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Parteiausschluß

Sarrazin: „Volle Übereinstimmung mit dem SPD-Programm“

31.07.2020

| Lesedauer: 19 Minuten
Thilo Sarrazin wurde aus der SPD ausgeschlossen. Dazu hatte er ein Papier vorgelegt, das die Übereinstimmung mit dem gültigen Programm der SPD dokumentiert. Sarrazin sieht im Ausschluß ein "abgekartetes Spiel", der Ausschluss sei von vornherein festgestanden.
Thilo Sarrazin:

Das Hamburger Programm der SPD und der Inhalt des Buches Feindliche Übernahme (Zitate der SPD, auf die sich Sarrazins Erwiderung beruft, in kursiv)

Die Landesschiedskommission wirft mir in ihrer Urteilsbegründung vor, die Äußerungen in meinem Buch „Feindliche Übernahme“ stellten „einen erheblichen Verstoß gegen Grundsät- ze der Partei“ dar. Zum „Beleg“ stellt sie auf S. 7 f. der Urteilsbegründung einige Zitate aus dem Hamburger Programm zusammen. Die Überprüfung der zitierten Passagen ergab, dass die Zitierweise des Begründungstextes aus dem Hamburger Programm nicht an allen Stellen exakt und teilweise unvollständig ist.

Die Urteilsbegründung unterstellt mir, ich hätte in der mündlichen Verhandlung selbst bekundet, dass ich die Grundsätze des Hamburger Programms als für mich nicht verbindlich erachte, denn auf ausdrückliche Nachfrage hätte ich nur erklärt, ich stünde zum Godesberger Grundsatzprogramm. Das ist falsch, tatsächlich habe ich wörtlich ausgeführt, dass ich zu den Grundwerten des Godesberger Programms Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität stehe. Zum Hamburger Programm habe ich mich in der mündlichen Verhandlung gar nicht geäußert. Das war in Bezug auf die Grundwerte auch nicht nötig, denn auch im Hamburger Pro- gramm sind wie im Godesberger Programm unverändert die Grundwerte Freiheit, Gerech- tigkeit und Solidarität aufgeführt.

Die Behauptung in der Urteilsbegründung, mein Buch widerspräche den im Hamburger Pro- gramm aufgeführten Grundsätzen, trifft nicht zu. Ein diesbezüglicher Beweis wurde nicht erbracht.

Der Antragssteller greift diese Behauptung zuletzt in seinem Schriftsatz vom 1. Juli 2020 auf und ergänzt dies mit den Anwurf, ich hätte einen erheblichen Verstoß gegen den im Hamburger Programm niedergelegten Grundsatz der Solidarität begangen.

Nachdem die Landesschiedskommission bei ihrer Urteilsbegründung zentral auf einen an- geblichen Widerspruch meines Buches zum Hamburger Programm abstellte, habe ich dessen Aussagen und programmatische Vorstellungen im Hinblick auf die in meinem Buch ange- sprochenen Themen systematisch ausgewertet und die einschlägigen Programmsätze mit den Aussagen und Analysen des Buches abgeglichen. Das Ergebnis ist, dass mein Buch in voller Übereinstimmung mit den einschlägigen Grundsätzen des Hamburger Programms steht. Dies wird im Folgenden anhand der entsprechenden Aussagen des Hamburger Pro- gramms im Einzelnen belegt. Zunächst kommt immer in fett/kursiver Schreibweise das ent- sprechende Zitat aus dem Hamburger Programm. Dann folgt der Nachweis, dass mein Buch dazu nicht im Widerspruch steht.

S. 8:

Wir erleben, dass Staaten zerfallen, Brutstätten für Anarchie und Terrorismus entstehen, religiöse und politische Fundamentalisten die Welt willkürlich in Gut und Böse teilen.

Volle Zustimmung. Auf S. 99 ff gehe ich auf den Staatszerfall in der islamischen Welt ein. Auf S. 233 ff. und S. 346 ff. befasse ich mich mit religiösem Fundamentalismus und Terror. Keine der dort getroffenen Sachaussagen wurde vom Antragsteller und seine Gutachterinnen bestritten, widerlegt oder auch nur angesprochen.

S. 11:

Die Menschen haben es selbst in der Hand, ihre Zukunft friedlich, gerecht und solidarisch zu gestalten.

Volle Zustimmung. Allerdings können Menschen durch den Einfluss von Kultur, Religion oder Ideologie bei ihren Wahlentscheidungen auch behindert bzw. in eine falsche Richtung gelenkt werden. In meinem Buch betone ich an verschiedenen Stellen immer wieder, dass Ein- flüsse von Kultur, Religion und Ideologie auf das individuelle Verhalten einen statistischen Charakter haben und keinen Rückschluss auf den Einzelnen zulassen. Ich schreibe aber auch: „Die individuelle Erzählung hilft nur begrenzt, denn es gibt sowohl negative als auch positive Beispiele in großer Zahl. Entscheidend ist das Verhältnis der Zahlen, ihr positiver oder nega- tiver Trend, die Gefährlichkeit negativer Erscheinungen, die Wahrscheinlichkeit endogener Veränderungen und die Möglichkeit, Veränderungen exogen zu bewirken.“ (S. 21)

Ausdrücklich betone ich immer wieder, dass auch liberale Interpretationen des Korans mög- lich sind und sage dazu: „Bei den Vertretern liberaler Positionen der Koran-Interpretation handelt es sich zumeist um Publizisten und Islamwissenschaftler, die im Westen leben. … Solche Stimmen sind auch unter den Muslimen in Deutschland und der westlichen Welt Au- ßenseiterpositionen, in großen Teilen der islamischen Welt könnten sie ihre Interpretationen ohne Gefahr für Leib und Leben gar nicht vorbringen.“ (S. 55) Der Antragsteller und die Gut- achterinnen haben die von mir aufgeführten Fakten, die dieser Analyse zugrundliegen, we- der widerlegt noch haben sie ihnen widersprochen.

Weil ich der Überzeugung bin, dass Menschen ihre Zukunft selber in der Hand haben, rufe ich die Muslime ausdrücklich auf, sich einer liberalen Interpretation ihrer Religion zuzuwen- den. Ich schreibe: „Die geistige Reform des Islam ist eine Aufgabe der Muslime. Der toleran- te, mit Demokratie und Pluralität kompatible Islam ist bisher in der islamischen Welt ein Pro- jekt kleiner Minderheiten. Außer den Büchern einiger islamischer Intellektueller in Europa gib es dazu wenig. Die weitere Entwicklung zu einem liberalen, mit der Moderne und der Demokratie kompatiblen Islam hängt von den Muslimen selber ab.“ (S. 425) Wohlweislich haben der Antragsteller und seine Gutachterinnen diese Aussage weder zitiert, noch haben sie ihr widersprochen.

S. 13:

Wir begrüßen und achten persönliche Grundüberzeugungen und Glaubenshaltungen. Sie können niemals Parteitagsbeschlüssen unterworfen sein.

Volle Zustimmung. Zu solchen persönlichen Glaubenshaltungen und Grundüberzeugungen gehören religiöse Überzeugungen, aber auch die strikte inhaltliche Ablehnung einer Religion. Dazu gehört die Möglichkeit, Marxist zu sein, aber auch die strikte Ablehnung des Marxismus. Auch die Möglichkeit des überzeugten Atheismus gehört dazu. Jede Religion oder politische Ideologie definiert sich durch die Abgrenzung gegen andere ihr widersprechende Glaubensinhalte, das gehört zu ihrem Wesensgehalt. Die Schriftsätze des Antragstellers und der von ihm herangezogenen Gutachterinnen vermitteln den Eindruck, als ob die grundsätzliche kritische Auseinandersetzung mit dem Islam und die Untersuchung seiner kulturellen und soziologischen Wirkungen mit den Grundsätzen der SPD nicht vereinbar sein solle. Das wird vom Text des Hamburger Programms in keiner Weise getragen. Da alle Religionen gleichbehandelt werden sollten, ist zu fragen, wie es dann aus Sicht des Antragstellers mit der grundsätzlichen Kritik an anderen Religionen steht? Ist diese auch mit sozialdemokratischen Grundsätzen nicht vereinbar, oder kommt dem Islam im Gedankengebäude des Antragstellers eine Sonderrolle zu? Wie steht es mit grundsätzli- cher Kritik am Marxismus, wie steht es mit einer klaren antikommunistischen Position, oder soll jede Religions- und Ideologiekritik in der SPD ausgeschlossen sein, die nicht unter dem „Kampf gegen rechts“ subsumiert werden kann? Was für ein Verständnis von Demokratie und Liberalität kommt hier zum Ausdruck?

Tatsächlich verstößt der Antragsteller und nicht ich mit seiner Intoleranz gegenüber der in meinem Buch geübten Islamkritik gegen die zitierte einschlägige Passage des Hamburger Programms.

S. 13f.:

Die gleiche Würde aller Menschen ist Ausgangspunkt und Ziel unserer Politik. Menschen tragen verschiedene Möglichkeit in sich. … Sie sind vernunftbegabt und lernfähig. Sie sind fehlbar, können irren und in Unmenschlichkeit zurückfallen.

Diese Programmsätze werden von mir aus inhaltlicher Überzeugung voll geteilt: Jedem Men- schen kommt die gleiche Würde zu, unabhängig davon, welcher Religion oder politischen Ideologie er anhängt, und unabhängig davon, welch schrecklichen Irrtümern er dabei unter- liegt. Niemals kann die inhaltliche Kritik an den Leitsätzen einer Religion oder Ideologie und die Analyse ihrer kulturellen und soziologischen Auswirkungen die Würde der Gläubigen als Menschen verletzen, auch dann nicht, wenn sie aus der Sicht des Kritikers in schweren Irr- tümern befangen sind.

Darum ist der Vorwurf, meine Kritik am Islam und seinen Auswirkungen verletze die Würde der gläubigen Muslime, sowohl infam als auch unsinnig. Er missversteht das Wesen der Menschenwürde, die als moralische Norm ganz unabhängig von den Meinungen und Eigen- schaften des konkreten Individuums ist.

Auch der größte Verbrecher oder der, der verkehrten politischen Ideologien oder wissen- schaftlichen Irrtümern anhängt, hat die gleiche unveräußerliche Menschenwürde. Und die kritische Auseinandersetzung mit den Hintergründen, Inhalten und Ursachen seiner Verfeh- lungen, Irrtümer und Ideologien kann diese auch nicht beschädigen.

