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Geheimtreffen mit Putin-Vertrauten in Baku

Lebt Gerhard Schröders Moskau-Connection wieder auf?

10.05.2025

| Lesedauer: 4 Minuten
Beta-Leute von SPD und CDU treffen sich mit Putin-Vertrauten in Baku. Eine Zusammenkunft, die Irritationen auslöst: Was steckt dahinter? Soll der „Petersburger Dialog“ wiederbelebt werden, oder formiert sich gar Schröders „Moskau-Connection“ neu?

Eine Handvoll zweit- und drittrangiger, teils aktiver, teils ehemaliger SPD- und Unions-Leute trifft sich Mitte April 2025 im vornehmen „Four Seasons“-Hotel in Baku, der Hauptstadt der ehemaligen Sowjetrepublik Aserbaidschan, mit Vertrauten Putins.

Mit von der Partie: Ralf Stegner (SPD-MdB), Matthias Platzeck (Ex-Regierungschef Brandenburgs und Ex-SPD-Chef), Roland Pofalla (Ex-Kanzleramtschef bei Merkel, 2015 bis 2022 Bahn-Vorstand, von 2015 bis 2021 deutscher Chef des „Petersburger Dialogs“), Stephan Holthoff-Pförtner (CDU-Europaminister unter Armin Laschet in NRW), dazu Martin Hoffmann als langjähriger Geschäftsführer des „Petersburger Dialogs“. Ex-CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet soll ebenfalls eingeladen gewesen sein, reiste aber nicht an. Von russischer Seite dabei: Viktor Subkow, 2007 bis 2008 Kurzzeit-Ministerpräsident Russlands und seit 2008 Aufsichtsratsvorsitzender des Staatskonzerns Gazprom, bei dem Ex-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) ab 2005 einen einträglichen Job hatte, ferner Waleri Fadejew, Chef des „Menschenrechtsrats“ im Kreml.

Bei dem Treffen in Baku sei es um die Zukunft des 2001 von Schröder und Putin begründeten und nach der Stadt St. Petersburg benannten „Petersburger Dialogs“ gegangen. Das ist bzw. war ein deutsch-russisches Forum, das 2021 einschlief und nach dem russischen Angriff auf die Ukraine offiziell aufgelöst worden war. Wie wir mittlerweile wissen, war dieses Forum ziemlich „für die Katz“. Es überdauerte 2014 zwar die Annexion der Krim durch Russland, aber nicht mehr den seit nunmehr drei Jahren währenden völkerrechtswidrigen Krieg Russlands gegen die Ukraine.

Reanimation des „Petersburger Dialogs“?

Man wird nicht sonderlich schlau daraus, was das aktuelle Treffen in Baku sollte: Für die Nachkriegszeit wieder an Gesprächsfäden anknüpfen können? Gar Friedensgespräche anleiern wollen? Oder ist es der Versuch, ein wenig Neben-Außenpolitik neben der Mitte April bereits erkennbaren CDU/CSU/SPD-Koalition zu betreiben? Mit oder ohne Wissen der Parteivorsitzenden Merz und Klingbeil? Es soll – so berichten es nun „Zeit“ und „Kontraste“ (ARD) – auch bereits das dritte Treffen dieser Art gewesen sein. Jedenfalls wirkt alles reichlich konspirativ.

Vermutlich weiß man in der Spitze der CDU auch Bescheid. Immerhin hatte es im Oktober 2024 am ehemaligen Urlaubsort Adenauers in Cadenabbia am Comer See in der Tagungsvilla der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung ein Treffen des Netzwerks gegeben. Die beteiligten Deutschen verteidigen das aktuelle Treffen in Baku. Es gehöre „zu den Grundsätzen guter Außenpolitik“, in schwierigen Zeiten „Gesprächskontakte in alle Teile der Welt und auch nach Russland“ aufrechtzuerhalten, so die Deutschen laut „Süddeutscher“ in einer gemeinsamen Erklärung.

