ab, indem wir die Buchhandlungen stürmen, und mit dem Geldbeutel, indem wir Tellkamps „Lava“ kaufen!

    • Ich bzw. meine Frau bin (ist) dabei.

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