Man stelle sich vor, 1975, 30 Jahre nach Ende der Nazi-Barbarei erscheint in einer bundesdeutschen Tageszeitung eine Anzeige zum Gedenken an einen im Dienst im Dritten Reich erschossenen SS-Unteroffizier – unterschrieben von alten und neuen Kameraden. Grund für seinen Tod, nehmen wir mal an, waren die Schüsse flüchtender amerikanischer Kriegsgefangener. Der Unteroffizier, nennen wir ihn Hagen Schmidt, war in dieser Nacht Leiter eines Wachkommandos des Kriegsgefangenenlagers. Gezielt wurde gleich von Mehreren auf die Flüchtigen geschossen. Natürlich wurde auch getroffen. Einem der Flüchtlinge war es gelungen, eine Handfeuerwaffe im Lager zu verstecken und bei der Flucht mit sich zu führen. Er schoss in Richtung des Wachturms, von dem aus die tödlichen Schüsse auf die Gruppe der Fliehenden abgegeben wurden. SS-Mann Hagen wurde tödlich getroffen, ein anderer der Totenkopfmänner schwer verletzt. Zu Recht hätte es angesichts dieser Anzeige einen bundesweiten Aufschrei gegeben. Landauf, landab Empörung, Appelle und Manifeste von Politik, Opferverbänden, Kirchen, Kultur und ganz besonders der Medien.
Heute, 30 Jahre nach dem Ende der SED-Diktatur, stört es offenbar kaum jemanden, wenn die sich heute „Die Linke“ nennende SED einen ihrer Todesschützen an der innerdeutschen Grenze und der Berliner Mauer mit einer Gedenkanzeige in der linksradikalen Zeitung „Junge Welt“ ehrt. Anlass war der 80. Geburtstag, den der Mauerschütze Peter Göring am 28.12.2020 begangen hätte. Unterzeichner sind Organisationen der Linkspartei, wie die „LAG Deutsch-Russische Freundschaft Sachsen“, die „IG Frieden-Gerechtigkeit-Solidarität/Die Linke Chemnitz“ und andere.
Doch zum Geschehen: An einem Tag im Frühjahr 1962 versucht der 14jährige Ostberliner Schüler Wilfried Tews nach einem Sprung in die Spree an der Spandauer Sandkrugbrücke das rettende westliche Ufer im Bezirk Tiergarten schwimmend zu erreichen. Acht Angehörige der Grenztruppen der DDR eröffnen das Feuer. Unter ihnen auch der Unteroffizier Peter Göring, der, so die Akten des Staatssicherheitsdienstes, sogar zwei mal gegen die Anweisung seines Vorgesetzten seinen Standort wechselte, um seine Schussposition zu verbessern. Zwei lange Feuerstöße feuerte er noch dann auf das Kind, als dieses bereits auf Westberliner Seite aus dem Kanal gezogen worden war. Insgesamt 14 Einschüsse fanden sich im Körper des schwerverletzten Jungen – darunter im Hals, an der Schulter, im Becken, in den Oberschenkeln und den Armen. Nachdem Tews Westberliner Gewässer erreicht hatte und das Ost-Feuer anhielt, befahl der Westberliner Polizeioffizier, wie in den Anweisungen für diese Fälle vorgesehen, das Feuer zum Schutz des Flüchtlings auf die Gegenseite zu eröffnen. Der Hauptschütze Peter Göring wurde dabei tödlich getroffen, einer seiner Genossen schwer verletzt. Wilfred Tews konnte gerettet werden, musste aber als Vollinvalide und Pflegefall sein Dasein fristen.
Die Vorgänge sind durchaus vergleichbar. Die gefangenen Offiziere der US-Armee befanden sich ebenso wie der jugendliche DDR-Flüchtling in den Fängen einer totalitären Diktatur, deren Gemeinsamkeit in der Missachtung grundlegender Menschenrechte und der brutalen Verfolgung aller Andersdenkenden bis hin zum Mord bestand. Jede Form von Gegenwehr ist als Notwehr zu betrachten. Die Wächter an der Grenze wie die am Lager-Zaun waren abgestellt, um Fluchten zu verhindern und Flüchtlinge gegebenenfalls zu töten. Im Fall des Grenzers Peter Göring kam noch hinzu, dass gezielt Westberliner Gebiet unter Beschuss genommen wurde. Hier geschah der Schusswaffengebrauch durch die Westberliner Polizei nicht nur zum Schutze eines Deutschen, der von Deutschland nach Deutschland flüchten wollte und für die versuchte Wahrnehmung des Menschenrechts auf Freizügigkeit beschossen wurde, sondern auch zur Verteidigung Westberliner Territoriums.
