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Sprachschabracken

So geht entspanntes Nichtmehrlesen: die 25 blödesten Medienphrasen

07.01.2020

| Lesedauer: 6 Minuten
Die Liste der 25 dümmsten Mediendeutsch-Wendungen von A bis Z führt zwingend zu einer Win-Win-Situation.

Noch ist das Jahr jung. Für die meisten Redaktionen gäbe es die Chance, 2020 zumindest die albernsten Textbausteine auszusortieren – und zwar in eigenem Interesse. Andererseits, wenn ein Ratschlag aus der falschen Ecke kommt, wird das eher nicht passieren. Beides hätte seine Reize. Entweder verschwindet tatsächlich die eine oder andere Sprachschabracke, was der Auflage der Qualitätsorgane nur nützen würde. Oder der „Strukturwandel der Öffentlichkeit“ ( J. Habermas) kommt weiter voran.

Wie auch immer: Die Liste der 25 dümmsten Mediendeutsch-Wendungen von A bis Z führt zwingend zu einer Win-Win-Situation.

„Achtung, Spoiler“

Schreibt, glaube ich, mittlerweile nicht mal mehr Sascha Lobo, sondern nur noch die Kompetenzebene drunter.

„Alle/wir alle/wir“

Beispielsatz: „Alle müssen Verzicht über/ihr Verhalten ändern/schmerzhafte Kompromisse machen.“ Wer so schreibt und sendet, entlarvt sich schon von ganz allein als ausgepichter Heuchler.
Wichtig ist festzuhalten: nicht alle Journalisten sind so.

„Er ist/war ein Menschenfänger“

Leitet sich bekanntlich von dem berühmten Fängerring ab, den der Papst trägt. Wer nicht bibelfest ist, sollte seine Metaphern woanders suchen. Gilt auch für Hiobsbotschaften und Fingerindiewundelegen. Darauf ruht kein Segen.
Auf den meisten weltlichen Metaphern der Presse allerdings auch nicht.

„Er/sie fand klare Worte“

„X. fand klare Worte“, aber auch schon mal: „Klare Worte fand X“ – das ist der Fanfarenstoß, mit dem ein Medienmitarbeiter darauf hinweisen will, dass jetzt etwas Bedeutsames von jemand anderem kommt. Bei vielen Politikeräußerungen ist das nötig; ohne das Tätärätä bliebe die sog. Kernaussage – vor allem die – von Laien unbemerkt.
Wer diese Wendung gebraucht, macht sich als Ausrufer, Mitglied im Tross beziehungsweise Nomenklator nützlich, also als subalterner Begleiter der Macht.

„Experte“

Eine Rangstufe unter ‚Journalist’.

„Hass und Hetze“

Medienschaffende, die eine Publikumsansprache als Nazisau oder den Vorschlag, Chemnitz mit Napalm zu bombardieren, für eine wohlerwogenes Urteil, eine Satire oder irgendetwas anderes Gutgemeintes halten, sollten die H & H-Wendung schon im eigenen Interesse nicht mehr benutzen.
Andererseits wüssten viele Journalisten gar nicht, was sie stattdessen schreiben sollten. In manchen Redaktionen gibt es auf der Tastatur schon eine eigene H & H-Taste.

„Habecks Wuschelkopf“

Auch Habecks Gesichtsbehaarung, Habecks Kleidung incl. Socken: Augen und Finger weg. Es wird zwar nicht passieren, aber: wem die Auflage des eigenen Mediums ein kleines bisschen am Herzen liegt, der sollte Habeckporträts grundsätzlich von alten heterosexuellen Auftragskillern Männern erledigen lassen. Noch besser: die nächsten zwölf bis zwanzig Runden aussetzen. „Was macht eigentlich Robert Habeck?“ darf 2034 wieder von Jana Hensel gefühlt, gesungen und auf einen Sack Reis geschrieben werden.

„Hallo?“

Aufmerksamkeitsfördernde Interjektion, die vor allem darauf aufmerksam machen soll, dass hier jemand Junggebliebenes schreibt oder sendet. Sehr gern gemischt mit Proseminarprosa. Anwendungsbeispiel: „Da sitzen sieben weiße Cis-Personen in der Talkshow. Ich meine: hallo? Wir haben 2020.“
Oft handelt es sich bei der Hallo-Ruferin (mehrheitlich sind es Frauen) um eine Redakteurin, die ihre Uli-Stein-Kaffeetasse bei Redaktionssitzungen grundsätzlich mit beiden Händen umfasst.
Hallo? Klischees entstehen nicht grundlos.

„Jetzt wird es eng“

„Neunundneunzig Prozent aller Journalisten würden ihr Kind am liebsten Impeachment nennen“ (Wolfram Ackner). Für das Verhältnis zwischen Donald Trump (Orban, Kurz, Johnson) und den allermeisten Journalisten gilt: Tausendmal enggeführt/tausendmal ist nichts passiert. Mal sehen, welche Medien bzw. Medienschaffende Ende 2024 noch da sind, um zu melden, dass Trumps Tage jetzt wirklich gezählt sind.

„Kann Kanzler/Partei“ etc.

„Sie können singen. Sie können frech“ (Der WDR über seinen Kinderchor). Bzw: „Kann Habeck Kanzler?“ Journalisten können. Können Müntefering. Können Grönemeyer. Können sich demnächst in ganz andere Sachverhalte einarbeiten, wenn die Auflagenentwicklung so weiter geht.

„Kurzsichtig“

Kurzsichtig ist die Draußenwelt, übel und dumm. Kurzsichtig ist der Ami seit 1776, kurzsichtig ist seit mehr als sechzig Jahren jeder israelische Premierminister. Kurzsichtig sind die Manager der Energie- und der Autoindustrie, die anders als deutsche Leitartikelschreiber und demonstrierende Freitagskinder nicht wissen, wie die Zukunft aussieht. Ein wohlmeinender deutscher Journalist weiß schon, wie der Frieden im Nahen Osten herzustellen wäre, wie die Stromversorgung in zwanzig Jahren klappt und wie das Auto der Zukunft aussieht, das gehört praktisch zur Grundausbildung, näheres wird in den Teeküchen der Redaktionen täglich neu ausgehandelt.
Weniger kloßbrühenklar ist, warum die weitsichtigen Journalisten nicht einfach selbst blühende Unternehmen gründen oder wenigsten Medien mit einer wachsenden Zahl von Lesern.
Gerade auch mit Blick auf die nächste Sparrunde ihrer Verlagsleitung.

„Die Stimme ihrer Generation“

Kinder und junge Jugendliche – bis auf ganz rare Ausnahmen, um die es hier nicht geht – geben wieder, was ihnen Erwachsene vorher gesagt haben. Das ist ersteren nicht vorzuwerfen. Etwas anderes ist es, wenn Erwachsene mit politischen Anliegen den Kindern, von denen wir die Erde bekanntlich nur geborgt haben, ihrerseits die eigenen Parolen verleasen, um dann zu behaupten, sie kämen direkt aus Prophetenmund. In „Die Linke und der Kitsch“ schrieb Gerhard Henschel schon vor Jahr und Tag das Passende dazu:
„Diese Kitschform verdanken sich dem haltlosen Gedanken, dass Kinder die besseren Menschen seien und von Natur aus, bevor sie von der Gesellschaft verdorben und vergiftet würden, aus dem Stegreif Politikern Ratschläge erteilen und mit Singsang, Malerei und Faxenmachen die heile Welt rekonstruieren könnten.
Die Breitenwirkung dieser Wahnvorstellung beweist der Erfolg des Grönemeyer-Songs ‚Kinder an die Macht’. Den Politikverdrossenen und Billigprotestliebhabern wäre die Verwirklichung dieser Trotzköpfchen-Vision durchaus zu gönnen.
Je nachdem, was ihnen die von verschwommenen linken Idealen beseelten Kitschiers eingeflüstert haben, quaken die Kurzen; klassenbewusst im Kinderladen der frühen 70er Jahre, kleistrig friedvoll zwanzig Jahre später.“
Über die Jungen lässt sich egal zu welcher Epoche immer sagen, dass sich aus ihnen schlecht eine amorphe Generation basteln lässt. Und wenn irgendjemand auch noch behauptet, eine Figur sei die Stimme ihrer Generation, gar die authentische, dann ist das samt und sonders gelogen.

