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Der Wohlfahrtsstaat braucht neue Beine

Reichtumsforschung ist Voodoo-Ökonomie

23.01.2018

| Lesedauer: 3 Minuten
Es braucht eine politische Kraft, die den Wohlfahrtsstaat auf neue Beine stellt. Vielleicht braucht es dafür einen Wettbewerb wirklich neuer Ideen zwischen einer echten Linken und einer echten Rechten. Aus der Mitte kommt nichts, dort herrscht geistige Windstille.

So, nun ist es raus: Eine Gruppe von Deutschen, die in einem Klassenraum Platz hätten, besitzt zusammen mehr Geld als eine Hälfte der Deutsche Bevölkerung.
Nun ist das nicht irgendeine Hälfte, sondern eine Versammlung der Besitzlosen ansteigend, bis fünfzig Prozent der ärmeren Bevölkerung abgezählt wurden.

So leicht war das übrigens gar nicht herauszufinden, diese Besitzangaben sind mehr oder weniger freiwillig, jedenfalls nicht öffentlich. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat deshalb Daten der EZB-Vermögenserhebung um die Angaben aus den jährlichen Reichenlisten, beispielsweise des Manager Magazins, erweitert.

Dabei ist nun herausgekommen, dass die fünfundvierzig reichsten Haushalte so viel besitzen wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung. In Zahlen sollen das für beide Seiten 214 Milliarden Euro sein. Durchschnittlich besitzt also jeder der fünfundvierzig Reichen 4,75 Milliarden Euro und jeder aus der ärmeren Hälfte der Deutschen ungefähr 2.600 Euro.

Nun ist Reichtum wie Armut im weltweiten Vergleich ganz sicher relativ. Maximal arm ist man wohl, wenn man ums Überleben kämpfen muss. Wenn sowohl eine Arbeitsstelle, Nahrung, wie angemessen warme Kleidung und Behausung vakant sind und zusätzlich keinerlei medizinische Versorgung möglich ist. Nun will die Universitätsklinik in Zürich sogar ermittelt haben, das in Europa viele Suizidfälle (jeder Fünfte) auf Arbeitslosigkeit zurückzuführen sind, so betrachtet braucht es für eine finale Existenzvernichtung diese maximale Armut nicht. Tot ist tot, ob nun verhungert, erfroren oder als Folge einer Verzweiflungstat. Armut kann also aus verschiedenen Gründen tödlich sein.

Nun könnte man zynisch bemerken, dass es auch unter Reichen Selbstmorde gäben könnte, möglicherweise ist hier die Verzweiflung gleich intensiv, wenn man statt fünf Milliarden plötzlich nur noch eine besitzt.

Aber wie kommt so ein Vermögen überhaupt zusammen? Durch Erbschaft? Herausragende Geschäftstüchtigkeit? Oder moderner: dank der einen intelligenten und konsequent weitergeführten Idee, wie bei Facebook- Zuckerberg? Nein, der Fleiß eines Einzelnen macht noch keine Milliarde. Selbst wenn man das erstaunlich hohe durchschnittliche Einkommen eines vollzeitbeschäftigten deutschen Arbeitnehmers von brutto 48.900 Euro verdoppelte, würde man selbst bei eiserner Sparsamkeit Jahrzehnte brauchen, um sich so etwas wie ein Vermögen anzusparen, das wiederum das Potenzial hätte, Arbeit für einen bestimmten Zeitraum unnötig zu machen. Also Vermögen definiert als Mittel, Arbeit aussetzen zu können und trotzdem nicht zu verhungern.

Fazit: Wer also mehr besitzt, braucht dafür zwangsläufig die Arbeitsleistung anderer. Vieler anderer, denen er beispielsweise die relative Sicherheit eines festen Gehalts gibt, während er sich Monat für Monat vom erwirtschafteten Umsatz dieser nun „Arbeitnehmer“ genannten Klientel einen Teil einbehält. Nein, niemand wird von alleine reich. Immer muss er anderen etwas wegnehmen.

Das gilt übrigens selbst für Menschen wie Mark Zuckerberg wie die Besitzer von amazon und co, die ja ihren Umsatz auch generieren, indem andere für die Nutzung der Internet-Plattformen bezahlen, die sich davon wiederum selbst Umsatz versprechen, die ihre Investition in das Unternehmen von Zuckerberg und Co aber auch erst einmal vom Umsatz ihrer eigenen Mitarbeiter nehmen müssen, unabhängig davon, ob sich nachher eine Umsatzsteigerung durch Mehrverkauf usw. ergibt oder nicht.

Aber wie schlimm ist das nun eigentlich, wenn ein paar dutzend Reiche so viel besitzen wie die ärmere Hälfte der deutschen Bevölkerung? Zunächst einmal ist Vermögen brach liegendes Geld. Geld belebt den Handel, aber es gilt auch: je länger es zirkuliert, desto ungleicher verteilt es sich. Einer wird reicher, ein anderer bekommt immer weniger vom Kuchen.

Beat Weber, Volkswirtschafter aus Wien, erklärte im Kinderkanal des ORF in kindgerechter Sprache: „Wenn Geld liegen bleibt, ist es für den Einzelnen ungünstig, weil man kann sich dann nichts Schönes kaufen, und für die Gesamtwirtschaft ist es ungünstig, weil wenn sich niemand was kauft, kann niemand etwas produzieren, es können keine Löhne und Gehälter ausgezahlt werden. Insofern hat die Wirtschaft ein Interesse daran, dass es Konsumenten gibt, die Geld auch ausgeben.“

Aber fügen diese fünfundvierzig Superreichen der Gesamtwirtschaft nun einen Schaden zu, weil sie Geld, das hunderttausende Menschen für sie erwirtschaftet haben, nicht mehr in den Kreislauf zurückführen?

Warum kaufen die Leute in Mitteleuropa so viel wie nie? Weil die große Masse der Konsumenten (und Steuerzahler) entscheidet, auch derer, die nur das Notwendigste kaufen können, nicht der Konsum der Superreichen.

Aber 1: Dass das wieder mehr Auseinanderklaffen zwischen Reich und Arm vor allem auf den wachsenden Niedriglohnsektor zurückgeht, bleibt merkwürdig im Hintergrund. Dass mit den Zuwanderern der Verdrängungswettbewerb genau in diesem beschämenden Niedriglohnsektor eskalieren muss, ist kein Thema der Gewerkschaften. Sie sind nur für den gesunden Mittellohnsektor zuständig.

