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In eigener Sache

Neuer Journalistenpreis: „Karl-Eduard-von-Schnitzler-Preis für Propaganda-Journalismus“ 

25.10.2023

| Lesedauer: 4 Minuten
Offensichtlich hat die Initiative der Stiftung Meinung & Freiheit e.V. einen Nerv getroffen mit ihrem „Karl-Eduard-von-Schnitzler-Preis für Propaganda-Journalismus“ – einer Negativauszeichnung für Urheber von Desinformation und Manipulation in deutschen Medien. Die Nominierungsphase läuft.

Darf man eigentlich Kollegen kritisieren? Bekanntlich hackt doch eine Krähe einer anderen das Auge nicht aus. Diese Frage habe ich mir gestellt, als die Idee für einen „Negativpreis“ für besonders einseitigen Journalismus aufkam. Man darf nicht nur, angesichts des sich verschlechternden Zustandes muss man geradezu. Denn Jubelpreise gibt es ja genug; man ehrt sich, man bestätigt sich, man teilt sich Ruhm und Ehre in der Fachpresse. Ein halbes Dutzend Mal wurde Claas Relotius ausgezeichnet, für frei erfundene Geschichten, die er als Reportagen und Tatsachenberichte an den Spiegel, aber auch andere Qualitätsmedien verkauft hat. Die Selbstkritik hält sich in Grenzen; insbesondere beim Spiegel gibt es neue, sensationelle Fälle von angeblich umgekommenen Flüchtlingskindern – reine Fiktion. Aber politisch wirksam. Bei den Öffentlich-Rechtlichen wurden jüngst Meldungen der Hamas ungeprüft übernommen und eilig verbreitet.

Narrative statt Journalismus

Journalismus ist zu wichtig für eine Demokratie, als dass man Journalismus durchgehen lässt, der Fakten verdreht, erfindet oder politischen Propaganda-Narrativen folgt. Deshalb unterstütze ich die Aktion der Stiftung Meinung & Freiheit als Vorsitzender und habe zusammen mit Hans-Georg Maaßen den „Karl-Eduard-von-Schnitzler-Preis für Propaganda-Journalismus“ ins Leben gerufen. Er zeichnet Urheber von Desinformation und Manipulation in deutschen Medien aus – selbstverständlich mit Publikumsbeteiligung. Eine unabhängige Jury unter Beteiligung von Lesern und Zuschauern dokumentiert und prämiert die Fälle.

Schon zehntausende Interessierte besuchten die Website www.schnitzler-preis.de und hunderte Leser und Zuschauer haben dort bereits ihre Kandidaten für den Journalisten-Negativpreis nominiert.

Jan Böhmermann vom ZDF und Georg Restle vom WDR – das sind nach erster Durchsicht die häufigsten von Zuschauern Nominierten für einen neuen Preis, der ironisch mit den Fehlleistungen der Medien in Deutschland umgeht. Rund 60 unterschiedliche Journalisten (männlich wie weiblich) sind genannt, beide Kandidaten mit hoher Prominenz heben sich jedoch besonders heraus. Unter den Teilnehmern der Nominierung wird ein Jahr GEZ-Beitrag ausgelobt.

Große Begeisterung für den Preis

Auch in den sozialen Medien ist die Resonanz auf die Initiative sehr lebendig, insbesondere auf X/Twitter und den dortigen Accounts. In den Kommentaren heißt es beispielsweise: „Das ist eine gute Initiative“, oder „Es kann nur einen geben“, „Schwierig, da zu große Auswahl“, „Sorry … ich wüsste gar nicht, wo ich anfangen und wo ich aufhören sollte. Es sind einfach zu viele im ÖRR“ und auch konkreter: „Jan Böhmermann verschanzt sich hinter dem Prädikat ‚Satire‘. Dabei versteht er es vortrefflich, wahre Hetzkampagnen durch den Äther zu blasen (…).“ 

Nach Ablauf der Nominierungsphase ab dem 30. Oktober 2023 wird eine Shortlist mit fünf Kandidaten für den Journalisten-Negativpreis erstellt und im Zeitraum vom 13. November bis 5. Dezember 2023 auf der Website www.schnitzler-preis.de veröffentlicht, so dass sich dort der Öffentlichkeit die Möglichkeit bietet, ihren Wunschkandidaten final zu wählen. Auf der Website kann tagesaktuell mitverfolgt werden, wer der „Spitzenreiter“ ist. 

Diese Shortlist soll eine wertvolle Dokumentation für wahrgenommene Beispiele von Desinformation und Manipulation in den deutschen Medien werden. Den Initiatoren bieten die Kommentare zu den Nominierungen bereits jetzt spannende Einblicke in die kritische Wahrnehmung von Lesern und Zuschauern des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Auf die Standardfrage zur Nominierung, warum die Person den Preis verdient habe, lautet eine Antwort beispielsweise: „(…) weil er beispiellos seine Beliebtheit beim Publikum ausnutzt, um Meinungen zu verbreiten, für die seine Auftraggeber im Gegenzug seine Stiftung schmieren. (…)“ 

Muss ich dafür ins Gefängnis?

Aber woher kommt der Name? Der Preis ist benannt nach Karl-Eduard von Schnitzler – dem Chefkommentator des DDR-Fernsehens und Moderator der politisch-agitatorischen Fernsehsendung „Der Schwarze Kanal“. Unter der Bevölkerung der DDR galt er als meistgehasster Systemvertreter.

Der Journalist Günther Lincke, Kommentator vom Sender Freies Berlin (SFB), verpasste ihm Anfang Februar 1961 öffentlich in einer Sendung den Spitznamen „Sudel-Ede“, nachdem herausgekommen war, dass der Chefkommentator des DDR-Fernsehens regelmäßig zur Deckung seines persönlichen Konsumbedarfs in West-Berlin mit D-Mark einkaufte und Nachtlokale besuchte. Schnitzler machte die Menschen in der DDR 1989 wütend, weil sie die täglichen Desinformationen in den Medien erlebten sowie die schamlose Diskrepanz zwischen dem medial verkündeten gesellschaftlichen Anspruch und der individuellen Wirklichkeit in der privaten Lebensgestaltung der DDR-Elite erfahren mussten. Der Spiegel berichtet in seiner Ausgabe Nr. 39 von 2001: „Neben dem Unterangebot an Südfrüchten war es das Überangebot an Schnitzler-Kommentaren, das die Leute 1989 auf die Straßen trieb.“ 

Selbstverständlich hat die Ausschreibung des Preises sofort heftige Reaktionen hervorgerufen. Der Historiker Hubertus Knabe beschreibt, wie kleinteilig die Steuerung der Medien in der DDR war und zitiert den Liedermacher Wolf Biermann mit der Sentenz:

„Hey Schnitzler, du elender Sude-Ede/Sogar wenn du sagst, die Erde ist rund/dann weiß jedes Kind: Unsere Erde ist eckig“.

