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Trinkwasserqualität in Deutschland

Keime und Antibiotika belasten das Leitungswasser – und gefährden die Gesundheit

15.07.2024

| Lesedauer: 5 Minuten
Im Leitungswasser in Deutschland kommen zahlreiche Schadstoffe vor, wie ein Wasser-Experte gegenüber TE erklärt. Wenn das Umweltbundesamt behauptet, das Wasser sei von „sehr guter Qualität“, lässt die Behörde die meisten Stoffe unter den Tisch fallen.

Im Leitungswasser in Deutschland schwimmen Keime umher: In mehreren Regionen haben die zuständigen Gesundheitsämter die Anwohner aufgerufen, ihr Leitungswasser abzukochen, bevor sie es trinken, beispielsweise jüngst in einigen Gemeinden des Landkreises Augsburg. Der Grund: „Gefahren durch Grundwasserverunreinigungen“. In Nordendorf waren diese „Verunreinigungen“ Keime, die sich im Wasser befanden, wie „Merkur“ berichtete. Nach mehreren Wochen hat das zuständige Gesundheitsamt das Abkochgebot in dieser Region wieder aufgehoben. Im bayerischen Obergünzburg besteht es allerdings weiterhin (Stand 13. Juli). Normalerweise trinkt der Großteil der Deutschen das Leitungswasser ohne Bedenken. Das hat eine Studie vom Düsseldorfer Institut für empirische Sozial- und Kommunikationsforschung ergeben: Demnach trinken 95 Prozent der Befragten Leitungswasser; davon trinken es mehr als drei Viertel täglich.

Es verwundert kaum, dass Leitungswasser so beliebt ist: Immerhin betont das Umweltbundesamt auf seiner Website, dass das Leitungswasser in Deutschland von „sehr hoher Qualität“ sei. Das klingt schön. Und vertrauenswürdig. Dabei kann das Umweltbundesamt eigentlich nicht sicher sein, wie es um die Qualität des Wassers steht: Denn sie legen in der Trinkwasserverordnung nur für etwa 40 Fremdstoffe im Leitungswasser Grenzwerte fest und fordern entsprechend nur für diese eine Kontrolle.

Aber das sind längst nicht alle Stoffe, die im Leitungswasser vorkommen: Der erfahrene Lebensmittel-Technologe und selbständiger Vertriebspartner der „Bela Aqua GmbH“, Holger Christiansen, sagt, dass die meisten Studien etwa 2.000 Fremdstoffe im Wasser nachweisen – einige sogar deutlich mehr.

Antibiotika, Hormone und Mikroplastik im Leitungswasser

So konnte beispielsweise die Stiftung Warentest im Jahr 2016 und die Zeitschrift Ökotest im Jahr 2014 geringe Konzentrationen von Medikamentenrückständen im Trinkwasser nachweisen. Die Trinkwasserverordnung gibt nämlich nicht vor, dass die Wasserversorger das Leitungswasser auf Medikamentenrückstände prüfen müssen. Die Firma „Alb Filter“ schreibt auf ihrer Internetseite, dass neben Medikamentenrückständen – also zum Beispiel Antibiotika – auch Hormone und Mikroplastik im Leitungswasser nachzuweisen sind.

Der langjährige Direktor des Bonner Instituts für Hygiene und öffentliche Gesundheit, Professor Martin Exner sagt: „Bezüglich antibiotikaresistenten Keime wurden die Abwassersysteme bislang übersehen.“ Das Bonner Institut gilt als Kollaborationszentrum der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und berät somit international unter anderem zu sauberem Trinkwasser. Und die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, das Wasser auf 200 Fremdstoffe zu überprüfen. Das Umweltbundesamt lässt also viele Schadstoffe unter den Tisch fallen, wenn es berichtet, das Leitungswasser in Deutschland sei von „sehr guter Qualität“ und, dass mehr als 99,9 Prozent der untersuchten Proben die Anforderungen der Trinkwasserverordnung erfüllten.

TE wollte wissen, wie das Umweltbundesamt so sicher sein kann, wenn es das Wasser nur auf weniger als ein Viertel der von der WHO empfohlenen Stoffe prüft: Der Pressesprecher Martin Stallmann meint, das Umweltbundesamt wähle die Parameter der Trinkwasserverordnung aufgrund der gesundheitlichen Bedeutung und der Wahrscheinlichkeit, dass die Stoffe in gesundheitsrelevanten Konzentrationen im Trinkwasser auftauchen, aus.

