In meinem Text zur „Obergrenze“ schrieb ich: „Die Union sollte also bitte diese Desinformationskampagne einstellen, in der sie so tut, als ginge es um eine „Obergrenze“. Sie und die anderen Parteien verdienen es erst wieder „staatstragend“ genannt zu werden, wenn sie für die Einhaltung und Durchsetzung der Kernbestände des Rechts sorgen: an den Grenzen, innerhalb der nationalen Grenzen und denen der EU.“
Ein Leser kommentierte das kurze Stück kurz, knapp und treffend so:
„Man kann dem Rechtsbruch doch nicht mit einer Obergrenze begegnen. Sonst könnte man ja ebenso gut auch eine Obergrenze für Vergewaltigung und Mord einführen.“
Ein zweiter Leser holte etwas weiter aus:
„Wenn man die geltende Rechtslage, national und international, wörtlich und im ursprünglichen Sinne des Gesetzgebers anwenden würde, hätte noch nicht einmal ein einziger der beim BAMF registrierten Personen ein Recht auf Asyl in Deutschland. Der Grund ist ganz einfach.
Die Bundesrepublik Deutschland hat keine Landgrenze, die nicht an ein sicheres Herkunftsland grenzt, bzw. im Schengen-Raum liegt. Also hätten ausnahmslos alle sogenannten Flüchtlinge an der Grenze abgewiesen werden können und müssen. Insofern sind auch alle Bescheide die von den deutschen Behörden ausgestellt wurden, rechtswidrig ergangen, sprich null und nichtig.
Nur, in einem Land, in dem die regierenden Politiker nicht mehr nach Recht und Gesetz entscheiden, die Verfassungsgerichtsbarkeit sich selber der politischen Kuratel unterstellt und die Mehrheit der Bevölkerung diesen praktisch rechtsfreien Zustand akzeptiert, kann man nichts anderes erwarten.
Es gibt derzeitig drei Länder in Europa, die sehenden Auges und mit großen Schritten in eine lupenreine Autokratie steuern.
- Die Türkei ist nach dem Verfassungsreferendum fast am Ziel.
- Polen kurz davor, die verfassungsrechtlichen Voraussetzungen zu schaffen.
- Deutschland, jetzt schon informell. Die ‚rechtlichen’ Voraussetzungen werden in der nächsten Legislaturperiode mit einer erneuten großen Koalition geschaffen werden.”
Beide Lesermeinungen liegen quer zur Wirklichkeit der Berliner Republik. Einer Wirklichkeit, die durch keine breite öffentlichen Debatte unter allen Teilen der Gesellschaft und eine anschließende Legitimierung durch Wahlen hergestellt wurde. Welche Position wer auch einnimmt, warum gibt es keinen selbstverständlichen Konsens, dass wesentliche politische Entscheidungen demokratisch legitimiert werden müssen? Was mich beschäftigt, ist die Frage, warum solch naheliegende Gedanken – von wenigen Ausnahmen abgesehen – keine Personen und Institutionen des öffentlichen Lebens so sehr zu interessieren scheinen, dass sie dazu Fragen aufwerfen und/oder Antworten geben würden. Was ist es, dass Dichter und Denker, Unternehmer und Manager, die Gewerkschaften von Arbeit und Kapital und andere Verbände, Wissenschaftler und Think Tanks, Journalisten und Politiker schweigen lässt? Es kann und wird nicht so sein, dass sie alle miteinander diese drängenden Fragen nicht einmal sich selbst stellen. Warum aber tun sie es nicht öffentlich? Warum noch nicht einmal in den Wochen vor einer Bundestagswahl?
Die üblichen Erklärungen im Internet sind mir bekannt, Verschwörungstheorien intelligenter und weniger intelligenter Art, pauschale Urteile über die Mandarine der Republik, die politische Klasse, die Funktionärs-Kaste in allen Bereichen von Gesellschaft, Wirtschaft, Staat und Medien.