Nicht ganz ohne Pikanterie ist vor allem Stegners Teilnahme. Stegner gehörte in der vergangenen Legislaturperiode dem Parlamentarischen Kontrollgremium für die Geheimdienste (PKGr) an. Als Mitglied im PKGr hatte er Zugang zum Geheimsten der deutschen Nachrichtendienste. Man kann davon ausgehen, dass der russische Nachrichtendienst FSB bei einem solchen Treffen wie in Baku Aufzeichnungen anfertige, heißt es laut einem Mitarbeiter einer Sicherheitsbehörde in der „Zeit“. Auf die Frage, was er in Baku gemacht habe, sagte Stegner, er wolle sich „dazu hier nicht äußern“. Er sei „nicht im Auftrag von irgendjemandem unterwegs gewesen“ und habe „keine Mittel in Anspruch genommen“. Der Tageszeitung WELT teilte er mit, An- und Abreise sowie Unterkunft privat bezahlt zu haben. Stegner dementierte außerdem Gerüchte, zum Verzicht seiner Ambitionen auf den PKGr-Vorsitz aufgefordert worden zu sein.

Kritik aus CDU, SPD und Grünen

Die Kritik an dem Baku-Treffen ließ nicht lange auf sich warten. „Ein falsches Treffen zur falschen Zeit am falschen Ort“, schrieb der frühere Vorsitzende des Außenausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), im Online-Dienst Bluesky: „So schafft man keinen Frieden, sondern wertet die russischen Kriegstreiber auf.“ Stegner wird sich „hier einige Fragen gefallen lassen müssen“, sagte Roderich Kiesewetter (CDU), bislang stellvertretender Vorsitzender des PKGr, dem „Tagesspiegel“.

CDU-Mann Peter Beyer sagte: „Ein Treffen in der Hauptstadt Aserbaidschans mit einflussreichen Repräsentanten des Kriegsherrn Putin ist niemals privat. Für ein Mitglied des Deutschen Bundestages muss klar sein, was ein Zusammentreffen im Luxushotel bedeutet: Es sendet ein Signal nach Moskau, dass es nicht so schlimm ist, wenn Putin sein Nachbarland überfällt.“

Kritik kommt auch von Konstantin von Notz (Grüne), dem bisherigen Vorsitzenden des PKGr. „Das ist ein völlig unmöglicher und irritierender Vorgang, der jetzt umgehend geklärt werden muss“, forderte von Notz im „Spiegel“. Robin Wagener (Grüne) sagte zu BILD: „Friedrich Merz und Lars Klingbeil müssen dringend aufpassen, dass die alte Moskau-Connection nicht Oberhand gewinnt.“ Womit wir bei der Frage sind: Was wissen Merz und Klingbeil? Wollen beide solche Treffen?

Apropos „Moskau-Connection“

Solche Treffen haben viel mit Ex-Kanzler Schröder zu tun. Warum Schröder? Weil Schröder seit eh und je ein besonderes Verhältnis zu Russland hat. Wohin Schröder tendiert, konnte man früh wissen. Ab 1978 war er regelmäßig in Moskau, seine erste Auslandsreise als niedersächsischer Ministerpräsident führte ihn 1991 ebenfalls dorthin. Während seiner siebenjährigen Kanzlerschaft 1998 bis 2005 gab es mehr als vierzig, oft auch sehr private Treffen mit Putin. Lange Jahre verharmloste er Putin als „lupenreinen Demokraten“. Der „Lohn“ dafür: Bereits drei Wochen nach seinem Ausscheiden als Kanzler im Herbst 2005 wurde Schröder Lobbyist für Putins Öl- und Gasgeschäfte. Im Mai 2022 – der Krieg Russlands gegen die Ukraine hatte eben begonnen – verzichtete Schröder auf die Nominierung für den „Gazprom“-Aufsichtsrat.