S. 14:

Die Würde des Menschen ist unabhängig von seiner Leistung und seiner wirtschaftlichen Nützlichkeit.

Richtig! Gleichwohl ist es zulässig und kann auch je nach Fragestellung notwendig sein, zu untersuchen, welchen Einfluss kulturelle und religiöse Prägungen auf die Bildungsleistung und die wirtschaftliche Leistung haben. Zu Fragen des Zusammenhangs zwischen Religion und Bildungsleistung zitiere ich auf S. 148 ff. und 264 ff. zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen und umfangreiches statistisches Material. Der Antragsteller und seine Gutachte- rinnen gehen auf die verwendeten Quellen und ihre Qualität überhaupt nicht ein.

S. 15:

Freiheit bedeutet die Möglichkeit, selbstbestimmt zu leben. Jeder Mensch ist zur Freiheit berufen und befähigt … Er muss frei sein von entwürdigenden Abhängigkeiten, von Not und Furcht.

Volle Zustimmung, mit dieser Zielsetzung wurde die SPD vor 157 Jahren gegründet, und we- gen dieser Zielsetzung bin ich der SPD vor 47 Jahren beigetreten. Kein einziger Satz in mei- nem Buch steht dazu im Widerspruch.

S. 15:

Gerechtigkeit gründet in der gleichen Würde jedes Menschen. Sie bedeutet gleiche Freiheit und gleiche Lebenschancen unabhängig vom Geschlecht … Menschen sind und bleiben ver- schieden … Wir wenden uns gegen jede Form von Benachteiligungen oder Privilegien aufgrund der Herkunft, des Standes, der Hautfarbe, des Geschlechts, der sexuellen Orientierung, der Religion.

Volle Zustimmung. In meinem Buch beschreibe ich auf S. 164 ff. und 318 ff. Benachteiligun- gen und Zwänge von Menschen, die mit der vorherrschenden religiösen Praxis des Islam in Zusammenhang stehen. Auf S. 369 ff. mache in Vorschläge, wie der säkular-neutrale Staat religiöse Benachteiligungen abbauen und die Bedingungen für gleiche Freiheit und gleiche Lebenschancen unabhängig von der Religion verbessern kann.

S. 15:

Solidarität bedeutet wechselseitige Verbundenheit, Zusammengehörigkeit und Hilfe. Sie ist die Bereitschaft der Menschen, füreinander einzustehen und sich gegenseitig zu helfen. Sie gilt zwischen Starken und Schwachen, zwischen Generationen, zwischen den Völkern. Soli- darität schafft Macht zur Veränderung, das ist die Erfahrung der Arbeiterbewegung. Soli- darität ist eine starke Kraft, die unsere Gesellschaft zusammenhält – in spontaner und in- dividueller Hilfsbereitschaft, mit gemeinsamen Regeln und Organisationen, im Sozialstaat als politisch verbürgter und organisierter Solidarität.

Volle Zustimmung. Bereits in der mündlichen Verhandlung vor der Landesschiedskommissi- on am 10. Januar 2020 hatte ich mich explizit zu den Grundwerten des Godesberger Programms Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität bekannt. Das Hamburger Programm spannt für die Solidarität einen weiten Bogen, der von den Starken und Schwachen über die Gene- rationen bis zu den Völkern reicht.

Im Umgang von Menschen miteinander weist Solidarität immer wieder Mängel auf. Das gilt auch für den innerparteilichen Umgang in der SPD. Beispielhaft verweise ich auf die Ereignisse rund um den Rücktritt des ehemaligen Parteivorsitzenden Andrea Nahles, auf die Ereignisse rund um die Neubesetzung der Position des Wehrbeauftragten sowie auf zahlreiche öffentliche Äußerungen des ehemaligen Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel zum Zustand der SPD und auf die Vorgänge um sein Beratungsmandat beim Fleischverarbeiter Tönnies. Ich verweise auf die persönlich herabsetzende Kritik an meiner Person, einem SPD-Mitglied seit 47 Jahren, u.a. aus dem Mund der prominenten Parteimitglieder Sigmar Gabriel, Karl Lauterbach, Ralf Stegner. Kevin Kühnert oder des amtierenden Generalsekretärs Lars Klingbeil.

Im Unterschied dazu habe ich mich stets öffentlicher Kritik an der SPD und an einzelnen ihrer Führungskräfte weitgehend enthalten. Schon gar nicht war diese Kritik jemals persönlich herabsetzend. In meinen Büchern und den öffentlichen Lesungen aus diesen kommt die SPD mitsamt der jeweils gerade amtierenden Parteiführung überhaupt nicht vor. Das gilt auch für die Lesung in Wien am 15. März 2019.

Die oben zitierte Definition von Solidarität im Hamburger Programm umfasst zwar die ge- samte Menschheit. Sie enthält aber keinen konkreten Bezug auf die Solidarität, die innerhalb der SPD Funktionäre und Parteimitglieder einander schulden. Soweit man hier Solidaritäts- mängel beklagen kann, können sie unsolidarische öffentliche Äußerungen von mir schon deshalb nicht betreffen, weil es diese schlichtweg nicht gibt. Geradezu abenteuerlich ist es, einen fachlichen Vortrag im Ausland, bei dem das Thema SPD überhaupt keine Rolle spielt, deshalb als Verstoß gegen die Solidarität zu brandmarken, weil dort Vertreter ausländischer demokratischer Parteien teilnahmen. Zum Zeitpunkt meiner Lesung koalierte die SPÖ im Bundesland Burgenland mit der FPÖ, und diese stellte den Vizekanzler in der Republik Öster- reich.

S. 20:

Wir begegnen anderen Völkern mit Freundschaft, Offenheit und Respekt. Zum kulturellen Erbe der Menschheit haben viele Zivilisationen ihren Beitrag geleistet. Diejenigen, die ei- nen Kampf der Kulturen beschwören, erteilen wir eine klare Absage.

Volle Zustimmung. Darum setze ich mich auf S. 192 ff. und S. 318 ff. ff. mit islamischer Demokratiefeindlichkeit, Fundamentalismus und Terror auseinander. Stets gilt in dieser Welt auch der Satz von Friedrich Schiller: „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“

S.24:

Ohne gleichberechtigte Teilhabe von Frauen auf der ganzen Welt sind Demokratie, globale Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung nicht möglich.

Volle Zustimmung. Darum setze ich mich auf den S. 164 ff. und 351 ff. ausführlich und kri- tisch mit der abhängigen und gedrückten Rolle der Frauen in der islamischen Welt und unter den Muslimen des Abendlandes auseinander und mache auf S. 399 ff. Verbesserungsvor- schläge für die internationale und deutsche Politik.

S.25:

Die gefährlichste Ausprägung entstaatlichter Gewalt ist der Terrorismus.

Richtig, darum befasse ich mich auf S. 164 ff., 297.ff. und 346. ff. ausführlich mit religiösem Fundamentalismus, Kriminalität und Terrorismus.

S.26:

Der Staat ist nicht zuständig für Wahrheit, weder philosophische noch religiöse noch historische, wohl aber für die Bedingungen der Wahrheitsfindung.

Richtig. Darum muss der demokratische liberale Staat ein säkular-neutraler Staat sein, der alle Religionen strikt gleichbehandelt und religiös bedingte Übergriffigkeiten auf Gläubige und Ungläubige gleichermaßen unterbindet. Für Deutschland mache ich dazu auf S. 399 ff. konkrete Vorschläge.

S.35:

Der Rechtsstaat hat für Sicherheit zu sorgen. In Deutschland wird diese bedroht durch Kriminalität, auch organisierte und international vernetzte, durch Extremisten und Terroristen.

Richtig. Die islamistischen terroristischen Gefahren, aber auch die Kriminalität muslimischer Einwanderer werden in meinem Buch auf S. 233 ff., S. 297 ff. und S. 346 ff. ausführlich analy- siert und abgehandelt

S.36:

Wir Sozialdemokraten ächten Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus.
Volle Zustimmung. In der Aufzählung vermisse ich allerdings die Ächtung von Linksextremismus.

Im Hamburger Programm der SPD kommt das Wort Rassismus nur einmal vor, nämlich in dem oben zitierten Satz. Nach der Antirassismus-Definition der UNO ist rassistische Diskriminierung eine „ auf der Hautfarbe, der Abstammung, dem nationalen Ursprung  oder dem Volkstum beruhende Unterscheidung, Ausschließung, Beschränkung oder Bevorzugung“. Auch die Antirassismusrichtlinie der EU (Richtlinie 2000/43/EG des Rates vom 29. Juni 2000 zur Anwendung des Gleichbehandlungsgrundsatzes ohne Unterschied der Rasse oder der ethnischen Herkunft) stellt ausschließlich auf Rasse oder ethnische Herkunft, nicht aber auf Religion oder Kultur ab. Da das 2007 verabschiedete Hamburger Programm denBegriff des Rassismus nicht näher spezifiziert, ist davon auszugehen, dass es den üblichen Sprachgebrauch zugrunde legt, wie er sich in der UNO-Definition oder der EU-Antidiskriminierungsrichtlinie widerspiegelt.

Muslime sind aber keine Rasse, sondern eine Religionsgemeinschaft, sie gehören ganz unterschiedlichen Rassen, Ethnien oder Völkern an. Das gemeinsame Merkmal ist die Religion und deren kulturelle Prägung. Eine kritische Haltung gegenüber den kulturellen Wirkungen der islamischen Religion wird in keiner Weise vom gültigen Rassismusbegriff der UNO oder der einschlägigen EU-Richtlinie abgedeckt.

In der Urteilsbegründung der Landesschiedskommission heißt es „Die Analyse und Schluss- folgerungen des Antragsgegners zeigen trotz des erkennbaren Bemühens um Wissenschaft- lichkeit deutlich antimuslimisch – rassistische Denkmuster und stehen in eklatantem Wider- spruch zur aufgezeigten Programmatik der SPD“. Die „Programmatik der SPD“ – womit wohl das Hamburger Programm gemeint ist – kennt aber nirgendwo einen „kulturellen“ oder “an- timuslimischen“ Rassismus. Meine Analysen sind also, egal wie man sie bewertet, insofern jedenfalls kein Programm-Verstoß.

