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TV-Duell: Also sprach die Chefin – und der Bewerber nickte

04.09.2017

| Lesedauer: 3 Minuten
Das sogenannte Duell am Sonntagabend war der Auftakt für Gespräche über eine Verlängerung der Großen Koalition. Das könnten nur noch die Wähler verhindern. Aber danach sieht es nicht aus.

Heute in drei Wochen ist alles vorbei, jedenfalls der Wahlkampf. Dann geht’s machtpolitisch aber erst richtig los – bei den Koalitionsverhandlungen. Dann wird niemand mehr vom TV-Duell reden. Dabei hängen Wahlkampf und Koalitionsverhandlungen eng zusammen: Das sogenannte Duell am Sonntagabend war der Auftakt für Gespräche über eine Verlängerung der Großen Koalition. Das könnten nur noch die Wähler verhindern. Aber danach sieht es nicht aus.

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Die Medien hatten die Diskussion zwischen Angela Merkel und Martin Schulz zur Entscheidungsschlacht hochgejubelt. Was sie natürlich gar nicht sein konnte. Konnte man wirklich erwarten, dass sich der Herausforderer von allem distanziert, was seine SPD zusammen mit der CDU/CSU in Berlin und anderswo ausgehandelt und umgesetzt hat? Nicht wirklich.

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In den Medien wird heftig kritisiert, in den ersten 45 Minuten TV-Duell sei fast ausschließlich über Flüchtlinge und Integration gesprochen worden sei. Tenor: Hier habe die AfD das Thema diktiert. Was aber nur die Abgehobenheit der meisten Journalisten zeigt. Im aktuellen „Politbarometer“ nennen 49 Prozent der Befragten das Thema Flüchtlinge und Integration als drängendstes Problem. Erst weit dahinter folgen Rente und Bildung (jeweils 17 Prozent) und soziale Gerechtigkeit (13 Prozent). Der Vorwurf der medialen Elite lautet demnach: Es wurde am meisten darüber diskutiert, was die meisten Wähler am meisten interessiert. Darauf muss man erst einmal kommen.

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In der Immigrationsfrage konnte es allerdings keine echte Kontroverse geben. Hatten doch Union und SPD gemeinsam im Herbst 2015 die Politik der offenen Tür praktiziert und den damit verbundenen Kontrollverlust hingenommen. Freilich ist Schulz für eine Beendigung der Vereinbarung zwischen EU und Ankara, wonach die Türkei Flüchtlinge davon abhält, durch die Ägäis nach Griechenland zu kommen. Merkel fragte lieber nicht nach, was die Wiedereröffnung dieser EU-Außengrenze bedeuten würde. Es hätte zu sehr an die unkontrollierte Öffnung unserer Grenzen 2015/16 erinnert.

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Schulz war der Aggressivere, musste er auch sein. Aber seine eher zaghaften Attacken verpufften, weil die Kanzlerin sie einfach abprallen ließ. Und im Zweifelsfall ihn süffisant daran erinnerte, dass sie dieses und jenes mit dem Außenminister und SPD-Genossen Gabriel ja abgesprochen habe.

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Zwei Mal brachte Schulz die Kanzlerin in die Defensive: bei der „Rente mit 70“ und mit der Forderung nach einem Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei. Zweimal ließ Merkel ihn ins Leere laufen. „Rente mit 70“ – das wird es laut Merkel mit der CDU aber nicht geben, obwohl alle Rentenexperten ihrer eigenen Partei für eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit plädieren. Plötzlich war auch Merkel dafür, die Gespräche mit Ankara über einen EU-Beitritt faktisch zu beenden. Da zeigte sich Merkels größte Stärke oder Schwäche: Sie räumt politische Positionen aus Gründen der Opportunität schneller, als der Beobachter mitschreiben kann. Da blieb Schulz nur noch der hämische Hinweis, vor der letzten Wahl habe Merkel auch die Maut ausgeschlossen, und jetzt komme sie doch. Da hatte er einen Punkt.

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Je nach Blitzumfrage gewann Merkel die Debatte deutlich (ARD) oder knapp (ZDF). Schulz hat in der „Kanzlerfrage“ etwas aufgeholt, aber keinen großen Schritt nach vorn gemacht. Wie sollte er auch? Wenn Merkel – ganz Staatsfrau – ihm und dem Publikum erklärte, worüber sie mit den Großen der Welt gerade verhandelt habe und ihre imposante Telefonliste der nächsten Tage aufblätterte, konnte der Herausforderer nur andächtig mit dem Kopf nicken. Da wollte der Bewerber bei seiner künftigen Chefin punkten – der künftige Außenminister bei der ewigen Kanzlerin.