Aber Schröder war in Sachen Russland kein Solist. Sehr wohl als dessen Alphatier, schuf er ein schier „männerbündisches“ Netzwerk. Die Namen dieses Netzwerks lesen sich wie ein „Who ist Who“ der SPD, vor allem der niedersächischen, die gewissermaßen als „Erzdiözese“ der SPD gilt, und deren Vorfeldorganisationen: darunter die Namen Frank-Walter Steinmeier, Sigmar Gabriel, Stephan Weil, Brigitte Zypries, Erwin Sellering, Henning Voscherau, Martin Schulz, Manuela Schwesig und so manche Großunternehmer. „Frogs“ hießen bzw. heißen sie: „Friends of Gerhard Schröder“.

Was 1999 im 2. Tschetschenien-Krieg und 2008 in Georgien geschah, hat man dort verdrängt. Falsch verstanden hat man Putins Bundestagsrede vom 25. September 2001, als Putin seinen Plan, den Westen spalten zu wollen, andeutete. Nicht ernstgenommen hat man Putins Aussage von 2005, dass der Zusammenbruch der Sowjetunion „die größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts“ sei, dass Putin weiter von einer „Russischen Welt“ und „Russischer Erde“ träumte und dass er diesen Traum mit der Annexion der Krim und von Teilen der Ostukraine umzusetzen begann.

Man wollte nicht wissen, dass die Spuren des Abschusses der MH-17-Boeing über der Ostukraine am 17. Juli 2014 mit 298 Opfern nach Moskau zeigten. Man wollte die Hochrüstung Russlands, auch die Schaffung einer Cyber-Armee in fünfstelliger Personalstärke nicht wahrhaben. Man wollte die zunehmende Indoktrination der russischen Bevölkerung, die Ausschaltung von Opposition und freier Presse nicht wahrhaben. Wer sich in all die Vertuschungen, Verstrickungen und Umstände vertiefen möchte, kann das in einem im März 2023 erschienenen, hieb- und stichfest recherchierten 300-Seiten-Buch des Beck-Verlags nachlesen. Geschrieben von den FAZ-Leuten Reinhard Bingener und Markus Wehner. Titel: „Die Moskau-Connection. Das Schröder-Netzwerk und Deutschlands Weg in die Abhängigkeit“.


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35 Kommentare

  1. Falsch verstanden hat man Putins Bundestagsrede vom 25. September 2001, als Putin seinen Plan, den Westen spalten zu wollen, andeutete.“

    Wie lächerlich kann man sich nur machen?

  2. Wenn die „Moskau-Connection“ dazu beitragen kann, aus Russland endlich einen halbwegs anständigen Staat zu machen, ohne die Kreml-Kriminellen, ohne die kriminellen Geheimdienste und ohne sein perverses Militär, dann hätte es sein Gutes. Russland ist der ideale Partner für den Rest Europas – sofern es sich nicht als Herrscher aufführt. Die Gelegenheit ist günstig, weil die USA inzwischen kein gesteigertes Interesse mehr haben, eine Kooperation Russlands insbesondere mit DE zu torpedieren – die haben mit dem Pazifik genug an der Backe.

    • „Die Gelegenheit ist günstig, weil die USA inzwischen kein gesteigertes Interesse mehr haben, eine Kooperation Russlands insbesondere mit DE zu torpedieren“ Der Beitrag war gut!! Die USA haben erst einmal tabula rasa gemacht, inem sie maßgeblich an der Zerrüttung des westeuropäisch-russischen Verhältnisses beteiligt waren (Nuland mit „fuck the EU“ und angekündigte Entnutzung von „Nord Stream 2“). Sollten die Vasallen jetzt eigenmächtig werden, gibt’s vom Chef einen auf die Finger. Egal, wer da gerade im Oval Office sitzt.

  3. putin ist erst 72 Jahre alt. Der kann gut und gerne noch weitere 10 Jahre herrschen und Krieg führen.
    Bei aller berechtigten Kritik gegen ihn frage ich:
    Wann ging es der Welt besser: Unter der Männerwirtschaft putin/Schröder oder nach der Machtübernahme durch merkel?
    Heute hat keiner mehr einen „guten“ Einfluss auf putin.
    Alles hat eben zwei Seiten.

    • Also. Schröder&Co. müssen ran, einverstanden. Sollen den NATO-Russlandrat wieder beleben.

