<
>
Wird geladen...
Größer als er selbst

Der Siegestor: eine kurze Erfolgsgeschichte des Robert Habeck

26.01.2025

| Lesedauer: 13 Minuten
Wie kommt es, dass ein Politiker mit seiner Bilanz trotzdem die Hallen füllt? Der grüne Kandidat beutet besser als jeder andere eine erneuerbare Ressource aus: die wachsende Infantilität der Gesellschaft.

Nach allem, was die Öffentlichkeit über Robert Habeck weiß oder zumindest wissen könnte, nach gut drei Jahren seiner Amtszeit und dem Zustand des Landes, speziell in dem Bereich, für den sein Ministerium zuständig zeichnet, kommt ein Beobachter nicht um die Frage herum: Wie lässt sich der phänomenale Erfolg dieser Person erklären?

Denn um einen Erfolg handelt es sich ohne jeden Zweifel, wenn ein verantwortlicher Politiker mit seiner Bilanz trotzdem in überfüllten, grün ausgeleuchteten, schlecht belüfteten Hallen am Ende seiner Monologe mit segnend ausgebreiteten Armen vor dem Publikum steht, das die Augen zu ihm aufschlägt und sich am Ende mit den Zeichen echter Ergriffenheit erhebt. Sie kommen freiwillig, und Ergriffenheit gehört zu den Zuständen, die Schauspieler imitieren können, aber nicht Laien. So etwas geschieht nicht grundlos. Wem das gelingt, der muss dafür Mentalitätsvorräte aufspüren, um sie nicht nur gelegentlich, sondern dauerhaft anzuzapfen.

Die Wendung Erfolgsgeheimnis, eigentlich eine abgenutzte Phrase, passt hier ausnahmsweise perfekt. Denn erstens handelt es sich wirklich um einen Erfolg. Zweitens lässt er sich nicht erklären, zumindest nicht nach herkömmlichen politischen Maßstäben. Wer schreiben würde: ‘Zu Robert Habeck fällt mir nichts ein‘, der beginge einen Fehler, zumindest einen halben. Denn die Gründe dafür, dass er dort steht, wo er steht, liegen auch, aber nicht nur in seiner Person. Durch ihn spricht ein Phänomen, das, um es habeckmäßig zu sagen, sehr viel größer und mächtiger ist als er.

Bevor sich dieser Text mit Robert Habecks eigentlichem Kraftquell befasst, soll es kurz um den Stand seiner politischen Bemühungen gehen. Jetzt, im Winterwahlkampf des Jahres 2025, erlebt er einen persönlichen Höhepunkt, dem wahrscheinlich nichts derart Großartiges mehr folgt. Denn Robert Habeck will nicht ins Kanzleramt einziehen. Das weiß auch jeder, er am allerbesten. Er strebte schon 2021 eine andere Wunschposition an, nämlich die des grünen Kanzlerkandidaten mit allem, was seiner Meinung nach dazugehört: das überlebensgroße eigene Bildnis auf dem Münchner Siegestor, Bühnenmonologe vor Anhängern, durchchoreografierte Küchentischgespräche, Befragtwerden im öffentlich-rechtlichen Rundfunk: „Was hätten sie lieber, den Posten des Bundeskanzlers oder den Literaturnobelpreis?“ Diese Position besetzt er jetzt, und er lebt sie noch vier lange Wochen aus.

Besser kann es für ihn nicht mehr werden. Bei der Position des Wirtschaftsministers handelte es sich dagegen nicht um sein Sehnsuchtsziel. Im Wahlkampf 2021 traf sich Habeck mit dem Chef einer Polizeigewerkschaft, außerdem mit einem hohen Beamten des Sicherheitsapparats, um zu eruieren, was sie von ihm im Amt des grünen Innenministers halten würden. Die Reaktionen fielen jeweils sehr zurückhaltend aus. Aber das allein hätte seine Pläne wahrscheinlich noch nicht geändert. Am Ende entschied der Kabinettszuschnitt, in dem der Innenministerposten auf Wunsch des Kanzlers an eine Frau fiel, die er über diesen Umweg zur hessischen Ministerpräsidentin zu machen beabsichtigte.

In Habecks programmatischen Schriften („Wer wir sein könnten“) findet sich kaum ein Bezug zur Ökonomie. Es gibt die einen oder anderen früheren Äußerungen, die sich im weitesten Sinn als wirtschaftspolitische Vorstellungen interpretieren lassen. Um einige davon soll es in diesem Text auch gehen. Aber alles in allem wünschte er sich schon damals eine Art von Gesellschaftsministerium, das seinem Zug zum autoritären Denken und seinem Größenbedürfnis etwas besser entspricht als das Ressort, das er dann tatsächlich abbekam. Immerhin führte er es dann mit der Absicht, beispielsweise die Anwendung einer bestimmten Heiztechnik zu belohnen und andere zu bestrafen, was sich wiederum nicht ohne ein umfangreiches Kontrollregime bewerkstelligen lässt.

Industriebranchen benötigen seiner Meinung nach keine Entlastung, sondern die steuernde und kontrollierende Hand des Staates; Unternehmer und Bürger spielen bei ihm vor allem die Rolle der Steuer- und Abgabenlieferanten, die sie, wie er sie in diesem Wahlkampf wissen lässt, noch nicht im ausreichenden Umfang erfüllen. Seine Ausführungen zu den Gefahren der Meinungsfreiheit ganz allgemein und der Notwendigkeit der X-Einschränkung im Besonderen zeigen, wo seine politischen Leidenschaften liegen. Jedenfalls nicht darin, öfter als unbedingt nötig in die viel zu kleine Welt von Entfernungspauschale, Insolvenz-, Steuer- und Sozialrecht hinabzusteigen, also dorthin, wo die Realität einen schneller umzingelt, als man ‘Möglichkeitsraum‘ sagen kann. Dafür hält man sich Personal im Ministerium, für Detailsklärenwirspäter. Seine Vorlieben und Abneigungen erhellen recht gut, warum ihm die deutschen Wachstums- beziehungsweise Schrumpfungszahlen ganz offenkundig nichts ausmachen. Es handelt sich schlicht nicht um sein Metier.

Dass Habeck das tiefsitzende Bedürfnis eines nicht gerade kleinen Teils der Deutschen nach autoritärer Rhetorik gegen die eigenen Landsleute mindestens so präzise erkennt wie weiland Angela Merkel, erklärt allerdings nur einen Teil seiner Anziehungskraft. Auch sein herausgestelltes Großmogultum, mit dem er andeutet, welche Gegner seiner gefühlten Kragenweite entsprechen – nämlich Musk und Trump – gehört zum Gesamtpaket. Allerdings nur als Beigabe, nicht als Hauptattraktion. Eine Antwort auf die Frage, warum gerade der realexistierende Robert Habeck Zehntausende anzieht und zur ehrlichen Begeisterung bringt, lässt sich nur in einem Phänomen finden, das sich in seiner Wirkung nicht auf das grüne Kernmilieu beschränkt. Und auch nicht auf Deutschland.

Robert Habeck verdankt seinen Aufstieg und seine Position der Tatsache, dass er besser als jeder andere Politiker in Deutschland die Macht des Puerilismus versteht, also der Neigung erwachsener westlicher Menschen, sich kindlich zu verhalten, die eigene Reife möglichst weit hinauszuzögern und im Idealfall ganz zu vermeiden. Kurz: Er repräsentiert und versteht die infantile Gesellschaft wie niemand sonst.
Kinderwachsene oder besser formalerwachsene Reifeverweigerer stellen eine große Wählerschicht, die auch in den kommenden Jahren nicht einfach verschwinden dürfte, auch wenn die äußeren Verhältnisse für diesen Typus in Zukunft nicht mehr ganz so förderlich ausfallen könnten wie in den vergangenen zehn Jahren. Puerile Personen verteilen sich nicht gleichmäßig in der Gesellschaft. Man trifft sie in bestimmten Stadtteilen und bestimmten Berufen deutlich häufiger an als in anderen. Wie in allen großen und bedeutenden Zeitströmungen mussten auch für die Entstehung der puerilen Gesellschaft mehrere Entwicklungen selbstverstärkend ineinandergreifen.

Drei Prozesse lassen sich hier unterscheiden. Beginnen wir mit dem informationstechnischen. In mehreren Büchern, zuletzt in „The Anxious Generation“ (deutsch: „Generation Angst“) beschreibt der amerikanische Autor Jonathan Haidt gestützt auf eine Fülle an Material, was die Dauerbenutzung von Smartphones und die Dauerpräsenz auf Plattformen wie TikTok mit der Psyche von Kindern und Jugendlichen anrichtet. Wer mit beidem aufwächst, entwickelt nur eine rudimentäre Konzentrationsfähigkeit, eine kurze Aufmerksamkeitsspanne, eine geringe Frustrationstoleranz. Die kaum noch unterbrochene Verbindung zum Bildschirm und zu Plattformen, die ständige Dauerreize aussenden, konditionieren das Belohnungssystem auf Stimulation in extrem kurzen Abständen. Alles davon wirkt dem normalen Reifevorgang direkt entgegen. Zur Reife gehört erstens die Zunahme der Konzentrationsfähigkeit, die es wiederum überhaupt erst ermöglicht, auch längere und komplexe Aufgaben zu bewältigen, zweitens die erlernte Fähigkeit, mit Schwierigkeiten, Kritik und Niederlagen umzugehen, und drittens die Überwindung des Bedürfnisses nach unentwegter Belohnung.

