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Bilder des Jahres

Notre-Dame de Paris, Donald Trump und das Land der Pygmäen

08.12.2024

| Lesedauer: 3 Minuten
Politik wirkt mit Symbolen. Die Eröffnung von Notre-Dame in Paris ist ein Symbol, dass Europa noch nicht ganz verloren ist – wenn es sich politisch erneuert.

Symbole bewegen die Menschen, können den Strom der Zeit beeinflussen. Symbole sind Darstellungen mit einem Bedeutungshintergrund, der von vielen Menschen verstanden – und gefühlt wird; es sind Botschaften, die meist auch ohne Worte und Schriftstücke auskommen und schon gar keine Paragraphen brauchen.

Symbole sind auch weit mehr als Bilder; in der Mediengesellschaft verwehen Bilder. Wir sind ja geradezu abgefüllt bis in die letzte Hirnzelle mit Fotos und Videos, unsere Handys sind riesige Bibliotheken mit der Kamera festgehaltener Ereignisse; unsere Bildschirme ein wahrer Bildersturm.

Aber sie sind bedeutungslos. So bedeutungslos wie irgendein Schnappschuss vom Urlaub oder Weihnachten des vergangenen Jahres, der vielleicht noch ein paar Jahre in der Cloud sein elektronisches Schattenleben führt, ehe er verdämmert wie alles Elektronische, das für den Augenblick wichtig erscheint und schnell seine Energie verdudelt.

Wir sind augenübersättigt.

Wirken also die Bilder von der Wiedereröffnung von Notre-Dame de Paris?

Vergleichen wir sie mit den Videos von der Eröffnung der Olympischen Spiele. Was haben wir uns alle aufgeregt über die zunächst gewollte und dann bestrittene Darstellung des Letzten Abendmahls als Orgie einer woken Transvestiten-Anbetung.

Aber ehrlich: Haben sich diese Bilder eingebrannt? Nicht wirklich.

Brennt sich ein, wie der Bischofsstab dreimal an die Pforte schlägt und sie dann geöffnet wird? Oder bringen diese Bilder und Töne zusammen mit den Fanfaren der Orgel, die dem Pochen antwortet, bringen Bachs Klänge und das Ave Maria von Vianney und das „Amazing Grace“ der   südafrikanischen Sopranistin Pretty Yende nicht doch tiefere Schichten in uns zum Schwingen, die sonst überlagert werden vom Lärm des elektronischen Alltags?

Vielleicht. Oder vielleicht ist es noch mehr eine Art Erwachen und Erkenntnis, dass man die eigene Kultur nicht wegwerfen kann, für die jeder Stein der Kathedrale steht? 

Ängstlich verschwiegen wird die Brandursache. Es soll die weggeworfene Zigarette eines Arbeiters im Dachstuhl gewesen sein, der die betonharten Eichenbohlen entzündet hat. Und das in Frankreich, das Land, in dem jedes Jahr 1000 Kirchen geschändet und Menschen aus Hass auf diese Kultur erstochen oder enthauptet werden.

Auch diese Frage schwingt mit und findet ihre Antwort.

Aber die Kathedrale wurde wiedererrichtet und strahlt in einer Schönheit, die Jahrhunderte lang unter Dreck oder auch Patina der Zeitläufte verborgen war.

Die Kathedrale steht wieder und strahlt.

Symbole sind menschengemacht.

Emmanuel Macron hat auf die Eröffnung gehofft als Symbol seiner eigenen Wiederauferstehung, nachdem ihm Mehrheit und Regierung abhandengekommen sind.

Der symbolhafte Plan ging daneben.

Das Interesse hat sich auf Donald Trump gerichtet.

Der war nicht der geladene Gast, sondern hat sich durch Gesten die Eröffnungszeremonie angeeignet. Er hat den Gastgeber geschüttelt wie eine Vogelscheuche und die vogelbeinig nebenherstaksende „Gattin“ des Präsidenten überhöhte das so zum Symbol einer untergehenden, woken Travestie. 