  4. Der Autor sollte sich lieber mit inhaltlichen Fragen der Koexistenz benachbarter Staaten und der Geschichte, vor allem auch der Krim, auseinandersetzen, als zu versuchen, Inhalte durch diffamierende Kontaktschuldverweise in den Hintergrund zu rücken. Früher konnte er das bei anderen Themen besser. Um ihn bezüglich der Krim auf seiner neuen Ebene in seinem Sprachduktus einzuordnen: ein Chrustschow-Nationalist. Daß mit den Gebietsumverteilungen im 20. Jahrhundert in Europa die Herde für alle folgenden Konflikte gelegt wurden, ist ihm anscheinend entgangen.
    Ergänzend zu den von den anderen Kommentatoren aufgeführten Argumenten sollte auch der Frage nachgegangen werden, wer den ABM-Vertrag gekündigt hat. Putin hat die russische Sicht der Verschiebung der Bedrohungslage durch die Nato-Osterweiterung bereits 2007 auf der MSC sehr eindringlich dargelegt. Im Nachhinein muß man sich wundern, daß die Russen nicht schon früher ihre Interessen durchgesetzt haben – so, wie es die USA seit vielen Jahrzehnten weltweit tun. Im Übrigen ist es Schröder zu verdanken, daß D bei der Irak-Invasion gottseidank die Füße stillgehalten hat.

  5. Habe ich die Wahl zwischen reden mit den Russen und Krieg führen mit den Russen, werde ich wohl angesichts der militärischen Kräfteverhältnisse letzteres vorziehen. Ich denke alles andere ist verantwortungslos. Putin hat, wie Herr Kraus richtig bemerkt, anfang des Jahrhunderts versucht in Europa politisch Fuß zu fassen, was man ihm nicht übelnehmen kann. Die Amerikaner haben um ihre Vormachtstellung gebangt und ihn „rausgekegelt“. Hätte man ihn aufgenommen, hätten wir vermutlich keinen vom Westen angezettelten Ukrainekrieg und ähnliche Unternehmungen zur Modifizierung politischer Richtungen in diversen Staaten im Dunstkreis Europas. Auch keine amerikanisch mißbrauchte NATO und eine echte europäische Wirtschaftsgemeinschaft auf dem ganzen Kontinent. Und außerdem gewiss keine gefallenen deutschen Soldaten im Auftrag globalamerikanischer Interessen. Würde mir besser zusagen.

  6. gut so! was soll schlecht daran sein, wenn menschen von konfliktparteien miteinander reden???

  7. Gerhard Schröder?
    Gaaanz schlechtes Beispiel, Herr Kraus.
    Der hat uns nämlich schon damals als Sozialist in Nadelstreifen in die Pfanne gehauen.

  8. Putin und Schröder in Petersburg, das ist doch ein anderes Format als die Genossen XY in Baku. Vielleicht sollte man jetzt weniger nach Kiew reisen und den neuen Außenminister nach Moskau schicken. Man hat schließlich viel Porzellan zerschlagen und es gibt einige Dinge zu besprechen, die höchster Ebene bedarf.

