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Schwarz-Rot verlängert “Mietpreisbremse”

Die Wohn-Politik ist geprägt vom Misstrauen gegenüber Vermietern

05.06.2025

| Lesedauer: 4 Minuten
Die schwarz-rote Koalition hat ein Gesetz zur Verlängerung der “Mietpreisbremse” in den Bundestag eingebracht. Das Instrument zeigt, wie die Verantwortlichen Politik immer häufiger nur noch simulieren – und wie CDU und CSU immer weiter nach links marschieren.

Opposition ist Mist. Die Worte des einstigen SPD-Chefs Franz Müntefering gelten. Allerdings ist Regierung auch nicht immer schön. Wenn du zum Beispiel eine Mietpreisbremse als Quatsch erkannt hast, sie allem widerstrebt, für was du kämpfst und die sie dann doch machst, weil dein Koalitionspartner eine Mietpreisbremse will und dein Chef einen Dienstwagen. Denn dann kommt irgendwann der Moment, in dem du diesen Beschluss im Bundestag verteidigen musst. Öffentlich. Regierung ist Mist.

In solchen Momenten, in denen du wider deine Überzeugung handelst, schickst du als Fraktion nicht die erste Reihe ans Pult. Das würde sie beschädigen. Also schubst die Union Susanne Hierl (CSU) ans Mikrofon. Die Mietpreisbremse sei nur ein erster Schritt, sagt Hierl. Da komme noch mehr. Was denn? Doch bitte nicht ein Arbeitskreis, der irgendeinen anderen Namen erhält, weil jeder mittlerweile weiß, dass Arbeitskreise nur die Simulation von Politik sind. Es wird eine Expertengruppe geben, sagt Hierl. Die werden so lange beraten, bis sie Lösungen für die Probleme gefunden haben. Danke. Reicht. Die Union ist zu Ende erzählt.

Das Thema Wohnungsnot ist indes nicht zu Ende erzählt. Ganz im Gegenteil. Manche Experten sagen, es fehlten in Deutschland 500.000 Wohnungen, andere sagen, es gäbe sogar 800.000 Wohnungen zu wenig. Dass es einen Mangel gibt, beweisen die rasant steigenden Mieten in den Städten – und vor allem die absurden Schlangen, die sich bilden, wenn in einer Stadt wie München eine Wohnung zur Vermietung angeboten wird. Rund 400.000 neue Wohnungen bräuchte Deutschland im Jahr, hat die Ampel festgestellt. Die alte Regierung wollte diese bauen. Doch unter Ministerin Klara Geywitz (SPD) ist der Bau eingebrochen – am Ende hat die Ampel sich schwergetan, auch nur die Hälfte der 400.000 neuen Wohnungen zu packen.

Wie bei so vielen Themen ist es die AfD, die den Elefanten anspricht, der im Raum steht und vor dem die “Parteien der demokratischen Mitte” sich derart fürchten, dass sie ihn nicht beim Namen nennen: Eine Einwanderung von mehreren Millionen Menschen habe dafür gesorgt, dass der Wohnraum knapper wird und in logischer Folge die Mieten steigen, sagt Christopher Grimm. Der Wohnungsbau komme nicht hinterher.

Nun soll es also die Verlängerung der Mietpreisbremse richten, wie Stefanie Hubig (SPD) im Bundestag erklärt. Sie ist die neue Ministerin für Verbraucherschutz. Werden Wohnungen neu vermietet, darf danach Miete nicht mehr als zehn Prozent über der Vergleichsmiete in der jeweiligen Stadt liegen. Das helfe, damit die Mieten langsamer ansteigen, sagt zumindest Ministerin Hubig. Auch sie spricht von “weiteren Vorhaben zum Schutz von Mietern”, auf die sich Union und SPD schon in ihrem Koalitionsvertrag geeinigt hätten. Etwa das Schließen von “Schlupflöchern” und die Umwälzung der Nebenkosten vom Mieter auf den Vermieter.

Die Mietpreisbremse greife ins Leere. Diese Kritik vereint Grüne, Linke und AfD. Die Begründungen sind nur unterschiedlich. Hanna Steinmüller (Grüne) bemängelt, dass die Bremse in der Praxis so gut wie nie gezogen werde. Sie zitiert eine Studie aus München, wonach nur 2,4 Prozent der Mieter darauf zurückgegriffen hätten, die ein Recht dazu hatten. Vielleicht, weil sie sich nicht getraut hätten, vermutet Steinmüller, aus ihrer Sicht aber sei es eher wahrscheinlich, dass die Mieter von der Bremse nichts gewusst hätten. Caren Lay (Linke) ist sich indes sicher, dass sich auf einem harten Mietmarkt kein Mieter mit seinem Vermieter anlegen wolle.

Grimm kritisiert, dass die Regierung die Mietpreisbremse als Rettung verkaufe, die “ist aber nichts anderes als ein politisches Feigenblatt”. Eher noch sei das Instrument ein Teil des Problems. Denn die Bremse schrecke potenzielle Bauherren von einer Investition ab, was wiederum den Mangel verschärfe und die Mieten somit weiter in die Höhe treibe. Für den AfD-Abgeordneten liegt die Lösung der Wohnungsnot in der Einwanderung: “Wir müssen den Druck reduzieren und die Zuwanderung drastisch begrenzen.”

Auf den Zusammenhang zwischen Einwanderung, mehr Nachfrage und zu geringem Angebot gehen die anderen Parteien nicht ein. Doch ein Argument Grimms greift Hierl auf: Sein Argument greife ins Leere, dass die Mietpreisbremse Investoren vor Neubauten abschrecke. Die Bremse gelte ja nur für Bestandswohnungen, nicht für Neubauten. Eine kurze Pause. Das ist die Wirtschaftskompetenz der CSU im Jahr 2025: Wer eine Investition tätigt, die über 50, wenn nicht gar über 100 Jahre die Kosten einspielen und dann Rendite abwerfen soll, dann interessiert ihn nur, dass er am Anfang frei in der Preisgestaltung ist – was danach kommt, sei ihm egal. Setzen lassen. So ist das dieser Tage mit der Union.

Dann kommt Hierl noch auf den entscheidenden Punkt. Eher aus Versehen. Man müsse Linke daran erinnern, dass Verfassungsrechte auch für Vermieter gelten würden. In der Fußball-Talkshow DoPa müsste die CSU-Frau für eine solche Erkenntnis das Phrasenschwein füttern. Doch im Bundestag ist das ein berechtigter Hinweis. Und dass die Linken die Vermieter als Feind behandeln, prägt sowohl die Debatte um die Mietpreisbremse als auch die gesamte deutsche Wohnungsmarkt-Politik. Nur sitzt diese Art von Linken nicht ausschließlich in der Partei, die sich so nennt. Sie sitzen auch in der grünen Fraktion. Beim Koalitionspartner SPD. Und immer mehr auch in CDU-CSU selbst. Etwa wenn Hierl tatsächlich glaubt, verkaufen zu können, dass sich Wohnungsnot auflöst, wenn staatlich eingesetzte Experten lange genug darüber quatschen. Noch schlimmer wäre nur, falls sie das tatsächlich selbst glaubt.