Sehr widerstandfähigen Naturen gelingt es vielleicht, die Verwandlung vom Kleinkind zum Erwachsenen trotz Mobiltelefon, zehnstündiger täglicher Bildschirmzeit und zehntausenden TikTok-Videos zu durchlaufen. Aber selbst das kostet eine psychische Kraft, die besser an anderer Stelle der Persönlichkeitsbildung aufgehoben wäre. Viele, sehr viele treten allerdings mit der Aufmerksamkeitsspanne, dem Narzissmus und der Belohnungssucht eines Sechsjährigen in das formale Erwachsenenalter ein.

Darunter liegt noch ein tieferer und historisch älterer Schub, der ins puerile Zeitalter führte, eine Erscheinung, die bis heute den Kern der woken Weltsicht bildet: Die Absolutsetzung der persönlichen Gefühle. Schon in seinem Buch „La tentation de l’innocence“ von 1995 zog Pascal Bruckner die Verbindung zwischen Infantilismus und Selbstviktimisierung, und zwar als Opfer selbst zugeschriebener Leiden, hauptsächlich jenen, von einer Struktur diskriminiert und unterdrückt zu werden. Wer es einmal lernt, sich nicht als Individuum mit eigener Entscheidungsmöglichkeit zu definieren, sondern als Mitglied eines Anspruchs- und Opferkollektivs, so Bruckner, der konserviere für sich als Erwachsener gleich zwei kindliche Grundgefühle: das der Abhängigkeit des eigenen Lebens von anderen und die Delegation jeder Verantwortung an andere.

Die sogenannte standpoint epistemology gehört zu den Kerndogmen der Wokeness, die Festlegung also, es habe objektiv als Verletzung zu gelten, was jemand subjektiv so empfindet. In dieser neuen Welt verschob das daran interessierte Milieu Begriffe grundsätzlich: Als verletzend und traumatisierend galt nun nicht mehr nur ein körperlicher Angriff, sondern schon ein falsches Wort, als toxisch nicht nur eine Giftsubstanz, sondern jede Umgebung, die jemand als ungemütlich empfand. Natürlich galt und gilt die Selbstveropferungstechnik nicht für alle und jeden. Ein weißer Arbeiter etwa hat sich nicht zu beklagen, wenn ihn Mitglieder der erwachten Elite als white trash, Insasse des basket of deplorables oder Diesel-Dieter beschimpfen. Für die Richtigen erschließt die Opfer- und Anlagerhetorik dagegen ein weites Feld.

Viele fragen, warum das Transgenderthema diese überragende Bedeutung gewinnen konnte, es betreffe doch nur eine winzige Minderheit. Ganz einfach: Es öffnete den Opferwettbewerb endgültig für alle, die bisher mangels dunkler Hautfarbe oder einer anderen Minderheitzugehörigkeit nicht daran teilnehmen konnten. Wer sich beispielsweise als nichtbinär definiert, findet immer jemanden, der ihn oder sie mit dem falschen Pronomen anspricht. Das lässt sich umgehend als Verletzung reklamieren, unabhängig davon, welche Privilegien jemand ansonsten genießt.

Erwachsenwerden bedeutet, sich nicht nur von den Eltern zu emanzipieren, sondern auch von der absoluten Herrschaft des gefühlten Ich. Die eigenen Emotionen, so lernten es jedenfalls Generationen westlicher Menschen, spielen eine wichtige, aber eben nicht die zentrale Rolle im Leben. Der Wokismus mag sich in seinem Ursprungsland allmählich zurückziehen wie nach einer Flut. Seine vermutlich wichtigste Hinterlassenschaft verschwindet dadurch noch lange nicht: Millionen von kalendarisch Erwachsenen, die sich zum einen als hilflose Opfer definieren, zum anderen als hemmungslose Ankläger, kurzum: als puerile Wesen.

Drittens kommt ein ökonomischer Faktor dazu. Nie in der Geschichte gab es im Westen jedenfalls für einige Jahre eine spezielle Verbindung zwischen Wohlstand und Gesinnung, die es hunderttausenden Sprösslingen vor allem der urbanen Mittel- und Oberschicht erlaubte, gut bezahlte Positionen zu besetzen, die weder besondere Kompetenz noch Anstrengung erforderten, sondern nur einen gewissen Pedigree. Neben Konzentrationsfähigkeit, Frustrationstoleranz und der Lösung von der ausschließlichen Gefühlswelt macht normalerweise noch etwas Drittes ein Erwachsenenleben aus: Arbeit. Und wiederum unter konventionellen Bedingungen besteht Arbeit darin, eine Sache herzustellen oder einen Dienst zu leisten, die beziehungsweise den andere für so nützlich halten, dass sie freiwillig dafür bezahlen. Das bringt Anstrengung und Mühsal mit sich, vor allem verlangt diese Konstellation meist, nicht zuallererst das zu tun, was einem selbst am besten behagt. Mit der Ausdehnung der Kindheit ins Arbeitsleben ging auch diese ehemals eiserne Regel erst einmal bis auf Weiteres unter.

In den goldenen Zeiten des Wokismus, als Unternehmen sich reihenweise DEI-Abteilungen (Diversity, Equity, Inclusion) leisteten, große Plattformen Zensurabteilungen aufbauten und Firmen Generation-Z-Vertreter in der Hoffnung anheuerten, das würde ihnen junge Kunden verschaffen, gab es im Netz hunderte Videos aus dem Inneren von Facebook, Twitter und anderen Firmen, in denen hauptsächlich junge Frauen andere durch ihren Arbeitsalltag führten, der sich zwischen kuscheliger Lounge, Smoothie-Bar und Yogamatte abspielte. Gleichzeitig ging eine Flut von Kurzfilmchen durch TikTok, in denen sich nicht etwa junge Bäcker, Busfahrer und Krankenschwestern, sondern höhere Töchter über Arbeitsstress, lange Anfahrtswege und zu wenig Freizeit beklagten. Videos der ersteren Sorte nehmen in den USA mittlerweile im Zug der DEI-Demontage rapide ab. Aber gerade in Deutschland mit seinem Schattenreich von staatsgepäppelten NGOs, Meldestellen, Gutachter- und Diesunddasagenturen dürfte die Sonderökonomie noch eine Weile erhalten bleiben, in der man nicht sät und ackert, aber trotzdem reichlich erntet. Mit anderen Worten, in der man so lebt wie Kinder bei wohlbegüterten Eltern.

Verbindet man die gerade aufgezählten Hauptpunkte der puerilen Gesellschaft, dann ergeben sich wie beim Malen nach Zahlen schon die deutlichen Umrisse der grünen Partei und des Gesellschaftsteils, der sie trägt. Das Bild gewinnt noch an Schärfe, wenn wir uns der vorerst letzten Stufe des Puerilismus zuwenden. Neuerdings bestreiten vor allem junge Frauen, aber auch Formalmänner ihre Infantilität gar nicht mehr. Im Gegenteil, sie betonen ihren Status. Einer der großen weltweiten via TikTok verbreiteten Trends lautet doll core; erwachsene Frauen, bisweilen auch Männer wetteifern unter diesem Hashtag darum, sich möglichst puppenhaft zu schminken und zu kleiden. Auf der Plattform Pinterest gibt es den Einrichtungstrend für 2025 zu bestaunen, cute homes, der darauf hinausläuft, vor allem Schlafzimmer ähnlich wie Kinderzimmer herzurichten. Die hochwertigen Materialien zeigen an, dass sich die Tipps nicht an wirkliche Kinder richten, sondern an Personen mit eher überdurchschnittlichem Einkommen.

Schon seit etwa 2017 finden professionell organisierte und gefilmte Wettbewerbe im Steckenpferdreiten statt, deren Teilnehmerinnen sich überwiegend schon in der Pubertät oder darüber befinden. In der Sphäre der progressiven urbanen Eliten gehört es zum statusanzeigenden Kleidungsstil, nicht nur übergroße Jacken, Pullover und Hosen zu tragen, sondern auch XXL-Brillen, die fast jedes Gesicht verkindlichen.

Bei der folgenden Bilderreihe handelt es sich nicht um verschiedene Aufnahmen derselben Person, sondern – von links nach rechts – um die Vorsitzende der Grünen Jugend Jette Nietzard, die Vorsitzende der Grünen-Fraktion im bayerischen Landtag Katharina Schulze, drittens eine zugeschaltete Politikwissenschaftlerin bei Phoenix und viertens ein Model für Taschen einer Sorte, die genau dieser Frauentyp gern kauft.

Zur Ähnlichkeit in Typus und Aufmachung kommt noch die Neigung, beim Reden den Kopf schiefzuhalten, ohne Bezug zum Gesagten zu lächeln, intensiv zu grimassieren und die Stimme nach oben zu legen, also möglichst alle Register zu ziehen, um so unerwachsen wie möglich zu wirken. Wie immer bei einem Großtrend gibt es auch jemanden, der ihn noch ein bisschen weiter treibt als die anderen, etwa diese politpathologische Nachwuchskraft der Habeckschen Partei.