  9. Dem Autor möchte ich entgegnen:
    Man wollte nicht wahrhaben, daß Putin ein Bewunderer Deutschlands war und deshalb mit 14 Jahren bereits deutsch gelernt hat..
    Man wollte nicht wahrhaben, daß alle Vorgänger von Trump seit 1945 nach der Europa Doktrin handelten “ To keep the USA in, Russia out and Germany down “ und daß die unterwürfigen deutschen Politiker dies befolgten.
    Man wollte nicht wahrhaben, daß das Versprechen, die NATO nicht weiter nach Osten auszudehen, umgehend gebrochen wurde, nachdem sich die Sovietunion zurückgezogen hatte.
    Man wollte nicht wahrhaben, daß die USA eine Demonstration in der Ukraine finanzierten, dort Demonstranten erschießen ließen und so den gewählten rußlandfreundlichen Präsidenten stürzten.
    Man wollte nicht wahrhaben, die Ukraine nach der Installation eines Opportunisten von den USA massiv aufgerüstet wurde und nach einem NATO Beitritt nuklear bestückte Raketen an der russischen Grenze installiert hätte.
    Man wollte nicht wahrhaben, daß Rußland diese Provokation nicht akzeptieren konnte und so die sich anbahnende Zusammenarbeit Europa ( Technologie ) mit Rußland ( Rohstoffe ) die USA unbedingt verhindern wollte
    Man wollte nicht wahrhaben, daß Putin und seine Nachfolger Deutschland noch 100 Jahre mit preisgünstigem Öl, Gas und Rohstoffen versorgt hätte.
    Man wollte nicht wahrhaben, daß Putin nach 20 Jahren vergeblichen Liebeswerben die Nase voll hatte, Europa den Rücken kehrte uns sich notgedrungen andere Verbündete suchte.
    Man will jetzt nicht wahrhaben, daß Trump den Schwachsinn dieser Politik erkannt hat und Rußland nicht als wirtschaftlichen Konkurrenten sieht, sondern als künftigen Lieferanten aller wichtigen Rohstoffe, ohne die Volkswirtschaften in der Versenkung verschwinden werden.
    Man will jetzt nicht wahrhaben, daß Deutschland und Europa jetzt als die Deppen dastehen, die es sich mit allen wichtigen Ländern verderben und innerhalb ihrer Brandmauern verkümmern werden.

  10. Zu Schröders Zeiten gab es bessere Energiepreise und eine Taurus-Debatte, wie sie zurzeit geführt wird, hätte es auch nicht gegeben. Deswegen ist man aber auch nicht gleich ein Putin-Versteher.

  11. „Falsch verstanden hat man Putins Bundestagsrede vom 25. September 2001, als Putin seinen Plan, den Westen spalten zu wollen, andeutete.“
    Ach, deshalb haben alle anwesenden Abgeordnete aller Parteien Herrn Putin für seine herausragende Rede im deutschen Bundestag stehende Ovationen und minutenlangen Applaus gespendet. Die Wahrheit ist: Herr Putin hat damals in dieser historischen Rede den kalten Krieg für beendet erklärt und dem Westen die Hand gereicht.   

  12. Lieber Herr Kraus,
    „hieb- und stichfest recherchiert“ und „FAZ-Leute“ ist ein Widerspruch seit dem Tod des Herausgebers Frank D. Schirrmacher.
    Und Sie vergaßen zu erwähnen, dass der „Werte-Westen“ die Vereinbarungen des Zwei-Plus-Vier-Vertrages von 1990 gebrochen hat, sowie die NATO-Osterweiterung entgegen den Vereinbarungen mit Moskau betrieben hat. Jeder Krieg hat Ursachen auf beiden Seiten, und die Geschichte beginnt nicht 2022.

  13. »Eine Handvoll zweit- und drittrangiger SPD- und Unions-Leute«

    Das ist aus meiner Sicht schon viel zu hoch gegriffen.

    Ex-Bk-Merkel sagte über die letzten Monate ihrer Kanzlerschaft, dass sie genau wegen dieser auslaufenden Kanzlerschaft auf der internationalen Bühne und da insbesondere gegenüber Russland keine Rolle mehr spielte. Das ist Zweitrangigkeit.

    Unter Ex-Bk-Scholz und insbesondere durch Fr. Baerbock wurde Deutschland dann drittrangig.

    Somit sind die oben genannten SPD- und Unionsleute gar viert- und fünfrangig. Also keiner Rede wert.

  14. Besser im Hotel verhandeln und Meinungen austauschen als im Schützengraben hocken um sich abzuschießen.

  15. So sehr ich Josef Kraus, seine pointierte Kritik und sein perfektes Deutsch schätze, hier spricht leider Russland-Hass aus allen Zeilen.
    Russland ist für ihn der leibhaftige Böse, und alle, die das differenziert sehen, sind Putin-Knechte (nicht seine, sondern meine Worte).
    Finde ich schade.