Die renommierte Islamwissenschaftlerin Prof. Susanne Schröter von der Universität Franfurt kritisiert, „der Begriff des `antimuslimischen Rassismus ́ führt komplett ins Abseits. Der jüdische Philosoph Alain Finkielnkraut ist vor kurzem daran gehindert worden, an der Sciences Po einen Vortrag zu halten mit der Begründung des `antimuslimischen Rassismus ́. Da sieht man, wie absurd das ist.“ (Welt vom 8. Mai 2019).

Die aus Saudi-Arabien stammende Kolumnistin Khulud Alharthi war 2019 unter Lebensgefahr aus Saudi-Arabien geflohen, wo sie von ihrer strenggläubigen Familie unterdrückt und eingesperrt wurde. Sie beklagt zur Debatte in Deutschland: „Indem die Islamkritiker mit Rassisten gleichgestellt werden, stigmatisiert man ihre Position. Ein wahrlich perfider Kniff: Die Islamkritiker, die sich gegen die Diskriminierung von Frauen und Minderheiten und für die Freiheit und Gleichberechtigung aller Menschen einsetzen, werden mit den Freiheitsfeinden am politisch rechten Rand gleichgesetzt“. (Welt vom 23. März 2020)

Der Vorwurf des „antimuslimischen Rassismus“, den die drei Gutachterinnen Shoo- man/Albrecht/Pink erheben, und den die Landesschiedskommission in ihrer Urteilsbegrün- dung aufgreift, beruht auf einem definitorischen Trick: Die Gutachterinnen definieren grundsätzliche Kritik am Islam und seinen Erscheinungsformen als antimuslimischen kulturellen Rassismus. Deshalb kommen sie überall dort, wo sie bei mir auf Islamkritik stoßen, die ihnen nicht gefällt, zum „Ergebnis“, hier liege antimuslimischer kultureller Rassismus vor. Das ist aber ein logischer Zirkelschluss, der sich aus der eigenen Definition ergibt. Nirgendwo bestreiten Shooman/Albrecht/Pink von mir vorgetragene empirische Sachverhalte. Sie un- terstellen mir aber, ich hätte sie nur aus dem Grund benannt, um ein kulturrassistisches Vorurteil zu untermauern und Unterschiede quasi zu „erfinden“.

Prof. Dr. Nagel führt dazu in seiner Stellungnahme vom 12.11.2019 aus: „Blickt man von hieraus auf Sarrazins Buch, so fragt man sich, wo darin Unterschiede `erfunden ́ werden. Genau das müssen Shooman, Albrecht und Pink unterstellen, um den Vorwurf des antimuslimischen Rassismus gegen Sarrazin zu begründen. Mit den von Sarrazin vorgetragenen Sachverhalten selbst klappt das nicht, deshalb müssen sie zu dem pauschalen Vorwurf greifen, seine Quellen bzw. Belege seien vielfach unseriös. Auf eine explizite Darlegung und Be- gründung der `Unseriosität ́ wartet man freilich vergebens. Folglich hat man nichts weiter als einen rhetorischen Winkelzug vor sich, mit dem sich die Gutachterinnen der Pflicht zu einer an der Sache selbst orientierten Auseinandersetzung entledigt zu haben vermeinen. Der Vorwurf der Vortäuschung von Wissenschaftlichkeit (Pink, S.5) fällt auf sie selbst zurück.“

S.36:

Für religiös begründeten Extremismus ist in unserem Land kein Platz. Menschenrechte lassen sich auch durch Berufung auf religiöse Regeln oder Traditionen nicht außer Kraft set- zen, hier liegt die Grenze unserer Toleranz gegenüber anderen Kulturen.

Richtig, das bestätigt in Geist und Buchstaben die Intentionen und Analysen meines Buches.

S. 36:

Einwanderer müssen sich integrieren, wir müssen ihnen dazu alle Möglichkeiten geben, am Leben der Gesellschaft teilzunehmen. Darum verlangt Integration faire Chancen, aber auch klare Regeln.

Volle Zustimmung. Das Kapitel 5 meines Buches enthält auf S. 402 ff. Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung der Integration von Muslimen in Deutschland und zu den klaren Regeln des Zusammenlebens. Es erfüllt insofern den zitierten Programmsatz mit Leben und steht keineswegs im Widerspruch zu ihm.

S. 36:

Unser Grundgesetz bietet Raum für kulturelle Vielfalt. Daher braucht niemand seine Her- kunft zu verleugnen. Es setzt aber auch Grenzen, die niemand überschreiten darf, auch nicht unter Hinweis auf Tradition oder Religion. Daher darf niemand Frauen und Mädchen daran hindern, sich frei zu entfalten und zu bilden.

Richtig. An dieser Stelle spricht das Hamburger Programm Probleme an, die im Gegensatz zu anderen Religionen weit überwiegend mit der Religion des Islam zusammenhängen. Auf den S. 164 ff. und 351. Ff. beleuchte ich diesen Zusammenhang ausführlich und mit reichem em- pirischem Material.

S. 37:

Wer in Deutschland gleiche Chancen haben will, muss die deutsche Sprache lernen und schließlich beherrschen.

Richtig. Auf S. 264 ff. gehe ich auf den Einfluss von Religion und Herkunft auf kognitive Kom- petenzen von Migranten, wozu auch die Sprachkompetenz gehört, näher ein. Es zeigt sich, dass Einwanderer mit muslimischem Glaubenshintergrund überall in Europa beim Erlernen der Sprache des Einwanderungslandes größere Defizite haben als andere Gruppen von Mi- granten.

S. 37:

Wir stehen zum Grundrecht auf Asyl für politisch Verfolgte.

Volle Zustimmung. Politisches Asyl sollte aber nicht missbraucht werden für Einwanderung, die durch Wohlstandsunterschiede getrieben ist. Darum mache ich in dem Buch auf S. 389 ff. konkrete Vorschläge für die künftige Einwanderungspolitik unter Wahrung des Rechts auf politisches Asyl.

S. 38:

Wir brauchen eine Kultur der Anerkennung, die der Ausgrenzung von Minderheiten und ebenso der Bildung von Parallelgesellschaften entgegenwirkt. Wir wollen kulturelle Vielfalt statt fundamentalistischer Verengungen und der Politisierung von religiösen und kulturel- len Unterschieden.

Volle Zustimmung. Auf S. 278 setze ich mich ausführlich mit den mentalen Bedingungen und Erscheinungsformen von Parallelgesellschaften auseinander. Auf S. 402 ff. mache ich Vor- schläge, wie man Integrationshindernisse beseitigen und Assimilation verbessern kann.

S. 39:

Friedliche Vielfalt wird nur möglich sein, wenn wir uns unserer geistigen Vielfalt in christ- lich-jüdischer Tradition … und in Humanismus und Aufklärung versichern. Nur eine ebenso wertefundierte wie tolerante Kultur kann sich gegen den Versuch behaupten, Kultur und Religion als Mittel der Ausgrenzung zu missbrauchen. Für die Dialog der Religionen und das friedliche Zusammenleben in Deutschland ist der Beitrag der hier lebenden Muslime unverzichtbar.

Volle Zustimmung. Kulturelle Basis unserer Gesellschaft sind christlich-jüdische Tradition, Humanismus und Aufklärung. Auch die hier lebenden Muslime müssen ihren Beitrag für den Dialog der Religionen und das friedliche Zusammenleben in Deutschland leisten. Den politi- schen und gesellschaftlichen Rahmen dazu und entsprechende Reformvorschläge skizziere ich auf S. 369 ff.

S. 39:

Wir bekennen uns zum jüdisch-christlichen und humanistischen Erbe Europas und zur Tole- ranz in Fragen des Glaubens. Wir verteidigen die Freiheit des Denkens, des Gewissens, des Glaubens und der Verkündigung.

Volle Zustimmung. Umso ernster ist die Gefährdung zu nehmen, die daraus erwächst, dass ein großer Teil der Muslime in Deutschland und der Welt fundamentalistische Einstellungen hat und dem säkularen religionsneutralen Staat kritisch bzw. feindlich gegenübersteht.

S. 41:

Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten wollen, dass Frauen und Männer gleiche Rechte und Chancen haben.

Volle Zustimmung, Umso bedenklicher sollte aus sozialdemokratischer Sicht die vielfach ge- drückte und eingeschränkte Rolle von Frauen in den islamischen Ländern und in den musli- mischen Gesellschaften im Abendland sein. Ein Schwerpunkt meines Buches ist die Ausein- andersetzung mit den damit verbundenen Fragen auf S. 164 ff. und S. 351 ff.

S. 42:

Wir wollen eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an existenzsichernder Erwerbsarbeit.

Volle Zustimmung. Umso bedenklicher ist es, dass weltweit und auch in Deutschland die Ge- schlechterdiskrepanz zwischen der Erwerbstätigkeit von Männern und Frauen bei keiner Religion so groß ist wie bei den Muslimen. Darauf gehe ich an zahlreichen Stellen meines Buches ein, siehe insb. S. 278 ff.

S. 61:

Auch für die Integration Zugewanderter ist Bildung der Schlüssel.

Volle Zustimmung. Deshalb ist es besonders bedenklich, dass die Bildungsleistung von Mus- limen weltweit unter der Bildungsleistung von Angehörigen anderer Weltreligionen liegt, und dass in Deutschland und allen europäischen Ländern die Bildungsleistung von Migranten mit muslimischen Glaubenshintergrund (und deren Nachfahren) unter der Bildungsleistung von anderen Migrantengruppen liegt. Das schlägt auch durch auf religionsbezogene Unter- schiede bei der beruflichen Qualifikation, der Erwerbstätigkeit und der Transferabhängigkeit. (vgl. dazu in meinem Buch S. 148 ff. und S. 264 ff.)

S. 63:

Wir wollen, dass Schulen selbstständiger arbeiten. Sie erhalten verbindliche Standards, und ihre Leistungsfähigkeit wird regelmäßig überprüft.

Volle Zustimmung. Entsprechende Vorschläge mache ich in meinem Buch auf S. 414 ff. S. 65:

Unser Leitbild ist die Familie, in der Mutter und Vater gleichermaßen für Unterhalt und Fürsorge verantwortlich sind.

Volle Zustimmung. Dieses Leitbild wird weltweit und in Deutschland bei keiner Religionsge- meinschaft so stark verletzt wie bei muslimischen Familien.

S. 67:

Die Geschichte hat uns gelehrt: Nicht Systeme, sondern Menschen ändern die Verhältnisse. Eine bessere Zukunft kommt nicht von selbst, sie muss erdacht und erstritten werden.