Aber 2: Mehr als die Reich(er)en mehr besteuern, fällt rundum als Heilmittel niemandem ein. Wobei selbstverständlich unerwähnt bleibt, dass davon bei den Ärmeren so gut wie nichts ankäme.

Markus Grabka, der sich am DIW seit Jahren mit dem Thema befasst, sagt es so: „Reichtumsforschung ist Voodoo-Ökonomie.“

Fazit: Irgendwann wird Politik neu anfangen müssen, nachdem sich die alles lähmende Zuwanderungsfrage so oder so aufgelöst hat. Dann braucht es eine politische Kraft, nein keine Partei, die den Wohlfahrtsstaat auf neue Beine stellt, auf neue Weise. Die alten Wege taugen alle nicht. Vielleicht braucht es dafür einen Wettbewerb wirklich neuer Ideen zwischen einer echten Linken und einer echten Rechten. Aus der Mitte kommt nichts, dort herrscht geistige Windstille.

Fußnote: Eine methodische Kritik am DIW von Gerd Maas folgt.

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71 Kommentare

  1. Wenn einer die ganze Welt hat, so ist die Welt in dem Moment nichts wert, wenn er die ganze Welt hat. Wer könnte dann noch mit dem der die ganze Welt hat, handeln?

  2. Stellt sich nach diesem bedenkenswerten Titel wie Inhalt des Beitrages auch die Frage, wie man reich (an Geld, nicht an Zufriedenheit und Wohlbefinden) wird.
    Was ich mitunter beobachte ist, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Und mit diesen Koordinaten gutbringenden Schicksals eine gute Idee mit entsprechendem Wissen hartnäckig verfolgen. Und ein gut funktionierendes Netzwerk durch einen Freundes- und Bekanntenkreis.
    Ja, und da ist noch das Glück, die Unbekannte, die manchmal doch sehr launisch ist.
    Was gar nicht hilft, ein neidvoller Charakter. Neid hilft nicht. Er schwächt vielmehr.

  3. Das linke Geheuchel fängt doch schon regelmäßig damit an, den unwissenden Menschen zu suggerieren das Arbeitsleistung höher besteuert wird, als Kapitaleinkünfte. Das ist zwar nicht ganz falsch, aber wie so oft nur die halbe Wahrheit. Dabei wird von den Roten nämlich immer elegant verschwiegen, dass bei dem Großteil der Arbeitnehmer nicht die Steuern ins Kontor schlagen, sondern die Sozialabgaben. Diese sind nämlich unabhängig von der Höhe des Einkommens, im Gegensatz zu den Steuern. Aber das verschweigt man dann lieber. Und jemand der mehrere Tausend im Monat verdient, bezahlt ja nicht nur 10 oder 15 % Steuern, sondern wesentlich mehr. Also werden doch nach deren Vorstellungen, genau die „Richtigen“ hoch besteuert.

    • In meinen Augen fängt die Heuchelei beim eigenen Verdienst der linken Protagonisten im Vergleich zu ihren potentiellen Wählern an! Und zieht sich dann durchs ganze Programm. Wie Herr Wallasch z.B. schon richtig beschrieben hat – allein die Flutung des Landes mit sogenannten Flüchtlingen, überwiegend vom Sozialstaat alimentierten Unqualifizierten, bedroht die Zukunftschancen der eigentlichen Wählerschaft. Es braucht aber offenichtlich lange, bis diese das begriffen haben wird. Nicht ganz so gefährdet sind natürlich die ganzen grünen Leherer und ähnliche Sozialarbeiter, aber mit den Grünen will ich mir jetzt nicht das Wochenende versauen. In irgendeiner Partei muß ein Land ja solche Geistesgrößen politisch auch entsorgen dürfen – die Heuchelei wird bei denen natürlich umso deutlicher…

  4. „…nachdem sich die alles lähmende Zuwanderungsfrage so oder so aufgelöst hat.“

    Erstens ist das keine „Frage“, also kein Disput um unterschiedliche politische Meinungen, sondern eine existenzielle Bedrohung des deutschen Volkes, und zweitens sollte es immer umd „Zuwanderung UND Geburtenraten“ gehen.

    Was bitte schön soll sich da so oder so auflösen wie ein politischer Tagesordnungspunkt der irgendwann mal abgehakt wird? Da löst sich überhaupt nichts mehr auf, sondern Geburtenraten + Zuwanderung werden den Deutschen in 2 Generationen ihr Land, ihre Freiheit, ihre Kultur und wahrscheinlich auch ihr Leben nehmen.

    Die Frage der Vermögensverteilung ist dagegen geradezu irrelevant, denn man kann diese immer via Revolution umkehren. Aber vielleicht ist das ja auch der wesentlich Grund für die gezielte Vernichtung der europäischen Völker – das Klassenzimmer voller Superreicher fürchtet sich vor der Macht der Millionen.

  5. Ich denke, Kryptowährungen sind ein guter Anfang (nicht, wie sie jetzt sind, aber ein Anfang). Zuerst schafft man eine Währung, die nicht mehr einzelne Staaten nach gusto manipulieren können. In einem weiteren Schritt muss ein Haltbarkeitsdatum von ungenutztem Geld kommen.

    Was weiß ich. ein angespartes Vermögen von 10 Mio für Private 500 Mio oder gestaffelt nach Größe des Unternehmens. Sehr hohe Steuern ohne Kinder, weniger mit 1, noch weniger mit 2 und am wenigsten mit 3 Kindern. Ab 4 Kindern wieder steigend. Es kann alles vererbt werden, aber eben nur bis zur Vermögensgrenze. Mann könnte auch das Vermögen, das man besitzt, an die Zahl der Kinder koppeln. Bis drei steigernd und darüber wieder fallend, um einer Bevölkerungsexplosion oder Abnahme vorzubeugen. Zahlen sind Beispiele.

    Jeder kann Immobilien kaufen. Aber ab eigentlich nicht benötigter Ferienzweitwohnung deutlich mehr Steuern und aufgerechnet das max. mögliche Vermögen. Als Wertbasis die Ausbildung wie mit einem genormten Urmeter (1 Stunde schaufeln gleich x Geld, Extrem aufwendige Ausbildung wie Studium gleich xx Geld. Die Geldmenge selbst korreliert mit der Bürgerzahl.

    Unternehmen müssen sich zudem beweisen in nachhaltiger Produktion, also gemäß Nachfrage. (Wirtschaftswachstum braucht keiner mehr, weil ja das Geldschöpfen aus Schulden plus Zinsen weg fällt). Jedes Land das sich anschließt, kann sich an Import Export beteiligen – und zwar 1 : 1 Import Export. Oder vor Ort produzieren. Wer viel überprofuziert, zahlt sehr viel mehr Steuer. Nicht mehr die die am meisten an Politiker zahlen überleben, sondern die mit der meisten Nachfrage.