Im Gespräch mit TE erklärt Lebensmittel-Technologe Christiansen, weshalb die Kläranlagen keine Fremdstoffe wie Hormone, Antibiotika und Mikroplastik aus dem Abwasser herausfiltern: „Das würde einen großen Mehraufwand und entsprechend hohe Kosten bedeuten. Da aber nur 0,5 Prozent des Leitungswassers getrunken und der Rest etwa zum Duschen, Waschen, Putzen und für die Industrie verwendet wird, lohnt sich dieser Aufwand nicht.“ Somit werden diese Schadstoffe laut Christiansen in natürliche Gewässer wie Flüsse und Seen abgeleitet und gelangen so in unsere Umwelt und damit auch in unseren Wasserkreislauf.

Sogar die Grenzwerte für einige Werkstoff- oder Materialgruppen, für die das Umweltbundesamt Grenzwerte festlegt, sehen Experten kritisch: Beispielsweise findet der Mitbegründer des Trinkwasserfilter-Herstellers „UrQuelle®“, Yannick Mehren, den Grenzwert für Nitrat mit 50 Milligramm pro Liter zu hoch. Im Interview mit „Manova“ sagt er: „Dabei möchte man ganz gewiss nicht einmal ein Milligramm trinken. Das Nitrat wird im Körper zu Nitrit umgewandelt und löst dort eine Bandbreite an großen Problemen aus.“

Wer legt die Höchstwerte fest – und wer prüft, ob sie eingehalten werden?

Das Umweltbundesamt entscheidet, für welche Werkstoff- oder Materialgruppen Bewertungsgrundlagen festgelegt werden, wie Pressesprecher Stallmann gegenüber TE bestätigt. Demnach bestimmt das Umweltbundesamt auch, welche Höchstwerte einzelne Stoffe im Wasser erreichen dürfen. Dabei unterliegt die Behörde laut eigener Aussage der Fachaufsicht des Bundesministeriums für Gesundheit und lässt sich von der Trinkwasserkommission beraten: Die besteht laut Stallmann aktuell aus 16 Kommissionsmitgliedern plus einem „Ehrenmitglied“, die allesamt vom Bundesministerium für Gesundheit unter Karl Lauterbach (SPD) und vom Umweltbundesamt berufen werden. Sie kommen laut Stallmann aus der Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft und Normung sowie dem öffentlichen Gesundheitswesen.

Die routinemäßige Prüfung des Wassers übernehmen dann örtliche Gesundheitsämter und die Versorger. Bei solchen Befunden stellen die Gesundheitsämter dann regelmäßig Keime oder Bakterien im Grundwasser fest – wie jüngst im bayerischen Peißenberg. Dann müssen Anwohner das Wasser abkochen, um es bedenkenlos trinken zu können. Aber das Gesundheitsamt kontrolliert eben nicht jederzeit alle Wasserwerke, wie Christiansen gegenüber TE kritisiert – und entsprechend könnten sich auch in anderen Regionen Keime im Leitungswasser befinden.

Außerdem prüfen die zuständigen Gesundheitsämter oder die Versorgungsbetriebe das Wasser an der Stelle, an der es ins öffentliche Netz eingespeist wird, sagt Christiansen. Von dort bis zum Wasserhahn könnten Verunreinigungen im Leitungsnetz das Wasser wieder belasten, auch wenn der Versorger es zuvor in einer guten Qualität ins Netz eingespeist hat. Das bedeutet: Welche Qualität das Leitungswasser aus dem eigenen Wasserhahn tatsächlich hat, weiß keiner so genau. Außer der Verbraucher lässt sein heimeigenes Leitungswasser analysieren, beispielsweise kostenfrei von „Bela Agua“.