Richtig. Darum wurde ich vor 47 Jahren Mitglied der SPD. Darum war ich stets ein gesell- schaftspolitisch wacher Zeitgenosse, der sich beruflich in ganz unterschiedlichen Funktionen für eine bessere Gesellschaft eingesetzt hat, und darum behandle ich in meinen Büchern Themen von gesellschaftspolitischem Interesse.

Zusammenfassung

Für die islamischen Länder sind das Fehlen von Demokratie, die Bildungsrückstände und die Mängel in der wirtschaftlichen Entwicklung weltweit evident. Die jüngst erschienenen Bü- cher der Islamwissenschaftlerin Susanne Schröter Der politische Islam. Stresstest für Deutschland und des Migrationsforschers Ruud Koopmans Das verfallene Haus des Islam sind mit umfassendem empirischem Material in ihrer Islamkritik weitgehend deckungsgleich mit der Analyse meines Buches. Beide Autoren werden ja auch mit früheren Äußerungen wiederholt in meinem Buch zitiert. Sie sind Teil meiner Quellen, die die Gutachterinnen pauschal als unseriös kritisieren.

In meinem Buch stelle ich die wissenschaftliche Hypothese auf, dass die beschriebenen Prbleme der islamischen Welt mit der kulturellen Prägung durch die Religion des Islam zu- sammenhängen. Diese Hypothese ist prinzipiell falsifizierbar. Dazu müsste man sich bemü- hen, meine empirischen Belege zu widerlegen oder sie anders zu erklären.

Diesen Versuch machen der Antragsteller und die von ihm beauftragten Gutachterinnen aber nirgendwo. Sie versehen stattdessen meine grundsätzlich falsifizierbare wissenschaftli- che Hypothese mit einem negativen moralischen Werturteil, das sie in die Vokabel „antimus- limischer kultureller Rassismus“ fassen. Dieses negative moralische Werturteil bleibt nach den verschiedenen Schriftsätzen des Antragstellers und den Urteilsbegründungen der Kreis- und der Landesschiedskommission die einzige Begründung, um auf der Basis meines Buches meinen Parteiausschluss zu betreiben.

In der Programmatik des Hamburger Programms ist solch eine Begründung jedenfalls nicht zu finden. Wie oben ausführlich gezeigt, steht der Inhalt meines Buches an keiner Stelle zum Hamburger Programm in Widerspruch. Den Nachweis solch eines Widerspruchs hätte der Antragsteller konkret führen müssen, um seinen Ausschlussantrag zu begründen. Das ist in allen von ihm seit dem 7. Januar 2019 vorgelegten Schriftsätzen nicht geschehen.

Es bleibt den vom Antragsteller beauftragten Gutachterinnen selbstverständlich unbenommen, meine Analysen und die Schlussfolgerungen daraus abzulehnen. Nirgendwo aber wei- sen sie mir eine einzige wesentliche falsche Tatsachenbehauptung nach. Nirgendwo ziehen sie meine Quellen, meine Zitate, die von mir angeführten Statistiken konkret in Zweifel. Sie lehnen meine Fragestellung ab und verurteilen allein aus diesem Grund ein Werk, in dem sie keinen einzigen wesentlichen sachlichen Fehler nachgewiesen haben.

Wie schon die intensiven theologischen Streitigkeiten in der islamischen Religionsgemeinschaft selber zeigen, kann man mit gutem Recht auf der Basis derselben Schriftzeugnisse zu sehr unterschiedlichen Urteilen über die Inhalte der islamischen Religion kommen. Dieses Recht nehme ich auch für mich in Anspruch. Meine Einschätzung der wesentlichen Kernaus- sagen der islamischen Religion wird über weite Strecken von zahlreichen muslimischen Theologen und Islamwissenschaftlern gestützt. Der renommierte Arabist Prof. Nagel betont ausdrücklich, dass hinsichtlich des Inhalts des Korans „an Sarrazins Wiedergabe nichts zu beanstanden“ ist. (S. 13 des Gutachtens vom 7. August 2019). Selbst die vom Antragssteller beauftragte Johanna Pink kann bei der Darstellung des Inhalts der islamischen Religion in Kapitel 1 meines Buches offenbar keine Falschaussagen entdecken. Sonst hätte sie diese sicherlich benannt.

Auch die vom Antragsteller und den Gutachterinnen aufgestellte Behauptung, ich spräche dem Islam die historische Wandelbarkeit ab und legte die Muslime auf eine unwiderrufliche Rolle fest, ist falsch. Zahlreiche Aussagen in meinem Buch belegen das Gegenteil (vgl. Zitat- auswahl in der Anlage)

Es ist auch sonst auffallend, dass Johanna Pink sich in ihrer Stellungnahme vom 13. Oktober 2019 mit den konkreten Aussagen des Buches kaum befasst und jedenfalls keine einzige da- von falsifiziert. Stattdessen entblödet sie sich nicht, den Basler Kulturwissenschaftler Jacob Burckhardt, aus dessen weltberühmtem Standardwerk Weltgeschichtliche Betrachtungen ich zitiere, einen Kulturrassisten zu nennen. Dabei kommt in seinem 150 Jahre alten monumen- talen Werk das Wort Rasse gar nicht vor. In Burckhardts Fokus stehen Kulturen und Religio- nen, nicht Rassen. Johanna Pink projiziert den ideologischen Kampfbegriff „kultureller Ras- sismus“, der zu Burckhardts Zeiten noch gar nicht existierte, auf dessen kulturhistorische Forschungen. Das ist ein vorgreifender Anachronismus (mit wesentlich mehr Berechtigung könnte man als Argument gegen den Marxismus den notorischen und vielfach belegten Rassismus und Antisemitismus von Karl Marx anführen).

Unerhört und anmaßend ist die haltlose Behauptung von Shooman/Albrecht, meine Quellen seien unseriös. Damit wollen sie wohl entschuldigen, dass sie keine einzige meiner Zahlen oder Sachbehauptungen widerlegen oder sich auch nur darum bemühen. Schon die Autoren- liste der von mir zitierten Monographien (S. 8 ff. des Schriftsatzes vom 21.2.2020) beweist die Seriosität meiner Quellen. Selbst wenn ich in meinen Analysen irrte, wäre dies noch kein moralischer Schuldvorwurf. Die Gutachterinnen können die sachliche Richtigkeit der von mir zitierten Zahlen und Sachverhalte nicht erschüttern und versuchen dies auch gar nicht erst.  Das sachlich Unbestrittene entzieht sich aber einer moralischen Bewertung und kann auch durch die Abwertung des Autors nicht widerlegt werden.

Zur Einordnung der Anwürfe gegen mich habe ich die in den Schriftsätzen des Antragstellers aufgeführten Zitate in einem Exemplar des Buches markiert, um ein Verständnis für die Zitatauswahl zu gewinnen. Dabei fällt auf: Alle von mir aufgeführten Fakten und empirischen Untersuchungen lässt der Antragsteller bei seiner Zitatauswahl links liegen. Sie haben ihn offenbar nicht interessiert, er macht sich nicht die Mühe, sie zu untersuchen oder zu bestreiten. Vorgeworfen werden mir jene Passagen, in denen ich das Ergebnis der unter- suchten Fakten interpretiere und schlüssig zusammenfasse. Um meine Zusammenfassungen und Interpretationen zu erschüttern, müsste man mir Faktenfehler oder logische Gedanken- fehler nachweisen. Darauf verzichtet der Antragsteller ebenso wie seine Gutachterinnen vollständig. Er weiß ja nur zu gut, dass dieser Nachweis nicht möglich ist.

Dazu ein Beispiel: Auf S. 148 meines Buches steht zum weltweiten religionsbezogenen Bildungsvergleich der Satz „Die durchschnittlich niedrigste formale Bildung haben die Muslime.“ Dieser Satz zählt zur Zitatauswahl der mir vorgeworfenen Aussagen. Daneben steht im Buch eine Tabelle über die weltweiten Bildungsabschlüsse religiöser Gruppen, die genau diese Aussage eindrucksvoll belegt. Diese Tabelle wird ebenso ignoriert wie die gesamten Textpassagen mit Untersuchungen zum Vergleich von Bildungsleistungen und kognitiven Kompetenzen auf den S. 148 ff. und 264 ff., untermauert durch zahlreiche Verweisungen auf die einschlägige Literatur.

Dieses Verfahren wendet der Antragsteller für das gesamte Buch an: Er klammert die von mir angeführten Fakten vollständig aus. Zur Last gelegt werden mir jene Textpassagen, in denen ich aus den aufgeführten Fakten schlüssig begründete Schlussfolgerungen ziehe. Die- se sollen offenbar als Beleg für meine verwerfliche Gesinnung diesen. Aber es ist schlicht nicht möglich, aus dem Umstand, dass ich unwillkommene aber unbestrittene Fakten anfüh- re und analysiere, einen Widerspruch zu sozialdemokratischen Grundwerten und Grundsät- zen zu konstruieren.

Von der mündlichen Verhandlung vor der Bundesschiedskommission erwarte ich mir nun endlich eine seriös durchgeführte Beweisaufnahme. Das bedeutet für mich, jedes einzelne Zitat aus meinem Buch, das der Antragsteller gegen mich ins Feld führt, in dem Gesamtzusammenhang, in dem es steht, auf seine Nichtübereinstimmung mit den Programmsätzen des Hamburger Programms zu überprüfen. Dem ist der Antragsteller bisher mit Erfolg aus- gewichen. In den mündlichen Verhandlungen vor der Kreisschiedskommission und der Lan- desschiedskommission wurde es mir leider verweigert, Zitate aus meinem Buch, die mir vorgeworfen werden, konkret und in dem sachlichen Zusammenhang, in dem sie im Buch stehen, zu diskutieren.

