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Verhaftung von Daniela Klette

Der Kiez, die Linke und die Handgranate

29.02.2024

| Lesedauer: 4 Minuten
Die Terroristin Daniela Klette hat in Berlin-Kreuzberg ein linkes Spießbürgerleben geführt. Dass sie dort wie ein Fisch im Wasser abtauchen konnte, zeigt, wie normal politische Gewalt in der linken Szene ist.

Die Nachbarn erzählen, sie sei oft Fahrrad gefahren. Eigentlich hätte das Daniela Klette verdächtig machen müssen. Denn wer schon einmal gesehen hat, wie Linke in Berlin-Kreuzberg radfahren, der weiß, dass sie zu jedem Mord bereit sind: Für andere sind sie selbstverliebte Egoisten, die jederzeit bereit sind, Alte oder Kinder über den Haufen zu fahren – in der Eigenwahrnehmung betrachten sie sich als Social Warrior, die sich für die Verkehrswende einsetzen.

Über Jahre hat die Polizei nach den mutmaßlichen RAF-Terroristen Klette, Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub gefahndet. Immer wieder überfielen die Geldtransporter. Dabei sind sie mit brutaler Gewalt vorgegangen und waren bereit, den Geringverdiener am Steuer und seinen Kollegen jederzeit zu töten. Linke können das. Sie fühlen sich dabei sogar wie „die Guten“.

Um sich das schönzureden, genügt ein einfacher Griff zum Zauberkasten von RAF-Mama Ulrike Meinhof: Der Geldbote repräsentiert nicht den Menschen, sondern den Geldtransporter. Der steht wiederum für den Kapitalismus. Den zu bekämpfen befreit die Unterdrückten. Also – Abrakadabra – tötet man keinen Arbeitnehmer, sondern befreit die Unterdrückten. „Und natürlich darf geschossen werden.“ Hokospokus Fidibus.

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Die Fahndung nach der „Rentner-RAF“ lief auch mehrfach auf „Aktenzeichen XY… ungelöst“. Erst wieder in der letzten Sendung am Valentinstag. Da hatte es den entscheidenden Hinweis wohl schon gegeben, wie die Ermittler heute sagen. In der Sendung am Valentinstag wies Moderator Rudi Cerne auf die Gefährlichkeit der Täter hin – und dass es daher nicht angemessen sei, sie aus politischen Gründen zu decken. Solche Texte schreibt Cerne nicht selber. Sie entstehen in Abstimmung mit den Ermittlern.

Es ist kein Zufall, dass Klette in Kreuzberg abgetaucht ist. In der Sebastianstraße. Nahe der ehemaligen Mauer. Da traf beides aufeinander: Das Westberliner Milieu aus durchgedrehten Bürgerkindern, die sich den Wahn vom gerechten Kampf ausgedacht haben, der es rechtfertige, Menschen zu ermorden. Und der real existierende Sozialismus in Ost-Berlin, in dem viele RAF-Terroristen abtauchten, nachdem sie registrierten, dass das Volk sie hasst – und nicht im Geringsten darauf wartet, von ihnen befreit zu werden.

Als erste Generation der RAF gelten die Gründer wie Meinhof, Andreas Baader oder die Will-Vesper-Verlegerin Gudrun Ensslin. Zur zweiten Generation gehörten Vertreter wie Peter-Jürgen Boock oder Stefan Wisniewski, die daran scheiterten, Baader und Co aus dem Gefängnis zu befreien. Über die dritte Generation, der Klette mutmaßlich angehörte, ist deutlich weniger bekannt. Anders als ihre Vorgänger hatten sie kaum noch Unterstützung außerhalb linker Löcher wie Kreuzberg. Trotzdem mordeten sie mit einer Präzision und Effizienz, wie es die ersten beiden Generationen nicht kannten. Viel spricht daher dafür, dass die Ost-Berliner Staatssicherheit maßgeblich an ihren Morden beteiligt war. Auch die Wahl eines der letzten Opfer, des Treuhand-Chefs Detlev Karsten Rohwedder.

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1998 löste sich die RAF offiziell auf. Da hatte sie ihre Unterstützer in der DDR verloren und auch jede Schlagkraft. Klette und die RAF-Rentner raubten weiter. Der Präsident des Landeskriminalamts Niedersachsen, Friedo de Vries, bemüht sich, in den Medien zu betonen, dass deren Taten nicht politisch motiviert gewesen seien, sondern dem Lebensunterhalt gedient hätten. Das Verständnis scheint unbegrenzt, das deutsche Behörden linken Straftätern entgegenbringen. Das geht soweit, dass der Präsident des Inland-Geheimdienstes, Thomas Haldenwang (CDU), es okay findet, wenn Extremisten Ministerien oder Flughäfen stürmen. Die kleinen Racker wollten ja nur die Politik zum Handeln auffordern.

