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Applaus über www.mynewyearsconcert.com

Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker im leeren Saal

02.01.2021

| Lesedauer: 3 Minuten
7.000 Zuschauer von 50 Millionen in 90 Ländern applaudierten per Live-Zuschaltung aus der ganzen Welt lautstark mithilfe ihrer Smartphones. Der Applaus wurde über sechs Server via Lautsprecher im Musikverein eingespielt. Ein Modell für den Ersatz von Publikum live überhaupt?

Natürlich hätte es das Konzert im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins mit dem Neapolitaner Riccardo Muti als Dirigent auch mit Saalpublikum geben können. »Hausherr und Intendant Stephan Pauly hat dazu eine klare Meinung: „Dank unseres Sicherheitskonzepts hat es während der Öffnung der Konzertsäle im September und Oktober 2020 unter 25.000 Besuchern keinen einzigen Corona-Fall gegeben.“«

Aber wo Vernunft gefragt wäre, regiert der Gießkannen-Lockdown auch bei dem Traditionsereignis, das vom ORF aus über Eurovision in alle Welt ausgestrahlt wird. Was auch schon erklärt, dass es auf die sonst leibhaftigen 2.000 Gäste nicht in erster Linie ankommt – ORF-kommerziell jedenfalls. Der ORF hat die Produktion und Übertragung der Neujahrs- und Sommernachts-Konzerte der Wiener Philharmoniker kürzlich mit dem Orchester vertraglich um fünf Jahre bis 2027 verlängert. Der ORF verdient da völlig legitim richtig viel Geld.

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Wie sich das im Programm liest, mutet schon mehr als fremd an: „Aufgrund des fehlenden Publikums werden die Stücke im Block-System sowie ohne Pause gespielt.” Aber dem ORF ist etwas eingefallen. ORF-General Alexander Wrabetz:

„Wir haben eine interaktive Initiative gestartet, als Ausdruck der höchsten Wertschätzung für das Orchester und Dirigent Riccardo Muti sowie als Geste des Miteinanders. Es wird den gebührenden Live-Applaus somit geben.“

Politiker-reife Formulierung, Herr Wrabetz, aber ein ORF-Chef braucht auch alle Eigenschaften des heutigen Berufspolitikers.

Bildschirmfoto ORF 2

Auf www.mynewyearsconcert.com hatten sich seit Anfang Dezember noch viel mehr Leute weltweit registriert als erwartet, um am Ende der beiden Konzerthälften digital zu applaudieren. 7.000 Zuschauer von 50 Millionen in 90 Ländern applaudierten per Live-Zuschaltung aus der ganzen Welt lautstark mithilfe ihrer Smartphones. Der Applaus wurde über sechs Server via Lautsprecher im Musikverein eingespielt.

Wir Zweisiedler (meine bessere Hälfte und ich) haben uns das Neujahrskonzert fast jedes Jahr angehört, lange zusammen mit ihren Eltern, und dabei auf das Neue Jahr angestoßen. Riccardo Muti hatte dieses Mal einige Stücke dabei, die wir noch nicht kannten, aber nach jedem warteten wir unbewusst auf die spontane Antwort des Publkums, die nicht kam. Ich bin sicher, dass es vielen anderen „da draußen an den Bildschirmen” (Politiker-und-Journalisten-Deutsch) genau so erging. Ohne Publikum lebt die Aufführung von der Routine von Berufsmusikern, aber auch ihnen fehlt es zum Ansporn der besonderen Anstrengung. Vor leerem Saal spielen, mutet an, wie Speisen ins leere Restaurant servieren.

Auf die Idee mit dem virtuellen Applaus ist im Unterschied zum ORF das ZDF bei seiner Geistershow vor dem Brandenburger Tor nicht gekommen, für die es vom Berliner Senat ohneweiteres eine Publikums-Genehmigung erhalten hätte. Ein wie auch immer gearteter Vergleich der zwei Veranstaltungen liegt mir fern. Aber waren am Ende beide Sender an „richtigem” Publikum gar nicht interessiert? Weshalb ich in meinem Text über die Mainzer schrieb:

Wo sich die Classe Politique anschickt, den Lockdown genannten Großangriff auf Freiheit und Recht das ganze Jahr 2021 zu verlängern, ist das ZDF-Spektakel vor dem Brandenburger Tor ein unübersehbares Signal auf das, was überall Schule machen kann: Ein öffentliches Leben ohne Bürger, ihnen werden nur noch Abziehbilder vom veranstalteten Leben auf den Bildschirm geliefert.