Als ob man mit einem Stück Papier Naturgesetze außer Kraft setzen könne. So beschreibt der AfD-Abgeordnete Grimm die Wohnungsbau-Politik der Vereinten Linke im Bundestag, die von Misstrauen gegenüber den Vermietern geprägt ist. Sieht man sich einen Änderungsantrag der Partei die Linke an, zeigt sich, in welche Richtung der Wohnungsbau in Deutschland gehen soll: Demnach seien zehn Prozent über der üblichen Preislage “noch viel zu viel”. Die Mieten müssten auf die ortsübliche Vergleichsmiete festgelegt werden. Das wäre dann ein Einheitspreis. Also ganz im Sinne der einstigen Einheitspartei.

Ob Hierl den Zusammenhang versteht, der zwischen Investoren Freiräume lassen, Anreize für den Wohnungsbau schaffen, tatsächlichem Wohnungsbau und Miethöhen besteht? Wer weiß. Die Linke Lay versteht den Zusammenhang ganz sicher. Und wenn AfD-Mann Grimm warnt, die Mietpreisbremse halte Private vom Wohnungsbau ab, dann wird die Linke das niemals zugeben – aber die Analyse teilen sie. Nur, dass das Ergebnis halt ganz in ihrem Sinn ist. Sie wollen einen staatlichen Wohnungsbau. Das geht aus ihrem Änderungsantrag hervor, der ein großes, staatliches, mit Schulden finanziertes Investitionsprogramm in den Wohnungsbau vorsieht.

Was passiert? Was macht die Union? Also für den Anfang behandelt der Bundestag die Verlängerung der Mietpreisbremse nun in den Ausschüssen. Dann wird sie vermutlich mit Stimmen von CDU, CSU und SPD beschlossen. Doch was, wenn die Mieten trotzdem steigen? Und sogar die Experten in ihrem Arbeitskreis keinen Zauberspruch finden, mit dem sich die Wohnungsnot – Abrakadabra, Simsalabim, Avada Kedavra – auflösen lässt? Dann muss die CDU-CSU sich entscheiden, ob sie die eine vergebliche Polit-Simulation durch eine andere Simulation ersetzen will, um sich nochmal etwas Zeit zu kaufen. Und ob die Partei Ludwig Erhards an der freien Marktwirtschaft festhalten will. Oder ob sie ihres Koalitionspartners und des Dienstwagens zuliebe in den staatlichen Wohnungsbau einsteigen will. Hand aufs Herz, wer nicht weiß, wie das ausgeht.

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75 Kommentare

  1. Ausdrücke wie „rasant steigenden Mieten in den Städten“ suggeriert immer, dass auf dem Land alles in Ordnung wäre. Das ist falsch. Die Mieten steigen auf dem Land auch sehr stark, was vollkommen logisch ist.
    Übrigens steigen auch die besseren Wohnungen im Preis, wenn es einen Run auf weniger gute Wohnungen gibt.

  2. Linke Koriphäen wie Kühnert, aber auch Wagenknecht, wussten 2010, das Quanitative Easing nichtinflationär sei. Man gebe Gelddrucken einen neuen Namen, nenne es die Wissenschaft, und nur, weil neues Geld vorzugsweise Reichen zuerst durch die Hände rinnt und Investitionsgüter verteuert, wirkt es positiv. 10 Jahre später ist dann alles die Schuld von Spekulanten.

    Denn was Linke wirklich nie verstehen werden, ist a) dass Zinsen sich in Renditen spiegeln und niedrige Renditen die Preise heben, b) den Stellenwert von Anreizen für ökonomisch sinnvolle Ergebnisse und c) die Verknappung als unausweichliche Folge staatlicher Preisregulierung.

    Das gesagt, scheint es genügend Vermieter gegeben zu haben, die allen Ernstes so naiv waren, an ein baldiges Ende der Mietpreisbremse zu glauben. Nein, sondern es werden Wohnämter zur Wohnraumbewirtschaftung direkt Mieter zuteilen.

  3. Alles wäre so einfach:
    Asylflut stoppen, massenhaft abschieben, Wohungsproblem gelöst!
    Da dies aber den erneuten Sieg des Sozialismus in diesem Lande behindern würde wird es nicht passieren.
    Danke Altparteien!

  4. Sozialisten werden nie verstehen, dass der Markt sich selbst regelt. Hohe Rendite zieht Investitionen an. Das bewirkt mehr Angebot. Das bewirkt sinkende Preise.
    Sie werden auch niemals mehr Geld in den Taschen „der Armen“ lassen. Obwohl das ja uch ein Mittel wäre, den Bürger mit dem Geld auszustatten, das es ihm erlaubt, seine Miete zu bezahlen.
    Der Steuertopf würde auch geschont, wenn Beiträge zur Sozialversicherung bis zum letzten Cent des Einkommens gezahlt werden müsste. Und das beträfe „die Reichen“. Aber dann kommt wahrscheinlich überhaupt niemand mehr aus dem Ausland, um in D zu arbeiten. Ein vergleichender Blick nach F wäre da hilfreich.
    D braucht eine Komplettreform von Steuern und Sozialversicherung. Die Betonung liegt auf „und“. Aber da keine Regierung an die Ausgabenseite des Staates ran will, bleibt alles beim Alten.

  5. Die deutsche Regierungspolitik ist seit Jahrzehnten geprägt von Misstrauen gegenüber der Marktwirtschaft. Man traut den Akteuren der Privatwirtschaft nicht zu, ihr Leben selbst durch Verträge in ihrem Sinne zu regeln. Deshalb greift der Staat in alles ein und vernichtet dabei immer mehr Wohlstand.

  6. Mietpreisbremse = Mangel verwalten, Mangel beheben bei der massiven Einwanderung wäre angebracht.

  7. „Die Wohn-Politik ist geprägt vom Misstrauen gegenüber Vermietern“ – Und da ich sozial geprägt bin, wollte und werde ich das natürlich keinem Mietinteressenten zumuten. Entspr. vermiete ich seit Längerem nicht mehr, angefangen beim Diskriminierungsgedöns, das mir quasi untersagt, meinen Mieter auszusuchen, über die enteignenden Mietgesetze bis hin zu den komisch-unsinnigen „Energiepässen“. Diese Land kann mich mal, inzwischen.

