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Parteigründerin bricht ihr Wort

Sahra Wagenknecht bezweifelt Rechtmäßigkeit von Wahl und Umfragen

24.02.2025

| Lesedauer: 2 Minuten
Sahra Wagenknecht hatte vor der Wahl angekündigt, sich aus der Politik zurückzuziehen, wenn ihre Partei nicht in den Bundestag einzieht. Nach der Wahl gilt das nicht mehr - diese will die Linken-Dissidentin vielleicht anfechten.

Eine Partei, die nicht im Parlament vertreten ist, ist nicht relevant. Natürlich müsse sie dann ihre politische Karriere beenden. So klang Sahra Wagenknecht. Vor der Wahl. Geschwätz von gestern, von dem die Parteigründerin heute nichts mehr wissen will. Ihr Ergebnis von 4,9 Prozent sei das beste, das eine frisch gegründete Partei je geschafft habe. Und außerdem betrachtet sich das ehemalige SED-Mitglied als politisch Verfolgte.

Verfolgt von der Bundeswahlleiterin. Über 200.000 Auslandsdeutsche waren stimmberechtigt, erklärt Wagenknecht vor der Bundespressekonferenz. Nur ein Bruchteil dieser habe faktisch und tatsächlich wählen können. Das stelle die Rechtmäßigkeit der Wahl in Frage. Und die Rechtmäßigkeit ihres eigenen Ergebnisses. Dem Bündnis Sahra Wagenknecht haben nur rund 15.000 Stimmen zum Einzug ins Parlament gefehlt. Mit den Stimmen der Auslandsdeutschen hätte es ja vielleicht klappen können.

Verfolgt fühlt sich Wagenknecht auch von den Meinungsforschungsinstituten. Etwa von Forsa. Die hätten sie kurz der Wahl bei 3 Prozent gesehen. Knapp 5 Prozent sind es geworden. Eine Abweichung von 60 Prozent sei kein Zufall, sagt Wagenknecht. Auch über die „Polls“ sei manipuliert worden. Diese Umfragen erhalten Politiker und Journalisten an Wahlsonntagen gegen 14 Uhr. Sie sollen ihnen eine erste Orientierung ermöglichen. Diese Polls zu veröffentlichen gilt als Tabu, weil es die Wahl beeinflussen könnte.

In diesen Polls lag das Bündnis Sahra Wagenknecht am Sonntag tatsächlich deutlich unter der Fünf-Prozent-Hürde. So deutlich, dass die Partei demnach gar keine Chance hatte, diese Hürde zu nehmen. Der FDP trauten diese Umfragen dies indes zu, sie landete dann abgeschlagen bei 4,3 Prozent. Entgegen der üblichen Manieren seien diese Polls auf X öffentlich gemacht worden. Das habe viele BSW-Wähler abgeschreckt, vermutet Wagenknecht, weil ihre Stimme für das Bündnis nun als verschenkt galt.

Auch von den Medien fühlt sich Wagenknecht verfolgt. Die hätten bis zum Sommer ordentlich über die junge Partei berichtet. Doch ab da habe es eine Kampagne gegeben. Positive Meldungen über das BSW seien unterdrückt, negative hochgepuscht worden. Nur: Ohne die Medien würde es diese Partei mutmaßlich gar nicht geben. Als sie noch bei den Linken Mitglied war, wohnte Wagenknecht regelrecht in den Studios von Anne Will oder Sandra Maischberger.

Eigene Fehler räumt Wagenknecht auch ein. Also fast. Es habe „Wegpunkte“ gegeben, an denen sich die Erfolgsstory ins Gegenteil verkehrt habe. Der eine Wegpunkt seien die Koalitionsverhandlungen im Osten gewesen. Die andere die Art des Mitgliederaufbaus. Beide „Wegpunkte“ verteidigt Wagenknecht letztlich als richtig. Die Partei habe nicht Mitglieder selektiert nach der Frage, ob sie der Vorsitzenden treu seien – sondern Mandatsjäger und Querulanten draußen gehalten. Auch sei im Osten letztlich alles supergelaufen. Gut. Wagenknecht war im Januar angetreten als Gegnerin von Ausgrenzungen bestimmter Parteien. Im Oktober war sie eine Verteidigerin der „Brandmauer“. Aber, ach was, Geschwätz von gestern.