In Kreuzberg lebte Klette in einer Sozialwohnung. Die Wohnungsbaugesellschaft Berlin Mitte war ihr Vermieter. Parkst du in Deutschland falsch oder bezahlst nicht für ÖRR-Propaganda, verfolgt dich der Rechtsstaat mit aller Härte und Konsequenz. Bist du eine linke Terroristin, verschafft dir der Sozialstaat noch günstigen Wohnraum. Man kennt sich in Berlin, man hilft sich. Und wem hat die Mieterin Klette denn schon geschadet?

In ihrer Wohnung fanden die Einsatzkräfte eine Handgranate. Nach der Verhaftung musste das mehrgeschossige Gebäude geräumt werden, um die Granate zu entsichern. Gut. Unangenehm. Aber sonst ist sie den Nachbarn angenehm aufgefallen: ging mit dem Hund spazieren, fuhr Fahrrad und überfiel Geldtransporter. Aber damit wollte sie ja die Unterdrückten befreien und der Geldbote repräsentiert halt den Kapitalismus. Und der ist böse – nicht eine 65-Jährige, die zu Weihnachten Kekse in der Nachbarschaft verschenkt. Linke Spießer sind nur mit Zynismus zu ertragen.

500 Meter von Klettes Wohnung entfernt, in der Alten Jakobstraße, verhafteten im Dezember Ermittler einen Anhänger der Mörder- und Vergewaltigerbande Hamas. Der linke deutsche Terror und der arabische gingen schon immer Hand in Hand. Der Kriegsdienstverweigerer Baader lernte von ihnen schießen und um ihren Kumpel Andreas aus dem Knast zu holen, einigten sich deutsche und arabische Terroristen darauf, die Lufthansa-Maschine Landshut zu entführen. Um die Menschheit zu befreien. Wohlgemerkt. Und natürlich dürfen Unschuldige in die Luft gesprengt werden.

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Aber es hat ja in Deutschland nichts mit nichts zu tun: Arabische Mörder sind Einzelfälle, die Gefahr kommt von rechts und sie setzen sich doch nur für Palästina ein. „Ja, aber Israel…“ wird der Gute in Deutschland wohl noch sagen dürfen. Und linke deutsche Terroristen? Rauben für den Lebensunterhalt. Stürmen Flughäfen, um Politiker zum Handeln aufzufordern. Gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen.

Gut. Die DGB-Gewerkschaft GdP sagt, dass Klette in Kreuzberg so bequem untertauchen konnte, sei ein Zeichen dafür, wie gut vernetzt die linksradikale Szene in Deutschland sei. Aber die werden bestimmt auch bald auf Linie gebracht. Die von der GdP. Denn die Gefahr kommt von rechts und wer da nach links schaut, wird im Faeserland zum Volksfeind. Auch wenn es das Volk anders sieht. Aber das Volk war für Linke nie mehr als eine Chiffre, um sich selbst alle Freiheiten rausnehmen zu dürfen. Solange das Volk diese Freiheiten nicht einsieht, wird es halt als Geldbote oder Mallorca-Tourist der Lebensgefahr ausgesetzt, bis es befreit ist.

Der Linke rechtfertigt seine Taten durch seinen eigenen bedingungslosen Einsatz. Für die Befreiung der Menschheit kämpft er bis zuletzt. Oder er zieht sich in seine Kreuzberger Sozialwohnung zurück, backt Kekse, besucht Pilates-Kurse, geht mit dem Hund raus, fährt Fahrrad und schießt auf Arbeitnehmer für das Geld, mit dem er sich sein linkes Spießerleben bezahlt. Der Staat ist schuld. Wenn er schon untergetauchten linken Terroristen Sozialwohnungen besorgen kann, dann sollte Bürgergeld ja wohl auch noch drin sein. „Und natürlich darf geschossen werden.“