  8. Afghanen und Syrer stehen bei mir ganz unten auf der Liste der wünschenswerten Einwanderer.

    • Ich habe eine weitere Liste der Herkunftsländer, von der ich keinen Einwanderer hier haben will. Araber, Afrikaner und Afghanen stehen bei mir da ganz oben.

  9. Nichts, aber auch gar nichts, was die roten (oder grünen) Vögel sich so den ganzen lieben langen Tag ausdenken, funktioniert in der Realität. Egal in welchem Bereich sie ihre planwirtschaftlichen Top-Down-Ideen implementieren, die Quote für fulminantes Scheitern liegt bei 100%, Erfolgschancen liegen bei <0%.
    Hiermit die Liste einiger Eingriffe in das freiheitliche und marktwirtschaftliche Gefüge, innerhalb einer arbeitsteiligen Gesellschaft, welche bereits gescheitert sind und lediglich noch von Spucke, frommen Wünschen, Schulden und Kaugummi zusammengehalten werden, oder welche demnächst aus Mangel an Ressourcen scheitern werden:

    • Geld- und Währungspolitik
    • Wirtschaftspolitik
    • Sozialpolitik
    • Energiepolitik
    • Migrationspolitik
    • Klimapolitik
    • Familienpolitik
    • Sicherheitspolitik
    • Gesundheitspolitik
    • Arbeitsmarktpolitik
    • Wohnpolitik

    Jedes einzelne Scheitern ist mit ungeheuren Kosten verbunden, welche letztendlich nur diejenigen bezahlen können, welche innerhalb einer arbeitsteiligen Gesellschaft, in freiwilligem Austausch mit anderen, einer wertschaffenden Tätigkeit nachgehen. Jeder einzelne Euro, welchen man bei der Wertschöpfung abschöpft und einer anderen Verwendung zuführt, schädigt die verschiedenen Teilnehmer der Marktwirtschaft gleichermassen. Egal ob sie Unternehmer, Produzent, Lieferant oder Konsument sind, in einem Prozess welcher das Geld (den Intermediär zwischen allen Parteien) zwischen den einzelnen Akteuren herauszieht, um es einer anderen Verwendung zuzuführen, schadet allen gleichermassen. Unternehmer und Produzenten müssen für ihre Produkte entweder höhere Preise verlangen, Investitionen zurückstellen die Qualitätstandards bei der Herstellung senken, Prozesse optimieren, ihre Lieferanten oder Arbeitnehmer unter Druck setzen, die Produktion in andere Länder Auslagern, bzw. eine Vielzahl von Massnahmen dieser Art in Betracht ziehen, um als Unternehmen überleben zu können.

    Mietpreisbremsen führen, anders als von der Politik angenommen, nicht zu billigeren Mieten, sondern zu einer Zementierung des Ist-Zustandes, zu weniger Investitionen, zu einem Sanierungsstau und einem Rückgang im Baugewerbe und der Bautätigkeit, sowie zu höheren Preisen bei Neubau und Kernsanierten Häusern. Billigere Mieten können mit verschiedenen Massnahmen erreicht werden, aber eine Mietpreisbremse gehört definitiv nicht dazu. Eine Evaluierung der Mietpreisbremse zeigt, dass sich der Mietanstieg in den von der Mietpreisbremse ausgenommenen Wohnungen (Erstnutzung und Erstvermietung nach grundlegender Sanierung) durch die Mietpreisbremse beschleunigt hat.

    Es gibt ein einfaches Mittel mit all dem Mumpitz aufzuhören, den Druck aus dem System zu nehmen, dies wäre eine solide Währungspolitik, aber damit könnte die Politik für all ihre absurden Umverteilungsorgien keinen Kredite auf zukünftige Generationen mehr aufnehmen und auch nicht mehr den Bürgern über das Mittel der Inflation ihrer Lebensarbeitsleistung und Lebenszeit entziehen.

    Erhard hat es geschafft, ein von zwei Weltkriegen und von Hunger und Elend gezeichnetes Land ohne Zukunftsaussichten, mit genau zwei Massnahmen in eines der wohlhabendsten Länder der Welt zu transformieren, in welchem der Wohlstand für alle kein leeres politisches Versprechen war.

    • Mit der Währungsreform, bzw. der Erschaffung eines verhältnismässig soliden Geldsystems.
    • Mit der Aufhebung ausnahmslos aller staatlichen Preisbindungen.

    Diese zwei Massnahmen haben ausgereicht, damit die marktwirtschaftlichen Kräfte in Deutschland in wenigen Jahren jeden Mangel beseitigt haben und der Wohlstand der breiten Masse in solch unglaublichen Ausmass zugenommen hat, dass man es noch immer als „Wirtschaftswunder“, bzw. als soziale Marktwirtschaft bezeichnet (als ob es eine asoziale Marktwirtschaft geben würde….). Die Politik hat bereits in den Anfängen der Wirtschaftswunderzeit damit begonnen, sich einzelne Teilgebiete der Marktwirtschaft wieder unter den Nagel zu reissen. Trotz der eindringlichen Warnung Erhards, wurde bei den Renten auf ein Umlageverfahren, bzw. einer Belastung zukünftiger Generationen umgestellt. Diese stetige Abwendung, Zerstörung, Unterminierung, Regulierung und Abschaffung von marktwirtschaftlichen Prinzipien, sind der breite, immer steiler werdende Pfad in die Armut. Die Rentenreform von 1957 war der erste Schritt auf dem Pfad in den Untergang.
    Erhard sagte dazu:
    „Die Blindheit und intellektuelle Fahrlässigkeit, mit der wir auf den Versorgungs- und Wohlfahrtsstaat zusteuern, kann nur zu unserem Unheil ausschlagen. Hier liegt ein wahrlich tragischer Irrtum vor, denn man will nicht erkennen, dass wirtschaftlicher Fortschritt und leistungsmäßig fundierter Wohlstand mit einem System umfassender kollektiver Sicherheit auf Dauer gänzlich unvereinbar sind.“

    Heute, 68 Jahre und einige etatistische und viele sozialistische Politiker später, mit einem „Sozialetat“ von 1.25 Billionen insgesamt, bzw. 15’060.- pro Kopf und Jahr, kann man ob der Weisheit Erhards nur staunen und über die Blindheit und intellektuelle Fahrlässigkeit von Generationen von bescheuerten, infantilen und grenzdebilen Politikern und deren Wähler nur den Kopf schütteln.

    • Danke, dass Sie alles in Worte gefasst haben, was mir jedes Mal zu diesem Thema durch den Kopf geht, was aber in Deutschland fast niemand zu verstehen scheint.