Das BSW gibt nicht auf. Vielleicht eine Anfechtung der Wahl. Ganz sicher die Mitgliedschaft in drei Landtagen. Das Bündnis hält sich an seinen Anfangserfolgen fest und Wagenknecht an ihren politischen Pfründen. Selten hat eine neu gegründete Partei so schnell den Weg zurückgelegt von, wir machen alles anders, hin zu, wieso, die anderen machen es doch auch so.

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35 Kommentare

  1. Über 200.000 Auslandsdeutsche ……. Nur ein Bruchteil dieser habe faktisch und tatsächlich wählen können. Das stelle die Rechtmäßigkeit der Wahl in Frage.

    Da hat Frau Wagenknecht einen Punkt. Und ich wünsche mir, dass das juristisch geprüft wird.

    Positive Meldungen über das BSW seien unterdrückt, negative hochgepuscht worden.

    Diese Wahrnehmung teile ich. Im Gegensatz dazu konnten sich die Linken in den letzten Wochen vor der Wahl, an überaus wohlgesonnenen Medien erfreuen. Die ständig das Aufholwunder beschworen haben, und Frau Heidi R. in den Himmel lobten. Und viele Leute wollen nun mal auf der Siegerseite stehen. Das war manipulativ.

    • Das BSW ist von den Medien wohl kaum schlechter behandelt worden als die AfD. Wäre das ein Grund die Wahl anzufechten, dann wäre jede Wahl anfechtbar, an der die AfD je teilgenommen hat.

  2. Wenn die Grünen 4,97 Prozent bekommen hätten, hätten sich bestimmt in letzter Minute noch ein paar Briefwahlstimmen gefunden.

  3. Da hat Frau Waagenknecht vollkommen Recht.
    Der Schwindel geschieht nich beim Zählen der Stimmen, sondern beim Verteilen der Bundestagsitze.
    Der Schwindel mit der Sitzmehrheit !!!
    CDU und SPD teilen sich nun 630 Sitze gemäß Wahlergebnis unter sich auf.
    Es gibt aber keine 630 Sitze für die Parteien zu verteilen.
    Man muss die Direktmandate und unter 5% Mandate erst einmal von 630 abziehen.
    Direktmandate sind Parteiunabhängige Mandate, denn da werden Personen namentlich gewählt.
    Die Wahlsieger vereinnahmn die Direktmandate für sich, wie auch die Mandat derer an der 5% Hürde gescheiterten.
    Zieht man alle Mandate ab, welche sich CDU und SPD zugegaunert haben durch Rechentrick,
    bleiben 31% der Sitze von 630, für CDU und SPD,
    anstatt den durch Trickrechnerei erschwindelten 52,2%.
    Also keine Mehrheit zur Regierungsbildung.
    Sie müssen dann die AfD hinzunehmen um eine Regierungsmehrheit zu haben.

