<
>
Wird geladen...
Reaktion auf Tichys Einblick

Medienpolitiker der SPD stoppen die geplante Abschaltung der Ultrakurzwelle UKW

06.11.2021

| Lesedauer: < 1 Minuten
Wie Tichys Einblick berichtete, war die Abschaltung von UKW bis 2029 ein Thema der laufenden Koalitionsverhandlungen von SPD, Grüne und FDP im Bund. Nach dem TE-Bericht wurden die Pläne gestoppt.

Die Rundfunkbeauftragten der SPD in den Ländern haben die Abschaltung der Ultrakurzwelle UKW gestoppt. Wie Tichys Einblick berichtet hat, war die Abschaltung bis 2029 ein Thema der laufenden Koalitionsverhandlungen von SPD, Grüne und FDP im Bund. Stattdessen sollte auf das digitale System DAB plus umgestellt werden. Medienmacher wie der Schweizer Roger Schawinski halten aber auch DAB plus schon jetzt für eine überalterte Technik.

Ampel will Radiogeräte zwangsverschrotten

Aus für UKW-Radio?

Ampel will Radiogeräte zwangsverschrotten

Medienpolitik ist Ländersache. Sie gehört zu einer von nur vier Kernkompetenzen, in denen die Länder gegenüber dem Bund die Hoheit haben. Entsprechend achten die Länder auf ihre Entscheidungskompetenz. Die Marktdurchdringung von DAB plus ist bis heute nicht gelungen, obwohl der Bundestag sogar eine DAB-Pflicht für Neuwagen beschlossen hat, die mittlerweile in Kraft ist.

Anzeige
Ad
Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

17 Kommentare

  1. Die Medien und Kommunikationswege aller Staaten und Regime und Länder dieser Welt waren schon immer im Augenmerk gewesen ihrer jeweiligen staatlichen Obrigkeit. Damals wie heute. Und genau das ist das ewige Dilemma, das die Politik weltweit bis heute hat, und immer noch nicht hat lösen können: Form versus Inhalt, technischer Fortschritt versus transportierter Information, gelenkte Meinungsmache versus freier Meinungsbildung.

    Aber technischer Fortschritt muss nicht immer gleich per se schlecht sein. Und nur weil Hitler und seine Nazis damals das Fernsehen überhaupt erst eingeführt hatten, Olympiade Berlin 1936, muss Fernsehen deswegen nicht gleich abgeschafft werden. Und auch nicht, nur weil es nach dem Weltkrieg entsprechende Versuche dazu gab. Da hatten die Amis noch das Monopol gehabt auf die Herstellung, die Standards, und den weltweiten Export von TV-Geräten. Und auch reichlich profitiert davon.

    Das US-amerikanische NTSC-System war allerdings anfällig für differentielle Phasenfehler in der Übertragung, mit der Folge entsprechender Farbfehler (grüne Gesichter) auf dem Bildschirm der TV-Empfänger. Aber später, hier in DE, hatte dann Walter Bruch, der schon im Zweiten Weltkrieg in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde für den Prüfstand der V2-Raketen die weltweit erste industrielle Fernsehanlage zur Überwachung der V2-Starts eingerichtet hatte, das PAL-system erfunden, und als Standard etabliert. Woraufhin Frankreich dann das eigene SECAM-System erfunden und etabliert hatte.
    Woraufhin dann die damalige DDR das französische SECAM-System übernommen hatte. Damit aus DDR-politisch korrekten Gründen die Ostzonenbürger in der DDR kein West- bzw. BRD-Fernsehen empfangen konnten.

    Man könnte lachen über diesen Polit-Zirkus, wenn es nicht so traurig wäre. Aber nur gut, dass sowas immer nur vorübergehend funktioniert, denn irgendwann kommt immer die Wende. Traurig nur, dass es immer so weitergeht, dass die Politik immer wieder bestimmen will, wer was sehen und/oder hören darf. Siehe nur das heutige Netzwerkdurchsetzungsgesetz.

  2. Sehr schön, ein toller Erfolg von Tichys Einblick. Und der Beweis, dass das Magazin immer wichtiger wird, weil es die Entscheider lesen.

  3. Die Audio Qualität ist besser, keine Frage. Aber ausgerechnet beim erreichen einer Großstadt kann ich meine Lieblings Sender nicht mehr empfangen. Auf“m Dorf geht das ohne Probleme.

  4. UKW!

    Aus gewissen Gründen, ja, GENAU diesen, haben wir zukünftig überhaupt nicht mehr genügend Fachleute für diesen alten groben Unfug mehr übrig!

  5. DAB ist auch das weniger krisenfeste Radio. Das Signal muss erst von einen Mikroprozessor dekodiert werden bevor man es anhören kann.
    Für den UKW Empfang reichen dagegen einfache, robuste Dioden und Transistoren. Diese halten im Zweifelsfalle auch noch einen leichten EMP stand.
    Notfalls kann man sich auch ein UKW Radio selbst zusammen basteln.
    Wenn hier Politiker schon mal aktiv werden wollen dann sollten sie sich um ein krisenfestes Radio System kümmern. Etwa speziell gegen EMPs gehärtete und zertifizierte Radiogeräte. So etwas muss nicht in jedes Auto eingebaut werden aber es sollte jeder die Möglichkeit haben sich auch ein wirklich in der Krise funktionsfähiges Radio zu kaufen. Natürlich gehört dazu auch eine entsprechend abgesicherte Sendeinfrastruktur.
    Anstatt den (glücklicherweise) gescheiterten Versuchen von einheitlichen Handyladegeräten und austauschbaren Akkus gäbe es hier tatsächlich etwas für die Politik zu tun, denn Katastrophenschutz ist Angelegenheit des Staates, also der Politik.