„Hinterherhinken“

Sachsen hinkt bei der Schaffung von Gesamtschulen so hinterher wie Bayern bei der Windkraft und China bei der Dekarbonisierung. Wer genau weiß, wer wohin voranschreiten muss, für den gehört der Tadel für die „Nachtrabpolitik“ (Jos. Stalin a.a.O.) zum Leitartikelhandwerk.
Gab es eigentlich je das Gegenteil? Ja, aber singulär:
Talleyrand hinkte seiner Zeit weit voraus.

„Linksalternative“

Sprachfossil aus Zeiten, als es tatsächlich noch Rechte beziehungsweise Konservative gab, die in hohen Ämtern, in Kirchengremien und in den Redaktionen großer Zeitungen saßen. Leute, die sich über bunte Haare ärgerten wie der Nachbarshund über Passanten, die am Zaun rütteln, Leute, die sich bekreuzigten wie Bischof Dyba, wenn das Wort ‚schwul’ im nichtpejorativen Sinn fiel, und für die es schon eine spätbundesdeutsche Dekadenz darstellte, als Guido Westerwelle weiland im Pullover zum Bundestag redete. Für die Jüngeren: Das war, als sich die Unionsabgeordnete Wilma Glücklich vor ungefähr einem halben Jahrhundert die Haare auf Punk kämmte. Ein kleiner Schritt für Menschheit, aber ein großer für die Berliner CDU.
Zu welcher Macht will heute jemand alternativ sein, wenn er links ist? Es geht vielmehr, gerade in den sog. linksalternativen Vierteln, um Machtausübung. Deshalb hält sich die leergefressene Begriffshülle auch so eisern.

„Realitätscheck“

Sollte der Medienschaffende genauso wie den Faktencheck besser vorher im Stillen erledigen, aber nicht eigens betonen.

„Rechtsruck“

Als die AfD 2013 gegründet wurde, war sie die neue NSDAP und Bernd Lucke der Rudolf Höß im Karstadtpulli. Seitdem folgte Rechtsruck auf Rechtsruck, nicht nur in der AfD, sondern in der Gesellschaft allgemein.
Welche großen Teile der Gesellschaft mittlerweile nach Rechts geruckt sind, sieht man schon daran, dass der rechte Rand heute bei Boris Palmer und Sahra Wagenknecht anfängt.

„So geht“ (Bürgernähe/Wahlkampf/Energiewende etc.)

So geht der Journo/der Journo der geht so. Und zwar demnächst in den Mediamarkt. Als dienstjüngster Angestellter. Dann jedenfalls, wenn endlich genügend Leser finden, dass sie für Werbeprospektjargon nicht auch noch Geld zahlen sollten.

„So tickt“ (der Ossi, der Trump-Wähler, der Dieselfahrer)

Liebe Wohlschreiber, Achtung, aber niemals so: „so tickt der Schwarze/der Muslim/die alte weiße Frau.“ Anderenfalls geht’s noch schneller in den Mediamarkt.

„Unerträglich“

Unerträglich waren früher beispielsweise erfrorene Füße bei 40 Grad minus, das Sterben und insbesondere der Tod. An dem Wort ‚unerträglich’ ist eine gewisse Bedeutungsverschiebung zu beobachten. Unerträglich ist heute schon die Äußerung eines politischen Konkurrenten, mitunter auch nur das, was im eigenen Kopf vorgeht („die Vorstellung ist unerträglich“).
Anders als die früheren Unerträglichkeiten richtet das bei den Unerträglichkeitsfindern keine feststellbaren Schäden an (s. auch Lebensmittelunverträglichkeiten). Claudia Roth musste schon sehr sehr vieles in ihrem Leben unerträglich finden, fidel wie eine Möpsin im Paletot ist sie trotzdem.
Ansonsten gilt der Satz von Friedrich Nietzsche: „Wenn man von einem unerträglichen Druck loskommen will, so hat man Haschisch nötig.“
Die Presse dagegen weniger.

„Vielfalt“

Idealzustand der Gesellschaft, der von Redaktionen, deren Mitglieder meist Anna-Sophie und Markus heißen, und die im Vielfaltsstadtbezirk der tausend Möhrensorten leben, unverdrossen angemahnt wird.

„Was macht das mit uns/dem Land?“

Wer Hautnähe statt Distanz im Journalismus für eine gute Idee hält, der legt seinem Lesern auch die feuchte Hand ungefragt aufs Bein und drängt ihm ein Therapiegespräch auf, oft eingeleitet mit dem Höllensatz: „Wir müssen reden.“ Macht mal 99 Cent und mal 17,50 im Monat, je nach Anbieter. Die richtige Antwort auf diese redaktionelle Belästigung lautet übrigens: „Was heißt ‚wir’?“

„Wir brauchen/müssen“

Nein. Übrigens müssen Sie nicht zwingend das Abo oder die Gebührenüberweisung für Medien kündigen, die Ihnen sagen, was Sie – meist zur Abwendung der Apokalypse a jour – zu tun beziehungsweise zu unterlassen haben. Aber Sie können.

„X. mahnt/mahnen“

Ganz dick im Mahngeschäft: der Bundespräsident. Frank-Walter Steinmeier gießt Öl auf die Mahnmühlen und spielt damit den Richtigen in die Hände, die damit ein Süppchen kochen, das sie wiederum an ihre Leser weiterverkaufen.
An der Mitteilung, der Bundespräsident, der EKD-Präses oder irgendjemand anderes m/w/d habe wieder einmal gemahnt, lassen sich gleich zwei ökonomische Prinzipien erklären: abnehmender Grenznutzen und Inflation. Weil das Zielpublikum den Tagesmahnungen irgendwann so lauscht wie bahnhofsnahe Anwohner den Güterzügen, muss der Mahntakt gesteigert werden. Wirkung s. oben.

„X ist das neue Y“

Sitzen ist das neue Rauchen/Musthave ist das neue Brauchen/Gehen ist das neue Fliegen/Stehen ist das neue Liegen/Fühlen ist das neue Denken/Steuerzahl’n das neue Schenken/Und entspanntes Nichtmehrlesen/ziemt sich für ein kluges Wesen.

„Zeiten, in denen“

Gerade in Zeiten, in denen/Populisten wie/immer unverhohlener/selbsternannte/Hass & Hetze/müssen wir/soziale Medien/gesellschaftlichen Zusammenhalt/Klima/stärken/mehr Europa – liebe Leser, aus diesen Bausteinen lässt sich schon fast ein ganzer Leitartikel zusammensetzen. Sie müssen nur noch die Zwischenräume ausfüllen. Keine Scheu, es ist ganz einfach.
Sie brauchen ein bisschen Übung und Füllstoff, dann schreiben Sie die Zeitung selbst und müssen nie mehr eine kaufen.