  4. Die AfD ist 2013 mit nahezu dem gleichen Ergebnis wie das BSW gescheitert und die FDP hatte übrigens auch kaum mehr als heute. Schon damals gab es Gerüchte über Wahlfälschungen, Beweise gab es aber auch nie. Aber es passte seltsam gut, das verfliegt selbst 12 Jahre später nicht.
    Doch das ist müßig. Wagenknecht hat bei der Gründung ihrer Partei einfach falsche Annahmen getätigt. Die zutreffenste noch war, dass sie in kurzen Röcken auch weiterhin eine gute Figur in Talk Shows abgäbe. Den Bein-bis-Knie-Challenge mit Annalena Baerbock gewann sie immer.
    Alles andere war eine Fehlkalkulation. Das Thema Russland, und mit ihm Appeasement und Pazifismus, war schon von der AfD besetzt. Zwar sind das alles originär linke Themen, die eine linke Partei glaubwürdiger beackern kann als eine rechte, andererseits zog es in Wahrheit kaum jemanden an. Schon zu dieser Zeit deutete sich an, dass Donald Trump die US-Wahlen gewinnen würde und das Thema dann 2025 verschwinden würde. Es war ein Loser-Thema, darum setzte die AfD auch auf Weidel und nicht Chrupalla.
    BSW und Werteunion kamen ja zur gleichen Zeit auf. Beide lebten von einer Phantasie, nämlich dass sie – von entgegengesetzten Seiten – die Brandmauer gegen rechts aushebeln könnten.
    Zuerst sprach Maaßen seinen dämlichen Satz vom „Premiumpartner CDU“ und tötete damit sein Projekt, bevor es überhaupt begann. Die Erwartung des Publikums war glasklar, dass er hier die AfD hätten nennen sollen. Tat er nicht, aus die Maus. Wenn es anders gelaufen wäre, dann hätte die Wertunion jetzt möglicherweise mit Hilfe frustrierter FDP-Wähler die Fünfprozenthürde geschafft. Maaßen dürfte von Sonntag auf Montag nicht gut geschlafen haben.
    Wagenknecht wiederum unterwarf sich sofort der Brandmauer und zeigte sich unfähig, Renegaten wie Katja Wolf zu disziplinieren. Sie hätte Wolf rauswerfen und zur Linkspartei zurüclschicken müssen, da wo sie auch hingehörte und geblieben wäre, wäre ihr nicht Bodo Ramelow immer im Weg gewesen. Der Wähler goutierte diese Mätzchen nicht.
    Vorbei. Ein dummes Wort?

  5. Frau Wagenknecht sollte die Niederlage akzeptieren. Hätte ihre Partei 5,0% erreicht, würde sie das Ergebnis sicherlich nicht anfechten. Das Argument ‚Auslandsdeutsche‘ würde aber auch dann gelten müssen. Irgendwie verlogen.

  6. Ich würde Frau Wagenknecht empfehlen die Stimmen in Berlin nachzuzählen!

  7. Kann sein, dass manipuliert wurde. Beweisen muss man es! Sonst bleibt es ein Feigenblatt für die eigenen Fehlentscheidungen. Wagenknecht hatte einen sehr guten Start, wie sonst kaum eine neue Partei in Deutschland. Dieser Vorsprung wurde durch Liebesdienerei bei den „Altparteien“ und interne Querelen verschenkt – ebenso gründlich wie er aufgebaut wurde. Wagenknecht ist seit Jahrzehnten im politischen Geschäft, ja sie hat nie was anderes gemacht. Sie müsste es eigentlich besser wissen. Letztlich scheint es ihr am taktischen Geschick und an der persönlichen Opferbereitschaft zu fehlen, auch wenn Charisma und rhetorisches Talent reichlich ausgeprägt sind. Es täte ihr besser sich zurückzuziehen. Sie ist eine sehr erfolgreiche Autorin. Die Talkshows werden ihr weiterhin offenstehen. An Geld wird es auch nicht mangeln und die anstrengenden letzten Jahre haben doch deutliche Spuren hinterlassen; die Jüngste ist sie nicht mehr. Vielleicht ist diese Niederlage auch ein Wink des Schicksals.

  8. Wenn ich an die „Märzgefallenen“ des BSW denke, als viele aus der Partei die Linke (FKA SED) plötzlich bei Frau Wagenknecht Erleuchtung fanden, hätte man bereits misstrauisch werden können. Wieviel von denen wohl ihr Kreuz, gemäß ihres Lippenbekenntnisses, auch tatsächlich bei Sahra gesetzt haben?!

  9. Vielleicht ein schwacher Trost für die BSW-Wähler: Es ist zwar bitter, wegen weniger 0,03% Stimmen den Einzug in den Bundestag verpasst zu haben.
    Dass man andernfalls aber auch den Grünen zwangsläufig ermöglicht hätte, eine weitere Legislaturperiode mitzuregieren, wäre noch bitterer gewesen.

