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Kommentare und Hinweise der Leser

NGOs und Schleuser im Mittelmeer ll

13.07.2017

| Lesedauer: 3 Minuten
Viele Leser haben uns zum Bericht über NGO-Schiffe vor der libyschen Küste wertvolle Ergänzungen zugesandt, über die sozialen Medien oder gleich direkt kommentiert.
Viele Leser haben uns zum Bericht über NGO-Schiffe vor der libyschen Küste wertvolle Ergänzungen zugesandt, über die sozialen Medien oder gleich direkt kommentiert. Via Twitter kam vom User EthicalFuture eine Ergänzung, die wir gerne gleich direkt dem Text angefügt haben. Und es gab weitere interessante Kommentare, aber vorab kurz der aktuelle Lagebericht mit Blick auf vesselfinder.com.

Die Sea-Eye beispielsweise bewegte sich gestern 22:42 Uhr und heute früh 03:21 Uhr Uhr ca. 15 Kilometer auf die libysche Küste zu und befand sich heute früh um 5:16 Uhr ca. 7 Kilometer außerhalb der libyschen Hoheitsgewässer. Die Sea-Watch 2 und die Golfo Azzurro liegen seit gestern im Hafen von Malta (Valetta). Die Golfo Azzurro ursprünglich an einem anderen Anleger festgemacht, wechselte gestern Mittag hinüber zur Sea-Watch. In Sichtweite auch die Seefuchs, ein über 60 Jahre alter deutscher Fischkutter, der ebenfalls im Dienst der NGO Sea-Eye steht. Die Open Arms fährt aktuell Richtung Malta, nachdem sie gestern zwischen 11:39 Uhr und 21 Uhr entlang der libyschen Hoheitsgewässer parallel zur Küste zwischen Zuwarah und Ras Ajdir fuhr. Gemessen am Aufkommen der NGO-Schiffe, scheint die Gegend um Zuwarah eines der Hot Spots für die Abfahrten der Schlauchboote zu sein. 40 Kilometer vor der Open Arms befindet sich die Aquarius, die sich am Vortag das Gebiet zwischen Zuwarah und Tripolis vorgenommen hatte. Beide Schiffe scheinen Passagiere aufgenommen zu haben. Die Aquarius wohl zwischen 18 und 20 Uhr, wenn man über die „Track“-Funktion einen längeren Aufenthalt etwa fünf Kilometer außerhalb der Hoheitsgewässer in etwa Höhe Zuwarah so deuten will. In beiden Fällen wäre es interessant in den nächsten Stunden zu schauen, wo die Reise hingeht. Nur wenige Kilometer Steuerbord zur Aquarius befindet sich die Vos Hestia, die gestern zwischen 07:30 Uhr und 11 Uhr mehre Kilometer in libysche Gewässer fuhr, sich dort noch bis 18 Uhr bewegte um dann schließlich abzudrehen. Die Vos Prudence hat offensichtlich Passagiere aufgenommen, denn sie nimmt direkten Kurs auf Lampedusa. Auch sie fuhr gestern mehrfach in libysche Hoheitsgewässer.

Leser Hartwig Meier berichtet von einem Kapitän, der mehrfach aufgefordert wurde, in die 12-Meilen-Zone einzufahren. Leserin „Charlotte“ hat in ihrem Kommentar Informationen zusammengetragen zu den Ermittlungen der italienischen Justiz gegen die NGOs und die angebliche Weigerung dreier deutscher NGOs, den Behörden etwas über die Finanzierung ihrer Mission zu berichten. Leser „Wolleus“ sieht keinen Seenotfall bei den Betroffenen. Das allerdings mag angesichts der maroden Gummiboote zweifelhaft sein. Zwar begeben sich die Menschen selbst in Seenot, aber das macht am Ende wohl keinen Unterschied den Notstand betreffend. „Sonnenschein“ ergänzt um den Link www.marinetraffic.com, der ähnlich interessante Möglichkeiten bietet, wie auch vesselfinder. Danke an alle Kommentatoren.