    Also zählt Qualität wieder. Man könnte es nämlich so machen, wie es auch in den USA vor langer Zeit war: ein Unternehmen, damit es überhaupt eine Lizenz oder Lizenzverlängerung erhielt, musste den Nutzen für alle (die Öffentlichkeit) belegen. Erst mit der Industrialisierung und Leuten wie Rockefeller erhielten plötzlich Unternehmen Rechte wie Menschen und brachten alles richtig zum Kippen.

    Jeder kann reich werden (kein Kommunismus, Sozialismus), das Geld bleibt in Umlauf, der Staat kann nichts mehr manipulieren und Bildung lohnt, da der Arbeitswert leistungsabhängig ist. Große Konzerne, deren oberstes Ziel nicht mehr die Kundenzufriedenheit, sondern Gewinnmaximierung ist, gibt es nicht mehr.

  6. „Durchschnittlich besitzt also jeder der fünfundvierzig Reichen 4,75 Milliarden Euro und jeder aus der ärmeren Hälfte der Deutschen ungefähr 2.600 Euro.“ Nun – und die Geschichte sagt uns, dass bei einem solchen Missverhältnis – was genau passiert? Üblicherweise kommt an dieser Stelle die Revolution und der Besitz wird dann zwangsweise neu verteilt. An Stelle der Superreichen würde ich eine andere Lösung vorziehen.

    • “ An Stelle der Superreichen würde ich eine andere Lösung vorziehen.“
      Ja, auswandern z.B. Das ist nämlich die ansolut beste Methode, die Anzahl der Armen zu reduzieren. Je mehr Reiche das Land verlassen, desto weniger Arme bleiben übrig.

      • Richtig – die Superreichen wandern in eines der vielen Länder aus, in der es keine Armen gibt und sie im Falle einer revolutionären Umverteilung sicher nicht betroffen wären. Welche da wären?

      • „Je mehr Reiche das Land verlassen desto weniger Arme bleiben übrig“???? Ist das sarkastisch gemeint oder bin ich nur schwer von Begriff?

  7. „…ein paar dutzend Reiche so viel besitzen wie die ärmere Hälfte der deutschen Bevölkerung? Zunächst einmal ist Vermögen brach liegendes Geld.“ Nein. Die Superreichen haben so viel mehr, als sie zum Leben brauchen, dass sie ständig nach Investitionsmöglichkeiten suchen und diese auch finden. Und wenn sie nicht in die Wirtschaft investieren, dann in wohltätige Zwecke. Würde man Vermögen stark besteuern, dann würde der Staat über das Geld verfügen, dass heute die Reichen besitzen. Dann muss man nur noch ganz fest daran glauben, dass der Staat das Geld klüger ausgibt, als Zuckerberg, Gates oder Buffet. Oxfam und ARD glauben ganz fest daran (gestern minutenlange Vorstellung der Reichtums – Studie von Oxfam). Ich habe meine Zweifel.

  8. Wallaschs Fazit ist gefährlich, weil die alle erfassende „Transformation“ schon mal zwölf Jahre lang erfolglos geprobt wurde. Er ruft nach der einheitlichen politischen Kraft, sprich Bewegung. Die Grünen sind da bereits erfolgreich unterwegs, indem sie alles dem Ökologischen Diktat unterstellen. CDU-Altmeier, Forschung und angestellte Manager aus der Industrie folgen bereitwillig. Den wo Masse, da ist auch Kasse. Sogar das Wahlprogramm der AfD ist davon infiziert. Sein Fazit ist gegen die pluralistische Demokratie gerichtet. Auf Grund dieses Artikels, werde ich die Beiträge dieses Autors in Zukunft weit kritischer betrachten.

  9. Scheint mir nicht sehr originell diese leichte Modidifikation einer bereits hinlänglich bekannten (linken) Sichtweise. Eine (in solchen Milchmädchenrechnungen stets vergessene) Tatsache ist dringendst hinzuzufügen: Diese Milliarden liegen nicht samt und sonders brach auf Bankkonten oder in Säcken im Tresor, sondern sind meist AKTIENKAPITAL. Im Falle der grössten Vermögen meist auch in den eigenen Firmen gebunden. Daher auch das Wunder der sich in Aktienhaussen öffnenden Schere zwischen Arm und Reich, welches auf der linken Bilge zu Brei gekäut wird oder gar zu politischem Handeln führt, wovor uns Gott bewahre!

  10. „Reichtumsforschung“ ist nicht nur Voodooökonomie. Sie ist -in marxistischer Terminologie- eine Waffe im „Klassenkampf“. Dient den Gewerkschaften als Argumentationsversatz für Lohnerhöhungen und sonstigen linken Gruppierungen als Alibi für Steuererhöhungen. Die dann in schönster Regelmäßigkeit die Wirtschaft abwürgen und die „Armen“ noch ärmer machen. Dieses Gerede von „Die Armen werden immer ärmer und die Reichen immer reicher“ ist pure Ideologie. Wenn sich z.B. der Kurs der Aktie des Unternehmens Amazon in einem Jahr verdoppelt, ist der z.Zt. reichste Mannes der Welt, Jeff Bezos, inetwa doppelt so reich wie vorher geworden. Und der Abstand zum ärmsten (der bekanntlich nichts hat) hat sich verdoppelt. Und? Was sagt das über die Armen aus? Nichts. Deren Situation hat sich genauso wenig um die Häkfte verschlechtert wie sich um die Hälfte verbessert hätte, wenn der reichste Mann die Hälfte seines Vermögens eingebüßt statt gewonnen hätte. Jeder Versuch, mittels Steuererhöhungen, Restriktionen oder gar Enteignungen das Vermögen der „ Reichen“ zugunsten der „ Armen“ umzuverteilen hat bislang noch zum Gegenteil geführt. Aktuelles Beispiel: Venezuela. Dort hatten Chávez und Maduro die Rufe der weltweiten Linken, den „Kapitalismus“ abzuschaffen, erhört und gleich richtig durchgezogen: Keine halben Sachen, gleich Enteignung und straff Richtung kommunistische Diktatur a la Kuba. Begeistert begrüßt von den aktuellen Ikonen der Linken Corbyn, Mélenchon, Iglesias und so. Die und ihre Anhänger sollten mal etwas genauer hinschauen in Venezuela. Dann sehen sie, was wirklich passiert, wenn man man es den „Reichen“ einmal so richtig zeigt.