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140 Kommentare

  1. Super, kam aus dem Grinsen ob dieser realitätsnahen ,treffenden Bestandsaufnahme journalistischen Wirkens nicht mehr heraus.
    Es gehört ein virtuelles Phrasenschwein in den Editor implementiert, mit dem medienschaffende ihre Ergüsse aufs Papier, Pardon , den Monitor bringen.
    Bei Verwendung einer der o.a. Mediendeutsch-Wendungen sollte der Bildschirm kurz grün und rot Aufblinken und ‚Vorsicht Meinungsmache‘ aufleuchten, bevor der Schreiberling dann weitermachen darf mit Journalismus im Rahmen des Pressekodex.

  2. Ja, leider. Während früher maximal ein dem Lokalkolorit geschuldeter ’s’pitzer ‚S’tein in manchen Medien zu vernehmen war, werden wir heute fast schon ohne jeglichen gesellschaftlichen Konsens/Akzeptanz genötigt, die von entspr. Interessenten (NGOs, …) forcierte Gendersprache über uns ergehen lassen zu müssen.

  3. „Auf offener Straße“:
    Die plötzliche Polizei- und Mediensprache, wo bitte gehts zur geschlossenen Straße. Wo gibt es eine geschlossene Straße.
    „Kinderarmut“: Wenn Kinder arm sind, dann sind es auch die Eltern.
    Um nicht das Wort Vernachlässigung zu benützen, ist es eben Kinderarmut.
    Kommt besser an bei zusätzlichen Leistungen.
    Wenn Kinder kein Frühstück bekommen, dann wegen Vernachlässigung. Ich würde zugunsten meines Kindes immer auf Nahrung verzichten, wie geschehen.
    Meine Beobachtung: Die Eltern sind oft dick, das kleine Kindergartenkind hat schon Diabetes Typ II und im Einkaufswagen liegen fast nur Süßigkeiten u.ä. (und woher?).
    u.s.w.
    Es wird nichts mehr, was nicht genehm ist, benannt. Das macht mich wütend.

    • Sind unsere Staatsaufklärer am Ende alle Anhänger des Erlanger Konstruktivismus?

      Kann nur jedem den Vortrag von Norbert Bolz (im Netz) empfehlen:
      „Warum Journalisten als Erzieher auftreten“

  4. Es fällt mir schwer zu widerstehen, würde gerne Artikel von beispielsweise Broder, Don Alphonso oder auch einmal Aust auf Welt online lesen, habe mir aber geschworen, keinen direkten Cent mehr für „systemrelevante Presseorgane“, die vergessen haben, welche Verpflichtung in ihrem Wirken liegt.

    • Guter Punkt. Ich denke, dass sich die Herren Broder und Don Alphonso hier selbst in einem Zwiespalt sehen, da sie ja den Kunstgriff „Der Welt“ letztlich unterstützen, die „Systemrelevanz“ ausgerechnet von zahlenden kritischen (!) Lesern letztlich mittragen zu lassen.
      Vor allem Herr Aust – selbst Autor guter kritischer Beiträge – als Herausgeber (!) „Der Welt“ dürfte sich hier vor einem Dilemma sehen.

  5. „Experte“ – Eine Rangstufe unter ‚Journalist’.

    Besser kann man es nicht verfassen. Am besten sieht man dass immer wenn „Experten“ sich zufällig auf das berufliche Terrain der Leser/Zuschauer begeben.
    Alle oben genannten Phrasen gehen einem teils schon seit Jahrzehnten auf den Geist aber bei der hier musste ich doch schmunzeln.
    Ein wirklich schöner Beitrag.

  6. Ein „17-Jähriger“ „16-Jähriger“ „19-Jähriger“ undsoweiter.

    Merke: wenn es um einen nativen Deutschen geht, dann heißt es stets “ ein 19-Jähriger Malergeselle aus Oberunterbach.“ Im anderen Fall, wenn es nur heißt „ein 19-Jähriger“ dann drängt sich der Verdacht auf, daß die „Öffentlichheit“ getäuscht werden soll. So wie in Wernsbach, Unterfranken.

  7. Aktivist statt besoffener Chaot
    haftempfindlich statt versierter Rechtsbeistand
    stückweit erschrocken über sich selbst statt einstudierte Reuebekundung
    fühlte sich provoziert statt suchte ein leichtes Opfer

  8. Der Komplex „bunt, vielfältig, Bereicherung“ und andere Buzzwords der Asylindustrie afinen Schreiberlinge fehlen. Aber sind wahrscheinlich so abgegriffen, dass nur noch der WDR sie benutzt.

  9. Also mir fehlt da noch das „ringen“ um Lösungen. Oder die Regierung hat die ganze nach um Lösungen „gerungen“. Da stellen sich mir die Nackenhaare auf!

  10. Das am häufigsten genannte Wort in den Medien ist gefühlt:
    Klimawandel/Klimakatastrophe

  11. Alternativlos ist noch zu nennen. Ansonsten ist alles dabei, was das breite gesellschaftliche Bündnis an Wortstanzen zu bieten hat.

  12. Lesen Sie mal „Handbuch für den modernen Journalisten: Die populärsten Phrasen aus Presse und Politik von A bis Z“ von Stefan Bischoff. Ein fantastisches Buch zum Thema.

    • War neulich beim Gemüsehöker und wollte afghanische Wurzeln kaufen, weil ich soviel darüber gelesen habe…

  13. – Solidarisieren statt Zusammenrotten
    – Skandieren statt Brüllen
    – Demo statt Aufmarsch
    – zur Ergänzung…

    Man sollte ein Wörterbuch Doppelsprech erarbeiten, das wäre doppelplusgut und bald wohl nötig.

  14. Niemand ist frei davon – Sprache färbt eben ab. Kenne ich auch, 5 Jahre Flensburg und ich hatte mir Laute angewöhnt, die ich daheim in „E.“ erst meinen Eltern erläutern musste, überspitzt gesagt.

    Darum sollte man übrigens – komme jetzt wegen Gedankensprung via „muss“ drauf – auch niemals das „muslimisch“ nachplappern, das heißt moslemisch. Ich bevorzuge mohammedanisch, aber bitte, etwas Höflichkeit sei machbar, nur unterwerfen tu ich mich nicht, drum bekomme ich regelmäßig Lese- oder Hörkrätze, wenn ich „muslim“ lese, wo es „moslem“ lauten sollte.

    • Finde ich gut, Ihren zweiten Absatz. Ich nutze auch ausschließlich Moslem und nicht Muslim.

  15. Passt auch nicht ganz dazu, aber beim Buntlandfunk fällt neuerdings das gesprochene „:“ auf. Also diese Schluckaufsprache, welche wohl das m/d/w-Binnen-I mit Unterstrich darstellen soll. Das grassiert, erst waren das nur Interviewpartner, die so sprachen (brachen), mittlerweile ist das schon in Moderation der Kultursendungen gängig, vermutlich bald auch in den Nachrichten.

  16. Ob das nun als „Medienphrase“ gilt, weiß ich nicht, aber was mir zunehmend auf den Wecker geht ist, wenn öffentlich-rechtlicher Staatsfunk von „kostenlos“ labert: „Der Anruf ist für Sie kostenfrei“, „Nutzen Sie unseren kostenlosen Podcast“ usw., heute wieder x-fach im DLF gehört.
    Das ist eben nicht kostenfrei, das ist gebührenfinanziert!

