In allen offiziellen russischen Verlautbarungen heißt es stets, die Armee führe in der Ukraine eine „spezielle militärische Operation“ durch – der Begriff „Krieg“ ist russischen Medien strikt untersagt. Wladimir Putin will die Illusion eines sehr begrenzten und erfolgreichen Militäreinsatzes aufrechterhalten. Nur: dass sein ursprüngliches Konzept eines Blitzkrieges gegen die Ukraine gescheitert ist, kann er vor seinen Landsleuten kaum noch verbergen.
Ein angebliches Geheimdienst-Papier sieht Russland in verfahrener Lage
Peskow sagte laut Reuters, Russland könne seinen Feldzug „sofort“ stoppen, falls die Ukraine folgende Bedingungen erfülle: Sie müsse
- die beiden Separatistenrepubliken Donetsk und Luhansk im Osten der Ukraine als „unabhängige Staaten“ anerkennen
- anerkennen, dass die Krim zu Russland gehört
- und in der Verfassung die Verpflichtung zur dauerhaften militärischen Neutralität der Ukraine festschreiben.
Vorbild dafür könnte die „bewaffnete Neutralität“ sein, zu der sich Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg verpflichtet hatte.
Putin greift im Süden und Osten an – und könnte ukrainische Truppen einkesseln
Wenn die Ukraine auf die drei Forderungen einginge, würde sich ihre Lage real nicht verschlechtern: Die Separatistengebiete Donetsk und Luhansk sind für sie ohnehin verloren, genau so wie die Krim. Und eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine hatten westliche Regierungschefs schon vor Beginn des Krieges de facto ausgeschlossen.
Die Regierung der Ukraine unter Präsident Wolodymyr Selenskyj bliebe – und sie ginge nach dem hartnäckigen militärischen Widerstand gegen die Supermacht Russland sogar gestärkt aus dem Krieg hervor. Die Ukraine wäre außerdem auch künftig Militärmacht.
Sollten sich beide Staaten auf dieser Basis auf einen Waffenstillstand und schließlich auf einen Frieden mit russischem Truppenabzug einigen, dann hätte Putin weit weniger erreicht, als er wollte – könnte den blutigen Feldzug aber mit Hilfe der gut funktionierenden staatlichen Propagandamaschine immer noch als Erfolg verkaufen.
Der BDI-Präsident leistet den Offenbarungseid der deutschen Abhängigkeit
Noch sind die Aussichten auf ein baldiges Ende des Krieges dünn. In der Vergangenheit hatte Putin immer wieder mit politischen Winkelzügen Hoffnungen genährt, um sie anschließend wieder einzukassieren. In diesem Fall könnte ihn der von ihm völlig unterschätzte Widerstand der ukrainischen Truppen allerdings dazu zwingen, seine Pläne tatsächlich an die Realität anzupassen. Denn es gibt offenbar auch einen zunehmenden Druck des strategischen Partners Chinas, zu einer Lösung zu kommen. China unterhält enge Wirtschaftsbeziehungen zu Russland – aber auch zur Ukraine. Peking deutet schon an, es könnte als Vermittler und Friedensstifter auftreten. Das würde das internationale Gewicht Chinas erheblich stärken.
Diese gesichtswahrende Lösung ist, wenn man mal die Maximalforderungen und Propaganda ignoriert, an sich ein russischer Sieg. Und das wäre gut so! Gut für uns, wenn der Brandherd der Konflikte des ukrainischen Vielvölkerstaats durch Neutralität und Reduzierung des militärischen Potentials verkleinert wird. Eine Verhinderung der atomaren Wiederbewaffnung der Ukraine wäre auch sehr zu begrüßen (wenn die entsprechende Rede Selenskys Anfang Februar nicht sogar der eigentliche Kriegsgrund war). Die moralbesoffene Empörung macht mir Angst: Ziel muss doch sein militärische Konflikte oder gar einen Atomkrieg zu verhindern, nicht sie zu eskalieren. Hoffen wir, dass es diese Verhandlungslösung gibt und es dann auf Augenhöhe mit Russland eine weniger imperiale Sicherheitsarchitektur in Europa geben kann.
Dazu sollte die NATO als ersten Schritt keine MiGs an die Ukraine ausliefern. Sie wären das perfekte Alibi für einen „kleinen“ Nuklearschlag, da damit die Flugzeuge auch verseucht wären.
Aber verhandeln kann man lange, solange eine Seite eigentlich keinen Kompromiß annehmen möchte.
Nachdem ich gehört habe, dass über die „zivilen Korridore“ militärischer Nachschub für die ukrainische Armee geliefert wird, glaube ich garnichts mehr.
Die Kriegsgefahren sind gerade dadurch gestiegen, daß das „Monopol“ (was immer Sie damit meinen ) auf Nuklearwaffen nicht mehr existiert. Beispiele: Nordkorea, Iran, Pakistan…
Es ist eben besser, ein paar mächtige Große haben die Hand drauf als irgendwelche zu allem bereite Abenteurer.
Und nie vergessen: die lange Zeit des Kalten Krieges, des Gleichgewichts des Schreckens hat uns eine lange Periode des „bewaffneten Friedens“ gebracht. Waffen allein machen eben keine Kriege. Die Illusion, Abrüstung führe zum ewigen Frieden, wird auch und geade jetzt begraben.
Gefährlich und nicht einzugrenzen sind inzwischen lokale Auseinandersetzungen, nicht mehr irgendwelche Welteroberungspläne à la Sowjet-Kommunismus.
Auch der Krieg Rußland-Ukraine ist ein rein lokales Ereignis – mit Fernwirkungen in gar nicht involvierten Ländern.
Das muss der Weg sein. Jetzt den „Harten“ zu markieren bringt keine Weiter. Putin wird mit allen Mitteln einen Gesichtsverlust vermeiden wollen. Er weiß, dass seine Zeit und die seiner Entourage dann beendet ist. Und das bedeutet einen unkontrollierten Krieg, der auch sehr schnell andere Länder betreffen könnte. Dann noch die USA und China im Hintergrund. Nein, dass muss vermieden werden. Die Ukrainer sollten trotzt diese unsäglichen Krieges der alleine Putin geschuldet ist klaren Kopf behalten und nicht auf die durchaus erstaunlichen Erfolge gegen das russische Militär weiter spekulieren. Putin kann noch ganz anders. Also bitte Diplomatie walten lassen und eine Lösung finden. Die von Russland geforderten Punkte (die schon deutlich abgeschwächt sind) sind zumindest mal eine „Gesprächsgrundlage“. Aber bitte mit sehr ernsthaftem Willen zu einer Lösung die diesen Krieg beendet.
Das soll ein guter Grund für einen Angriffskrieg/Überfall sein?