    • Ich denke da eher an die Möglichkeit, auf digitalem Weg Piratensendern, die politisch heikle Informationen bringen könnten, den Boden zu entziehen. Durch die hochkomplexe DAB(+) Sende- und Empfangstechnik wird es sehr schwierig, einen solchen Sender notfalls zu erstellen. Zudem hat DAB(+) eine relativ geringe Reichweite, was viele verteilte Gleichwellensender erfordert. Das und die Decodierung per stromhungrigem Signalprozessor auf Empfängerseite macht diese Technik in Klimahysteriezeiten sehr fraglich. Die Empfänger laufen ohne Netzgerät nur wenige Stunden auf Batterie oder Akku, werden teilweise sogar etwas warm am Prozessor, was den relativ hohen Stromverbrauch im Gegensatz zu UKW oder gar KW / MW Empfängern kennzeichnet. Letztere können, salopp gesagt, notfalls auch mit einem nassen Bindfaden empfangen werden. Ein Detektorempfänger besteht aus maximal fünf Bauteilen plus Antennendraht. Natürlich kein high-end Empfang, dafür krisenfest und sparsam.

      • Mein DAB im Auto hat einen Empfang – manchmal – benutze aber den normalen UKW-Sender… habe mich schon gewundert. Jetzt habe ich die Erklärung!

  6. Hängt das u.U. vielleicht auch damit zusammen, dass einige SPD-ler in den Vorständen der Medienanstalten sitzen? Man sägt ja nicht auf dem Ast, auf dem man sitzt…

  7. Können die Politiker und Co nicht mal irgendwo ihre klebrigen Finger raus lassen? Haben wir nicht eigentlich eine Marktwirtschaft? Das heißt: Ich mache ein Angebot, also DAB*. Wenn die Verbraucher es wollen, wird es gekauft und der Unternehmer macht den Reibach. Wenn nicht muß er seine Investitionen in den Wind schreiben. Ist nun mal so in der Marktwirtschaft. Ich brauche keine Zwangsbeglückung durch die Politik, der Investor eher.

  8. Dann danke ich mal TE für das Engagement und der SPD für den Erhalt von der UltraKurzWelle!
    🙂

    • Ich auch. Mein kleines Radio würde traurig, dürfte es mir nicht mehr täglich den Tendenzjournalismus des Deutschlandfunks ins Zimmer speihen.
      Ich hatte ja oft gefürchtet, das kleine Kästchen würde vor lauter Hetze, Lügen, Verdrehungen und Schluckaufsprache heißlaufen und explodieren, aber das Gerät scheint mittlerweile so abgehärtet zu sein wie meine Ohren – wir würden UKW vermissen.

  9. Was ist dann neuester Stand der Technik nach DABplus?

      • Weil: Kann besser kontrolliert werden!

  10. Das wäre wieder so eine typisch deutsche Extrawurst gewesen, wie damals bei ISDN. Den uralten Standard durch einen bereits veralteten ersetzen, weil man entweder keine Ahnung hat oder bestimmten Konzernen Geld (oder in diesem Fall dem ÖRR mehr Macht) zuschustern will.

    • Mhh, da erinnere ich mal nachISDN an die Unstellung auf das ach so „tolle“ Digitalen & HD-TV 🙁

      Das war mit Blick auf den sog. öffentlichen/freien HD-Empfang
      doch auch nur Mumpitz und Geldnacherei. Erst mußte man sich neue HD-fähige Zusatzempfänger kaufen soweit die eigentliche Glotze noch nicht auf HD vorbereitet war. Und wenn man jetzt mal bei den öffentlichen/freien Sendern guckt , dann senden grad mal eine handvoll Sender per HD -doch das auch NUR mit p720.

      Dieses HD-Gequarke war und ist doch auch nur Bullshit und hat für den !normalen! TV-Gucker keinen wirklichen Gewinn. Hinzu kommt, dass die Sender nun auch dank der Digitalübertragung zum Beispiel bei Spielfilme mit irgendwelchen dämlichen Einblendungen am nerven sind oder dass das Aufzeichnen eines Spielfilms oder so teilweise auch nur noch nach Laune des Senders eingeschränkt oder gar nicht möglich ist. Ja, teilweise kann man bei einen aufgezeichneten Film noch nicht mal mehr die Werbung per Vorspulen überspringen.
      Viel anderes wird es dann vermutlich auch beim Digital-Radio nicht ablaufen.

    • Terrestrisches Fernsehen war auch so eine gehypte Totgeburt. Hauptsache, es konnten alle Empfänger mit dem entsprechenden Tuner ausgestattet werden und der Kunde zahlte. Der Nutzen bei den meisten weniger als Null, da Empfang entweder über Kabel oder SAT.

Einen Kommentar abschicken