Sämtliche Bleirohre müssen raus – aber das ist kaum umsetzbar

Ein bekanntes Problem auf diesem Weg von den Wasserwerken zum eigenen Wasserhahn sind die Bleirohre. Das Umweltbundesamt schreibt auf seiner Website: „Das Trinkwasser in älteren Häusern mit Wasserrohren aus Blei kann erhöhte Bleigehalte aufweisen und dadurch Ihre Gesundheit gefährden.“ Im Juni letzten Jahres hat das Bundesministerium für Gesundheit eine neue Trinkwasserverordnung veröffentlicht, in der die Grenzwerte für Blei abgesenkt wurden. In der Verordnung heißt es außerdem, dass bis Januar 2026 alle alten Bleirohre in Deutschland ausgetauscht oder stillgelegt werden sollen.

Für diesen Wechsel ist laut der Verordnung der „Betreiber einer Wasserversorgungsanlage“ verantwortlich, also der Hausbesitzer oder Vermieter. Christiansen kann dazu nur schmunzeln: Das würde schon seit 1970 versucht, meint er: „Aber die Wasser-Installateure können eben nur jene Bleileitungen auswechseln, an die sie auch herankommen.“ Das heißt für Christiansen: Auch weiterhin sei davon auszugehen, dass das Leitungswasser auf dem Weg durch die Rohre Blei aufnimmt und somit gesundheitsgefährdend wirkt. Deswegen empfiehlt er, insbesondere morgens das Wasser ablaufen zu lassen, bis die Wassertemperatur spürbar abnimmt.

Wird die Trinkwasserqualität besser oder schlechter?

In der neuen Trinkwasserverordnung hat das Umweltbundesamt außerdem die Grenzwerte der Schadstoffe Arsen und Chrom gesenkt. Einige neue Schadstoffe wie „per- und polyfluorierte Chemikalien“, die zum Beispiel in Beschichtungen von Outdoor-Kleidung oder in Kosmetika vorkommen, wurden erstmalig in die Verordnung aufgenommen. Diese strengeren Vorgaben suggerieren, dass sich die Qualität des Trinkwassers verbessert. Das behauptet auch der „Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches“ (DVGW) auf seiner Website: „In den vergangenen Jahrzehnten wurden die hohen Qualitätsstandards für Trinkwasser konsequent und kontinuierlich weiterentwickelt und umgesetzt.“

Das ist aber nicht die ganze Wahrheit, wie Wasser-Experte Mehren gegenüber „Manova“ ausführt: „Früher war die Trinkwasserqualität wesentlich besser“, sagt er: „Es gibt TDS Geräte, damit kann man die elektrische Leitfähigkeit von Wasser bestimmen. Je höher der Wert, desto gesättigter und unreiner ist das Wasser. In den 1950er- und 60er-Jahren gab es auch Grenzwerte bis zu 130 Mikrosiemens (µS), höher durfte der Wert nicht sein. Im Laufe der Zeit wurden die Grenzwerte allerdings immer weiter erhöht.“ Inzwischen lautet der Grenzwert in der Trinkwasserverordnung 2.790 Mikrosiemens. „Zum Vergleich: In Kanada wird Wasser mit einem Wert von 1.500 Mikrosiemens schon als Industrieabwasser bezeichnet.“

Christiansen bestätigt diese Entwicklung im Gespräch mit TE: Er empfiehlt seinen Kunden, Wasser mit einer Leitfähigkeit von weniger als 100 Mikrosiemens zu trinken. Denn ursprünglich habe der Mensch nur „Oberflächenwasser“ getrunken – statt wie heute das Wasser aus mehr als 50 Metern Tiefe. Oberflächenwasser besteht hauptsächlich aus Regenwasser; und dieses hat laut Christiansen eine Leitfähigkeit von bloß 10 bis 30 Mikrosiemens. Eine geringe Leitfähigkeit signalisiert laut Christiansen, dass das Trinkwasser weitestgehend frei von Schadstoffen wie Metallen, Salzen und Ionen – also „rein“ – ist. In dem Fall könne das Wasser seiner Funktion im Körper optimal nachkommen: Wasser solle Nährstoffe transportieren und reinigend sowie entgiftend wirken, wie Christiansen auf seiner Website schreibt. Entsprechend sollten sich laut Christiansen nicht nur die Menschen in einigen Regionen Deutschlands, in denen die Gesundheitsämter gerade mal zufällig Keime im Wasser festgestellt haben, überlegen, welches Wasser sie zu sich nehmen – sondern jeder und überall.