    • Wähler hatten BSW gewählt,weil diese von den Parteien der Mitte genug hatten.
      Anstatt in die Opposition zu gehen und zu lernen und Rückgrat zu zeigen , lockte die Macht.

      So hat man die Partei vor die Wand gefahren, die par Stimmen hätte man im Osten sicher bekommen. Schade um Wagenknecht, aber besser so für die AfD, die daraus lernen kann, dass wenn man nicht liefert , auch nicht mehr wiedergewählt wird.

      Aber einen Beitrag für den Abschwung leistete auch der ÖRR.

  10. Zum einen sind bis jetzt bei den letzten Wahlen immer Unstimmigkeiten, die auch durchaus als Manipulation gewertet werden können, aufgetreten. Warum sollte es diesmal anders sein? Zum anderen bringt mich der Gedanke, das Berlin, also die Stadt Berlin, eine ordnungsgemäße Wahl durchführen kann, zum Lachen. Ich bin dafür, das nochmal neu ausgezählt wird, am besten von Trump und Putin, damit alles mit rechten Dingen zugeht. 🙂

  11. Ich meine auch, dass sich das im Wesentlichen an den Damen Wolf und Zimmermann sowie an Herrn Crumbach festmachen lässt. Besonders in Thüringen, wo die Aufführungen der BSWler ausnehmend widerwärtig waren, gingen im Vergleich zur Landtagswahl rund 6 Prozentpunkte flöten. Bei ca. 1,33 Mio tatsächlichen Wählern (berechtigt ca. 1,6 Mio) hätte etwas mehr als 1 Prozent zusätzlich schon gereicht. Aber Frau Wolf musste ja Ministerin werden und alle zusammen die richtige Haltung zeigen. In Sachsen betrug die Differenz rund -2. Das ist sogar noch überschaubar, obwohl hier sicher auch keiner BSW gewählt hatte, damit Kretzschmer und Kipping in Amt und Würden bleiben. Ich jedenfalls nicht. Und mit Matthias Berger hätte ein fähiger und respektabler Kandidat zur Verfügung gestanden. Danke Sabine! In Brandenburg waren es auch rund -3 Prozentpunkte für die Koalition mit den Arbeiterverrätern. Ich hab es mal grob überschlagen; mit ähnlichen Resultaten wie zur Landtagswahl wären es knapp 200.000 Stimmen mehr. Dann müsste man jetzt nicht klagen. Resümee: Selbst vergeigt, und zwar mit Ansage.

  12. Bei dem knappen Ergebnis für das BSW, das übrigens nach den üblichen Rundungsregeln bei 5,0 % und nicht bei 4,9 % liegt, sollte jeder ein Interesse daran haben, noch einmal nachzählen und nachrechnen zu lassen, ob das BSW nun die Fünfprozenthürde geschafft hat oder nicht. Das Wahlergebnis könnte über 5 % liegen. Ein Quotient kann nicht nur dadurch steigen, daß man den Zähler, also die Zahl der BSW-Stimmen vergrößert, sondern auch dadurch, daß man den Nenner verkleinert, zum Beispiel, wenn die Zahl der gültigen Stimmen bei einer Nachzählung als ein wenig geringer festgestellt wird. Ein paar hundert Stimmen hier, ein paar dort, und schon ist die Fünfprozenthürde geschafft.
    Das Ganze ist hochpolitisch, denn ein Einziehen des BSW in den Bundestag macht es der Union unmöglich, allein mit der SPD als Koalitionspartner die Mehrheit zu erreichen. Und insgesamt sollte man einmal darüber nachdenken, ob die Fünfprozenthürde noch zeitgemäß ist. Man sieht, wie kleine Auszählungsfehler zu guter Letzt über die große Politik entscheiden können

  13. Frau Wagenknecht hat absolut Recht es wurde massiv manipuliert. Ich habe mir gerade für Dresden und Rheinland Pfalz den Anteil der Briefwähler angeschaut. Der liegt dort deutlich bei über 40% in einigen Gemeinden sogar bei über 50%, das ist noch höher als die ca. 30% bei den Ostwahlen. Damit kann man die Wahl beliebig manipulieren.