Macht vermittelt sich durch Symbole. Statt eine rote trug er eine gelbe Krawatte; zusammen mit dem weißen Hemd die offiziellen Farben des Vatikans. Das war ein augenfälliger Kontrast zum Fehlen dieser Farben und dem Versuch des laizistischen Frankreichs, zwar eine Kathedrale aufzubauen, sie dann aber doch nur als Konzertsaal für zeitgeistig verpoppte Songs zu interpretieren. Trump brachte eine größere Botschaft mit. Trump versucht sich seinerseits als Symbol eines wiedererstarkten Amerikas zu geben, das die Fehler der letzten Jahrzehnte abschüttelt, sich auf seine Bürger und ihre ungeheure Leistungsfähigkeit besinnt.

Und gleichzeitig tritt er wieder als Anführer der freien Welt auf.

Mehr als symbolisch ist: Der große Nachbar Deutschland war nicht sichtbar. Dabei beruht doch angeblich die EU auf der deutsch-fanzösischen Freundschaft. Diese Idee wurde immer wieder auf den Stufen von Kathedralen inszeniert und mit Handschlag besiegelt.

Der kleine Kanzler ohne Mehrheit war nicht zu sehen bei dem Gespräch zwischen Macron, Selenskyj und Donald Trump; die Frage nach weiter Krieg oder doch einem Weg zu Frieden wird ohne die Deutschen verhandelt. Die dürfen zahlen, was andere beschließen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war anwesend, aber wer nimmt noch den Präsidenten eines Landes wahr, das sich gerade mit aller Entschiedenheit selbst verzwergt?

So ist die Eröffnung von Notre-Dame auch eine politische Botschaft. Europa als christliches Abendland verstanden bräuchte die Kraft auch zur politischen Erneuerung. In Brüssel, Paris, und Berlin.

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47 Kommentare

  1. Unser durch links-grüne Idiotien verzwergtes Land spielt international schon seit geraumer Zeit keine Rolle mehr. Wer durch eigene unsinnige Politik nicht ernst genommen werden kann, der spielt eben keine Rolle mehr. Früher hat man deutschen Politikern wie z. B. Kohl und Genscher zugehört, wenn sie mit leisen Tönen und Beharrlichkeit hinter den Bühnen der Weltpolitik deutsche Interessen zu wahren versuchten. Diese Art Politik erfreute sich international großer Anerkennung. Politiker, die die Interessen des eigenen Landes und seiner Bürger im Blick haben, werden international ernst genommen, weil ihre Gesprächspartner das Gleiche für ihre eigenen Länder und Bürger wollen. Man versteht die Intentionen der anderen, da sie eigene Absichten spiegeln. Politiker, die sich als Sachwalter fremder Interessen verstehen und offenkundig gegen die Interessen des eigenen Landes agieren, werden deshalb nicht wirklich akzeptiert. Man amüsiert sich über ihren Verrat am eigenen Land und nutzt ihre Dummheit für eigene Zwecke. Scholz, Habeck, Baerbock, Steinmeier und Konsorten sind internationale Lachnummern, die mit ihrer Hetze gegen Trump gezeigt haben, was man von ihrer politischen Urteilsfähigkeit zu halten hat. Auf die Bewohner des links-grünen deutschen Märchenwaldes kommen harte Zeiten zu.

  2. Beim Wiederaufbau unterliegt jede Regierung einem Zwang, wenn es von nationaler Bedeutung ist, wobei die eigentliche Ursache bis heute nicht aufgeklärt ist und ein Dachstuhlbrand vermutlich am allerwenigsten über eine Zigarette zustande gekommen ist und mehr dahinter stecken konnte. was man nicht offiziell sagen wollte, damit keine Hatz stattfindet, die man mehr fürchtete als eine notwendige Aufklärung.

    Das ganze Prozedere zur Einweihung sollte doch nur die entstandenen Wunden heilen und wenn man Trump dabei gewinnen konnte, als zukünftiges neues Aushängeschild für grundlegend veränderte Freundschaft, wird sich noch wundern, was alles kommt, denn Trump ist völlig unkonventionell und schüttelt auch die Hand des Gastgebers in total verschränkter Haltung und mit einem Griff auf dessen Rücken hat er ihn auf seine Art gleich körperlich zurecht gerückt um ihm mitzuteilen, daß nun ein anderer Wind weht, der eher alter Handwerksgewohnheiten gleicht, als diplomatischen Stilmitteln und jedem sagt, nun wird es hemdsärmelig, was am meisten die Sozialisten irritiert, weil sie ja glaubten diesem Zustand schon lange entrückt zu sein und der nun wieder kommt auf Trump`sche Art.