In plastischer Weise lässt sich hier die von der Linken heute vehement bestrittene „Hufeisen-Theorie“ beweisen, dass die generelle Missachtung elementarer Grund- und Menschenrechte eines der klassischen Merkmale roter und brauner Ideologien ist. Niemand charakterisierte dies treffender als der amerikanische Historiker und Publizist Melvin J. Lasky, im Nachkriegs-Deutschland als langjähriger Herausgeber der politischen Zeitschrift Der Monat bekannt, in der er aus Anlass des Streits über den unterschiedlichen Charakter des Nationalsozialismus und linker Diktaturen feststellte: „Man mag es theoretisch drehen und wenden wie man will. Aus Sicht der Opfer, und nur diese kann der Maßstab sein, überwiegen immer die Gemeinsamkeiten.“
Eine Lehre, die im heutigen wiedervereinigten Deutschland vergessen zu sein scheint. Da gehört die Linkspartei längst zum Bund der Demokraten gegen Rechts, gilt es als fast unanständig, auf ihre Vergangenheit und damit ihre Verbrechen hinzuweisen, werden Menschen, die daran erinnern, ausgegrenzt – bis hin zur beruflichen Vernichtung. Ein besonders exemplarisches Beispiel ist die Entlassung des Leiters der Gedenkstätte in der ehemaligen U-Haftanstalt des MfS in Berlin-Hohenschönhausen, Dr. Hubertus Knabe. Zu Fall gebracht wurde der über Jahre bekämpfte Historiker durch eine schmierige Intrige, die im Hause des – welch Hohn – für die Gedenkstätte zuständigen SED-Senators Lederer ausgeheckt wurde; unter wohlwollender Unterstützung der CDU-Staatsministerin für Kultur, Monika Grütters.
Nur am Rande sei bemerkt, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel bezüglich der DDR das Wort „Unrechtsstaat“ noch nie über die Lippen gekommen ist. Mehr noch, auf einem Deutschlandtag der Jungen Union, auf dem ein deutschlandpolitisches Papier verabschiedet wurde, griff sie spontan in die Debatte ein und forderte unmittelbar vor Beschlussfassung, den Begriff Unrechtsstaat zu streichen. Als Begründung führte sie u. a. an: Ich hatte eine glückliche Kindheit in der DDR. Nur dem vehementen Widerspruch des Landesvorsitzenden der JU NRW war es zu verdanken, dass Merkel nicht durchdrang. Die Stadt Berlin wirbt mittlerweile mit dem Slogan der SED-Kampagne „Vom Ich zum Wir“ zur Enteignung der verbliebenen freien Bauernschaft zu Beginn der 60er Jahre. Die Beispiele ließen sich fortsetzen. Wetten, dass sich niemand findet, der die Bonzen der Linkspartei von Gysi & Co zur Distanzierung von der geschichtsvergessenen und zynischen Anzeige auffordert. Nicht weil es sinnlos wäre, sondern weil es offenbar niemanden mehr interessiert. Übrigens – bis heute ist in dem kleinen Städtchen Straußberg bei Berlin eine Straße nach dem Mauerschützen Peter Göring benannt.
Eine glückliche Kindheit in der DDR als privilegiertes Kind privilegierter Eltern. Während ihre Eltern aus dem Westen übergesiedelt sind, ist meine Mutter aus der DDR geflüchtet. Ihre Kindheit war halt nicht so glücklich. Diktaturen quälen und erschießen ihre Gegner und wer aus ihren Fängen flüchten will, wird erschossen. Das gilt für Sozialisten und für Nationalsozialisten.