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36 Kommentare

  1. Die gleiche Mischung aus selbstgerechter Borniertheit bei gleichzeitiger Spießigkeit und totaler Humorlosigkeit, vereint zur zeitgeistigen – mal wieder – Weltrettungsberufung, lebt bis heute weiter, in der hysterischen Klimablase.
    Wurde linkes Kaderdenken früher – gemäß der damals noch gültigen, reinen Lehre des Marxismus, auf Klassenkampf und Weltrevolution begründet, ist es heute Klimaaktivismus. Die selbstgerechte, ultra-spassfreie, total verspießte Attitüde ist geblieben: wieder tummeln sich (Groß) Bürgertöchter gerne „in der Szene“ oder im Fernsehen, schwingen wenig mitreißende Erklärbär-Reden zum nahen Ende der Zeit, über gefühlte Kipppunkte (der Intelligenz?) und fühlen sich dabei (wieder) wie eine Mischung aus Che und Jesus.
    Und wieder einmal geht diesen selbsterklärten „Guten“ alles andere „am Arsch vorbei“ – für sie gibt es ja auch kein „alles andere“. Im Kern: weil sie keinerlei sonstige irdische Sorgen kennen und besitzen. Der Typus Greta oder Luisa sind überbehütete Wohlstandstöchter, die sich ein Hobby (Weltrettung) gesucht haben, um endlich mal Sinn oder persönliche Bedeutung zu spüren, um endlich nicht mehr nur Wohlstandsgöre zu sein.
    Und bei der Beglückung der Welt mit den frisch erworbenen Weisheiten ist die eigene Sorglosigkeit aus Hotel-Mama der Maßstab, das Mindeste. Jedem stehen Solaranlagen, Wärempumpen und weltweite Niederlassungsfreiheit inklusive Vollkaskoversorgung zu, wie sie es selbst als Luxuskinder nie anders erlebt haben.
    Mäßige Leistungen oder gar Mißerfolge in Kindheit oder Schullaufbahn lösten nur Tsunamis an Lob und Zuspruch aus und führten wohl zu dem Irrtum, für höheres berufen und qualifiziert zu sein. Ich muß beim Schreiben auch sogleich an unsere Außenministerinnen denken, deren Maximalleistung darin besteht oder bestand, irgendwas mit Trampolin bewältigt und die Haare schön zu haben. Woraus bekanntlich irgendwas mit Klima und Weltrettung folgen mußte.
    Marx ist tot, es lebe das Klima!
    Zur Umverteilung an sich taugt die eine Geschichte so gut wie die andere, ob man sich kommunistischer Kader/-Aktivist oder Klimakader/-Aktivist nennt oder genannt wird ist ebenfalls Wurscht, Hauptsache wichtig und die Mission steht über allem anderen, was einen eh noch nie gejuckt hat.
    Die gewöhnlichen Kommi-Spießbürger sind schon mit geringen Reparationsleistungen ala Hartz18 zufrieden, wenn sie wenigstens 1x pro Jahr (zb zum 01.05.) die Sau raus lassen dürfen, ohne gleich im Knast zu landen, was ihr Spießbürgerdasein doch ernstlich stören könnte (Wohnung weg, Stütze weg, geregelter Tag im Knast und dort auch noch arbeiten müssen, wenn man sich Shampoo leisten können will… ).
    Aber die gefühlten Eliten haben natürlich höhere Ziele, entsprechend den paar Semestern in PoWi und den gehobenen elterlichen Standards. Weil aber öder Kapitalist werden eben öde ist, mußte man zur pubertären Abgrenzung von den erfolgreichen Eltern wie üblich Kommunist aka heute Klimaaktivist werden und der Allgemeinheit als „Grüne“ auf den Wecker gehen.
    Wirklich niemand braucht von einer Greta, Luisa, Ricarda, Claudia, Karen, Renate etc Lebenstips, Ernährungsberatung oder Informationen über deren Klima oder sonstige Ängste, Befürchtungen. Deren Sinnsuche ehrt sie ungemein, es ist toll, wenn sie so ihr ödes, geregeltes Dasein für sich selbst pimpen konnten, so dass es wieder Spaß macht – Gratulation.
    Nur war und ist der Rest der Welt schon ab Geburt meist deutlich weniger privilegiert oder gelangweilt und braucht nicht 20, 30 oder mehr Jahre, Welt und Leben zu verstehen. Erlösungs- und Erweckungsgefühle bot bei Bedarf schon die Kirche über Jahrhunderte, inklusive Geschichten zu nahem Weltuntergang, Kehre um und tue Buße, und Vergebung aller Sünden im Himmel. Und natürlich war schon alles was Spaß macht und gut tut Sünde und wurde nach Kräften von „Kadern“ (Pfaffen) mies gemacht.
    Und Kommis und deren Klima-Erben sind nichts anderes als zeitgeistige Pfaffen, nur in dämlich und narzisstisch. Deshalb vertragen sie sich auch so gut mit aktuellen Pfaffen, denen die Schafe reihenweise weglaufen, inklusive ihrem Geld.
    Das ist natürlich ein Problem, für Kommis, Klimaretter und Pfaffen, weshalb man sich schnell einigen kann und wird, dass der Pöbel weiter zahlen muß…