  11. Die Aussage das Umverteilung nichts nutzen würde, ist ungefähr genauso sinnvoll wie die Aussage des Kapitäns zu seinen Galeerensklaven, es würde ihnen auch nichts bringen wenn er mitrudert.

  12. @Alexander Wallasch
    „Nein, niemand wird von alleine reich. Immer muss er anderen etwas wegnehmen.“
    Sehr geehrter Herr Wallasch, wollen Sie ernsthaft behaupten, daß Ihr Bäcker Ihnen jeden Morgen „etwas wegnimmt“, wenn er sich die Frühstücksbrötchen bezahlen lässt?

    „Einer wird reicher, ein anderer bekommt immer weniger vom Kuchen.“
    Das wäre ein Problem. wenn der Kuchen nicht wüchse. Tut er aber. Und dafür, daß er das tut, sorgt der „reicher werdende“. Am Ende haben beide mehr. Der Eine viel mehr der Andere weniger mehr. Es wird also nicht „Einer“ recher, sondern Alle.


  13. Also Vermögen definiert als Mittel, Arbeit aussetzen zu können und trotzdem nicht zu verhungern.

    D.h. Hartz IV = Vermögend! Man sieht, schon die Definition von „Vermögen“ ist eigentlich unmöglich, es ist immer ein subjektives Empfinden dabei. Für die grosse Masse ist Reichtum = Geißens, daher auch deren Bekanntheit im Volk. Dass die Mehrzahl der „Reichen“ auch weiter täglich, oft lebenslang, arbeiten, dass wird nicht wahrgenommen. Letztendlich reduziert sich die öffentliche Diskussion auf die Typen bei den „Auswandern“ und den „Geißens“, differenzierter wird das Thema in der Breite kaum wahrgenommen.

  14. Wegnehmen? Das war in der Tat der wohl fragwürdigste Satz des ansonsten interessanten Artikels. „Reichtum ist Diebstahl“ war doch schon das Credo der 68er, aber durch ewiges Wiederholen wird der Satz nicht wahrer.

  15. Die TAZ spricht von 40 Mio. bei der ärmeren Hälfe. Wenn man nur zum Spaß die 214 Mrd. auf die 40 Mio. Verteilt, kommt man auf 5.350 pro Kopf. Die Umverteilung wäre wahnsinnig effektiv. Wow.

    • 5.350 € pro Kopf dürfte wohl nur gelten, wenn ALLES umverteilt würde. Umverteilung unter linken Regimen hat bisher noch immer geheißen, dass die Umverteilung stattfand von den Reichen weg hin in die Taschen der politischen Nomenklatura. Warum gibt es wohl in Russland so viele Superreiche? Weil sich die Russen durch die Jahrhunderte als so enorm fleißig und strebsam erwiesen hatten? Deshalb sind von den Superreichen auch so viele entweder ins Ausland geflüchtet und haben z.B. in England Fußballclubs gekauft oder sie sind im Land geblieben und als „politische Gegner“ des lupenreinen Demokraten im Knast gelandet oder vor dem Kreml umgebracht worden?
      Wer glaubt, dass allein die Umverteilung von Vermögen nach linken Ideologievorstellungen irgendeinen positiven Effekt auf die Volkswirtschaft bringen würde, muss schon einen gewaltigen Dachschaden haben, oder aber er hat unanständige Motive und betreibt eine Neiddebattte. Das ist momentan z.B. bei der Bürgerversicherung ja ganz groß en vogue…

  16. „Geld belebt den Handel, aber es gilt auch: je länger es zirkuliert, desto ungleicher verteilt es sich. Einer wird reicher, ein anderer bekommt immer weniger vom Kuchen.“

    Wenn einer reicher wird, entspricht es nicht einer Zirkulation. Es ist egal, ob ich es in eine Sache investiere, oder zu Hause unter dem Kopfkissen habe. Das heißt, jemandem fehlt das Geld. Nun kommt es drauf an, ob das investieren von Geld die Allgemeinheit reicher macht, oder nur einen selbst. Aber ich glaube, die, die jetzt reich sind und von all der Not in der Welt wissen, behalten ihren Reichtum wieder besseres Wissen.

  17. Herr Wallasch,
    wenn diese Neiddebatte auch nur in Ansätzen realistisch geführt würde, dann würde erkannt werden, dass diese vermeintlichen Riesenreichtümer sehr häufig mit einer grossen Verantwortung und vielen Einschränkungen für die Eigentümer daherkommen. Wenn diese sogenannte Gerechtigkeitsdebatte, die keine ist, zuende durchdekliniert wurde, sind wir wieder im so wunderbar funktionierenden Sozialismus angelangt, wo keiner etwas hat, weil alle immer den anderen verantwortlich machen. Ihr Fazit, dass der Reiche immer die Arbeitsleistung von Arbeitnehmern benötigt und denen dann etwas wegnimmt, kann auch umgedreht werden, indem man postuliert, dass der Arbeitnehmer immer einen – reichen – Verantwortungsträger benötigt, der überhaupt Arbeitsplätze anbietet und sich die damit verbundenen Verpflichtungen antut.
    Gerechtigkeit auf der materiellen Ebene definieren zu wollen führt uns nicht weiter. So einfach ist es nicht.

    • Reichtum und Verantwortung?

      Reichtum kennt keine Verantwortung, wie wir gleich lesen können.
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      Je mehr jemand verdient, um so mehr Anwälte kann er sich leisten, um sich aus der Verantwortung gegen über 80 Millionen, oder noch mehr Menschen zu kaufen und das obwohl sehr viele behaupten, sie müssten so viel verdienen wegen der Verantwortung die sie haben. Der Anwalt steht aber an stelle des Schwertes und es ist gerade so das jemand der viel verdient, dann auch viele Waffen(Anwälte) zu seinem Ego hält. Die Anwälte bewahren demjenigen der viel Geld verdient Verantwortung zu übernehmen.

      Will einer nach dem er das gelesen hat, noch sagen das Reiche Verantwortung tragen?

      Die kleinen hängt man die großen lässt man laufen.