Meine Bitte an unsere Leser ist, uns zu schreiben, welche darüber hinausgehenden eigenen Antworten, Beobachtungen, Erlebnisse, Meinungen in Ihrer Familie, bei Ihren Nachbarn, Ihren Berufskollegen, im Sportverein und so weiter können Sie beitragen? Die Ergebnisse dokumentieren wir.
Ich habe noch mehr belegbare beweise . GOOGLE Sie mal nach Fluchthelfer.in ,schauen sie auf der Seite nach dem Impressum und vergleichen Sie es mit der Registrierung der Webseite bei Whois. Der Eintrag ist dort auf ein Fantasie Institut gemeldet.bus Juli war noch das Ayran Rand Institut unter der selben Anschrift gelistet.
Gute Frage!! Ich traue der Kaiserin zu, Ihre Wiederwahl auch als Zustimmung zur Grenzöffnung zu erklären.
Im beruflichen Umfeld (Konzern):
Nach meiner Beobachtung wird nicht über Politik gesprochen. Die Mitarbeiter sind damit beschäftigt, die Vorgaben der Geschäftsführung vorallem hinsichtlich Kostenreduzierung und Gewinnmaximierung zu erfüllen. Es werden teilweise viele Überstunden geleistet und der Arbeitstag ist strikt durchgetaktet. Mit einigen wenigen Kollegen hat sich mal ein Gespräch über die politische Situation ergeben: überwiegend negative Einstellung zur „Merkelregierung“, Wut auf gewaltbereite Asylbewerber, auf der anderen Seite wieder „Wir haben aufgrund unserer Geschichte die Verpflichtung zu helfen“ oder „Wir brauchen aufgrund unserer demographischen Entwicklung Einwanderung“. Den (politischen) Islam hat keiner auf dem Schirm. Die „Gutverdiener“ (Geschäftsführer etc.) sind voll auf die Zielerreichung und die Vorstandsvorgaben fixiert. Bei den Jungen (so um die 30 Jahre) fällt mir die naive Sorglosigkeit auf, obwohl das erste Kind vielleicht schon da ist oder man an Familienplanung denkt.
Im familiären Umfeld:
Soviel Politik war nie! Es eint die Familie, die Gespräche sind sehr offen. Die meisten haben CSU gewählt, werden aber in der kommenden Wahl das Kreuz bei der AfD machen.
Im engen Freundeskreis:
Hier gibt es eine „Zweiteilung“. Der eine Teil ist voll politisiert, diskutiert und lehnt die „Einwanderungspolitik“ komplett ab. Ein Teil wird auch – so wie ich – AfD wählen, quasi als Notwehr. Anmerkung: Alles keine Nazis oder Rassisten oder „schlecht Ausgebildete“.
Der andere Teil informiert sich nur oberflächlich und merkt zwar, dass alles nicht so optimal ist, aber geht seine beruflichen und freizeitlichen Betätigungen nach. Macht schöne Facebookfotos und genießt das Leben. Hin und wieder streue ich sachliche Informationen ein, die durchaus angenommen werden.
Dann habe ich noch sehr gute Freunde, die absolute Grünwähler sind (war ich bis 2015 u.a.auch). Sie finden Merkels Entscheidung gut und sind offen für die „Einwanderung“. Es gibt zwar ein „Grummeln“ wegen der Verbrechen („Kriminelle Flüchtlinge sowie Islamisten muß man eben abschieben“.), aber ein Zusammenhang mit ideologisch motivierter Religionsausübung oder unterschiedlicher kultureller Prägung wird nicht hergestellt. Man geht davon aus, dass die „Flüchtlinge“ bei Befriedung wieder zurückkehren. Ich will diese langjährigen Freunde behalten und spreche über andere Dinge mit ihnen. Der „große Elefant“ steht einfach im Raum. Ich könnte mir vorstellen, wenn sie wüßten wie „radikal“ ich mittlerweile denke und wen ich wählen werde, dass dies einen ziemlichen Bruch geben würde.