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37 Kommentare

  1. https://www.n-tv.de/wissen/Metalle-in-Tampons-entdeckt-Forscherinnen-fordern-mehr-Kontrolle-bei-Hygieneprodukten-article25080202.html
    Da entdeckt man Nanogramm pro Gramm im Material der Hygieneprodukte, und das von Stoffen, von denen Milligramm pro Liter, also Mikrogramm pro Milliliter/Gramm und damit ca. das Tausendfache (!) im Trinkwasser (!!) erlaubt sind.
    Kann man Spuren von Nanogramm (0,000 000 001) pro Gramm (1,0) im Alltag außerhalb des Labors überhaupt vermeiden?

  2. Merkwürdig. Regenwasser ist wie destiliertes Wasser salzfrei. Und heißt es nicht, daß man destiliertes wasser nicht trinken soll, wg dem Salzhaushalt im Körper? Und Salz im Wasser erhöht die Leitfähigkeit. Oberflächenwasser nimmt Stoffe aus der Erde auf: Salze, Metalle, Bakterien und Dreck. Ist Frau Kirchhof vielleicht einem Schlangenölverkäufer auf dem Leim gegangen?

  3. Ich bin sehr skeptisch, denn das wäre ideales Material für eine riesige und richtige Kampagne der Umweltschützer und der Grünen. Aber von da kommt … nichts!

  4. Das Problem sind Medikamentenrückstände, PFAS, TAS und hormonaktivierende Substanzen, freilich auch Mikroplastik. Der Medikamentenkonsum steigt von Jahr zu Jahr an, die Ausscheidungen und damit die Rückstände gelangen in großer Menge ins Abwasser und werden nicht adäquat gefiltert. Bei Fischen werden seit Jahren Mißbildungen und Schwäche der Fortpflanzungsorgane beobachtet, das kann (muss nicht) hier seine Ursache haben. Bei Bleirohren kommt es darauf an, wie lange das Trinkwasser darin steht oder ob es ständig durchfließt und sich damit nur wenig anreichert. Am besten haben im deutschsprachigen Raum vermutlich die rechts der Donau wohnenden Wiener, die werden seit Ende des 19. Jhdts. mit Hochquellwasser aus dem Gebirge versorgt. Bleirohre sind auch fast überall schon draußen.

  5. Natürlich kann es Probleme mit dem Trinkwasser geben, aber in der Pauschalität, wie sie in dem Artikel behauptet wird, geht es hier um reine Panikmache! Dafür einen Hersteller von Wasserreinigungsgeräten für den Hausgebrauch als Kronzeugen zu nehmen, ist ziemlich skurril. Da hätte man auch Homöopathen und den Hersteller des Grander-Wassers benennen können, den man, juristisch beglaubigt, einen Betrüger nennen darf.