Kritische Medienwissenschaftler kritisieren an den heutigen Medien eine „Linksverschiebung“ und eine „zunehmende politische Homogenisierung“, die „die jeweilige Regierungslinien stützend“ begleitet habe. Trotzdem, so Knabes Fazit, sei die Bundesrepublik keine zweite DDR. „In der DDR wären die Initiatoren eines solchen Preises längst in Haft.“

Mit diesem Urteil hat der Historiker Recht. Es stimmt, in der DDR konnte man für weniger Frechheit als einen Schnitzler-Preis in Haft kommen. Es gibt eben Fortschritt und Freiheit. Und dass das so bleibt und ich nicht irgendwann wie in der DDR in Haft muss – genau dafür haben wir den Preis erfunden.

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Ausschreibung Karl-Eduard-von-Schnitzler-Pres

An der Nominierung für den „Karl-Eduard-von-Schnitzler-Preis für Propaganda-Journalismus“ können sich im Zeitraum vom 3. bis 30. Oktober 2023 alle Bürgerinnen und Bürger beteiligen, die gerne ihren Favoriten vorschlagen möchten. 

Auf der Website www.schnitzler-preis.de finden engagierte Kritiker des sogenannten Haltungsjournalismus eine Eingabemaske für ihren Vorschlag sowie einen Ausschreibungstext, der über den Ablauf von der Nominierungsphase über das Auswahlprozedere bis zur Bekanntgabe und „Verleihung“ der Negativauszeichnung informiert.

Auch persönliche Daten können eingegeben werden, falls gewünscht, denn es gibt Gewinne für Leser und Zuschauer, die ihre Kandidaten nominieren: Bis zu fünf Teilnehmer erhalten einen Preis, wenn sie den Journalisten für den „Karl Eduard-von-Schnitzler-Preis für Propaganda-Journalismus“ vorgeschlagen haben, der final ausgewählt wird: Für sie werden jeweils die GEZ-Gebühren für ein Jahr übernommen. Sind es mehr als fünf Teilnehmer, die den Gewinner des „Karl-Eduard-von-Schnitzler-Preis für Propaganda-Journalismus“ vorgeschlagen haben, entscheidet das Los darüber, wer die fünf Teilnehmerpreise erhält, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 

Nach Ablauf der Nominierungsphase wird eine unabhängige Jury aus den eingegangenen Vorschlägen eine Nominierten-Shortlist mit fünf Kandidaten für den „Karl-Eduard-von-Schnitzler-Preis für Propaganda-Journalismus“ erstellen. Diese Shortlist ausgewählter Journalisten für die Negativauszeichnung wird im Zeitraum vom 13. November bis 5. Dezember 2023 auf der Website veröffentlicht und bietet dort der Öffentlichkeit die Möglichkeit, ihren Wunschkandidaten final zu wählen, dazu wird es eine gesonderte Eingabemaske geben. Auf dieser Website kann tagesaktuell mitverfolgt werden, wer der „Spitzenreiter“ ist. Der so ermittelte Gewinner des „Karl-Eduard-von-Schnitzler-Preis für Propaganda-Journalismus“ wird Mitte Januar 2024 anlässlich einer kleinen Gala ausgezeichnet und dazu nach Berlin eingeladen. 

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86 Kommentare

  1. Interessant: Dieser Satz vom “besten Deutschland aller Zeiten“ wird partei-übergreifend verwendet:

    Zuerst Merkel, dann Steinmeier im Oktober 2020:

    Steinmeier: “Wir leben im besten Deutschland, das es jemals gegeben hat.” 

  2. Die FAZ warf den Initiatoren sogleich Geschichtsvergessenheit vor. Erwartbar. Fürchtet man ja zu recht, dass einer von ihnen auf der Nominierungsliste auftaucht.
    Hier sollten wir auch souverän entgegen halten können. Der Preisname ist treffend und sehr geschichtsbewußt gewählt.
    Treffend weil ätzend und nicht verniedlichend.
    Geschichtsbewußt weil wir alle vor über 30 Jahren sahen, wozu die Propaganda eines Regimes führt. Wir wussten wie Schnitzler und seinesgleichen arbeiteten und waren uns alle bewusst, wie man solcherart Journalismus verhindert. Und wenn heute, mit dem Wissen des o.g. wieder auf solche Methoden im Journalismus gesetzt wird, dann ist das schlimmer als das was Schnitzler tat. Er war Zahn im Räderwerk von Diktatoren. Heute tun das Menschen ohne Zwang und aus freien Stücken. Und sie versuchen sich in einem Wettbewerb gegenseitig zu überbieten in der Diffamierung von anderer Meiung. Das ist schlimmer und verachtenswürdiger. Der heutige Pegel hängt unter Sudel-Ede.

  3. Ein würdiger Vertreter für den Preis wäre Herr Seibert und die zwischen ihm und der Kanzlerin erfundenen Chemnitzer Menschenjagd Lüge!

  4. Lieber Herr Tichy, ich könnte schreien vor lachen! Wie oft habe ich in den sozialen Netwerken gepostet: „… und der Karl-Eduard-von-Schnitzler-Preis geht an …“! Jetzt setzen Sie dies in die tat um! Herrlich! Super!
    Wo darf ich für diesen Verein etwas Spenden?

    • Ja, das wird ein „running gag“ werden:
      „…und der Karl-Eduard-von-Schnitzler-Preis geht an …“

      Diese Idee des Preises trifft eine „Repräsentationslücke“ wie es eine Politikerin einmal ausgedrückt hat -;

  5. Wenn schon, die goldene Angela, für den schlechtesten Politiker. Dann hat sie jedesmal auch etwas davon. Sie mag doch Auszeichnungen. Und wie schön ließe sich dieser Preis gestalten – besser höre ich jetzt auf, bevor die Schwärmerei mit mir durchgeht.

  6. Hoffentlich schafft es dieser Preis, die „Goldene Himbeere“ des deutschen Journalismus zu werden. Was Schnitzler mit aktuellen Journalisten vom Schlage eines Restle verbindet, ist weniger die Fähigkeit zur dreisten, leicht durchschaubaren Lüge als vielmehr das Herauspicken einzelner Versatzstücke aus einem realen Ereignis und eine daraus hergestellte Komposition, die der Wirklichkeit nicht mehr entspricht. Die Filmausschnitte, die „Sudel-Ede“ in seinem „Schwarzen Kanal“ präsentierte, waren Sendungen des westdeutschen Fernsehens entnommen. Wer die Originalsendung gesehen hatte, konnte sich eigentlich nur wundern, zu welchen abstrusen Schlussfolgerungen dieser (sicher nicht dumme) Mensch gekommen ist. Auf jeden Fall waren sie eine Beleidigung jedes halbwegs intelligenten Zuschauers. Genau dasselbe, was der ÖRR und die MSM-Presse heute mit seinem Publikum veranstaltet.