In meinem sportlichen Freizeitumfeld:
Viele – auch ehemalige Grünwähler – lehnen die ungesteuerte Migration komplett ab und halten Merkel für ein großes Übel. Manche haben bedenken wegen der AfD, von einer Sportkollegin weiß ich, dieses wird sie wählen. Den Islam empfinden viele als Bedrohung für unsere freiheitliche Lebensweise.
In meinem „migrantischen“ Umfeld:
Hier herrscht eine komplette Ablehnung der derzeitigen Politik vor. Keiner versteht, warum wir Deutschen und das gefallen lassen und haben Angst, dass sich der Islam immer weiter ausbreitet.
Nationen: Ukraine, Ungarn, Portugal, Serbien, Rumänien
Aus meinem früherem SPD-Umfeld:
Hinter vorgehaltener Hand/verschlossender Tür gibt es höchste Bedenken gegen die unkontrollierte Einwanderung und gegen den Islam. Bereits im Herbst 2015 sagte mir die Ehefrau eines höher gestellten SPD-Mannes: „Es wird zu Bandenbildungen kommen und zu sozialen Unruhen. Irgendwann wird unser Sonntag der Freitag sein (Stichtwort Islam). Die örtliche Presse wird gebeten, nicht alles aus der Erstaufnahmeeinrichtung zu berichten. Hinter den Türen kocht es…“.
Auch hier gibt es eine zweite Seite: Die gut Situierten und gut gestellten Pensionäre. „Uns geht es doch gut“ und „Wir waren auch mal auf der Flucht“. Der Vortrag eines ehemaligen Schröder-Diplomaten zur aktuellen politischen Lage hat einige fast verstummen lassen: „90 % der Weltbevölkerung geht es schlechter als uns. Wenn dann die angeblich mächtigste Frau Europas Selfies macht und sagt „kommt“, dann wollen auch alle nach Deutschland.“ Diese Stille im Saal hat mir damals gezeigt, dass die meisten in einer gewissen Weise naiv sind.
***Wenn Sie nähere Details haben möchten Herr Goergen, können Sie gerne Kontakt mit mir aufnehmen. Meine e-mail-Adresse dürfte ja hinterlegt sein.
Grundsätzlich mache ich die Erfahrung, wenn man langsam ins Gespräch kommt und die Personen auch Vertrauen haben, dass man sie nicht „anschwärzt“, dann „bricht“ es aus vielen regelrecht heraus. Ich zweifle jedoch, dass sich dies am Wahltag besonders bemerkbar macht. Noch ist es ruhig im bürgerlichen Vorgarten.
Eine verspätete Antwort:
Nachbarn, Freunde, Bekannte, Verwandte äußern sich bestenfalls nur noch hinter der berühmten ‚vorgehaltenen Hand‘.
In memoriam totalitärer Staaten wie weiland die DDR, wie es scheint.
Man weiß ja nie, wer da gerade das denunziantische Ohr hinhält…
Nein, ernsthaft jetzt (auch wenn der obige Teil durchaus auch ernst gemeint war):
Ich bin nun 49 Jahre alt, habe (traditionsgemäß, wie meine Eltern jahrelang SPD gewählt), bis vor Kurzem sogar Rotrot-Grün, weil ich wirklich überzeugt war von Konzepten ökologischer Nachhaltigkeit/Schonung sowie sozialen Konzepten, die Abschaffung dieses unseligen Hartz IV, Förderung von Kindern aus prekären Verhältnissen, Erwachsenenbildung und -förderung – und zwar adäquat!
Ich bin von diesen politischen/Lebenskonzepten weiterhin überzeugt – insofern hat sich nichts geändert.
Mein LG ist 20 Jahre älter als ich, hat in den 70ern/80ern als aktives und überzeugtes Mitglied der ‚Grünen‘ mitgemischt…
Meine quasi ‚angeheirateten‘ Freunde sind/waren der gleichen Überzeugung.
Allerdings mehrt sich auch dort der Unmut über ’nicht mehr haltbare Zustände‘.
Ob sie (wie ich) ‚andere‘ wählen, weiß ich nicht.