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In den nächsten Tagen werden die beiden großen Parteien alles daran setzen, ihre Frau und ihren Mann als den großen TV-Duell-Sieger zu portraitieren. Die SPD – auf Wahlkampf-Pannen spezialisiert – hatte die entsprechende Jubel-Meldung bereits in der Nacht zum Sonntag per Internet verbreiten lassen – 20 Stunden vor dem Duell. Auch Martin Schulz hatte sich für sein Schlusswort etwas Besonderes ausgesucht, brachte es dann schon vorher und gab auch noch zu, dass er damit den Schlussakkord vermasselt hatte. Es ging um das Zitat eines islamischen Sufi-Mystikers: „Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ Was der Kandidat uns damit sagen wollte? Er weiß es wohl selbst nicht.

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Das Peinlichste an der ganzen Veranstaltung war, wie wichtig sich die vier Moderatoren nahmen. Am Freitag gaben sie eine Pressekonferenz, als wären sie die Hauptpersonen und die Kandidaten die Statisten. Und am Sonntagabend kam Sandra Maischberger, die beim Duell die ARD vertreten hatte, anschließend in die Talkrunde von Anne Will, um sich selber zu kommentieren. Da merkt man, wie sehr die Öffentlich-Rechtlichen um sich selbst kreisen. Warum dann nicht gleich ein ganz anderes Duell – mit sechs Moderatoren und null Politikern?

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Wahlkampfweisheit zum Tage: Entscheidend ist auf’m Platz.

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39 Kommentare

  1. Ja, traurig, aber wahr. Wem haben wir diese ‚tolle‘ Entwicklung zu verdanken? Das haben Sie vielleicht gestern in der gestrigen „Anti-Weidel“-ZDF-Sendung gesehen und gemerkt. Es gibt eigentlich nur zwei Parteien in DE, die Vereinigte Einheitsfront (CDU/CSU(!),SPD ….) u. die AfD. Die Sehenden und Nachdenklichen werden am 24.9. die (noch) kleine AfD wählen.

  2. Ja, meine These ist, wir werden langsam zu einem anderen Land, Deutsch-Arabien. Mittelfristig wird so wohl so kommen – wie Sie hier nachweisen – dass die Städte mehrheitlich muslimisch werden, das flache Land wird aber noch eine Weile deutsch/christlich bleiben. Es ist bereits zum Teil in den Großstädten so, dass die Funktionseliten ins Umland / ins Grüne ziehen und nur noch zur Arbeit in die Innenstädte reinfahren, dieser Trend wird sich m.E. fortsetzen und vertiefen.

  3. Das Studio-Design fand ich Klasse: Alles in AfD-Blau. Super. Passt.

  4. Nur noch 20 Tage! Hört sich nach wenig an. Aber diese 20 Tage werden uns noch ziemlich lang vorkommen, vielleicht sogar quälend lang. Jeden Tag Staatsfernsehen mit d totalem AfD-Bashing und Anti-Rechts-Programm in allen nur erdenklichen Variationen, auf allen Sendern, im Rundfunk und im Videotext, so als ginge es bei dieser Wahl nur darum, gemeinsam die AfD aus dem Bundestag herauszuhalten. Und die Privaten sind keinen Deut besser, machen dem Staatsfernsehen alles nach.
    Und das Allerschlimmste: Während man z.B. nach einer stressigen Examensvorbereitung mit dem bestandenem Examen aus dem Gröbsten raus ist und nun hoffnungsfroh in die Zukunft sehen kann, wird nach der „bestandenen“ BT-Wahl nichts besser oder hoffnungsfroher, sondern alles nur noch schlimmer. Diese alternativlose Hoffnungslosigkeit macht einen fertig.