„Die Regierung der Ukraine unter Präsident Wolodymyr Selenskyj bliebe – und sie ginge nach dem hartnäckigen militärischen Widerstand gegen die Supermacht Russland sogar gestärkt aus dem Krieg hervor. Die Ukraine wäre außerdem auch künftig Militärmacht.“
Ich hatte vor einiger Zeit schon geschrieben: Es ist wenig wahrscheinlich, daß Rußland Selenskyj stürzen und durch eine (dieses Mal) russische Marionettenregierung ersetzen will. Sie wird mit ihm verhandeln und mit ihm das Neutralitätsabkommen verhandeln. Allerdings wird – nachdem sich die Lage beruhigt hat – Selenskyj auch der sein, der für alles die Verantwortung trägt. Ob er sich dann halten können wird, NACHDEM alle Hintergründe des regime changes 2014 in Kiew und die folgende Geschichte an die Öffentlichkeit gekommen ist, ist fraglich.
„Zwei wesentliche ursprüngliche Forderungen des Kreml fehlen in Peskows Aufzählung: erstens die so genannte „Entnazifizierung“ der Ukraine – mit dem Schlagwort meinte Putin einen Regierungswechsel, der nach seinen ersten Plänen offenbar auf die Installation einer pro-russischen Führung in Kiew hinauslaufen sollte. Zweitens ist in Petrows Statement auch von einer „Entmilitarisierung“ der Ukraine nicht mehr die Rede.“
Das militärische Potential der Ukraine dürfte durch die Angriffe der russischen Armee auf die Armeeobjekte bereits schon dergestalt reduziert worden sein, daß Großangriffe auf die abtrünnigen ostukrainischen Provinzen nicht mehr möglich sind.
Was die „Entnazifizierung“ betrifft, ist ebenfalls damit zu rechnen, daß die in großen Teilen nationalistisch bis rechtsextrem eingestellten paramilitärischen Verbände a là Asow-Bataillon bzw. die Privatarmeen der Oligarchen inzwischen entscheidend dezimiert worden sind.
„Peskow sagte laut Reuters, Russland könne seinen Feldzug „sofort“ stoppen, falls die Ukraine folgende Bedingungen erfülle: Sie müsse
Vorbild dafür könnte die „bewaffnete Neutralität“ sein, zu der sich Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg verpflichtet hatte. “
Das wäre HAARGENAU das, was Rußland immer wollte und was ihm die westliche Seite (USA) bis zur Grenze eines Krieges gegen alle Vernunft verweigert hatte: Nämlich der Rückkehr der Ukraine zum Status quo ante, also einer Art größerer neutraler Schweiz in der Funktion eines Pufferstaates, der mit ALLEN Seite gute Beziehungen pflegen kann, sich aber nicht als Speerspitze der NATO (USA) gegen Rußland mißbrauchen läßt. Ein Zustand, mit dem ALLE Seite leben konnten.
P.S. Beim ersten Punkt bin ich nicht sicher, ob Rußland das für alle Ewigkeit anstrebt. Es wäre zwar lediglich eine juristische Festschreibung des Zustandes, den es de facto auch so schon gibt. Aber die mittel- bis langfristige Wiedervereinigung der gesamten Ukraine, u.U. in Gestalt einer Föderation, dürfte die Unterstützung auch der russischen Seite finden.
Was soll denn ein Wort oder eine Unterschrift von Putin noch wert sein? Mit dieser Regierung kann Russland nicht weiter machen!! Vom Weltmarkt weitgehend abgekoppelt und das wird sich auch so schnell nicht ändern. Putin hat sämtliches Vertrauen in der westlichen Welt verspielt, hat in Europa einen Angriffskrieg auf sein Nachbarland gestartet. Der Welt gezeigt, dass seine ach so tolle, „unbesiegbare“ Armee in etwa soviel wert ist wie dir russische Autoindustrie. Potemkinsche Dörfer in Reinform.
Warum sollte sich die Ukraine auf faule Deals mit jemandem einlassen, der jeden zweiten Tag seine Bedingungen ändern muss? Nato Beitritt war vorher kein Thema, jetzt vielleicht doch.
Fakt ist, mit Putin ist Russland verloren, das wissen auch viele Russen und erst recht die, die etwas zu melden haben.
Absolut richtig, die Armee hat sich mehr als blamiert und Putin kann sein Gesicht gar nicht wahren, er hat es längst verloren.
Russland ist schwach, viel schwächer als erwartet und der Krieg ist die einzige Möglichkeit eine Spaltung des Rumpflandes zu vermeiden.
Selbst die Ukraine macht jetzt akzeptable Angebote, wie Verzicht auf Natomitgliedschaft etc. Aber Putin MUSS weiter kämpfen, anders kann er seinem Volk die wirtschaftliche Schwäche nicht verkaufen. Jetzt hat er ein zusätzliches Argument für die Schuld des Westens.
Herr Putin wird sein Gesicht ganz sicher bewahren. Herr Putin ist ein lupenreiner Demokrat. Ein besserer Demokrat als alle europäischen und amerikanischen Lügner einschließlich ihrer staatlich abhängigen Lügenpresse zusammen. Dagegen haben Lügner und Fake-News Verbreiter schon längst ihr Gesicht und ihren Charakter verloren. Die sollten mal in den Spiegel schauen was sie da sehen. Wie sagte der rote Cum-Ex Verdächtige SPD Kahrs – Schauen sie in den Spiegel – Hass macht hässlich.
Wer solche Demokraten Demokraten nennt, ist wahrlich bestens informiert.
Es könnten ja auch beide Seiten mit dem selben Umhängeschild des Undemokraten behängt werden.
Wenn Ruhe eingekehrt ist, werden die gleichen Verhältnisse weiter auf beiden Seiten weiter gepflegt. Gelernt wird nichts. Auf ein Neues in absehbarer Zukunft.
Und vorausschauende Politik in allen Bereichen wird es wieder nicht geben. Ideologie wird weiter das Sagen haben. Und der blind-mündige Bürger lässt sich wieder einlullen und vor den falschen Karten spannen, mit dem wieder weiter in den Morast zieht.
„Und eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine hatten westliche Regierungschefs schon vor Beginn des Krieges de facto ausgeschlossen.“
Sicherlich genauso gerichtsfest, wie die Zusage von Genscher und Baker, die Nato werde sich nicht nach Osten ausbreiten?
Blitzkrieg? Er ging mit 50t Soldaten rein (von 1mio). Zivile Infrastruktur wird nicht bombardiert (Kommunikation möglich). Kessel um Odessa ist zu. Russland verfolgt die gleiche Strategie wie in Syrien (Aleppo). Clausewitz pur. (Krieg ist Diplomatie mit anderen Mitteln). Diplomatie und Waffen mit humanitären Korridoren werden gleichzeitig eingesetzt. Im Gegensatz zur USA, die Bagdad zuerst wochenlang bombardierten, dann nach 3 Wochen Bodentruppen den Sieg erklärten. Erst anschliessend wurden Verhandlungen angesetzt. Das hat von Afghanistan bis Irak oder Libyen ja so toll funktioniert.
TE verteidigt die Haltung der Neoconservativen (Graham, McConnell, Rubio) und die der NeoLibs (Blair, Nuland, Sullivan, Blinken, Soros ), die auch imperialistische Liberale („humanitärer Krieg“). Enttäuschend.