Ein reichlich undifferenzierter Artikel, wie ich finde. Denn der „normale“ Grenzsoldat war in der DDR ein gewöhnlicher Wehrdienstleistender, der seine 18 Monate Pflichtwehrdienst ableistete und weder hinsichtlich des Dienstortes, der Dienstzeit oder der Waffengattung irgendeine Wahl hatte. Ganz im Gegenteil: Er hatte zu gehorchen. Wehrdienstverweigerer wurden empfindlich bestraft und auch im späteren Leben unsäglich drangsaliert. Verweigerer des Dienstes an der Waffe kamen zu den berüchtigten „Spatentruppen“ und waren während ihrer Dienstzeit die ärmsten Schweine unter Gottes Himmel, auch sie wurden nach dieser Zeit gegängelt ohne Ende. Einmal beim Militär hatte man jedoch ohne wenn und aber jedweden Befehl auszuführen, ansonsten drohte das gefürchtete Militärzuchthaus in Schwedt. Sie können getrost davon ausgehen, dass die meisten Grenzer nicht freiwillig auf Grenzverletzer schossen und dies nur taten, weil es Ihnen so befohlen war und um sich selbst nicht in Schwedt wiederzufinden. Denn dieser Knast stand in dem Ruf, noch weitaus schlimmer als das berüchtigte „Gelbe Elend“ in Bautzen zu sein. Und aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen: Sie fühlten sich oft genug bei Dienstantritt alles andere als wohl. Immer war da die klamme Sorge „Hoffentlich passiert es nicht bei mir!“ im Hinterkopf. Daher alle Grenzer pauschal als „Mauermörder“ zu verunglipfen halte ich für unredlich. Am Ende waren die in der Masse auch Opfer der mörderischen SED-Politik. Die eigentlichen Mauermörder saßen in den Chefetagen der staatlichen Stellen und der SED. Jener SED, die heute „Die Linke“ heißt und gesellschaftlich weitgehend akzeptiert ihre mörderische Politik auf dem Buckel der damaligen Grenzsoldaten ungestraft feiern darf. Das ist die eigentliche Schweinerei!
Ich habe mal gehört, dass es auch im Krieg vorkommt, dass Soldaten „unabsichtlich“ daneben schießen. Oder dass zur Nazizeit, ein Soldat im Dachboden jemanden „übersehen“ hat.
Diejenigen, die moralisch schwierigen Zeiten sich für das Morden entscheiden werden zu recht bis an ihr Lebensende gejagt. Das gilt für alle Demokratie und Menschenfeinde, wie sie auch heißen NSDAP, SS, Gestapo, Stasi, Bpol ,VS.
So kann sich nur jemand äußern, der das alles selbst nie erleben musste. Bei einem solchen „Versehen“ wäre dem Betroffenen unweigerlich Vorsatz unterstellt worden. Die Folgen wären die gleichen gewesen. Sie haben dieses mörderische System mit einiger Sicherheit nicht von innen erlebt – ansonsten wüssten Sie das.
Es läuft immer auf den klassischen Befehlsnotstand hinaus, oder? Widerstand ist zwecklos! Jeder hat die Möglichkeit sich anders zu entscheiden und viele sind dafür ins Gefängnis gegangen oder abgehauen.
Ach herrje, da ist aber jemand ganz besonders schlau! Hätten Sie denn .. für eine Befehlsverweigerung .. gehabt? Vermutlich nicht, möglicherweise haben Sie nicht mal gedient. Ich denke schon, dass man das ganze Thema mal differenzierter betrachten muss. Sicherlich gab es unter den Grenzern auch schießwütige Spinner. Die gab und gibt es aber in jeder Armee der Welt, und die wird es auch immer geben. Wenn so einer jemanden ohne Not verletzte oder erschoß gehört er ohne wenn und aber hinter Gitter, keine Frage. Auch sollte man wissen, dass es zwischen den Grenzern in den frühen 1960ern und denen schon zehn Jahre später einen entscheidenden Unterschied gab: In ersterem Falle handelte es sich praktisch ausschließlich um Freiwillige, die durch ihre Freiwilligkeit in Kenntnis eines Schießbefehls schon die billigende Inkaufnahme dieser Bedingungen bestätigten. Auch hier ist in der Regel von einer Straftat auszugehen, wenn so jemand mit der Waffe gegen einen Flüchtenden vorging. Auch diese Leute sind in meinen Augen Straftäter. Und dann gibt es noch den dritten Fall: Jene Fälle, in denen Flüchtende selbst bewaffnet ihre Waffe gegen die Grenzer richteten. Das ist dann eine klassische Notwehrsituation, die mit Mord nullkommanix tun hat. Würden Sie sich von jemandem freiwillig erschießen lassen, nur damit er in den „Goldenen Westen“ kann? Ich sicherlich nicht – soweit wäre meine Nächstenliebe nun auch wieder nicht gegangen. Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen, von Herbst ´87 bis Frühjahr ´89 an der Ostseeküste die Grenze bewachen zu müssen. Wir wurden dorthin gezogen und konnten uns das auch nicht aussuchen. Glück hatten meine Kameraden und ich insofern, dass dort nach dem Honeckerbesuch in der Bundesrepublik im gleichen Jahr gerade der Schießbefehl gerade aufgehoben worden war. Bei einem Fluchtversuch war schlimmstenfalls ein Warnschuß in die Luft erlaubt, ansonsten hatte der Gebrauch der Schusswaffe zu unterbleiben. Eine Ausnahme bildete lediglich ein befaffneter Angriff auf die Grenzposten, dann waren gezielte Schüsse erlaubt. Aber auch nur, um den Angreifer kampfunfähig zu machen – also kein tödlicher Schusswaffeneinsatz. Gottseidank kamen wir nie in die Verlegenheit! Wäre in so einem Fall ein Flüchtiger zu Tode gekommen, wäre das selbst zu DDR-Zeiten schon eine Straftat gewesen. Und all das sollte man vielleicht besser bedenken, bevor man pauschale Verurteilungen in die Welt setzt!
Sie sind immer noch da, die nicht zur Verantwortung gezogenen Schergen der DDR. Die Unbelehrbaren, wie eine neu deutsche Kanzlerin in ihrer Neujahrsansprache fest stellte. Damit aber völlig Andere meinte. Sie sind auch Dank Merkel und Konsorten, nicht nur noch da, sondern durch den ihnen vorerst von der SPD erwiesenen unsinnigen Kniefall, nicht nur auf dem Weg wieder Macht zu übernehmen. Verachtend und beleidigend für alle, die in der DDR Widerstand geleistet oder auch nur sich nach Demokratie sehnten. Die vielen Opfer und persönlichen Benachteiligungen der roten Willkür Herrschaft im Osten noch längst nicht vergessen. Selbstverständlich sind die ehemaligen Wächter und Befürworter einer sozialistischen Schreckensdiktatur heute alles echte Demokraten. Ganz im Gegensatz zu den besonders im Osten starken faschistischen Überbleibseln aus der DDR, die heute schon aus reiner Verzweiflung Mitglieder oder Wähler der AfD wurden. Die CDU konnte im Osten ehemals bereits mit der SED gemeinsam am Aufbau und Erhalt der DDR mit wirken. Damals hat man in der DDR doch noch viel mehr Menschen von Demokratie und gesellschaftlicher Mitwirkung fern gehalten, als es heute mit AfD und Wählern geschieht. Warum soll Merkel da heute anders ticken?
Selbst der Vergleich zu Anfang des Textes hinkt. Schuesse auf fliehende Kriegsgefangene waeren auch von Amerikanern und Briten abgegeben worden, vor allem, wenn die Fliehenden selbst geschossen hätten. Dies entspricht internationalem Kriegsrecht. Schuesse auf fliehende Buerger des eigenen Landes entsprechen keinerlei internationalem Recht.
Diese Republikflüchtlinge sind ja alles N@zis gewesen. Die waren oder sind böse, deshalb darf man als Linker ja auch mit Waffengewalt gegen die vorgehen.
Der deutsche Michel macht nichts. Wie auch nicht gegen diese sogenannte Bundesregierung mit der Staatsratsvorsitzenden. Bzw. wenn er was machen würde, ist er ja N@zi oder Rechtsradikal. Wobei wir wieder am Anfang sind.
Können oder wollen Sie den Text nicht verstehen, es sollte ein Beispiel für die Ungeheuerlichkeit des Artikels der ,,jungen Welt“ sein. Nicht ein Gegenüberstellen zweier Sachverhalte.
Dann soll der Vergleich aber auch passen. Es sieht ganz so aus, als hätten Sie nicht verstanden.