    • Gleichheit, nach der hier im Lande offenbar alle so streben, ist stets eine Gleichheit in Armut. Das hat schon die alte DDR hinlänglich bewiesen. Nur völlige Gleichheit wird es ohnehin nicht geben, auch wenn jeder jeden heiraten kann, sämtliche benachteiligte Menschen dieser Welt nach Deutschland einreisen dürften und Männer Elterngeld bekommen. Denn schließlich sind die Menschen in ihren Interessen, Begabungen und ihrer Leistungsfähigkeit nun mal verschieden. Und das ist tatsächlich auch gut so. Denn sonst hätte wir die Vielfalt heute nicht, wie wir sie haben. Schließlich möchte keiner ein Land voller Mathematikgenies, dort gibt es nämlich keinen einzigen Brötchenbäcker mehr, genauso wenig wie ein Land voller Hilfsarbeiter. Wieso also, lassen wir den Leuten nicht ihre unterschiedlichen finanziellen Erfolge und haben eben ein ungleich verteiltes Einkommen? Das ist aus Sicht unserer Regierung wohl schwierig, da sie für ihr Leben gern umverteilen (natürlich immer das Geld anderer Leute), aber aus Sicht der Bevölkerung wäre es sinnvoll, sich gemeinsam gegen diese überbordete Steuerlast aufzulehnen, denn davon hätten wirklich alle was.

    • Sie denken wie die meisten Kommentatoren hier in Extremen. Es geht sicher nicht darum, dass es keinen Unterschied zwischen Reich und Arm mehr gibt, sondern dass das momentane ungesunde Extrem wieder ausgeglichen wird. Anzustreben ist wohl eine Situation, wie wir sie früher hatten. Wenig ganz Reiche, die dann vielleicht zusammen 10 Prozent des gesamten Vermögens besitzen, dann eine breite Mittelschicht mit 70 Prozent des Vermögens und die vielleicht unvermeidlichen wenigen Armen mit etwa 20 Prozent des Vermögens. In der Art stand die Gesellschaft früher da und niemand kann mir erzählen, das wäre ungerecht oder nicht zu erreichen!

  18. Das deutsche Steuerrecht und das Sozialversicherungsrecht sind darauf ausgerichtet, das möglichst niemand durch Arbeit auf einen grünen Zweig kommt. Und die verlogenen Gerechtigkeitsapostel von CDU, SPD und Grünen haben nicht vor, daran etwas zu ändern.

  19. Geht es nun um GELD oder Vermögen als Besitz ??

    Das sind Äpfel und Birnen, wenn nicht gar nur Tomaten.

  20. Die Superreichen horten auch in Deutschland keine 500 Euro-Scheine unter der Matraze. Ihr „Reichtum“ generiert sich aus dem Wert von Unternehmensanteilen und wächst damit durch die steigenden Aktienkurse rasant. Mir ist es allemal lieber, eine Familie Klatten investiert ihre Milliarden mit Aussicht auf Gewinn unternehmerisch, als dass Merkel und Schäuble das Volkskapital an die Südeuropäer und das Armutsprekariat aus aller Welt transferieren oder in gigantische Desaster-Projekte wie die Energiewende stecken.

    • Ich wollte den Beitrag selbst kommentieren. Sie haben mir die Arbeit abgenommen und das Notwendige gesagt.

    • Herr Paluch,
      sehr, sehr richtig!

      Der Autor und viele andere sehen bei dem Begriffen „Vermögen“ und „Reichtum“ nur einen großen Tresor mit Geld und Gold.

      Aber sie Vergessen oder wollen nicht sehen, dass Vermögen viel mehr und auch weniger ist als nur Geld. Herr Schlecker war mal sehr vermögend und dann war er plötzlich Pleite.

      Es wird immer verkannt das Vermögen in Firmenanteilen weniger als Geldwerte sind sondern viel mehr die Verkörperung der Entscheidungsgewalt in Unternehmen. Und in anderer Form die Entscheidungs über die Vergabe von Krediten weclhe Investitionen vernünftig sind und welche nicht.

      Etc. etc.

      Wer diese Überlegungen nicht mit beachtet, kann nicht zu einem vernünftigen Ergebnis kommen sondern wird am Ende den Menschen und insbesondere den Ärmeren schaden.

      Und was den Satz vom wegnehemn um reich zu werden anbelangt…. der zeigt wie wenig der Autor von Wirtschaft versteht oder verstehen möchte.

      • Ach und jetzt lebt der Herr Schlecker nur noch von HartzIV und wohnt auf höchstens 50m² ?

      • Herr Schlecker und die Kinder sind insolvent. Wie sie wohnen weis ich nicht, und ist mir auch egal. Herr Schlecker hatte für lange Zeit vielen Menschen Lohn und Brot gegeben. Das sollte man ihm hoch anrechnen. Und wenn er immer noch in einer Villa lebt und goldene Teller hat, was kümmert es mich. Hat er ihnen geschadet? Hat er ihnen was weggenommen? Hat er seine Angestelten betrogen? Was wollen Sie eigentlich?

      • ________________________________________________

        Wirtschaft ist Krieg im Frieden.Erst wird der Konkurrent und der mögliche Konkurrent(Arbeitnehmer) bekämpft und falls das Ziel erreicht und es nichts mehr zu gewinnen gibt,folgt der Satz: “Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln”

        “Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.”, lautet ein berühmtes Zitat des preußischen Generals Carl von Clausewitz,der Anfang des 19. Jahrhunderts in den napoleonischen Kriegen eine entscheidende Rolle spielte.

        Das ist nur ein Beispiel, wo Reichtum Schaden anrichten kann. Viele glauben vielleicht der Krieg ist aus. Der Krieg ist noch lange nicht aus, nur weil der Krieg aus ist.

        Man muss dem Krieg den Krieg erklären und dazu muss man wissen womit ein Krieg im Frieden anfängt und das ist meistens der Handel und die Handelswege.

        Wie viele Burgen haben wir in Deutschland, die ehemals die Handelswege beschützten und nicht die Menschen? Wer die Burgen hatte, der war sicher nicht arm.

        Man muss nur genau hinsehen. Seht euch doch mal Deutschland auf der Karte an und seht wer hier alles durch muss oder musste. Von Nord nach Süd und von West nach Ost und umgekehrt.

  21. Für die Reichen gilt das, was für die Armen gilt, in umgedrehtem Verhältnis : Jeder Euro der hier „liegt“ ist ein Euro den unsere Politik oder die EU nicht wahllos verschenken können. Jeder Euro der an einen deutschen Arbeitslosen geht ist Geld das nicht an einen völlig Fremden, womöglich Kriminellen, verschenkt wird.

    Egal wo das Geld her kommt, unsere Regierung kann und wird es nicht zu Gunsten der Bevölkerung verwenden.