Summa summarum lässt sich (für meinen Eindruck) folgendes feststellen:
Bekannte, Freunde, Verwandte, Nachbarn sprechen nur noch hinter ‚vorgehaltener Hand‘.
Tragisch, traurig.
Wir sind auf einem radikalen Abwärtsweg. Demokratie ist scheinbar ‚out‘ – ‚Demokratie‘ gilt nur als solche, wenn sie der vermeintlichen ‚Hauptmeinung‘ dient…
Aua!!!
Wir sollten überhaupt nicht mehr über eine „Obergrenze“ an Zuwanderung diskutieren, sondern über eine „Untergrenze“ an Abschiebungen, solange über eine halbe Millionen Menschen in diesem Land als ausreisepflichtig gelten.
Nach demn Urteil des BVerG, dass Gefährder abgeschoben werden dürfen, erwarte ich die angekündigte „nationale Kraftanstrenung“: Es gibt allein fast 10000 Salafisten: Dann mal ran an den Speck, liebe Regierung!
Leider werden die heutige Jugend oder auch die noch jüngeren Erwachsenen von Medien, Erziehung und der Politik in einer Weise beeinflußt, die eigene Meinung und insbesondere abweichende Meinung nicht mehr zuläßt.Es wird immer wieder gebetsmühlenartig auf Globalisierung,Klimawandel,politische Korrektheit und ähnliches hingewiesen ohne tatsächlich darüber aufzuklären was dies ist, wo sich entsprechende Fakten finden lassen oder ob überhaupt dies von wem tatsächlich alles erwünscht ist.Es gibt keinen größeren Unterschiede mehr zwischen den Parteien, keine echte Opposition, kein die Regierung überwachende Presse und selbst Gerichte scheinen eher nach political correctness zu urteilen als nach geltendem Recht.Dies ist nicht das „beste“ Deutschland, wie beispielsweise von Frau Merkel behauptet. Dies ist ein unmündiges,undemokratisches, überwachtes Land mit immer weniger eigener Identität und bald auch ohne wirtschaftliche Stärke.Es wird immer mehr zu einem nichtssagenden Land, in dem nach SPD-Sprachgebrauch „Menschen“ leben, deren Herkunft und Identität nebensächlich ist.Es wird zu einem beliebigem „Land“ mit „Menschen“ und zu so einem Land sage ich, siehe analogen Auspruch von Frau Merkel, das ist nicht mehr mein Land und insbesondere ist dies nicht mehr meine Regierung.Wer den Souverän in einer solchen Weise belügt, ausnutzt und für dumm verkauft,hat jede Legimitation auf Grund eines Gesellschaftsvertrags zwischen Souverän und von ihm gewählter Regierung verloren.Damit muss der Souverän auch nicht mehr der Regierung oder ihren Gesetzen folgen.
An meiner Uni merke ich, dass selbst unter Möchtegern Elitestudierenden wie Medizinstudenten, die zu den besseren Abiturabhängern zählen, selbstständiges Denken keineswegs vorhanden ist. Ihre politische Meinung haben Sie aus der heute Show oder der Tagesschau und sind dermaßen realitätsfern und links orientiert, dass stattgefunden Gespräche über die masseneinwanderung am Streit bereits scheiterten, ob Deutschland denn alle Menschen des afrikanischen Kontinents aufnehmen könnte. Auch musste ich in einem Gespräch mit einem 27 jährigem anhören es sei ja sogar besser Deutschland als souveränen Staat abzuschaffen und als Eu mit englischer Sprache die nationalen Identitäten einzustampfen. Wie von Sarrazin beschrieben kommen Gespräche über die Moral-keulen Hürde a la ich muss mich nach dem ersten Argument rechtfertigen kein Nazi zu sein, nicht hinaus. Nach einer krassen Entfremdung, die ich durch Diskussionen zu meinen Freunden erfahren habe und auch eine sanfte Stigmatisierung ihrerseits a la „die spinnt“, habe ich beschlossen keine politischen Diskussionen mehr mit den allermeisten meiner Freunde zu führen und habe mich entfremdet.