Das deutsche Militär scheint sehr viel realitätsnaher und friedlicher zu denken als die Ampel: Es geht tatsächlich um Gewichtswahrung und Ausgleich berechtigter Interessen. Die Ukraine wird keine Freude an der Krim haben, ebensowenig am Donbas. Ob die Separatisten dann Freude an Russland haben, wird sich zeigen. Wir alle haben aber mehr Freude, wenn wir Handel statt Krieg betreiben.
Zustimmung zum ‚Interessenausgleich‘, ja, aber bei uns sollte langsam einmal ankommen: Der Donbass IST Russland. Die Krim IST Russland.
MIlitärs sind eben in erster Linie Techniker, Ingenieuren vergleichbar… Sie versuchen, ein möglichst realistisches Bild des Kräfteverhältnisses zu gewinnen.
Je weniger Generäle „politisch“ denken, desto besser.
Was ist denn die „Realität“? Wir hören hier doch ständig neue Hypothesen, Verlautbarungen, Vermutungen und Absichtserklärungen! Ohne solche geht es wohl nicht? Nur schade, dass man nicht durchs Schlüsselloch in Putins Geheimversteck blicken kann, sonst würde man das auch noch tun und ein Selfie schießen! Merkwürdig finde ich nur, dass Leute, die weder einen Krieg geführt noch irgendwelche Kampferfahrung besitzen, sich als strategische Experten aufspielen, die jeden taktischen Winkelzug voraussehen und genaustens analysieren können.Klar, vom heimischen Sofa aus und mit dem Bier in der Hand kämpft es sich halt am besten!
zu Bernhard J: Sie haben Recht, die Forderungen von Putin für Verhandlungen liegen auf der Linie der seit Jahren geäußerten Sicherheitsinteressen der Großmacht Russland.
Mich würde nur interessieren, was die Substanz des von der Redaktion gebrauchten „gesichtswahrende Lösung“ ist. Gibt es einen Ukas, daß Alles klein gemacht wird, was Putin äußert?
Ein Interview, wo nicht moralisiert wird: Why John Mearsheimer blames the U.S. für the Crisis in Ukraine, hier:
https://www.newyorker.com/news/q-and-a/why-john-mearsheimer-blames-the-us-for-the-crisis-in-ukraine
Zitat TE: „der Begriff „Krieg“ ist russischen Medien strikt untersagt.“
Dies ist -mit Verlaub- eine falsche Aussage, wenn Sie von allen russischen Medien sprechen.
RT (Deutsch und International et al.) verwenden sowohl den Begriff „war“ als auch „Krieg“, auch in der Definition des Westens.
Bei RT DE laeuft ein 24h-live ticker zum „Ukraine-Krieg“.
…. wie bitte gelangen Sie zu RT DE, nachdem die Website für uns geblockt wurde (getreu den westlichen Prinzipien der Meinungsfreiheit).
Bitte hier kurz antworten – DANKE!
@Heinrich
Bitte mal VPN und Proxy googlen. Ein Proxy vergibt eine IP Addresse aus einem anderen Land, damit kann man oft Websites oder Inhalte anzeigen lassen, die hierzulande nicht zugänglich sind.
„Und eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine hatten westliche Regierungschefs schon vor Beginn des Krieges de facto ausgeschlossen.“
Tatsächlich? Wo denn? Gibt es da irgend ein Zitat? Das was ich mitbekommen habe lief alles darauf hinaus, dass man eine klare Aussage und Zusage zu diesem Thema vermieden hat. Was es gab waren Äußerungen wie „steht aktuell nicht zur Debatte“ oder „die Ukraine erfüllt doch gar nicht die Voraussetzungen“.
Das bedeutet alles Mögliche, aber sicher nicht, dass eine Nato-Mitgliedschaft ausgeschlossen ist, wie in dem obigen Zitat behauptet, auch nicht „de facto“. Für solche Aussagen kann man sich schon morgen nichts mehr kaufen, und ganz sicher in fünf Jahren auch nicht. Das ist die Fortsetzung der „Zusagen“ von Baker, Genscher, und anderen.
Es fehlt noch eine Kleinigkeit. Wer kommt für die von Russland in der Ukraine angerichteten Schäden auf? Soll die zerbombte Ukraine auf Reparationsforderungen verzichten?
Reparationen fordert und bekommt immer der Sieger…vae victis!
Der Westen könnte seine Fehler teilweise korrigieren, indem der der Ukraine beim Wiederaufbau hilft.
Man muss gespannt sein. Zwei im Prinzip unannehmbare Bedingungen hat Putin offenbar gestrichen. Das werden die Ukrainer möglicher Weise so deuten, weitere „Zugeständnisse“ fordern zu können. Die Anerkennung der Donbas-Republiken wäre sowas. Allerdings haben sie mit ihren prowestlichen Aktivitäten das Blatt schon mal überreizt. Auf der andern Seite würde die EU der Ukraine stand heute sicher dicke Aufbau-und Fördergelder überweisen (auf das es noch mehr Oligarchen gibt) und den amtierenden Machthabern damit die Nummer ordentlich versüßen! Ein durchaus verlockendes Angebot, oder?
Putin hat sich verzockt!! Für mich ist er ein Narzisst. Um das Leiden in der Ukraine schnell zu beenden, muß man Putin einen Ausweg zeigen, mit dem er sein Gesicht wahren kann. Anderenfalls drängt man ihn in eine Ecke, in der er noch aggressiver wird. Seine geänderten Forderungen geben doch Hoffnung!!
Wenn sie denn ehrlich gemeint sind und ihm nicht nur eine Atempause verschaffen sollen, in der er seine Streitkräfte umgruppiert, um effizienter zuzuschlagen und das bisher angerichtete Schlamassel doch noch „siegreich“ zu beenden.
Ähnlich habe ich den Eindruck, dass hierzulande (wo eine pazifistische „Zivilgesellschaft“ in Jahrzehnten eines wohligen Friedens offensichtlich völlig verlernt hat, in militärischen und strategischen Kategorien zu denken) in humanitärem Überschwang wieder einmal nicht erkannt wird, dass die Schaffung „humanitärer Korridore“, um der Bevölkerung einen sicheren Abzug zu ermöglichen, Teil eines strategischen Plans ist, die Ukraine UNBLUTIG zu entvölkern (im Hintergrund steht immer die Drohung auch „anders zu können“), um den Nährboden für einen „Krieg nach dem Krieg“ (einen Partisanenkrieg) auszutrocknen (bekanntlich muss sich der Partisan nach Mao in der Bevölkerung wie ein „Fisch im Wasser“ bewegen können).
Von welchen „engen Wirtschaftsbeziehungen“ von China in die Ukraine ist denn da die Rede? Vielleicht erst mal einen Blick auf die Wirtschaftsdaten werfen. Mit dem BIP der Ukraine kann sich ja kaum ein Kioskbesitzer in Shanghai über Wasser halten.
Die Seidenstraße führt als Verbindung nach Europa durch das Land.
Und das wirtschaftliche Interesse ist, dass China seine Produkte weiter pünktlich u.a. nach Duisburg Hafen bringen kann wie welche aus der EU nach Peking.