    • …aber, warum, um Himmels Willen, hoeren Sie DLF? Wenn mehr Menschen konsequent die Staatssender meiden wuerden, saehe es sicher anders aus in Schlaand.

  17. Lieber Herr Wendt, da haben Sie ein ‚Musthave‘ vergessen:

    „Die Rechten / Nazis / das Pack bedrohen mich mit dem Tod / schickem mir Morddrohungen“.
    Ohne sowas vorweisen zu können, ist man bei Links heute out **

  18. Schändlich und neidvoll ist ihr Angriff auf Robert Habeck und seine Socken. Wir freuen uns doch alle wenn wir kuschelige Geschichten über den nächsten Gottkanzler lesen dürfen. Mir wären da noch viel mehr Details wichtig. So zum Beispiel möchte ich unbedingt wissen, wen er als Vizekanzler benennen wird.

  19. „unklar“ ist für mich das Wort, das für mich völlig unklar ist, aber dennoch wieder klar.

  20. Köstlich! Danke ab sofort besteht wieder Hoffnung. Wer liberal und konservativ ist und meint über ein besseres Weltbild zu verfügen kann sich jetzt wieder locker machen und sich auf die Attacke vorbereiten.
    Man wird einen langen Atem brauchen da keine Verteidigung mehr erlaubt scheint aber mit Humor ist man schon ganz gut gewappnet, denn wie man im Gespräch feststellt, geht der den Anderen inzwischen aus…

  21. Immens wichtig für den Lückenhaltungs-Journalismus:

    UMSTRITTEN

    Dieses Attribut dient dazu, unbescholtene Andersdenkende, die mit Argumenten nicht angreifbar sind, per se als Obskur bis Verdächtig zu brandmarken.

  22. Windkraftgegner? Was soll das denn sein? Wer hätte was gegen die Kraft des Windes?
    Vermutlich sind Leute gemeint, die sich ihre Umgebung nicht mit Windmühlen zustellen lassen wollen, aus allerlei guten Gründen. Gegen den Wind und seine Kraft haben die nichts, im Gegenteil, sie wollen sie ihm lassen.

  23. Ich freue mich immer, einen Text von Ihnen zu lesen, Alexander Wendt!

  24. Es ist bestimmt keinerlei Kritik an der Auflistung dieser Floskeln. Die Krönung wäre noch die Konstruktion einer fiktiven(?) Rede eines Politikers/einer Politikerin, die nur aus diesen Floskeln besteht. Es würden sicherlich etliche dieser Figuren ihre schamroten Mienen kaum verbergen können.

  25. Auch äußerst gern gelesen/gehört: WELTOFFEN.
    Stets mit mahnendem Zeigefinger, vorwurfsvollem Unterton und im falschen Sinne benutzt.

  26. Euch können die Medien es auch nie recht machen. In der Silvesternacht 2015/16 haben die „Qualitätsmedien“ gar nichts geschrieben oder berichtet. Auch da habt ihr was zu meckern gehabt.

      • Man darf bei uns noch nicht einmal nachverurteilen. Zumindest habe ich von derlei Gerichtsentscheidungen gelesen. Generalisieren darf man auch nicht: wenn über 50% der afghanischen Zuwanderer/Schutzsuchenden/Flüchtlinge (Klima-, Armut-) kriminell sind, haben wir halt soundsoviel tausend Einzelfälle. Generalisierbar erst bei 100% (sind wir nicht mehr allzu fern davon).

  27. In diesen Reigen passt auch die sinnige Dreier-Kombination von „faschistisch-rassistsich-antisemitisch“ für Kritiker der Masseneinwanderung in die Sozialsysteme sowie (besonders sinnig) „menschenfeindlich“ für Islam-Kritiker .
    „Wir Demokraten“ sagen „kein Fuß breit für die AfD“ – wer mit denen auch nur zu Mittag isst, fliegt! …

  28. Mir fehlt in dieser hervorragenden Zusammenstellung noch der Hinweis auf “ EINMAN „.

    Also:
    – EINMAN, der mit dem Messer zugestochen hat.
    – Oder der EINMANN, der -ohne weitere Angaben zur Person- gesucht wird.
    – …und weitere EINMÄNNER !

  29. passt nicht so ganz dazu, aber wenn ich ‚auf den Weg gebracht höre‘ bekomme ich sofort Brechdurchfall!

    • Wenn wir als #Mehr Ihren populistischen Beitrag andenken, dann macht der keinen Sinn und uns ein Stück weit betroffen.

    • Wie wäre es mit „Eckpunkte festzurren“? Hilf das?

  30. Sind NGOs, wenn sie Geld vom Staat bekommen, nicht eigentlich GOs?

  31. Einfach nur „Bravo“ lieber Herr Wendt !
    Leider haben viele Menschen es verlernt, diese Phrasendrescherei und die diversen Spielarten des sog. Framing in den Medien zu erkennen.
    P.S. Sie haben meiner Ansicht nach einen wichtigen Begriff vergessen:
    Links- oder gern auch Umwelt-Aktivisten… okay, aktiv sind sie ja…

  32. Diese Phrasen sind bei den meisten Menschen schon so in das Bewusstsein übergegangen – ein Erfolg der medialen Gehirnwäsche – , dass sie kaum noch jemand als solche wahrnimmt. Danke für diese in jeder Hinsicht äußerst gelungene Auflistung.

    • Schlimm genug, denn man kriegt den Kopf damit jeden Tag zugeballert. Die eigene Ausdrucksfähigkeit und Kritikfähigkeit nimmt ab. Und das ist wohl der Sinn der Sache. Siehe das Framing-Manual der ARD. Die wollen einem in die Köpfe hineinregieren und sie beißen sich fest wie der Haushund am Hosenbein des Postboten. Mein Gegenrezept: alles meiden was öffentlich-rechtlich dümmlich-hayalisch und belehrend-loboesk daherkommt.

  33. Nicht vergessen: „Geht gestärkt daraus hervor.“ Sooft ein Politikaster oder Haltungsjourno für eine Leistung der Klasse FUBAR (F…d Up Beyond All Repair) abgestraft wurde und dann nach einer Karenzzeit wieder durch die Kanalisation zurück in sein altes Büro gekrochen kommt, ist er/sie/es „aus der Krise gestärkt hervorgegangen“. Im Fall Guttenberg wurde das „gestärkte Hervorgehen“ bereits vor der Tat angekündigt, woraufhin der Edle wohl die Lust verlor, sich dem Erwartungsdruck auszusetzen; ich warte auf den Tag, an dem Relotius für neue Konfabulationen neue Preise einheimst und dafür von den Kollegen als „gestärkt hervorgegangen“ apostrophiert wird.

    • „Konfabulationen“ , bitte was ? gegoogelt und sehr breit gegrinst und Hirnspeicher beschrieben.
      „durch die Kanalisation zurück in sein altes Büro gekrochen kommt,“ — noch breiter gegrinst und auch eingespeichert.
      Es ist spät und ich werde gleich mit einem gesunden Lächeln einschlafen.
      Danke.

  34. Sehr schöne Liste. Mir fehlt noch ein bisschen Buntes, Diversität und Vielfalt. Der Gender-Sprech kam ohnehin viel zu kurz. Wenn Empowerment und Co. gestrichen wird, haben die vom ÖRR nach der kompletten Liste praktisch gar nichts mehr den lieben langen Tag zu erzählen.