Da haben Sie einen wichtigen Punkt genannt. Das reiche Füllhorn der Steuergelder willkürlich über die genehme „Anhängerschaft“ ausgeschüttet. Nicht umsonst wachsen diese Steuergeld finanzierten „Wirtschaftszweige“ .
Und damit sind die Finanzierten auch direkt abhängig und können entsprechend auf Kurs gehalten werden.
Genau so wie aufmüpfige Parlamentarier spätestens bei der nächsten Wahl weg sind, Und der Rest an Bürgern hat sowieso keine Artikulationsmöglichkeiten.
Sie stellen die richtigen Fragen. Wie geht der Einzelne
damit um, dass er von Volksvertretern übergangen wird?
Ist es jedem Wähler klar, dass er auch für das Wohl aller
Bürger mitentscheidet? Wir brauchen Politiker, die
aufrichtig sowie uneigennützig sind und fähig, den Bürgern
(zukunftsfähig) zu dienen. Dienen. Notfalls muss man die
Lupe zur Hand nehmen und an die kleinen Anfänge
glauben. Hoffentlich beschäftigen sich viele Wähler intensiv
mit ihrer Verantwortung.
Sie meinen es so gut ……
Aber , so funktioniert der Mensch nicht !
Folgendes wissen doch alle denkende Menschen :
Es wird erst dann eine nennenswerte Änderung im Verhalten der Verantwortlichen geben , wenn sie Angst um ihr Dasein in wirtschaftlicher und physischer Hinsicht haben müssen .
Das wird im Regelfall durch so etwas ähnliches wie
einer Revolution ausgelöst .
Das Problem ist nur …..
Wer ist so mutig und gibt den Startschuss ?
Und ….
wird danach auch wirklich alles besser ?
Ich weiß keinen Rat !
Eine Diskussion über eine Obergrenze erübrigte sich, wenn endlich zwischen politischem Asyl, Schutz von Kriegsflüchtlingen und regulärer Zuwanderung unterschieden würde.
1. Das Recht auf politisches Asyl ist ein Individualrecht und deshalb wäre eine Obergrenze tatsächlich nicht vertretbar. Allerdings betrifft das nicht einmal 0,5 Prozent der Fliuchtmigranten, die seit 2015 nach Deutschland kamen. Ich kenne keinen Menschen, der an diesem Recht rütteln will.
2. Kriegsflüchtlinge sollten vom UNHCR in heimatnahen Lagern betreut werden.
Diese Vorgehensweise steht im Einklang mit internationalem Recht und internationalen Vereinbarungen. Dazu muss der UNHCR entsprechend finanziell ausgestattet werden. Die benötigten Summen sind nur ein Bruchteil dessen, was alleine Deutschland für die Versorgung von Kriegsflüchtlingen im eigenen Land ausgibt.
3. Bei der regulären Zuwanderung hat selbstverständlich jedes Land das Recht die Bedingungen und die Kontingente zu bestimmen. Das tun auch die klassischen Einwanderungsländer USA, Australien und Kanada.
Interessantes Fundstück: CQ + Seite = Carroll Quigley (1910-1977), Tragödie und Hoffnung, 1966; Prof.f. Geschichte an versch. amerik. Universitäten:
CQ zum deutschen Nationalcharakter: u.a. „Kein Volk
besteht mehr auf der Rolle des Absoluten oder Universellen als Rahmen der
eigenen Egozentrik“ (CQ 315)
Schlüssel zum deutschen Nationalcharakter: Die Deutschen
suchen die „Gemütlichkeit“, CQ 311 f.
CQ Def. „Gemütlichkeit“: „Befreiung von der Notwendigkeit,
Entscheidungen zu treffen, die eine unabhängige, selbständige
Einzelpersönlichkeit voraussetzt und die ständig der kühlen Brise zahlreicher
Alternativen ausgesetzt ist“
Verlangen der Deutschen nach Status (CQ 313 f.)
Verlangen der Deutschen nach dem Absoluten (CQ 313 f.)
