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Ausgangssperren und Schulschließungen

Stanford-Professor Ioannidis: „Auf lange Sicht verschlimmern solche Einschränkungen die Lage“

von Gastautor

22.03.2021

| Lesedauer: < 1 Minuten
John Ioannidis, Stanford-Professor für Epidemiologie, hat in einem Interview von einem weiteren Lockdown abgeraten. Auf lange Sicht könnte der mehr schaden als nutzen – Hochrechnungen über Millionen Tote, wenn der Lockdown ausbleibt, hält er für überzogen. Von Max Zimmermann.

Der griechisch-amerikanische Stanford-Professor für Epidemiologie und Bevölkerungsgesundheit John Ioannidis übte bereits früh heftige Kritik an der Lockdown-Politik, die in vielen Ländern weltweit als Mittel gegen die Corona-Pandemie Anwendung findet. Der Gesundheitswissenschaftler, der mit etwa 400 Publikationen zu den meist-zitierten weltweit gehört, hält die Datenlage für unzureichend, um auf ihrer Grundlage einen derartigen Eingriff in Wirtschaft und Gesellschaft zu rechtfertigen. In einer breiten Untersuchung kam er zu dem Ergebnis, dass stark restriktive Maßnahmen keinen signifikanten positiven Effekt bringen würden.

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In einem Interview mit der Welt am Sonntag wird Ioannidis nun noch deutlicher: Drakonische Lockdown-Maßnahmen könnten sogar kontraproduktiv in der Pandemiebekämpfung sein. So könne ein Lockdown die Situation in einem Land auch verschärfen, wenn er dazu führt, dass die wirtschaftliche Situation ähnliche oder gar schlimmere Effekte haben könnte, als die etwas stärkere Verbreitung des Virus. Er sagt: „vorläufig scheint es, als habe der Lockdown sogar einen negativen Effekt gehabt. Fallzahlen sinken auch ohne solche Maßnahmen wieder.“ Die sinkenden Fallzahlen seien laut Ioannidis nicht unbedingt auf die Lockdowns zurückzuführen. Es müsse keine Kausalität zwischen den Maßnahmen und den sinkenden Zahlen geben, da sich das Virus in Zyklen verbreitet. Bezogen auf jüngst geforderte Maßnahmen wie Ausgangssperren und Schulschließungen sagt er: „Auf lange Sicht verschlimmern solche Einschränkungen die Lage“.

Insgesamt kritisiert Ioannidis die falsche Schwerpunktsetzung der Politik – der Fokus bei der Corona-Prävention müsse darin liegen, Altersheime besser zu schützen und Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten. Der Epidemiologe kritisiert ebenfalls die Modellierungen von Corona-Szenarien auf deren Grundlage die Politik gemacht wird. Er hält Hochrechnungen, nach denen es im Falle eines ausbleibenden Lockdowns weltweit bis zu 40 Millionen Tote gäbe, für überzogen.

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16 Kommentare

  1. Ein Versuch einfach nur die Logik zu bemühen:
    Die Liste an Doktoren und Professoren die am Corona Virus oder dessen Gefährlichkeit und/oder an der Wirksamkeit der Maßnahmen zweifeln ist ebenso prominent wie lang. Allein das Ignorieren, aber auch das mitunter heftige Diffamieren und Diskreditieren dieser „Fachwarner“ zeigt überdeutlich dass diese Recht haben. Dass sich so gut wie alle Staatsoberhäupter dieser Welt sich am Ignorieren von honorigen Experten und deren Aussagen beteiligen und stattdessen mit den Maßnahmen großen gesundheitlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Schaden in „ihrem“ Land anrichten kann ganz einfach kein statistischer Zufall sein. Unmöglich. Ergo MUSS es demnach einen anderen Hintergrund, ein Ziel geben zu dessen Erreichung dieses, bis dato immer noch nicht isolierte, Virus lediglich als Werkzeug dient.
    Angesichts der weltweit zuvor noch nie dagewesenen Ausmaße und der negativen Konsequenzen der Maßnahmen, sowie dem beharrlichen Festhalten und sogar dem Ausbau derer, MUSS dieses Ziel eine gigantische Veränderung der Welt sein.

  2. Das soll es auch. Die Bevölkerungsexplosion geht so nicht weiter. Das Ansiedeln der dritten Welt in Europa oder Amerika ist keine Lösung. Es verlagert, und verschärft, das Problem nur immer weiter. Also muss man dagegensteuern. Die Weissen haben ohnehin Todessehnsucht, sonst würden sie sich anders verhalten und hätten z. b. einen Migrationspakt nie geschmiedet, oder gar zugestimmt.

  3. Das ist doch das Ziel. Der Lockdown soll Deutschland, insbesondere dem Mittelstand, den Rest geben.

  4. Der Professor Ioannidis ist schließlich eine weltweit anerkannte Kapazität auf dem Gebiet. Warum sollte man auf ihn hören? Wir wissen aus Tradition alles besser. Da könnte ja jeder kommen! Unsere Kanzlerin macht keine Fehler! Wann werden wir es endlich begreifen?

  5. Es ist immer wieder erstaunlich, wie gering die nachweisbare Wirksamkeit sehr vieler gesundheitspolitischer Maßnahmen ist, die man vom ersten Anschein begeistert einführt. Deshalb sei an den alten Wahlspruch der britischen Armee erinnert: If in doubt – do nothing.