  35. Das ist wieder Wasser auf die Mühlen der Windräder. Wenn die selbsternannten rechten Hetzer ihre menschenverachtenden Thesen in ihre selbstverschuldete Welt setzen wollen, müssen sie aber auch mit gepfeffertem Gegenwind rechnen. Das ist in einer pluralistischen Gesellschaft sonst nicht mehr von der Meinungsfreiheit gedeckt. Das Recht auf Eigentum darf nicht das Grundgesetz in Frage stellen! Wir Demokraten müssen zusammenstehen, um die Menschenwürde gegen die Klimaleugner zu wahren!

  36. Ganz schrecklich auch:

    Wir müssen die Menschen mitnehmen oder
    Wir müssen die Menschen dort abholen, wo sie stehen.

    Ich sage dazu nur: Nein, danke. Ich bleibe lieber, wo ich bin.

    • Das mit dem Abholen soll ja hier und da schon krasse Formen angenommen haben! Manche wurden nie wieder gesehen…. In China tauchen Abgeholte oft Wochen später wieder auf und haben sich völlig neue Meinungen erarbeitet!

    • Zwei Sozialarbeiterfloskeln. Komisch nä, wie die das in den Bundestag geschafft haben. Wer hat die gewählt?

    • Eine angemessene Antwort kann auch sein:
      Da wo ihr hinwollt, will ich ganz bestimmt nicht sein!

  37. Der oben erwähnte Experte wäre schon ein Eigentor. Richtig muss es heißen, „Expertinen und Experten“. Besser noch Expert*in. Letzteres haben bereits Moderatoren beim NDR verucht. Immer das *verschluckt, und ein deutlich betontes „in“ nachgeschoben. Bei der Gelegenheit muss man dann auch wirklich nicht mehr Käseblättchen lesen, und macht auch gleich das Radio aus. Wobei, macht man ja sowieso schon, wenn die Fakenews kommen.

  38. Es fehlt wohl noch der politisch korrekte Begriff für die Richtigkeit der eigenen Intoleranz: „Haltung“.

    • Ja, und das sagen die, die mit krummem Rücken vor der Tastatur sitzen…

  39. Was ist mit:

    Jugendlichen….

    oder

    jungen Männern

    • Wir müssen
      Wir alle müssen
      Wir alle müssen mehr
      Wir alle müssen noch mehr
      Wir alle müssen noch mehr tun
      Wir alle müssen noch mehr tun, um
      Wir schaffen das
      Wir schaffen es nur gemeinsam
      Gemeinsam können wir
      Nur gemeinsam werden wir
      Aufstehen gegen
      Flagge zeigen
      Wir alle müssen mehr Flagge zeigen gegen, um

      Das könnte ein Dadaistisches Gedicht werden…

  40. Korrektur:
    Unterhalb von Sascha Lobo gibt es keine weitere Kompetenzebene.
    Wobei ich die Denkebene von Sascha Lobo auch nicht mit dem Prädikat „Kompetenz“ versehen würde.

  41. Der/Ich/die/der kann auch …. das ist so grauslig
    Mit der Veränderung der Sprache scheint ein ganzes „Netzwerk“ beschäftigt zu sein, s. heute Teletext der ARD, S. 147.
    Ich weigere mich die „Neue Sprache“ anzuerkennen, z.B. auch Roma/Sinti – Bulgaren/Rumänen: Die brav arbeitenden Bulgaren/Rumänen werden mit denen in einen Topf geworfen, zum Wohl des Schlechteren, aber zum Nachteil der Besseren.
    Alle müssen jetzt Rücksicht auf Dümmere/u.A. nehmen. Das geht so weit, dass es in den öfftl. Verkehrsmitteln eine Ansagen für Haltestellen gibt, die nicht direkt am Bürgersteig liegen: „Achten Sie beim Austeigen auf die Strasse.“ Wir brauchten früher diese Ansage nicht. Sind die jetzt dümmer? Ich kam auch von einem kleinen Dorf als Kind in die Großstadt. Mir brauchte man das nicht sagen.

    Aus dem ARD-Teletext:
    „Leichte Sprache auf dem Vormarsch
    Die ursprünglich für Menschen mit geistiger Behinderung konzipierte Leichte Sprache
    findet dank der Migration in Deutschland inzwischen vermehrt Anwendung.
    „Das weitet sich in sehr vielen Bereichen immer mehr aus und löst sich vom Behindertenbereich ab“, sagte Thorsten Lotze vom N e t z w e r k Leichte Sprache .—-“

    „Die ursprünglich für Menschen mit geistiger Behinderung konzipierte Leichte Sprache
    findet dank der Migration in Deutschland inzwischen vermehrt Anwendung. “ Hätte diese Aussage ein Nichtlinker gemacht, wäre das als Rassismus und Hetze gewesen.

    Haben wir in Deutschland so viel mehr Dümmeren?
    Wie groß ist so ein Netzwerk für Leichte Sprache und was kostet das alles. Noch ein NGO
    Was sollen die arbeitenden Kostenträger noch zahlen?
    Überall längere Warteschlangen (die letztendlich auch kosten), die Wartenden und die Dienstleister. Die Dienstleister sind ewig damit beschäftigt, den „Neuzugängen/ Fachkräften“ zu helfen, sogar Überweisungsträger für besser sprechende Kunden auszufüllen, obwohl sie Sozialarbeiter/Betreuer haben, die sich kümmern könnten oder schiebendie ihre Arbeit nur ab?

    • Gut beobachtet. Das Nannytum hält Einzug in alle Lebensbereiche. Vorsicht, der Kaffee könnte heiss sein. Ausstieg in Fahrtrichtung links…

  42. ergänzend…..
    …die neue….die wiedererstarkte…..was man wissen muss……was man tun kann….was man tun sollte……neuerdings…..Klartext…..Qualitätsmedien…..einfach nur noch schrecklich…..sprachlos…..Sprachlosigkeit…..abgehängt…..die, die da kommen…..

  43. „Klimaleugner“. Dämlicher geht’s immer noch. Wenn ich das Klima leugne, dann hört das Klima nicht auf zu existieren. Die Phraseologie der links-Grünen Dummbratzen ist nur mit einem tumben Hirn zu erklären.

  44. Klasse! 5 mal 5 Medienphrasen. Man kann sich sofort ein Bullshit-Bingo zusammenstellen.

  45. Wunderbar, besonders die geradezu dadaistische Artikel-Stanze, mit der man (noch?) immer richtig liegt. Ich persönlich fahnde ja auch immer noch nach dem berühmten „Rechtsruck“, gegen den der Artikel zurecht „mahnend seine Stimme erhebt“!

  46. Das Wörtchen, was unsere ** am meisten vergewaltigt und beliebig nach eigenem Ermessen einsetzt:
    „mutmaßlich“
    Beispiel 1:
    Wenn ein Verbrechen nicht aufgeklärt wird, dann war es eine „mutmaßlich“ rechte Tat.
    Beispiel 2:
    Wenn Mordanschläge auf Polizisten wie Silvester in Leipzig 1000%ig von Linksradikalen ausgingen, dann waren es „mutmaßlich“ linksautonome Angriffe.
    Der Begriff „mutmaßlich“ ist ein sehr dehnbarer Begriff.