  7. Sudel-Edes gibt es heute wieder massenhaft, seit die SED sich der Gesamtdeutschen Republik bemachtigt hat und ihre Aushängeschilder im linken Geiste sind unter anderem der laufende Metersechzig aus der Ostzone mit westdeutschem Anhang aller Roten und Grünen, die geistig auch nicht viel größer sind, wobei die Zweitgenannten die zuverlässigsten in der Verbreitung linker Idiologien sind.

    Das wird uns Tag -und Nacht geboten, was man längst nicht mehr ernst nimmt, weil man sie ja schließlich kennt und solche noch den Vorteile haben, die ihre ganze Entwicklung im gleichen Alter damals miterlebt haben, schon damals eis Wunder der Verirrung und heute nichts neues darstellt.

    Wenn man nun am verzweifeln ist, sollte man dabei die Historie berücksichtigen, denn Gunung Padang auf Java gibt es schon seit gut 25 000 Jahren als Stufenpyramide und in dieser Zeit hat sich die Welt kontinuierlich nach vorne entwickelt un seit die Grünen im Jahre des Herrn anno 1968 das Licht der Welt erblickt haben geht es nun abwärts.

    Das hätte dann den Vorteil, daß man ihre Episode des schändlichen Wirkens dann in geraumer Zeit tatsächlich als „Fliegenschiss“ mit unangenhemer Hinterlassenschaft bezeichnen kann, wenn man den Worten eines intelligenten Politikers von der anderen Seite folgt.

    Dem freidenkenden und bodenständigen Journalismus kann man nur die Empfehlung geben sich von dieser Bande keinesfalls beirren zu lassen und bekanntlich höhlt der stete Tropfen den Stein und deren Zeit des Abschieds ist bald gekommen, die Frage ist nur hilft man noch ein wenig nach oder gehen sie freiwillig.

    Die braucht kein Mensch mehr und vielleicht ziehen sie weiter Richtung China um die KPC zu beglücken und die sind ja bekannt für ihre kurzen Prozesse und werden sich nicht mit solchen Typen weiter abgeben, wie wir das nun schon seit Jahrzehnten über uns ergehen lassen und niemand auf die Idee kam, deren Schwachsinn generell zu hinterfragen.

  8. Neben dem Unterangebot an Südfrüchten…
    Herr Tichy, ich schätze Ihre Meinung sehr. Aber hier schießen Sie über das Ziel hinaus. Das wird dem Bild des Protestes in der DDR nicht gerecht. Ich ordne es mal in in Schublade „Verschiedenes aus dem Osten“ ein.
    Ganz im ernst. Für mehr Südfrüchte sind die Bürger der ehemaligen DDR nicht auf die Straße gegangen. Ein solches Protestplakat habe ich auch nie zu sehen bekommen. Sie sind für Freiheit, freie Meinung und Selbstverwirklichung auf die Straße gegangen.

    • Und für die Südfrüchte, Porn und Reisefreiheit und alles was dazu halt gehört. Man will das immer in schöne Worte umkleiden damit alle sich gut fühlen können, die Wahrheit ist aber, dass auch diese andere Dinge will, die man als Plebs gern auch ausspricht auch wenn das den Schöngeistern nicht gefällt. Es ist genauso gerecht nach allen diesen Dingen zu verlangen wie nach Freiheit, weil es dazu gehört.

      • Waren Sie dabei? Ich habe nichts gehört von Sprechchören nach Pornos. Ich finde es völlig daneben, dass Aufbegehren der DDR-Bürger gegen eine Dikatur mit solchen Phrasen in Misskredit zu bringen.

      • Nein, ich war nicht in DDR dabei, weil ich aus einer anderen Volksrepublik komme. Die Plakate und Aufrufe von damals kann ich mich noch erinnern und keiner hat tatsächlich über Porn usw gesprochen. Was sie meinten aber hat das auch Porn beinhaltet. Wer man das weg macht, hat man direkt ein Problem – Freiheit wofür und für wenn? Das verlangen nach was auch immer auch Porn ist legitim und gehört auch zu de Freiheit. Fängt man die Beschränkungen da einzubauen, hat man am Ende keine Freiheit sondern eine Gefängniszelle. Schaut man auch auf die Probleme die Leute auf die Straße bringen, dann sind das meist keine Abstrakte sondern ganz konkrete Dinge. Mindestens in meiner Volksrepublik wollten die Leute das haben, was uns die Seifenopern aus dem Satellitenfernsehen gezeigt haben. Ohne das wäre die Bewegung wohl nicht stark genug. Die Leute haben aber gesehen: jeder Depp in diesen Fernsehserien hatte ja ein Kolorfernseher, ein Auto und eine dezente Wohnung, konnte reisen und hatte Möglichkeit zu essen und trinken was und wo er wollte und das ohne als Reiche geboren zu sein. Ohne diesen Druck der Realität würden die Menschenmassen nicht auf die Straßen gehen, nach der Freiheit zu verlangen und gegen Korruption zu kämpfen. Umgekehrt einer der Gründe warum wir bis jetzt kaum Massenproteste gegen Politik der Regierung haben, ist ganz trivial: die Leute spüren es nicht so ganz, dass es um ihre Existenz geht – stattdessen bauen die Leute ihre Häuser neu – bis jetzt 3 meine direkte Nachbarn haben ihre mit Fußbodenheizung ausgestattet, die Wärmepumpen kommen noch. So wie das Herr Tichy es formulierte, stimmt also in meinen Augen. Dass Sie das nicht verstehen wollen, kann ich nachvollziehen natürlich. Das macht aber die Aussage über Südffüchte nicht falsch.