Die Grünen bieten sich dem puerilen Teil der Gesellschaft als ideale Partei an, in ihr wirken schon seit längerem puerile Musterfiguren, manche von ihnen demonstrieren auch sehr schön, dass sich die vorsätzliche Reifeverzögerung wortwörtlich spielend bis ins siebte Lebensjahrzehnt retten lässt, solange andere für die nötige materielle Grundlage sorgen. Überhaupt gibt es keine andere politische Kraft, die das von Helmut Schelsky schon 1977 beschriebene Prinzip „Die Arbeit tun die anderen“ derart konsequent zu ihrem zentralen Motto machte.

Das zog von Anfang an eine bestimmte Klientel als Mitglieder und Wähler an, nur eben heute trotz ihres relativen Niedergangs der Grünen immer noch doppelt so viele wie in den Anfangsjahren. Aber innerhalb dieser Partei wiederum gibt es nur den einen, dessen Hauptmotto lautet: Lasset die Kinderwachsenen zu mir kommen. Er breitet für sie sie Arme aus. Er lässt sie wissen: Ich verstehe euch vollständig. Das beginnt mit der Inszenierung der Bühnenfigur Robert Habeck, in der viel harte Arbeit steckt, die ausnahmsweise kein anderer tut, sondern wirklich er selbst mit seinem Beraterteam. Zu den Ergebnissen dieser Mühen gehört beispielsweise die Aufmachung in den so genannten Küchentischgesprächen – eine Kopie von WG-Diskussionen – für die sich der 55-jährige Vizekanzler der immer noch größten Industriemacht Europas sein Haar kunstvoll verstrubbelt, in einen Zottelpullover schlüpft und erst einmal die Form klärt: „Wollen wir du sagen?“. Gleich im ersten Gespräch mit einer jungen Frau präsentiert er sich mit schiefem Kopf als Zuhörer; alles in seiner Körpersprache sagt: Ich fühle dich.

Eine Webseite, die für die grüne Twitteria KI-gestützte Inhalte zum Lobpreis von Robert Habeck produziert, zeigt folgende Animation: einen Habeck-Kopf, der so lange an einem Windrad befestigt kreist, bis die fertigen Links und Videoschnipsel zu einem beliebigen Themenbereich vorliegen. Der Name des Maschinchens lautet Robobert. Nachdem sein Team sein überlebensgroßes Bild an die Feldherrenhalle an das Siegestor in München gestrahlt hatte, und zwar ohne Genehmigung, freute sich Habeck öffentlich über das Piratige dieser Aktion.

Es handelt sich um den gleichen Mann, der einen Strafantrag gegen einen bayerischen Rentner unterschrieb, welcher bei X das völlig harmlose Schwachkopf-Meme weiterpostete. Vor das innere Augen zumindest der erwachsenen Beobachter tritt hier ein Gymnasiast, der gern mit Luftgitarrensololächeln als kleiner Rebellräuberpirat auftritt, sich aber auch beim Direktor wegen einer Schulhofschubserei beklagt, sofern sie unbefriedigend ausgeht. Mit diesem Persönlichkeitstypus identifizieren sich mehr Wahlberechtigte, als es ausgewachsenen Bürgern lieb sein kann.

Darüber liegt aber noch eine andere und wichtigere Ebene. Er vermeidet es zwar bei seinen Hallenauftritten wie auf seinen Plakaten, irgendetwas aus seinem ministeriellen Bereich anzusprechen, also der Wirtschaft. Aber ganz lässt es sich eben doch nicht vermeiden. Manche meinen, er würde jedes Mal einen taktischen Fehler begehen, wenn er sich darauf einlässt, konkrete Sachverhalte wie die Entfernungspauschale und das Einlagensicherungssystem anzusprechen, oder wenn er einen Abstecher ins Steuer- und Sozialabgabenrecht unternimmt. Hören wir bei seiner Ausführung zur Einlagensicherung und Basel II, wie es im Radio hieß, mal kurz rein: „Daran siehst du ja, also dann, wenn du sagst eins zu vier, ist ja offensichtlich, dass also sozusagen mehr, mehr sch… schuldnerischer Verkehr im Umlauf ist als, ääh, das reale Geld. Das ist ja, ist ja, wenn du von eins auf fünf oder acht gehst, dann sind ja sozusagen 90 Prozent nicht abgedeckt, sozusagen, das ist ja der Arm-Finger-Vergleich.“ Diejenigen, die nicht zu der von ihm angesprochenen Klientel gehören, erinnern Auftritte dieser Art an die ARD-Sendung „Dingsda“, in der bekanntlich Kinder mit ihren Möglichkeiten Begriffe aus der Erwachsenenwelt beschreiben sollen. Bei dem Sendekonzept handelte es sich übrigens um eine Kopie der CBS-Show „Children’s Play“. Auf bemerkenswert viele wirkt diese Art zu Reden allerdings erstens völlig authentisch – was im gewissen Sinn auch zuträfe, wäre die Person nicht ausgerecht Wirtschaftsminister – , zweitens erkennen Zehntausende darin gerade ihre eigene Abneigung wieder, sich mit Zahlen und überhaupt mit mess- und bewertbaren Vorgängen zu befassen.

Habeck gibt ihnen das Versprechen, dass hinter dieser banalen bedingten Welt, in der er seine Laienhaftigkeit geradezu exzessiv ausstellt, das Eigentliche und sehr viel Wichtigere liegt: die Welt des Unbedingten, in der Wunsch, Wort und Fantasie die Hauptrollen spielen. Der Schlüssel dazu findet sich in seinem Buch „Wer wir sein könnten“: „In der Politik ist Sprache das eigentliche Handeln.“ Zwar weiß jeder, dass in der Politik wie auch in vielen anderen Bereichen Sprache vieles mitentscheidet. Zum Erwachsensein gehört aber auch die Fähigkeit, Reden und Handeln nicht miteinander zu verwechseln. Wenn es ein Metier gibt, in dem er sich ganz zu Hause fühlt, dann die Metapolitik, in der das Wort selbst die neue Welt schaffen soll. Vor kurzem forderte der deutsche Vizekanzler: „Das nächste X, das nächste Google muss aus Deutschland oder Europa kommen.“

Im vergangenen Jahr endete übrigens der Versuch, zwei EU-Plattformen zu kreieren, bei ihrer offiziellen Beerdigung im Mai 2024 zählte EU Voice 40 und EU Video sechs Accounts. Die Frage, warum das letzte und auch einzige Plattformunternehmen Europas, nämlich SAP, schon 1972 entstand, und weshalb danach nichts mehr kam, stellt sich ein Robert Habeck gar nicht erst. Für ihn entstehen Unternehmen und ganze Branchen ähnlich wie ein Golem aus staatlichen Fördermitteln und dem eingehauchten politischen Imperativ („muss kommen“). Küchentisch und Siegestor bilden bei ihm nicht die jeweiligen Eckmarkierungen, die das Konventionellpolitische einschließen. Sie stehen bei ihm vielmehr als Zeichen zur Ausklammerung des Wirklichen. Zwischen Küchentisch und Siegestor liegt bei ihm nichts außer ihm selbst.

Man höre einmal hinein in sein neues Buch „Den Bach rauf“, deklamiert von ihm selbst. Darin spricht er von seiner Sehnsucht, sich „aus all dem Getöse zurückzuziehen“, „die Tür von innen abzuschließen“, um dann den Bogen zu dem ihn selbst erschütternden Bekenntnis zu schlagen, dass er trotz allem die Probleme des Landes lösen will. Auf die Problembeschreibung verwendet er in dem Werk wenig Mühe, er teilt auch nicht mit, wie er künftig die bestehenden Miseren wenigstens nicht noch weiter verschlimmern will.

Der Autor Jordan B. Peterson zog sich auch wegen des folgenden Satzes aus „12 Regeln fürs Leben“ den Hass vieler Progressiver zu: „Bring dein eigenes Zuhause in Ordnung, bevor du die Welt kritisierst“. Damit traf er exakt den Punkt der performativen Unreife. Einem Jugendlichen sieht man es nach, wenn er aus seinem vermüllten Zimmer heraus die globale Ökonomie umbauen will. Ein Erwachsener weiß, dass bei ihm irgendwann Anspruch und Ergebnis einigermaßen zusammenpassen sollten. Es gibt eine Möglichkeit, dieser Realitätsprüfung zu entgehen. Sie heißt Eskapismus, und der wiederum lässt sich am besten durch die Weigerung ins Werk setzen, in die Erwachsenenwelt einzutreten. Auch im puerilen Reich wissen die meisten vermutlich, dass das nächste Google nicht aus diesem Deutschland und diesem EU-Europa kommt.

Gerade deshalb wünschen sie sich einen Robert, der ihnen wenigstens davon erzählt. Die Vorläufer der Grünen, die Achtundsechziger, apostrophierten Zeitgeschichtsschreiber als „die Kinder von Marx und Coca Cola“. Das stimmte zwar nie richtig. Aber bei dem begeisterungsfähigen Publikum rund um den grünen Kanzlerkandidaten handelt es sich wirklich und wahrhaftig um die Kinder von Paulo Coelho und Detoxtrank, für die sich die eine Tür zum Kinderzimmer öffnet, wenn sie selbst die Tür zur Realität absperren.