    PS.: Das Framing Gutachten der ARD —-> https://cdn.netzpolitik.org/wp-upload/2019/02/framing_gutachten_ard.pdf

  47. Herr Wendt, sie haben mir mit diesem Artikel einen amüsanten und lehrreichen Mittag geschenkt. Mit viel Witz haben sie die manipulative Presse entarnt, was eigentlich eine traurige Wahrheit darstellt. Für Donald und Boris wurde und wird versucht eine immer enger werdenden Enge herbeizuschreiben (wie übrigens auch eine nicht erfolgter Hype für Elektroautos), aber irgendwie werden beide gewählt und erfreuen sich mehrheitlicher Beliebtheit, weil die realen Bürger nicht mitmachen. Realität schlägt das Wunschdenken. Vielleicht erleben wir ja bald einen Boom bei Mediamarkt, bei so vielen neuen Mitarbeitern müssen ja neue Standorte wie Pilze aus dem Boden schiessen…. Ja, gerade wie in Zeiten wie diesen!

  48. Die Bezeichnung „einschlägige Medien“ muß noch in die Liste aufgenohmen werden.
    So werden in den Qualitätsmedien „Tichys Einblick“, „achgut“ etc. gerne bezeichnet.

    • Ich muß meinen eigenen Kommentar korrigieren :
      es heisst natürlich „So werden in den sogenannten Qualitätsmedien . . . . . „

  49. mein Favorit auch stets: „es kann nicht angehen, dass…..“ Ach nee, dass ist ja Politiker-Sprech.

  50. Das Highlight fehlt.

    „Es verbietet sich jetzt von selbst…“ ist mein absoluter Favorit, denn hier verbietet sich nichts von selbst, natürlich nicht, sondern es versucht jemand einem etwas zu verbieten!

  51. Vielen Dank Herr Wendt. Hier noch ein paar Vorschläge FLOSKELN oder BEGRIFFE (gestanzte Formulierungen, die Politiker und Journalisten aus ihren Manuskripten streichen sollten)

    ABGEGRIFFENE WORTE:

    Ende der Fahnenstange
    Geld in die Hand nehmen (habe heute noch der F.A.Z. gelesen)
    Am Ende des Tages
    Auf Augenhöhe (kommt immer wieder z.B. in der Entwicklungspolitik)
    die Schlagzahl erhöhen
    draufsatteln
    geht gar nicht
    Gesprächsbedarf
    in trockenen Tüchern

    Modewort Nachhaltigkeit: „nachhaltig“ sollte in der gesamten Tragweite gemeint sein und nicht nur als schmückende Floskel.

    sagen ohne etwas zu sagen: Mißgriffe wie der Quantensprung
    Quantensprung Auf der Suche nach Superlativen lockt der Begriff um eine Leistung ins rechte Licht zu rücken. Allerdings ein physikalischer Q. ist wegen seiner nur sehr geringfügigen Auswirkungen äußerst schwer zu beobachten.(frei nach Vince Ebert: „Ein Quantensprung ist die kleinstmögliche Zustandsänderung. Meist von einem hohen auf ein niedrigeres Niveau“)

    Meine Gedanken sind bei den Opfern und deren Angehörigen. Jetzt gilt es schnell und un-

    bürokratisch zu helfen. – Und dann geschieht nichts.
    ´
    Für die Menschen da draußen (Kluft zwischen Politikern und Bürgern)
    Herzliche Grüße Ihr Volker Seitz

  52. Es fehlt: NACHHALTIG. Dieses Wort muss einfach jeder benutzen, um irgendeinen Schxxx zu begründen.

    • Noch besser ist der inflationäre Gebrauch von „mutmaßlich“…
      zur Relativierung unbequemer Wahrheiten, oder als Hilfsmittel böswilliger Unterstellungen und Verleumdungen.
      Linke sollen mumaßlich Autos angezündet haben…
      Asylbewerber soll mutmaßlich Frau vergewaltigt haben…
      Mutmaßliche Rechtsextremisten bei AfD Veranstaltung…
      2019 war „mutmaßlich“ Inhalt von bestimmt jeder zweiten Schlagzeile.
      Mit mutmaßlich lässt sich alles in Abrede stellen, aber auch, rechtlich auf der sicheren Seite, jede Behauptung und Verleumdung in die Welt setzen.
      Merkel hat mutmaßlich einen an der Klatsche, nur Schröder färbt sich auf keinen Fall die Haare 😀

      • ? ? ?

  53. Zieht diesen linksgrün verstrahlten „Medienmachern“ und ihren politischen Hampelmännern besser mal den Propagandazahn der „Facharbeiterzuwanderungs“-Lüge,…
    als würde ausserhalb Deutschlands, Schweiz u. Österreichs auch nur ansatzweise sowas existieren, dass sich nach unseren Maßsäben als Berufsausbildung bezeichnen lässt.
    Mechatroniker aus Afghanistan oder Simbabwe sind eine Halluzination aus der postfaktischen Wirklichkeitsverweigerung linksgrüner Idioten u. Deutschlandhasser.
    Im UN-Migrationspakt wird nicht ohne Grund auf erlangte „Berufserfahrungen“ verwiesen, weil man selbst schon weiß, in den Herkunftsländern dieser „Wanderungswilligen“ existiert sowas wie ’ne Berufsausbildung überhaupt nicht.

    Bis zu Merkels unendlicher Grenzöffnung wurden selbst die meisten akademischen Auslandstitel bei uns, aus gutem Grund, nicht anerkannt. „Akademiker“ aus Afrika oder dem Orient endeten bei uns zumeist als Taxifahrer in Frankfurt Berlin u/o. Hamburg. Die selben „Taxifahrer“ sollen uns heute als kommendes Wirtschaftswunder verkauft werden… naja, jedenfalls für die Asylindustrie mag das stimmen.
    Als ich Sonntag bei Phoenix den Pressclub an geschaltet habe, musste ich nach 2 Min. schon wieder wegschalten, das ist einfach unerträglich sowas anzusehen.
    Auch wenn der Blome mal kurz versucht hat den „Nazi“ zu geben, nein, einfach unerträglich dieses hohle Geschwätz.

  54. Danke Herr Wendt. Habe 5 Minuten lang Tränen gelacht.

    Das meiste kommt – glaube ich – aus der ‚Aktuellen Stunde‘ vom WDR ?

  55. Mir fällt noch ein:

    „Führende Politiker haben gesagt/meinen das…“

  56. Mein Favorit: Beliebt! Beliebt auch als Komparativ „beliebter“ in Verbindung mit Auftragslüge und „Umfrage“. Beispiel: ARD Deutschland-Trend: Merkel wieder beliebter

  57. Nur noch der Begriff „alternativlos“ fehlt in Ihrer Aufzählung im letzten Absatz!
    Ich kann heute immer besser verstehen, dass es in früheren Zeiten „Einsiedler“ gab, die einsam im Wald lebten, weil sie sich mit der verblödeten Menschheit nicht mehr abgeben wollten. Heutzutage ist einem selbst das verboten. Sie wissen schon: Meldepflicht und Co.

  58. „„Achtung, Spoiler“ Schreibt, glaube ich, mittlerweile nicht mal mehr Sascha Lobo, sondern nur noch die Kompetenzebene drunter.“

    Schlimm genug, dass es unter dem selbstverliebten Lobo mit seiner neu-linken reaktionären Gesinnung noch eine tiefere Kompetenzebene geben soll.