    «Deutschland ist ein Problem, weil die Deutschen fleißiger, disziplinierter und begabter als der Rest Europas (und der Welt) sind. Das wird immer wieder zu „Ungleich­gewichten“ führen. Dem kann aber gegen­gesteuert werden, indem so viel Geld wie nur möglich aus Deutschland heraus­geleitet wird. Es ist vollkommen egal wofür, es kann auch radikal verschwendet werden – Hauptsache, die Deutschen haben es nicht. Schon ist die Welt gerettet.»

  22. Voodoo Zirkus ist es zu behaupten, die 45 Superreichen hätten ihre Milliarden auf dem Bankkonto.

  23. Sprache ist Politik – Wie werden volkswirtschaftliche Vermögensverhältnisse korekt beschrieben?
    a) Das Vermögen der Reichen wächst schneller als das Vermögen der Armen.
    b) Das Vermögen der Reichen wächst und das Vermögen der Armen sinkt.
    c) Das Vermögen der Armen reicht immer weniger zum Lebensunterhalt.

    Ohne Wachstum vom Raum wird jedes Wachstum im Raum endlich: Bei endlichen Wachstum verteilen sich die Vermögen zuerst auseinander. Anschließend folgt ein Verdrängungswettbewerb. U. U. wächst die Anzahl der Armen, die nicht von ihrem Vermögen – Arbeitskraft – leben können.
    Wenn die Wut der Betroffenen steigt, kann es zur „gewaltsamen Umverteilung“ kommen.

    Letztendlich herrscht geistige Windstille bei der volkswirtschaftlichen Wachstumsfrage: Warum eigentlich? – Womöglich ist die geistige Trägheit von Politik und Medien so groß, daß in der Öffentlichkeit kein naturwissenschaftlicher Wachstumsdiskurs stattfindet.

  24. „Aber fügen diese fünfundvierzig Superreichen der Gesamtwirtschaft nun einen Schaden zu, weil sie Geld, … nicht mehr in den Kreislauf zurückführen?“

    Da gehen Sie ja schon mal von der Annahme aus, dass diese 45 Personen ihr Vermögen tatsächlich in Form von Bar- oder Giralgeld besitzen.
    Das dürfte aber grundsätzlich falsch sein 🙂
    Diese Leute besitzen ein Vermögen in Werten. Aktien, Immobilien, Unternehmen, Kunst etc.

    Somit, kann dieses Vermögen gar nicht dem Konsum zugeführt werden.

    • Nein, aber man kann zB Immobilien beleihen und diese Geld dann den Konsum zuführen.
      Anders gesagt, ich kenne keinen Aktien Millionär der unter der Brücke schläft weil er die Aktien ja nicht zur Mietzahlung verwenden kann man

      • Wie viele Millionäre kennen Sie denn?

        Ich kenne gar keinen, somit ist da auch keiner dabei, der unter einer Brücke schläft.

      • Würden Sie das mit ihrer Immobilie so machen? Das eigene Haus beleihen und das Geld vervespern? Superidee!

    • Da sitzen sie wahrscheinlich selbst einer falschen Annahme auf, den in Kunst,Oldtimer und sonstiges Vermögen, ist ein geparktes Vermögen. Kunst und Oldtimer sind nicht produktiv und leisten auch keinen Beitrag für die Gesellschaft. Vielleicht in Musen für die Bildung der Allgemeinheit.

  25. Ganz unwissenschaftlich scheint es aber so zu sein, dass die grössten Vermögenszuwächse aus der leistungslosen und sehr oft steuerfreien/steuerbegünstigten Wertsteigerung von bestehendem Vermögen entsteht. Immobilien, Unternehmensbeteiligungen, Kunst, und sogar alte Autos, neben vam., haben in den letzten 25 Jahren ihren Wert vervielfacht. Das ermöglichte den Besitzern, jedenfalls zum Teil, mit Krediten, die immer billiger wurden, zusätzliche Vermögenswerte zu erwerben, und damit wiederum stattliche Wertsteigerungen zu erzielen. Die selbstgenutzten Wohnimmobilien sind dabei fast irrelevant, es sei denn man kann nach 10 Jahren einen Kapitalgewinn steuerfrei realisieren/vererben/verschenken. Viel wichtiger wäre aber die Besteuerung von innerstädtischen Gewerbeimmobilien, die formal irgendwelchen Besitzgesellschaften gehören, und für die, bei richtiger Gestaltung, bei Verkauf/Kauf nicht einmal Grunderwerbssteuer anfällt. Solange es nicht gelingt, die ‚passive Rendite‘ auf angemessene Weise zu besteuern, z. B. 25%, solange wird es auch nicht eine ‚gefühlte‘ Steuergerechtigkeit geben.

    • Dass ein Vermögenszuwachs leistungslos zu erzielen ist, ist eine Behauptung. Es sei denn, man versteht unter Leistung nur das, was mit dem Hammer in der Hand erarbeitet wird, das wäre der Marx’sche Ansatz. Es gibt aber eben auch Leistung, die mit dem Kopf erarbeitet wird. Mit wissensbasierten Annahmen über die Zukunft, über die Entwicklung von Werten und Bedürfnissen werden Hypothesen über Nachfragen aufgestellt und daraufhin investiert. Stellen sich diese als richtig heraus, entsteht damit ein gesamtgesellschaftlicher Nutzen und der Invest wird zum Vermögenszuwachs. Wenn nicht , ist der Invest verloren und das Vermögen verringert. Entwickelte volkswirtschaftliche Theorien wissen um die Bedeutung dieses Sachverhaltes. Arbeit braucht auch den Kopf, sonst ist alles nichts. Siehe die östluchen Planwirtschaften…..

      • Einverstanden, planvolles Investieren kann auch redliche und volkswirtschaftlich nützliche Arbeit sein. Trotzdem ist der Vermögenszuwachs der letzten 25 Jahre, z.B. der Quandt- oder Porsche-Piech-Erben, und der vielen namenlosen Vermögensbesitzer, keineswegs steuerpflichtiges Einkommen und entsprechend versteuert. Der ‚Gewinn‘ einer Investition ist nicht nur der steuerpflichtige, ausgeschüttete Gewinn,(nicht umsonst zahlen viele Aktiengesellschaften überhaupt keine Dividenden) sondern eben auch der steuerlich nicht, oder nur sehr unzureichend, erfasste Wertzuwachs. Vermögen ist entgegen oft gehörter Behauptungen nicht nur die Ersparnis/Akkumulation von bereits versteuertem Einkommen. Das ist nur eine bürgerlich-politische Behauptung, primär gegen die Erbschaftssteuer, die nur auf einen imaginären ‚Otto Normalverbraucher‘ zutrifft und für das Thema nur marginal bedeutend ist.