    In den Umfragen sind die manipulierten Briefwahlstimmen schon eingepreist. Sie haben vermutlich Briefwahlstimmen von der AfD zur CDU und vom BSW zu den Linken verschoben, bis sie ihre gewünschte Ergebnis zusammen hatten. Das BSW also raus und die AfD von dem Viertel aller Sitze fernhalten. Verklausuliert steht es im Grunde in der offiziellen Wahlnachtanalyse aus Rheinland Pfalz drin.

    „Ein hoher Briefwahlanteil wirkt sich bei der Bundestagswahl 2025 positiv auf das Zweitstimmenergebnis der CDU aus. Dies könnte unter anderem darauf hindeuten, dass Wählerinnen und Wähler, die ihre Wahlentscheidung frühzeitig getroffen haben, ihre Stimme häufiger der CDU geben. Umgekehrt stehen die Zweitstimmenergebnisse des BSW und der AfD in einem negativen Zusammenhang mit der Höhe des Briefwahlanteils auf der Verbandsgemeindeebene.“

    Quelle: Offizielle Wahlnachtanalyse aus Rheinland Pfalz

  14. Eine Anfechtung der Wahl ist zu begrüßen. Denn die Euphorie all der Wahlhelfer, die ein paar Tage zuvor noch auf der Demo gegen Rechts waren, erscheint mir bedenklich. Allerdings vermute ich Wagenknecht wird vom Ergebnis einer Überprüfung enttäuscht sein, denn das BSW wird in Wahrheit weniger Stimmen haben als 4%. Die FDP übrigens auch. Auch CDU, SPD und Grüne werden in Wahrheit weniger Stimmen haben als die Ergebnisse von gestern uns weismachen sollen. Nach der Euphorie eine nüchterne Prüfung kann auf keinen Fall Schaden. Nachzählen gerne mit internationalen Wahlprüfern. Das wird spannend und ist außerdem so wichtig wie nie in der Geschichte der Bundesrepublik.

  15. Spätestens nach den LT-Wahlen im Osten war der tiefe Fall des BSW zu erwarten. Wagenknecht weiß das auch, aber was nicht sein darf, kann nicht sein. Wenn eine Parteivorsitzende anders redet, als dann in der Realität agiert wird, demontiert man sich selbst. Vor Wochen habe ich hier in einem Kommentar geschrieben, das BSW hatte einen kometenhaften Aufstieg, wird aber genauso schnell wieder verglühen. Mag sein, dass Wagenknecht die Rechtmäßigkeit aufgrund der Unregelmäßigkeiten bei der Ausgabe der Wahlzettel im Ausland anzweifeln kann. Ob aber das BSW tatsächlich davon profitieren würde, würde ich wiederum anzweifeln. Wer lebt denn im Ausland? Rentner, die vielleicht eher CDU wählen würden, Unzufriedene mit der ganzen Situation in D, die vermutlich eher AfD wählen würden, aus beruflichen Gründen im Ausland lebende, die sicher auch nur ausnahmsweise BSW wählen würden. Also die anderen Parteien wären ebenso betroffen. Sie hat ihre Wähler belogen und das rächt sich nun.
    Um die SED-Kader ist es nicht schade, ein Teil bleibt uns aber leider trotzdem erhalten bei den Linken und die impfen die Jugend mit den Vorzügen des Sozialismus..

  16. Sahra Wagenknecht wurde gebraucht um ein noch stärkeres Abschneiden der AfD bei den Ostwahlen zu verhindern. Sie hat die enorme Medienpäsenz damals sehr genossen.
    Danach wurde sie nicht mehr gebraucht.