Wenn es zur Beendigung des Krieges unter den genannten Bedingungen kommt, hat Putin klar erreicht, was er wollte. Die Ukrainer hingegen stehen dann da, wo sie vor dem Krieg auch hätten stehen können, wenn sie es nicht darauf angelegt hätten, auszutesten, ob Putin Ernst macht. Gewonnen hat die Ukraine dann nichts, im Gegenteil, man steht buchstäblich vor einem Trummerhaufen zerbombter Städte. Man könnte auch sagen, dass sich Selenskyj veschäzt hat, was die militärische Unterstützung des Westens anbelangt.
So bitter es für die Ukraine ist, besser heute als morgen ein Ende dieses barbarischen Schöachtens und damit verbundene Leid der Bevölkerung.
Selensky oder Klitschko sind doch nur Strohmänner, die ihre Position ohne fremdes Geld nicht ausfüllen können. Ob sie selbständig etwas einschätzen und ausschließlich im Interesse ihres Volkes handeln, wage ich zu bezweifeln, denn Putins Forderungen bestehen schon fast 2 Jahrzehnte. Wer sich verrechnet hat, ist die militärische Führung der USA, die an ein leicht erreichbares Aufmarschgebiet geglaubt haben.
Vor allem die Europäer sollten sich überlegen, ob sie sich in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft langfristig friedlich einrichten wollen.
Es tut so gut zu lesen, dass wenigstens hier im Forum ein paar Leute das große Spiel ansatzweise durchschauen. Es tut so weh zu sehen, wie die große Masse jeder noch so simplen Propaganda auf den Leim geht.
Es ist bitter, aber genauso schätze ich das auch ein. Verloren haben die Ukrainer, besser gesagt die ukrainischen Normalbürger. Diese Aussage stellt keine Entschuldigung dar für das durch Putins Handlung verursachte Leid, denn auch er hat sich verzockt auf Kosten der ukrainischen und der russischen Bevölkerung. Die Tränen der Mütter (und Frauen, Kinder, Männer…) sind unübersehbar.
Wenn man sich eine Karte der Ukraine und die darauf gezeigten Gebiete anschaut, die angegriffen wurden, betrifft dies eben nicht das ganze große Land.
Weite Teile sollten weiter friedlich sein – wobei uns das nicht berichtet wird – und realitätsnah erfahren wir auch nicht, wie es dort aussieht, wo Soldaten, welche auch immer, vor Ort sind.
Das Innere des Landes wie der gesamte Westteil scheinen wenig betroffen – wenn es anders ist, kann das bitte jemand berichtigen?
Von daher bleibt mir auch die Flüchtlingsbewegung in alle umliegenden Länder und darüber hinaus ein Rätsel, weil ich wahrscheinlich erst einmal im eigenen Land einen friedlichen Ort aufsuchen würde, bevor ich ins Ausland ginge.
Aber was weiß schon ich?
Ich wundere mich halt nur, dass man bei uns, trotz vollkommen unklare Lage und Dauer der an beschränkten Orten stattfindenden Kampfhandlungen, schon wieder Garantien für Aufenthalte bis zu 3 Jahren gibt.
Biden (bzw. seine Hintermänner*innen, selbst hat der nicht genug im Kopf, um auf so einen Plan zu kommen) hat genau das erreicht, was er wollte: Massive Ausgaben für Russland (auch von allem anderen abgesehen, so ein Krieg ist teuer), massive Erhöhungen der Militärausgaben in Westeuropa zum Kauf von vorwiegend amerikanischen Kriegswaffen.
Genau deshalb hat Biden seine Marionette Selenskyj dazu veranlasst, Russland zu provozieren, bis Putin reagiert hat.
Natürlich hatte Biden Selenskyj ein anderes Ergebnis versprochen (deshalb ist der so erstaunt, dass die große Hilfe ausbleibt) um die Provokationen zu erreichen — aber das ist ihm egal, weder die Ukraine noch die Marionetten sind für Biden irgendetwas anderes als Schachfiguren im Proxykrieg gegen Russland.
Im Grunde dieselben Forderungen wie seit Jahren. Man hat sie nicht ernst genommen. Die USA (und Europa) haben jetzt sehen müssen, dass Russland auch mit angezogener Handbremse ernst zu nehmen ist. Die geflüchteten Ukrainer werden meist in Polen bleiben. Und ob die verbliebenen Ukrainer so geschlossen hinter der jetzigen Regierung stehen, nachdem sie für das Militär als menschliche Schutzschilde genommen wurden, wird sich zeigen. Hauptsache Frieden. Und wenn möglich, ein langfristiger. Mit Respekt und Handel zwischen Nachbarn.
Dieser Kompromiss wäre effektiv ein Sieg für Putin. Die Ukraine würde zerbombt und desolat aus der Krise herausgehen, Russland Landgewinn verzeichnen. Dann wartet er vielleicht ein Jahr und löst den nächsten Angriff oder Regime Change aus. Das weiß auch Selenskyj.
Putin hat nicht den Schlachtplan entworfen denn dafür hat Er seine Militärischen Führer die natürlich genau wußten daß das kein Spaziergang wird. Am Ende haben die USA und Russland gewonnen (nicht aber die russischen Bürger oder die Bewohner der Ukraine). Die Amerikanische Wirtschaft macht wieder dicke Geschäfte und die Russen haben gezeigt das man nachwievor mit Ihnen ernsthaft rechnen muß. Ich denke wir sollten Russland auch nicht unterschätzen. Die haben die notwendigen Mittel eine starke Wirtschaft zu stellen. Vielleicht kommt ja jetzt fehlendes Knowhow aus China. Ja und China hat auch ein starkes Interesse das Russland auf Linie bleibt.
„Die haben die notwendigen Mittel eine starke Wirtschaft zu stellen.“
Das muss man im Konjunktiv formulieren („sie hätten“). Eigentlich könnte Russland wirtschaftlich weitgehend autark und auf hohem Level funktionieren. Und total blöd und unbegabt sind die Russen auch nicht. Die Gründe sind komplex, aber irgendwie kriegen sie das einfach nicht auf die Kette.
Sie ziehen Unternehmen jedenfalls an: https://group.mercedes-benz.com/unternehmen/standorte/werkseroeffnung-moskau.html
Anders als in den Staubländern gibt es dort auch Arbeiter, die 8-Stunden-Schichten durchhalten – und den entsprechenden Absatzmarkt wohl auch.
Sie hätten das „auf die Kette (kriegen)“ können, wenn sich in den 90er Jahren demokratische Verhältnisse (auch in der Wirtschaft) herausgebildet hätten und nicht ein kleptokratischer Raubtierkapitalismus (ja, es ist nicht zu leugnen, dass auch „der Westen“ diese Gelegenheit ausnutzte), von dem einige Parvenues unter der Laissez-faire-„Führung“ des völlig überforderten Boris Jelzin profitierten, nicht aber die Masse der russischen Bürger, die nicht das Glück hatten, über alte „Sowjet-Connections“ zu verfügen. Allerdings ist das angesichts einer russischen/sowjetischen Geschichte, die autoritäre Führung immer als überlegen betrachtete, weil das Land dann „friedlich“ war und in der nie demokratische Strukturen existierten (Gorbatschow war ja gescheitert, als er Sozialismus und Demokratie zu verbinden trachtete), leichter gesagt als getan. Hier liegen auch westliche „Handlungsdefizite“.