      • Es wird hier leider wieder, wie so oft und von so vielen, nicht verstanden, dass Vermögen ein Wert ist, der relativ ist. Die Vermögenswerte der genannten „Superreichen“, aber nicht nur dieser, sind schwankend, weil sie laufenden Bewertungen unterliegen, Marktpreise, Aktienkurse, Erwartungen über Marktentwicklungen etc.. Von einem in Invest gebundenem Vermögen hat auch erst einmal niemand etwas, es gestattet – legitimerweise – nur Einfluß auf die mit seiner Verwertung verbundenen Maßnahmen. Das gefällt manchem nicht, das allerdings kann man nicht besteuern. Wird das Vermögen liquidiert, d.h. werden Anteile verkauft oder Aktien oder Immobilien, dann ist die Steuer sofort zur Stelle und das in Deutschland nicht zu knapp. So ist es in Deutschland, wie in vielen anderen Ländern der Welt. Es geht letzten Endes um das Eigentum und die damit verbundenen Verfügungsrechte, wenn man das abschafft, wie man das seit 1917 in Russland getan hat und wie es nach 1945 in Osteuropa geschehen ist, hat das große Folgen, es ändert sich sehr vieles, leider nichts zum Besseren.

  26. Als wir noch in Germanistan lebten, hatten wir gemeinsam rund 6000 Euro/Monat zum Verbraten, und das haben wir auch gemacht. Keine Kinder, Haus gemietet, Bankkonto i.d.R. um die Null, Firmenwagen und der andere geleast, Vermögen fast Null. Also arm.

  27. Ich fände es mal wichtig, nicht nur den Mindestlohn festzulegen, sondern auch eine Obergrenze. Wenn ein Manager 50 x mehr als der schlecht bezahlteste Angestellte verdienen darf, dann ist das immer noch ein fetter Stundenlohn, und sollte zum Leben reichen. Dort könnte man dann auch den Steuerhöchstsatz von 42% + Soli anwenden, und nicht schon Leutchen, die mal grade 30,-Euro Stundenlohn haben. Sozen und Linke schmücken sich nur mit fremden Federn, und tuen nichts für ihre Wähler, außer dummes Palaver über Familienzuzug, und Europagequatsche.

    • Die Obergrenze bei der Entlohnung beschert den schlecht bezahlten Arbeitnehmern keinen einzigen Cent mehr.

      • Also soll der Manager 100 Millionen verdienen?

    • Und wer hat etwas davon? Das ist die klassische Debatte darum, dass Einzelne festlegen wollen, was einkommensmäßig gerecht wäre. Wo finanzielle Erfolg in beruflicher Hinsicht enden soll. Meist von denen formuliert, die froh wären, das 3-4 fache des Durchschnittslohns zu verdienen.

      Wenn ein Unternehmer einem Angestellten eine Beteiligung am erarbeiteten Erfolg der Firma auszahlt, ist dieTatsache als solche und die Höhe Sache des Unternehmers. Stellen Sie sich doch mal vor, die angestellten Spieler der professionellen Sportvereine würde nur das 50fache des Rasenpflegers oder Platzwarts bekommen dürfen. Der Profisport ginge in die Knie, Und wohin dann mit den Millionen der Clubs?

    • Warum?

      Damit dann endgültig alle, die wirklich etwas können ins Ausland gehen, weil sie dort mehr verdienen?
      Ja, manche verdienen für das was sie können zuviel, aber das trifft nun mal auch weiter unten zu und nicht nur in den oberen Etagen.

    • … und alle sollen Polo fahren. Wozu braucht man ein größeres Auto.
      😉

    • Jeder der einemal in einem privaten Unternehmen gearbeitet hat, weiss wie es läuft: Wird bei der Geschäftsleitungslöhnen gespart, führt sich das konsequent runter auf die untersterste Lohnstufe. D.h. wenn der CEO weniger verdient, verdient auch die Putzfrau weniger. So einfach ist das.

  28. … jeder aus der ärmeren Hälfte der Deutschen ungefähr 2.600 Euro. Fake News?
    Nein, nur ein Rechenfehler; es sind 5.300 Euro. Aber sehr weit kommt man wohl auch damit nicht.

    • Vermutlich keine Fake news. Ein beachtlicher Teil der unteren 50 Prozent verfüqt über „negatives“ Vermögen, also Schulden

  29. Interessanterweise geht fast niemand darauf ein, dass das Geld der 45 Reichen eben durchweg nicht auf der Bank liegt, sondern in Unternehmen steckt. Man muss sich nur die Hitliste der Reichen in Deutschland anschauen. Dort sieht man zugleich das Who´s Who der deutschen Wirtschaft. Stichworte: Klatten, Quandt, Albrecht, Schwarz usw.

    Klar, man könnte diesen die Firmen wegnehmen, aber wohin damit? Aufteilen? Dem Staat übereignen?

    Man könnte seitens der Gewerkschaften bzw. der Arbeitnehmer allgemein, dann auch an die Beteiligung am Produktivkapital denken. Will man aber offenbar nicht. Man liebt eher die Sicherheit. Nur Sicherheit, siehe Anleihen, wird auf dem Kapitalmarkt, und um nichts anderes geht es beim Vermögen, geringer verzinst. Wer Risiken eingeht, der wird mit Risikoprämien belohnt, macht letztlich über die Jahre gesehen ein Vermögen.

    Zudem – solange die meisten Deutschen ihr Vermögen, sei es groß oder klein, in Zeiten von Nullzinsen auf dem Sparbuch parkt, kann man mindestens hier zu Lande keine ernsthafte Diskussion über die Reichtumsverteilung führen. Das ist schlicht absurd. Eher müsste man eine Diskussion über Geldanlage führen, dass man Geld auch jenseits des Sparbuches anlegen kann.

    • Wegnehmen, klar. Der Staat weiß schließlich was für alle am besten ist. Sieht man doch. Alles super.

      Wehe einer behauptet was anderes.

    • „Interessanterweise geht fast niemand darauf ein, dass das Geld der 45 Reichen eben durchweg nicht auf der Bank liegt, sondern in Unternehmen steckt.“

      Ein sehr wichtiger Hinweis, und damit wird mMn eben auch ein methodischer Fehler von Herrn Wallasch sichtbar: die Milliarden sind eben NICHT liegengelassener und dadurch anderen vorenthaltener Konsum, sondern Produktivkapital, dessen Wirkung zunächst mal wieder der Gesellschaft als Ganzes zugute kommt. Bei Millionären könnte man darüber noch streiten, bei Milliardären ganz sicher nicht, zumindest nicht qualifiziert.

