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Mainz, wie es singt und weint

Mainzer Rosenmontagszug 2022 wegen Corona erneut abgesagt

16.12.2021

| Lesedauer: < 1 Minuten
Der Mainzer Carneval-Verein hat den Rosenmontagszug abgesagt. Der war bereits im zu Ende gehenden Jahr ausgefallen. Oberbürgermeister Michael Ebling hofft zum Ausgleich auf "Geistesblitze" der Vereine, um die Saalfastnacht neu zu beleben.

Der Rosenmontagszug 2020 war ein eher trauriger, auf dem Schatten lagen: Die Nachrichten berichteten über die entsetzliche Tat des Amokläufers in Volkmarsen, worauf die Polizei die Sicherheitskontrollen in Mainz im laufenden Zug nochmal verschärfte. Auch belasteten die Debatten über Corona die Laune. Ausgerechnet eine Karnevalssitzung, im nordrhein-westfälischen Heinsberg, galt damals als erstes „Superspreader-Event“. Dass der Zug die nächsten beiden Jahren ausfallen könnte, hatte da aber noch keiner auf dem Schirm.

Nun ist das aber Fakt: Der Mainzer Carneval-Verein (MCV) hat auch fürs kommende Jahr den Zug abgesagt: Angesichts der Pandemie und der bis zu einer Million Zuschauer, die sich das närrische Treiben früher angesehen haben, hatte MCV-Präsident Reinhard Urban erklärt, sei es nicht sinnvoll die Planungen weiter voranzutreiben. Der Zug wäre am 28. Februar durch die Mainzer Neu- und Altstadt gegangen.

Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) versucht es mit einem Trost: „Auch in dieser Kampagne gilt: die Fastnacht wird nicht abgesagt.“ Er hoffe auf „Geistesblitze …, damit wir die Saalfastnacht dann mit neuen Formaten erleben können“. Sprich Büttenreden und Schunkellieder im Internet. Zwar bedauere Ebling die Entscheidung des MCV „zutiefst“, könne sie aber nachvollziehen, und die Stadt trage sie mit.