    Über die deutsche Delegation muß man kein Wort mehr verlieren, denn die haben sich schon selbst desavoiert und werden in Kürze ihr Waterloo erleben, wenn Trump ins Eingemachte geht und den Roten und Grünen erklärt, wie man ein Land wieder auf Vordermann bringt, was völlig gegensätzlich zu deren Idiologie steht und sie damit den schwersten Stand der neuen Zeit erreichen werden.

    Würde mich nicht wundern, wenn die AFD-Spitze die erste wäre, die in Washington erscheinen könnte, denn warum soll er sich mit Leuten herumschlagen und sich ärgern, die völlig anderer Meinung sind und garantiert nicht seiner Weltanschauung entsprechen und somit dürfte sich so manches ändern und kommt schneller als man denkt und der Rote macht ja schon eine Kehrtwende in nationaler Betrachtung, wo man sich schon indirekt andient um den Sozialistenmief noch schnell abzulegen, weil er nicht mehr ins politische Konzept paßt und die Grünen auch nicht mehr, die man am liebsten los werden würde, weil sie nicht mehr dienlich sind.

    Scholz spielt ja schon die nationale Karte, indem er sich vor der schwarz-rot-goldenen Fahne ablichten läßt, wobei schwarz und gold nur am Rande erscheint, rot aber dafür umso mehr und das wird alle Zurückgebliebenen erfreuen, wenn man wieder alte Tugenden aufleben läßt, was man als Vorwand nach innen und außen benötigt um nicht unnötig anzuecken.

  3. Erneuerung in Deutschland?
    Ha.
    Wer ist denn unser Donald Trump?
    merz? Bitte nicht so laut lachen, sonst steht die deutsche Stasi vor der Tür.
    Und Alice Weidel?
    Alice bräuchte ebenso viel Geld für einen Wahlkampf, wie er üblicherweise in Amerika zur Verfügung steht, um die Hetzer und Verleumder zum Verstummen zu bringen. Dann würde es auch mit den opportunistischen Alt-Medien klappen, denn die interessiert in Deutschland mittlerweile nur noch die Versorgungssicherheit ihres eigenen Standes. Mit genügend Schmiergeld würde das selbstverpaßte Weltverbesserer-Image der Alt-Medien schnell uninteressant werden.
    Das Deutschland keine Rolle mehr in der Welt spielt, ist den deutschen Wählern mit ihrem Stockholm-Syndrom zu verdanken.

  4. Die Story mit der Zigarettenkippe ist natürlich Kappes.
    Ich verdenke es Macron aber gar nicht hier zu lügen. Wenn man die wahren Täter ermitteln würde, das könnte zu erheblichen gesellschaftlichen Verwerfungen führen. Aufstände, Randale, Pogrome. Das sind heute alles denkbare Szenarien für West-Europa, falls man sich mit dem Islam anlegt.

  5. Wir geben uns doch so so so sehr Mühe! Mit Klima- alles noch etwas strenger wie alle anderen in der EU! Und zahlen, was das Zeug hält! Und tun so viel Abbitte wegen unserer unauslöschlichen Erbschuld! Aber die haben uns immer noch nicht alle ganz doll lieb! Wir müssen uns einfach noch mehr viel, viel mehr anstrengen! Ansonsten: Wie es in D weiter geht, was als Nächstes in die Luft fliegt oder weg muss- da fragt man besser gleich die Großen- seinerzeit Papa Biden. Der wusste sowas schon vorher, wir nicht mal danach. Jetzt wollten die Erwachsenen eben mal unter sich sein.

  6. ch störte, dass die Eröffnung zu einem politischen Schaulaufen verkommen ist: Wer war da? Wer hat was gesagt? Hey, es war doch eine kirchliche Einweihung. Die Kirche wurde zu einem politischen Schauplatz gemacht. Warum störe nur ich mich daran? Und wiedermal wurde die Brandursache nicht erwähnt.