    • Unsere Regierungen müssten dringend aufhören zu arbeiten, aufhören, immer neue Regeln zu erlassen. Mit 80 Jahren ist das Maß voll. Geht in Rente. Und verkleinert den Haufen Regeln, die ihr aufgetürmt habt. Denn das tut ein vorsorgender Erblasser.

  10. In meinem Umfeld will keiner mehr freiwerdende Einliegerwohnungen oder Häuser vermieten. Alles wird zu Ferienwohnungen, Monteurwohnungen und Ferienhäusern umgewidmet. Warum? Alle haben Angst vor der staatlicher Gängelung, speziell, daß sie bei Problemen die Mieter schwerlich wieder los werden. Wer es nicht unbedingt nötig hat, tut sich das nämlich nicht an.

    • Die von Ihnen beschriebenen Umwidmungen sind genauso problembehaftet.

    • Für die Einwanderer bezahlt die jeweilige Stadtverwaltung fast jeden Preis.

      • Ja, und die Mietverträge laufen ja auch auf die Gemeinden. Aber vielleicht sind die Gemeinden auch bei den Mieten und den dann anstehenden Renovierungen säumige Zahler?

  11. Was noch fehlt, ist analog zur Schweiz eine Steuer auf de Eigenmietwert, der sich aus der ortsüblichen Vergleichsmiete ergibt und für selbstgenutzten Wohnraum anfällt. Damit hätte die SPD ein Mittel in der Hand, „Alte“ aus ihren zu groß gewordenen Eigentumswohnungen bzw. Eigenheimen zu vertreiben. Das könnte helfen, das „Wohnungsproblem als soziales Problem“ (DDR-Sprech) zu mildern. Mit den Blockflöten von CDU/CSU klappt das bestimmt. Wozu ist Klingbeil Finanzminister.

    • Ja, gut! Absetzbare Kredite. Aber man muss ja als deutscher Finanzminister nicht alles übernehmen. Außerdem haben die „Alten“ ja ihr „Klein Häuschen“ abbezahlt.

    • Das könnte dann zum „heiß Sanieren“ animieren. Irgendwann ist das staatliche Zwangssystem mit seinen Mitteln am Ende.

  12. Unvorstellbar,
    die Regierung setzt den Mietpreisdeckel fort nachdem allseits bekannt ist, dass schon vor 111 Jahren der erste Mietpreisdeckel Deutschlands durch die damalige Reichsregierung beschlossen wurde („Rot-Rot-Grün auf Nazi-Spuren“ – wie 1936! | Wetzlar Kurier)! Das ist ungeheuerlich. Wo sind hier die Schlapphüte von Haldenwang & Co. und die zugehörigen Staatsanwälte welche doch jeden Normalbürger bei den simpelsten Äußerungen vor den Kadi zerren und Verurteilen lassen? Aber ach, dies geschah auch schon damals in der Corona-Zeit als das „Ermächtigungsgesetz“ vom Parlament abgenickt wurde. Es ist doch ein verblüffender Gegensatz zu deren LieblingsparoleNie wieder ist jetzt„, oder?

      • Und die DDR hatte diese „soziale Errungenschaft“ der Nazis kreativ übernommen.(„Es war ja nicht alles schlecht, der 1. Mai ist auch immer noch Feiertag.“) Eine der Gründe, warum der Wohnungsbestand 1989 in einem derart desolaten Zustand war.

  13. Es wäre doch mal interessant, ob die Abgeordneten von rot-schwarz selbst Besitzer von Mietwohnungen sind, und zwar welche in Deutschland und nicht auf Mallorca.

  14. Nichh nur die Wohn-Politik, sondern die gesamte Politik
    ist geprägt vom „Staat- Subvention Sozialismus in den Köpfen“
    insbsondre bei SPD und Grüne.
    Bei den Linken wundert s ja nicht, denn die habn verfassungsfeinlich schon den „demokratischen Sozialismus in ihrem Parteiprogramm.
    mehr Subventionen der Hersteller bringen noch nicht mehr Wohnungsverkäufe und nicht mehr Warenverkäufe.
    Die Käufer müssen subventioniert werden nicht die Produzenten.
    Aber das passt nicht zu:
    Korruption ist die Seele des Systems“ – „Sozialismus“ = „Korruption“

    • Gar niemand muß Subventioniert werden.
      Die Politik darf sich nicht überall einmischen und muß so gemacht werden daß der Markt das regelt. Subventonen ist nur Denen etwas nehmen die es erarbeiten und denen in die Tasche stecken die nichts erarbeiten

      • Jein !!!
        Im Prrinzip haben sie Recht, in einer freien Marktwirtschaft.
        Aber die SED-Merkel Sozialismus-Korruption und die rot-grüne Anachie und Nihilismus haben dieses Land funktionsunfähig gemacht.
        Subventionen, nur zeitweilig, rational eingesetzt, können eine Möglichgkeit sein, das Gleichgewicht wieder herzustellen.
        Das Problem ist allerdings, dass die rot-grüne Sozialismus-Korruption daraus einen Dauerzustand macht.
        Sie sagen Subvention und meinen Alimentation.
        Das kann keinen Erfolg haben, weil Subvenion zu Alimentation wird.

  15. Um wieder vom Namen auf die Partei schließen zu können, habe ich Ich schon vor längerem vorgeschlagen, den Namen CDU zu streichen, denn zutrefffend ist, wenn überhaupt, eigentlich nur noch das U. Deswegen wäre SU (Sozialistische Union) passend. Das böte auch den Vorteil, dass SPD, Linke und Grüne geich mit aufgenommen werden könnten. So könnte für mehr Transparenz gesorgt werden.

    • Das bayerische Pendant hat doch schon das „S“ im Namen. Alles nichts zum Wundern.

  16. Wie staatliche Wohnungspolitik funktioniert, hat ein gewisser Erich Honecker vorgeführt. Böse Zungen aus dem ZK der SED behaupten, dass seine Wohnungspolitik mehr Bauschutt verursacht hat als die Bomber im Zweiten Weltkrieg.

  17. Wir sollten froh sein, dass der Staat nicht mehr in Wohnraum investiert. Den wenn unser Staat eines nicht kann, dann sinnvoll investieren. Sechs setzen. So weit so gut. Mann kann es selber nicht und lässt gängelt dann aber immer mehr diejenigen, die es können und auch machen (wollten). Das ist Sozialismus pur und zeigt alleine nur an dieser Stelle wie katastrophal die Gesellschaftsform Sozialismus oder gar Kommunismus ist. Natürlich nur für die Bürger. Die handverlesenen Parteigänger in der „Volkskammer“ und den 100 schnell geschaffenen und erfundenen Sonderkommissionen und Räten leben in diesem System königlich. Irgendwo muss man ja mit den eigenen „Treuen im Geiste“ hin. Zahlt doch der Bürger, den man dafür knechtet bis zum umfallen oder Bürgerkrieg.