Den Kommentar von Michel Reike, der ebenfalls auf www.marinetraffic.com hinweist, wollen wir hier noch einmal in voller Länge abbilden:

Die AIS-Tracking-Services kann man sehr komfortabel nutzen, wenn man sich z.B. bei marinetraffic.com[http://disq.us/url?url=http%3A%2F%2Fmarinetraffic.com%3A3fMPBGeLj64jwVnjFlEoVSq6-3A&cuid=4577441] registriert und dort eine „eigene“ Flotte anlegt. Dann werden Sie sogar per e-mail über Abfahrten und Ankünfte „Ihrer“ Flotte informiert. Ich habe das einige Wochen laufen lassen und ein sehr klares Bild der Bewegungen der fünf Schiffe in „meiner“ Flotte bekommen.
1. Ausgangspunkt der Missionen ist meistens Valletta auf Malta.
2. Die Schiffe kreuzen nach der Anreise von Malta häufig in einer sehr kleinen Zone vor der libyschen Küste, die etwas außerhalb der libyschen Hoheitsgewässer liegt. Das Verhalten der Schiffe ist dabei recht gut vorherzusehen und die Schiffe können jeden Ort innerhalb dieser Zone sehr schnell erreichen.
3. Nachdem die Flüchtlinge an Bord genommen wurden, übergeben die kleineren Schiffe sie häufig an ein größeres Schiff, das unter italienischer Flagge fährt.
4. Die Flüchtlinge werden in verschiedene italienische Häfen gebracht. Meist ist Sizilien das Ziel, seltener Kalabrien. In der von mir beobachteten Zeitspanne wurden nicht einmal Flüchtlinge in Valetta an Land gebracht, obwohl Valetta in allen Fällen deutlich näher als die italienischen Häfen lag.
Dieses klare Muster ist so eindeutig erkennbar, dass Schlepper überhaupt keinen direkten Kontakt zu den Rettern und auch keinen Sichtkontakt zu den Rettungsschiffen brauchen, um die Vorteile für sich zu nutzen. Ich persönlich glaube übrigens nicht an eine Zusammenarbeit der Retter mit Schleppern, da die Motive der Retter mE tatsächlich ehrenhaft sind. Da die Schlepper aber die genannten AIS-Tracking-Services ebenfalls nutzen können, wissen sie sehr genau, wo sie die Boote hinschicken können, damit die Chance auf Übernahme durch die Rettungsschiffe möglichst hoch ist. Sie müssen ihre Boote nur kurz nach Eintreffen der Retter in die SAR-Zone schicken. Trotzdem bleibt es ein riskantes und trauriges Spiel mit dem Leben der Flüchtlinge. Die Retter handeln sicher mehrheitlich aus ehrenhaften Motiven, ihre Rettungsmaßnahmen gehören aber, wenn auch unfreiwillig, zum Kalkül der Schlepper. Sie sind gefangen in einer geradezu klassischen Situation, wie man sie aus den griechischen Tragödien kennt.
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32 Kommentare

  1. Genauso ist es. Das Retten ist natürlich ein wichtiger Nebeneffekt, denn nur dadurch erhält das Ganze Legitimität. Das Hauptziel besteht jedoch darin, die Leute nach Europa zu schleppen.

  2. Ich stimme Ihnen in allen Punkten zu. Ich glaube aber, dass derartige Taten bei organisierten Verbrechern denkbar sind und das außerdem Teile der linksalternativen Szene dem nachgeben würden.

  3. Auch der 14. Juli 2017 zeigt ein vertrautes Bild „meiner kleinen NGO-Flotte“. Die zwei größeren Schiffe sind in italienische Häfen eingelaufen, ein kleines Schiff liegt in Valletta und zwei kleinere Schiffe kreuzen am Rande der libyschen Hoheitsgewässer vor Zuwara.

  4. Frau Deutsch, sorry, kein Moderator bei TE hat die Zeit, halbstündige Videos anzusehen.

  5. Vernünftiger Vorschlag. Ich habe nie behauptet, dass die tragische Situation nicht von den NGOs selbst mitverursacht wurde. Aus ehrenhaften Motiven folgt leider nicht immer auch ehrenhaftes Handeln.