Werter Herr Gafron,
Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Ein Kriegsgefangener unterliegt den Regeln und dem Schutz der Genfer Konventionen. Sobald er flüchtet, gibt er diesen Schutzstatus auf und gilt somit wieder als feindlicher Kombatant und darf mit tödlicher Gewalt bekämpft werden. Ein flüchtender Kriegsgefangener, insbesondere wenn er bewaffnet ist, ist in keiner Weise vergleichbar mit einem 14-jährigen, wehr-und schutzlos in der Spree schwimmenden Republikflüchtling.
Mal abgesehen, dass Krieggefangenenlager von Wehrmachtstruppen bewacht wurden, nicht von der SS.
Sehr einverstanden und siehe meinen eigenen, ähnlich begründeten Kommentar. Ja, offenbar werden in diesem, immer weniger verstandenen Zusammenhang, Argumente bemüht, die vollkommen am Thema vorbeigehen. Es ist eine Schande, wie in Deutschland (ach nein: BRD/DDR) heute dazu gedacht wird.
Wer sollte diesen Skandal entfesseln? Der Schlafmichel etwa? Wohl kaum. Im übrigen werden solche Helden bald gebraucht und man wird sie auch finden.
Tja, die Sieger schreiben die Geschichtsbücher. Und im geistigen innerdeutschen Diskurs hat nun mal die linke Seite gewonnen. Das fängt bei der Aufgabe des Nationalstaates an und hört bei den Mauerschützen nicht auf. So die oberflächliche Analyse.
In Wirklichkeit ist es fast egal, ob die Sozialisten national oder international unterwegs sind. Deutschland mag einfach keine freiheitlichen Gedanken. Und ein freiheitsliebender unbewaffneter 14jähriger stört gedanklich. Er könnte eventuell heutigen Jugendlichen als Inspiration dienen. Quasi das Gegenstück zu Greta Thunberg, wo bei FFF Plakate gezeigt werden mit dem Spruch:“Verbietet uns endlich etwas!“ Wobei ich Greta ihre Überzeugungen abkaufe, aber ihren Hinterleuten nicht.
Noch wichtiger ist es der grossen Parteienpolitik, die Linken aktuell nicht zu verprellen. Sonst müsste man in Bundesländern wie Thüringen ja Gespräche mit der AFD führen. Das wird zwar vermutlich kommen, aber ähnlich wie bei den Grünen frühestens in 12Jahren, wenn sie bewiesen hat, durchzuhalten und ein Machtfaktior zu bleiben. Und anfängliche Problemmitglieder wie Herrn Kalbitz aufs Abstellgleis geschoben hat, so wie die Grünen auch manche schrägen Vögel aus den 80er Jahren verabschiedet haben.
Aus historischen Gründen aber erst, wenn die teilweise verständliche Angst vor überzogenem Patriotismus der neuen europäischen Realität geistig gewichen ist. Und die lautet nun mal Überforderung bei Immigration und Lücken in der Sicherheit. Das kommt aber schrittweise gerade. Brexit, dänische Sozialdemokraten, schwarzgrün in Österreich, neue Entwicklungen in Schweden und Frankreich, tragische aber vorhersagbare Einzelfälle. Überall lernen die Leute gerade auf die harte Tour, dass die innereuropäischen Konflikte Kinkerlitzchen im Vergleich zu den aussereuropäischen sind.
Und daher würde ich diese Traueranzeige nicht zu wichtig nehmen. Die Ewiggestrigen werden in einem Meer neuer Probleme und biologisch bedingt in einer Fülle von Altersgebrechen leise untergehen und nur die Umverteilungsliebhaber zurück lassen. Reicht aber auch schon dicke aus.