  9. Liebes Tichy-Team, so gut ich den Preis an sich finde, so unscharf finde ich allerdings die Anmoderation auf Eurer Website („Der Hintergrund“). Das Bezeichnende an Schnitzler war seine manipulative Durchtriebenheit und gleichzeitig das Wissen, dass die gespielte Weltläufigkeit in einem Kollektivknast namens DDR eigentlich völlig pervers war. Schnitzler hat mit Vorliebe Sentenzen aus den Westnachrichten kommentiert und ganz außer Acht gelassen, dass es ja an sich in der DDR schon ein Sakrileg war Westfernsehen zu gucken. Er sah sich also in der Rolle, die verirrten DDR-Schäfchen wohlwollend wieder einzufangen und auf den Pfad der Tugend zurückzubringen. Wie gesagt, in dem restriktiven gesellschaftlichen Umfeld wirkte das alles völlig pervers und durchtrieben. Schnitzler war einer, dem das Wort „Drecksack“ auf der Stirn geschrieben stand.
    So gesehen bin ich nicht einverstanden, wenn in dem Teaser Beispiele unterbelichteter Haltungsjournos in derselben Liga verhandelt werden, z. B. Berichte über Fernseher, die Strom erzeugen. Na und? Nein lieber Herr Tichy, das ist nicht abgründig genug. Es muss schon eine Auswahl in der Drecksack-Liga sein, damit es dem Namen von Sudel-Ede gerecht wird. Schreibt einer, der die alten Zeiten noch kennt…

  10. Das Genialste was TE seit Beginn seiner für Deutschlands Journalismus so wichtigen Existenz eingefallen ist.
    Aber die Forderung ist schwierig zu erfüllen. Wer kann schon aus dem Scheusslichsten was der Bundes-Journalismus zu bieten hat, der Legion sich im Korruptions- Fördergelder-Sumpf suhlender käuflicher Kreaturen eine Oberschleimer-Seele herausfiltern? Die betreiben ja einen nie da gewesenen Überbietungswettbewerb wer die abstrusesten Lügen erfindet.
    Leider auch kann der Preis nur einmal vergeben werden, wo er doch das auffang- und Sudelbecken einer ganzen Zunft sein müsste.
    Aber vielleicht kann man ja verschiedene Stufen dieses Preises einführen, einen Spitzenpreis in Gold, Hundert 2. und 3. Plätze, in Silber und Bronze, für all die im Lügen Minderbemittelten.
    Ja man kann auch Klassen einführen, für Wissenschaft oder für Medizin (Lauterbach) und am besten auch noch für Politik (z.b Claudia Roth).
    Auch Preise sind erforderlich, für solche niederträchtigen Kreaturen welche ein Verfassungsamt gegen die Opposition und die Verfassung selbst instrumentalisieren lassen im Auftrage ihrer totalitären Machthaber(innen) (z.b Merkel und ihr BfVS- Schoßhündchen), welche Kritik an totalitären und antidemokratischen Regierungs formen als Angriff auf die Demokratie an sich hinstellen wollen. Und so demokratisches Verhalten unter Strafe stellen.

  11. Eine gute und längst überfällige Idee. Jedoch, Julian Reichelt vergibt in seinem Youtube-Format schon seit einigen Monaten den Karl-Eduard-Schnitzler-Orden, wenn auch etwas informeller und in seinem persönlichen Rahmen.

  12. Ja der Sudelede, für mich ist das schon wieder zu viel Ehre für diesen Lügenbold. Ein Hass- Verbreiter erster Ordnung. Ich erinnere mit mich an 89 als wir in Dresden unseren abendlichen Montagsspaziergang machten. Plötzlich ging ein Fenster in einem Wohnhaus auf und eine brüllte nach unten“ der Schnitzler ist weg“ Es war irgendwie ein Gänsehaut Moment. 100derte um uns herum Jubelten!! Einer fing an zu singen: Schnitzler in den Tagebau …… dann sangen alle mit..
    Kennen Sie den Namen der Einheit: wie lange dauert der Weg vom Sofa zum Fernseher? “ Antwort: ein Schnitz…… kennen bestimmt viele. Vielleicht sollte der Preis eher: Der „Böhmermann – Verblödungsorden“ genannt werden

  13. Ich finde Ricarda Lang sollte dieses Event moderieren.

  14. Der Stalinist Wolf Biermann ist weiß Gott der falsche Kronzeuge.
    Die Schnitzler-Namenwahl geht leider auch ein bisschen an den jüngeren Semestern vorbei.

    • Die Jüngeren braucht man ja auch nicht zu überzeugen wie Wahlumfragen ergeben haben. Die meisten von denen schauen keinen ÖRR, lesen keinen Spiegel oder Focus, informieren sich hauptsächlich im Internet und wählen nicht die Parteien welche die Großeltern seit Jahrzehnten wählen. Das Problem der Stamm-Medien sind doch die 40 bis 65-Jährigen. Sprich diejenigen welche voll im Berufsleben stehen und ebenfalls mehr und mehr auf den Konsum des ÖRR verzichten.

  15. Der Preis hilft doch der Regierung bei der DemokratieZukunft-Geldvergabe an die Zeitungsverlage wenn der Geldsegen abgesegnet wurde. Zu den PolitkSatire-Talks Teilnahmen kommt als Geldeinnahme-Quelle noch dieser Obolus oben drauf.

  16. Gute Idee! Die Konservativen im Land müssen in der politischen Auseinandersetzung zu den gleichen Waffen greifen wie die links-grünen Gesellschaftszerstörer. Man muss die linken Nichtdenker, Mittläufer, Opportunisten und Denunzianten in den freiwillig gleichgeschalteten links-grünen Medien vorführen und der Lächerlichkeit preisgeben. Das tun diese Herrschaften ja pausenlos mit den Konservativen im Land. Man muss die Samthandschuhe abstreifen, wenn man in den Boxring steigt. Leider sind sich viele Konservative im Land zu fein dafür. Mit den genannten Methoden erzielt man Wirkungstreffer. Man muss sich nur ansehen, wie fassungslose die Grünen Vorturner Habeck, Baerbock, Lang u.v.a. dem Phänomen gegenüberstehen, dass sie in den sozialen Netzwerken verlacht, verhöhnt und der Lächerlichkeit preisgegeben werden. So etwas zeigt Wirkung, auch wenn sie nicht direkt erkennbar ist. Wenn in den Mainstreammedien niemand bereit ist, diese Herrschaften zu stellen und ihre weltfremden, irrationalen und bürgerfeindlichen Vorstellungen zu attackieren, dann muss über die sozialen Netzwerke und die wenigen konservativen Medien massiv Druck erzeugt werden. Das geht nur, wenn man die gleichen Mittel anwendet wie der politische Gegner.

    • Welche konservativen Parteien? Derzeit gibt es meiner Meinung nach max. zwei ernstzunehmende konservative Parteien. Die FW (aber mit ?) und die AfD. Die anderen sind alle LinksAußen- bis MitteLinks-Parteien.