    • Zuerst sollte es ja ein Starkstromkabel aus dem Mittelalter gewesen sein. Wurde dann aber dementiert. Es waren sich ersten Verlautbarungen entgegen doch nicht alle Experten einig.

  7. Trump war auch da, was sehr gut war. Melania fehlte, so wie der Notre-Dame das alte Charisma.

    • Zwei FLOTUSSE, eine davon im Abgang, hätte die Veranstaltung nicht vertragen.

  8. Deutschland ist nur noch als Zahlmeister gefragt, ansonsten bedeutungslos! Bei politischen Oberhäuptern des Landes wie Steinmeyer, Scholz, Baerbock, Habeck und demnächst Merz nun wahrlich kein Wunder!

    • Immerhin saß der Bundespräsident noch in der zweiten Reihe. Und dass ihn Donald Trump noch per Handschlag begrüßt hat spricht für den zukünftigen Präsidenten

      • Und Sie gehen davon aus, dass Trump wußte, wem er da die Hand schüttelte?

  9. “ … und die vogelbeinig nebenherstacksende „Gattin“ des Präsidenten überhöhte das so zum Symbol einer untergehenden, woken Travestie.“

    Diese Formulierung finde ich irritierend. Nicht dass ich besondere Sympathien für Macron oder seine Frau hätte, aber welcher Anlass besteht, das Wort „Gattin“ in Anführungszeichen setzen? Außerdem schreibt sich „staksen“ so, so viel Zeit muss sein.

      • Müssen Sie nicht korrigieren, wenn es einen schnellen staksenden Gang beschreiben soll. Standen beschreibt mehr einen langsamen Gang. Ich finde es passend. Z.B. im Wattenmeer würde ich nicht „stacksen“.

    • Eigentlich kann man es sehen was Roland Tichy meint mediainfo.

    • Herr Tichy-dass die Gattin in Anführungszeichen steht, könnte mit den in Paris kolportierten Erzählungen über die nächtlichen Abenteuer von Monsieur Le Président am Canal Saint Martin zusammenhängen?
      Toutefois et voilà-mit diesem Satz haben Sie sich unsterblich gemacht.

  10. The Donald hat sich die Zeremonie zwar „angeeignet“, aber nicht großkotzig, sondern auf eine selbstverständliche und höfliche Art und Weise, die jedoch allen gezeigt hat, wer hier Koch und wer Kellner ist. Die Deutschen kamen in dem Brimborium de facto nicht vor. Steinmeier war einer aus der Kategorie „ferner liefen“ und daß sie ihn überhaupt in die erste Reihe gelassen haben, grenzt schon an ein Wunder. Wenn ich da an die Zeiten denke, wo ein Friedrich von Weizsäcker oder ein Roman Herzog Bundespräsidenten waren – alle hätten sich um die Herren geschart für ein Foto. So aber war Steinmeier gerade noch geduldet und durfte später vermutlich am Katzentisch Platz nehmen. Einen Platz, den er sich redlich verdient hat. Wie hatte der Steinmeier den Donald noch gleich genannt? „Hassprediger“. Das hat ihm der Don vermutlich ebenso wenig vergessen, wie die anderen widerwärtigen Attacken aus der deutschen Polit- und Medien-Kaste. Schon aus dem Grund hat der Steinmeier zugesehen, daß er Land gewinnt.

  11. Symbol der Ungläubigen – mal sehen, wie lange noch. Ich denke, dass da noch einige „Glutstengel“ herunterplumpsen werden. Es sei denn, man achtet künftig darauf, wer da auf dem Dach sitzt.

    • Den Kölner Dom beklettern ja auch welche – und zwar bis zur Spitze.
      Hier ist nichts mehr sicher – und vieles, was geschieht, fällt aus der Berichterstattung komplett heraus – man will ja, dass der „Souverän“ weiter sediert ist.