  2. Nun ja, die Stasi und Rohwedder. Kurz vor seiner Ermordung äußerte sich der Treuhandchef sinngemäß, dass ihm die neuen Seilschaften mehr Sorgen machen als die alten. Unter seiner Nachfolgerin nahm dann das richtig an Fahrt Schwung auf, was unter „Vereinigungskriminalität“ läuft. Unter diesem Aspekt fallen mir ganz andere Hintermänner:innen ein.

  3. „Claudia Ivone“…Anfängerin! Mit dem richtigen Namen hätte sie ihren Beruf nie aufgeben müssen und wäre jetzt immer noch bzw. schon wieder frei. Außerdem klingt es doch viel schöner…“Miri Remmo“…

  4. „Schwere Waffen“ bei der RAF Rentnerin gefunden! Na dann, ab damit zur Fregatte Hessen (muss wegen Munitionsmangel sonst Einsatz abbrechen!) oder in die Ukraine (sonst verliert diese gegen Putin noch). F.J. Wagner BILD hat mit „Liebe Fregatte Hessen“ heute eine Ode an das schöne Schiff und seine Deutschland verteidigenden Soldaten*Innen*Diverse geschrieben. Was für ein schöner Tag heute!

  5. Was ich an der Sache nebenbei sehr beachtlich finde und hier mal einen echten Nutzen für Jedermann sehe:

    Das ganze funktioniert übrigens garantiert genauso gut umgekehrt. Klette wurde ja vom RBB über Facebook-Bilder unter Vorlage des Fahndungsfotos identifiziert.

    Das heißt umgekehrt und das ist wirklich neu: Wenn irgendwer bei irgendwem einbricht, was stiehlt, andere Vergehen und Delikte begeht, es aber ein Foto der Person dabei gibt, dann funktioniert es offensichtlich jetzt, dass man die Person anhand alter Fotos im Netz identifizieren kann. Schließlich hat(te) doch so gut wie jeder Depp ein Facebook-Konto oder Konten bei anderen Netzwerken. Bekanntlich vergisst das Netz nie. Der Punkt ist also, dass auch jüngere Täter garantiert im Kindes- Jugendalter solche Profile hatten. Auch 20 Jahre später erkennt die KI genau das Gesicht. Jetzt macht es also Sinn, mit Kameras Dinge abzusichern, mit dem Ziel, Fotos von Tätern zu machen. Ihre Vergangenheit im Netz können die nämlich nicht löschen.

    Wer daraus ein Geschäftsmodell machen will, der gründet im Ausland eine Firma und grast alle sozialen Netzwerke nach Fotos ab für eine Datenbank. Dann eine Serverfarm mit KI dazu und man kann beliebig Leute finden.

    Sogar untergetauchte Terroristinnen.

    • Jeder der jemals einen Ausweis, Pass oder Führerschein besaß, also alle, mußte dem Staat ein (heute biometrisches!) Photo von seinem Gesicht überlassen.
      Und diese Dokumente werden nur für ein paar Jahre herausgegeben oder durch andere Geschichten zum Umtausch, zur Erneuerung gedrängt – warum wohl?
      Die Datenbasis existiert damit schon lückenlos, nur zögern noch einige Staaten, die bereits existierenden technischen Möglichkeiten der Auswertung flächendeckend übers Land zu werfen.
      Kameras mit Gesichtserkennungssoftware an strategisch wichtigen, für jedermann faktisch unvermeidbaren Punkten (Straßenbahn/U-Bahn Haltestellen, Supermarkt-Eingängen etc. können/könnten schon heute faktisch lückenlose Bewegungsprofile von jedermann erstellen, inklusive der Identitätsklärung.
      Kombiniert mit Verboten der Gesichtsverdeckung/-Vermummung wäre Leben im Untergrund radikal erschwert, weshalb es wohl auch so kommen wird. Wie immer wird Terrorbekämpfung vorgeschoben und Jahre später werden auch Eierdiebe so ermittelt, es ist die seit RAF-Zeiten die hier übliche Erosion der bürgerlichen Freiheiten. Der Weg zum gläsernen Bürger ist schon sehr weit fortgeschritten und heimische Terroristen waren schon immer der Liebling aller Dienste und Politiker, die die Bürger noch gläserner machen wollten und wollen.
      Wie natürlich auch der zeitgeistige „Kampf gegen Rechts“ klar in Richtung weniger bürgerliche Freiheit und mehr autokratischen Staat geht. Alle Werkzeuge, die „dem Staat“ überlassen werden, werden früher oder später immer und garantiert gegen Jedermann eingesetzt, sei es wegen Steuerforderungen oder sonstiger allgemeiner Kriminalität oder weil man von der Regierung zu wenig begeistert ist.
      Selbst lausige Re-Tweets auf X können heute schon zu Hausdurchsuchungen führen, wenn sich irgendwer beleidigt fühlt.
      Ein moderner Schurke bräuchte sich kaum noch neue Methoden oder Gesetze ausdenken, unsere „Guten“ haben schon fast alles eingeführt, von dem frühere Kontrollfreaks, Despoten oder Stasigeneräle nur hätten träumen konnten. Natürlich nur zum Schutz der Demokratie, Freiheit und Steuergerechtigkeit (wurden sie abgeschafft… LOL)