Von uns am Berg schauen wir Zweisiedler über den eigenen Ort unten auf mehrere Dörfer die gegenüberliegenden Berge entlang. So viel Feuerwerk wie zu diesem Jahreswechsel gab’s rundherum noch nie, so gut wie keine Böller, aber viel sehr schönes Feuerwerk. Wir zwei verstanden es als die Botschaft der Bürger, länger lassen wir uns nicht mehr einsperren.

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28 Kommentare

  1. Ich bin mir nicht sicher ob, die Mehrheit der Zuschauer bemerkt hat, dass die Veranstaltung für eine ideologische Politik missbraucht wurde. Sowohl Muti als auch die Kommentatorin wünschten eine “ Bessere Gesellschaft“. Als hätten wir zur Zeit eine schlechte!!
    Dies sollte wohl ein Hinweis auf die bevorstehende „Grosse Tranformation“ der Gesellschaft im “ Kultur-Marxistischen“ Sinne sein

    • So ernst, wie Muti in die Kamera schaute und wie er über das Fehlen der Freiheit sprach, wie er Musik zu „Gesunderhaltung“ und Erweiterung des Verstandes erwähnte, habe ich das in ganz andere Richtung verstanden.
      Es sind ja nicht nur er und dieses Orchester, dem Engagements entgehen. Alle Bühnen sind unbespielt und bis hinunter zu Kinderorchestern und Chören greift der lange Arm der Politik und verhindert das gemeinsame Erlebnis, wenn durch alle Beteiligten bis hin zum Publikum so etwas Großes wie eine Aufführung immer wieder neu und anders entstehen kann.

      • Ja, Sie haben sicherlich recht. Ich habe dies wahrscheinlich zu verschwörungstheoretisch betrachtet.

  2. Man muss leider feststellen das die Irren heute Doktorkittel tragen und die Anstalt übernommen haben.

  3. Lieber Herr Goergen, vielen Dank für Ihren fast schon nostalgisch anmutenden Kommentar des diesjährigen Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker! Aber der „Neuen Realität“ kann sich offenbar auch eine Institution wie dieser kulturelle Publikumsmagnet nicht entziehen, heraus kommt dann ein Trauerspiel wie dieses! Uns ist seit über 15 Jahren (seitdem unsere Tochter im Sacher ihre Ausbildung zur Hotel- und Restaurantfachfrau absolvierte) diese wunderschöne Stadt an der Donau ans Herz gewachsen und deshalb gehörte auch dieses Konzert seitdem zum Fernseh-Pflichtprogramm am Neujahrstag, immer begleitet von einem leckeren Festtags-Menü am heimischen Wohnzimmertisch. In Vorausahnung des diesjährigen Ablaufs der Veranstaltung haben wir erst gar nicht eingeschaltet und haben offenbar nichts versäumt – kein besonders schöner Jahresbeginn! So hoffen wir, daß Ihre rollende Lawine dieses Jahr kräftig an Fahrt aufnimmt und wir das nächste wieder, wie gewohnt, mit dem Radetzky-Marsch und den Glückwünschen der Philharmoniker stilvoll beginnen können. Ihnen, dem gesamten TE-Team und allen Kommentatoren und Lesern ein gutes, erfolgreiches und gesundes 2021!

  4. Eine Familientradition – am Neujahrstag das Neujahrskonzert aus Wien.
    Am 01.01.2021 allerdings wurde offenbar, was an diesem Neujahrskonzert so besonders war.
    Das Fehlen des begeisterten Mitklatschens des Publikums zum Radetzkymarsch zeigte, wie seelenlos eine Musikveranstaltung werden kann, wenn kein Mensch dabei ist, der im Überschwang seiner Begeisterung nicht mehr an sich halten kann.
    Live ist eben immer anders. Und ohne Menschen, die direkt dabei sind, wirkt alles nur noch fade und beliebig austauschbar. Da kann die belebende Musik bei solch einer Veranstaltung auch nicht mehr viel retten.
    Ich hätte zumindest beim abschließenden Radetzkymarsch eine Einblendung aus dem Jahreswechsel 2019/2020 vorgenommen.
    Aus Verbeugung vor der Tradition.

  5. Seit Jahrzehnten gehört das Neujahrskonzert der Wiener zu unserem Pflichtprogramm, kein einziges haben wir versäumt, waren immer begeistert. Dieses Jahr haben wir darauf verzichtet, um die Rede von Herrn Muti tut es mir leid, aber die Politk hat uns Weihnachten und Silvester genommen, dann kann man nicht so tun, als wäre alles wie immer. Auch für die Künstler ist es doch unerträglich, vor leeren Rängen zu spielen, von Atmosphäre kann trotz aller Bemühungen doch gar keine Rede sein. „Hoch lebe die Digitalisierung“! Bleibt nur zu hoffen, dass endlich immer mehr Menschen merken, was ihnen an Lebensfreude und Lebenszeit und Freiheit genommen wird!