    • Wenn s um Profit geht, dann sind „die“ schon fit. Ich kenne eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft, die bei der Kommune zum Erwerb eines Baugrundstücks passendr Änderungen des Bebauungsplans erreichte, weil man öffentlich verkündete, dringend benötigte SOZIALwohnungen zu bauen. Heute steht dort ein Mehrfamilienhaus plus 2 Doppelhäuser, vermietet zu marktüblichen Mieten, nicht eine einzige Sozialwohnung. Und die begleitende lobhudelnde lokale Presse verliert darüber natürlich kein Wort. Wer den Scheiß noch glaubt, von wegen „Sozial“ und „für die Bürgen“, vor allem die wirtschaftlich schlechter gestellten, der glaubt auch an den „Zitronenfalter“.

  18. Nur, dass die, die schon länger hier wohnen, bereits so wohnen wie die Studenten in den WGs.

  19. „…dass der Wohnraum knapper wird und in logischer Folge die Mieten steigen…“
    Entschuldigung, aber gerade bei Wohnungen kann ich diese „logische“ Preissteigerung nicht ganz nachvollziehen. Zumindest nicht beim sog. Altbestand.
    Denn was macht meine Wohnung, in der ich nun seit knapp 30 Jahren lebe, so teuer, bzw. teurer?
    Es gibt gute Gründe für einen mehr, oder weniger stabilen, aber vor allem hohen Preis. Diamanten und Gold z.B. sind selten und bieten einen gewissen Werterhalt. Und damit wird gehandelt!
    Jeder Akteur kann also theoretisch profitieren. Ist das bei Wohnungen auch so? Nun, ich habe das Wort nicht erfunden, aber mittlerweile darf man wohl hier und da von Wucher sprechen, denn die Mieten kennen komischerweise nur eine Richtung, nämlich den nach oben. Und das, obwohl der Mieter weder an der Wertsteigerung der Immobilie „beteiligt“ ist, noch Eigentum erwirbt, siehe Altbestand. Zumindest hier sehe ich eine Deckelung der Mieten als gerechtfertigt an.

    • Eine Jugendstilvilla gibt es dann für lau? Ist ja ganz alter Bestand, oder wie?

      • Ich wüsste nicht, daß man in Villen kostenlos wohnen darf. Ihr Umkehrschluss vom Altbestand der Miet-Wohnungen hin zur Jugendstilvilla ist daher hoffentlich nur ein Scherz, oder?
        Aber trotzdem nicht ganz ausser Acht zu lassen, denn die Gestehungskosten so einer Villa sind doch bestimmt schon mindestens zweimal abbezahlt…

      • Sie vergessen (übersehen jedenfalls geflissentlich), dass man in so eine Villa – wenn sie nach 100 Jahren noch mehr Wert sein soll alsdas reine Grundstück – auch einiges hineinstecken muss. Und das ist bei der „gewöhnlichen“ Mietwohnung grundsätzlich nicht anders, auch wenn die Beträge geringer sein mögen.
        Auf jeden Fall fallen Reparaturen und Erhaltungsmassnahmen NICHT zur den Preisen vor 100 Jahren an, sondern zu den aktuellen Kosten – und bestimmen so einen höheren Wert als die ursprünglichen Gestehungskosten. Zudem sind wohl die meisten 100-jährigen Wohnungen vom derzeitigen Besitzer keineswegs zu den Gestehungskosten, sondwern zu irgendeinem zwischenzeitlich höheren Maktpreis ERWORBEN worden.

    • @verblichene Rose
      warum steigen die Mieten? Aus dem gleichen Grund, warum auch die Lebensmittelpreise steigen oder die Nebenkosten: Inflation und staatliche Übergriffigkeit. Warten Sie mal, was in einigen Jahren Ihr Geld noch an der Supermarktkasse wert ist. Aber Mieten sollen gleich hoch bleiben?

      • Die Lebensmittelpreise steigen aus ein und dem gleichen Grund. Nur kann man sich hier noch leidlich einschränken. Das Wohnen kann ich allerdings nicht wechseln wie die „Markenbutter“.
        Und wahrscheinlich können auch Sie mir trotzdem keinen Vermieter nennen, der ständig drauf zahlt, weil er zu wenig Kaltmiete generiert, oder?
        Lesen Sie aber gerne mal nach, was man unter Wucher zu verstehen hat. Sie werden sich hoffentlich nicht wundern, daß es dort weniger um den Preis geht.

      • Das Vermieter auch mal in ihr Haus investieren. Immer wieder Reparaturen anstehen. Irgendwelche Modernisierungen anstehen. Neues Dach decken lassen – schon mal von gehört?

      • Ja, ich vor lauter Decken des Daches kaum noch in den Schlaf 😉
        Und ständig die Monteure, die etwas „in Schuss“ bringen wollen.
        Eigentlich müßte ich schon eine Untermiete von denen verlangen.

    • Kaufen Sie doch etwas Eigenes. Steht Ihnen doch frei, Sie können doch selbst entscheiden.
      Jeder Eigentümer will für den Wert / Anlage eine gewisse Verzinsung.
      Habe Bekannte die haben ihren gesamten ehemaligen Wohnungsbestand verkauft und das Geld anderweitig angelegt. Die wollten sich nicht mehr länger rum ärgern. Daran wie viel gebaut wird auch zum Vermieten, sieht man wie „attraktiv“ das alles ist / geworden ist. Denke immeer zurück an die „Neue Heimat“.
      Wenn das Vermieten so attraktiv ist und Mieten überteuert, wieso schaffen dann die Gewerkschaften z.B. keinen Wohnraum zum Vermieten? Besonders jetzt im wirtschaftlichen Niedergang werden doch viele Gewerbeflächen frei, die man umbauen kann

      • Machen Sie mich bitte weder für Mietnomaden, noch für eine völlig verkehrte Politik verantwortlich.
        Die Mieten steigen u.a. wegen der „neuen Bürger“!
        Es ist aber schon unangenehm, wenn man beobachtet, daß sich manche „Marktteilnehmer“ unfair verhalten. Auch Ihnen empfehle ich daher, sich zu erkundigen, was Wucher eigentlich bedeutet!
        Ist aber schon klar, Sie zahlen freiwillig und gerne eine hohe Miete, oder? Und Sie machen Ihrem Vermieter bestimmt auch keinen Ärger, wenn der zwanzig Jahre junge Wasserhahn mal seinen Geist aufgibt.
        Nur eines noch: ich habe nicht genügend „Kleingeld“, um mir eine Wohnung zu kaufen. Ich zahle das per Miete in Raten…
        …und erwerbe damit trotzdem kein Eigentum…!