  6. Statt eine Schimpftirade gegen alles Linke loszulassen – sofern man das überhaupt pauschalisieren kann – wäre es interessanter gewesen zu erfahren, wie es möglich war, unterzutauchen. Mit welchen Papieren, Bankkonten usw.? Unter welchen Voraussetzungen erhält man eine Sozialwohnung usw.? Ist die gute Vernetzung der linksradikalen Kräfte wirklich eine Erklärung dafür, dass ein RAF-Terrorist so lange in Deutschland untertauchen kann? Oder ist es nur eine Schutzbehauptung der ahnungslosen Sicherheitskräfte?
    Ein Verweis auf arabische Mörder oder Frau Meinhof hilft hierbei auch nicht weiter.

    • Doch, der Verweis hilft sehr wohl weiter beim Erklärungsversuch gerade dieses Umfelds in dem es möglich war, so lange unter zu tauchen.

      …wie es möglich war, unterzutauchen. Mit welchen Papieren, Bankkonten ..

      Mit gefälschten Papieren natürlich, dann klappt es in Kreuzberg mit der Sozialwohnung.

  7. Interessant auch, wie die niedersächsischen Zielfahnder die RAF-Terroristin hochnahmen:
    Einen Einsatzwagen der Berliner anfordern und dann gleich klingeln um die Terrorstin festzunehmen – noch bevor die Berliner Polizei handeln konnte.
    Scheinbar ist der Zustand der Berliner Polizei bundesweit bekannt.
    Das Schweigen von Faeser, Haldenwang und dem Bundespräservativ ist dröhnend. Ist man in Trauer – oder hofft man, daß nicht irgendwelche „Hinweise“ auf den Unterstützerkreis bekannt werden?

  8. Wie kommt man nun auf eine Handgranate. Das, was die Polizei aus der Wohnung trägt, ist unzweifelhaft eine Panzerfaust und keine Handgranate. Hat man die Handgranate zusätzlich gefunden, oder ist das nur der Unwissenheit geschuldet?

    Der Waffenfund erinnert doch sehr an das Celler Loch. Warum sollte die Frau ein solches Risiko eingehen? Leider werden wir die Wahrheit wohl nicht erfahren.

  9. Da die seit 30 Jahren untergtauchte Klette ja nicht unter ihrem Echtdaten lebte, sondern als Italierin Claudia Ivone, die Fahnungsbilder etwas unaktuell sind und die Nachbarn nicht über RAF / Überfälle informiert sein konnten, ist das von begünstigendem Biotop partieller Schwachsinn.
    Die hätte auch glatt neben Thurnes wohnen können und der hätte es auch nicht gemerkt. Untergetauchte sind alle die Nachbarn von irgendwem und trotzdem stellt sich da keine Schuldfrage. Außer in dezidierten Überwachungsstaaten oder bei nachgewiesener Mitwisserschaft.

    • Nein, gerade dort gibt es das begünstigende Biotop und die passende Einstellung. Warum haben RBB-Recherche und NDR ihre länger zurückliegende Enttarnung der „Claudia Ivone“ nicht weitergegeben? Solche Leute leben nicht im luftleeren Raum sie haben eine breite Unterstützerszene. Und wer ruft da gerade in Kreuzberg mit Schriftzügen zur Unterstützung der 3 Terroristen auf („viel Kraft“, „viel Glück“)?