– In diesem System hält es der Deutsche für notwendig, seine
Position durch verbale Lautstärke kundzutun („prahlerisch“); (CQ 314)
– Gegenüber Vorgesetzten kriecherisch, gegenüber
Untergebenen herrisch (CQ 314)
– Kant kritisiert: Verlangen nach Vorrang (CQ 314)
„Gemütlichkeit“ führt unter erwachsenen Deutschen
zu zwei weiteren deutschen Charakterzügen (CQ 314f.):
– Bedürfnis nach äußerer Disziplin (CQ 314)
– Hang zur Egozentrik (CQ 314 f.): Der Deutsche schafft um
sich herum als Mittelpunkt ein Netzwerk fester Beziehungen; schädliche
Unfähigkeit, irgendetwas von einem anderen Standpunkt aus als seinem eigenen zu sehen
Sehr geehrter Herr Goergen,
Sie stellen natürlich die Schlüsselfragen und das ist Ihnen gewiss auch sehr bewusst. Die Antworten sind kompliziert und vielschichtig. Die vielen aufschlussreichen Beiträge der Mitforisten zeugen davon.
Ein kleiner Baustein meinerseits (auch von vielen Kommentatoren vertreten):
Warum so ist, wie es ist, ist auch eine Mentalitätsfrage: Regierungsgläubigkeit, Obrigkeitshörigkeit, um nicht zu sagen Untertanengeist. Alles Eigenschaften, die den Deutschen leider(!) ins Blut übergegangen sind. (Es ist m.E. die Folge der historischen Entwicklungen, der dt. Kleinstaaterei, das würde jetzt aber den Rahmen hier sprengen).
Bei dieser „Volksveranlagung“ reicht es, wenn eine UNPERSON an die Macht kommt, um eine Katastrophe herbeizuführen.
Das schrecklichste und tragischste Beispiel ist 1945 (u. die Jahre davor). Buchstäblich bis zum Schluss, April 1945, wurde erbittert gekämpft und das Volk stand insgesamt hinter dem „Führer“ und der Regierung wie eine Mauer (Der einzige ernsthafte Versuch, den Diktator u. die Regierung zu beseitigen, kam aus dem kleinen Zirkel zumeist preußischen Adels und Militärs). Bis zum Schluss hat man an die „Frontbegradigungen“ geglaubt, obwohl ein nüchterner Blick auf die Landkarte gereicht hätte, um sich der tatsächlichen Lage bewusst zu werden.
Man könnte sich also denken, das Volk war fanatisch und ein „Überzeugungstäter“.
Und dann ab Mai 1945? Irgendwelcher illegaler Widerstand gegen die Besatzungsmächte? Deutsche Partisanen? „Wehrwölfe“? So gut wie nix.
Die alte Regierung war weg und einer neuen ist „natürlich“ rückhaltlos zu folgen.
Fazit: Das sind leider keine guten Aussichten für die (nächste) Zukunft.
Wenn das nun so ist, wie in meinem letzten Post hier beschrieben (und ich vermute mal, dass Sie mir unumwunden zustimmen werden), welche Aufgaben ergeben sich daraus für jeden Einzelnen von uns?
Da wären zunächst die, die als Experten die ganze Zeit nicht geschlafen haben sondern politisch aktiv waren: Tichy und die seinen. Das ist ein wichtiger Kondensationspunkt und der bleibt wichtig, wird sogar immer wichtiger für uns, für die Kultur der Auseinandersetzung usf., ist ein „Zentralorgan“ für uns.
Dann die praktische Politik: hier kommt das leidige Thema AfD. Wir haben aber nichts Besseres und bis die Union wieder konservativ ist und ob sie das je wieder werden wird, das steht dahin. Also muss die AfD verbessert und unterstützt werden; sie ist bislang unser einziger Brückenkopf im Haifischbecken.