      • Ich bin kein Mieter und sehe was alles kostet
        Ich vermiete nicht, weil ich von Bekannten weiß wie das ist.
        Da muß man dann z.B. auch das Risiken wie z.B. Mietnomaden mit einrechnen und umlegen.
        Wenn Eine Miete so Teuer ist / überteuert ist müßte es ja eigentlich ein Leichtes sein damit Eigentum zu finanzieren. Geht heutzutage auch ohne Vorraussetzung Eigenkapital
        Bekannte von mir haben z. B. erst Ihr abbezahltes 2 Familienhaus verkauft und sind in Eine Mietwohnung gezogen. Aber nicht weil sie das Geld vom Verkauf brauchten sondern weil das für Sie billiger kam sie sich z.B. nicht mehr um Rernovierungen kümmern und bezahlen müssen Behörden usw.und auch sonst insgesamt angenehmer ist

      • Und was hat das jetzt mit meinem Einwand zu tun?

    • Da wären verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. Viele Mietverträge haben Wertsicherungsklauseln mit Erhöhungen entweder an die allgemeine Preisentwicklung, die immer nur nach oben geht oder auch jährliche prozentuale Steigerungen. Wenn solche Klauseln nicht im Vertrag sind, dann gut für Sie. Mieterhöhungen der Kaltmiete sind für Vermieter im laufenden Mietverhältnis nahezu unmöglich geworden. Also kann eine höhere Miete nur bei Neuvermietungen vorgenommen werden. Die Kaltmiete einer Wohnung richtet sich nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten. Vermieteter Wohnraum ist knapp und daher wegen hoher Nachfrage enorm teuer. Mietpreise in Neubauwohnungen sind so hoch, dass Normalverdiener sich die Mieten im Grunde kaum mehr leisten können. Die Gründe sind hinreichend bekannt, denn die Baukosten steigen wegen verschiedener Umstände immer weiter. Ein erheblicher Teil sind die zahlreichen Umweltbestimmungen. Hinzu kommen die hohen Betriebskosten. Diese steigen immer weiter, weil sich Energie etc. auch immer weiter verteuert. Das gleiche gilt für Erhaltungsmaßnahmen an den Gebäuden. Hier besteht der Trend, Umlagemöglichkeiten für Eigentümer einzuschränken oder abzuschaffen und auch dies macht den Bau von Mietwohnungen weiter unattraktiv oder lässt Priese steigen.

      Fakt ist, dass sich Wohnungsbau für Investoren kaum mehr lohnt. Kostendeckende Mietpreise sind kaum mehr erzielbar und Mietpreisbremsen etc. wirken in diesem Kontext abschreckend. Verkauf als Eigentumswohnungen ist extrem riskant, weil es nicht viele Interessenten gibt, die für eine 80 bis 100 qm Wohnung zwischen 500.000 € und 600.000 € ausgeben wollen und können. Wird eine Wohnung vermietet, sind die Rechte von Mietern denjenigen von Eigentümern fast gleich gestellt. Kündigen lassen sich Mieter nur bei schweren Vertragsverletzungen und auch das nur unter großen Hürden. Wird eine Wohnung völlig verwüstet zurückgelassen, sind Mieter im Regelfall nicht haftbar zu machen, so dass der Eigentümer alle Kosten selbst tragen muss.

      • Ich gehe hier immer vom „Normalfall“ aus. Meine Wohnung könnte man demnach umgehend wieder vermieten.
        Und wenn aber der Vermieter nicht ausgerechnet mit den Mieteinnahmen für eine notwendige Sanierung/Reparatur zahlt, frage ich mich, wer das denn sonst bezahlen soll? Der Mieter, der nicht Eigentümer ist, aber für das „Abwohnen“ bezahlt? Aus welchem Grund wird dann überhaupt eine Miete verlangt? Weil das Leben so teuer ist? Ich habe übrigens extra von dem „Altbestand“ gesprochen, über die heutigen, exorbitanten Baupreise müssen wir uns daher nicht streiten.

      • Es gibt Instandhaltungs- und Modernisierungskosten, die auf die Mieter umgelegt werden können und auch solche, die nicht umgelegt werden können. Der Eigentümer/Vermieter bezahlt im Regelfall die Kosten für die Instandhaltung des Gebäudes und auch dessen Finanzierung aus den Mieteinnahmen. Im „Altbestand“ von dem Sie ausgehen, wird die Finanzierung eher kein Thema mehr sein, wenn nicht umfassende Sanierungen anstehen, die bei älteren Gebäuden dann kommen. Dazu gehören Dächer, Fassaden, Wasserleitungen, evtl. Stromleitungen. All das muss bezahlt werden. Wovon? Von den Mieteinnahmen. Es ist absolut nicht so, dass Mieteinnahmen ein reiner Gewinn (abzüglich Steuern) für Vermieter sind. Wohnungen werden im Regelfall nicht vermietet, weil der Vermieter so sozial ist und der Vermieter gern sein Geld mit Wohnungen verbrennen will, sondern weil ein Gewinn erzielt werden soll.

      • Ist das nicht sogar so, daß das Finanzamt zu geringe Mieteinnahmen anzweifelt und eine Nachschätzung macht?

      • Das ist so, wenn die Mieteinnahmen dem Finanzamt zu niedrig erscheinen, bekommst Du eine Menge Ärger. Man muß alles bis ins Kleinste nachweisen und möglichst mehrfach abgesichert nachweisen. Wer das nicht kann hat ewig Ärger. Es wird Betrug unterstellt.
        Dieser Aufwand ist ärgerlich kostet natürlich Zeit und Geld. Wohl Jedes, das so etwas schon mal mitgemacht hat wird sich überlegen ob es weiter vermietet, Alles verkauft oder zumindest ob es zum bisherigen Preis weiter vermietet.

      • Nochmal: Der „Altbestand“ ist in vielen Fällen längst zu teuren Preisen von neuen Eigentümern erworben und oft genug mit hohen Kosten „aufgepäppelt“ worden.

    • Wenn ein Mieter 30 Jahre lang eine Wohnung bewohnt, dürfte die jetzt zu zahlende Miete unter der möglichen ( Angebot und Nachfrage ) sein. Das Mieter ihren anvertrauten Wohnraum pfleglich behandeln und zumindest keine Wertminderung entstehen lassen, ist recht selten. Ich bin kein Vermieter aber ein Akteur zwischen den Parteien. Viele Mieter sollten sich schämen wie sie die Sache zurückgeben. Vermieten ist nicht witzig. Wenn der Reiz fehlt ( wirtschaftlich ), lässt man es sein.