  6. Sehr geehrter Herr Wallasch,

    auch ein überladenes Boot ist nach meiner Meinung erst dann in Seenot, wenn es manövrierunfähig ist oder sinkt. Es sind schon zahlreiche Boote mit Migranten aus eigener Kraft in Lampedusa angekommen. Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand. Es ist ja nicht so, dass die Migranten nur von der libyschen Küste abgeholt werden, sondern es wird ihnen auch die beschwerliche Fahrt erspart, sich mit Proviant und Wasser einzudecken, das Wetter einzuplanen, Navigationskenntnisse mitzubringen. Solange ein Boot also fahrtüchtig ist, kann man in Reichweite mitschippern, muss aus diesem Irrsinn aber eben keine kostenlose Kreuzfahrt machen. Als minderjähriger Jugendlicher, der unerlaubt in der Stadt Party machte, hat mir die Polizei einmal eine Lehre erteilt, als sie mich aufgriff. Da ich mitten in der Nacht total blank war, meine Eltern auf keinen Fall telefonisch wecken wollte, keine Busse mehr fuhren, dachte ich, die Polizei, wo sie mich aufgegriffen hat als Minderjährigen, müsse mich nun immerhin nach Hause bringen. Nein, dem ist nicht so. Nachdem meine Personalien festgestellt wurden, haben sie mir einen Platzverweis erteilt und einen angenehmen Heimweg zu Fuß gewünscht (über 12 km). Und vielleicht hilft genau das vor der libyschen Küste auch, wenn man, anstatt aufzunehmen, freundlich darauf hinweist, dass das Boot sicherlich bis zur Küste zurückkommt, aber eher unwahrscheinlich nach Lampedusa.

  7. Herr Wallasch, ein Grundsatz jedes guten Kommissars und Journalisten ist „Follow the money“
    Hier liegt der Schlüssel der aktuellen Migrationskrise. Es ist bekannt, daß die N’Dragheta und die Camorra längst massiv in die Migrationsindustrie investieren, weil sie anders als Drogen oder Prostitution vom Staat nicht nur geduldet, sondern erwünscht wird (denken Sie an Renzis Versuch, Armutsmigration als „positiv“ ins Abschlußkommunique des G7-Treffen auf Sizilien zu setzen) und Gelder dementsprechend erst gar nicht vom kriminellen in den legalen Kreislauf gebracht werden müssen. Es sollte mich wundern, wenn die italienische OK nicht schon längst Vertreter in Nordafrika hat. Natürlich gibt es auch nordafrikanische Schleppergruppen, und in Libyen finanzieren sich jene Stämme, die keinen Zugang zum Öl haben, auf diese Weise, aber ihnen dürfte das Kapital und die internationale Vernetzung (bis hin in höchste europäische Regierungskreise und die EU) fehlen, um daraus auch das richtig große Geschäft zu machen, das es geworden ist. Die OK hat das schon lange, viele Politiker, nicht nur in Italien, stehen auf ihrer Payroll. Ich spekuliere jetzt, aber ich würde mich nicht wundern, wenn am Ende auch vom Westen hofierte Regimes in Ägypten oder Tunesien mitmischen, oder in Mali und anderen Transitländern. Zu leicht ist hier Geld zu verdienen. Angesichts dieser Umstände halte ich die NGOs, die derzeit im Fokus der Betrachtung und Empörung stehen, für letztlich nur nützliche Idioten, die man schon bald aus dem Geschäft kegeln wird, notfalls auch sehr robust.

    Wenn ich einen Wunsch an TE in dieser Hinsicht äußern darf, dann hier zu recherchieren. Auf See ist dieses Treiben nicht zu stoppen, denn scharf geschossen wird auf die Migrantenboote oder die Schiffe der NGO-Fährleute nicht werden. Die Afrikaner auf den Booten stehen immer im Mittelpunkt unserer Betrachtung, weil sie am Ende das sind, was in Deutschland ankommt, aber sie sind der vermutlich unerheblichste Teil in diesem neuen Big Business. Bald schon wird damit jedoch in Südeuropa mehr Geld umgesetzt werden als mit illegalen Sportwetten oder Crystal Meth.

  8. Sehr aufschlussreich der Kommentar von Herrn Reike, was Ursache und Wirkung betrifft.
    Die Schlepperboote fahren also dann los, wenn Retter da sind, und in deren Richtung. Das heißt, wer die illegalen Überfahrten reduzieren will, muss bei den sogenannten Rettern ansetzen und auch deren Finanzierungsströme trockenlegen.
    Wenn auch die Schiffsbesatzungen der NGO-Rettungsschiffe edle und uneigennützige Motive haben sollten, bei deren Hintermännern und Finanziers bin ich mir nicht so sicher.
    Was jeder gegen den „NGO-Wahnsinn“ (Zitat Sebastian Kurz) tun kann: Spenden für die Seemission der Identitären, damit die ordentlich dazwischenfunken können.