    • Exakt. Die Partei war ein Medienprojekt. Es gab keine Sendung, keine Talkshow wo eine Frau Wagenknecht nicht drin saß und völlig kritikfrei ihre Themen vertreten konnte. Bis zu den Ostwahlen. Da hat sie auch brav abgeliefert, hat die Opposition gespalten, somit die AfD neutralisiert. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan und kann abtreten … .

  17. Also ich glaube eher, daß die Stimmen der Auslandsdeutschen, die ja zu einem großen Teil von den hiesigen Bedingungen emigriert sind, die AfD über die Sperrminoritätsschwelle getragen hätten als ausgerechnet BSW über die 5% Hürde…. Worin aus meiner Sicht auch ein guter Grund liegt, deren Wahl zu behindern. Weil: Sperrminorität durfte nicht passieren. Und dan noch das Recht auf Untersuchungsausschüsse???????

  18. Mi, mi, mi, mi…hat Frau Wagenknecht sich eigentlich einmal gegen das demokratiefeindliche Gebaren der letzten Jahre von Kartell-Parteien, Medien und tiefenindoktrinierten Schafen gegen die AFD ausgesprochen? Woran Frau Wagenknecht und ihre Partei gescheitert sind, ist ihre Glaubwürdigkeit.

  19. Wagenknecht hat jetzt in kleinem Umfang das erlebt, was der AfD seit mehr als einem Jahrzehnt in widerlichster Art und Weise zuteil wird. Und ja, Wagenknecht hat sicher nicht ganz unrecht. Das grünwoke Kartell in den Medien hat sie nach anfänglicher Umgarnung dann doch fallenlassen.

  20. Die Kritik an der Benachteiligung der Auslandsdeutschen ist berechtigt. Wobei keineswegs gesagt ist, daß deren Votum das BSW über die 5% gebracht hätte. Auch bei den Umfragen sind Zweifel berechtigt; möglicherweise wurde da die SED gepusht; andererseits sahen die Prognosen für die CDU besser aus als das tatsächliche Ergebnis. Der Sündenfall des BSW war das Paktieren mit dem Kartell nach den ostdeutschen Wahlen, die Glaubwürdigkeit als Protestpartei wurde aus Ämtergier verraten. Praktische politische Alltagsarbeit ist ja ohnehin nicht die Sache der Kostümkommunistin, wahrscheinlich bleibt sie weiterhin das Maskottchen der ÖRR- Quasselrunden.

  21. Die Stimmen aus dem Ausland werden in den Wahlkreisen, in denen sie zuletzt gewohnt haben gewertet. Was für eine Heulsuse, BSW war nur auf sie bezogen und es ging ihr immer nur um sie, das hat der Wähler jetzt auch begriffen.

  22. Man kann von Wagenknecht nun halten, was man will. Aber in der Sache liegt sie richtig. Dass 200000 Deutsche wegen organisatorischer Mängel ihr Wahlrecht nicht wahrnehmen konnten, ist selbstverständlich ein Anfechtungsgrund. Ob nun ausgerechnet das BSW von diesen Stimmen profitiert hätte, weiß man nicht. Unmöglich ist es nicht. Ausgewanderte/Geflüchtete würden eher nicht die Systemparteien gewählt haben.
    Als Betroffener drücke ich ihr mal die Daumen.

    • 200 000Auslandsdeutsche haben sich als Wähler registrieren lassen. Was ist mit den anderen, die sich wegen völliger Aussichtslosigkeit angesichts zu knapper Fristen erst gar nicht die Mühe gemacht haben? Man liest immer wieder von drei bis vier Millionen Auslandsdeutschen insgesamt. Stimmt die Zahl?Auch wenn manche sicher gar nicht wählen wollten, mehr als 200 000 hätten wohl schon gern vom Wahlrecht Gebrauch gemacht.