  6. Bei uns am Bodensee hat’s auch ordentlich geböllert.
    Da haben wohl viele schon in weiser Voraussicht im Juli August-Feuerwerk in der Schweiz erstanden.

  7. Das Haus wurde von den Erbauern für uns, für echte Menschen gebaut, der leere Saal hat mir die Tränen in die Augen getrieben, wenn das unsere Zukunft sein soll, ist sie für digitale Zombies gemacht, nicht für reale Menschen, ein Trauerspiel.

  8. Als Kind las ich ein altes Buch meines Vaters, da wurde der tote, konservierte Chinesische Kaiser täglich mit der Kutsche durchs Land gefahren, damit das Volk nicht unruhig wurde und die Hintermänner weiterregieren konnten.
    Müssen wir hier auch mit sowas rechnen?? 
    Das Fernsehen zeigt ja nur noch Konserven, wer weiß ob die Nachrichten nicht auch schon übers Verfalldatum sind.
    Ich traue mich schon gar nicht mehr in die Altstadt mit den geschlossenen kleinen Geschäften. Die toten Augen machen mir Angst.

  9. Keine Böller, kein Publikum? Es geht auch anders, guckst du hier:

    https://m.youtube.com/watch?v=7rGT-IIl4-s

    Gut, das Publikum saß in einigem Abstand auf den Hotelbalkonen, aber es war da, in echt, nicht nur virtuell. Und für Klassikfans war das wohl nichts. Es soll auch nur ein Beispiel dafür sein, dass es auch anders geht als in unserem traurigen Land. Dazu muss man heute aber anscheinend so einen arabischen Gottesstaat besuchen.

  10. Danke Herr Goergen.
    Schade um das Neujahrskonzert.
    Ein Modell für den Ersatz von Publikum live überhaupt?
    Wohl eher ein weiterer Beleg für den Niedergang des ÖRR.
    Und es funktioniert.
    Keiner regt sich auf.
    Dabei hätte es noch schlimmer kommen können:

    • Musiker, die hinter einer Abtrennung mit Maske spielen,
    • FFP2 Filter vor den Blasinstrumenten
    • Orchstergraben (nicht auszudenken, wenn jemand aus dem leeren Saal die Bühne betritt)
    • Livezuschaltung nur für Ergebene
    • ….

    Also, nicht alles, was die Bevölkerung auf Distanz hält, wurde umgesetzt.
    Da geht sicher noch mehr.
    Und noch ein Wort zum Brandenburger Tor.
    Das geht gar nicht.
    Diese fortwährende Deutschtümelei ist eine Zumutung.

  11. Ich habe nach 5 Minuten abgeschaltet. Gut gemeint … aber gespenstisch…

    Gespenstisch ist auch der Gleichklang mit dem sich sämtliche “Regierungen“ fast detailgleich verhalten. Wer dirigiert da?

  12. Wer je live ein Konzert in einem großen Saal, egal ob Oper, Festspielhaus oder sogar einem Dom erleben durfte, weiß um die Macht einer solchen veranstaltung. Dynamik, Klang, Atmosphäre und die Reaktionen des Publikums können solch einen Abend zur Erinnerung für ein Leben lang machen.
    Habe einst selbst einen Kosakenchor in einem Dom erleben dürfen (trotz vorheriger Bedenken) und gesehen und gehört, was Live bedeutet. Gestandenen Männern liefen Tränen über die Wangen.
    Und nun diese Farce mit Smartphone Beifall ob des spärlichen Erlebnisses daheim im Sessel bei mickrigem Fernsehsound.
    Soll das die schöne neue Welt sein. NEIN DANKE

  13. Künstler, Sportler ua. die vor virtuellem Publikum, oder vor Diktatore*innen auftreten (müssen) sind imA bedauernswert. Das ist nur noch traurig und kultur-gesellschaftsdestruktiv. Das gab es 33/45, 49/89 ff. Das tu ich mir nicht an.

  14. Auch ich höre und sehe gerne die übertragenen Neujahrskonzerte im TV, aber der Anblick eines Dirigenten mit schwarzem Mundschutz, der doch sehr an einen Sadomaso-Knebel erinnerte, schreckte mich ab und ich musste schnell umschalten.
    Insgeheim freute es mich in der Silvesternacht dann auch, dass es trotz Verboten und Moralisieren gegen Raketen und Böller diese dann doch gab, diesmal sogar ein besonders schönes Feuerwerk hier in unserer Gemeinde. Ziviler Ungehorsam?