  17. Das verstehe ich nicht. wir wenden uns entschieden gegen den Haltungsjournalismus der ÖRR, die ständig die mörderische Hamas hochjubeln, als „Regierung“ bezeichnen, den Gaza besetzt halten und in Deutschland den islamistischen Mob auf die Straße schicken.

    • Die Hamas ist die gewählte Regierung von Gaza. Israel hat sie groß werden lassen. Mit Absicht – um der PLO zu schaden.
      Und Vorsicht: Die Bombardierung des Baptistenkrankenhaus-Parkplatzes könnte durchaus durch Israel erfolgt sein. Ich empfehle sehr Chris Hedges Artikel zu dieser Frage auf seiner Webseite. – Aber auch die Analysen des ex-CIA-Mannes und eminenten Nahost-Kenners Larry Johnson.

  18. Eine glänzende Idee, Herr Tichy!
    Nicht nur der Zweck, sondern auch der Namensgeber des Preises ist sehr gut gewählt. Als in der DDR Sozialisierter kann ich mich noch gut daran erinnern, welch ohnmächtige Wut und welchen Ekel die Lügentiraden von Sudel-Ede jedesmal bei mir ausgelöst haben. Höre ich heute z.B. Restle, habe ich immer ein Déjà Vu.

  19. „In der DDR wären die Initiatoren eines solchen Preises längst in Haft.“ – braucht man nicht – wenn man groß genug Reichweite hat und wenn man der Elite genug auf die Nerven geht, kann die Staatsanwaltschaft eine Anfrage an die Bank der Nervensäge schicken und die Bank will die Konto kundigen – wenn nicht für andere Dinge dann wegen Geldwäschegesetz – da jede Straftat kann als Vortat für Geldwäsche gelten und die Banken sind unter heftigen Strafen gezwungen die Geldwäsche zu unterbinden. Dieses Vorgehen ist billiger als Knast wozu man auch mal eine Menge Büroarbeit benötigt und wo man eine Menge Papierspuren hinterlässt. Die Geschichte wiederholt sich auch nicht immer gleich – selbst die Enteignung macht man heute anders.

  20. Sehr gute Initiative lieber Herr Tichy. Bin überzeugt, das wird ein großer Erfolg. Gute Idee, auch einmal medial zurückzuschlagen, denn das sind die Preisanwärter in spe sicher so gar nicht gewohnt. Das gibt nämlich so manchen hässlichen Kratzer auf dem selbstverliebten Image.

    • Es ignorieren? Diese eitle, selbstgerechte Bande? Niemals! Die gehen gucken, alle, wenn auch so heimlich wie sonst zu Hause vor dem Spiegel stehen. Schließlich handelt es sich hierbei auch um einen solchen.

    • Sie werden es nicht ignorieren.
      Die ewigen Lügner haben wenig echtes Selbstbewußtsein und gieren deshalb nach Rück-Meldung. Selbst eine bleierne Zitrone würden sie als Wichtigkeits-Beweis verbuchen.

  21. ich würde ihn dem gesamten Südkurier geben.
    Z.B. wegen der Titelseite gestern:
    „Dem Terror entkommen“
    das dazugehörige Bild zeigt zwei verängstigte „Geiseln“ mit unverpixelten Gesichtern, präsentiert von zwei vermummten Hamas-Leuten.
    Pietätlos und unmenschlich, da gibt es keinen Datenschutz os.ä.

  22. Tolle Sache. Ich konnte mich aber nicht für einzelnen Preisträger entscheiden, das sind ja so viele „würdige“ Kandidateusen…

    Der Kritik am Namen des Preises schließe ich mich an. Von Schnitzler war auf seine Weise brillant und so betrachtet tatsächlich glaubwürdig. Und, nebenbei bemerkt, so völlig falsch waren seine Einschätzungen des „Westens“ auch nicht immer und allesamt.

    Aber gut, sein Name steht eben für diese spezielle Form des „Haltungsjournalismus“, damit kann man leben.

    Ich freue mich schon auf weiteren Verlauf der Aktion! 🙂

  23. Ich denke mal daß der Preis eindeutig an einen unserer Demokratiesender geht (ARD oder ZDF) dicht gefolgt von SUEDDEUTSCHE, SPIEGEL, FOCUS und WELT. Je nach Thema (Migration, Ukraine, Grüne usw.) ändert sich die Rangfolge bei dem Drittplatzierten.

  24. Gibt es denn verschiedene Kategorien?

    Das peinlichste Framing.
    Parteiischste Interview.
    Der servilste Kommentar.
    Bester Hofberichterstatter.
    Schamlosester Regierungsjubler.
    Eifrigster Volkserzieher.

  25. Die Idee ist glänzend, doch der Preis hat den falschen Namenspatron. Schnitzler war ein ideologischer Funktionär, und er war gebildet, intelligent, hatte einen scharfen Verstand, konnte brilliant formulieren und hat in seinen Polemiken gegen den (gemäß seinem Auftrag) zu entlarvenden Feind oft viele Wahrheiten gesagt. Und ein Opportunist, der bereit war, sich zum eigenen Vorteil jederzeit ideologisch umzustellen (wie die nicht unbekannte frühere Juristin mit SED-Vergangenheit Karola Wille), war Schnitzler nicht. Für Wille wäre auch eine Bundeskanzlerin Alice Weidel kein Problem. Sie würde einfach sachlich fragen: „Frau Bundeskanzlerin, wie kann ich mich am besten über die jeweils geltende Linie auf dem laufenden halten?“
    Vorwerfen könnte man ihm höchstens, das eigene System auf übertriebene und dadurch völlig unglaubwürdige Weise idealisiert zu haben. Schnitzler versuchte den zu vernichtenden Feind durch Argumente und logische Beweise zu vernichten (auch mit der Methode der „jesuitischen Dialektik“). Schnitzler hatte so gut wie nie direkt gelogen, Die einzige Gemeinsamkeit Schnitzlers mit möglichen Kandidaten für diese „Ehrung“ : es sind ideologische Funktionäre, die aus irgendwelchen Gründen „Journalisten“ oder (im Spezialfall Böhmermann) „Entertainer und Satiriker“ genannt werden.

    • Schnitzler habe nie direkt gelogen? Das ist nun wirklich völliger, absoluter, totaler Blödsinn. Ihr Kommentar selbst ist reif für den Schnitzler-Preis.

      • Schnitzler konnte auf diese Vorwürfe immer antworten: Viele haben es versucht. Doch niemand konnte es bisher mit konkreten Fakten beweisen. So Schnitzler.
        Auch unsere ÖR-Medien lügen nur sehr selten direkt und unverschämt. Sie verbiegen nur die Wahrheit auf sehr geschickte Weise. Somit ist es sehr schwer, eine so „sympathische“ Zeitgenossin wie Anja Reschke – etwa in einem Streitfall, der zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung führt – direkt der Lüge zu überführen. Als Beschuldigte müßte Frau Reschke nicht ihre Unschuld beweisen, der Ankläger müßte Reschkes Schuld beweisen.