    • Pressemitteilung: „Insgesamt wurde die Bundeswahlleiterin von den Gemeindebehörden bislang über 213.255 Eintragungen von Auslandsdeutschen in ein Wählerverzeichnis unterrichtet (Stand: 21.02.2025). Diese Zahl ist noch nicht endgültig und kann sich bis zum Wahltag noch geringfügig erhöhen. Die Bundeswahlleiterin erreichen Fragen und Beschwerden von im Ausland lebenden Deutschen, bei denen die rechtzeitige Zustellung der Wahlbriefe bei dieser unter verkürzten Fristen stattfindenden Bundestagswahl kritisch oder unmöglich ist.“
      Selbstverständlich sollte jeder Wähler, der dazu berechtigt ist, auch faktisch die Möglichkeit haben, seiner Partei zu helfen. Allerdings würde das BSW ja nur dann besser dastehen, wenn es unter den Auslandsdeutschen, die nicht wählen konnten, überproportional häufig angekreuzt würde.

  23. Eines ist sicher richtig: Die ständigen Wasserstandsmeldungen vor der Wahl nehmen Einfluß.
    14 Tage vor der Wahl sollte Schluß sein sein mit den Prognosen.

    • Zumal die Werte kleinerer Parteien, die um 5 Prozent pendeln, können sicherlich durch die Umfrageergebnisse kurz vor dem Termin beeinflusst werden. Wie genau, was Fans der Parteien motiviert oder demotiviert, wäre zu diskutieren.
      Wenn eine Partei wenige Tage vor der Wahl noch bei 4,5 Prozent eingeordnet wird, dürften einige Wähler Angst haben, dass ihre Stimme verloren geht, und vorsichtshalber auf eine andere Partei ausweichen. Wer als stärker als 5 Prozent eingeschätzt wird, könnte seine Unterstützerkreise umgekehrt motivieren, ihn zu wählen, weil er ja anscheinend auf jeden Fall Erfolgsaussichten hat.

  24. Die Wahl hat ihre Parteigenossin in Thüringen durch das Bündnis mit den Brandmaurern vergeigt. Dagegen helfen kein Gejammer und auch keine Anfechtung mehr.

  25. Natürlich trifft es zu, dass das BSW nach dem Einsatz gegen den Ukraine Krieg bei den Medien kriminalisiert wurde. Aber die Hauptschuld liegt beim BSW selber. Das Auftreten im Thüringer Landtag gemeinsam mit der CDU war unterirdisch. Anstatt einer sachorienierten Politik mit Inhalten wurden die Hasstirraden gegen die AfD gemeinsam mit CDU, Linken, Grünen und Spd etc. gefahren. Frau Wolf hat als OBM in Eisenach den Stadtratsmitgliedern der AfD nicht mal die Hand gegeben. Unmöglich so ein Verhalten.

    • Sie kann sich ja an Frau Merkel oder Herrn Breton wenden.
      Merkel und Breton haben ja Erfahrungen mit dem Rückgängigmachen von Wahlen.
      In Thüringen bzw. Rumänien.

  26. Ich glaub die Wagenknecht dreht jetzt durch. Erst spricht sie sehr laut und zurecht davon, dass die Grünen die schlimmste Partei überhaupt sei, und jetzt versucht sie Sachen, die die Öko-Chaoten und Kriegstreiber wieder an die Regierung bringen könnten!!!

    • > die die Öko-Chaoten und Kriegstreiber wieder an die Regierung bringen könnten!!!

      Böses Medium berichtet gerade, dass eine Frau Flak-Rheinmetall von der Rheinmetall-Partei (an 5% gescheitert) nach sofortiger Taurus-Lieferung ruft, während Hofreiter 500 Milliarden für Kriegsgedöns wünscht und Trump als Autokraten-Freund beschimpft. Trump sollte den wokisierten Satrapenden:innen Westeuropas schleunigst zeigen, wo der Hammer hängt. Aus dem Stellvertreterkrieg USA / Russland ist einer von USA+Russland gegen EUdSSR+Grossbritannien+Kanada geworden…

  27. > Mit den Stimmen der Auslandsdeutschen hätte es ja vielleicht klappen können.

    Bei der gleichen Stimmenverteilung wie im Inland hätte sie weiter 4,97%, also Zuwenig. Meint sie, etwa alle deutsche Bürger in den USA seien glühende Kommunisten?

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