Wer seine Unreife demonstrativ ausstellt, der möchte gerade keinen Erwachsenen wählen, der ihn aus dem Kinderland abholt. Er möchte einen Animateur, der ihn dort möglichst gut unterhält und darüber hinaus das Kinderland mit Förderprogrammen und salbenden Reden in Schuss hält. Für diese Aufgabenbeschreibung eignet sich nun einmal niemand unter den 84 Millionen Bewohnern dieses Landes besser als Robert Habeck. Wenn es eine Person gibt, aus deren Mund die Puerilen dieser Republik garantiert niemals die Aufforderung hören werden, sich endlich erwachsen zu benehmen, dann ihn. Wer seine Gedanken lieber auf die Welt und Menschheit richtet als auf seine unmittelbare Umgebung, wer findet, dass ein schlimmes Wort mindestens genauso oder noch mehr verletzt als ein Messer, und wer Erwerbsarbeit hauptsächlich als das wahrnimmt, was andere tun, der findet in ihm seinen Menschen und sein Wort. Er gehört mit seinen ersten grauen Strähnen nicht unmittelbar zu ihnen, sondern verkörpert so etwas wie einen älteren Bruder, der seinen Wuschelpulloverarm um sie legt und ihnen sagt, dass sie unbedingt so bleiben sollen, wie sie sind.

Mit Trump und seinem Gefolge betreten Erwachsene die Bühne. Man sollte sich durch den juvenilen Säbeltanz des neuen Präsidenten anlässlich seiner Amtseinführung nicht von diesem Umstand ablenken lassen. Robert Habeck verkörpert den reinsten Gegenentwurf zu ihm. Das und die relative Menge, die er anspricht, garantieren ihm noch viele Jahre in der deutschen Politik. Nur seine großartige Kandidatenzeit ist Ende Februar vorüber.


Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

85 Kommentare

  1. 10.02.2025: Noch nach 15 Tagen ziert die Startseite der Webseiten des Habeck-Ministeriums, des BMWK, an prominenter Stelle ein Link zu einem Gastbeitrag des Bundesministers im Tagesspiegel. Besuchen Sie bmwk.de und stauen Sie selbst. Vor der Wirtschaft kommt erstmal die Warnung vor dem Vierten Reich.
    bmwk.de
    https://www.tagesspiegel.de/politik/80-jahrestag-der-befreiung-von-auschwitz-es-braucht-einen-neuen-anlauf-das-nie-wieder-zu-erklaren-13084492.html

  2. Hybris, Selbstueberschaetzng und Groessenwahn haben das Land bereits zweimal in die Katastrophe gefuehrt. Danke fuer die hervorragende Analyse!

  3. Diesem Phänomen sollte unbedingt mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. V.a. die weibliche Harmoniesucht und Konfliktscheu hat sich verheerend auf die Debattenkultur in diesem Land ausgewirkt. Wir haben uns angewöhnt, alles vom eigenen Heile-Welt-Bild Abweichende als Bedrohung anzusehen und die Welt in Gut und Böse einzuteilen – mE ein typisch weiblicher Reflex. Dazu kommt noch der unvermeidliche deutsche Größenwahn, dieses Mal unter anderen Vorzeichen (Deutschland als Moral-/Öko-Lehrmeister etc.).

  4. Habeck kann nach eigener Aussage mit Deutschland nichts anfangen – will heißen mit seiner Demokratie.
    Daher betrachtet er die AFD als die „Falschen“, obwohl es in einer Demokratie keine „Falschen“ gibt.
    Was falsch ist, ist Hsbecks Demokratieverständnis – das ist formaljuristisch schnell belegt – womit wir wieder zum Anfang, also zu Habecks Abneigung gegen Deutschland im Kern kommen. Der Kreis schließt sich und wirft ein deutliches Licht auf einen Störenfried, der darüberhinaus ein sehr schlechter, inkompetenter und Deutschland abträglicher Minister ist.

    • Die Grünen teilen die BRD Bürger in “ die Guten und die Bösen “ , wobei sie sich selber als die Guten einordnen ! Manche Grüne bezeichnen sich , als die Neue Elite , den Neuen Adel sogar ! Als ich vor über 20 Jahren mich in die Rente verabschiedete , da hielt der Betriebsratsvorsitzende des Werkes eine Rede und bezeichnete mich als einen Chef , der allen Mitarbeitern eine zweite Change gab , auch denen , die eine Strafe abgesessen hatten , stellte ich wieder ein . Für mich gab es nie Gute und Böse Menschen , es waren alles Menschen , wie ich auch . Wer ohne Fehler ist , der werfe den ersten Stein !

  5. Eine Facette des hier beschriebenen Problems ist der Realitätsverlust und die mangelnde Demut, daß man viele Ding nicht einfach machen kann, sondern es gewissen Grenzen des Machbaren gibt. Die Grünen wollen Dinge wie Migration „europäisch regeln“, den kompletten Strom „erneuerbar“ erzeugen und Stahl mit „grünem Wasserstoff“ produzieren. Es gibt da gar kein Gefühl für die Machbarkeit von Dingen. Das funktioniert natürlich nur so lange, wie man das Geld der Steuerzahler verbrennen kann.

  6. Eine außergewöhnliche Analyse, die viele Gedanken und Assoziationen erweckt, wie auch die zum größten Teil hervorragenden Kommentare der CoKommentatoren beweisen. Bei mir erweckte er den Gedanken, dass hier losgelöst von Personen und Partei sich ein grundsätzliches, wie mir scheint auch zwangsläufiges Entwicklungsmuster demokratischer Wohlstandsgesellschaften, erkennen läßt. Ich wurde erinnert an die Bismarck zugeschriebene Analyse über die Vier-Generationen-Entwicklung vom wohlstandschaffenden Gründer in der ersten Generation zum saprophytischen, parasitären Geisteswissenschaftler in der vierten Generation. Und noch etwas findet hier schlagartig seine Erklärung: nämlich, was gibt es eigentlich Kindlicheres als die Vorstellung eine Industrienation mit Windmühlen und Fotovoltaik am Leben erhalten zu wollen. Das ist intellektuelle Sandkiste und der Kern der Grünen.

  7. Wieder mal ein brillianter Beitrag von Wendt, der nur dadurch getrübt wird, dass das Handtaschenmodel nicht zu sehen ist (oder ist es die Politikwissenschaftlerin?).
    Die alles überwölbende Frage – geradezu der Elefant im Raum – stellt jedoch auch Wendt nicht, nämlich: könnte es sein, dass wir es weniger mit einer Verkindlichung als mit einer Verweiblichung aller Bereiche zu tun haben? Aber dieses Eisen ist vermutlich auch für ihn zu heiß.

  8. Eine hervorragende Analyse des „Phänomens“ Habeck.
    Allerdings würde sich eine solche in einem, auf den Prinzipien der Vernunft beruhenden, Staatswesen schon deshalb erübrigen, als Politiker seines Schlages eine darin vernachlässigbare Größe wären.
    Habeck ist somit sowohl ein Symptom des Niedergangs als er auch durch seine (Wirtschafts- und Energie)“Politik“ diesen Niedergang beschleunigt.

  9. Wieder wie gewohnt eine messerscharfe Analyse in feinstem Schreibstil, lieber Herr Wendt, gewürzt mit Sarkasmus und (Wort-)Witz. Letztere lösten ein befreiendes Lachen bei mir aus. Herr Habeck forderte seine Zuhörer auf, „Teil der Bewegung“ zu werden. Gab es das nicht schon mal? Müsste das nicht auch auf dem Index stehen? Auf jeden Fall versteht er es, viele Menschen in den Bann zu ziehen, wenn auch aus anderen (den von Ihnen beschriebenen) Gründen als die eine Unperson im vergangenen Jahrhundert.

    • Tja. Wenn die Infantilen sich nicht beständig in der Masse gleich Gesinnter wieder finden könnten, würden wohl Selbstzweifel eher die Chance haben, sich an die Oberfläche zu arbeiten.
      Deshalb haben die Massenevents, wie Bernd Zeller andeutet, einen sich selbst und solche Gesinnung bestätigenden Charakter. Ja. Und all das hatten wir natürlich schon mal – aber so weit langt halt das Reflektionsvermögen derer, die sich derart vereinnahmen lassen (ein vollkommen unbewusster Vorgang, auch das) bei weitem nicht.

  10. Und genau deshalb haben sie Grünen jeden einzelnen Tag dieser Regierung medial bestimmt. Weil in einer Ehe die Kinder omnipräsent sind. Sollte es zu einer wie auch immer Koalition kommen, wird genau das Gleiche passieren.

  11. Viele Frauen (aber auch Männer) stehen auf Habeck, weil er immer wieder betont, wie wichtig sie für die neue Bewegung seien und wie sie so – im Verbund mit ihm – doch noch gemeinsam die Welt retten könnten … ihnen also einredet, bedeutend und wichtig zu sein.

    Da fallen einem sofort Politiker ein, die es früher genauso gemacht haben.

    Nur, dass damals nicht die Welt vor dem angebliche Einfluss des bösen CO2 gerettet werden sollte, sondern vor dem angeblichen Einfluss der/s bösen …

    Anstatt „…“ kann man beliebige Feindbilder einsetzen, und schon kommt man auf den jeweiligen Politiker.