Dann sind da wir, wir alle. Laut zu werden trauen wir uns nicht. Noch nicht. Wir müssen an uns arbeiten. Wir müssen uns eine Zivilisiertheit bewahren (z.B. gegen wirkliche Intoleranz), Verschwörungen erkennen (sowohl, als auch…!), Kenntnisse erlangen und uns austauschen. Womit wir wieder beim Zentralorgan und seinen Funktionen in Bildung und Zusammenhalt wären.
Und ganz praktisch und zumeist gefahrlos: wir können „die“ mit Geld unterstützen, die wir brauchen, die uns brauchen. Spendet, kauft die Bücher (und lest sie dann auch)! Das sonst so oft ventilierte „Überzeugen“ der anderen im Gespräch, davon halte ich nichts, das ist zwecklos und viele dürften hier die gleichen Erfahrungen gemacht haben: das meint zumeist den sinistrophilen (theophilen, verdophilen…) Bürger. Erstaunlicherweise kann man mit Primitivlingen vom wahren rechten Rand eher noch reden. Bereitschaft zum Reden, mit ALLEN (!) sollten wir aber dennoch haben.
Ein sehr interessanter Bericht, danke!
Eine Frage:
„Am Ende wird dann mitgeteilt, welcher Vollstrecker im September gewählt wird. CDU, SPD, oder der wiedererstandene, gelbe Volunteer.“
Kann es sein, dass das nur zur Tarnung so gesagt wird? Dass man sozusagen doch Angst hat, sich endgültig zu „outen“?
Das denke ich auch.
Ein Denkanstoß noch: Linke sind immer politisch, sind immer aktiv. Dadurch haben sie permanent funktionierende und sich optimierende Strukturen gebildet, haben sich auch an den Geldquellen eingenistet usf. Rechte, also wir, sind meistens nicht politisch. Sie überlassen den Gewählten die Verwaltung des Lebens, wenn die alles einigermaßen zu ihrer Zufriedenheit richten. Es kommt ihnen dann mit der Zeit der politische Instinkt abhanden, es fehlt die Strukturierung und damit die geschlossene Front. Im Falle einer Verschlechterung der Umstände, so wie jetzt, wachen sie nur langsam auf (so wie wir), sind unorganisiert und damit leicht angreifbar von der geschlossenen und kampferprobten linken Front („Front International“). So wurden wir während wir schliefen aus den Medien und aus der aktiven Politik gedrängt und stehen nun hilflos da. Wir müssen von kampferprobten „Rechten“, wie Journalisten und Politikern in Strukturen eingeführt werden, wie alternative Medien und alternative politische Verbände, um uns dort schulen zu lassen und auch um uns dort zu finden; die Linken sind uns da Jahrzehnte voraus: deren Zerstrittenheit ist längst nicht so groß wie bei uns. Erst wenn TE so groß wie der Spiegel ist, wenn die AfD über 30% bei LTW und BTW gewinnt (oder eine Union wieder konservativ ist), wenn an den Lehrstätten Konservative Professoren genau so das Sagen wie linke Professoren haben und wenn Geld fließt, dann sind wir vom Kräfteverhältnis auf Augenhöhe mit den Linken (ich muss hier nicht extra erwähnen, wen ich alles unter „Links“ subsumiere). Diesen Entwicklungsweg sehen natürlich die Linken und behindern den nach Kräften. Denn nichts ist für die fürchterlicher als ein politischer Gegner auf Augenhöhe. Nichts ist für die fürchterlicher, als wahre Demokratie!
Eine Unterstellung, Herr Druchschnitt, mit der SIE die Leser bevormunden.
Heute muss ich mal widersprechen. Erst gegen Ende der 50er lief die karge Zeit aus. Vorher war in den Großstädten sehr viel zerstört, die
Infrastruktur hinkte, auf den Straßen waren nur wenige Männer zu
sehen und der Arbeitsmarkt kam mühsam in Gang. Viele mussten auch
bei der Wohnungseinrichtung bei Null anfangen. Die Zerstörung und
Kargheit war überall sichtbar und erlebbar. – Zum Schuldkomplex: ich
hatte nie einen und kenne auch niemanden, der einen hat. Ich kenne
aber die unzähligen Geschichten derjenigen, die innerhalb ihrer
Möglichkeiten alles richtig gemacht haben und ziehe den Hut vor
dieser Aufrichtigkeit und Mitmenschlichkeit. Leider wird dieser Teil
der Geschichte unterschlagen. Ideologen klammern ihn besonders gern
aus. Allein die Täter tragen Schuld. Ich habe absolut keine Ahnung,
was im Kopf eines solch furchtbaren Täters abläuft.