 

Anhang

Das Hamburger Programm der SPD und der Inhalt des Buches Feindliche Übernahme: Ausgewählte Zitate aus Feindliche Übernahme zur Variabilität und Reformfähigkeit der Islamischen Lehre:

S. 21
„Zu den Gefahren des Islam gilt deshalb: …. Die individuelle Erzählung hilft nur begrenzt, denn es gibt sowohl negative als auch positive Beispiele in großer Zahl. Entscheidend ist das Verhältnis der Zahlen, ihr positiver oder negativer Trend, die Gefährlichkeit negativer Er- scheinungen, die Wahrscheinlichkeit endogener Veränderungen und die Möglichkeit, Verän- derungen exogen zu bewirken.“

S. 21 f.
Ich versuche, „das Spektrum der Deutungen des Islam aufzufächern, und untersuche näher, was Muslime unter dem Islam verstehen und wie der Islam die Lebenswelt, die Gesellschaf- ten und die Mentalität der Muslime prägt. Dazu sammle ich verfügbare Fakten und interpre- tiere ihren inneren Zusammenhang. Bei meinen Deutungen versuche ich, nicht voreilig zu sein. Wer ihnen nicht folgt, wird die von mir dargelegten Fakten gleichwohl nicht übergehen können. Er muss sie in diesem Falle anders erklären.“

S.25:
„Gläubige Muslime nehmen in ihrer großen Mehrheit den Text des Korans als Botschaft Gottes wörtlich. So wird es vom Gesandten Gottes, dem Propheten Mohammed, verlangt und so sehen es auch überwiegend die heute im Islam vertreten Lehrmeinungen.

Eine historisch-kritische Interpretation des Textes könnte – ähnlich wie im Fall der Bibel – auch zu einem anderen Ergebnis kommen. Sie gilt aber bei vielen Autoritäten des Islam als unislamisch. Die Anhänger einer historisch-kritischen Interpretation werden mit dem Vor- wurf der Gotteslästerung (Apostasie) konfrontiert oder müssen gar um ihr Leben fürchten.“

S. 51
„Es gab zu jeder Zeit und es gibt auch heute sehr fortschrittliche und liberale islamische Theologen und Rechtsgelehrte. Allerdings waren sie stets in der Minderheit. Generell domi- nierten und dominieren aber traditionelle und manchmal fundamentalistische Auffassungen. Der Mainstream des islamischen Rechts konnte sich niemals ausreichend von der Religion des Islam und folglich auch von dem Gesellschaftsbild, das der Islam vermittelt, trennen – etwa in Bezug auf die Rolle der Frauen, auf die Haltung zu den Ungläubigen, auf die Legiti- mation des Staates oder auf Demokratie und Meinungsfreiheit.“

S. 55
„Bei den Vertretern liberaler Positionen der Koran-Interpretation handelt es sich zumeist um Publizisten und Islamwissenschaftler, die im Westen leben“ …. „Solche Stimmen sind auch unter den Muslimen in Deutschland und Europa Außenseiterpositionen. In großen Teilen der islamischen Welt könnten sie ihre Interpretationen ohne Gefahr für Leib und Leben gar nicht vorbringen.“

 

S. 56
„Je nach dem Grad der Abweichung von einer wörtlichen Interpretation islamischer Texte, insbesondere des Korans, sind zahlreiche Interpretationen möglich … Und selbst die wört- lichste Interpretation muss mit der objektiven Unschärfe vieler Textstellen und den gar nicht oder widersprüchlich geregelten Sachverhalten umgehen.“

S.60
„Die Problematik des Islamismus bis hin zum Terrorismus ist in der vorherrschenden Traditi- on des Islam angelegt. Der französische Schriftsteller und liberale Muslim Tahar Ben Jelloun sagt dazu: `Im Allgemeinen akzeptieren Muslime das System der Laizität nicht. Denn für sie ist der Islam alles, eine Religion, eine Moral, eine Weltanschauung, eine tägliche Praxis ́“

S. 61
„Mittlerweile äußert Bassam Tibi die Einschätzung, dass seine Idee vom Euro-Islam gescheitert sei, allenfalls 5 Prozent der deutschen Muslime leben auf individueller Ebene einen europäischen Islam.“

S. 425
„Die geistige Reform des Islam ist eine Aufgabe der Muslime. Der tolerante mit Demokratie und Pluralität kompatible Islam ist bislang in der islamischen Welt ein Projekt kleiner Min- derheiten. Außer den Büchern einiger islamischer Intellektueller in Europa gibt es dazu bis- her wenig. Die weitere Entwicklung zu einem liberalen, mit der Moderne und der Demokra- tie kompatiblen Islam hängt von den Muslimen selber ab.“

 


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67 Kommentare

  1. Wer ein faires Verfahren erhofft hat, ist ein Träumer. Das Urteil stand schon vorher fest. Das war ein für eine Demokratie unwürdiges Schauspiel.

  2. Sarrazin dürfte einiges mehr an Intelligenz besitzen als Generalsekretär Klingbeil und sein Parteischiedsgericht.
    Hoffe er geht bis zum BVerfG und gewinnt.
    Gleichzeitig hoffe ich das die SPD durch diese Affäre unter 10% Wählergunst fällt.
    Kaum zu fassen was aus dieser Partei geworden ist. Früher von den wahrhaften SPD Größen wie C.Schmidt, Brandt, H. Schmidt, Wehner, Appel, Leber, Struck , ja selbst Schröder überzeugt sage ich deutlich und überall: SPD nicht mehr wählbar.

  3. Kinder; Kinder, Kinder; es geht doch wahrlich nicht um ein Partei-Programm. Ein Widerspruch dazu ist schon deshalb nicht möglich, weil es nur Inhaltsleeres Geschwafel enthält. Konkrete Aussagen lassen sich daran nicht messen. Bei Parteiprogrammen darf man nur die Zusammenfassung auf der letzten Seite lesen. 1. Ziele: Machterlangung-Machtausübung-Versorgungsposten
    2. Methoden zur Zielerreichung: Populistische Phrasen – Anbiederung an die Amtsinhaber und Einflussreiche Gruppen – Steuerung des Wählers-Ausgrenzung Andersdenkender. 3. …. ach lesen Sie es selbst nach ..,

  4. Das lief alles so wie in einem typischen Ketzerprozess! Nehmen wir als Beispiel Martin Luther: Er belegte jede seiner Thesen aus der Bibel (Analogie zum Parteiprogramm) und wurde trotzdem zum Ketzer erklärt und exkommuniziert, weil diese Thesen der Kirchenführung (Analogie zur Parteiführung) missfielen. Wir wissen, wie Martin Luther damals darauf reagierte. Wäre das nicht eine Blaupause für Sarrazin?

  5. Nun, seit und mit dem Godesberger Programm öffnete man sich den Kirchen und vertrieb Marxisten, mit dem Radikalenerlass dann Sozialisten und mit der Agenda 2010 schliesslich auch noch Sozialdemokraten aus der SPD. Jetzt hat man nun eine verkleinbürgerlichte und entintellektualisierte Partei, in der verbalradikale und hypermoralistische Schreier das Sagen für sich beanspruchen. Zum Islam schrieb Karl Marx 1854 u.a. folgendes: „Der Koran und die auf ihm fußende muselmanische Gesetzgebung reduzieren Geographie und Ethnographie der verschiedenen Völker auf die einfache und bequeme Zweiteilung in Gläubige [= Muslime] und Ungläubige. Der Ungläubige ist „harby“, d.h. der Feind.“ Erst der Koran macht aus Bürgern ‚Muslime‘, spricht ihnen also Herkunft und Bürgerrechte ab. Schon dass hat man in der SPD offensichtlich nicht begriffen, weshalb man in einem fort von ‚Muslimen‘ spricht.

  6. Herr Sarrazin sollte eigentlich den Zustand seiner Partei gut einschätzen können. Ultralinke, jegliche ehemalige sozialdemokratische Werte mit Füßen tretende Aktivisten haben die Macht übernommen. Fakten vorzutragen ist bei dieser Klientel völlig überflüssig, diese Menschen sind besessen von ihrer Ideologie. Mich wundert allerdings, das die Basis gegen den Parteiausschluss nicht opponiert. Haben die alle die Bücher nicht gelesen und festgestellt wie Recht ihr Parteimitglied hat zumal alle seine Vorhersagen hundertprozentig eingetreten sind?

  7. Die SPD wird auch dann noch „Werte“ hochhalten und verteidigen, wenn es sie selbst nicht mehr gibt. Kann man dann im Museum bestaunen.

    Erinnert an die „Grinsekatze“ aus Alice imWunderland…

  8. Programme von Parteien unterliegen dem Wandel der Zeiten, die heutige SPD ist nicht mehr die Partei Bebels oder Schumachers. Der von mir außerordentlich geschätzte Herr Sarazin, als einziges populäres Mitglied der SPD, hat den Zeitgeist unterschätzt. Seine Verdammung kann nicht überraschen. Falls Herr Sarazin Mitglied einer christlichen Kirche sein sollte, kann er in dieser Hinsicht beruhigt sein, einen Rauswurf selbst die Exkommunikation braucht er nicht zu fürchten. Mir hat man mehrfach nahegelegt, die evangelische Kirche zu verlassen, weil ich mit der politischen Ausrichtung ihrer Protagonisten nicht einverstanden bin und dies wiederholt auch vor der Gemeinde vertreten habe. Den Teufel werde ich tun, die müssen mit mir leben, ob sie wollen oder nicht. Noch zählt bei den Protestanten allein der Glaube, der Ausdruck findet im Apostolischen Glaubensbekenntnis zu dem ich mich bekenne. Austritt wäre für mich Kapitulation. Ich weiß, dass die Mehrheit der Leser meine Einstellung nicht teilen wird.

  9. Natürlich war Sarrazin in den Augen von Esken, klingbeil und Ozugus ein deutsches Übel. Weil erfolgreich und nicht doof. Na ja, die Tiefroten und deren islamischer DITIB Anhang hatten schon immer Schwierigkeiten mit dem Denken und Benehmen. Die entideologisierten Zeiten eines H.J. Vogels, Brand, Schmidts, Emke u,s,w sind endgültig vorbei.
    Sarrazin war einer der Letzten dieser Art, der auch noch die gefährliche Unterwanderung der SPD durch den Islam publik gemacht hat.
    Man könnte auch sagen, die gestohlene Ehre des Herrn Sarrazin durch die DIBIT.

  10. WERTER HERR THILO SARRAZIN

    sind Sie nicht Volkswirt, lange Jahre im Finanzgeschäft tätig gewesen? Da müssen Sie doch wissen, was ein Pleiteverein ist. Und kein Finanzmann, der ernst genommen werden will, würde sich freiwillig einem Pleiteverein anschließen. Er wäre froh, so flott es geht dort weg zu kommen. Tun Sie dem unterirdischen Pleiteverein SPD doch nicht die Ehre an, ihren „Rauswurf“ zu bedauern. In Wirklichkeit hat die SPD nicht Sie, sondern den gesunden Menschenverstand rausgeworfen. Und ohne den schippert es sich schlecht durchs Leben. Wie die SPD an ihren schwindenden Prozentzahlen (down, down, down) immer mehr merken wird. Wollen Sie nicht stattdessen in ein NEUES, dynamisch-konservatives politisches Startup-Unternehmen „investieren“? Da passen Sie als Konservativer (sind Sie doch, oder?) bestens hin. Sie wissen welches ich meine.