  12. Sehr unterhaltsamer Sarkasmus, der oft durchaus seine Berechtigung zu haben scheint. Die Infantillisierungsthese ist eine nicht zu verachtende Brille, die einige Dinge zu erklären scheint. Vielleicht gibts mal nen Artikel, der diese These mit dem zunächst gegenteiligen versucht in Verbindung zu bringen. Der „Entkindlichung der Kinder“. Damit meine ich das Phänomen, dass heute Kinder von ihren Eltern genderlose Namen bekommen. Der Rest ist dann Aufgabe des Babys, Kindes und pubertierenden Jugendlichens. Die gewährte Freiheit der Geschlechterwahl ist eine neue Aufgabe, die heranwachsene zu erledigen haben. Vorbei, die behütete Kindheit für eine große Mehrheit. Die Kehrseite der Freiheit ist die Verantwortung die damit einhergeht. Das kann eine große Last sein, die vielleicht etwas früh auf die kleinen Menschen losgelassen wird. Auch in anderen Bereichen lässt sich erkennen wie Kindheit „geraubt“ wird. Siehe z.B. frühe Nutzung von Fenstern zur Welt namens Social Media. Jetzt ist meine Frage ob man die zwei Thesen von der Infantilisierung der Erwachsenen und der „Adolessenzierung“ der Kindheit in eins bringen kann? Eigentlich ist es doch widersprüchlich wenn infantile Erwachsene Kindern mehr Verantwortung zutrauen, oder? Oder Treffen sich alle auf einem mittleren Niveau in dem alle Hierarchien ausnivelliert sind?
    Als (öko)logisch denkender Mensch aus einem eher linken Background halte ich die heutige grüne Partei für eine Tragödie. Wieso gelingt es nicht den simplen Gedanken durch schrittweise Verbesserung von Isolierung von Gebäuden allen Menschen nah zu bringen und schmackhaft zu machen? Es ist sowohl ökologisch als auch rein finanziell logisch, dass es sich wenn nicht in jedem Fall individuell, auf jeden Fall gesamtgesellschaftlich lohnt diese Schritte anzugehen? Völlig ohne Ideologie! Das Versagen der Regierung wird uns so alle viel mehr kosten!

    • In den USA gibt es seit einer Woche wieder nur noch 2 Geschlechter und auch keine Wahl mehr. Damit wird sich das Phänomen auch bei uns in Kürze erledigt haben. Anything goes ist vorbei!
      Auch, wenn sie sich hinter der Brandmauer noch mit Händen und Füßen dagegen stemmen.

  13. Wie ungezogene Kinder plündern die Grünen die Kasse, schmeißen laut lachend das Geld aus dem Fenster und benehmen sich wie eine Gruppe Einbrecher, die in einer alten Villa volle Mehl- und Zuckertüten überall verstreuen, johlend die alten Dielen rausreißen und im Kamin verfeuern, die Kristallgläser an die Wand werfen, mit dem Tafelsilber Fußball spielen und sich dabei ungeheuer revolutionär vorkommen. Dazu laden sie alle ein, die bei der Party mitmachen wollen und lachen sich tot, je mehr Unheil angerichtet wird. Die rechtmäßigen Besitzer der Hütte werden ausgelacht und sollen sich mal nicht so anstellen, wenn das Haus zusammenbricht. War doch nur ein Spiel, lustig, oder? Könnt ihr danach ja alles wieder aufbauen, ihr deutschen Kartoffel- Spießer. Die Gäste werdet ihr aber nicht mehr los, hahaha, da haben wir euch ein schönes Ei ins Nest gelegt, hihihi. Für uns war’s ein toller Spaß. Emilia Fester tanzt dazu.

    • Was sie schildern ist Anarchie – zumal auch Gesetzeshüter und Justiz nicht gemäß der noch gültigen Gesetzeslage einzugreifen gedenken – und die 4. Gewalt den angerichteten Zauber außer Rand und Band wohlwollend begleitet.
      Da braucht es schon einen Trump, solches wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen – und einen solchen haben wir hier bislang nicht.

  14. Die Infantilisierung dieser Gesellschaft wird erst dann enden, wenn die sie Tragenden in einer Weise (von innen oder außen) mit der Realität konfrontiert werden, die ihre physische Existenz konkret in Frage stellt und es keinen Robert Habeck mehr gibt, der das alles „wegerklärt“.

  15. Habeck versteht es wie kaum ein anderer, seine ANHÄNGER zu elektrisieren, indem er ihre kindlichen Sehnsüchte und Wunschträume bedient. Glücklicherweise unterscheidet ihn von einem (historisch) noch viel Gefährlicheren die dann doch begrenzte Reichweite, mit der seine „Gedanken“ innerhalb EINES GANZEN VOLKES verfangen.
    Das ist der einzige Trost.

  16. Eine ausgezeichnete Analyse. Aber findet sich kindliches Verhalten und Reifeverweigerung nicht auch bei Politikern (weniger bei den Anhängern) der Altparteien, wenn es um Themen wie Zuwanderung, Coronaviren, Energie-/Klimapolitik und Krieg geht? Alles Themen, bei denen (kindische) Angst eine Rolle spielt, die rationales Denken und entschlossenes Handeln verhindert.

    • Wenn man Angst vor diesen Dingen hat ohne darüber ausreichend nachgedacht hat dann ist das kindliches Verhalten,sicher.

  17. Trotz seiner intellektuell beschränkten Fähigkeiten, ist H. genuin nicht dumm. Seine Handeln speist sich aus einem Voluntarismus, der auf eine partiell hochinfantile Gesellschaft trifft. Das weiß er, hier sieht er seine Entfaltungsmöglichkeiten. Und wer weiß, vielleicht wird die Geschichte ihn mit Leuten wie Savonarola, Charles Manson oder David Koresh auf eine Stufe stellen. Und wenn er doch klüger ist als vermutet, wird er auch ein friedlicheres Ende finde als die drei Genanten.

  18. danke für diese grandiose analyse, die es wert wäre, noch ausführlicher in ein buch überführt zu werden. einiges war mir klar, z.b. dieser ingantile opferkult. erwachsen zu sein bedeutet, verantwortung für sein leben und das der ihm schutzbefohlenen, wenn vorhanden, zu übernehmen.

    • lies doch einfach Habecks neuestes Schmachtwerk. Das reicht um zu sagen „es bedarf keiner weiteren Worte“
      Fazit:
      mehr Schein als Sein und
      Wort und Tat sind soweit auseinander wie Sonne und Pluto

      • lies doch einfach Habecks neuestes Schmachtwerk.
        naja, das wird es in wenigen monaten gebraucht zum ramschpreis erhältlich sein…
        nein danke, auch nicht geschenkt, das ist echte schwurbelei.

  19. Man unterschätze nie den Ehrheiz eines Emporkömmlings, der gedemütigt wird.
    Dass man Baerbock als Kanzlerkandidaten ihm vorgezogen hat, hat ihn schon gekränkt. Mehr noch, dass sie ihn in dem legendären Gespräch vor den Wahlen 2021 als Schweinebauern hingestellt hat, um selbst als Völkerballrechtlerin zu glänzen.
    So was prägt und motiviert auch und gerade Menschen, die von ihrer Kompetenz in keiner Weise für Berufe und Ämter geeignet sind.

  20. Habeck ist der schlechteste Wirtschaftsminister den Deutschland je hatte. Der erste Wirtschaftsminister der unserem Land mehr geschadet hat wie kein anderer vor ihm. Er hat viele Firmen in die Insolvenz getrieben und noch mehr Arbeitsplätze vernichtet. Deshalb gehen ich eher davon aus, dass sich in seinen gefüllten Hallen besonders viele Personenschützer im Dienst befinden. Wer diesem Mann jemals zugehört hat der zweifelt an seinem Verstand.  

  21. In den 1980er`n hatten Konsumgüterindustrie und Handel die „jungen Alten“ auf dem Schirm, heute sind es halt die infantilen Erwachsenen. Mit dem Unterschied allerdings, das Letztere das Land unter dem Applaus der Ersteren in die Grütze fahren, aber nicht wieder daraus bringen werden.

  22. Applaus Applaus Applaus..!! Ihre Faehigkeit exakt zu beobachten ist grandios! Und das dann auch noch zu Papier zu bringen.
    Eine Frage haette ich doch noch, wer ausser den ohnehin „Verlorenen“ soll der noch in irgendeiner weise beeindrucken?

  23. Eine sehr gut analytische Zusammenfassung des Robert Habeck. Eine elementare Ursache für diesen „Übermenschen“ mit Eigenschaften des Größenwahns besteht darin und wurde übersehen, dass er kein Christ ist und ihm somit das Wichtigste fehlt, der Glaube an Gott. Jeder gläubige Christ weis, dass er Fehler und Schwächen hat und sich irren kann und gerade deshalb von Gott geliebt wird. Dieses Gottvertrauen fehlt Robert Habeck vollständig und das ist die eigentliche Ursache seines Getues. Demut geht ihm völlig ab, eine der wichtigsten Eigenschaften jedes Christen. Wir können für ihn beten, vielleicht bleibt er uns dann erspart und wird von Gott gerettet.

    • Um zu erkennen, dass man selbst fehlbar ist, braucht man keine Religion. Nennt sich Selbstreflexion. Das Bestreben, das eigene Denken und Handeln einer kritischen Bewertung zu unterziehen. Ist übrigens viel nachhaltiger, als sich bei Verfehlung einfach auf die Liebe Gottes zu verlassen.
      Den Beweis treten fast tagtäglich Menschen mit Messern an, denen es an vielem, aber ganz gewiss nicht an Gottvertrauen mangelt.