Ich suche auch Gründe oder Erklärungen: ich denke, es ist eine gewisse Bequemlichkeit, aber auch ein großes Resignieren. Es fehlt die
Kraft. Es ist ja auch wirklich schwer, all dies zu ertragen und zu
verkraften.
Sie haben bezüglich der Zeit von 1945-1960 natürlich völlig recht.
Aber Sie werden mir zugestehen, dass nicht mehr allzu viele diese Zeiten wirklich bewusst erlebt haben. Auch ich habe hier nur noch schwache Erinnerungen.
Auch bezüglich des „Schuldkomplexes“ gebe ich Ihnen grundsätzlich recht.
Aber die omnipräsente „Aufarbeitung“ des 3. Reiches lässt sich nicht verleugnen. Auch ein offener Diskurs ist hier absolut unmöglich.
Ich halte die „Betroffenheit“ und das omnipräsente das „darf sich nie mehr wiederholen“, in Anbetracht unseres Versagens beim Völkermord in Ruanda, unserer Gleichgültigkeit gegenüber den 8 Millionen verhungernden Kindern pro Jahr und unzähligen Kriegen (Korea, Vietnam, Iran, Irak, Kongo, Afghanistan, Falkland, Jugoslawien, Syrien,….) für wenig glaubwürdig.
Vermutlich habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt.
Tja , Herr Goergen ,
sie haben die Problematik , meiner Auffassung nach , sehr richtig beschrieben .
Entscheidend ist die Frage :
“ Warum schweigen sie alle ? “
Warum treten all die Figuren , die sich zur Elite ernannt haben , nicht in
eine Diskussion ein ?
Für mich gibt es eine einfache Antwort :
Sie haben Angst vor der Bevölkerung !
Das ist auch verständlich ….
All die Begründungen , mit denen der momentane Zustand gerechtfertigt
wird , sind falsch .
Erstunken und erlogen !
Ein Abgrund an Unfähigkeit , Unlust , Gesetzesübertretungen ,
Vertuschungen , Lügen ….
Und …. ein grandioses Verschweigen dieser Tatsachen !
Wie soll man / frau da diskutieren ?
Diese Figuren verstecken sich hinter den Lügen , so wie sie es
immer tun , wenn sie die “ Hosen randvoll haben “ .
Das wirklich Katastrophale und Grausame ist :
Sie kommen wahrscheinlich auch damit durch , da die Mehrheit der
Bevölkerung die Wahrheit weder wissen will , noch verträgt !
Es ist zum Heulen !
Herr Brunner, Ihr Beitrag spricht mir aus der Seele! Selbst bei Diskussionen mit sehr gebildeten Personen erntet man in vielen Fällen lediglich süffisante Häme.
Man weiß es ja besser, da man regelmäßig die „Süddeutsche“ und den „Spiegel“ oder „Die Zeit“ liest, andere Quellen gehören per se zur Kategorie „rechtspopulistische, rassistische Fake-News“.
Auf diesem Niveau argumentieren nicht wenige meiner promovierten Freunde. Es existiert ein sehr interessantes Interview auf YouTube mit Yuri Bezmenov (KGB-Überläufer) aus dem Jahre 1983, mit dem Titel „Yuri Bezmenov: Psychological Warfare, Subversion & Control of Western Society“. Die Aussagen Bezmenovs in diesem Interview beschreiben sehr gut die Mechanismen, die zur momentanen gesellschaftspolitischen Situation geführt haben.
Sein Fazit ist leider ernüchternd, aber sehen Sie es sich selbst an, es lohnt sich wirklich!