  11. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, der SPD ginge es nicht um die eigenen Grundsätze sondern darum, die Inkompatibilität des Islam mit den selbigen zu verleugnen. Islamkritik ist generell verboten – im Islam. Man muss sich fragen, ob die SPD nicht schon zu sehr diesem Verbot verpflichtet ist und gar nicht mehr anders kann als den -aus islamischer Sicht- Makel des Nestbeschmutzers los zu werden.

  12. Wieso gibt sich Herr Sarrazin so viel Mühe in der SPD zu bleiben? Wenn die SPD nicht weiß, was in ihren Programmen steht bzw. die falschen Schlüsse daraus zieht, dann muss man aus der SPD austreten. Oder erwartet er das alle anderen austreten, weil das Programm für sie falsch ist? Das Programm ist letztendlich egal. Entscheidend ist was in der Realität umgesetzt wird. Merkel gibt sich auf dem Papier auch konservativ macht aber kommunistische Politik.

  13. Der alte Vorwurf der Konservativen an die SPD war immer, dass sie sich gestritten haben. Der deutsche Wähler hat das auch nicht honoriert. Insofern hat die SPD alles richtig gemacht. Der Einheitsbrei deutscher Politik bewegt sich immer mehr in die Mitte – jedenfalls dorthin, wo die Politik die Mitte verortet. Mit der klassischen Mitte hat das nichts mehr zu tun, falls es die jemals gab. Die Politik wird heute geprägt durch fehlende Diskussion, mangelnde Demokratie und ein Parlament, dass viel Ähnlichkeit mit dem chinesischen Volkskongress hat.
    Sarrazin ist ein Hindernis für die Partei in Richtung Linksfront. Er wird noch nicht mal mehr als Galionsfigur für konservativere SPD Wähler gebraucht, da die sich sowieso verabschiedet haben, was man an NoWaBo und Esken sehen kann. Eine Partei schafft sich selbst ab und von den Hintermännern wie Steinmeier und Co. merkelt das keiner.
    R.I.P. Sarrazin.

  14. https://www.welt.de/vermischtes/article212621293/Dieter-Nuhr-Deutsche-Forschungsgemeinschaft-loescht-Beitrag.html

    …und Dieter Nuhr wurde aus der DFG rausgeschmissen. Inzwischen fällt auf, das die totalitäre Art Demokratie zu schauspielern, entweder, indem direkt manipuliert und gelogen wird oder indem durch Hass und Hetze Seitens des totalitären Diktats eine fanatische Menschenmasse erzeugt wird, die man dann als demokratische Anhänger abbilden kann, die natürlich nur im Sinne des „Guten“, „Absolutistischen“ totalitär alles andere niederschreien, ausgrenzen, verbannen, diskriminieren dürfen. Diese Art von Demokratie ist keine! Die hatten wir bereits zweimal in Deutschland! Dieses 3. Mal dummdeutschtümelnder ewiggestriger Interpretation von Demokratie und den damit zusammenhängenden grundgesetzlich garantierten Freiheiten ins Gegenteil, liebe SPD und liebe DFG, ist nicht nur peinlich, Intelligenz- und Wissenschaftsbeleidigend, sondern ein in der Voraufklärung angesiedelter Machtanspruch ohne demokratische Grundlage. Demokratie ist NICHT nur, wenn eine Mehrheit legitimiert, sondern wenn eine frei, objektiv und divers aufgeklärte Mehrheit legitimiert. Stimmen wie Nuhr, Maaßen, Sarrazin, AfD, Lengsfeld, Broder, Tichy, Steimle, Steingart und die vielen anderen inzwischen geächteten, ausgegrenzten, stigmatisierten und verleumdeten Meinungen nicht mehr abzubilden und für vogelfrei zu erklären sind tatsächlich wissenschaftliche Belege eines Endens von Freiheit und Demokratie und den damit zusammenhängenden verfassungsgemäß garantierten Rechten nicht nur dieser Personen, sondern auch der verfassungsgemäßen Rechte der Öffentlichkeit auf neutrale Berichterstattung, unabhängige Aufklärung, breite allseitige Information und Bildung! Wer wie die SPD, die DFG und die vielen anderen Instituitonen, Parteien und Medien das abzubildende Meinungsbild erkennbar gezielt einengt und einschränkt, so das eine angeblich freie und demokratische Bevölkerung gezwungen wäre, sich diese ausgegrenzten Meinungen erst gezielt suchen zu müssen um sie zu hören, ist kein Demokrat und outet sich als Verfassungsfeind! Wer Demokraten ausgrenzt, ist keiner! Und wer Demokrat ist oder nicht bestimmen keine Twitterer, keine Antifa und keine einstigen Stalinisten oder Staasimitarbeiter, sondern der freiheitlich-demokratische Rechtsstaat, sollte er existieren und funktionieren. Mir jedenfalls ist nicht bekannt, das Dieter Nuhr unter Beobachtung steht oder strafrechtlich verurteilt wurde für undemokratische Aktionen. Wer also Seine Stimme eliminiert, hätte vor Kurzem auch noch Bücher verbrannt oder Menschen verraten, die dann in Folterlagern eliminiert wurden, liebe DFG!! Noch kann hier jeder in den Spiegel schauen und entscheiden, wie weit er sich vom Demokraten zum mitlaufenden oder aktiven Freiheitsfeind, Undemokraten, ideologischen Täter entwickelt und sich gegen Wissenschaft, Aufklärung und Demokratie stellt. Jeder hat das selbst in der Hand sich von linken Extremisten instrumentalisieren zu lassen oder der Vernunft und Demokratie folgend solche Angriffe sachlich begründet als wehrhafter Demokrat zu erweisen, der allen Stimmenvernichtern zeigt, Ihr seid die echten Nazis und wir spielen Euer Spiel nicht mit.

  15. .Sie habe n ja recht, herr sarazin und diejenigen, die Sie in der spd beurteilt haben,
    sind unwissend und dumm! doch bin ich nicht mit Ihnen einig in Ihrer auffassung, daß es einen islam geben kann, der durch das stahlbad der historisch – kritischen forschung gegangen ist! bleibenn Sie in der spd, dann kann ich Ihnen nur zurufen: gleich und gleich gesellen sich gerne! die heutige spd ist nicht mehr die meinige und auch nicht mehr die Ihrige! ich halte es für richtig, daß Sie gerichtlich gegen die gründe Ihres rausschmisses vorgehen! das sollte aber auch alles sein! und das urteilende gericht müßte bescheuert sein, wenn es nicht Ihren gründen zustimmen würde und damit die spd ad absurdum geführt wird! viel glück! Sie wissen ja: auf hoher see und vor gericht…..

  16. Wie kann sich dieser intelligente Mann das alles noch antun, anstatt die roten Genossen zu verlassen, was er eigentlich früher schon hätte machen müssen.

    Vermutlich kommen da mehrere Komponenten zusammen, zum einen das Zusammengehörigkeitsgefühl und die anerzogene Zuverlässigkeit, was ihm durch seine Kritik übel genommen wurde.

    Außerdem hat er vermutlich dabei übersehen, daß seine früheren roten Parteigenossen nicht mehr das sind was sie vor der Brandt-Ära waren und in dieser Gemengenlage zwischen Zugehörigkeit und Anstand, nicht das Pferd zu wechseln ist er nun selbst Opfer geworden, denn die Roten von heute sind nur noch ein Abklatsch ihrer selbst.

    Sie sind schon lange durch die zugereisten aus dem Morgenland unterwandert und um deren Stimmen geht es hauptsächlich bei ihren Überlegungen und deshalb mußte er über die Klinge springen, wobei eine anvisierte Zivilklage nahezu zwecklos ist und außer Kosten und Verdruß nichts bringt.

    Schade, daß er sich auf diesen Spagat eingelassen hat, denn seine Kritik widerspricht ja elementar den Grundsätzen der Sozis und damit war der Rauswurf vorprogrammiert und der einzige Vorteil ist noch darin zu sehen, daß er ihnen mehr schadet als nützt und das hat doch auch was Gutes in sich.

  17. Es ist wirklich erschreckend zu sehen, wie die älteste Partei Deutschlands in den vergangenen Jahren von extremen Linken und Islamisten unterwandert und mittlerweile übernommen wurde. Als ich Kind war, stand die SPD wie keine andere Partei für offene Diskussionen, Meinungsfreiheit, Toleranz und Demokratie. Willy Brandt’s Ausspruch „Wir wollen mehr Demokratie wagen“ war Auftrag und Leitbild zu gleich. Es ist eine Schande zu sehen, was daraus geworden ist. Und es ist kein geheimes immanentes System, das hinter dieser fürchterlichen Transformation zu einer freiheits- und toleranzfeindlichen, totalitären Partei steckt. Es sind einzelne Menschen, die dieses Vernichtungswerk vorantreiben wie Steinmeier, Eskens, Walter-Borjans, Klingbeil und leider viele andere autoritäre spießbürgerliche Kleingeister vom Schlage Erich Honeckers. Als Trost bleibt, dass es bislang noch keine menschenverachtende, totalitäre politische Partei auf Dauer geschafft hat zu überleben. Aber traurig mitanzusehen ist der Niedergang der SPD in den Totalitarismus allemal.

    • Seit Gabriel 2015 die Massenmigration mitorganisiert hat, müsste eigentlich klar sein, woher der Wind bei der SPD weht.

  18. Der Mann hat wirklich nicht zu den Spezialdemokraten gepasst. Anstatt sich vor Gericht weiter mit der Eskenpartei auseinanderzusetzen halte ich für Energieverschwendung. Diese Energie sollte Herr Sarazin in politische Arbeit für eine Partei stecken, die auf seiner Linie liegt.

  19. Die SPD, die den normalen Mann an der Maschine ja stets nur solange geduldet hat, wie der richtig kreuzte, setzt jetzt auf Ausländerstimmen. Dabei ist Sarrazin lästig.