Putin schaffte dieses System nicht ab, sondern brachte es unter Kontrolle, indem er die ungehörigsten Profiteure „maßregelte“ und die anderen so lange unbehelligt ließ, solange sie sich ihm unterordneten. Er korrumpierte sie materiell in einer Weise und machte sie von sich und seinem System abhängig, dass ihnen heute kaum Spielraum bleibt, sich ihm zu widersetzen.
Dem einfachen Bürger gab er das Bewusstsein, wieder sicherer und besser versorgt leben zu können. Zudem gab er ihm/ihr nach dem verlorenen Kalten Krieg und dem schmählichen Zerfall der Sowjetunion wieder etwas von dem Stolz zurück („Sieger“ im „Großen Vaterländischen Krieg“ gewesen zu sein), der gerade in dieser depravierten Gesellschaft immer (und jetzt wieder erneut) als Ersatz für einen bescheidenen Lebensstandard ohne Aussicht auf durchgreifende Verbesserungen herhalten muss(te), (man denke nur an die alten, gebückten Veteranen mit ordensüberladener Gymnastjerka am „Tag des Sieges über Hitlerdeutschland“, die tränenreich den Respekt genossen, der ihnen zuteil wurde!).
Russland ist ein potentiell reiches Land, das – bei „good governance“ – ein völlig autarkes und respektiertes Mitglied der Weltgemeinschaft ohne übertriebene Großmachtambitionen sein könnte. Angesichts seines aktuellen Zustandes sind diese Großmachtambitionen aber nur ein verzweifelter – und, so wird sich m.E. erweisen – zum Scheitern verurteilter Versuch, sich (wenn auch nur vorübergehend) den Respekt mit Gewalt zu verschaffen, den man sich, friedlich wirtschaftend, nicht wird verschaffen können.
Gemäß dem Motto: „Wenn sie mich schon nicht lieben, so sollen sie mich wenigstens fürchten“.
Das lässt die deutsche Presse doch nicht zu. Hier z.B. ein durchaus sinnvoller Vorstoß von Sergej Lawrow:
https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_91792000/ukraine-krieg-lawrow-will-zu-verhaeltnissen-wie-im-kalten-krieg-zurueckkehren.html
Was macht unsere Qualitätspresse daraus? Man genieße die Überschrift: „Lawrow will zu Verhältnissen wie im Kalten Krieg zurückkehren“. Also Eiserner Vorhang, Hochrüstung, permanente Angst vor dem nuklearen Armageddon? In meinen Augen ein weiterer kläglicher Versuch, jede, aber auch wiklich jede Äußerung der Russen durch den Kakao zu ziehen. Hier will einfach keiner zuhören, ja, sich nicht einmal Gedanken darüber machen, was das Gegenüber sagen will. Permanente Vorverurteilung, und das im Zeitalter des gerühmten Anti-Rassismus? Mannomannomann…
Die Propagandaschreibe in so gut wie allen hiesigen Medien, inklusive Hetzartikel gegen Personen, die dabei nicht mitmachen wollen, ist wirklich peinlich, und öffnet mir (noch weiter) die Augen hinsichtlich Meinungsfreiheit.
Worum es bei diesem Krieg auch geht:
„Machtkampf in den USA
Wird Putin zum Wahlhelfer des US-Präsidenten?Joe Bidens Umfragewerte waren im Keller – dann marschierte Russland in die Ukraine ein. Der US-Präsident kann sich nun als Anführer des Westens in Szene setzen. Rückendeckung kommt sogar von den Republikanern.“ https://www.spiegel.de/ausland/usa-und-russland-ukraine-krieg-wird-wladimir-putin-zum-wahlhelfer-von-joe-biden-a-22735fe0-8312-4581-b481-858e164d5a05
hinter der Bezahlschranke. Robert Habeck sicherte Biden bereits eine dienende Führungsrolle zu. Annalena ist eh Transatlantikerin
Verlierer sind die Völker …
Möglicherweise kommt eine Einigung, die man hätte auch ohne Krieg haben können. Die eine stur (Ukraine), die anderen dauerbeleidigt (Russland). Wie im Kindergarten. Nebenbei: Die Ukraine gehört nicht in die EU, das wäre das Ende der EU, wer soll das finanzieren?
Es war der Westen, der die Ukraine (mit der unehrlichen Suggestion, die Ukraine sei zumindest de facto schon Bestandteil von EU und NATO) und Russland ins Feuer jagte. Die europäischen Staaten werden dafür wirtschaftlich bluten. Die USA reiben sich die Hände. Das könnte ein Fazit sein.
Auch eine zur EU und NATO gehörige Ukraine hätte an den Kräfteverhältnissen nichts geändert. Das Verständnis, das Putin und Russland von nicht wenigen auch in Deutschland (und leider in diesem Forum!) entgegegengebracht wird, weil man ja die traumatische Erfahrung des „faschistischen“ Überfalls in Rechnung stellen müsse, ist angesichts der Tatsache, dass die heutige politische Situation trotz der Aufnahme ehemaliger WP-Staaten und sowjetischer Republiken völlig anders ist als am Vorabend der deutschen Invasion im Juni 1941 mit 3 Millionen (!) Soldaten, durch nichts zu rechtfertigen. Wenn sich die Situation geostrategisch (nicht, was das konventionelle Kräfteverhältnis angeht, das einen Angriff der NATO per se ausschließt, unabhängig von allen anderen Gründen!) für die NATO günstiger darstellt als im „Kalten Krieg“, so ist das nicht der „zielgerichteten Aggressionspolitik“ der NATO zuzuschreiben sondern den unverhohlenen Drohungen, die Putin gegenüber den NATO-Neumitgliedern (und den – noch – „Neutralen“ Schweden und Finnland) ausgestoßen hat. Wer also die „Ausdehnung“ der NATO im Sinne einer (völlig absurd!) „Einkreisungspolitik“ kritisiert, verwechselt Ursache und Wirkung.
Nein, was die Ukraine und Russland „ins Feuer jagte“ war/ist einzig und allein die Paranoia Wladimir Putins, der über ein Reich mit Minderwertigkeitskomplexen herrscht, das die Weltmachtstellung, die es kindisch-trotzig beansprucht, allein seiner Atomstreitmacht verdankt und nichts sonst. Weder einer anziehenden „Ideologie“ (de facto ein panslawistischer Großmachtwahn), noch seiner Wirtschaft, die nicht einmal die Hälfte der deutschen erwirtschaftet, sondern gerade einmal (noch, man wird sehen, wie sich die Sanktionen mittelfristig auswirken) das Niveau des vielfach kleineren und rohstoffarmen Italiens.