    • Klaus, Sie sind Wessi. Stimmt’s? Ich kenne keinen Ossi, der den Schnitzler so gut analysieren könnte. Von Wessis höre ich öfter, daß man ihn angesehen bzw. angehört hat und daß er sogar manchmal recht gehabt hätte.
      Die kürzeste messbare Zeiteinheit in der DDR war ein „Schnitz“, nämlich die, die verging, wenn er auf dem Bildschirm erschien und man umschaltete auf Kanal 10 (Torfhaus) ;-).

  26. Die Schnitzler Medallie wurde erstmals von Julian Reichelt vergeben. Dessen Idee bzw. die Idee seines Teams quasi 1:1 aufzunehmen ohne sich auf Julian Reichelt zu beziehen, qualifiziert den Machern dieses angeblich neuen Preises sofort als Preisträger Nr. 1.
    Auch wenn ich das bei Tichy nicht gerne sage, aber: Sorry, das geht nun mal gar nicht!

    • Da muß ich Ihnen zustimmen. Der Gegner könnte hier einen Ansatzpunkt für die Gegenpropaganda finden (etwa unter der Überschrift „Zweifelhaftes Projekt von zweifelhaften startet mit geistigem Diebstahl).

    • Ach was, Quark, jetzt sein Sie mal nicht so zimperlich. Im Journalismus wird soviel voneinander abgeschrieben ohne die Quellen (z.B. TE) zu nennen, da können auch schon mal zwei auf die gleiche Idee kommen. Als ob Reichelt hier das Rad erfunden hätte. Ist doch lächerlich.

  27. „Fehlleistungen der Medien in Deutschland“ – schöner Euphemismus für „dreiste Fälschung“. Die Kollegen können sich nicht beschweren – ein bißchen nett müssen auch Sie noch sein. Vielleicht geht es nicht anders, wir hier draußen haben leicht Meckern . .

    • Ich finde gerade diese Benennung glänzend. Auch eine Fälschung ist mit harter Arbeit und mit Leistung verbunden, wenn sie nicht sofort als Fälschung erkennbar sein soll

  28. Lieber Roland Tichy, lieber Hans-Georg Maaßen,
    Habe einen wichtigen Vorschlag: Die Preise für die Gewinner sollten Sie an die ausgewählten Qualitätsjournalisten selbst auszahlen. Das wäre ein Angebot, das diese nicht ausschlagen können!
    Es können auch Sachleistungen sein. Zum Beispiel eine Armbinde von Manuel Neuer. Die CD „Oma ist eine Umweltsau“ vom WDR-Kinderchor. Pfanddosen zum Sammeln. Oder ein Blinddarm.
    Mein Favorit: eine Weiße Kartoffel.

  29. Lieber Herr Tichy, hier werden Sie populistisch. Gut gemeint ist eben nicht immer gut. Mir war v. Schnitzler immer zuwieder, aber weniger wegen seiner kommunistischen Überzeugung als wegen seiner persönlichen Intoleranz. Selbst dafür habe ich Verständnis: Wenn in meiner Verwandschaft jemand an der Lieferung vo Zyclon B an deutsche KZ beteiligt gewesen wäre, vermutlich wäre ich auch militanter Kommunist geworden. Jedenfalls lud er jedermann einmal im Monat in sein Haus in Zeuthen ein, kochte eine Suppe und pflegte einen freien Umgang mit Andersdenkenden, u.a. Robert Havemann. Ja, er argumentierte einseitig in seinen Sendungen, war unversöhnlich, aber meines Wissens hat niemand, ich selbst eingeschlossen, ihm je eine öffentliche Falschaussage nachweisen können. Und ehrlich, ich glaube heutzutage würde ihn die BBC nicht mehr rauswerfen, sondern ihm einen netten Sendeplatz einräumen.

  30. Na, das wird richtig spannend, wenn die Preisträger mit qualifizierter Jury in einer Ausgabe von Tichys Ausblick ermittelt und vorgestellt werden.
    Freu´ mich drauf.

    • Und bei der Zeremonie mit Laudatio (bei der natürlich keiner der Geehrten erscheinen wird) . Am besten mit Henryk M. Broder als Laudator

  31. Friederike Haupt der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung bitte berücksichtigen
    Ich bewundere immer ihre geschmeidig konnotierten Begrifflichkeiten.

  32. Ein weiser Spruch Hans Magnus Enzensbergers lautete mal:

    „Die Berührungsangst vor der Scheiße ist ein Luxus, den sich der Kanalarbeiter nicht leisten kann.“

    Ob er da an den berüchtigsten Kläranlagen-Kanal-Arbeiter der DDR …

    ….. „Karl Eduard von Schn…“ ……

    dachte…?

    AUF JEDEN FALL handelt es sich um einen …

    …äußerst a n r ü c h i g e n PREIS…..

    …der dem PREISTRÄGER so richtig….

    … s t i n k e n wird .

    Mein Favorit….der WDR….??

  33. Bitte ziehen Sie die Preisverleihung groß mit Livestreams, Einspielern und totem Teppich auf. So richtig wie diese Selbstbeweihräucherungspreisverleihungen.

  34. Ich kann nur sagen: wie cool und richtig ist das denn: ein Negativpreis!

    Und dann auch noch benannt nach Sudel-Edel „Karl-Eduard von Schnitzler“??

    Ich, als junger Hamburger Wessi, kann mich noch sehr gut daran erinnern, wenn ich damals Sudel-Ede auf unserer Schwarz-Weiß-Glotze und bei etwas verrauschten Bild gesehen habe, wie er da dann immer sitzend am palavern war. Allerdings war ich da noch jung und auch nicht politisch interessiert weshalb ich dann auch noch nicht gerafft hatte worüber Sudel-Ede eigentlich am palavern war.

    Vielleicht sollte es solch einen ähnlichen „Schlecht-Preis“ auch für unsere „Politelite“ geben ?

    • DDR-Fernsehen hatten wir seinerzeit auch, so leicht verrauscht, „Schwarzer Kanal“ gehörte wie auch „Alltag im Westen“ zu den Lieblingssendungen, damals empfunden als unfreiwillige Satire auf Weltniveau.
      Ein Freund aus damaliger „Ostzone“ konnte meine morbide Vorliebe für die Sendungen so gar nicht verstehen (der hatte ja auch handfest darunter zu leiden, Fluchtversuch, Bauzen mit Folter, Verrat innerhalb der Familie usw., richtig übel), aber nach einiger Zeit im „goldenem Westen“ schwante ihm, daß Schnitzler im Grunde besseren Journalismus gemacht hatte, als der Westfunk bietet.