    Oppermann: „Die AfD ist eine Schande für Deutschland und die CDU macht mit. Das darf nicht sein.“ Darf man Herrn Oppermann so verstehen, dass er die CDU udnalle Menschen guten Willens zur Wahlfälschung aufruft, um die afD zu verhindern? Denn anders wird man die AfD nicht aus dem Bundestag heraushalten können. Da bin ich mir absolut sicher.
    Außerdem sollte sich Herr Oppermann mal überlegen, wer die AfD so stark gemacht hat, dass sie höchtswahrscheinlich locker in den Bundestag einziehen wird (mit 7 – 12 Prozent?):
    Die alternativlose Merkel und ihre alternativlose GroKo haben es zu verabtworten, dass brave Bürger sich gemüßigt fühlen, in Scharen zur viel geschmähten AfD „überzulaufen“. Niemand sonst!

    • „Schande für Deutschland“. Für mich ist das Beleidigung, Verleumdung, Hatespeech und Hetze in einem. Aber gegen das, was man selbstherrlich als „rechts“ (=böse) definiert, darf man als „Linker“ (=Guter) ja bekanntlich so viel und so lange hetzen, wie man möchte, ohne irgendwelche Konsequenzen von irgendjemandem befürchten zu müssen.
      Meine unausweichliche Retourkutsche: Für mich ist Herr Oppermann eine Schande für Deutschland und seine Partei ebenfalls. (Andere Personen und Parteien stehen hier ja nicht zur Debatte).

  5. Schade, dass der Autor den einzig geistreichen und weisen Satz, den unser Würseler je von sich gab, so partout nicht zu erfassen vermag und wahre Worte lächerlich macht.
    Zeigt aber auch letztendlich, wes Geistes und Charakters Kind er selbst ist.
    Bitte auf BILD-Kommentare beschränken …

  6. Einfach nochmal genau lesen, was ich geschrieben habe.

  7. Zitat:
    „Warum dann nicht gleich ein ganz anderes Duell – mit sechs Moderatoren und null Politikern?“

    Klingt gut.
    Der unvergessene Werner Höfer selig hat ja auch das Kunststück fertiggebracht, sechs Journalisten aus 12 Ländern diskutieren zu lassen.

  8. “ Warum dann nicht gleich ein ganz anderes Duell, sechs Moderatoren und null Politiker ?“
    Der Wunsch könnte Ihnen bald erfüllt werden Herr Müller-Vogg, wenn Merkel weiter so machen kann, wird DE bald nicht mehr von der DDR zu unterscheiden sein und da gab es meines Wissens solche Duelle nicht. Merkel hatte ja auch schon ein zweites Duell verweigert, warum sollte sie dann nicht auch bald das erste schon verweigern ?

  9. Die Gegner der Freiheit, Herr Müller-Vogg, verstecken sich hinter Bärten und in roten Socken. Während rote Socken offenkundig sind, schleicht sich der Bartwuchs in die Gesellschaft. Auch wenn er sagt, er sei kein Vollbart, sondern nur ein Dreitagebart.

    Ich hätte erwartet, dass Sie sich um Röpke kümmern, nicht um Herrn Lindner als Alternative zu Merkel. Denn Röpke hatte Ideale und Überzeugungen. Lindner ist ein Populist in eigener Sache. Und das hat mit Röpke nichts zu tun, sondern mit dem Nutzen aus dem Status Quo.

  10. „Warum dann nicht gleich ein ganz anderes Duell – mit sechs Moderatoren und null Politikern?“ Ganz einfach. Bei diesen Alimentationen müßte man vorher die Zwangsgebühren erhöhen. Was diese Leute abgreifen ist schlicht überirdisch für das was sie da so zu Wege bringen. Man sehe sich nur mal die Bilanzen dieser sogen. Produktionsfirmen und deren Gewinne an. Zwangsabgaben machen es möglich. Diese mediale Bussibussigesellschaft ist ein geschlossener Kreis. Da werden die Pfründe mit Zähnen und Klauen verteidigt. Fachliches Können ist eher zweitrangig.

  11. >Am Freitag gaben sie eine Pressekonferenz, als wären sie die Hauptpersonen und die Kandidaten die Statisten.<

    Die MSM sind in diesen Jahren dabei, ihre neue Rolle als politische Deep State Partei zu etablieren. Was geschähe, würde die AfD den Kanzler stellen, kann derzeit in den USA besichtigt werden: Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort, genannt Fake News auf Steroiden.

    Beim Blick auf das einheitliche Programm der Westeuropa und USA weiten MSM/Deep State Partei, werden rasch die Umrisse deren Absichten erkennbar. Die Transformation der Staatlichkeiten und Bürgergesellschaften unter die dystopische Verfügungsgewalt der wenigen Privatbesitzer der westlichen Digitalkommunikation.