  20. Das Hamburger Programm der SPD scheint ja überraschend vernünftig zu sein. Warum ignoriert die heutige SPD ihre eigenes Programm in so schändlicher Weise? Der Argumentation Sarrazin kann ich weitgehend folgen. Lediglich der Begriff ‚Religion‘ erscheint mir hier klärungsbedürftig. Eine klare abgrenzende und allgemein anerkannte Definition gibt es hierfür nicht. Darum kann dieser Begriff auch nicht in einem Kontext der Rechte verwendet werden. Eine politische Ideologie, die auf eine Gesellschaftsveränderung bezieht, mag legitim sein oder auch nicht. Sich aber mit dem Label ‚Religion‘ zu versehen und damit sich der Kritik zu entziehen, kann nicht dem Geist des Hamburger Programms entsprechen. Hier hätte ich mir eine klärende Auseinandersetzung von T. Sarrazin gewünscht.

  21. Sarrazin ist bei aller Sympathie für seinen unermüdlichen Feldzug für die Fakten eines anzukreiden, was sehr deutsch ist: Er verpulvert seine Energien für Details, die außer für ihn keinerlei Relevanz haben. Anstatt sich im Clinch mit der ollen Tante SPD weiterzuquälen, sollte er sich seines praktischen Verstands bedienen und seine Reputation für die wirklichen Probleme des Landes einsetzen. Die Zeit der Analyse ist vorbei, jetzt gilt es auf dem Feld der Politik etwas zu bewirken. Mit immer neuen Büchern und Gerichtsverfahren ändert Sarrazin dagegen gar nichts an dem Zustand unserer Gesellschaft, den er beklagt.

  22. Jetzt mal ehrlich, was will der eigentlich noch in dieser Partei :-/
    Das Schicksal der SPD ist sowieso längst besiegelt, die erneute Eingliederung in die Neuauflage der SED (Sozialistische Einheitsfront Deutschland / LinksRotGrün).
    Gemeinsam dümpeln die dann ’ne Weile lang bei etwa 20% umher, bevor diese pseudosozialistische Resterampe endgültig abgewickelt wird.

  23. Sarrazin hypostasiert Parteien. Parteien sind nur Vehikel für Ideen, es sind auch nur Organisationen. Nun ist der Dilettanten- und Halunkenanteil in dieser Organisation SPD zu groß geworden. Habe es auch nie verstanden, als man Lafontaine „Verrat“ vorgeworfen hat. Sein einziger Fehler war, in eine NOCH ideologischere Partei einzutreten. Andererseits: große Auswahl hat man nicht. Und es besteht bei Neugründungen immer eine äußere, mediale Gefahr (für regierungstreue Medien ist jede neue Partei auch nur eine weitere verhasste Opposition) und eine innere durch Unterwanderung durch Aktivisten (T. Kaczynski: leftism).

  24. Er hat recht und doch – Thilo Sarrazin erinnert mich irgendwie an Don Quijote in seinem wackeren Kampf gegen die Windmühlenflügel. Im Gegensatz zu diesem kämpft er nicht gegen eingebildete, sondern gegen echte Gegner. Die Aussichtslosigkeit ihres Kampfes verbindet die beiden „Helden“ aber auf tragikomische Weise.

  25. Wenn die SPD glaubt, auf Leute wie Sarrazin verzichten zu können, ohne (noch mehr) Schaden zu nehmen, dann soll sie doch.
    Andererseits kann ich Sarrazin auch verstehen, dass er den Schwätzern und Scharfmachern in der Partei nicht das Feld überlassen will. Mich würde mal interessieren, wie die Basis der Partei die Causa Sarrazin beurteilt.

    • Herr Baecker, bitte vergessen Sie dabei aber nicht folgenden Fakt:
      Die Basis der SPD hat auch Saskia Esken in ihr jetziges Amt gewählt. Klar, die kannte zwar (völlig zu Recht) außerhalb von Bad Liebenzell und dem Landkreis Calw niemand, dafür war sie aber dort schon immer berüchtigt.
      Wenn sich die SPD – Basis mit ihr befasst hätte, hätte diese Person nie gewählt werden dürfen.
      Aber sie hat halt das Richtige zwischen den Beinen, bei der heutigen SPD ist das wohl Befähigung genug…

  26. Da kann die SPD so viel relotieren wie sie will: Sarrazin hatte, hat und wird auch für die Zukunft recht behalten (!)

    Es sollte ihm eine Ehre sein, nicht mehr Mitglied dieser Partei sein zu müssen (!)

  27. Der springende Punkt scheint mir zu sein, dass die „Würde des Menschen“ seit einigen Jahrzehnten völlig anders ausgelegt wird, als sie zB in Art. 1 GG gemeint war.

    Wer bereits die feststellung, dass Menschen nicht gleich und nicht gleich begabt sind, als Verstoss gegen die Menschenwürde bezeichnet, kann dem politischen Kritiker jeden Differenzierungsansatz verbieten.

    Aktuell wird ja bereits eine Einreisepolitik, die auf die Nützlichkeit für unseren Staat (und damit unser Volk) abstellt, als Verstoss gegen die Menschenwürde gegeisselt. Dies geschieht unabhängig davon, dass alle Einwanderungsstaaten, auch zB Kanada, derartige Kriterien anwenden.

    Und Deutschland darf das nicht?

  28. Die SPD ist islamisch unterwandert und damit obsolet. Die AfD tut gut daran sich um die heimatlos gewordene Wählerschaft sorgsam zu kümmern.
    Schade um die SPD, aber jetzt muss sie untergehen!

    • Die SPD mag sich in der Vergangenheit große Verdienste erworben haben, aber mittlerweile ist sie zur Gefahr für unser Land geworden. Ohne die tätige Mithilfe von Sigmar Gabriel hätte Merkel 2015 niemals so handeln können.

  29. Herr Sarrazin sollte inzwischen klar sein, dass in der SPD stichhaltige, gut belegbare, offensichtliche Argumente keinen Pfifferling wert sind.
    Es zählt allein die richtige Haltung, deren Korridor sehr schmal ist und sich sehr weit links der Mitte befindet.
    Programme, einst von alten weisen (sic) Männern und Frauen entworfen, spielen keine Rolle mehr, entscheidend ist der Zeitgeist, und da hat Vernunft und klares Denken keinen Platz mehr.
    Das sollte Herr Sarrazin begreifen und diese Partei verlassen bzw. diese in die ihr zustehende Bedeutungslosigkeit entlassen.

  30. Vielleicht ein wenig OT, passt aber, da ja wohl zwei „amtliche“ Richter dem Tribunal zu H. Sarrazin angehören: Ich hatte mal Erfahrung mit einem BRD-Gericht bis zur LG-barkeit (Kennen vielleicht einige von BRD-Gerichten: Richter holt noch während der Verhandlung das fertige Urteil aus der Tasche), das OLG wollte da wohl nicht dran, weil die Fakten alle für mich sprachen. Selbst nach Aufforderung zur Weiterführung des Prozesses versagte mir die OLG-Präsidentin 😉 in Doofdorf (früher die längste Theke der Welt) die Fortsetzung, da ich im Ausland lebe. Warum war das nicht für Amts- oder Landesgericht, wo es genauso war, kein Problem?! Es geht nur um „Kohle“ zu generieren, Rechtsprechung ist mindestens seit 1990 tot, wahrscheinlich hat sie nie seit 1949 existiert (Shaef, alliiertes GG, usw.). Dann kommt noch die Zwangsgemeinschaft der Anwälte dazu, die es eigentlich gar nicht geben dürfte (ähnlich IHK, etc.)
    Im übrigen hatte ich bis dahin summiert gute 50.000 Teuros für Anwälte, Flüge, Zeugen einfliegen lassen, etc. gelassen. Alles wäre nachweisbar!

  31. Es ist aus meiner Sicht nur sehr traurig, dass niemand in der SPD für ihn gesprochen hat. Entweder sind alle gegen ihn, oder einige haben Angst. Wovor auch immer.

  32. Selbstverständlich mußte die SPD Sarrazin ausschließen.Wer an der eigenen Verzwergung arbeitet, wer eine Saslkia Esken als Vorsitzende hat – den trennen doch Abgründe von einem selbständigen, unerschrockenen Denker.

    Sarrazin macht sich die ungeheure Mühe, gegen diese Konkursverwalter mit Argumenten vorzugehen. Unsereiner hätte längst die Brocken hingeworfen. Aber ein gewisser „Starrsinn“ gehört wohl zu seinem Naturell.

    Was aber so viele nicht verstehen: Warum will Sarrazin unbedingt Parteimitglied bleiben?
    Er sieht sich wohl selbst als Mitglied einer SPD, die es mal gab, als er eingetreten ist. Und nun will er sich ausgerechnet von den jetzigen jämmerlichen Figuren nicht hinauswerfen lassen, hält sie sozusagen nicht für zuständig.

  33. Zitat: „Sarrazin sieht im Ausschluss ein „abgekartetes Spiel“, der Ausschluss sei von vornherein festgestanden.“

    Davon bin ich zu 100% überzeugt, dass Herr Sarazzin recht mit dieser Einschätzung hat. Der schlimmste Hetzer und Aggressor gegen Sarazzin ist der SPD Generalsekretär Lars Klingbeil, der sich nach jedem Partei-internen Etappensieg voller Stolz vor die ÖR Kameras drängt und seinen „ehemaligen“ Parteikollegen in übelster Art und Weise diffamiert.
    Abwarten Herr Klingbeil, noch ist die Messe nicht zu Ende gelesen, weil Herr Sarazzin weitere privatrechtliche Schritte einleiten wird und sich nicht zu schlagen gibt.

  34. Sarrazin glaubt an den Wert und die Macht der Vernunft. Damit macht er sich zum Ritter von der traurigen Gestalt.
    Jede Verteidigungsrede hilft nur dem ideologischen Gegner.

  35. …wenn linke Sozialismusanhänger sich gegenseitig ihre linke Lügenwelt um die Ohren hauen interessiert das keinen normal denkenden Menschen.

    Sarrazin könnte woanders wirkungsvoller sein. Aber Intelligenz ist halt kein Schutz vor Dummheit.
    SPD war mal. Kann weg wie CDU/ FDP und die Partei der Dummen schlechthin, die Grünen.
    Und wer sein Wahlkreuz bei der SED/ DieLinke macht hat eh nicht mehr alle Nadeln an der Tanne.
    Der größte Feind der Demokratie ist die kollektive Dummheit.
    Und die erleben wir gerade.