Der Kongo ist ebenfalls sehr rohstoffreich und eines der ärmsten Länder der Erde. Rohstoffe heißt nicht automatisch Reichtum.
Das es in Russland eine gewisse Korruption gibt ist nunmal so. Die gibt’s genauso in der Ukraine. Fakt ist aber auch, die gesamten ehemaligen Ostblock Länder, die nicht von der EU mit Geld zugekleistert werden, sind alle ähnlich arm.
Ja, ja… die bösen USA (als pars pro toto für „den Westen“), die die „natürlichen“ Partner EU und Russland auseinanderdividieren wollen, (Gegenfrage: Wenn dem so wäre, warum macht Putin es ihnen denn so einfach?), um in Europa ihr machtpolitisches Süppchen zu kochen.
Selbst wenn ich weit davon entfernt bin, den militärischen, wirtschaftlichen und politischen Handlungen der USA reine, humanitäre, Selbstlosigkeit zu unterstellen (ganz gleich, wo sie mehr oder weniger erfolgreich intervenieren oder in der Vergangenheit interveniert haben), so bleibt doch festzuhalten, dass ein solch einseitiger und kruder Antiamerikanismus völlig absurd ist.
Was hätte „Europa“ (innerhalb und außerhalb der EU) denn von einem Russland zu erwarten, das angesichts seiner im Grunde verzerrten Selbstwahrnehmung als „Weltmacht“ überhaupt nicht in der Lage ist, auf Augenhöhe auf andere europäische „Partnerländer“ zuzugehen?
Wer behauptet, man hätte Russland in Europa beizeiten „einbinden“ und nicht „ausgrenzen“ müssen, der ignoriert schlicht, dass ein solches Russland (aufgrund seiner chaotischen Schwäche unter Boris Jelzin in den 90er Jahren und seiner angemaßten „Stärke“ unter dem früheren Leningrader Gossenjungen und KGB-Offizier Wladimir Putin) überhaupt nicht (ein)bindungsfähig (gewesen) ist, weil jede Einbindung notwendigerweise einen Verzicht auf eine ALLEINIGE Führungsrolle erfordert hätte bzw. erforderte. Und das wäre sicher unter der angemaßten „Würde“ des (nur geographisch) „großen“ Russlands gewesen. Weder eine NATO (welch ein absurder Gedanke!), noch eine EU hätten DIESES Russland ausgehalten.
Wenn Russland heute (zumindest in Europa) isoliert ist, so hat es sich (und seiner Führung) das selbst zuzuschreiben.
Sich von der nächsten Diktatur noch weiter abhängig machen? Einer Diktatur dei Menschenrechte mit Füßen tritt und für die Freiheit ein Verbrechen ist und denen Menschenleben noch weniger Wert sind als Putin? Doch nicht im ernst.
Russland und China ergänzen sich Prima. Der Eine hat das technische Know How und der Andere die Rohstoffe um Waffen draus zu machen. Wie sagte Außenminister Wang Yi noch Gestern auf eine Frage nach den internationalen Sanktionen gegen Russland. „Die Freundschaft zwischen beiden Völkern ist felsenfest.“
Zumindest die Chinesen sollte man ausnahmsweise mal ernst nehmen.
Die Chinesen haben handfeste Interessen. Ihre „Seidenstraße“, die im Duisburger Hafen endet, führt auch durch die Ukraine – und wenn das stockt, werden sie Druck auf beide Seiten ausüben:
„Eine Route der Neuen eurasischen Kontinentalbrücke führt durch China, Kasachstan, Russland, die Ukraine und die Slowakei bis nach Mitteleuropa.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Seidenstra%C3%9Fe#China_%E2%80%93_Europa
Die Chinesen werden sich ihr Geschäft nicht kaputt machen lassen wollen. Und schade, dass die Statistik der hin wie her transportieren Güter bei wiki 2020 endet.
Putin wird weitgehend erreichen, was er erreichen wollte. Man muß immer Maximalforderungen stellen und dabei ein Zurückstecken von vornherein einkalkulieren.
Das Wichtigste: die Ukraine wird niemals zur NATO gehören. Denn das war der eigentliche Zweck des Angriffs.
Was wissen wir schon von Putins Plänen? Wenn man ihn allerdings zu einem besessenen Halbirren erklärt, erübrigt sich jede Analyse…
Der hat das doch nicht allein ausgeheckt. Eine entscheidende Rolle dürften hochrangige Miltärs gespielt haben.
Möglicherweise werden einige am Ende kaltgestellt.
Putin ist noch lange nicht am Ende.
Lügen die sie da verbreiten … hoffe sie werden gut bezahlt 🙂
Dass die Ukraine das Minsker Abkommen nicht eingehalten hat, ist ein belegter Fakt. Die Einschätzung im Satz davor ist eine persönliche Meinung. Wie kommen Sie also zu der Behauptung, es handle sich hier um „Lügen“?
Ich denke das Russland wirtschaftlich selbst ziemlich angeschlagen ist, politisch in der westlichen Welt ausgegrenzt. Wir sollten versuchen diesen Vorschlag positiv sehen, unabhängig was die Verhandlungen bringen. Es ist ein Zeichen in die richtige Richtung und hilft der ganzen Welt.
Wir können den Ukrainer nicht über das derzeitige Maß hinaus helfen. Sie sind im Wesentlichen auf sich gestellt und militärisch unterlegen. Auch wenn ihr Wiederstand bewundernswert ist und es verständlich ist das man gewaltsamen Erpressern nicht nachgeben sollte. Das was Putin da veranstaltet ist von langer Hand geplant und zwar in Kenntnis der westlichen Schwäche und unter Einschluss der wirtschaftlicher Schwierigkeiten. Putin kann sich zudem der Rückendeckung der Chinesen gewiss sein, denn die brauchen seine Rohstoffe zumal Taiwan demnächst auf ihrer abzuarbeitenden Liste steht. Auch wenn Putin grade nicht so voran kommt wie gewünscht, wird er nicht vom Morden ab lassen ohne sein Gesicht zu wahren und zu Hause gefeiert werden zu können. Was er will ist vor allem Machterhalt. Sollte der Krieg weitergehen wird es wahrscheinlich kaum zu Häuserkämpfen kommen. Die gab es unter Putin in Grosny nicht und auch nicht in Aleppo oder Idlib. Da wo er die absolute Luftüberlegenheit hat, geht kein Soldat rein sondern Raketen und/oder Bomben und da steht dann kein Stein mehr auf dem anderen. Wenn es sich im Einzelfall mal nicht vermeiden lässt, wird die Drecksarbeit eben von Söldnern erledigt. Selenskyi sollte daher gut überlegen ob er das seinem Land und seinem Volk antun will, oder ob er auf Putins Forderung nach Neutralität und dem Verlust der Krim und der abtrünnigen Provinzen eingeht. Das ist ungerecht und viele werden ihm das Übel nehmen. Andererseits würde er Menschenleben und deren Hab und Gut retten. Dies macht Sinn, solange er auch noch ihre Freiheit retten kann. Auch können sich die Zeiten mal wieder ändern. Aber wohl nur dann, wenn der Westen endlich anfängt zu begreifen, dass man mit Diktaturen nur ganz eingeschränkt Geschäfte machen kann und sich niemals von ihnen abhängig machen darf. Dazu müssten wir uns aber von den Dilettanten, den Ideologen und den Habgierigen in unseren Führungsetagen trennen. Oder mit anderen Worten, diese Zeiten werden lang, so oder so.