    Die beiden Figuren des gestrigen Pantoffelfernsehens, sind dabei nurmehr eine noch geduldete Staffage des Übergangs. Eine Scheinbürgerlichkeit zu inszenieren, auf dem untersten geistigen Niveau.

    Normalerweise müsste ganz Deutschland in Scham darüber versinken, welche beiden unterirdischen Figuren das politische Spitzenpersonal gibt. Findet diese Scham deshalb nicht mehr statt, weil die zu infantilen Hintersassen degradierten Bisherbürger noch unterirdischer drauf sind?

  12. Herr Müller-Vogg, ich bewundere, wie Sie am Sonntag den Presseclub überstehen konnten. Ich habe nach 24 Minuten den Not-Aus-Schalter drücken müssen und mir ist eigentlich immer noch schlecht. Wieder eine Sendung, die ich früher mochte und nicht mehr schauen werde. Das gestrige „Duell“ zwischen Chuck Norris und der Sonnenkönigin hat es leider auch nicht besser gemacht. In Anbetracht meiner begrenzten Optionen (alle Erdnüsse sind alle) gehe ich jetzt in den Keller, meinen Boxsack verhauen.

  13. 46 % sind laut einem Artikel von TE noch unentschlossen und MV ruft schon die erneute GK aus. Ich hoffe der Souverän ist am Ende souverän….

  14. Um so überraschender die Bewertung „unserer Hauptstadtkorrespondentin“ im WDR5-Hörfunk heute morgen. „So schlecht habe sie Merkel noch nie gesehen“, urteilte sie, Schulz habe während der Sendung acht Prozentpunkte an Zustimmung hinzugewonnen und wäre der angriffslustigere gewesen.
    Ich frage mich, auf welchen Planeten der WDR eigentlich umgesiedelt ist. Wahrscheinlich auf den „Roten Planeten“….

  15. Herr Müller-Vogg. Wenn Sie nochmal im Presseclub auftreten, achten Sie doch bitte auf eine akustisch deutliche und vor allem auch flüssige Artikulation ihrer Worte und Sätze ohne zu hasten.

    • In der Tat HMV „nuschelt“, allerdings mit einer gewissen Energie.
      Leider stellenweise nur schwer zu verstehen. lol

  16. Zur Koalitionsspekulation: Sollte sich die internationale Lage zuspitzen, Stichwort Korea, ist eine Grosse Koalition wahrscheinlich erste Wahl, das auch wenn eine Merkel/Lindner Koalition magels Masse nicht zustande kommt.

    Merkels und Altmeiers Lieblingskoalition, schwarz/grün, mit Herrn Kretschmann als Leichtmatrosen dürfte illusionär sein und bleiben, auch wenn mit der „Ehe für alle“ ein Stolperstein von der Kanzlerin elegant entsorgt wurde.

  17. Merkel und Schulz haben ihr Bestes gegeben.
    Mehr Substanz ist da einfach nicht vorhanden.

    • P.S.:
      Wird heute Abend spannend, wie sich Lindner und Özdemir nach der offensichtlichen Kanzler-Absage hinsichtlich eine Jamaika-Koalition verhalten werden.

      Merkel muss dem Herrn Seehofer ihre Koaltionsentscheidung irgendwann zwischen dem 23.07.2017 („Seehofer kann sich Schwarz-Grün vorstellen“) und em 01.09.2017 („Seehofer kann sich eine Koalition mit den Grünen nicht mehr vorstellen“) mitgeteilt haben.

      • Drehhofer, der ewige Umfaller. LOL

  18. Überraschend und mit einem gewissen Neuigkeitswert war allein die vorgeblich gewandelte Haltung des 100%-Herausforderers zum EU-Beitritt der Türkei – durchaus erstaunlich, da doch rund eine Million der hier wahlberechtigten Irgendwie-aber-immer-noch-und-zugleich-Türken zuletzt der SPD ihre Stimme gaben, die sie jenseits des Bosporus Erdogan zukommen ließen.