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18 Kommentare

  1. Mainz bleibt Mainz wie singt und sinkt.
    Von 2001 bis 2010 wohnte ich vom Lande des schönen RLP stammend in Mainz. Aus bis heute anhaltenden und wohl nimmer enden wollenden verkehrstechnischen Anbindungsgründen hat´s mich dann doch nach Frankfurt/M. getrieben. ALs RLPer und 05er Fan und fühle mich Mainz aber immer noch verbunden.
    Als ich sodann vor rund zwei Wochen am vertrauten Mainzer Weihnachtsmarkt vorbei ging (vorbei ging weil ich aus gewissen Gründen keinen Zutritt hatte), vielen mir erstmals auch die offensichtlich dauerhaft verankerten massiven (Merkel-/Terror-)Poller am Eingang zur Fußgängerzone auf. Fassungsloses Kopfschütteln. Mein umschweifender Blick verriet mir – die Leute registrieren sie gar nicht mehr. Normalität.
    Was mir allerdings schon seit über 10 Jahren auffällt ist, dass der Mainzer Rosenmontagszug mit Bezug auf die Anzahl der Zuschauer immer weiter abnimmt. Am Fassnachtsbrunnen stehen gefühlt von Jahr zu Jahr immer weniger Leute und das nicht erst seit dem Rosenmontag 2016 nach der ersten großen Migrantenflut oder 2017 einige Wochen nach dem Terrormorden aud dem Berliner Weihnachtsmarkt.
    Neben der Abnahme der öffentlichen Sicherheit spielt womöglich auch der „demographische Wandel“, die von Jahrzehnt zu Jahrzehnt politisch gewollte und verursachte Transformation Deutschlands, eine Rolle.
    Fest steht, dass die Deutschen einmal ein Volk von feiernden, lebenslustigen, unbekümmerten Menschen waren. Volksfeste, Brauchtumsfeste, Schützenfeste, Ernte-Dank-Feste, Kirmesmärke, von Menschen überquellende Weinfeste in nahezu jedem Ort an Rhein und Mosella. Tausende bekannter Schunkel- und Stimmungslieder waren Teil lokaler, landsmannschaftlicher deutscher Feier- und Festkultur. Trink, Trink Brüderlein Trink, lass doch die Sorgen zuhaus….. Das alles ist heute größtenteils vorbei. Ein- für allemal.
    In den meisten größeren Dörfern in NRW und RLP gibt es heute keine Fassnachtsumzüge mehr. Die Mitgliedszahlen in den tausenden Karnevalsvereinen im Rheinland sinkt rapide. Gleiches gilt für Schützenvereine, Musikvereine, (Kirchen-)Chöre, Wandervereine, usw. Die Anzahl der deutschen (Eck-/Traditions-)Kneipen ist ins bodenlose gesunken und wurde vielfach druch Shishabars ersetzt. Das kulturelle Leben auf dem Land stirbt aus, Deutschland verändert sich – und immer mehr freuen sich drauf.
    Und dann hören und lesen wir neuerdings seit einigen Jahren immer wieder: Die Schülerzahlen in Deutschland steigen stark an. Mmh. Eine zahlenmäßig boomende, dynamische Jugend aber ein dahinsichendes, niedergehendes Kulturleben in den Dörfern und Orten deutscher Landen? Ich gebe zu – die Frage ist rhetorisch. Das was da nun „nachkommt“ wohnt zumeist in den Großstädten und/oder hat andere kulturelle Interessen als die o.g. Shishabars gehören sicher dazu, vielleicht Gebetshäuser, oftmals auch gar keine kulturelle Aktivität.
    Unter Merkel hat sich diese jahrhundertealte umtriebige kulturelle Erbe der Deutschen – das Feiern, die Feste, die Leichtigkeit, das Fröhlichsein, die Lebensfreude, das Zusammenkommen, gemeinsam singen, musizieren, wandern, jahrhundertealtes Brauchtum weitergeben, Traditionen und Feste pflegen – deutlich „gewandelt“, man muss sagen vielfach faktisch aufgelöst. Vermutlich für immer, denn die „gesellschaftliche Transformation“ nimmt so richtig Fahrt erst noch auf.
    Es ist zu vermuten, dass die größten Fastnachts-/Karnevalskampagnen in den Hochburgen wie Mainz, Köln, Düsseldorf, ggf. Bonn, Koblenz & Co. noch einige Jahre gut besucht bleiben wenn auch mit rückläufigen Besucherzahlen und zunehmend verändertem, verhätlnismäßig weniger kostümiertem Publikum mit abweichenden kulturellen Hintergründen und Prioritäten. Meine persönliche, gefühlte Wahrnehmung und Stimmung der Mainzer Fastnacht ist heute nicht mehr die gleiche wie vor 15, 20 Jahren. Hinzu kommt, dass gerade die Mainzer (Sitzungs-)Fassenacht – die schon immer gerne und auch gut politisch war – seit einigen Jahren erschreckend giftig und hetzerich geworden ist. Jegliche Leichtigkeit wurde abgeschafft, feine Nuancen des Schelmischen, des Närrischen wurde begraben. Jeder wahre Narr bei soviel ideologischer Durchtränktheit nur noch eins: Abschalten. Am besten erst gar nicht anschalten.
    Derweil die gut sattuierte, oftmals im Staatsdienst Lohn, Brot und Ideologie erhaltende, Mainzer Klüngel-Prominenz im Saal johlend mit Standing Ovations über soviel politische Hetze aus dem Gröhlen kaum mehr raus kommt.
    Dekadenz kommt vor dem Fall. Den Rest besorgt die kulturell-demographische Transformation des transformationsprogrammatisch Seit an Seit marschierenden grünrotgelb-schwarzbunten öko-staatssozialistischen Machtapparates in Berlin – und in Mainz.
    Denk ich an Deutschland und auch an Meenz in der Nacht….

    • Auch wenn ich Sie ungern enttäuschen mag: Die organisierten Massenbesäufnisse einer enthemmten Plebs haben mich schon immer angewidert. Dass die Plebs sich das jetzt aber freiwillig verbieten lässt, ist insofern bemerkenswert, als das nicht mal Herr Hitler mit seinen Satrapen geschafft hat,

  2. Es geht ja auch nicht an, dass Karnevalisten wahre Bacchanalien feiern, während um sie „die Menschen sterben“. Und außerdem müssen die Straßen für die Leichenkarren freigehalten und den Kliniken die „Alkoholleichen“ erspart werden, die die Intensivkapazitäten über Gebühr belasten.
    Der Mensch in „diesen Zeiten“ schreite – wenn überhaupt – maskiert und ernst einher. Er enthalte sich des Kontaktes mit ihm von früher möglicherweise vertrauten anderen Menschen und lasse sich impfen.
    Die Kirchen sollten zu Weihnachten statt „Christmetten“ „Impfgottesdienste“ anbieten. Entspräche das nicht eher der herrschenden Befindlichkeit? Und wäre gleichzeitig ein Zeichen der Hoffnung in „schweren Zeiten“?