    • Trockenlegen ist ein gutes Stichwort. Es würde schon reichen, bei den genannten Schiffen ein Betankungsverbot einzuführen. Möglicherweise würden die das dann illegal umgehen. Aber das würde die Kosten immens in die Höhe treiben.

  9. Herr Wallasch, gibt es darüber rechtskräftige, internationale Gerichtsurteile? Auch Piraten können Seenot simulieren etc.
    Wird bei jeder Rettungsaktion durch einen Gericht festgestellt, dass es sich um Seenot handelte? Oder entstand Seenot erst nachdem ein „Retter“ in der Umgebung identifiziert wurde und auf Befehl des „Kapitäns“?

    Int’l Seerecht ist eindeutig! Hier wird Schwindel aus politischen und ideologischen Gründen betrieben!

    • Zur Ergänzung zu Ihrem Kommentar:

      Dazu gehört auch, den nächtsmöglichen Hafen anzulaufen? Aber das ist leider auch wieder ein falsches Verständnis vom Seerecht:

      http://www.mare.de/index.php?article_id=2375&setCookie=1

      Wenn Europa aus humanitären Gründen das Einlaufen dieser Schiffe erlaubt, sollte im Gegenzug durch diese Form der Einreise, ein reguläres Verfahren zum Asyslantrag, ausgeschlossen sein! Regiestrieren und sichere Überführung ins Heimatland der „Flüchtenden“, sehe ich hier, als humanitärste Lösung des Problems an.

  10. Ich möchte gerne einen Aspekt vorbringen , der meines Erachtens bis
    jetzt nahezu keine Beachtung gefunden hat …..
    Es wird ja nicht gerne gehört bzw. gelesen , aber ich will keine Migranten
    in “ meinem “ Land , jedenfalls keine solchen , die direkt in unsere
    Sozialversicherungssysteme einwandern ….
    Kein Mensch , den ich kenne , hat sie meines Wissens gebeten ,
    zu uns zu kommen .
    Ich fühle mich durch diese “ Retter “ und “ Gutmenschen “ missbraucht
    moralisch vergewaltigt und ausgenutzt , denn u.a. auch durch meine Steuergelder werden diese Menschen versorgt .
    Zudem wurde ich auch nie gefragt , ob ich dies möchte ….
    Sie vielleicht ????
    Wieso lässt sich die Mehrheit in unserem Land das alles bieten ?
    Wie lange noch ?

  11. Seenot kann man in betrügerischer/erpresserischer Absicht herbeiführen! Und so etwas wird getan! Recht darf nicht als Alibi für Betrüger dienen!
    Ein Kardinalfehler ist, die „Geretteten“ durch eine permanent kreuzende Flotte zu erwarten, zu“ retten“ und sogar direkt nach Europa zu transportieren. Alles Teil eines kriminellen Geschäftsmodels!
    Auch die „Geretteten“ sind bewusst Teil des Betrugs und damit verantwortlich. Einzige Lösung sind massenhafte Rücktransporte und Abschiebungen!

  12. Juristisch ist gibt es hier einen Unterschied im Sinne eines vorsätzlichen Verschuldens. Die Seenotrettung wird zu einer absichtlichen Nötigung umfunktioniert, die eine unberechtigte Grenzüberschreitung erzwingen soll. Man könnte auch Erpressung sagen. Der Mißbrauch der Seenotrettung zur Grenzüberschreitung ist genauso wenig akzeptabel wie der Mißbrauch des Grundrechts auf Asyl für Politisch Verfolgte zu Einwanderungszwecken.

  13. Spender haben ehrenhafte Motive! Bei Retter i.e. NGOs sind die Motive nicht apriori ehrenhaft. NGOs arbeiten nicht ohne gute Bezahlung der „Leistungen“ und sind nicht verlegen um „Kunden“ i.e. Wirtschaftsmigranten zu aquirieren um jeden Preis !
    Aus meiner Sicht soll diese Farce schnellstens beendet werden, beginnend mit Spenden-stopp, Boykott der Organisationen und Rückführung der s.g. „Geretteten“ an die libysche Küste.

  14. das Treiben der NGO`s gehört beendet, zügig, ach so-Rechtsstaat….

  15. @Rheinschwimmer

    Passen Sie auf, dass Ihnen nicht die Polizei ins Haus schneit.
    Ihr als „Witz“ getarnter Beitrag ist eine Hassrede und fordert zum Seekrieg auf. Das ist verboten.