    Möglicherweise hat er diese nun verprellt, wenn sie nicht ohnehin dem Rat des Ober-Osmanen folgen und gewissen deutschen Parteien die Zustimmung verweigern. Wie rasch Schulz‘ vorgeblich harte Haltung gegenüber Ankara sich wandeln würde, wenn die Linken in Parteien und Presse sowie die hierzulande mannstarke 5. Kolonne Erdogans erwartbar Rabatz machen würden, ist leicht auszumalen. Im Zweifel schickte Ankara dazu wieder mehr „Schutzsuchende“ über die Ägäis und gleichermaßen desinteressierte wie überforderte Griechen ließen ihren Ärger darüber an Deutschland aus, so dass der Ex-EU-Parlamentspräsident die Kapo-Anwürfe eines rabaukigen Italieners wehmütig als vergleichsweise harmlos erinnern würde.

    Neben nicht wenigen unfreiwillig komischen Szenen einer Polit-Ehe und der bemühten Selbstinszenierung der Partner, wie sie gestern vor der (Wahl-Ent)Scheidung im Vermittlungs-Fernsehen zu beobachten waren, amüsierte mich die ausnahmsweise schlagfertige (oder doch nur begriffsstutzige?) Reaktion Maischbergers, als sie auf die pflichtschuldige Lobhudelei Schulz‘ „Gerhard Schröder hat sich um dieses Land große Verdienste erworben“ nachfragte: „Um Russland meinen Sie?“.

    • Das mit der Schauspieler-Rolle (als Kapo) 2003 hat Berlusconi ironisch gemeint.
      Sagte er immer wieder.

  19. „Flüchtlinge“, Migration sind ein wichtiges Thema für die Wähler.

    Ein solche Diskussion ist jedoch wenig sinnvoll, wenn eine zahlenmäßig stark in der Bevölkerung vorhandene alternative Position gar nicht an der Diskussion beteiligt wird.

    Eigentlich müssten bei einer solchen grundlegenden „Auseinandersetzung“ auch schwerwiegende Themen und Bewertungen, wie die Vorhaltung „Herrschaft des Unrechts“, durch einen berühmten bayerischen Politiker auf den Tisch.

  20. „Es wurde am meisten darüber diskutiert, was die meisten Wähler am meisten interessiert. Darauf muss man erst einmal kommen.“

    Und in den Medien wird zumeist über das berichtet, was den Redakteuren gefällt und nicht über das, was den Zuschauer/Leser interessiert.

    Wieso auch?

    Jeder macht was er will, keiner was er soll, aber alle machen mit!

  21. Außer Spesen nichts gewesen,könnte man sagen.
    Frau Merkel war,auch wenn es zweimal den Eindruck machte durch Martin Schulz niemals zu stellen.
    Es grenzt schon an den Mut der Verzweifelung,was dieser Möchtegern aus Würselen da brachte,um es auf den Punkt zu bringen:armselig!!

    Die Chance,die nie gab, ist vertan Martin,hinsetzten, glatte sechs!!

    Mir fallen die Worte,die Ich bei ihnen Anfang Februar schrieb wieder ein,Schulz wird die SPD unter die 20% am Wahlabend drücken,gestern ist er dem Ziel einen großen Schritt näher gekommen!!

    • Woher sollte er das lernen bzw. wissen, dass es in der Politik eine Streitkultur gibt?
      Er war jahrelang Chef eines Parlamentes welches nichts (fast nichts) zu sagen hatte / hat.
      Da kuscht man und macht das was die Politkommissare äh sorry EU-Kommissare vorgeben. Der ideale Koalitionspartner. Im Gegensatz zu dem doch etwas? widerspenstigen Typen der auf seinen Wahlplakaten ich glaube für Rasierwasser wirbt. Ich fahr immer so schnell. Ich kann das nicht lesen.

  22. Zuerst wollte man uns Angst vor Rot-Rot-Grün machen, damit man nicht AfD wählt.

    Jetzt will man uns Angst vor Schwarz-Rot machen, damit man nicht AfD wählt.

    Ich habe aber Angst vor einem islamisierten Deutschland. Deshalb wähle ich AfD.

    Ist Herr Müller-Vogg in Bezug auf den aufstrebenden Islam wirklich so sorglos?

    • Was soll man noch dazu sagen? Ist doch sinnlos.

      Lassen Sie ihn einfach reden, das macht er doch so gern, und wählen Sie AfD. Ich mach’s auch so.