  24. Ins Politische gewendet, kommt noch etwas ebenso Erklärungsbedürftiges hinzu:
    Der größere Koalitionspartner wird sozusagen zum Mehrheitsbeschaffer für den kleineren Grünen.
    So können die Grünen ganz unverhältnismäßig überall ihre Agenda durchsetzen.
    Es müssen mehr als bloß machtpolitische Erwägungen sein, die die anderen – bis auf eine – „ergrünen“ lassen

  25. Wie immer Herr Wendt: Treffer, versenkt. Und das macht Habeck so gefährlich, für wie ich ihn halte: seine Hybris, sein Charisma und die regressive Bedürftigkeit seines Publikums.

  26. Ich weiß nicht mehr wer, aber ein weitsichtiger Mann hat dies als die demokratische Krankheit bezeichnet. Soll heißen, wenn die Mehrheit nicht aus respektvollen, disziplinierten, fleißigen, friedlichen und dem Gemeinwohl verpflichteten Wählern besteht, sondern aus scham- und,respektlosen, faulen, undisziplinierten und gewaltbereiten Egoisten, dann führt die Demokratie zu der rot-grünen Despotie, wie sie sich gerade sich gerade in Deutschland abzeichnet. Deshalb durften in den antiken griechischen Stadtstaaten auch nicht alle, sondern nur untadelige, dem Gemeinwohl verpflichtete Bürger wählen.

  27. Grandioser Text!
    Habecks Kinderland (=Deutschland) wird durch ihn systematisch abgebrannt und seine Huldiger wollen es nicht wahrhaben.

  28. Ein wirklich großartiger Artikel. Danke dafür an den Autor. Als alte weiße Frau fragt man sich ja schon, wie es sein kann, dass dieser Mann nach der hundertsten Insolvenz, der nächsten Nachricht über das sinkende Wachstum in Deutschland oder der Abwanderung einer weiteren Branche nicht befürchten muss,als Verantwortlicher befragt zu werden. Seine Fans geben sich zufrieden mit Sinn befreiten Sätzen, zusammen gekniffenen Augen und Norweger Pullover.
    War es Trump,der sagte : der gesunde Menschenverstand muss wieder die Oberhand gewinnen. Dem stimme ich zu, denke allerdings,dass das Habecks/ Baerbock Klientel verloren ist, um sich diesem zu bedienen.

  29. Dem Philosophen Habeck kann man nur lateinisch antworten:
    „si tacuisses philosophus manssises“
    (hättest du geschwiegen, wärst du Philosoph geblieben)

  30. Da Fremdbild und Selbstbild bei all denen irre weit auseinander klaffen und sie ihr Verhalten demgemäß nicht reflektieren können (wie zu viele der illegal hier Anwesenden auch), bemerken sie von all dem, was sie anrichten, gar nichts. Schlimm!
    Danisch brachte gestern eine Betrachtung, die das bestätigt: „Ein KATASTROPHALER Auftritt von #Habeck bei einem ZDF Komiker. Habeck schafft es nicht einen einzigen klaren Gedanken zu seiner Wirtschaftsstrategie für Deutschland zu formulieren. Der Untergang“ https://x.com/DrLuetke/status/1883048323634130992

    • Ja, so sollte ein Interview aussehen. Hier erkennt man, dass Habeck nicht rechnen kann und meint, über unendliche Gelder für Subventionen zu verfügen. Als im Herbst bekannt gegeben wurde, dass über gerade mal eine Handvoll von Unternehmen 7-8 Milliarden Euro Subventionen zwecks Förderung grünen Stahl ausgeschüttet werfen sollen, weil sich dieser absolut nicht rechnet und nie rechnen wird – nin ich zusammengezuckt. Diese Unternehmen sollen der Anfang sein einer nicht endenden Lidt von Firmen und Konzernen, die Habeck zwecks Unstellung vermeintlich klimaschonender Produktionsprozesse zu subventionieren gedenkt. Die schiere Zahl ist der reinste ökonomische Selbstmord und man fragt sich wofür sich Deutschland vernichtet, wenn es indem USA, China, Indien, Russland etc…etc…. „drill, drill, drill lautet. Ein versüßter Umzug in diese Länder ist allemal die rationalere Vorgehensweise. Umso extremer Habeck die Realitäten ausblendet, umso ferner rückt sein Klimaziel. Am Ende sind wir arm und die einst vergleichsweise modernen Produktionsanlagen- und Standards durch indische, chinesische, russische, lateinamerikanische oder Trump-Standards ersetzt.

  31. Sehr gut beschrieben!
    Aber was sind die Ursachen dieser Infantiisierung der Gesellschaft? Ist das gewollt? Eine solche Gesellschaft ist doch dem Untergang geweiht. In sehr armen Ländern verhalten Kleinkinder sich vernünftiger als hierzulande manche Erwachsene. Dort geht es oft ums nackte Überleben. Ein derart reflektiertes und meines Erachtens übertrieben behütendes Konzept von „Kindheit“ wie hierzulande gibt es dort nicht. Aber wann und warum hat das hier angefangen? Mit dem Dadaismus und dem Surrealismus? Diese Kunstformen sollten den Ekel vor der Brutalität im 1. Weltkrieg ausdrücken und eine Bewegung sein, die sich für Frieden einsetzt. Heute sind die Grünen Kriegbefürworter übelster Sorte.
    Oder liegt es an der Auflösung tradierter Lehensformen? Jeder kann und muss zugleich wählen, wie und wo er leben möchte. Vielleicht sind die Menschen damit überfordert und sehnen sich nach einem Robert Habeck?
    Mir persönlich gefällt Habeck nicht. Aber wenn die Grünen so einen wie Pete Hegseth aufbieten, dann stehe ich bei denen ergriffen in der ersten Reihe 😉
    Schönen Sonntag an alle Leser und Autoren.

    • Oder liegt es an der Auflösung tradierter Lehensformen? Jeder kann und muss zugleich wählen, wie und wo er leben möchte. Vielleicht sind die Menschen damit überfordert und sehnen sich nach einem Robert Habeck?

      Da ist was dran – die Auflösung tradierter Lebensformen. Entweder haben die Eltern für ihre Kinder keine Zeit mehr, weil sie nur noch die „Karriere“ im Sinn haben und dann zwar soviel Geld haben, locker eine teure private „Nannie“ bezahlen zu können oder beide Eltern MÜSSEN arbeiten, um sich und die Familie finanziell über Wasser halten zu können und stecken ihr Kind dann in „staatliche“ Obhut. In beiden Fällen verkümmert die Keimzelle jeder Gesellschaft, die Familie, immer mehr. Wo dann Werte wie kritisches Denken, Liebe, Geborgenheit, soziales Miteinander, gegenseitige Rücksichtnahme, seelischer Halt, Vorbildfunktion, Erziehung zur Selbständigkeit und Verantwortung etc. immer mehr verloren gehen.

      Und ja, das ist leider so gewollt – Stichwort „Great Reset“. Möglichst viele gleichförmige Menschen „heranzüchten“, die jeglichen Halt verlieren und sich dann an jeden Strohhalm klammern, der sich ihnen bietet, und sei es nur ein Herr Habeck oder alles dann glauben, was ihnen der „Haltungsjournalismus“ vorbetet.

      Und damit kann man dann wunderbar die Massen steuern wie Zombies…

  32. Passt wie die Faust aufs Auge zur Charakteristik der grünen Seele, excellent beschrieben von Alexander Wendt in TE vom 26.01.25: „Der Siegestor – eine kurze Erfolgsgeschichte des Robert Habeck“

    • Der Siegestor ist für mich bereits das Wort des Jahres.

  33. Kluge Analyse. Die Infantilisierung der Gesellschaft und der Politik bemerke ich seit geraumer Zeit ebenfalls. Aber so klug zusammengefasst habe ich das Phänomen noch nirgendwo anders gefunden. Vielen Dank!

    Gegenmittel? Da die Infantilen sich ja äußerst wohlfühlen und Infantilität zudem als höchste und moralisch zwingende Lebenserfüllung ansehen, ist da kurzfristig nichts zu machen. Ändern kann sich das erst, wenn sie mit diesem Stil hart auf dem Boden der Realität aufprallen. Das wird noch dauern.