      • Habe viele Jahre in x-Berg gearbeitet und kenne (glaube ich) diese links-grüne Klientel ganz gut. Selbst unter meinen älteren Kollegen hatte ich viele RAF-Sympathisanten, wir haben uns immer mal intensiv über dieses Thema unterhalten, da ich ihre Sympathien nicht nachvollziehen konnte. Das sind wohl gemerkt keine Terroristen, sondern normale Angestellte, viele von ihnen Akademiker.
        Ich vermute, es gab vielleicht in Klettes Umfeld sogar Leute, die sie kannten und unterstützt oder jedenfalls geschwiegen haben.

  10. In der letzten XY-Sendung ist nach dem Trio noch gefahndet worden. Klette muss in der Wohnung ja unter falscher Identität gelebt haben. Werden bei den Ämtern nicht die Personalausweise auf Echtheit geprüft? Sie lebte in einer Wohnung, die vom Staat bezahlt wurde und jahrzehntelang merkte es bei den Behörden niemand? Was ist das eigentlich mittlerweile für ein Land, in dem wir leben?

    • Sie hat dort unter einem anderen Namen gelebt (hatte also anscheinend auch einen gefälschten Pass „Claudia Ivone“), der in Italien ausgestellt war.

      • Sie müsste aber mindestens alle 10 Jahre die Ausweisdokumente erneuern. Oder gilt das nur für Deutsche? Frage: wie kommt man 4 mal an gefälschte Pässe? Oder hat die Mafia eine Ivone, die immer mal wieder ihren pass verliert?

      • Tja, wer weiß. Ist man erstmal in Berlin gemeldet (Bürgeramt), dann muss man doch immer weiter nur seinen alten (gefälschten) Pass mitbringen und man erhält dann seinen neuen. Ich denke nicht, dass sie bei jedem Pass eine Identitätsprüfung machen, da würden sie ja nicht mehr fertig werden und die Ämter in Berlin sind schon seit x-Jahren überlastet.
        Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber als ich das letzte Mal beim Bürgeramt in Berlin war und einen neuen Pass beantragen musste, brauchte ich glaub‘ ich nichts weiter vorzeigen (also Geburtsurkunde o.ä.). Mir wurde dann nur mein alter Pass abgenommen.
        So wird es bei ihr sicher auch sein. Sie hat sich von irgendwo her einen gefälschten italienischen Pass besorgt und als der dann abgelaufen ist, ist sie sicher zur italienischen Botschaft in Berlin gegangen und hat einen neuen beantragt. Auch dort wird man keinen Verdacht geschöpft haben und ihr einen neuen Nachfolgepass ausgestellt haben. Interessant finde ich nur, wie sie es das erste Mal geschafft hat, einen ital. Pass zu bekommen und vielleicht auch eine Geburtsurkunde, denn die braucht man ja auch immer mal. Zeugnisse wird sie wohl keine gebraucht haben, denn sie war ja viele Jahre freiberuflich tätig :-))

    • Ja, was für einer wohl?
      Der Marsch durch die Institutionen ist gelungen. Die Köpfe der Bürger sind durch Medienpropaganda vernebelt. Die wenigen Widerständigen werden kleingemacht.
      Es läuft.

    • Eine „Sozialwohnung“ heißt nicht gleich, dass sie vom Staat bezahlt wurde. Sozialwohnungen wurden meistens von der Stadt gebaut und werden dann günstig vermietet, aber auch nicht für immer, sondern für z. B. 20 Jahre. Danach steigen die Mietpreise auch in Sozialwohnungen. Die Mieter zahlen also durchaus ihre Miete selbst, so wie überall, es sei denn, sie sind Bürgergeld- oder Grundsicherungsempfänger, für die aber auch in anderen Wohnungen der Staat die Miete zahlt.
      Um in eine Sozialwohnung ziehen zu dürfen, muss man i. d. R. nachweisen, dass man kein hohes Einkommen hat. Wenn man aber einmal dort wohnt, fliegt man i. d. R. auch später nicht raus, wenn sein Einkommen deutlich gestiegen ist.

  11. Wie ist sie eigentlich zu einer neuen Identität gekommen? Personalausweis, Reisepass, sonstige Unterlagen, die jeder Normalbürger irgenwann mal irgendwo vorlegen muß, schon alleine um ein Konto zu eröffnen, um Miete, Strom , Gas u.s.w. überweisen zu können. Es gibt das „Gerücht“, dass die dritte Generation der RAF vorwiegend ein Geheimdienstunternehmen war und zwar sowohl von östlichen wie von westlichen Diensten bzw. von Gruppierungen innerhalb dieser Dienste.