      • Ich zahle die ortsübliche Miete. Aber nicht, weil es hier so schön ist, sondern weil mein Vermieter sie verlangen darf.
        Daß es weit teurere Mieten gibt habe ich allerdings nicht bestritten.

    • Sie sind mir bisher nicht unangenehm aufgefallen. 😉

  20. In typisch sozialistischer Manier sollen die Mieten so festgelegt werden, dass JEDER sie sich leisten kann. Nur, dass es dann Glückssache ist oder eine Frage der (jahrelangen) Geduld, ob bzw. wann man eine Wohnung bekommt.
    Lustig wird es auch, wenn bisher umlegbare Nebekosten auf den Vermieter überwälzt werden: Die i.d.R. bescheidene Rendite dürfte dann gegen null tendieren. Macht nix: Wir haben die Wohnungen oder Häuser ja zum Spass gekauft und freuen uns, wenn man sie uns noch lässt.

  21. „Die Wohn-Politik ist geprägt vom Misstrauen gegenüber Vermietern“

    Auch so eine inzwischen bestimmende ideologische Anwandlung, die mit der politischen Salonfähigkeitsmachung der Sozis seit Anfang der 70er zur Staatsdoktrin wurde.

    So, wie der Unternehmer als Feind der Arbeitnehmer seit dieser Zeit ebenfalls von den Sozis etabliert wurde.

    Natürlich kann man nicht alle über einen Kamm scheren, leider gibt es auch zu viele schlechte Beispiele auch unter den Vermietern.
    Dies wurde aber maßgeblich durch die Zerstörung des Wohnungsmarktes infolge astronomischer, mit Steuergeld bezahlter Mieten für Asylanten aller Art befördert, ebenso wie die Rsinnlose und kontraproduktive Regeleungswut des Staates bei allem, was auch nur irgendwie mit Bau zu tun hat.

    Ergo:

    der Staat sucht die Übeltäter wieder an der falschen Stelle, nämlich nicht bei sich selbst.

  22. Mietwohnungen haben wollen und dann die hassen, die sie bauen, ist nur eine der Schizophrenien der deutschen Regierungen seit Merkel. Das in einem Land, das vor dem 1. Weltkrieg so viele Nobelpreise hatte wie alle anderen zusammen.

    Nur: Wer solchen Unsinn nicht vertritt, wird nicht gewählt. Denn das Volk will: Viele Wohnungen, und sie sollen vom Himmel fallen. Wer das verspricht, wird gewählt. Als Politiker würde ich es auch versprechen: Ich hätte das Mandat und würde die Wohnungslosigkeit in den Medien bedauern, um mein „gutes Herz“ zu zeigen. Würde ich keine falschen Versprechungen machen, würden sie jemand anders wählen.

  23. Es gibt sehr viele sehr vertrauenswürdige Vermieter. Keine Frage. Aber wenn Herr Thurnes uns bitte mal mitteilen würde, was man machen kann, um die vermutlich kleinere Zahl nicht vertrauenswürger Vermieter daran zu hindern ihren Mietern viel mehr Geld abzuknöpfen als erlaubt ist, könnte man ja vielleicht auf die Mietpreisbremse gerne verzichten. Herr Thurnes hat vielleicht Wohneigentum. Komisch, hier bei Tichy wird immer gewütet, dass die Gesetzgebung der Regierung dazu führt nicht ganz so wohlhabenden Mietern Geld aus der Tasche zu ziehen – sei es mit dem Heizungsgesetz oder anderen Dingen. Wenn dann versucht wird, unlautere Methoden zur überzogenen Moietsteigerung zu behindern, sind Tichy scheinbar die Mieter dann doch nicht mehr so wichtig. Man sollte sioch hier mal enstcheiden, ob man den Mietern helfen möchte zu ihrem Recht zu kommen – oder eben nicht. Aber beides gleichzeitig, je nach Lust und Laune, ist eher peinlich.

    • „…was man machen kann, um die … nicht vertrauenswürge[n] Vermieter daran zu hindern ihren Mietern viel mehr Geld abzuknöpfen als erlaubt ist,“

      Was man machen könnte: Wohnungen bauen, so dass der Markt solche Ausbeutung nicht zulässt! Klar, darauf kann ein normaler Mensch natürlich nicht kommen…

      Etwas weniger polemisch: Hier hat die Politik wieder einmal ein Problem selbst geschaffen, das sie dann nicht lösen kann – und von dem sie profitiert(!), weil sie für das Versprechen, es zu lösen, dann gewählt wird.

    • Naja, Tichy ist nicht der Mietverein 😉
      Offensichtlich gibt es hier aber einige Vermieter, oder Freunde von denen, die eine gewisse „Problematik“ in diesem Geschäft ausklammern.
      Da ist zunächst die Rendite, auf die geschielt wird. Nun, da kann ich nur sagen, daß man sich das Vermieten (wie jedes andere Geschäft auch) leisten können muß. Dem Vernehmen nach „betreiben“ Vermieter aber offensichtlich ein besonders schützenswertes Geschäft. Man möge mir zeigen, bei welcher Branche das eigentlich sonst noch so gesehen wird.
      Aber vielleicht sollte „man“ auch besser beim Thema bleiben und das handelte von unfähigen Politikern, wenn ich denn richtig gelesen habe.
      Aufmüpfige Mieter wie Sie und ich sind da weniger gefragt.

      • Wenn man ein Geschäft betreibt, braucht es Einnahmen! Sie verlassen die Ebene der Sachlichkeit.

      • Sind Sie selbständig?
        Wenn ja, dann wissen Sie doch, was die Vokabel Kontokorrent bedeutet, oder?
        Nicht nur in diesem Sinne sind allerdings Mieter noch die treuesten Kunden.
        Ebene der Sachlichkeit wieder erreicht? 😉

  24. Miete, Mietpreiserhöhung, Mietpreisbremse, blah, blah …
    Warum spricht eigentlich nie jemand an – egal ob im Bundestag oder den Medien – dass wir in Deutschland eine im europäischen Vergleich niedrige Eigentumsquote haben.
    Meiner Ansicht nach müssen bessere Bedingungen für den Immobilienerwerb geschaffen werden . Junge Leute, die früh genug eine eigene Immobilie finanzieren können, fallen auch später nicht so schnell in die Altersarmut .
    Wer aber seine schmale Rente fast komplett in die Miete stecken muss, dem bleibt halt nicht viel zum Leben .