  6. Was sollen sie sonst machen? Das ist wie am Flughafen, Millionen Malle Touris werden gefilzt, weil Ross&Reiter nicht benannt werden können, und so auch nicht gezielt vorgegangen werden kann. Genauso beim Corona Geschehen, das sich halt weit überwiegend in Parallelgesellschaften abspielt, was unbedingt verschleiert werden muss, wodurch wiederum gezielte und effiziente Massnahmen verhindert werden.

  7. Wir( Familie) sehen diese ganzen Massnahmen und Verordnungen als für uns sinnfrei. Wo es sich bewerkstelligen lässt, gehen die uns am Hut vorbei, abgesehen von normalen Hygienegebaren. Aber das ist aus der Med.branche kommend, der Normalzustand.
    Darüber hinaus haben wir eine Patientenfügung, und werden in welchem Gemeinwesen auch immer, keiner Intensivstation zur Last fallen. Ich weiß wie das ist, wenn Qualen verlängert werden, wenn Lebensqualität keine mehr ist, aber man nicht gehen darf, wohin sowieso ein Jeder kommt.

  8. Na ja, aber unsere Regierung hat andere“Berater“ und ist darüber hinaus wie auch die Grünen samt Fans beratungsresistent.
    Also – rette sich wer kann, und nicht im Ökosozialismus leben möchte. Denn eine Mehrheit möchte das.

  9. Keine Kritik am Artikel generell. Aber eine Bemerkung zu einer Formulierung, die mir hier aufstößt. Die Formulierung „meist-zitierten weltweit“ stellt keine Reputation im wissenschaftlichen Sinne dar. Mehr noch – selbst Genderasten zitieren mehrheitlich denselben Bullsxxx vielfach, was aber nichts bezüglich Belegbarkeit aussagt. Im Gegenteil. „Nicht den Hauch einer Beweisführung durch reines Zitat“, wie ein bekannter Blogger sinngemäß kritisiert. Zitieren macht es nicht wahr.

  10. Never, never again! Natürlich hat der gute Mann recht, genauso wie die Great Barrington Deklaration – es ist an der Zeit sich zu entscheiden!
    In der Welt ist die Rede von der ehemaligen Lichtgestalt, die, achte auf die Umklammerung, zum Provokateur mutiert sei, geschrieben von einer drittklassigen Journalistin. Es wäre schön, wenn Tichy sich mit den Fakten dieses Ausnahmewissenschaftlers auseinandersetzen würde, hier liegt des Pudels Kern.

    • In der Welt ist die Rede von der ehemaligen Lichtgestalt, die, achte auf die Umklammerung, zum Provokateur mutiert sei […]“.
      Das ist mir auch unangenehm aufgefallen. Gleich mal schön geframed, damit die Leser die Ausführungen von Ioannidis nicht etwa gut finden und den Kurs unserer Regierung kritisch sehen…

  11. von der Leyen: Geht‘s noch dummer?

    Heute las ich folgende Nachricht bei sciencefiles: Von der Leyen droht gegenüber GB mit Lieferstopp von BioNTech-Impfstoff aus der EU nach GB, beachtet dabei aber nicht, dass ein Unternehmen in England zu den wenigen Unternehmen gehört, dass Lipide herstellen kann, die für die Herstellung des BioNTech-Impfstoffes benötigt werden. Wegen der derzeit hohe Nachfrage ist dieser Stoff logischerweise knapp.

    Falls die intelligente von der Leyen ihre Drohung wahr macht, besteht die Gefahr, dass die EU im Gegenzug den Export dieser Lipide in die EU stoppt und in der Folge davon BioNTech Produktionsprobleme bekommt, was sich wiederum nachteilig auf den Impffortschritt in der EU auswirken wird.

    Geht‘s noch dummer?

  12. Ioannidis – den kenne ich doch vom Coronaausschuß
    Coronaausschuß – das sind Querdenker
    Querdenker – das sind Nazis
    Fall erledigt.

  13. Diese Studie hat auch Boris Reitschuster in der Bundespressekonferenz gestellt, leider keine vernünftige Antwort bekommen, wie ich es in Erinnerung habe.
    Laßt die Jugend und den mittleren Jahrgängen ihr Leben leben mit allem, was dazu gehört, wenn die älteren Menschen Angst haben, sollen sie zu hause bleiben oder sich mit den abfinden, was Frau Merkel sagt und uns vorschreibt. Bin auch älteres Semester und die Kinder und Jugend haben das Leben noch vor sich.
    Ich möchte wieder Kinderlachen und Jugend auf der Straße sehen, nicht blos Angsthasen. Was sie mit den Kindern machen, ist hoch kriminell.
    Auch habe ich mich gefreut, dass in Kassel viele Menschen auf der Demo waren.
    Es muß ein Ende haben diese Vorschreiberei, was uns die Politik jeden Tag vorbetet.
    Man hat nur das eine Leben, jeder sollte sich frei entscheiden können, wie er lebt.
    Druck erzeugt immer Gegendruck Frau Merkel.

  14. ES GIBT KEINEN LOCKDOWN!
    Ob Schnupfen oder Ebola: Jede Diskussion über die Wirkung oder Nichtwirkung von Maßnahmen ist absurd, wenn 30% der Bevölkerung sie gar nicht einhalten. Solche Maßnahmen haben NUR schädliche Wirkungen für die übrigen 70%.

  15. Was ist schon ein simpler Stanfordprofessor für Epidemiologie gegen unsere weitsichtige, ideensprühende Kanzlerin.

    Die Lage wird sich erst ändern, wenn Frau Merkel ihren Hut genommen hat. Sie und nur sie ist für die Impfmisere verantwortlich. Das alleine würde schon genügen, um sie in die Wüste zu schicken.

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