Warum sollte es ein Skandal sein? Ein Skandal war die Aussage von Frau Petry (AfD) zum Schutz der Grenzen. Wenn linke so etwas tatsächlich taten und nun ehren ist dies im Sinne der guten aufrechten Demokraten und darf nicht kritisiert werden. Auch deren Aussage 2% der der Bevölkerung, die „Reichen“ zu erschießen (1.600.000 Menschen) oder in Arbeitslager zu stecken ist politisch korrekt. (Satire)
Nein, der Vergleich hinkt: Der Krieg wurde von GB und F an das Deutsche Reich erklärt, und die Teilnahme der USA auf Seiten der Kriegserklärer ist gut dokumentiert und zwar lange bevor dieser Zustand dann völkerrechtlich geklärt war. Die gefangenen Offiziere der US-Armee befanden sich daher nicht wie der jugendliche DDR-Flüchtling „in den Fängen einer totalitären Diktatur, deren Gemeinsamkeit in der Missachtung grundlegender Menschenrechte und der brutalen Verfolgung aller Andersdenkenden bis hin zum Mord bestand“, sondern sie waren schlicht und einfach Kriegsgefangene, genauso wie hunderttausende ihrer deutschen Pendants, von denen unzählige auf der Flucht erschossen, bestialisch zu Tode gequält oder sonstwie elend verreckten. Wäre ihre „Form von Gegenwehr als Notwehr zu betrachten.gewesen“, könnten sie vielleicht sogar heute noch leben oder wären längst rehabilitiert.
Es verwundert sehr, daß selbst hier bei TE solche klaren Zusammenhänge immer mehr eingetrübt werden. Schade!
Wer wagt es das offensichtliche endlich mal auszusprechen, um endlich mal den roten Faden zu erkennen, seit 1933 Leben wir im Sozialismus! Direkt nach dem Krieg hat die DDR die „wahren“ Sozialisten abgeworben (Finde das Dokument gerade nicht, hatte die achse mal Veröffentlicht).
Dann also 40 Jahre Sozialismus in der DDR, Anmerkung: Das Wort Sozialismus durfte nicht verwendet werden, es war die Deutsche DEMOKRATISCHE Republik (Framing).
btw: Ich Glaube nicht, das die Mehrheit 89 wirklich Freiheit und Demokratie wollte, sie hatten nur keine Lust mehr auf die ganz tollen Dinge verzichten, aber eigentlich wünschte sich die Mehrheit einen „Demokratischen Sozialismus“, der gerade vor ihren Augen implodiert ist.
Und in der BRD? Auch hier war der Sozialismus längst nicht ausgerottet, ganz im Gegenteil, es gab so viele Nazis in den Regierungen der Nachkriegszeit, die dann selbstverständlich den sozialistischen Gedanken wieder verfestigt haben. Dann die 68er Bewegung, RAF und die Grünen (Hans-Christian Ströbele verteidigte die RAF), bis 89 hatten die dann Zeit die Intuitionen zu „stürmen“ und nach der Wende kam dann noch die SED (Die Linke) dazu, inkl. Merkel und vielen anderen, Maybrit Illner zb, die noch 86 in die SED Eingetreten ist.
Es fehlen natürlich noch irre viele „Meilensteine“, aber so schließt sich der Kreis und alles was gerade passiert ist völlig plausibel zu erklären.
War Adolf Hitler tatsächlich rechts?
Bei dieser Frage kommen selbst honorierte Historiker an ihre Grenzen, vielleicht auch weil der Abstand noch nicht groß genug ist und die öffentliche Bekanntmachung den Zeitgeist sprengen würde.
Betrachtet man aber objektiv die Fakten, kann man nur zu einem Schluss kommen.
Eine Diktatur die aus einer Deutschen Arbeiterpartei (DAP) entstanden, den NationalSOZIALISMUS ausgerufen, die Demokratie und den Kapitalismus abgelehnt hat, klingt eindeutig nach einer linken Ideologie. Hierbei darf man natürlich auch nicht den Antisemitismus der Linken außer acht lassen, schon früh prägten die Linken Begriffe wie das „Finanzjudentum“, daraus entstand dann „Kauft nicht bei Juden“. Aktuell (2019) wird der Judenhass mit der Kritik an Israel überspielt, man kritisiere „nur“ den Staat, deren Existenz sie im Prinzip ablehnen.
Dr. Joseph Goebbels zu der Frage wo sich die Partei verortet:
„Der Idee der NSDAP entsprechend sind WIR die deutsche Linke. Nichts ist uns verhasster als der rechte Bürgerblock!“
Quelle: „Der Angriff“ vom 06.12.1931
Interessant ist auch, das die Linken Landläufig „Die Roten“ genannt werden, schlicht weil die Linken sich selbst so sehen, nicht umsonst heißt das bekannteste Autonome Zentrum der Linken in Hamburg „Die Rote Flora“, denn schon die Logos der Linken sind seit fast 100 Jahren eindeutig.