    • Das hat es ja mal gegeb. (Als ich leider noch zu jung war, davon profitieren zu können.) Wenn ich es recht sehe, wollten die Politiker damals das Volk durch Eigentumserwerb „bürgerlicher“ machen. Das hätte vermutlich auch geklappt, aber dann hatten die Sozis keine Lust mehr, ihre Klientel noch weiter zu verbürgerlichen. Ausserdem fehlte das Geld, und so hat man die Eigentumsförderung bis auf ein paar Brosamen eingedampft.
      Stattdessen würden Sozis jetzt gerne jedem Jugendlichen ein „Grund-Erbe“ zukommen lassen, mit dem er sich allenfalls einen flotten Gebrauchtwagen leisten kann – das aber immerhin ohne zusätzliche Eigenleistung.

      • Ich weiß was Sie meinen. Eigenes Haus = Spießer, so sollte laut Sozis die Sichtweise sein .
        Was allerdings besonders progressiv oder revolutionär daran sein sollte, bis ans Ende des Lebens Miete zu zahlen – das habe ich nie begriffen .

  25. Jahrelang wurde auf Privatinvestoren, die z. B. für ihre Altersvorsorge neue Mietwohnungen bauen, eingedroschen. Die Vermieter wurden für die ständige Verteuerung des Wohnens durch den Staat diffamiert. Und nun will halt keiner mehr Vermieter werden. Da ich selbst zwei Mietwohnungen finanziere, weiß ich, wovon ich rede. Beide Objekte und insbes. das, welches schon 2007 fertig gestellt wurde, kann ich noch zu einer recht attraktiven Kaltmiete vermieten, die auch konstant bleibt. Die Warmmiete erhöht sich natürlich dennoch jedes Jahr. Wenn ich nun eines dieser Objekte zu dem Preis, den die Bank dafür annimmt, an einen anderen Kapitalinvestor verkaufen würde, so müsste der die Miete sofort drastisch erhöhen, wenn er auch nur ansatzweise auf seine Kosten kommen will.
    Den sog. Experten, die vermutlich wie üblich gar keine sind, empfehle ich daher, zunächst selbst Mietraum zu schaffen und dann mal so zu schauen, was passiert. Danach wären es wirklich Experten. Sie kämen sicherlich sofort zu dem Ergebnis, dass beim Thema Wohnen der Staat das Problem und keinesfalls die Lösung ist.

    • Richtig ist, daß Sie diese Wohnungen als (zusätzliche?) Altersversorgung betrachten. Falsch ist die Annahme, daß Sie dann schon jetzt Profit damit machen können. Zeigen Sie mir eine Kapitalanlage, die das bietet. Oder erfinden Sie eine solche und ich verspreche Ihnen, daß ich mit Ihnen ehrlich teilen werde 😉

      • Verblichene Rose – Sie investieren 300.000 Euro in eine Wohnung und bekommen monatlich 800 Euro Miete, die sie noch versteuern müssen. Wo ist da der sofortige Profit?
        Dabei müssen Sie hoffen, dass der liebe Mieter Ihre Wohnung nicht unbrauchbar macht.
        Alternativ können Sie Ihr Geld aber auch in Aktien (sofortiger Profit), Staatsanleihen (sofortiger Profit), Tagesgeld (sofortiger Profit) oder jegliche andere Kapitalanlage stecken, die alle einen sofortigen Profit abwerfen.
        Darf ich Ihnen noch meine Bankdaten geben, zwecks Überweisung von 50% Ihres Profites?

  26. 5 Millionen locker einwandern lassen,und sich dann wundern,das Infrastruktur,Wohnungen,Ärzte etc nicht auf die Mehrbelastung ausgerichtet sind….
    DAS ist die CDU 2025….
    Defakto gibt es einen Parteienblock gegen die AFD…und alle ausser der AFD haben schon mehr als genug Mist gebaut

  27. Immer mehr Leute brauchen immer mehr Wohnraum, wer hätte DAS gedacht. Und der Nachschub scharrt schon mit den Füßen. Jedes Jahr kommt weltweit ein DE + AT hinzu, netto. Wo die wohl alle hinwollen? Die ca. 100 Millionen?

  28. Das Hirn von Sozis ist missgebildet, nicht lernfähig und der wenige zur Verfügung stehende Speicherplatz wird mit Ideologie und Realitätsverweigerung gefüllt. Kein Investor wird nur für einen Cent Wohnraum bauen, wenn er dann gesetzlich gegängelt wird, was er zu verdienen oder eher zu verlieren hat. Und es war gerade auch die SPD, die in den letzten 15 Jahren Millionen Bund und Land gehörende Wohnungen an Investoren verkauft haben. Die Investitionskosten und die Verwaltung war nur lästig.

    • So ist es, und deshalb konnte ich auch nur den Kopf schütteln, als gestern große Steuersonderabschreibeungen angekündigt wurden. Die helfen niemandem. Denn wenn mir den jetzigen Bedindungen schon kaum mehr Geld zu verdienen ist, wird es mir mehr Abschreibung nicht anders sein, im Gegenteil hört man, dass Abschreibungen gesteckt werden, um leicht in der Gewinnzone zu bleiben.

  29. Wer einmal den falschen Pfad des „süßen Giftes“ der staatlichen Regulierung eingeht, der tut sich schwer, daraus wieder auszubrechen.
    Darüber hinaus hat die Wohnungsnot mit der Migration zu tun. Millionen Menschen mehr brauchen Wohnungraum.
    Was manche NICHT wissen: die Ämter zahlen bis zu 30% über Ortsmiete. Aber nur für Migranten.

  30. Die Vorstellung dass der „Staat“ mir eine Wohnung stellen muss ist im Deutschen Staatsverständnis tief verwurzelt, egal ob es die CDU oder die SPD ist die zufällig regiert. Eigenverantwortung ist dem Deutschen oft ein Gräuel da dadurch das eigene Scheitern sichtbar werden könnte. Der „Staat“ kümmert sich um Wohnung, Beruf, Bildung, Justiz, Gesundheit, Pflege… Im Gegenzug gehorcht man allen Anweisungen “ von Oben“; siehe Masken, Impfen ….. usw. Wie war das auch noch ? „Ihr werdet nichts mehr besitzen und glücklich sein“. Davon träumen mehr Leute als man für möglich hält, besonders wenn es dabei um den Besitz anderer geht….

  31. Von der Union der Bonner Republik ist nichts mehr übrig.

    Die Union hat sich zur neoSED gewandelt.

    Sie sollte mit der Linkspartei (hieß früher zu DDR-Zeiten „SED“) fusionieren…

    • „Sie sollte mit der Linkspartei (hieß früher zu DDR-Zeiten „SED“) fusionieren…“ Mehr als die zarten Anfänge sind doch bereits gemacht!

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