    • Da setzt di nieder, C.Falk, Sie machen mir Angst.
      Ich habe weder nationale, rassische,religiöse oder durch ihre Herkunft bestimmte Gruppen oder Personen beleidigt oder mich sonstwie volksverhetzerisch betätigt. Glaube ich zumindest.

      Aufforderung zur Führung von Seekriegen ist nach meinem Informationsstand bisher nicht strafbeschwert oder sollte ich mich täuschen?

      Bitte um Aufklärung.

      • @C.Meyer

        Danke, danke, danke, mein Blutdruck geht wieder runter wie ich gerade gemessen habe,
        lol

  16. Herr Michel Reike bringt das Dilemma auf den Punkt. Und natürlich ein großes Danke an Herr Wallasch, der sachlich und fair an das Thema heran ist.

  17. Die Retter haben ehrenhafte Motive? Einverstanden, aber auch Motive, die über das Ehrenhafte (nämlich das verhindern wollen ,dass Menschen ertrinken) hinaus gehen: Sie möchten, dass die Flüchtlinge nach Europa gelangen, wohlwissend, dass dies Konsequenzen hat, die nicht absehbar sind. Und hier Handeln die Helfer auch nicht mehr helfend, sondern politisch.
    So gesehen stimme ich dieser Analyse nicht zu.

  18. Etwas staatstragender formuliert: Nichts weniger als die Abschaffung des Rechtsstaates und damit unserer Gesellschaftsordnung (auch Demokratie genannt).

  19. Wenn jemand ein marodes Schiff versenkt, um die Versicherungprämie zu kassieren, ist das Schiff auch in Seenot, während des Versenkungsvorgangs und trotzdem ist die Sache hochkriminell.

      • Also es geht hier um die Gleichzeitigkeit von zwei Sachverhalten Seenot und Kriminalität.

        Wenn die NGO´s durch ihre Tätigkeit der Seenotrettung gleichzeitig kriminelles Schlepperunwesen befördert, bei dem horrende Gewinne gemacht werden, dann muß das untersucht werden , wenn ein begründeter Anfangsverdacht auf gegenseitige Absprachen besteht.

        Richtig , Herr Wallasch?

      • Menschen, die wie willenlose Schuhkartons irgendwo draufgepackt werden …

        Mal eine grundsätzliche Frage: Ab wann hören diese Leute eigentlich auf, für die Risiken ihres Tuns die Verantwortung zu tragen? Diese Verantwortung scheint an irgendeinem Punkt auf wundersame Weise auf uns überzugehen.

  20. Sie sind gefangen in einer geradezu klassischen Situation, wie man sie aus den griechischen Tragödien kennt.

    Auch wenn die „Retter“ diesen Eindruck bestimmt gerne vermitteln würden, er stimmt nicht. In dem Zeit-Artikel von Miriam Lau (http://www.zeit.de/2017/28/fluechtlinge-mittelmeer-retter-schlepper) steht klipp und klar:

    Es ist prima „Retterwetter“, wie Martin das nennt. Die See ist ruhig, der Wind kommt aus Süden. Die Flüchtlingsboote hätten ihn also im Rücken. Und dennoch passiert: nichts. Warum nicht?
    […]
    Wir sind ein paar Tage lang weit und breit das einzige Schiff vor Ort. Das kann man auf jedem „Vesselfinder“ sehen, auf jedem Schiffsmonitor. Die Schlepper wissen inzwischen genau, welche Hilfsorganisation wie viele Kapazitäten hat – und die der Sea-Eye sind klein. Die Schlepper verfolgen, ob die Sea-Watch in der Nähe ist oder die Golfo Azzurro oder die Iuventa, das Schiff der Organisation Jugend rettet. Alle drei sind größer als die Sea-Eye. Sobald sie auftauchen – wie das ein paar Tage später der Fall ist –, starten plötzlich 20 oder 30 Flüchtlingsboote gleichzeitig.

    Nicht zuletzt zeigt das Beispiel Australien oder auch das Beispiel Gibraltar: Wenn man die Pull-Faktoren abstellt, hört das Sterben auf. Die lieben „Retter“ hingegen sollten sich bei jedem Toten fragen, ob diese Menschen erst durch ihr Tun aufs Meer gelockt wurden.