  6. Dieser Artikel ist – sorry um es so deutlich zu sagen – Panikmache, verbunden mit nostalgischer Verklärung: „Früher war mehr Lametta“, um mal Loriot zu zitieren.
    Mikrosiemens ist allenfalls ein Indiz für die Wasserreinheit, kein Qualitätsmerkmal. Viele kommerzielle Mineralwässer werben nicht umsonst mit hohem Mineralienanteil und haben einen recht hohen Mikrosiemenswert. Es gibt sogar isotonische Getränke, die noch höhere Mineralienkonzentrationen aufweisen, um gerade nach Sport leicht aufgenommen zu werden. Auch hängt der Mikrosiemenswert vom Härtegrad des Wassers ab. Kalk ist zwar nicht schön was Ablagerungen anbelangt, sonst aber harmlos.
    Und was soll der Hinweis auf Oberflächen- bzw. Regenwasser, dass der Mensch in seiner Frühphase nur zu sich genommen hat? Wie bitte will man Millionenmetropolen außer mit Grundwasser versorgen?
    Warum die Autorin auf neue Grenzwerte für per- und polyfluorierte Chemikalien hinweist und dass diese in Outdoorkleidung eingesetzt werden (die idR nicht gewaschen werden) und in Kosmetika (welche sollen das sein?) nicht aber auch antihaftbeschichte Pfannen, erschließt sich wohl nur ihr.
    Ähnliche Angstmacherei vor „Hormonen“ (welche Substanzen sollen das bitte sein?), Mikroplastik (jeder des sich ein bisschen auskennt weiß, dass die größte Menge Abrieb von Autoreifen sind) oder Arzneimittelrückständen, vor allem Antibiotika machen in Spuren sicherlich kein Problem, auch nicht was Antibiotikaresistenzen anbelangt; dafür müsste die Konzentration so groß sein, dass resistente Bakterien einen Selektionsvorteil haben. Und dann würden Kläranlagen landauf-, landab regelmäßig „umkippen“.
    Am ärgerlichsten aber die Aussage: Früher war alles besser. Klar, früher wurden bei weitem nicht auf so viele Stoffe getestet. Da kann man leicht sagen, dass früher nicht so viel gefunden wurde. Dass es noch bis Mitte des letzten Jahrhunderts üblich war, Bleirohre zu verlegen, zählt scheinbar nicht.
    Fakt ist, Trinkwasser ist das mit Abstand am besten und engmaschigsten untersuchten Lebensmittel. Ich wünschte, käufliches Mineralwasser oder andere Lebensmittel würden auch nur ansatzweise so gut und häufig getestet. Dass das nur zentral und nicht bis an den häuslichen Wasserhahn geht, versteht sich von selbst. Ich möchte nicht wissen wie groß das Geschrei wäre, würden Habeck und Konsorten auf die Idee kommen, die Trinkwasserqualität monatlich vor Ort in jedem Haushalt messen zu lassen und die Kosten auf Besitzer und Vermieter umlegen.

  7. Ich bin bekennende Manova Skeptikerin. Da waren mir schon immer zuviele Grüne und Linke.
    Will man hier eine neue(alte) Geschäftsidee entwickeln. Das mit Panikmache zu beginnen ist ja etablierte Methode bei denen.

  8. Keime bekomme ich privat in den Griff. Mit Microplastik sieht es schon schlechter aus.

    Mit Chemikalien/Medis und Hormonen habe ich keine Chance. Da kann zumindestens ich Nichts mehr machen.

    In Köln gab es Jahrzehnte den Werbespruch, „Dat Wasser von Kölle is jot!“ … Das fand ich schon immer sprachlich übergriffig mit arglistiger Täuschung.

    Und das Wasser wird nicht nur unmittelbar getrunken, sondern zieht sich durch die gesamte Nahrungskette.

    So gut wie Niemand hat sich daran gestört oder bezweifelt. … Zumindest ich kenne Niemanden.

  9. Wenn es eine wissenschaftlich verifizierte und amtlich genutzte Methode ist, z.B. die Corona-Virenlast im Abwasser zu bestimmen, dann hab‘ ich kein Vertrauen in das Resultat des anschließend gereinigten Abwassers.

  10. Nun ja, dass der Hersteller von Trinkwasserfiltern den Tod im Wasserhahn vermutet, ist nun wenig überraschend. Tatsache ist aber, dass überfiltriertes Wasser aus diesen ganzen Super-Wasserfiltern viel zu rein ist und daher gesundheitsschädlich. Wer nur gefiltertes Wasser trinkt, leidet an gravierendem Nährstoffmangel und gefährdet seine Nieren.
    Darum: ein gutes Immunsystem braucht auch Training. Wer sich in eine aseptische Hygieneumgebung zurückzieht, braucht sich nicht wundern, wenn er als kränklicher Verreckling dem nächsten Krankenhauskeim zum Opfer fällt.

  11. „Beispielsweise findet der Mitbegründer des Trinkwasserfilter-Herstellers „UrQuelle®“, Yannick Mehren, den Grenzwert für Nitrat mit 50 Milligramm pro Liter zu hoch.“
    Irgendwo erwartbar. Der Mann will ja auch mit einem echt sauteuren Gerät Leitungswasser renaturieren, beleben und energifizieren. Wär schon blöd, wenn man bei solchen Zauberkünsten nicht von der Bandbreite an ganz großen Problemen raunt.
    Zum Nitrat in der Nahrung hatte Bauer Willi (nicht bekannt für grobe Unvernunft) übrigens gerade einen Beitrag https://www.bauerwilli.com/nitrat-ist-gesund-2/