    • Es kommt ja dazu, dass sie meinen, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben – und derart auftreten.
      Beispielhaft Baerbock – überall auf der Welt.
      Mit solchem Feedback:
      Nach dem: Qin Gang, chinesischer Außenminister, gab Baerbock am 14. April 2023 noch den Hinweis, rational vorzugehen, wie es chinesische wie deutsche weise Männer, Konfuzius und Laotse sowie Kant und Hegel, vorgaben – aber wurde der Ausschnitt aus der damaligen PK in Peking in Deutschland überhaupt jemals gezeigt? https://twitter.com/CGMeifangZhang/status/1646923199844868096
      Nichts ist passiert seitdem – wiewohl das nur ein schlimmes Feedback von mehreren aus aller Welt gewesen ist.
      Nun ja. Denn als „Hempel“ erkannte Putin solche bereits Anfang 2024 im Interview mit Tucker Carlson – und seitdem hat er sich nie in einem anderen Sinne mit unserer Regierung beschäftigt als in diesem. Damals sprach er von „highly incompetent people“ – und dass er gar nicht wüsste, mit wem er reden solle und wer die Verantwortung trägt. Nicht nur in Deutschland.
      Dieser Tage veröffentlichten sie erneut: „I ask my colleagues, my experts, what is lacking in Europe right now. And the answer is that they lack brains.“ https://x.com/WallStreetSilv/status/1854983321597456578
      Und aus den USA: „For the past 100 years, Germany is known for having the most talented engineers and the absolute dumbest elected leaders on the planet.“ https://x.com/WallStreetMav/status/1857755498961056043
      .
      „Beratungsresistent“ ist übrigens auch eine schöne Wortschöpfung hinsichtlich dessen! Zumal die ausgesuchten „Berater“ wohl auch in die von dem Russen eröffnete Kategorie fallen dürften.
      Denn nichts ist passiert seitdem – stattdessen weiten sie das Unglück über Deutschland und die Deutschen über alle Chargen und Subalterne immer weiter aus.
      Wobei Schopenhauer sich wohl schon mit ähnlichem konfrontiert gesehen haben muss:
      „Ich lege hier für den Fall meines Todes das Bekenntniß ab, dass ich die deutsche Nation wegen ihrer überschwenglichen Dummheit verachte, und mich schäme ihr anzugehören.“

  34. Und was kann man als Normalbürger gegen einen wie Robert Habeck tun?

    Man muß sein Gehabe und Getue ironisch und satirisch überdrehen und ihn lächerlich machen. Viel ist da gar nicht zu tun. Es ist schließlich auch lächerlich, jedenfalls für den gewöhnlichen Betrachter. Bei seinen Anhängern wird man darob wegen Haß und Hetze Wut auslösen, wie immer, wenn man religiöse Bräuche ins Lächerliche zieht. Aber das macht nichts. Wichtig ist, daß man diejenigen am Rand der grünen Partei, die noch nicht ganz verloren sind, davon abhält, auf den Sekten-Guru hereinzufallen. Ich fände es einen schönen Erfolg, wenn es gelänge, die Grünen bei den Bundestagswahlen unter die 10-Prozent-Marke zu drücken.

  35. Gedanken die ich schon lange hege, seit Habeck sich in die öffentliche Politik begeben hat. Der Irrsinn liegt nicht im Irrsinn Habecks, sondern der Irrsinn liegt in der devoten Haltung der Öffentlich-Rechtlichen, die diesem narzisstisch veranlagten Typen untertänig gefolgt sind.
    Habeck ist ein Produkt einer Nachwuchsgeneration im Journalismus, der ebenso infantil wie wirklichkeitsfremd ihre Sendung über Äther und Zeitungspapier in eine fast völlig gespaltene Gesellschaft verbreiten konnten.

    Umerziehung. Darum geht es den Infantilisten.

    Der Journalismus als Träger und Verbreiter von Nachrichten, die unterschwellig auch Meinungen initialisieren, was genau die Absicht der staatstreuen Medien ist, hat sich weitestgehend zur Grün-affinen dogmatisch geprägten Lehre eines Habeck bekannt. Die „Klimakatastrophe“ als Katalysator für ‚German Angst‘ und Steuerung über Panikmache in Richtung des Grünen Dogmatismus.

    Grüne sind Sektierer! Mit Umwelt- und Klimaschutz hat ihre Ideologie nichts, aber auch gar nichts zutun.

    Der „Ökosozialismus“, der nur eine Vorhalte und Täuschung für ein ganz andere Zielsetzung ist, der diktatorische Sozialismus, getarnt als angeblich unbedingter Wille und unermüdlicher Einsatz für das Klima, das sich durch den CO2-Schwindel unterfüttert wird.

    Und ja, da kommt so ein Weltpolitiker wie Trump um die Ecke und Habeck und seine Sekte laufen Gefahr, dass ihr schönes Kartenhaus der Deutschland-Transformation in eine Wirtschafts- und Wohlstandsruine in sich zusammenfällt.

  36. Das mag alles sein. Der Hauptgrund für Habecks Erfolg ist aber viel einfacher: Die Weiber stehen auf ihn! Er ist ein Womanizer und kann machen und sagen, was er will – die Frauen in seinem Umfel fahren auf ihn ab. Angefangen von Annalena, die ihn auf offener Bühne anflirtet, „Journalistinnen“ wie Caren Miosga oder Melanie Amann, die ihn anhimmeln statt zu interviewen, bis hin zu vielen Wählerinnen, die auch davon träumen, von ihm auf dem Küchentisch „geduzt“ zu werden.
    Ich erkenne zahlreiche Parallelen zu den Dreißiger Jahren wieder, als auch viele Frauen dem Eros eines einzelnen Mannes anheim gefallen waren, was sie später nie zugeben wollten.
    Manchmal sind die Dinge viel einfacher und basaler und auch ohne Bruckner erklärbar…

    • Sehe ich auch so. Fühle mich da an das hysterische Gekreische der Frauen beim Auftritt ihrer Pop-Idole erinnert. Mehr oder weniger perfekte Performance vor laufender Kamera und ständige Wiederholung in den staatstreuen (Mainstream-) Medien tun dann ihr Übriges. Hinzu kommt, dass Männer mit Macht schon immer eine Faszination auf Frauen ausgeübt haben. Und das trotz heutiger Emanzipation. Beruhigend ist, dass die Wirkung von bestimmten „sexbombs“ mit zunehmenden Alter nachlässt 😉

    • das ist ergänzend so, aber es sind auch viele männer dabei und die sind nicht alle schwul. die obige analyse geht ja über das thema habeck weit hinaus, er ist hier nur ein symbol.

  37. Das ist richtig, gilt aber nur für die eigene Blase. Die Bedeutungslosigkeit wird kommen.

    • Ja. Hoffentlich aber nicht erst nach dem wiederholten Untergang der Welt, die uns lieb und teuer ist.

  38. Ein sehr gedankenreicher Artikel, danke dafür. Vielleicht sollte man noch ergänzen, daß diese süßliche Infantilität einhergeht mit giftigster Aggressivität gegenüber allen, die nicht zur eigenen Blase gehören. Auch stellt sich die Frage, wie eine derartige Deformation tatsächlich gut 12% der Bevölkerung befallen konnte. Was sind das für Leute, die nach dem neuerlichen Massaker in Aschaffenburg nichts Wichtigeres zu tun haben, als “ gegen Rechts und für mehr Bunthheit“ zu demonstrieren. Also dafür, daś man auch weiterhin (irre) Mörder ins Land läßt und alles tut, um deren Ausweisung zu hintertreiben.

    • Nicht der Bevölkerung, der Wähler. Und das sind nochmal weniger als die Wahlberechtigten.

  39. Richtig dürfte die Beschreibung „KURZE Erfolgsgeschichte“ sein. Die Hallen werden im Wesentlichen von der Stammwählerschaft gefüllt. Da darf man kaum auf eine Besinnung hoffen, die sind wie sie sind. Wie die Grünen auf einen größeren Teil der Gesellschaft wirken, kann man jüngst an der Diskussion über das „Grinsebild“ von der Demo gegen Rechts, anlässlich Aschaffenburg erkennen. Bedauerlich ist, dass eine Partei mit einem Zuspruch von ca. 14 %, bei einer Wahlbeteiligung von ca. 76%, diese wichtigen Positionen z.B. wie Wirtschaft und Außenministerium begleiten kann. Besonders in diesen Zeiten. Da ich selbst nicht von allen Sachverhalten etwas verstehe, schaue ich mir die Biografien der Akteuere an. Ergänzt von etwas Menschenkenntnis aus der Lebenserfahrung, welche in der Bewertung der Selbstdarstellung, der Kandidaten und Parteien oft hilft. Damit kommt man schon sehr weit und genau deshalb gehe nicht in diese Hallen.

  40. Lieber Herr Wendt,
    das ist meiner Meinung nach die beste und brillianteste Analyse von kind-erwachsenen Persönlichkeiten und der zugrundeliegenden tieferen Ursachen für das Zustandekommen eines zerstörerisch wirkenden Teiles unserer Gesellschaft – ich habe Ihre Beschreibung noch nie in dieser Art so gehört. Ihre Charakterisierung ist ein wahres Meisterwerk der Analytik. Man könnte in den öffentlich rechtlichen darüber einen ebenso brillianten Dokumentarfilm mit 60-90 min Länge drehen, in dem all die angeführten Beispiele vor Augen geführt werden. Man wird ja wohl noch träumen dürfen…

    • ich schliesse mich an, dieser text sollte die grundlage eines buches und einer dokumentation werden. ich habe selten einen text mit mehr erkenntnisgewinn gelesen, absolut brilliant, auch rhetorisch. wie wohltuend ist es, dass es noch kritische intellektuelle solchen formats gibt.

  41. „Habeck beklagt,daß wirkungsvolle Maßnahmen nicht umgesetzt werden können,weil Theo Waigel anno dazumal die Schuldenbremse auf 60% gesetzt hat“„Die von Habeck attackierte Schuldenbremse hat erst im Jahre 2013,15 Jahre nach meinem Amtsende als Btm,Eingang in das Grundgesetz gefunden“Ausschnitt aus einem Leserbrief von Theo Waigel.Habeck hat Wirtschaft mit Cum Looser bestanden.