  16. Noch keine drei Tage im Amt und schon hat die Union/SPD geführte linksextreme Regierung einen handfesten Skandal sondergleichen vorzuweisen. Es ist ein ungeheuerlicher Vorgang: Der SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner fuhr mit anderen SPD und CDU-Politikern im April ins aserbaidschanische Baku zu einem Geheimtreffen und traf sich dort mit hochrangigen Vertretern von Herrn Putin. Heimlich – ohne Auftrag des Auswärtigen Amts. Die AfD hat der deutsche Verfassungsschutz und das Kartell wegen einer angeblichen Nähe zu Russland als Putin-Freunde stigmatisiert und auch deshalb als gesichert rechtsextrem einstufen lassen. Der demokratischen AfD hetzt man den Verfassungsschutz auf den Hals, aber deutsche Linksextremisten können machen was sie wollen. Und sie machen es auch.  

  17. Warum nicht? Wenn es Gesprächskanäle gibt, die noch einigermaßen intakt sind, sollte man diese auch nutzen nicht zuletzt angesichts der Tatsache , dass eine Waffenruhe Russland/Ukraine mit anschließenden Verhandlungen momentan möglich erscheint.
    Maxmialen Konfrontisten, Kiesewetter, Roth, Strack-Zimmermann u.s.w. gefällt das natürlich nicht, was allerdings zu erwarten war.

  18. Sehr geehrter Herr Kraus, nicht nur die russischen Bevölkerung wird indoktriniert, sondern in gleichem Maße auch die Bevölkerung in diesem Land. Nicht nur Rußland hat einen (provozierten) Angriffskrieg geführt, sondern auch – und das viel öfter – unser Verbündeter USA. Wenn es verwerflich ist, daß Schröder für ein russisches Unternehmen tätig war, ist es dann nicht genauso verwerflich, daß der jetzige Kanzler für den größten „Finanzhai“ tätig war
    – und vielleicht immer noch indirekt tätig ist? Und ist es verwerflich, daß SPD- und CDU-Beta-Leute – halten Sie etwa Kiesewetter, von Notz und Konsorten für Alpha-Leute? – mit russischen Vertretern Gespräche führen, oder wäre es weniger verwerflich, wenn die BRD Taurus-Marschflugkörper an unseren „Verbündeten“ in die Ukraine liefert?

  19. Wieder ein Artikel eines Kalten Kriegers! Der Autor hat offenbar nicht verstanden, dass Russland für immer zu Europa gehören wird und auch Deutschland nicht darum herum kommen wird, seine Beziehungen zu Russland zu normalisieren. Das kann natürlich noch Jahre dauern, aber Diplomatie sollte das immer als Ziel haben. Übrigens: Wo war der Autor bei den letzten Angriffskriegen von USA und NATO? Hat er sich da auch für Sanktionen und Abbruch der Beziehungen ausgesprochen (z. B. beim nicht von der UNO legitimierten 2. Irakkrieg, oder beim Kosovkrieg)?

  20. Soll der „Petersburger Dialog“ wiederbelebt werden, oder formiert sich gar Schröders „Moskau-Connection“ neu?

    Das hoffe ich sehr dass das so ist. Diese pathologische Russlandfeindschaft, die zuerst auf Anweisung aus Washington entstanden ist, und nun hierzulande „eigenverantwortlich“ weitergeführt wird, ist nicht im Interesse Deutschlands und seiner Bürger.

    Die Russen waren durch alle politischen Krisen hindurch immer liefertreu, was die Gasversorgung angeht, und das hätte so für Hunderte von Jahren preisgünstig weitergehen können, damit auch die wirtschaftliche Prosperität Deutschlands. Nun dürfen wir das überteuerte Fracking-Gas zum horrenden Preis abnehmen, und wirtschaftlich ist dieses Land auf einem Abwärtskurs.

  21. Bei „die Annexion der Krim durch Russland“ habe ich aufgehört zu lesen!

    • Ich habe noch bis “ völkerrechtswidrigen Krieg“ durchgehalten. Waren aber nur ein paar Sätze mehr.