    • Bei der Politelite fängt der 2-Platz ja mit den CDU-Kandidaten an, den ersten Platz belegen, bis auf eine Ausnahme, die derzeitige Regierung.

  35. Diesen Preis verdient kollektiv die deutsche Qualitätspresse. Desweiteren der ÖRR, sowie der vor die Hunde verkommen DLF. Ich habe mich etwas in die Biografie von Schnitzlers eingelesen und kann deshalb, ehemalige DDR Bürger, die seine Sendung erleben durften, mögen mir verzeihen, Restle und Böhmermann nicht zur Nominierung vorschlagen, da der IQ der beiden wahrscheinlich nicht an den von Schnitzlers heranragt.

  36. Wenn man diesen „Sudel-Preis“ (Karl-Eduard-von-Schnitzler-Preis für Propaganda-Journalismus) dann auch noch wöchentlich vergeben könnte, na dann kämen wir aus den Feierlichkeiten im Rahmen der Preisverleihungen gar nicht mehr raus.
    Alles wäre wie eine einzige rauschende Ballnacht; auf ewig zugedröhnt und bekifft !

  37. „Darf man eigentlich Kollegen kritisieren?“ Ja, natürlich darf man Kollegen kritisieren. Bei den für diesen Preis nominierten handelt es sich aber nicht um Ihre Kollegen. Sie, Herr Tichy, sind ein Journalist. Die sind nur Propagandisten. Die Aussage von Hubertus Knabe „In der DDR wären die Initiatoren eines solchen Preises längst in Haft“ stimmt natürlich, doch genau da bewegen wir uns hin. Stichwort „Deligetimierung“ des Staates.
    Ein Vorschlag für den Preis fällt mir nicht leicht, da ich im ÖRR seit mehr als 2 Jahren keine Nachrichtensendungen oder die anderen Propaganderformate mehr sehe. Das Abo für meine regionale Tageszeitung hab ich schon vor 10 Jahren gekündigt und Spiegel, Stern und Co kommen mir nicht ins Haus. Apropos Spiegel und Relutius, da gibt es doch den Stern und Marc Drewello. Ich lese den Stern nicht, aber den Blauen Boten. Was da seit eingen Jahren mit Bertelsmann und einem kleinen Blogger abgeht, spottet jeder Beschreibung:
    http://blauerbote.com/2017/08/03/gerichtsverfahren-gegen-stern-und-marc-drewello/
    Den werde ich nominieren.

  38. “Ein halbes Dutzend Mal wurde Claas Relotius ausgezeichnet, für frei erfundene Geschichten…“
    Und zwar wurde er “CNN-Reporter Of The Year“ in genau DEM Jahr, in welchem hier zum ‘Unwort des Jahres‘ (auf Deutsch: sprachlicher Treffer des Jahres) das Wort ‘Lügenpresse‘ gekürt wurde.
    :-)))

  39. Diese ganze Preis- und Ordensverleiherei ist ohnehin nur mit einer Portion Zynismus zu ertragen. Mehr Doktorhüte, Orden und Preise als die dicke Frau aus der Uckermark bekam nur der Postkartenmaler aus Braunau verliehen. Und in dieser Reihenfolge sind es auch die Kanzler, die Deutschland am meisten geschadet haben.

  40. Böhmermann ein Journalist? Ist das nicht zu viel der Ehre für diesen, diesen…
    Wenn ich jetzt schreibe, was ich denke…
    Sollte man sich nicht doch besser auf Journalisten beschränken? Mir fällt spontan May-Brit Illner ein, die schließlich im „Roten Schloß“ den DDR-SED-Journalismus studiert hat und damit hier Karriere machen konnte.

    • Andere würdige Kandidaten sind ideologische Funktionäre, die sich nun mal für die Berufsbezeichnung „Journalist“ entschieden haben. „Journalist“ ist keine juristisch geschützte Bezeichnung.

  41. Top-Kandidat:
    Alexander Osang, SPIEGEL, für unkritische Merkel-Verherrlichung
    („meine Kanzlerin“) und peinliche Propaganda.

    Trägt dazu bei, die Rest-Reputation des SPIEGEL zu zerstören.
    Wird deshalb auch SPIEGEL-intern offensichtlich angefeindet.

    NZZ-Chefredakteur Felix Serrao über Osang:

    „Ausserstande, vernünftige, also aus einer professionellen Distanz gestellte Fragen zu formulieren“

    Quelle: Kress, 8.6.22

  42. Da kommen ja Unmengen an „Journalisten“ in Betracht. Die Brut lügt doch nur noch und das auch noch für Kohle. Wenn ich ehrlichen Journalismus haben möchte, der auch so bezeichnet werden muss, lese ich TE. Punkt

  43. Man sollte noch Julian Reichelt ins Boot holen. Zumindest als Laudatio-Redner auf der Preisverleihung. Reichelt hatte immerhin schon vor einem Jahr ein paar mal die Karl-Eduard-von-Schnitzler-Medaille im gleichen Sinne verliehen, auch wenn er diesen Spaß schon etwas länger nicht mehr gemacht hat.

    • Reichelt als Laudator. Eine glänzende Idee. Das Youtube-Video mit der Laudatio würde sehr schnell riesige Zugriffszahlen bekommen.

  44. „Sudel Ede“, so wurde Karl Eduard von Schnitzler von seinen Landsleuten genannt. Unvergessen sein Kommentar zum Massaker der chinesischen Regierung an den tausenden von Studenten am Platz des Himmlischen Friedens in Peking im Jahre 1989. „Sudel Ede“ bezeichnete die Berichterstattung im West Fernsehen darüber als „reine Hollywood Inszenierungen“. Die Aufnahmen seien alle fingiert und nicht echt… Ja, wirklich, in der Tat, es gibt sehr viele Bewerber auf diesen Titel. Ich denke das Rennen um die Auszeichnungen wird hart umkämpft sein…;-) Mir kommen aktuell dutzende in den Sinn…

    • Das mit den „Massaker … an tausenden von Studenten …“ recherchieren Sie bitte nochmal, oder fragen Sie jemanden, der dabei war. Ich habe einen Augenzeugenbericht von einer Studentin, die dabei war und inzwischen Deutsche ist.
      Aber, Chinabashing geht immer, da ist man voll auf Linie. Auf beiden Seiten…

  45. Herr Tichy,

    ein würdiger Preis, eine gute Idee.
    Aber sollte der Preis nicht „Karl-Eduard-von-Schn…“-Preis heißen. Mir wurde von glaubwürdigen Menschen zugetragen, daß dies alles war, was der normale DDR Bürger von der Anmoderation/dem Rest der Sendung mitbekam, bevor er um-/ausschalten konnte.
    Ohne Fernbedienung !