  12. Ich fasse mal zusammen:
    Der selbständiger Vertriebspartner der „Bela Aqua GmbH“, die Firma „Alb Filter“ und der Mitbegründer des Trinkwasserfilter-Herstellers „UrQuelle®“ „erklären“ hier, wie ungesund das Trinkwasser ist.
    Das Menschen in der Vergangenheit nur Oberflächenwasser getrunken hätten ist völliger Unsinn. In unserer Umgebung gibt es Gehörte, deren Tiefbrunnen bereits mehrere hundert Jahre alt sind. Da gab’s gar kein trinkbares Oberflächenwasser, die haben Brunnen gegraben und das Wasser dann mit der Handpumpe oder Zugeimern an die Oberfläche befördert.
    Christiansen, das ist der „unabhängige“ Experte vom Wasserfilterhersteller Bela Aqua, „empfiehlt seinen Kunden, Wasser mit einer Leitfähigkeit von weniger als 100 Mikrosiemens zu trinken.“
    10.000 Ohm, das wäre Wasser von einer Reinheit, welche nicht einmal von jeder Quelle (ca. 80-130 Mikrosiemens) erreicht würde.
    E wird schon seinen Grund haben, warum weder bei den Keimen noch bei den anderen Verunreinigungen nachprüfbare Meßwerte angegeben werden.
    Aber es gibt Rettung:
    „Kauft noch heute eine Trinkwasserfilteranlage! Fragen Sie dazu am besten Herr Christiansen, Herr Mehren oder die Firma Alb Filter“
    PS:
    Müsste über dem Artikel nicht eigentlich ein Hinweis auf versteckte Produktwerbung stehen?

  13. „frei von Schadstoffen wie Metallen, Salzen und Ionen“

    Schreibt ihr so einen Mist selber, oder kopiert ihr den aus den Werbebroschüren der Filter-Hersteller?

    • Ja, der Beitrag hat ein wenig den Hauch des stromproduzierenden Fernsehers.

    • Dann lasst euch das entionisierte Wasser gut schmecken!

  14. Um Energie zu sparen, werden die Heizkessel der Warmwasserversorgung oft nicht mehr auf mindestens 70°C aufgeheizt. Und im Warmwasser-System zirkuliert das Wasser dann bei 40 bis 50°C. Das ist viel zu wenig.

    Durch diese relativ niedrigen Temperaturen kann es zum massiven Legionellen-Befall des Warmwassersystems von Häusern kommen. Legionellen sind Bakterien, die beim Menschen schwere Lungenentzündungen verursachen. Sie verbreiten sich z.B. beim Duschen oder Öffnen eines Wasserhahns als „Aerosol“ in der Luft und werden dann eingeatmet. Besonders gefährdet sind Raucher und immungeschwächte Personen.

    Auch nicht isolierte „Kaltwasserleitungen“ können im Sommer befallen sein, wenn das Wasser darin warm wird.

    • Legionellen sind ein Problem bei lange stehendem Wasser, sprich Warmwasserspeichern mit geringem Durchsatz oder vor allem tote Endleitungen (da nutzt hoch erhitztes Wasser, das nur dran vorbei läuft, auch nichts!). Legionellen brauchen viele Woche, um hochzuwachsen. Bei Wasser mit regelmäßigem Durchsatz ist der Legionellen-Titer viel zu gering, um ein Risiko für immungeschwächte Personen darzustellen.

  15. Wurde nicht verbreitet , dass unser Trinkwasser das best untersichte Lebensmittel im Land wäre ?
    Wesentlich besser als alles was es an Wasser zu kaufen gibt

    • Ja, das wird immer gesagt. Aber letztendlich kann es ja am besten untersucht sein, nur was dabei rauskommt, muss der Konsument nicht wissen.