Faktencheck:
DAP = Deutsche Arbeiter Partei
Gründung = 5. Januar 1919
Vorsitzender = Anton Drexler (Werkzeugschlosser, Unterstützer der völkischen Bewegung).
Der Erstkontakt mit Adolf Hitler und der DAP fand am 12. September 1919 statt, als Gottfried Feder einen Vortrag hielt mit der Überschrift:
„Wie und mit welchen Mitteln beseitigt man den Kapitalismus?“
Ab den 20. Februar 1920 wurde die Partei in NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei ) unbenannt und der Aufstieg Hitlers nahm seinen Lauf, die Konsequenzen sind bekannt.
Somit lässt sich die Eingangsfrage nur so beantworten.
Der Nationalsozialismus war eine Spielart des linken Sozialismus.
Diese historische Tatsache relativiert nicht das Monströse des nationalsozialistischen, der Nationalsozialismus war eine perverse, menschenverachtende Bewegung.
Und ist es bis heute!
Das ist – wie ich zumindest finde, ein interessanter Kommentar. Danke!
Es gibt kein Hufeisen. Die NationalSOZIALISTEN waren auch Sozialisten.
Nichtsdestoweniger waren die Totenköpfe doch noch eine Nummer krimineller als die DDR-Grenzer: Sie arbeiteten in Vernichtungslagern; die DDR 1.0 hingegen diente noch nicht der Vernichtung ihrer Bevölkerung, das kam erst mit dem Upgrade auf 2.0.
Im Übrigen dienen solche Aktionen wie diese Gedenkanzeige einem Zweck: nämlich dem, auszutesten, wie weit man derzeit schon gehen kann.
Deswegen wurde und wird der Begriff National Sozialisten von der SED auch gemieden wie der Teufel das Weihwasser meidet. Es ist immer nur von Faschisten die Rede und Schreibe. Irgendwo hab ich mal einen Artikel gefunden der beschreibt wie die SED um nationalen Sozialisten beim Aufbau der Partei warb, die Gemeinsamkeiten hervorhob, um den Beitritt zur Partei zu erleichtern.
@Emmanuel Precht, 100% korrekt, siehe meinen etwas läneren Kommentar über ihnen.
@Redaktion, habt ihr vielleicht gerade mal den Link (achse zb) zu dem Dokument, ich hab das irgendwo gespeichert, finde es aber nicht mehr, lieben Dank.
Die SED Partei „Die LINKE“ ist wieder hoffähig geworden. Dank Merkel, die sich in dieser Richtung durch lautes Schweigen bemerkbar macht.
Wie heißt es doch so schön: Wer in der Demokrie einschläft, wacht in der Diktatur auf!“ Und wir schlafen bereits tief und fest!
Ich lass mich überraschen, wo wir uns befinden, wenn wir auffachen?
Auch dieser Artikel kann nur Menschen überraschen, die immer noch nicht begreifen (wollen), wo Merkel steht und was sie, zusammen mit der SED, vorhat. Allerdings gibt es von diesen (im Westen) mehr als genug, von den Anhängern ganz abgesehen. Der Beitrag muesste mehr als alarmieren, tut er aber nicht, was die weitere Entwicklung dieses Landes und der Gesellschaft betrifft. Sic transit…
Haben Sie. lieber Autor, wirklich mit einem Skandal gerechnet? Die Wahlentscheidung in Thüringen, hätten Sie deuten müssen. Die kleine DDR, wie Thüringen intern bezeichnet wird, weil sich dort sehr viele Alt-SEDler und DDR-Ewiggestrige versammelt haben, hat doch gezeigt, wie sehr Merkel der Sozialismus, das Linke noch immer am Herzen liegt. Die Aufnahme der Nachfolge-SED in die Unvereinbarkeitserklärung der CDU/CSU, war nur ein formeller Akt, ohne irgend eine Bedeutung. Das zeigt sich jeden Tag, besonders in Berlin und Hamburg. Wenn Sie dann noch die Äußerungen der Pau als „Sättigungsbeilage“ mit einpreisen, versteht sich das Schweigen von selbst.
Ja nun, in der DDR war es doch auch kein Skandal, wenn die SED Mauerschützen ehrte. Also worüber wundert man sich?