    • Das ist doch eben die tragische Situation. Die Retter müssen ihre Aktionen immer weiter fortsetzen, weil sie fürchten müssen, dass die Schlepper im Falle der Kündigung des stillschweigenden Vertrages skrupellos genug sein werden, um an einigen Schlauchbooten ein Exempel zu statuieren. Solange die Retter verlässlich in der SAR-Zone auftauchen, werden die Boote wohl erst losgeschickt, wenn die Retter in Position sind. Werden die Rettungsmissionen glaubhaft eingestellt, wird man eben Menschen opfern um die NGOs wieder auf Linie zu bringen. Das Treiben vor der libyschen Küste sollte mit Satelliten leicht aufzuklären sein. Wahrscheinlich geschieht das bereits, bleibt aber wegen der eindeutigen Ergebnisse geheim. Wenn auch nur einmal Aufnahmen veröffentlicht würden, die belegen, dass die Schlauchboote erst auf Fahrt gehen, sobald die Retter in Position sind, wäre den NGOs und ihren politischen Unterstützern jede moralische Grundlage entzogen.

      • Nun ist aus der Vergangenheit hinlänglich bekannt, dass illegale Einwanderer zwar gerne mal ihren Pass verlieren, aber nie, nie, nie ihr Smartphone. Die könne schon auch selber schauen, ob die Schiffe da sind oder nicht. Ab einem bestimmten Maß an Todesverachtung endet dann auch unsere Verantwortung.

  21. Sehr geehrter Herr Wallasch, vielen Dank für das Update. Auch wenn Ihnen vielleicht diese Quelle zunächst nicht besonders gefallen wird, so kann man aber hier auch darauf hinweisen, dass durch ein von der IB gechartertes Schiff in Kürze zum ersten Mal ein NGO-unabhängiger Beobachter vor Ort sein wird. Das mit Spenden finanzierte Projekt soll vorrangig dazu dienen, das Verhalten der Schiffe am Ort des Geschehens zu dokumentieren und insbesondere den örtlichen Funkverkehr und eventuell sonstige „Kommunikationen“ vor Ort zu beobachten. Auch wenn ich persönlich nicht mit allen Projekten der IB konform gehe, so halte ich diesen Fall für eine außerordentlich wichtige – weil einzig konträre – Informationsquelle, der sich Journalisten nicht verschließen dürften.

  22. Dass Herr Reike von Flüchtlingen schreibt und Sie das abdrucken verwundert mich. Das sind keine Flüchtlinge, zumindest nicht nach der EMRK! Das sind Wirtschaftsmigranten, die in das Sozialsystem der EU – speziell Deutschlands – migrieren wollen.

    Dieser Anreiz muss umgehend abgeschafft werden. Generell gehört allen nur noch Essen, trinken und Unterkunft gestellt. Kein Geld, kein Tabak, kein Alkohol!
    Weiter muss ganz klar gemacht werden, wer sich nicht an unsere Gesetze hält, wird umgehend ausgewiesen. Da das aber mit „fehlenden“ Papieren nicht möglich ist, kommt nur noch der ins Land, der Papiere bei sich hat.
    Wer mit gefälschten Papieren einreist – und das sind nicht wenige – dessen Biometrische Daten werden erfasst, die Einreise verwährt und klar gemacht, wenn er nochmals nach Deutschland kommt, sitzt er 10 Jahre ein!

    So kann diese Flut von Wirtschaftsmigranten eingedämmt werden!

  23. Seenotrettung ist dann und nur dann eine solche, wenn wirkliche also unvorhersehbare Notfälle eingetreten sind.

    Wer willentlich und sehenden Auges mit nicht hochseetüchtigen Booten in das Mittelmeer aufbricht, ist kein Notfall, sondern ein Hasardeur, Schlepper, Schleuser oder illegaler Migrant. Zumal die teuer zu zahlende „Flucht“ ausschliesslich in Richtung EU stattfindet und nicht etwa in andere arabische oder schwarzafrikanische Staaten.

    Tatsächliche Seenotrettung bei Notfällen geschieht und geschähe durch regulär im Mittelmeer sich bewegende Boote/Schiffe von und aus Mittelmeeranliegerstaaten /-häfen, und zwar durch Privatboote, Fischerboote, Touristenschiffe, Handelsschiffe und Militärboote/-schiffe.

    Die erst und ausschliesslich also irregulär zu diesem Zweck im Mittelmeer sich bewegenden Boote/Schiffe der NGOs aber sind keine „Retter“, sondern ein Problem und Problemverursacher, da sie eine Sog-Wirkung auf die illegalen Migranten verstärkt haben und verstärken.

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