  16. Wahrheit und Panikmache
    Also der Artikel enthält schon viel Panikmache. Richtig ist, dass man keine hormonell wirksamen Substanzen oder polyfluorierte Stoffe im Trinkwasser haben möchte. Und Bleirohre (und eingeschränkt auch Kupferrohre) sind nicht gesund. Dagegen ist die Geschichte mit der Leitfähigkeit und dem Nitrat ist dagegen reine Panikmache. Die Leitfähigkeit beschreibt eigentlich nur den Gehalt an Salzen. Nach diesen Kriterium dürften alle Mineralwasser schlecht abschneiden. Und die Hauptquelle für Nitrat ist nicht das Trinkwasser, sondern Gemüse! Nebenbei korreliert eine erhöhte Nitrataufnahme mit geringeren Demenzrisiko, weniger Herzerkrankungen und höherer Lebenserwartung. Das zeigten insbesondere Studien bei Arbeitern in Düngemittelfabriken. Und im Grundwasser dürfte sich auch kaum Mikroplastik finden. Das größere Risiko dürften Asbestfasern sein, werden doch Asbestzementrohre noch bei vielen Wasserwerken immer noch verwendet (Hauptwasserleitungen), so auch vom örtlichen Wasserwerk.
    Und was die Keimbelastung angeht. Da ist das Wasser hier so gut, dass man meistens ohne Chlorierung auskommt. Da halte ich es für das geringere Risiko, dass es vereinzelt mal die Keimgrenzen überschritten werden und das Wasser mal abgekocht werden muss, als eine ständige Chlorierung. Das dürfte ungeünder sein, als einzelne(!) Keime mal vereinzelt im Wasser.

    • Das Nitratmärchen der Grünen (Bauernbashing), Regenwasser so toll, obwohl als Trinkwasser ungeeignet und eigentlich müsste drüber stehen:
      Werbung
      …für Mineralwasser- und Filterindustrie.

  17. Dass Hersteller von Trinkwasser-Filtern die Notwendigkeit von Trinkwasser-Filtern feststellen, ist nicht wirklich überraschend. Mir fehlt es an einer unabhängigen Expertise- falls es diese überhaupt noch gibt. Egal zu welchem Thema.

    • Früher hatten wir solche Themen als Diskussionsrunden im Fernsehen und Radio zwischen Vertretern aller Seiten. Ist unter Königin Merkel abgeschafft worden wie die meisten wissen.
      Hier sehen vielleicht ein paar Grüne ein Betägigungsfeld als Anschlußverwendung, wenn das Thema Energiewende abgeräumt wird.

  18. Es verwundert kaum, dass Leitungswasser so beliebt ist…was wäre denn die alternative! Auch das wasser was man in flaschen kauft kommt sehr oft aus den gleichen quellen und hat auch oft seine belastungen*. Das problem wie bei allem ist = hohe Kosten bedeuten. Da wird das geld dann „lieber“ in anderes investiert** wo der bürger sich drann erfreuen kann und seine wählerstimme weiter gibt. Für mich alles anzeichen einer dekadenz-phase!

    *Großer Wasser-Check: Uran, Arsen, Pestizide – jedes 4. Mineralwasser ist belastet

    https://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/experten-testen-53-sorten-wasser-check-von-oeko-test-uran-arsen-pestizide-jedes-4-mineralwasser-ist-belastet_id_10862303.html

    **Der Brunnen am Neumarkt soll wieder sprudeln – doch dafür muss viel Geld fließen. Die Gesamtkosten haben sich verdoppelt, liegen inzwischen bei rund 1,5 Millionen Euro.

    https://www.express.de/koeln/koelner-neumarkt-kosten-explosion-bei-brunnen-477918

  19. Die Qualität unserer Lebensmittel, sowie die des Leitungswassers, wird maßlos überschätzt.
    Vietnamesische Lebensmittelexporteure staunten 2015 nicht schlecht, als die identischen Lebensmittel, welche sie in die EU exportieren, der russischen Qualitätskontrolle nicht standhielten.
    Die Qualität dürfte seitdem nicht besser geworden sein.
    Ein Tisch wird von der EU strenger geprüft als jedes Lebensmittel.

    • Warten Sie mal, bis die Ukraine mehr Lebensmittel in die EU bringt.

  20. Verkäufer von in Haushalten zu betreibenden und recht teuren Trinkwasserfilteranlagen haben vor allem ein Interesse, ihre Produkte zu verkaufen.

    Tatsächliche Wasserexperten sind diplomierte [+promovierte (+habilitierte)] Chemiker mit Spezialisation auf wasseranalytische Untersuchungen.