Sicher wird die zu vereinbarende Neutralität der Ukraine eine EU- Mitgliedsschaft nicht ausschließen:
Ich würde anstelle der Ukraine folgendes Gegenangebot machen: Die Ukraine darf in die EU, nicht aber in die NATO. In den Separatistengebieten und auf der Krim gibt es eine Volksabstimmung, wozu man gehören will. Aber diesmal eine wirklich demokratische Abstimmung, die neutrale Demokratie Indien könnte diese ausrichten.
Propagandistisch könnte Putin das kaum ablehnen, schließlich wollen die Leute dort ja angeblich befreit werden und zu Russland gehören.
Es ist ganz offensichtlich, dass man hier nur einen schnellen Regierungswechsel erzwingen wollte und dass das Ganze auf wenige Tage ausgelegt war. Die russischen Truppen hatten nur für wenige Tage Verpflegung/Benzin dabei, kommunizieren weitgehend analog und unverschlüsselt (!) und sind für einen längeren Städtekampf offensichtlich weder erfahren noch ausgerüstet.
Im Grunde ist das ein Freilichtmuseum aus der Sowjetzeit, das da in der Ukraine steht. Mehr Bluff als ernsthafter Angriff. Das hätte nur NACH einem militärischen Sieg in der Form Sinn ergeben, als Besatzungstruppen.
„Wag the dog“ auf russisch?
Immerhin hat uns das Ganze von den Machenschaften von who wie wef abgelenkt – und von Protesten in Kanada, den USA wie Neuseeland.
Die who hat längst die Umsetzung der Einführung einer ID für die Bürger aller 194 Mitgliedsstaaten in Auftrag gegeben und arbeitet jetzt daran, ganze Regierungen im Falle nächster Pandemien auszuschalten: https://tkp.at/2022/02/21/who-will-mit-pandemievertrag-verfassungen-der-mitgliedslaender-ausschalten/
Zudem scheinen sie hinsichtlich digitaler Identität in der Ukraine schon weit fortgeschritten: https://tkp.at/2022/03/02/ukraine-ist-europaeischer-pionier-bei-digitaler-identitaet/
In Anbetracht der Verluste und geringen Moral der russischen Einheiten, muss die Ukraine keine Eile haben, sofern sie weiterhin eigene zivile Verluste hinnehmen kann/will. Für Russland wird der Krieg dagegen immer teurer. Noch eine Woche, dann sind von den drei Punkten zwei weitere weg.
Die Russen haben nicht Mal die dicken Knaller rausgeholt. Die verballern da alte Sowjetbestände. Die T-90 stehen zum Großteil in Moskau. Die Speznas wurden auch noch nicht angerufen.
Russland hat noch ganz andere Reserven. Die deutsche Presse meint aber, die russische Armee sei am Ende. Die Kurzstreckenraketen (500km) schießen aus Belarus munter rein.
Bei einer möglichen NATO Invasion würde ich auch meine Armee erstmal im Verteidigungsmodus lassen und die Altbestände verfeuern.
Und? Widerspricht das meinen Aussagen?
Dass viele Wehrdienstleistende dort verheizt werden, ist doch bekannt. Auch, dass deren Moral nicht sonderlich hoch und die logistische Versorgungslage schlecht ist. Sie kennen sicherlich die Videos von russischen Soldaten, die sich darüber beklagen, dass sie quasi zurückgelassen wurden und seit Tagen keine Verpflegung erhalten haben. Oder die Videos von zahlreichen liegengeblieben oder aufgegeben Panzern und sonstigen Fahrzeugen.
Russland hat auch bereits mindestens 14 T90 verloren.
Niemand ist davon ausgegangen, dass die Russen ihre T14 oder sonstiges hochwertiges Gerät einsetzen würden, dennoch sind die Verluste erschreckend hoch.
Ich hatte es hier vor ein paar Tagen schon mal verlinkt. Ein Blogger sammelt seit Kriegsausbruch alle per Video oder Foto erfassten Verluste beider Seiten und listet sie auf.
https://www.oryxspioenkop.com/2022/02/attack-on-europe-documenting-equipment.html
https://twitter.com/oryxspioenkop
Klar gibt es eine sicherlich beträchtliche Dunkelziffer, aber diese Auflistung ist ganz sicher näher an der Wahrheit als alles, was aus Russland, der Ukraine oder von sonstigen Medien kommt.
Sie versuchen, das Komplettversagen/die gescheiterte „Blitzkriegsstrategie“ der russischen militärischen (und politischen) Führung schönzureden. Das Versagen besteht darin, die Ukraine in arroganter Überheblichkeit völlig unterschätzt zu haben (offensichtlich und – dem Westen sei Dank – ist das nicht mehr die ukrainische Armee von 2014). Das zeigt schon die vorzeitige „Siegesmeldung“, die dann angesichts anhaltenden ukrainischen Widerstandes schnell zurückgezogen wurde. Peinlich und überdies zusätzlich blamabel, weil dies nicht so schnell geschah, dass nicht jemand in Pakistan davon einen Screenshot hätte machen können.
Eine verantwortungsvolle militärische Führung (auch die Wehrmachtführung war das nicht vor dem Überfall von 1941) geht IMMER von einem „worst case“ aus und sollte einen Plan B haben (sie, die Führung, und Sie, werter Forist, sollten mal wieder „Clausewitz“ lesen!). Sie holt IMMER den „dicken Knaller“ (wie Sie etwas unfachmännisch proletenhaft formulieren) mit. Warum sollte man „ihm“ nicht die Chance zur Bewährung geben. Wo ist nun der T-14 „Armata“, der sich auf Paraden so gut machte oder waren all diese Paraden „Putin’sche Dörfer“?
(Zudem dem ist das „Herausholen des dicken Knallers/Hammers“ mitnichten ein Zeichen überlegener Führungskunst, sondern schlicht das Eingeständnis, sich „verzockt“ zu haben und jetzt Zuflucht zur Brechstange nehmen zu müssen – mit all den unausweichlichen militärischen und politischen Folgen, die das nach sich ziehen wird).
Oder hatte man Angst, dass sich der „Superpanzer“, über den Putin-Verehrer auf „youtube“ geradezu hymnische Lobgesänge vortrugen, im ukrainischen Schwarzerdeschlamm festfahren und von verstörten Wehrpflichtigen an widerstandslos ukrainische Bauern übergeben würde?
Die Antwort ist doch ganz einfach: Weil Clausewitz eben recht hatte, und Krieg eben doch die Fortsertzung von Politik mit anderen Mitteln ist. Nur Deutschland und Westeuropa haben das jahrzehntelang hartnäckig ignoriert.