    • „Wie ist sie eigentlich zu einer neuen Identität gekommen?“ Das ist eine prima Frage, weil es eine plausible Antwort gäbe: Das hat sie alles in einem Berliner Bezirksamt bekommen. Dort würde ich die (unfreiwillige) Unterstützerszene sehen.

  12. Bei soviel Wohlwollen lässt sich auch die , möglicherweise selbst gewünschte Staatspension , recht angenehm gestalten.

  13. Bei dem Bombenanschlag auf dem Bahnhof in Bologna ist laut den italienischen Ermittlern eine bis heute nicht identifizierte RAF-Terroristin aus Deutschland ums Leben gekommen., weil die Frau bei der Explosion unmittelbar neben dem Bombenkoffer stand. Die Fingerabdrücke der Frau hat das BKA an Tatorten von Klette & Co. gefunden. Ganz bestimmt stand sie nicht freiwillig neben dem Bombenkoffer. Sie wurde hinter die Fichte geführt. Eigentlich spricht alles dafür, dass sie von Geheimdienstlern aus dem Wertewesten dorthin gelockt wurde. Das Kalkül, mit dieser Tat Stimmung gegen Linke zu machen ist wegen der Nichtidentfizierbarkeit der RAF-Frau nicht aufgegangen, weshalb man umgehend den Rechten den Anschlag in die Schuhe geschoben hat. Die Geschichte stinkt zum Himmel und wieder zurück. Deshalb ist es auch durchaus vorstellbar, dass die Frau Klette auf Rückendeckung aus dem Deep State im Wertewesten zählen konnte. Die Stasi hat damit eher nichts zu tun.

  14. Reicht die Verhaftung bereits fuer Halbmast bei den „Repraesentanten“ des Staates? Die Trauer der ewig Linken, inzwischen ganz oben angekommen, muss grenzenlos sein. Ich hoffe mit den Teauernden nun auf die deutsche „Justiz“. Zu berücksichtigen ist, dass die Dame die richtige Haltung und Gesinnung hatte, sich nur bei den Methoden etwas verirrte, was passieren kann. Das Strafmaß, gerne auch im Vergleich zu den bekannten „Coronafaellen“, wird interessant. Immerhin stehen hier Verbrechen iSd StGB in Rede. Vielleicht war sie nach den Ermittlungen aber auch „nur“ Helferin, um Unterschied zur „Mittaeterin“ im bekannten Politprozess. Spannende Zeiten fuer Juristen, die „richtigen“.

  15. Klette hat ja unter dem Namen „Claudia Ivone“ in Kreuzberg gelebt. Ich würde mal davon ausgehen, dass sie auch unter diesem Namen die Wohnung dort angemietet hat (mit falschem Namen inkl. falschem Pass). Ihr Leben hat sie mit Banküberfällen und Überfälle auf Geldtransporter finanziert, man kann sich relativ schnell im Internet ein Bild machen, wieviel sie da ungefähr im Jahr „verdient“ hat. Sie hatte, finanziell gesehen, sicher kein schlechtes Leben.
    Ich habe gestern ein bisschen recherchiert, da ich diese Gegend in Kreuzberg gut kenne. Sie war dort auch in einem Verein für „Deutsch-Brasilianische Freundschaft“, wo es Capoeira-Kurse gab und Feste veranstaltet wurden. Sie ist auch auf einigen öffentlichen Fotos deutlich zu erkennen z.B. war sie 2011 einmal in Kreuzberg beim Karneval der Kulturen und hat dort am Umzug teilgenommen (natürlich dort schon älter, aber man kann sie leicht erkennen). Es kann doch nicht sein, dass in der Links-Grünen 68-er Hochburg Kreuzberg sie keiner über 30 Jahre lang erkannt haben soll? Sie hatte sicher Mitwisser und Unterstützer, sonst kann man ein Inkognito-Leben doch nicht so lange unerkannt durchziehen.
    Sie brauchte doch sicher auch mal Dokumente wie Zeugnisse, eine Geburtsurkunde, einen neuen Pass? Wer hat ihr dabei geholfen?

    • Na, dann ist die „Dame“ doch bestens integriert und sozial engagiert. Wenn ein Richter schon der Linksextremistin Lina Engel „achtenswerte Motive“ bescheinigt, findet man bei Klette sicher noch mehr, was für sie ins Feld zu führen wäre.