  12. Dieser unglaubliche Wiederaufbau, die wuchtige Zielstrebigkeit und Entschlossenheit bei der Umsetzung des Projekts, diese wundervolle Renaissance längst verloren geglaubter Handwerkskunst, die Ergriffenheit der Menschen sowohl beim Brand damals wie bei der Eröffnung heuer – in mir mag noch ein Funke Hoffnung wieder aufglühen. Europa sinkt und stinkt, seine ungeheure Kultur und epochale Geschichte zerfällt täglich mehr in Groteskerie, Obszönität und/oder orientalbasarische Affentheatrigkeit, und die Europäer kuschen unter dem Druck der zerstörungsbeseelten Massen und Ideologien. Es ist ein Drama.
    Und doch steht Notre Dame noch und wieder, hat nichts eingebüßt von seinem Zauber und seiner Symbolik – im Gegenteil.
    Europa ist nicht erloschen.
    Noch nicht.
    Da ist Kraft und Mut und Genie.
    Warum verzwergen wir uns so dermaßen erbärmlich?

  13. Für mich steht Notre Dame für das was frühere Generationen leisten konnten. Das die aktuelle Generation noch das Wissen und Können besitzt um Notre Dame wieder herzustellen – ist sicherlich schön, hat für mich persönlich aber nichts mit Kirche und erst recht nichts mit Politik zu tun.
    Es waren die Arbeiter, die dort Leistung erbracht haben, es waren die französischen Steuerzahler und etliche internationale Spender, die das Geld dafür aufgebracht haben – Macron heftet sich, wie frühere Fürsten und Bischöfe all diese Leistungen an sein Revers.
    Es hat sich somit in hunderten von Jahren nichts geändert – die Einen erbringen die Leistung, die Anderen lassen sich dafür umjubeln.
    Traurig …

    • Nun ja, wer soll denn sonst die Eröffnungsfeier machen? Die Gewerkschaft? Die Handwerksmeister losen einen aus? Ich gebe Ihnen recht, dass man natürlich die Handwerker und Feuerwehrleute ehren muss, aber die waren doch auch eingeladen. Ob man Trump oder Selenskyj einladen musste, weiß ich nicht, aber dass der Staatspräsident die Kathedrale einweiht, ist ja eigentlich schon üblich…

      • In Köln Ehrenfeld kam wegen der Großmoschee extra der Türkische. Und nicht mal die OB hatte Zugang zur Veranstaltung.

      • Das muß ja für die Erfinderin der migrationsbedigten Abstandsregel im täglichen Zusammenleben der Kulturen geradezu ein Brüskierung gewesen sein. Ist das dokumentiert?

  14. Die Unsichtbarkeit Deutschlands – das wäre einem Helmut Kohl und einem Gerhard Schröder nicht passiert. Nicht einmal einer Angela Merkel. Auch Nichtbilder haben eine Symbolkraft.
    Und Herr Tichy hat recht. Was Trump, Putin, Selenskyj, und ein wenig mit dabei: Macron, beschließen werden, darf Deutschland bezahlen.

  15. Die Renovierung wurde zu 100% von Spenden bezahlt, weder ein Staat noch die Kirche, noch die EU hat einen Cent dafür gegeben, und doch feiern die „Eliten“?

  16. Bei allem Respekt für die neue, weiß geschliffene Glanzfassade – mir fehlt die Patina der Jahrhunderte, die etliche Generationen unserer Vorfahren zurückgelassen haben. Und vielleicht ist auch das ein Menetekel für den Bedeutungsverlust Europas.

  17. Macrons Ansprache war ein Beispiel dafür, was Frankreich im Innersten zusammenhält. Ja, die Glocken von Notre Dame haben für viele Könige geläutet, für König Robert, Philippe Auguste, Saint Louis, Henri VI und Louis XIV, später für Napoleon und Victor Hugo, General Leclerc und De Gaulle. Also auch Personen, die nicht unbedingt sympathisch waren, schon gar nicht für die Deutschen, aber sie gehören nun mal zu Frankreich und werden nicht totgeschwiegen. Für Macron ist Geschichte eine Abfolge von Franzosen, die sich den Staffelstab weiterreichen, er ist ein Glied in einer sehr langen Kette, die bis zu Karl dem Großen zurückreicht. In der Geschichte des Landes liegt seine Kraft und seine Identität, das lässt sich kein Franzose nehmen, kein Franzose hasst sein Land oder würde über Frankreich einen dermaßen billig-verächtlichen Mist äußern wie „unsere“ Grünen über ihr eigenes Land. Ich würde gar befürchten, dass die Deutschen eine zerstörte Kathedrale nicht in 5 Jahren wieder aufgebaut hätten. Sie hätten die Ruine vermutlich den Muslimen überlassen, wären sich dabei großartig vorgekommen und hätten damit ein „Zeichen“ gesetzt.