Insoweit hat es auch bisher funktioniert. Die russische Diplomatie war offenkundig nicht in der Lage, die Anerkennung der Annektion der Krim und die Abtrennung rein russischer Gebiete der Ukraine zu erreichen und einen Lagerwechsels der Ukraine zu verhindern. Daher half nur ein Krieg. Dass Russland ihn schlecht geführt hat und die russischen Streitkräfte einen Reputationsverlust erlitten haben, den sie so schnell nicht werden kompensieren können, ist das eine, das andere aber ist, dass Russland so den Zustand ante-bellum unwiederbringlich beendet hat. Das ist durchaus ein Erfolg, auch wenn er in Moskau schal schmecken wird.
Gleichzeitig haben die Kernwaffen „funktioniert“ Ohne sie wären mindestens Polen, möglicherweise auch die USA in die Ukriane einmarschiert – und zwar vermutlich schon vor dem russischen Angriff. Diese Eskalation verhindern die Kernwaffen, mithin also den (nach Napoleon) dritten Versuch des Westens eines gewaltsamen Einhegens Russlands, ebenso wie Ambitionen Russlands, wieder bis an Elbe oder den Rhein vorzudringen.
Leidtragender sind dann immer die Mittelvölker, in diesem Fall die Ukrainer. Die Beitrittsperspektive für die EU ist eine Illusion. Weder Rußland noch das immer mehr an Wohlstand verlierende Europa können den Wiederaufbau des Landes finanzieren. Und hier kommt dann China ins Spiel.
Pure Diplomatie aus einer Position der Schwäche bringt tatsächlich nichts. Wenn sich Rußland und die Ukraine ausgerechnet in der von einer schweren Wirtschaftskrise geplagten Türkei einigen, macht sich der Westen nach dem Desaster in Afghanistan zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres lächerlich.
Die einzig „gesichtswahrende Lösung“ des Kriegsverbrechers Putin besteht m.E. darin, dass er sich selbst „entnazifiziert“ und der Justiz stellt.
Selenskji hat gestern in einem Interview mit der US-ABC angedeutet, dass er tatsächlich über die drei Punkte zu verhandeln bereit wäre. Welche Positionen Putin allerdings vorher noch erobern will, kann man nicht wissen. Odessa, und die Region bis Transnistrien, wären naheliegend.
die angeblich jetzige Lösung hatte Putin ja schon vor dem Einmarsch in der Ukraine..
Daher kann es danach für Russland nur eine geschichtswahrende Lösung geben,wenn diese Putin zum Teufel jagen..
Ohne Putin gäbe es sicherlich einen Neuanfang für Russland und dies wohl auf Dauer ohne diese Sanktionen,die das Riesenreich lähmt..
Putin hat sich wohl mit seinem Einmarsch in die Ukraine total verschätzt…Dies liegt wohl daran,dass man Kritikern nicht mehr zuhört und nur noch JASAGER an sich heran lässt..
Letzteres hat schon vielen Diktatoren den Kopf gekostet
Den Menschen in der Ukraine würde ich es wünschen, dass es so kommt. Dieses Blutvergiessen muss aufhören.
Putin muss innenpolitisch ganz schön unter Druck stehen, wenn er nachgibt. Man wollte ihm im Gegenzug einen Rückzug auf die Waffenstillstandslinien vom Januar dieses Jahres anbieten und auf Reparationen für den Schaden an zivilem Eigentum verzichten.
Tja. Einige im ÖR wie in MSM haben ihn ja schon am Rhein gesehen. Und Jodtabletten sollen wegen der Angst machenden Propaganda auch verkauft worden sein.
Die müssen jetzt natürlich feststellen, dass der Mann sich tatsächlich darauf beschränkt, seine Ziele in der Ukraine auf andere Art als am durch die Jahre nicht zustande gekommenen Verhandlungstisch durchzusetzen.
Glaubt man den Meldungen, hat Selensky justament heute mittag genau das von Russland geforderte in Aussicht gestellt. Natürlich etwas verklausuliert.
Aus Verärgerung über die Tatenlosigkeit der NATO (das wahrt Selenskys Gesicht) würde er erwägen, das in der ukrainischen Verfassung verankerte Ansinnen der Aufnahme in die NATO zurückzuziehen, da die Ukraine niemanden anbetteln würde. Auch über die Zukunft von Donbass und Krim könne man reden. Natürlich sei dies nie und nimmer eine Kapitulation.
Bleibt abzuwarten, wie es weitergeht. Wenn Russland nicht mehr auf einem Regimewechsel bestände, wäre eine Basis für Verhandlungen um die Einstellungen der kriegerischen Auseinandersetzungen zumindest möglich.
Es wäre für alle das Beste.
Bliebe zu hoffen, dass es hernach zu einem Nachdenken und Schlüsse ziehen auf allen Seiten käme. Aber das ist vermutlich illusionär.
Hoffen wir dass es so kommt wie im Artikel beschrieben.
Es wäre eine große Überraschung, wenn die Ukraine auf diese drei genannten Forderungen eingehen und Putin sich ebenfalls damit begnügen würde.
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Putin jemals von einem Blitz-Feldzug gesprochen hat. Auch hat er niemals behauptet, dass er der grösste Feldherr aller Zeiten ist. Der Unsinn mit dem Blitzkrieg wurde ihm auch schon in Syrien untergeschoben. Dabei hat er nur gesagt, dass die russische Armee so lange in Syrien bleiben wird, bis die Integrität des syrischen Staates wieder hergestellt ist.
Es könnte sein: Putin hat versucht, die Ukraine zu erobern und ist gescheitert. Nun geht er nach Plan B vor: Krim und Ostukraine an Russland. Rest der Ukraine neutral auf ewig.
Der Plan Moskaus könnte vorn vornherein so angelegt gewesen sein, dass man im Zweifelsfall nur 80 % der Ziele erreicht, das wären dann aber die wesentlichen.
Den letzten Satz glaubt doch niemand mehr. Bei der nächsten Gelegenheit, wird wieder in der Ukraine gezündelt werden. Irgendwo im Land ließe sich bestimmt wieder eine bedrohte russische Minderheit finden. Man müsste die Ukraine bis an die Zähne bewaffnen, um ihre Unabhängigkeit zu gewährleisten und man müsste alle Russen aus der Restukraine ausweisen, um das Konfliktpotenzial zu reduzieren. Würde Putin da mitgehen?
Ich denke es gibt für Putin nur eine gesichtswahrende Lösung, und das ist der Sieg über die Ukraine. Alles andere wäre ein Desaster, sowohl innen- als auch außenpolitisch.
Das stimmt so schon, jedoch kann sich Russland demographisch keinen längeren Krieg mit vielen Gefallenen in den eigenen Reihen leisten. Im Zweiten Weltkrieg hatten sie noch genügend junge Männer als Kanonenfutter – und konnten die Materialschlachten damit begründen, angegriffen worden zu sein. Das fällt hier weg. Schon der Afghanistan Krieg und auch die beiden Tschetschenenkriege waren nicht haltbar und mußten beendet werden. Insofern geht des den Russen nicht viel anders als dem Westen.