      Noch eine andere, im Vergleich zu diesem Aspekt marginale Bemerkung. Wenn Herr Wallasch schreibt:
      „Nun könnte man zynisch bemerken, dass es auch unter Reichen Selbstmorde gäben könnte, möglicherweise ist hier die Verzweiflung gleich intensiv, wenn man statt fünf Milliarden plötzlich nur noch eine besitzt“,
      dann empfinde ich genau diese als „könnte man zynisch“ ja nur getarnte Bemerkung als sehr zynisch, fast schon menschenverachtend. Würde er so über jemanden schreiben, der sich umbringt, weil sich seine Freundin für einen anderen entscheidet?

    • Man müsste vielleicht sogar zuallererst eine Diskussion über das führen, was Vermögen ist. Denn ein Auto, mit einem Wert von 5.400,- werden die meisten kaum als Vermögen bezeichnen, wäre es aber in diesem Fall. Dieses Auto, bzw. dessen Wert, kann, genauso wie Aktien und Immobilien, nicht dem Konsum zugeführt werden. Von daher ist das vom ORF eben Blödsinn. Denn Vermögen sind eben in erster Linie Anlagegüter ohne die, die Wirtschaft nicht funktioniert. Es gibt Konsumgüter und Anlagegüter, beide müssen bezahlt und produziert werden. Und beide braucht eine Volkswirtschaft.

    • „Interessanterweise geht fast niemand darauf ein, dass das Geld der 45 Reichen eben durchweg nicht auf der Bank liegt, sondern in Unternehmen steckt.“

      Glauben können Sie das ja, ich tue es Nicht.

      https://www.hna.de/welt/450-millionen-dollar-ist-teuerste-gemaelde-aller-zeiten-zr-9367050.html

      Aber hat der Käufer diese 450 Millionen Dollar per Kredit finanziert, oder hatte Er das „Kleingeld“ dafür auf dem Konto und steht jetzt ohne Geld da?

      • Die Jacht, die Villa, der Privatjet, Kunstwerke, Oldtimer und in so manche Immobilie, Fabrik, die wenn sie nicht mehr rentabel ist, als ein Zeichen von verbranntem Geld zurück bleibt und bis vielleicht der Staat, also wir alle, sie zurück kaufen und abreißen müssen.

    • Wenn mir einer etwas wegnehmen will, dann jage ich denjenigen mit dem Hund vom Hof. Ich habe zwar noch keinen Hund. Aber dann kaufe ich mir einen. Denn ob, wann und wie ich mit meinem Besitz verfahre, ist allein meine Sache.

    • Sie vergessen die älteren Menschen in diesem verkorksten Spiel.
      Jeder vernünftige Ökonom hält nichts davon, wenn ältere Menschen ihr Vermögen in Z.B. Aktien anlegen. Ab einem gewissen Alter ist es nicht mehr so einfach das Geld auf längere Zeit anzulegen , da man eben nicht mehr von einem längeren Horizont profitiert. Diese Personen könnten vielleicht in einen Platz im Seniorenheim investieren, was aber auch nicht jeder will. Ich bin der Meinung, wenn wir endlich wieder echtes Geld hätten, dann hätten wir auch wieder Zinsen, die durchaus einige zufriedenstellen würden. Es muss nicht in jedem Alter die Jackpot- Mentalität sein. Irgendwann ist man auch mit etwas weniger zufrieden, da steht die Sicherheit im Vordergrund. Das Problem ist , dass überall die Ideologen das Sagen haben, keine Normalität mehr, die wir doch so dringend bräuchten!

    • Früher gab es einmal Ansätze zur Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand durch steuerliche Förderung und verbindliche Beteiligung der Arbeitgeber. Die „Vermögenswirksamen Leistungen“ konnten auch für Bausparen in Anspruch genommen werden. Alles dahin.

  30. Zustimmung, Herr Wallasch! Eine solche Debatte brauchen wir. Hierbei sollten wir die Fragestellung auch auf das erweitern, was uns der „Staat“ im Sinne unserer Freiheitsansprüche „kosten“ darf und unter welchen Voraussetzungen diese Ansprüche auch in 10, 20 Jahren qua Steuern noch finanziert werden können, ohne die Freiheitsrechter der Mitbürger infolge der Steuerlast immer weiter einzuschränken. Eine solche gesellschaftliche Auseinandersetzung wird auch den letzten Traumtänzer auf den Boden der harten Realität zurückbringen, der heute noch darüber phantasiert, dass gesellschaftliche Vollkaskomentalität unbegrenzt finanzierbar ist.

    • Der Staat war und ist unfähig, mit dem Geld seiner Bürger umzugehen.
      Der braucht nicht mehr Geld. Er sollte es zum Nutzen der Gesellschaft und derer einsetzen, denen er es weggenommen hat. Die Bürger wissen besser, was damit zu tun ist.

      • Richtig. Warum haben DIE deutschen so wenig Vermögen? Weil der Staat es ihnen raubt und weil wir unser Geld lieber in Lebensversicherungen, Sparbuch und Staatsanleihen gesteckt haben. Weil es nicht möglich ist ein Haus einfach zu bauen und dann sukzessive dieses auszubauen. Weil wir ein Haufen Individualisten sind die sehr früh ausziehen und deshalb kein Vermögen aufbauen. Weil wir den neuesten BMW leasen, obwohl es auch für einen Kleinwagen reicht.

  31. Wie kommen eigentlich die Millionen von Politikern wie einen Martin Schulz von der SPD zusammen?
    Wenn Arbeitslosigkeit das Selbstmord Risiko erhöhen sollte, dann müsste ja bei vielen Deutschen Politikern/Abgeordneten (Bundestag und Landtage) die Selbstmordrate in die Höhe schießen.

  32. Gestern in der ARD wurde wieder OXFAM erwähnt, ist ja auch eine NGO.
    Ich habe mich gleich wieder gefragt, wer diese ganzen NGOs finanziert.
    Sind es die Ärmsten der Arme, die diese finanzieren?
    Warum ist eigentlich noch nie eine NGO pleite gegangen – so viele Firmen sind es?

    Oder auch einfach mal State-Street googlen.

    • Alle aus Steuergeldern finanziert, welches den Steuerknechten abgepresst wird. Und diese Organisationen faselt dann etwas von Gewaltlosigkeit, obwohl der Staat der groesste Gewalttaeter ist.

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