    Im Laufe der Jahrzehnte sind sowohl die analytischen Verfahren besser geworden als auch die Aufbereitungsverfahren von Trinkwasser.

    Wenn jemand auf den Leitwert des Wassers abstellt, so sollte ihm bekannt sein, dass je nachdem wo das Wasser gewonnen wird, eine unterschiedliche Wasserhärte festgestellt werden kann. Wo viel im Wasser gelöstes Calciumcarbonat (Kalk) vorhanden ist (hohe Wasserhärte), hat man auch einen höheren Leitwert.

  21. …Er empfiehlt seinen Kunden,….
    Kunden, die sich täglich Gift in Form von Nahrungsmittel Marke ALDI & Co reinschaufeln,welch Ironie.
    https://www.youtube.com/watch?v=-3-pi_8w6K8
    https://www.youtube.com/watch?v=4wQNYTI32YY
    https://www.youtube.com/watch?v=9CwR92R4ikU
    Dagegen ist das Trinkwasser in Deutschland immer noch hervorragend und wer glaubt vegetarisch wäre die Lösung ,nunja,nichts anderes ,neben der Mangelernährung,auch dort.

  22. Sag ich doch schon lang, uns haben’se was in’s Trinkwasser getan. Besonders denen im Bereich des Reichstags…

  23. Sauberes Trinkwasser wird ein Luxus sein den wir als Land dann in ein paar Jahrzehnten einfach nicht mehr halten können. Dann endet das wie in anderen Drittweltstaaten: Nur abgefülltes Wasser ist trinkbar.

  24. Ayayay… da wurde gerade erst die German Angst beschworen … und dann kommt so ein „Horror“ Artikel.
    Nur mal angemerkt.. heute kann man EIN Stück Würfelzucker im Bodensee nachweisen! Ich empfehle jedem, der noch nie am Bodensee war mal hinzufahren … damit man sich mit den Dimensionen mal vertraut macht.
    Nur dass etwas da ist, heisst nicht, dass es auch Gefährlich ist! Und das man irgendwelche Grenzwerte bestimmt … gut die Sagen aber auch oftmals nicht viel da die Grenzwerte noch einmal zig fach unter der „gefährlichen“ Dosis liegen! Auch kannten die Grenzwerte eigentlich IMMER nur EINE Richtung! Und die war in Richtung Homöopathie.
    Und es ist bestimmt auch nicht gut NUR Menschen zu befragen die gerade ihren Lebensunterhalt mit dieser Angst verdienen….
    Wissen denn die Menschen hier, dass die Vorgaben für „Mineralwässer“ noch „lächerlicher“ sind als für das Trinkwasser?!

    • Mein Mineralwasser tut mir nichts, das Leitungswasser macht mir Magenbeschwerden. Also gibt es einen Grund, warum das Mineralwasser offensichtlich besser ist.

      • Vielleicht sind es nervöse Magenbeschwerden, da ja Millionen Menschen Leitungswasser trinken und vertragen?

  25. Ich bekomme schon lange Magenbeschwerden vom Trinkwasser aus der Leitung und kaufe deshalb teures Mineralwasser mit hohem Mineralgehalt. Offensichtlich stimmt mit diesem aufbereiteten Wasser schon lange nichts mehr. Es ist ein Skandal, dass man von den Behörden nicht angemessen informiert wird. Vielen Dank für diese Information.

    • Die Information beinhaltete den Hinweis, dass Millionen Menschen problemlos Leitungswasser trinken. Vielen Dank fürs Ignorieren.

  26. Ein großartiges Ergebnis „im besten Deutschland aller Zeiten“ (BP). Wie bei den Windkraftanlagen, wie bei den elektromagnetischen Feldern (G5), wie bei der Gesundheit (gesund ist, wer die Impfungen alle hat), wie bei …. .
    Es ist ein Geschenk, gerade jetzt, gerade hier leben zu dürfen.
    „Diese Freude, diese Hoffnung“ (Merkel) den Kopf mit Freude in den Sand stecken zu dürfen, in der Hoffnung, die amtlichen Zahlen messen das Wesentliche.
    Guten Appetit auch bei Tee und Kaffee. Das i-Tüpfelchen ist die Laienbotschaft, „es gibt enorm viele fake-news“. Die Ampel wirkt!

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