  16. Dazu gestern (28.2.24) Danisch:

    Der Brüller ist wohl, dass Klette sich so sicher fühlte, dass sie unter ihrer falschen Identität sogar einen Facebook-Account betrieb und Bilder von sich postete, etwa beim Capoeira-Trainingspürt, die sie selbst auf Facebook hochgeladen hatte.
    Der RBB hatte Klette schon per KI über diese Bilder aufgespürt.

    Das wirft Fragen auf.

    – Eine ist, warum Terroristen und Mörder in Kreuzberg so hohen Rückhalt haben.

    – Eine zweite ist, warum der RBB und der NDR die Polizei nicht informiert haben.

    Eine dritte ist, warum die sich so sicher war, dass sie eine so hochriskante Aktion unternahm, ihre Bilder auf Facebook zu stellen.
    Mir kommt da ein Gedanke.

    Ist die vielleicht gar nicht verhaftet worden im engeren Sinne?

    Könnte es vielleicht sein, dass da was anderes gelaufen ist? Dass die da mit Wissen und unter Aufsicht der Behörden gelebt und gewohnt hat, und die die nun gerade deshalb „verhaftet“ haben, weil der RBB ihr auf die Schliche kam? Könnte es sein, dass man befürchtete, dass andere von der RAF die RBB-Recherche mitbekommen haben und nun gerade Jagd auf sie machen könnten? Dass man sie deshalb aus der Schusslinie nahm und ja auch – kam ja im Fernsehen – im Panzerwagen transportierte, weil man fürchten musste, dass sie umgelegt würde, damit sie nicht auspacken kann?
    Weiter bei Danisch de …

  17. Zitat aus dem Tagesspiegel:
    „Ein ahnungsloser Bewohner des Nachbarhauses ist fassungslos, als er erfährt, dass er neben der gesuchten RAF-Terroristin gewohnt hat. „Da habe ich jahrelang neben der Genossin gewohnt, das gibt’s ja nicht“, sagt er und verabschiedet sich mit der Parole „Rotfront“.“
    Dit is Berlin!

  18. Herr Thurnes, Ihre Entrüstung setzt voraus, daß die Fr. Klette als RAF-Terroristin oder Gewohnheitsräuberin in ihrer Wohnumgebung bekannt war. Oder daß die Nachbarn etwas geahnt oder gemunkelt hätten. So eine mangelhafte Tarnung darf man ‚Profis‘ der RAF nicht unterstellen. 30 Jahre ist der Beweis perfekter Tarnung. Also ich würde das nicht ‚Kreuzberg‘ anhängen. Denken Sie – bei aller Erleichterung – auch bitte daran, daß ‚die Polizei‘ 30 Jahre gebraucht hat, um Fr. Klette zu verhaften – 30 Jahre, in denen sie Geldtransporter überfallen konnte. Also ganz schlechte Verbrechensbekämpfung.

  19. „In ihrer Wohnung fanden die Einsatzkräfte eine Handgranate. Nach der Verhaftung musste das mehrgeschossige Gebäude geräumt werden, um die Granate zu entsichern.“
    Als Heeresbergführer der Bundeswehr kann ich niemand empfehlen eine scharfe Hand-Granate zu entsichern.

    • Sie sollten dann aber auch den Unterschied zwischen einer Handgranate und einer Panzerfaust kennen. Die Panzerfaust war deutlich zu erkennen. Eine Handgranate habe ich nicht ausmachen können.

  20. „Ein marxistisches System erkennt man daran, daß es Kriminelle schont und den politischen Gegner kriminalisiert.“
    (Alexander Solschenizyn)

  21. Frau Klette wäre nicht gefasst worden, wenn es nicht auch andere Leute gäbe. Das Verständnis für die RAF ist selbst unter Linken nicht mehr besonders ausgeprägt. Ich empfinde es als Erfolg, dass so etwas in Berlin überhaupt noch möglich ist.

  22. hmm…Sozialwohnung? Wie geht das denn? Hat man auch „Freunde“ im sozialen Wohnungsbau? Als Normalo kommt man nicht mal auf die Liste für eine Sozialwohnung….die wollen alles wissen…bis in die dritte Generation….seltsam….dieses „Zusammenspiel“ von vielen Dingen die eigentlich gar nicht gehen können.

    • Das dachte ich auch, da müssen doch die Journalisten noch mal nachharken.
      Die Polizei, die Behörden, die werden nur vertuschen, nicht das man ihnen was nachsagen kann. Der Erfolg geht eindeutig auf das Konto der Journalisten, dass sollte man nicht unterschlagen.

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