      • Ich habe es bis „Was 1999 im 2. Tschetschenien-Krieg und 2008 in Georgien geschah, hat man dort verdrängt.“ geschafft. Und inzwischen die Vermutung daß es weniger Tomas Spahns Ansichten waren, die dessen Artikel bestimmten, sondern daß es einen verpflichtenden „Russenfresser“-Posten bei TE gibt. Äquivalent zum „FDP-Beschöniger“ und „CDU-Anwalt“….

      • Der Eindruck drängt sich auf, ist aber nicht die schlechteste Lösung. So beackert jeder ein Thema, in Summe ist man immer auf dem aktuellen Stand, in jede Richtung diskursfähig und auch Pluralität ist gewährleistet. Besser als wenn alle nach ein Pfeiffe tanzen. Ich bekomme auch manchmal Bauchgrummeln, weiss aber dafür dass ich mich bei TE nicht in einer Echokammer bewege.

  22. Was ist denn das wieder für ein Artikel ? „Wenn ein Kriegsherr seinen Nachbarn überfällt“. Daraufhin habe ich das Weiterlesen eingestellt.

  23. Wo ist das Problem? Nennt sich Hinterzimmer-Diplomatie. Und wenn sich Kiesewetter, Roth und Notz aufregen, haben die Beteiligten alles richtig gemacht.

  24. Ich weiß nicht woher die Aufregung über die SPD-ler. Seit ihren Jusotagen sind sie doch Freunde der Sowjetunion…und Pofalla heuert vielleicht bei der Transsibirischen an. Übrigens werden sowieso immer alle Kriege durch Verhandlungen beendet. Beizeiten vorsorgen…

  25. Hoffentlich kann Schröder seine Verbindungen reaktivieren und spielen lassen.

    Bevor die ganze deutsche Wirtschaft entgültig den Bach runter geht.

    Letzteres ist nämlich der EU und den deutschen Regierungen seit Merkel bzw. den Altparteien (darunter insbes. die EU-hörige Union) völlig egal!!!!

  26. Man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass der FSB damit nichts zu tun hat, weil er ein Inlandsnachrichtendienst ist. Eigentlich müsste das dem Herrn Kraus bekannt sein oder gehört er auch zu den Zeitgenossen, welche nur der eigenen Propaganda vertrauen. Die einseitige Beschuldigung der Russen in dem Beitrag deutet jedenfalls darauf hin.

  27. Anstatt Schröder das Büro im Kanzleramt streitig zu machen, hätte Scholz schon im März 2022 Schröder nach Moskau schicken müssen, um bei Putin an den Tisch zu kommen und dem Frieden vorzuarbeiten.

    • Statt dessen war Scholz noch kurz vor Eskalation des Ukrainekonfliktes selbst in Moskau und grinste Putin blöde an, als dieser die mehr als 14.000 Opfer, des zu diesem Zeitpunkt 8 Jahre währenden ukrainischen Bürgerkrieges erwähnte.

  28. Das Forum hat sogar die ab 2014 ständig fortgesetzten Kriegsverbrechen der Ukrainischen Armee gegen die Zivilbevölkerung im Donbass überlebt. Die Raketen und Granaten für das verbrecherische Treiben der Ukrainischen Armee haben im Wesentlichen die „Völkerrechtler“ im Wertewesten beigesteuert. Das heißt im Klartext, dass man in Moskau nicht besonders geil darauf war, jegliche Beziehungen zum Wertewesten zu zerstören. Diese Ehre gebührt den bornierten selbst ernannten Weltrettern im Wertewesten.

  29. Die Berliner Polit- und Medienblase kocht.

    Man spricht offiziell von Treffen mit „Putin-Schergen“.
    Am lautesten tönt Kiesewetter – wen wundert’s.

    Was die fünf Delinquenten betrifft:
    es scheint noch Reste von Vernunft zu geben in der Politik.

    Nehmt dem strammen europäischen Westen seine existenzsichernden Feinbilder weg – und er ist nackt und unfähig.

    Trump droht mit Frieden – das geht schon mal gar nicht.

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