  36. Sarrazin beschädigt sich mit seinem Klammern an die SPD nur selbst und macht sich unglaubwürdig. Er ist ein beredtes und auch trauriges Beispiel dafür, wie unglaublich stark die Bindungskräfte an eine Partei sein können, über alle Differenzen hinweg.

  37. Soeben ist auf Welt online ein Kommentar von meinen “ Lieblingsjournalisten“ Alan Posener erschienen ,in dem er Sarrazin allen Ernstes einen islamfeindlichen Rassisten nennt. Genau wie das SPD Inquisitionstribunal hat er keinen intellektuellen Zugang zu den Thesen Sarrazins. Die Wonline Leser sehr wohl : Unter den Kommentar folgende Abstimmung “ teilen Sie die Meinung des Autors ? “
    54 ja , 964 nein. ( Stand 21 Uhr 30 ) Und da wundern sie sich über 43% Auflagenverlust im 2ten Quartal???

    • Posener, Thomas Schmidt, Hannes Stein… Mein Mitgefühl…. Kein schlechtes Wort über sie.

    • Posener ist ein nur mittelmäßig begabter Polemiker, dessen Intelligenz kaum ausreichen dürfte, um einen Thilo Sarrazin auch nur einigermaßen objektiv bewerten zu können.
      Die SPD in ihrer jetzigen Verfassung und ihrem abgesenkten intellektuellen Niveau passt genau zu dieser Art von Pseudojournalismus des A.Posener. Insofern wäre Posener als Genosse in dieser Partei gut aufgehoben im Gegensatz zu Sarrazin, dessen vormalige SPD, in die er einmal eingetreten ist, längst dahin geschieden ist.

    • In einem anderen Artikel auf WO wurde Michael Stürzenberger, diese charmante Mischung aus Hamed Abdel Samad und Michael Schanze (eins, zwei oder drei..), als Rechtsradikaler bezeichnet (es ging um „Prinz Eugen“ von pinews). Ich wünsche der WELT einen sauberen Abgang. Wenn die Süddeutsche hetzt, betreibt die WELT Teilzeithetze, was ich sogar noch schlimmer finde.

    • Wer liest denn noch Posener, wenn er sieht, daß solche gehetzten Geister wie Juliane Bednarz und Christoph Giesa dort ein Podium bekommen?

    • Die müssen sich bei WELT nun nicht mehr wundern, da sie wissen, dass ca 200 Mio von der Merkelei angedacht sind, um Printmedien, die wir nicht mehr kaufen wollen, am Leben zu erhalten. Irgenwie ist das nicht mehr normal …. oder gar demokratisch.

  38. Herr Sarrazin, was halten Sie davon, die SPD neu zu gründen?

  39. Muss man den alten Mann verstehen? Irgendwo ist das auch schon ein Stück weit starrsinnig, zumal die Partei, in die er mal eingetreten ist, so tot ist wie ein ausgelatschter Turnschuh. Wen hat er in der Partei alles kennengelernt? Wehner, Brandt, Schmidt – und was hat die heute zu bieten? Klingbeil, Eskens, Kühnert? Und da will er mit aller Gewalt drinbleiben? Verstehe ich nicht! Sturer Mann!

  40. Was findet der Mann nur an diesem nichtsnutzigen Haufen gut. Es sollte eine Ehre für ihn sein, diese pseudodeutsche Partei zu verlassen. Die SPD muss weg.

  41. Der Islam ist bunt, weltoffen und tolerant. Der Islam ist heilig. Kritik ist Lästerung. Ihre SPD 2020.

  42. S.25:
    „Die gefährlichste Ausprägung entstaatlichter Gewalt ist der Terrorismus.“
    Das schreiben exakt diejenigen in ihrem Hamburger Programm – Grundsatzprogramm der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, die offen, selbst im deutschen Parlament, mit den Anarchisten der Antifa sympathisieren und diese Terroristen auch noch über das SPD geführte Familienministerium mit vielen Millionen Euro aus Steuermitteln finanzieren.
    Also lächerlicher kann man sich kaum noch machen.

  43. Aber selbstverständlich ist der Rauswurf ein abgekartetes Spiel. Von Seiten der SPD-Funktionäre hat man es immer vermieden, konkret über Inhalte und Aussagen zu diskutieren, sondern sich auf Empörungsgesten und allgemeines Gerede von angeblicher Moral beschränkt.

    Die Themen, die Sarrazin anspricht, und ihre gravierenden Folgen, die verschwinden natürlich nicht dadurch, dass man den Überbringer ächtet. Das ist ein weiteres Armutszeugnis für die SPD.

  44. Ein saarländischer Vorsitzender Richter des Verfassungsgerichts war im Sarrazin Tribunal. Diese politischen Verfassungsrichter werden wie Pilze aus dem Filze weiter wachsen, bis es keine Freiheit mehr gibt. Verfassungsfeinde können nur so urteilen.

    • Wir haben auch eine „echte“ Verfassungsrichterin, die mit pseudowissenschaftlicher Gender- und Feminismus Zauberei mittels SPD, Linken und GRÜNEN ins Amt gelang. Deutschland ist auf der letzten Stufe angelangt. Alle wichtigen gesellschaftlichen instanzen sind ideologisch auf Linie getrimmt.

  45. Auch das bleibt für die Nachwelt erhalten. Säuberungen nach Art der Überlieferung. Keiner von den Beteiligten wird sich herausreden können. Für Herrn Sarrazin ist der Vorgang eine Ehre.

  46. Ich fasse es für einfach so zusammen: Herr Sarrazin ist ein Sozialdemokrat durch und durch. Was sich heute unter dem Deckmantel der Sozialdemokratie rum treibt, von Esken über Stegner oder den Lauterbach ist nur ein unterwürfiger Abklatsch der LinksGrünen ohne irgendeinen Ansatz des Stolzes auf die Vergangenheit der Partei. Aber wenn ich es recht bedenke, 1920/21 war die Partei genauso unterwürfig.

      • Treffer, versenkt! ???

    • Generalsekretär Lars Klingbeil würde ich auch noch dazu zählen.

  47. „Die Menschen haben es selbst in der Hand, ihre Zukunft friedlich, gerecht und solidarisch zu gestalten.“ Das sieht die SPD von heute augenscheinlich anders. Ebenso wie die CDU/CSU ist auch die SPD weiter nach Links gerückt. Die Menschen sind, nach der Meinung der Parteifunktionäre, doch zu dumm. Da werden Wahlen einfach korrigiert, wenn die Bürger nicht so gewählt haben, wie die Parteien es gerne hätten. Demokratie, Freiheit und das Selbstbestimmungsrecht der Völker stören diese Parteifunktionäre doch nur. – Das Volk kauft und liest Ihre Bücher, Herr Sarrazin. Das ist eine Abstimmung, nicht mit den Füßen, (wohin sollten wir auch gehen) aber mit den Köpfen und mit den Herzen.

  48. Man möchte Herrn Sarrazin nach dieser umfangreichen Verteidigungsschrift fragen, ob er tatsächlich so naiv ist, nicht zu erkennen (zu wollen), dass es in „seiner“ Partei, oder zumindest in deren Führung, NIEMANDEN mehr interessiert, was in irgendwelchen Programmen aufgeschrieben wurde? Es geht auch nicht darum, seine Bücher vorbehaltsfrei zu bewerten und deren Inhalt mit den Parteiprogrammen abzugleichen. Nein, es geht darum, den vermeintlichen Abweichler dazu zu benutzen, um das jämmerliche Bild der heutigen SPD aufzupolieren. Dass Sarrazin sich dafür seit Jahren mißbrauchen läßt, ist mir völlig schleierhaft und läßt mich etwas ratlos zurück.

    • Zitat: „Nein, es geht darum, den vermeintlichen Abweichler dazu zu benutzen, um das jämmerliche Bild der heutigen SPD aufzupolieren.“
      Genau das Gegenteil wird passieren. Die SPD wird weiter an Reputation verlieren. Meine langjährige Erfahrung hat mich gelehrt, dass der Wähler zwei Dinge überhaupt nicht mag.

      1. Parteiinterne in der Öffentlichkeit ausgetragene Streitereien.
      2. Unsympathische Personen in leitenden Positionen wie Saskia Esken

      Sollte die SPD sich durch den Sarazzin „Rauswurf“ eine positive Entwicklung versprechen, so glaube ich daran nicht.

      • Es handelt sich doch bei der Auseinandersetzung mit Sarrazin schon längst nicht mehr um eine „parteiinterne Streiterei“. Im Prinzip geht es hier um eine Richtungsfrage/ entscheidung, die die gesamte Gesellschaft betrifft und die die SPD GEGEN die autochthone Bevölkerung entschieden hat. Sarrazin wurde SPD-Mitglied, als viele der heutigen „Führungskräfte“ noch mit der Tröte um den Tannenbaum liefen. oder noch als Quark im Schaufenster lagen und als die SPD noch für die da war, denen sie heute mit Vorliebe ins verlängerte Rückgrat tritt. Warum Sarrazin nicht wahrhaben will, dass es „seine“ SPD nicht mehr gibt, erschließt sich mir nicht.

  49. Nun haben die Genossen auch noch einen der letzten aufrechten Sozialdemokraten vor die Tür gesetzt. Was ist bloß aus meiner ehemaligen Helmut-Schmidt-SPD geworden? Ein erbärmlicher Haufen! Was für ein primitives Gelaber von Klingbeil zu Sarrazin!

    • Es ist wie mit der Union auch, sie sind alle nicht wiederzuerkennen.
      Viel, viel Geld ? Oder einfach nur die Androhung, ein Mandat zu verlieren?
      Demokratie ging vor Merkel mal anders, aber was haben wir erwartet von einer FDJ-Sozialistin?
      Und die AfD kommt nicht zur Ruhe ….

  50. Halten wir mal fest: Die Jusos wollen Abtreibung bis zur Geburt erlauben, was an Menschenverachtung nicht zu überbieten ist, und die SPD arbeitet sich an ein paar vergleichsweise harmlosen Theorien über den Islam ab?

    • Alles was in meinem Bauch ist gehört mir!!! Sagen die durchgegenderten Kampffeministinnen. Gott sei Dank, sind die allermeißten Frauen normal und nicht gestört und versuchen nicht etwas zu sein was biologisch nicht akzeptabel ist. Die Natur oder Evolution kann der Mensch nicht besiegen. Allein der Gedanke daran grenzt an Größenwahn.

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