  46. seltsam, auf der Webseite (link) kann man aber nicht finden, wie man die Nominierung aussprechen kann… irgendwie kommt mir das wie ein Witz vor.. keine Adresse wohin man schreiben soll und ob man die Nominierung begründen muss…

    • Einfach nur https://www.schnitzler-preis.de/ anklicken, dann geht diese gelbe Seite auf und dann oben rechts , wo die 3 Striche sind draufklicken dann öffnet sich das ganze und man kann abstimmen . Ein Witz ist das nicht, aber man sollte sich etwas auskennen wenn man im Internet irgdnwo mitmachen will !

    • Runterscrollen und blauen Button „Jetzt Ihren Favoriten vorschlagen“ anklicken.

  47. Ui, das ist bestimmt noch ausbaufähig. Wie wär’s zum Beispiel mit:

    Josef-Stalin-Preis für Demokraten
    Mao-Tsetung-Preis für Wirtschaftslenker
    Pol-Pot-Preis für Menschenfreunde
    Pyrrhus-Preis für Strategen
    Nero-Preis für Stadtentwickler

    Weitere Ideen?

    • Grandios. Der Mao-Preis für Wirtschaftslenker würde sofort an Robert Habeck gehen. Er hat sich um die Neudefinition von „Pleite“ verdient gemacht.
      Der Stalinpreis für Demokraten vielleicht an unseren lieben Herrn Haldenwang, der den Verfassungsschutz zum Altparteienschutz ummodelt.
      Der Pol-Pot-Preis aktuell an Christoph Heusgen, der sich nicht nur Verdienste als Berater Angela Merkels erworben hat, sondern jetzt auch erfolgreich Täter-Opfer-Umkehr beim Hamas-Überfall praktiziert.
      Der Pyrrhus-Sieg für Strategen gebührt natürlich der grossen, unvergleichlichen Angela selbst, die Deutschland in eine famose Beziehung zu russischem Erdgas geführt und wunderbar für das Wachsen unserer Demographie gesorgt hat.
      Der Stadtentwicklerpreis an die hochkompetente Malu Dreyer, die die Ahrtalkatastrophenhilfe so exzellent gemanagt hat.

  48. In meinen Augen sind das keine Journalisten sondern Hass und Hetze verbreitende Systemhuren ! Und einen Favoriten kann ich leider nicht benennen, sie sind alle aus dem gleichen Holz geschnitzt.

  49. Herausragend diese Preisverleihung! Schon beteiligt. Wobei es ungemein schwerfällt bei diese r ungeheuren Vielfalt an Haltungsjournalisten, Faktenverdrehern und Lügnern in den Mainstreammedien!

    • Die FAZ ist viel zu unbedeutend geworden (seit einigen Jahren) um unter den Top_10 bei dieser Preisverleihung zu gelangen. Also richtig Glück gehabt.

  50. Gefängnis oder hohe Geldstrafen für Regierungskritik sind doch schon an der Tagesordnung. Weit weg ist die DDR nicht mehr.
    Und auch das Leben unserer Polit-Bonzen ist ganz schön luxuriös. Dagegen war Wandlitz richtig billig und spießig.

  51. Naja, KEvS war nicht nur der bestgehasste Propagandist, dessen Sendung nicht einmal Systemlinge ernst nahmen. Er war auch sehr wortgewandt, intellektuell, belesen und hatte einst als ernsthafter Journalist angefangen. Nach der Wende stellte er sich gar seinen Kritikern und ließ sich beschimpfen. Er war ekelhaft, hatte aber in seiner Starrsinnigkeit eine gewisse Größe und endete nicht wie viele andere als Wendehals. Ich glaube nicht, dass Bömi und die anderen Heinis ihm im Negativen das Wasser reichen können, intellektuell und argumentatorisch schon gar nicht. Das sind im Vergleich feige Propagandaproleten, die eher in die Nazizeit als in die DDR passen und ihr Fähnlein nur zu bereitwillig in jeden Wind hängen. Bömis Brachial-Humor erinnert eher an die berühmt-berüchtigte verächtliche, höhnische, herabwürdigende und immer mit bösem Humor verbrämte Art von Josef Goebbels.

    • Genau solche Art von äußerst bösartigem-brachialen Sarkasmus bzw. schwarzen Humor benötigt das Land gerade. Die nett-joviale Art der CDU bringt uns offensichtlich kein Stück weiter. Die Grünen haben uns beigebracht, wie man mit harten Mitteln Agitprop betreibt. Davon kann man nur lernen. Ich finde das Stück hier klasse und vergebe ein Like.

  52. Ich hoffe bereits bei den Nominierten wird Raum für Erläuterungen sein, mit welchen Handlungen sie sich ihren Platz im Kreise der Erwählten verdient haben. Wenn konkret beschrieben wird, in welcher Weise Personen weggelassen, übertrieben, verdreht, oder einfach gefälscht haben, wird ihre Preiswürdigkeit meiner Ansicht nach besonders deutlich, anders als wenn nur von ihren allgemeinen AgitProp-Qualitäten gesprochen wird.

  53. Genial! Da werden die moralinsauren Linksausleger not amused sein. Kandidaten sind ja nun ausreichend vorhanden!

  54. Daß es etliche Journalistende gibt die einen solchen heißen Preis verdient haben ist klar, ich würde aber noch einen besonderen „€hren“preis für die „Mutter aller linksGRÜNEN Journos“ und ihrem berühmten „Kaffeekränzchen“ vorschlagen, denn da hat nmM. seit 2005 die AgitProp-Maschine erst so richtig Fahrt aufgenommen.

  55. Passt doch zur Gründung der neuen Honecker 2.0 Partei am Montag. Ich denke ohne Sarkasmus ist dieses Land nicht mehr zu ertragen.

  56. herrliche Idee 🙂 ich habe für Robin Alexander,die klebrige Schnecke im Bundeskanzler-Flieger mit dunkelgrünem Dauerstich gestimmt/vorgeschlagen…
    wer vorgibt,in einer konservativen Zeitung zu schreiben,sollte kein grünes U-Boot sein

    • genialer Vorschlag! Sein Buch über na Sie wissen schon sollte Kritik an deren Grenzenöffnung sein, tatsächlich war es eine Relativierung derer Handeln, den Umständen entsprechend.

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