  59. Ein derzeitiger Dauerbrenner …

    „Die [Bertelsmann-]Studie zeigt/empfiehlt/hat festgestellt/bescheinigt/ …“

    • Ja genau, wie könnten wir ohne Bertelsmann überleben…

    • Kriminalistische Studien zeigen statt Christian Pfeiffer haut mal wieder einen raus
      Steile These statt halt die Klappe

  60. Nicht zu vergessen das ubiquitaere „sieht“, eine offenbar holperige Uebersetzung von „to see“, also „Greta sieht Hitzewallung Mitte des Jahrhunderts“, „Merkel sieht keinen Handlungsbedarf“ etc.

    Und natürlich, ich wage es kaum zu nennen, das semantisch meist falsch verwendete „rassistisch“. ..

    • Seherinnen waren früher sehr begehrt, war mutmaßlich aber in einem anderen Jahrhundert.

  61. Die Phrase, die ich in den letzten Jahren am häufigsten wahrgenommen habe, war „für Trump wird es immer enger“. Das wird seit seinem Amtsantritt so kolportiert. Die Wahrheit ist, dass die Zustimmungswerte für Trump seit seiner Wahl stetig steigen und konstant höher sind als die für Obama zu vergleichbaren Zeitpunkten. Demnach dürfte die Wiederwahl im November sehr sicher sein, zumal sich die Linksfaschisten („Democrats“) im Rahmen des eigenen Auswahlverfahrens und durch das unsinnige Impeachment vor dem US-Wähler selbst diskreditieren. Erste Wirtschaftsweise und Politiker in D warnen bereits vor einer Wiederwahl von Trump – völlig zurecht! Denn, wer den mächtigsten Mann dieser Erde von Beginn an ohne jeglichen Grund und ohne Not aufs Übelste beschimpft, beleidigt und diskreditiert, muss zwangsläufig damit rechnen, dass dieser früher oder später angemessen zurückschlägt. Leider haben die meisten Vertreter von Politik, Medien, Gesellschaft in D diesen Zusammenhang nicht verstanden, was folgerichtig nach der US-Wahl in diesem Jahr einen wirtschaftlichen Absturz in D und damit in der EU zur Folge haben muss!!!

  62. „Kann Habeck Kanzler?“ ist sicherlich die konsequente Weiterentwicklung des „Ich habe Rücken“, einer Aussage des allseits beliebten Grevenbroicher Journalisten Horst Schlämmer, der ein großes Vorbild unserer derzeitigen Meinungsschaffenden zu sein scheint.

    Ergänzen möchte ich den Text noch um den Begriff

    „Elite“

    Alternativlose Politdarsteller ohne jegliche Ausbildung oder mit abgebrochenem Studium und ausgestattet mit keinerlei Wissen über das, was sie im Brustton der Überzeugung verkünden (flexibel – je nach Erfordernis). Häufig mit plagiativem (eigene Schöpfung!) Doktortitel. Werden reichlich belohnt aus den bürgerlichen Steuerzahlungen, die sich fortan Diäten nennen, um zu suggerieren, dass es sich um einen Betrag an der Grenze des Existenzminimums handelt. Genießen Immunität und können für ihr Versagen nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Leben in einer Parallelgesellschaft ohne Zugang zum alltäglichen Leben. Von der echten Elite weit entfernt.

    • Köstlich. Besser kann man die Habeck betreffenden journalistischen Ergüsse mit Tendenz zum Erotischen nicht beschreiben. Liest sich manchmal glatt wie das Drehbuch zu einem sehr soften Porno.

  63. Zusammengewürfeltes aus der Phrasendreschmaschine:
    +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
    Achtung, Spoiler!
    .
    Hallo? So tickt der Rechtsruck. So geht Menschenfänger.
    Der Experte findet klare Worte gegen Hass und Hetze.
    .
    Jetzt wird es eng. Habecks linksalternativer Wuschelkopf kann Kanzler.
    .
    Kurzsichtig sind die Stimmen ihrer Generation, unerträglicher Vielfalt hinterherhinkend.
    Was macht das mit unserem Land? Wir brauchen einen Realitätscheck, in Zeiten, in denen X das neue Y ist.
    +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
    Macht Sinn 🙂

  64. Dann haben wir noch, besonders perfide von den Möchtegern-Volksbelehrern der MSM, die „Autos oder LKW, die [irgendwo] reingeraten“ – neuerdings bekanntlich oft und vorsätzlich in Menschenmengen. Wie von Geisterhand.

    • Ebenso: „gerieten in Streit“, „Rangelei“ (Messerstecherei); „vor Zug/ins Gleisbett gefallen“; „versagensbereit(es Herz)“

      • Streit unter Jugendlichen
        die Geschädigte statt das Opfer
        Messerstecherei statt Angriff mit einem Messer auf einen Unbewaffneten

  65. Jetzt wird es aber sprachlich auch für TE eng- und für meinereinen wie das Kommentariat da überhaupt: – Hallo – was soll dieser Purismus, sehr geehrter Alexander Wendt? – Sie wollen doch nicht das erzkatholische/ lebensfrohe TE mit einer grauen Dosis Luther-Denke schachmattieren, – – – wollen Sie nicht, wie ich hoffe!
    („Schachmattieren“ bitte auf der Liste der ach so wünschenswerten pro-Heine anti-Kraus-Gesellschaft eintragen. Danke – und ein Gutes Neues! – grad‘ au‘ no‘!)

  66. Mein umstrittenes rechts-alternatives Weltbild muss ich jetzt anmahnen.

  67. Baustein 26: Streit um. Diskutiert wird nicht mehr, nur noch gestritten. Baustein 27: umstritten. Wer oder was außer ADM ist eigentlich nicht umstritten? Baustein 28: Einzelfall. Früher auch genannt Puzzleteilchen. Baustein 29: Partei Y will dasunddas. Normale Auflösung der Behauptung alias Falschmeldung vor Parteitagen: Dem Bundesparteitag oder Vorstand der Partei liegt ein Antrag zum Thema x vor. Ob er in dieser Form oder überhaupt beschlossen wird, muss der Parteitag oder das Gremium entscheiden. – Ergänzung zu Experte: Im Politikbereich beliebte mediale Verkürzung für Xpolitischer Sprecher der Yfraktion.

  68. Auch noch eine Ergänzung: „Ideologisch aufgeladen“
    Focus:“Debatten um den Schutz von Fledermäusen oder Vögeln werden von Windkraftgegnern unter dem Deckmantel des Naturschutzes ideologisch aufgeladen.“
    Wer wollte übrigens mit welchem DECKMANTEL die Waldschlösschenbrücke in Dresden verhindern?

  69. – Haltung zeigen
    – Geht gar nicht
    – Sich nur erfinden
    – Gerade wir Deutschen, mit…..
    – Aus der Geschichte lernen
    – Den Anfängen wehren
    – Wasser auf die Mühlen
    -…..

  70. „Gruppe junger Männer“ [aggressiver Mob aus der Levante]; „spitzer Gegenstand“ [kein Zahnstocher]; „geschubst“ [Vorsicht, einfahrender Zug!]; „Rangelei“ [maximale Gewalteinwirkung ohne Waffeneinsatz]; „Druck auf Trump steigt“ [eigenwillige Umschreibung für die erneute Niederlage der Linken]…

  71. Erwähnt sei auch noch „umstritten“: Der umstrittene Autor/ Politker/ Wissenschaftler (alt, männlich, weiß) sitzt bereits brennend im Fegefeuer linker Eitelkeiten: Die Meute wartet nur noch auf den (die) mutige(n) Haltungsjournalist(en)in, der (die/das) den ersten Stein zur ewigen Verdammnis wirft.