  15. Ein radetzky-Marsch ohne mitklatschendes feines Publikum war für mich nicht das aufmunternde Ereignis zum neuen Jahr. Kein Publikum im Saal verändert die Akustik. Eine bedrückende Optik. Wichtig allerdings der Appell von Muti an die Mächtigen der Welt betreffend die Bedeutung von Musik für die Menschen. Ich habe mir wie immer nur einen Teil angesehen, da ich keinen Sinn für Ballett habe, musikalisch jedoch bin ich auf meine Kosten gekommen. Das ist die einzige zdf-Sendung im ganzen Jahr, die ich mir freiwillig ansehe. Für mich ist immer interessant, den jeweiligen Dirigenten zu beobachten. Die Show für die geistig einfachen zu Silvester mute ich mir schon seit Jahrzehnten nicht mehr zu. Publikum weltweit zu zeigen war eine gute Idee – die Anordnung der Bildschirme mit klatschenden sah aber irgendwie aus wie ein Knast mit Zellen. Mangels klatschen bei Radetzky wirkte das aber steril und unnatürlich. Da muss man das tun was ich jedes Jahr tue – mitklatschen … und an die diversen Verdrehungen („Wenn der Hund mit der Wurst übern Eckstein springt“, eine andere ist zu drastisch zum zitieren) denken.

  16. Dann nur Mut zum nächsten Schritt: Orchester durch 3D-Filmvorführung ersetzen. Merkt ja eh keiner, wenn da keiner im Publikum sitzt. Mehr Science Fiction wagen! Unser Leben wird immer mehr zu Lug und Trug – Live und Life waren gestern!

  17. Man hat gesehen, wie sich Muti gelegentlich aus Gewohnheit nach einem Stück zum „Publikum“ umgedreht hat und irritiert war. Die Musiker wussten nach meinem Empfinden auch nicht, was das Ganze eigentlich sein sollte.
    Schrecklich geisterhaft.

  18. Haydns Kaiserhymne, hergenommen als Melodie für Einigkeit + Recht + Freiheit, die welche bereits zittern lässt, stand nicht im Programm, wurde aber von Muti und den Wiener Philharmonikern im ersten Teil des Konzerts so interpretiert wie es Hendrix damals nicht schöner mit der amerikanischen Hymne gelang.Wiederholung des Neujahrskonzert heute auf 3sat, 20:15 – wer kann dieses Fassung als Ausschnitt ins Netz stellen?Joseph Haydn – Kaiserhymne – HD – YouTube
    Riccardo Muti scheint insgesamt erkannt zu haben, wie der Hase läuft und was wir gerade nicht nur kulturell verlieren, was auch in seinen Neujahrswünschen für die Zuschauer in aller Welt durchschimmerte.
    Bisher sinnvolle Gesten scheinen vor einem leeren Saal mehr als gespenstisch und werden nur noch von Musikern übertroffen, die mit Maske im Orchester auftreten müssen – wie zum Geburtstagskonzert Beethovens mit Barenboim gesehen. https://www.youtube.com/watch?v=P3mHwTJZ3PQ
    Langsam erinnert die Stimmung draußen mit der ungewohnten Stille früher erlebten Totensonntagen – auch wenn die Silvesterknaller und Raketen für kurze und Hoffnung machende Unterbrechung sorgten.
    Ihnen beiden Herr Goergen und Ihnen allen hier ein gutes, gesundes und friedliches 2021.

  19. Es war in der Tat ein eigenartiges Gefühl die leeren Ränge zu sehen.
    Es fehlte Leben in der Veranstaltung.
    Sehr schön fand ich die Reise des Fotografen zwischen den beiden Teilen. Die Aufnahmen hatten für mich etwas Tröstliches.

  20. Erinnert mich ein bissel an das Bordorchester der Titanic, welches der Legende nach spielend mit untergegangen sein soll.

  21. Früher waeren derartig absurde Veranstaltungen nur als Sketch bei Monty Python vorstellbar gewesen, doch inzwischen wird die Absurdität als Originalität gefeiert. Die Illusion der Normalität, die derartige Inszenierungen bewirken sollen, erzeugen deren Gegenteil: die Demonstration der Pervertierung.

    • Sehr treffender Kommentar! Ein Geisterkonzert für Zombies. Sehr trostspendend 😉
      Was mir etwas fehlte zum perfekten Monthy-Python-Ereignis, das waren die maskierten Trompeter und vermummten Posaunisten.
      Aber das kommt auch noch, da bin ich mir sicher!

  22. Beim Anblick dieser zugeschalteten Claqueure gefriert mir das Blut in den Adern!
    Was für eine gruselige neue Welt!
    Abstoßend und ekelerregend. Ohne mich!
    Wir erleben derzeit eine ganz normale Grippeepidemie, die Todeszellen sogar niedriger als in manch schwerer Grippewelle.
    Also: was soll dieser Unfug?

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