  3. Find ich nicht schlimm. Die Wagen waren ja zuletzt doch eher regierungstreu angepasst, nichtssagend und weichgespült. Kann man in der Form gut drauf verzichten.

  4. Haben die was anderes erwartet? Wer sozialistischen und kommunistischen Wind wählt, der wird linken Sturm ernten und solange die Bürger sich das alles gefallen lassen, weil sie ihren Denkapparat diesen rot-grünen Gesellen überlassen haben, geschieht es ihnen gerade recht und deshalb keinerlei Mitleid mit diesen Figuren, ist mir auch egal, habe es zuhause mehr als schön und viel Platz, da könnte ich rein hypothetisch auch mein eigenes Reich ausrufen und die Außengrenzen vergessen, wobei die vielen Maltretierten in ihren neuen Wohngettos an ihre Grenzen stoßen und wenn sie dagegen nichts unternehmen sind sie selbst schuld und wer seine gesunden Kinder opfert ist ein Idiot, mehr kann man ihnen nicht mehr attestieren.

  5. Komisch, aber jeden Tag zur Arbeit gehen und buckeln, das dürfen die Leute noch.
    Wer jetzt immer noch nicht verstanden hat was die Stunde geschlagen, was die Oberen hier mit ihren Untertanen veranstalten, dem ist auch nicht mehr zu helfen.

    • Sehr viele können oder wollen die ins Auge springenden Widersprüche nicht sehen. Die meisten lassen sich willig jeden Tag ein wenig mehr in eine Diktatur hineinführen, und wenn diese dann etabliert ist, werden sie auch dieses „neue Normal“ akzeptieren.
      Die Konditionierung auf breiter Fläche, zu der auch die Jagd auf Sündenböcke (diesmal sind es die Ungespritzten) gehört, trägt Früchte.
      Demnächst in diesem Theater: die Hungergames sowie die Hasswochen.

  6. Karneval diente mal dazu der Obrigkeit die Meinung zu sagen…

  7. Die Zerstörung der deutschen Kultur geht schnell voran. Auch den Fasching lässt sich dieses komische Volk noch abgewöhnen. Aber halt! Saalfeste… da lässt sich 2G trefflich durchsetzen und die Geimpften dürfen unter sich bleiben. Na bravo!

  8. Auch wenn ich kein Karnevalsfan bin, eine Riesen Schweinerei! Denn zu dem Zeitpunkt der Verkündung waren die Themenwagen schon vollendet. Die müssen ja aktuell sein. Ebenso erging es den Ständen der Weihnachtsmärkte…. keine Planungssicherheit! Der Gesamtschaden inkl. Kollateralschaden ist noch nicht im Ansatz zu erkennen.

  9. Nicht traurig sein liebe Narren, der Maskenball findet trotzdem statt, versprochen!

  10. Ich bin zwar kein großer Karnevalsfan, aber, dass die Zerstörung unseres Brauchtums unter aktiver Beteiligung der „Leidtragenden“ weiter voran schreitet, verdient ein dreifaches Helau! Man könnte ja alternativ auch in dieser Session den Rat der Kölner OB befolgen und „einfach mal ein Buch über Karneval lesen“.

    • So ist es, Helau! Stundenlang wurden bisher die Ümzuge in Mainz und Köln von den ÖRR übertragen, wie werden die es überbrücken, die Armen?
      Den vielen Fans des Karneval im Land wird sicherlich etwas einfallen, wie man auch ohne Vereine mit „Prinzenpaar“ und „Sitzungen“ fröhlich sein, singen und lachen kann.
      Die Gastronomie hat die Wahl, ob und wie sie davon profitieren kann.

      • Wie die das überbrücken werden? Mit Bundespressekonferenzen von Wieler und Lauterbach zur dramatischen Omikronlage !

    • Ich bin ebenfalls kein Karnevalsfan, aber für die, die ihn lieben und sich darauf gefreut haben tut es mir sehr leid.

  11. Zwar bedauere Ebling die Entscheidung des MCV „zutiefst“, könne sie aber nachvollziehen, und die Stadt trage sie mit.
    eh rischterscher Fassenachter vun Meenz hätt do gesaad-
    de Zuch absaan? do mach isch nitt mitt- ich bin doch keh Narr !

  12. Dafür haben sie Biontech und damit sprudelnde Steuereinnahmen für die Stadt. Ist doch auch etwas!

    • Aber der Lauterbach Karl hat doch gesagt, mit Impfstoffen würde man kaum Geld verdienen. – Und der würde doch niemals lügen.

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