  18. Vor einigen Jahren fand der Verfasser dieses Buches beim Besuche, oder besser gesagt, beim Durchsuchen von Notre-Dame, in einem versteckten Winkel des einen der Türme das Wort: ἈΝΆΓΚΗ mit der Hand in die Mauer eingegraben.
    Diese großen griechischen Buchstaben, die vor Alter schwarz geworden und ziemlich tief in den Stein eingekratzt waren, hatten in ihren Fromen und Stellungen so eigentümliche, an die gotische Schreibkunst erinnernde Züge, daß man in ihnen die mittelalterliche Hand erriet, welche sie da angeschrieben hatte. Überdies ergriff der düstere und unheimliche Sinn, den sie enthielten, den Autor in lebhafter Weise. …
    Aus der Einleitung des Buches Notre-Dame de Paris. 1482, von Victor Hugo

  19. Gelb- ist eine kaiserliche Farbe, Symbol der Ehre, des Glücks und Fortschritt.
    In der Rangliste stand nur ihm die Farbe zu.
    D.T. hat die Krawatte gut gewählt.

  20. Jaja, eine lächerliche Gitanes-Kippe soll 500 Jahre alte Eichenbohlen entzündet haben. Man hatte nicht den Mumm Ross und Reiter zu nennen.

  21. Mit der Olympiafeier hat sich Macron zu einer europäischen Haßfigur gemacht. Wen interessiert der noch?
    Die Story mit der brennenden Kippe ist dermaßen dämlich, soetwas glauben wirklich nur Deutsche. War der Papst deshalb nicht da?

  22. auch wenn ich zunächst über die Anwesenheit von SELENSKY erstaunt war, habe ich nach der Messe bei dem eingeblendeten Bild TRUMP – SELENSKY – MACRON mit Handschlag sowie TRUMP’s Verabschiedung von SELENSKY mit einem Klopfen auf dessen Schultern die Ahnung verspürt, die Herren hätten Vorgespräche geführt mit dem Ziel, der Krieg möge recht bald zu Ende gehen. Der ukrainische Präsident scheint wohl einsichtig geworden zu sein, dass eine Fortsetzung in erster Linie Europa in Flammen setzen würde.
    Und Deutschland hält an seiner militärischen Unterstützung fest? Noch amtierende Politiker palavern was vom Frieden und lassen sich weiterhin vorführen.

  23. Beim Handschlag Frank Walter Steinmeiers mit Donald Trump musste ich ständig an die Beleidigung des alten und neuen US-Präsidenten durch Deutschlands Grußbeauftragten denken: Trump sei ein „Hassprediger“, hatte Steinmeier einst gesagt.

    • Ich könnte mir vorstellen, dass der Trump da auch dran gedacht hat, er hat es sicher nicht vergessen. Auch nicht wie ihn unser geschätzter ehemaliger Außenminister ausgelacht hat!

    • Ein Bundespräsident mit überschaubarer diplomatischer Kompetenz; spiegelt den offensichtlichen Niedergang Deutschlands.

  24. Angestrahlt wurde Notre Dame mit den Farben des Regenbogens, denselben Farben des Parketts im großen Sitzungssaal der EU in Brüssel. Muß man mehr wissen?

    • Wobei gesagt werden muss, daß der Regenbogen 🌈 zur christlichen Botschaft als Symbol des Bündnisses zwischen Gott und den Menschen durchaus passend ist.
      Jedenfalls sehr viel passender als im Kontext „Gender“ und Homosexualität.