  42. In einem geschlossenen, hierarchischen System wird jeder so lange befördert, bis er auf der Position seiner maximalen Inkompetenz angekommen ist.

  43. Welch ein grandioser, inhaltsschwerer Artikel, dem man bei gründlichem lesen und nachdenken folgen und schlussfolgern kann, genau so ist es. Deshalb sind erwachsene Menschen wie Trump, Musk, Milei, Orban, Weidel und weitere so ein unfassbarer Greul für die Grünen aber auch für die Tausende die jetzt wieder aufmarschieren um gegen genau jene zu protestieren!

  44. Robert Habeck ist berauscht von der eigenen Großartigkeit, that’s it. So einen Herrschertypus gab es schon Mal zuhauf in der deutschen Geschichte. Ich komm‘ nur gerade nicht drauf, wann das war. Die hatten auch große Fanblasen. Damals war die Erwachseneninfantilität aber nicht so das große Thema. Sie haben aber Recht die Sichniedlichmacherei grüner Politessen ist abstoßend.

  45. Ok, danke für die Analyse. Aber was kann man machen? Was ist die Gegenstrategie? Den puerlien Teil der Gesellschaft wird man kaum beeinflussen können….

  46. Da kommen einem Vergleiche ins Kopfkino!
    Damals wurde mit dem aufkommenden Rundfunk gespielt, heute mit KI und youtube et al.

  47. Habeck ist doch nicht alleine da! Auch Scholz spricht vor vollen Hallen, Merz auch.
    Doch ein Bad in der Menge gibt es nicht und schon gar nicht da, wo die Politik
    der Mitte gewirkt hat und gut bezahlte Arbeitsplätze reformiert/ erneuert/ umstrukturiert hat , man kann auch sagen „weg-gewokt“ hat.
    Es bleiben im Fall der Grünen stramm links sozialisierte und subventionierte
    Gruppen.
    Erkenntnis käme für die Kinder und Enkel der DDR-Mentalität einer Selbstauf-
    gabe gleich. Bevor die Jünger/ innen sich ändern, ruinieren diese Leute lieber die Zukunft.
    Die ANDEREN Anhänger sind in der Subventionsbranche . Der Asylindustrie
    oder , Windschwindelei.
    Diese Leute haben sich quasi selbst heiliggesprochen. Betet sie an und die
    darauffolgende Armut wird euere Belohnung sein!

    Wer den letzten, großen, westlichen Kriegsverbrecher lediglich kritisch ( Baerbock / Kissinger) sieht, als Friedenspartei Russland den KRIEG erklärt und das dümmste von allen den Leuten verklickert, das Klimaziel (unbestimmter Begriff) alleine erreichen zu können, ist bis zum letzten Atemzug verlogen und lenkt von den wirklichen Zielen dieser Leute ab.
    Merke! Solange das CO2 nicht in Deutschland entsteht, ist es gutes CO2 und Dummheit tut nur denen weh, die den Dummen folgen!
    Bis dahin und Heil dem Klima!

  48. kindische Weicheier und Versager die permanent ihre Selbstzweifel als Markenzeichen präsentieren , regieren dieses Land.

  49. Hitler und Habeck sind der gleiche Phänotyp.
    Warum zog Hitler die Massen an? Warum waren es vor allem Frauen, die sich hingezogen fühlten. Warum gilt dies für Habeck? Beides waren und sind Ideologen, die für Zerstörung standen oder stehen. Rational hätte niemand Hitler oder Habeck wählen dürfen. Die Weimarer Republik trug ebenfalls infantile Züge, siehe den DaDaismus. Habeck wird auch sein Schicksal erleiden.

  50. Ausgezeichnet. Vor allem schaetze ich, dass der Autor der letztlich entscheidenden Psychologie, der Funktionsweise des menschlichen Gehirns, die Ehre gibt, was gerne zu kurz kommt und in den bekannten “ warum nur – Fragen“ gipfelt, und sich wieder einmal als präziser Beobachter und Beschreiber zeigt. Allerdings, womit wir bei der „Loesung“ waeren, zeigt der Ausschnitt ueber die Funktionsweise der Figur Habeck, weitere Personen waeren hier zu ergaenzen, dass es mit einer “ Wende“, einer politischen Wende qua Wahl, sehr schwierig werden wird. Genauer gesagt eher unmoeglich. An der Verfasstheit des deutschen homos, nicht nur seiner Infantilitaet, kommt niemand vorbei. Die Prozentsaetze sind das dokumentierte, konkludente Ergebniss dieses Befundes und “ luegen“ nicht.

  51. Ich hoffe nach dem 23. Februar auf diese Durchsage: „Achtung, Achtung! Der kleine Robert möchte von seinen Eltern am Bällebad abgeholt werden!“

  52. Wir hatten doch schon einmal so einen, dem viele mit hurra zugestimmt hatten, wie hieß der noch gleich?

    • Ja. Gehofft hat man aber auch, dass, weil der Bürger Zugriff auf soziale Medien hat und letztendlich doch als so was wie gebildet galt, so was nicht mehr vorkommen würde.
      2015 hat mich eines besseren belehrt.
      Hannah Arendt hat das mit den Intellektuellen von damals bei Günter Gaus betrachtet: „Die Intellektuellen gingen ihren eigenen Einfällen in die Falle“.
      https://www.youtube.com/watch?v=ykVcQ-3MNbQ&ab_channel=PhilosophieKanal
      .
      Tja. Und nun halt wieder. Habeck, Baerbock – eigentlich unglaublich, nach dem, was Arendt uns hier mitteilt.
      Schlimm, wie die Masse wieder am Haken hängt und nicht erkennen will, dass der Feind im Lager schwarzrotgrüngelblinkswahrscheinlichFW zu finden ist – und die lange Diffamierten tatsächlich als Einzige das Ruder eventuell noch einmal herum reißen können.

  53. Zwischen Trump und Habeck gibt es sehr wohl eine Gemeinsamkeit: ihr gigantisches Ego. Allerdings: Trump zelebriert es ganz offen, Habeck versteckt es hinter dem Wuschelkopf eines bescheiden wirkenden Gefühlsmenschen.

    • Das Ego von Trump dürfen Sie suchen, wenn sie mal betrachten, wie der Mann Umgang mit anderen hat – was in der Presse hier halt so gut wie nicht vorkommt.
      Zudem wird er nicht nur ein Werk hinterlassen, wenn er dereinst gehen muss – während der andere als „Ruinator“ sich verteidigen müssen wird.

  54. Wir sind zu einem Staat geworden, der vor schwerer Kriminalität kapituliert, aber mit Hausdurchsuchungen antwortet, wenn ein Trottel Schwachkopf genannt wird. Jedes Land hat die Politiker, die es verdient.

  55. Was ich von durchschnittlichen Grünen, z.B an Wahlkampfständen, wahrnehme ist: Personenkult (der liebe Robert, die liebe Anna Lena) . Dann verliebt sein in Windräder und Solardächer. Schuld an Problemen sind andere (Putin oder CDU oder AFD). Der Glaube, das alles immer besser wird, wenn wir nur mehr Windräder bauen. Mehr in den Köpfen ist nicht.

    • Wo soll das auch herkommen? Zum Glück endete meine Schulzeit schon vor über 45 Jahren, so dass ich nicht mehr in den „Genuss“ links-grün-sozialistischer Bildung kam. Ein paar frühe Versuche eines Antiatomkraftlehrers haben wir saubeer und zielsicher abgebügelt. Der Vater eines Klassenkamerades verdiente in Atomkraftwerken (Biblis und Phillipsburg) als Ingenieur sein Geld. Da hatte der „Herr Lehrer“ schlechte Karten bei der Argumentation!

  56. Einen treffenderen Text zu Habeck und den Grünen habe ich noch nie gelesen!

  57. Wau – gut gebellt und auf den Punkt gebracht! Mit echtem Biss – mein Respekt! Realitätsverdrängung, pure Naivität, Unwissendheit und infantilistisches Gehabe sind geradezu pathognomisch für die moralisch aufgeladene grün lackierte sozialistische Weltanschauung und ihre Protagonisten. Die 68‘er und ihre Gefolgschaft sind in der Tat für immer verblendet und Gefangene ihrer Ideologie, Habeck ist wohl derzeit ein besonders gutes Beispiel für beschränktes Denken, seine Jünger werden ihm hoffentlich ebenfalls rasch in die Bedeutungslosigkeit folgen…

    • Natürlich: Ganz Deutschland ist mit voller Kraft dabei, in die vollkommene Bedeutungslosigkeit abzustürzen. Und das ist längst unumkehrbar. Bestellt von der überwältigenden Mehrheit der Souveräne dieser Republik.

    • Die 68′ Bewegung habe ich als Beteiligter als janusköpfig erlebt, einerseits in der Tat entstand zu dieser Zeit beginnend aus ursprünglich stalinistisch-maoistischen KG Gruppen die grüne Bewegung, andererseits war es aber auch der Bruch mit der Adenauer-Globke Zeit, der eine echte Abrechnung mit der SS Zeit und deren noch lebenden, die Gesellschaft bestimmenden Kräfte erst ermöglichte.

  58. Danke für diese kurze Weiterbildung über die Ursachen verstärkter Inanspruchnahme von psychotherapeutischer Betreuung.

Einen Kommentar abschicken