    • Die Mehrheit im Lande ist da sehr sorglos und die MSM sorgen dafür das das auch so bleibt. Ebenso Merkel, Schulz , Grüne und Linke geben sich alle Mühe, alles was da nicht GG-konform ist, unter den Tisch zu kehren.
      Ich erinnere noch genau, wie lange über die Akzeptanz von Kinderehen in der Politik diskutiert wurde und man sie sogar “ zum Schutz der Kinder“ erst noch zulassen wollte und wie schnell dazu im Gegensatz die Beschneidung kleiner Knaben straflos gestellt werden konnte.

    • Gestern fuhr ich in einem Regionalzug, im Waggon für Fahrräder und Kinderwägen).
      Im Waggon saßen ältere Deutsche mit ihren Fahrrädern, zwei noch recht junge arabische Kopftuch-Mütter mit insgesamt sieben Kindern (davon zwei in Kinderwägen) und ich mit einem Kind.
      Es war sicher nur eine Momentaufnahme, aber haben Sie schon einmal zwei deutsche Mütter mit insgesamt 7 Kindern gesehen / getroffen, auf einem Spielplatz oder anderswo?

      Denken wir jetzt 20-30 Jahre weiter. Die älteren Deutschen mit den Fahrrädern leben nicht mehr, und die Zukunft gehört den heutigen Kindern.
      Um Ihre Frage an M-V zu indirekt zu beantworten. Wir sind auf dem besten Weg zu einem Deutsch-Arabien. Macht das der Regierung oder Herrn Müller-Vogg Sorgen?

      • Ja, Herr Scholz, dann rechnen Sie einfach noch die Auswirkungen der Mütterrente. Ich habe Frau Barley persönlich darauf angsesprochen und gefragt, ob die Mütterrente auch für „Flüchtlinge“ gilt. Sie wußte es nicht!

        Der Witz ist in der Konsequenz dann der, dass, si die meisten dieser Frauen nie sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind und somit auch keine Rente aus Arbeit erwirtschaften, diese Frauen im alter trotzdem in der Rentenversicherung, inkl. gesetzlicher Krankenversicherung, sind und (Geld kommt aus dem Topf der Sozialversicherungen) und nicht mehr Geld lt. SGB bekommen. Der Bundeshaushalt wird also zu Lasten der Sozialversicherungen geschont! Bisher scheint das keiner zu begreifen. Ein Desaster der Zukunft von ungeahntem Ausmaß!

      • Danke, an diesen Aspekt habe ich gar nicht gedacht, sie haben aber völlig Recht! Na ja, unsere politischen „Eliten“ denken nur in 4-Jahre-Perioden (bis zur nächsten Wahl) u. nach dem Motto, ’nach uns die Sintflut‘. Es wird allerdings wohl gar nicht so weit kommen, wie Sie befürchten, denn die Wirklichkeit wird noch schlimmer werden. Wenn sich grundsätzlich nichts ändert, werden unsere Sozialsysteme (eine der größten zivilisatorischen Errungenschaften des Abendlandes!) bereits in einigen Jahren stark eingeschränkt werden oder sogar zusammenbrechen.

  23. Ich schlage vor: wegen erheblicher Schnittmengen fusionieren ARD und ZDF – desgleichen CDU und SPD.

    Die Krönung des Ganzen wäre, wenn sich alle vier vereinigten!

    • Die GEZ wird dann auch halbiert oder auf ein Viertel gesenkt?

      • von wegen! Eher verdoppelt, da ja eine übergeordnete Koordinationsorganisation (Brüsseler Art) nötig sein wird 😀

  24. Die SPD muss sich eine einzige Frage stellen….würde es nicht besser sein eine Regierungskoalition mit der Merkel Union eine Absage zu erteilen und sich in der Opposition die Kraft für die Bundestagswahl im jahre 2021 zu sammeln.
    Geht die SPD jetzt mit der Merkel Union wieder ins Koalitionsbett, dann ist dies das Ende der SPD als Partei.
    Die SPD hat es in der Hand die Merkel vom Thron zu stürtzen aber dazu darf die SPD KEINE Koalition mehr mit dieser Merkel Union eingehen….das würde die Merkel Union dann vor eine unlösbare Aufgabe stellen….eine Minderheitsregierung oder Neuwahlen….beides käme einer Schwächung/Niederlage Merkels gleich.
    Der einzige Strohhalm der SPD ist somit die Absage an einer Regierungskoalition mit der Merkel Union….somit wäre Merkel „alleine zuhaus“!

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