  25. Das Einzige, was sich bei mir eingebrannt hat, ist die Frage, ob das Pleiteland Frankreich noch genug Geld hat die Handwerkerrechnungen für Notre Dame zu bezahlen? Nicht dass ich das wieder blechen muss…

    • Was für ein Stuss! Übrigens würde ich lieber Notre Dame bezahlen als die Öffentlich Rechtlichen Sender oder Radwege in Peru. Das Geld kam ausschließlich aus Spenden zusammen, von Menschen, denen an europäischer Kultur noch etwas liegt. Es ist übrigens keine „rein französische“ Kathedrale, die Handwerker, Steinmetze und Künstler zogen damals von Baustelle zu Baustelle, den Begriff der Nation gab es im Mittelalter nicht. Man arbeitete in Naumburg, Amiens, Gent, Köln, Gloucester oder Mailand, wo man eben sein Geld verdiente. Daher sind Kathedralen allgemein europäisches Erbe.

      • Nein das ist kein Stuss, sondern nennt sich EU. Wenn Frankreich das neue Griechenland wird, es spricht einiges dafür, können Sie davon ausgehen, dass Sie bzw. wir auch unseren Beitrag für Notre Dame bezahlen. Da passt das mit dem „europäischen Erbe“ dann tatsächlich. Und ob das Geld der Spender wirklich da ankommt, wofür es eigentlich gedacht war, ist auch noch so eine Frage.
        Mir persönlich liegt weder etwas an Radwegen in Peru, der Finanzierung öffentlich rechtlicher Sender oder Kathedralen, am allerwenigsten aber an Europa. Letzteres zumindest nicht in der aktuellen Form, wo Schulden einzelner Länder der Allgemeinheit angelastet werden.

      • Was san Sie denn so aggressiv, meine Güte. Ich persönlich will weder die ÖRR bezahlen noch Notre-Dame, nix mit Zwang. Auch die kriminellen Steuern will ich nicht bezahlen. Übrigens einzig die AFD will sie senken und das ÖRR wegtun.

      • Eben, ich auch nicht. Und dass die Sanierung von Notre Dame ausschliesslich(!) aus Spenden finanziert wurde kann man glauben, muss man aber nicht. Zumal es derzeit noch Streit um die Fenster der Kathedrale gibt, die auf Wunsch von Macron gerne aus bunten Figuren, statt bisher Schwarz-Weiß sein sollen. Er bastelt wohl an seinem persönlichen Denkmal, wird von Kritikern vermutet.
        Allerdings ist die Finanzierung der Fenster aber noch gar nicht gesichert, was umso unverständlicher ist, da die Spenden angeblich höher waren als die bisher angefallenen Kosten. 846 Mio. Euro an Spenden stehen rund 700 Mio. Euro an Sanierungskosten gegenüber. Also, wo ist die Differenz von 146 Mio. Euro geblieben? Und wovon werden die Fenster dann bezahlt? Aus Steuergeldern etwa?
        Und jetzt raten wir mal wer das dann bezahlt, falls Frankreich ein finanzieller Sanierungsfall werden sollte? Bingo!

  26. Ob der Papst Trumps Farbzusammenstellung bemerkt hat?

    Wenn er die Vatikanausgabe von TE liest, dann schon.

    Hat es E.M. bemerkt?

    Wenn ja, wird er es als reinen Zufall abtun?

    Unvorstellbar, Trump diese dezente Süffisanz zuzutrauen?

    Fragen über Fragen

    Schaumermal nach Popcorn

    • Trump liebt Symbolik genau wie Putin. Trump trägt eigentlich immer rote Krawatten, daher ist die Goldgelbe von ihm sicherlich mit Bedacht ausgewählt worden. Er mag oftmals polternd rüberkommen, aber wer seine Rede bei diesem katholischen Event gehört hat, da waren ganz feine Spitzen dabei – und der Don hat mal sicher keinen Ghostwriter. Bzw. braucht keinen.

  27. Warum das Theater mit dem Bischofsstab? Hier wurde eine Kirche profaniert. Die Kathedrale von Notre-Dame wurde der Kirche genommen und in einen „laizistischen“ Tempel der Kultur umgewandelt. Es ist eher ein Zeichen des Niedergangs für Europa als wie für einen Neuanfang. Und die tiefe und tragische Symbolik ist wohl auch, dass es in dem neuen Europa kein Deutschland mehr geben wird.

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