    Blöder geht immer, kennen wir alle: Aber diese kleine Liturgie quasi religiöser Zeremonien linker, zeichensetzender Haltungsschreiber ist ein echtes Kleinod. Danke Herr Wendt.

  72. Alles was nicht verstanden wird. „Absurd, nonsens und irre“.
    Ansonsten gilt: „Haltung zeigen“.

  73. Die o.g. Vorgaben als KI programmieren und schon könnte sich die Mainstreampresse 90% der „Journalisten“ sparen. Würde keiner merken!

  74. „Amtliche Statistik“ [Neudeutsch für: Grimms Märchen]

  75. Vielen Dank für diese Zusammenstellung, Ihren Punkt „Y“ (entspanntes Nichtmehrlesen) habe ich bereits schon vor längerer Zeit in die Tat umgesetzt.
    Alles andere ist eine Aufzählung, die zu Punkt Y geführt hat.
    Leider ist diese lügnerische, von Minus-Intelligenz geprägte Phrasendrescherei (gemessen an meinem persönlichen Umfeld) den meisten Käufern, Abonennten und Lesern nur bedingt klar oder gleich gänzlich unsichtbar. Die Pisa-Studien der letzten Jahre haben ja schon angedeutet, dass Deutschland die wichtigste Ressource, den Intellekt, längst verloren hat. Und dies gilt zu größten Teilen ebenfalls für die MSM.

  76. Vielen Dank für die erweiterungsfähige Phrasenliste. Sie erwähnen in Ihrem Text die Floskel „Wir müssen reden.“ Diese sollte man sich merken – spätestens wenn die Deutungshoheit der derzeitigen Monopollinken schwindet, wird aus dieser Ecke der Nutzen einer freien Diskussionskultur beschworen werden. Ich sehe schon die entsprechend glitschig-kitschige Schlagzeile in der „Zeit“ – sofern diese bis dahin noch nicht eingegangen ist.

  77. Etwas aus der Mode gekommen ist wohl immerhin der „Dialog der Kulturen auf gleicher Augenhöhe“. Dafür feiern gerade „(De-)Eskalation“, „Flächenbrand“ und „Spirale der Gewalt“ fröhliche Auferstehung.

  78. Ganz hervorragend dem Mainstream-Journalisten aufs Maul geschaut, Herr Wendt. Chapeau!

    Mir fehlt noch das Wort „Streit“. Kein Wort wird im Journalismus so missbraucht und falsch angewendet wie „Streit“. „Eine Gruppe junger Männer“ pöbelt Passanten an. Ist in den Mainstream-Medien in der Regel „Streit in der Fußgängerzone“. Obwohl eine Gruppe weder Streit gesucht, noch mitgepöbelt hat.

    Anderes Beispiel: In einer Kommune hat die CDU im Kommunalparlament eine satte Mehrheit von ca. 55%. Bei einem wichtigen Straßenbauprojekt gab es eine breite Mehrheit. Zwei Grüne stimmten dagegen. Abstimmungsverhältnis 49 ja, zwei nein, eine Enthaltung. Überschrift im Online-Auftritt des WDR: Kreis XY – Streit um Umgehungsstraße. Weil zwei Grüne dagegen waren.

    • Aber Sie vergessen, dass 1 Grüner 25 x soviel zählt wie 1 CDU ler (also heutzutage).

  79. In diesem sarkastischen Artikel schwingt auch viel Trauer über den Niedergang des stilistischen bzw. inhaltlichen Niveaus der schreibenden Zunft mit, und zwar zu Recht. Mir persönlich gehen darüber hinaus auch die Fernseh-Nachrichtenansager auf die Testikel, wenn sie immer versuchen, ausländische Namen vollendet in Landesidiom auszusprechen. Also nicht einfach nur Simbabwe, sondern „SIMBABoÄH“ oder seitdem Bill Clinton 1993 zum US-Präsidenten gewählt wurde, änderte sich der von uns allen aus Wildwest-Filmen bekannte US-Staat Arkansas in „AAKNSSOOOO“ (komisch, Kalifornien wird nie „KÄLIFORNJA“ ausgesprochen). Wahrscheinlich bestellen Nachrichtenansager mittags in der Sendeanstalten-Kantine auch gern mal einen „HAOAI“-Toast.

    • Joh, hamse recht. Mußte gestern auch erst mal überlegen wer gemeint war mit Iipstien.

  80. „Tumult“ als Umschreibung für Massenschlägereien.

    • Familienstreit statt Revierkämpfe libanesisch-arabischer Clans

  81. Grandios. Herr Wendt, ich wusste gar nicht, dass Sie auch Humor können. Aber das „So geht der Journo, der Journo der geht so“ nehme ich Ihnen übel. Ich bekomme die Melodie nicht mehr aus dem Kopf ?

  82. Unsere Mainstream-Medien können links, selektiv wahrnehmen, hetzen usw. Journalismus können sie nicht (mehr) und daher können sie mich mal.

  83. Erlauben Sie mir eine Ergänzung.

    „mutmasslich“ [Täter, meist der – Umschreibung für Tatsachen, die jeder weiss, aber per Ordre de Mufti aus dem Kanzleramt nicht gesagt werden dürfen. Siehe auch: „psychisch krank“ und „Hetzjagd“]

    „Aktivisten“ [der/ die/ das – Sach- und Körperschaden zu Lasten Dritter anrichtende Gutmenschen. Dazu im Gegensatz: „Mob“ – friedlich demonstriernde Bürger, die nicht mit der veröffentlichten Meinung des Regimes übereinstimmen]

    „Verletzung mit einem spitzen Gegenstand“ [Angriff auf Leib und Leben anderer, vorsätzlich und mit Messer oder Machete. Verwandt mit: „Vorfall“ und „Erleben“. Oft mutmasslich]
    .

    • Sehr gut kommen mittlerweile bei mir auch die Begriffe „Rangelei“, „südeuropäisches Erscheinungsbild“ und „Beziehungstat“ an!

      • Messerstecherei, wenn nur einer bewaffnet war, fällt auch in die Gattung.
        Macheterei, Schwerterei, Axterei?

      • Familientragödie statt Hinrichtung des Ehepartners

    • Der letzte Absatz bezeichnet ein Geschehen, in der Regel zusammen mit Begriffen wie „Einzelfall“ und „psychisch gestört“ genannt.

    • Ja, so ein Messerstich ist eben auch eine gefühlte Wahrheit 😉

    • Zum entspannten „Nichtmehrlesen“ gehoeren bei mir 2020 auch „Achgut“, „Tichy“ und Konsorten. Da werden Sachverhalte diskutiert, die die meisten Menschen nicht einmal zur Kenntnis nehmen.Ich kann das gut beobachten in meinem botanischen Garten in Jamaica, den auch viele deutsche Touristen besuchen. Politische Themen sind ein absolutes No. Es gibt noch ein Leben ausserhalb von Sascha Lobo und AKK. Neulich hab‘ ich mal scherzhaft Greta Thunberg eingeworfen. Niemand kannte die. Und wenig spaeter: „Ach die…“ Absolut kein Interesse. Sind alle diese Leute dumm? Ich glaube nicht. Sie leben. Arbeiten. Lieben sich. Essen. Fliegen nach Jamaica in den Urlaub. Das wirkliche Leben.

    • Und auch das von der Kanzlerin so geliebte Wort „alternativlos“

    • Versammlung = links/Gutmenschen
      Zusammenrottung = rechts/Pöbel/Pack/Mob

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