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Blitzmails aus Delphi

Landtagswahlen: Warum im Osten nicht mehr der Westen gewählt wird

01.09.2019

| Lesedauer: 3 Minuten
In Brandenburg und Sachsen werden SPD und CDU vom Sockel der Volksparteien gestoßen - soviel scheint sicher. Es ist die Quittung dafür, dass Friday for Future im Westen ihnen wichtiger sind als die Wähler vor Ort.

Mit Spannung wird der Ausgang der Wahlen in Brandenburg und in Sachsen erwartet, Prognosen werden derweil wie Blitzmails aus Delphi gehandelt. Alle Umfrageergebnisse sind jedoch in dreifacher Weise fragwürdig.

Erstens existiert eine ohnehin schon große Fehlertoleranz, so dass bei einem Spielraum von +/- 1,5 % die Abweichung statistisch im Extremfall bei 3 % liegen kann.

Zweitens findet man im Osten eine weitaus geringere Parteienbindung als im Westen. Wähler lassen sich im Osten stärker von Interessen, als von Gewohnheit und Tradition leiten. So gesehen sind sie die „demokratischeren“ Wähler, weil sie stärker von den Verhandlungen der res publica, als von traditioneller Zugehörigkeit ausgehen. Deshalb wirkt sich die Repräsentationslücke, wie der Politikwissenschaftler Werner J. Patzelt das Phänomen benannte, dass die etablierten Parteien immer weniger die Interessen von wachsenden Wählerschichten vertreten, im Osten wesentlich stärker aus. In Ostdeutschland denkt man weniger ideologisch, sondern ergebnisorientiert. Man könnte es auch so formulieren, dass der Bedeutungsverlust der Linken und der SPD im Osten darauf zurückzuführen ist, dass beide Parteien „nicht geliefert“ haben, Politik oft für die Medien, anstatt für ihre Wähler in den Gemeinden und Kommunen in Ostdeutschland machen.

Jüngstes Beispiel ist die durch einen fragwürdigen Gerichtsbeschluss verfügte Schließung des Tagebaus Jänschwalde, die Signalwirkung hat. Weder die Funktionäre der ehemaligen Arbeiterpartei SPD, noch die der CDU traten für die Arbeitnehmer ein, um es sich nicht mit Fridays for future zu verderben. Statt gegen die Schließung zu kämpfen, postet der Spitzenkandidat der CDU, Ingo Senftleben:

„In Jänschwalde werden zwei von sechs Kraftwerksblöcken stillgelegt. Das kostet direkt 600 Arbeitsplätze. Wir müssen gemeinsam mit der Wirtschaft zeigen, dass wir solche Industriearbeitsplätze ersetzen können. Sonst wird die Strukturentwicklung nicht gelingen.“

Das war am 6. Mai 2019, über die aktuelle Schließung des Tagebaus findet man bisher kein Statement von ihm. Sicher ist jetzt schon, dass mit hohlen Phrasen und Schweigen der Machtwechsel in Brandenburg nicht gelingen wird. Gerade in Jänschwalde hätte Ingo Senftleben beweisen können, dass er „Bock auf Brandenburg“ hat, hätte er Flagge zeigen können, zumal Ministerpräsident Dietmar Woidke im Regierungsraumschiff am 26.08. durch den Tagebau flog und nichts von der Brisanz der Situation bemerkte, oder wie Woidkes Staatskanzlei gutgelaunt publizierte: „Bei einem Rundgang in der LEAG-Ausbildungsstätte Kraftwerk Jänschwalde sprechen Woidke und Giffey mit Azubis, Betriebsräten, Vertretern der Industriegewerkschaft BCE sowie Jugendvertretungen des Tagesbaus und des Kraftwerks. Dabei geht es auch um eine zukunftsfähige Aus- und Weiterbildung am Standort unter Berücksichtigung des Strukturwandels. In der Einrichtung werden rund 140 Jugendliche u.a. als Mechatroniker, Elektroniker für Betriebstechnik und Industriemechaniker ausgebildet. In den vergangenen 13 Jahren wurden rund 25 Prozent der Belegschaft des Kraftwerks und des Tagesbaus durch Jungfacharbeiter ersetzt.“ Wenig später verfügte das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg die Schließung des Tagebaus.

Sind Woidke und Senftleben die mediengehypten Fridays for future wichtiger als die hart arbeitenden Kumpels in Jänschwalde? Zumindest bekommt man hier eine konkrete Ahnung von dem, was Patzelt unter Repräsentationslücke versteht.

Drittens gelang es zwar dem Westen, die Deutungshoheit über den Osten zu gewinnen, doch werden diese Deutungen von einem immer kleiner werdenden Anteil von Bürgern überhaupt noch rezipiert. Außerdem gehen die Deutungen des juste milieus oft am Wesen der Sache vorbei und stellen immer wieder den besten Wahlhelfer für die AfD dar.

Welcher Ostdeutsche kann den SPIEGEL noch ernstnehmen, wenn er behauptet, die Ostdeutschen wählen AfD, weil sie sich einsam fühlen? Oder eine Caroline Fetscher, die sich im Tagesspiegel mit dem Versuch, die Psyche der Ostdeutschen zu analysieren, verhebt, sich aber mit solchen Aussagen: „Auf selbstgepflügter Scholle säen sie xenophobe, europafeindliche und antidemokratische Ressentiments…“ nur selbst auf Freuds berühmte Couch legt.

Wenn die WELT meint, sie muss den großen Kenner Ostdeutschlands, Michel Friedman, die Wahl im Osten kommentieren lassen, gibt sich das Unternehmen selbst der Lächerlichkeit preis und ist eigentlich nur noch zu bemitleiden.

Aber gerade weil die Gewissheiten verloren gehen, Unsicherheiten immer stärker, Dekadenzphänomene immer sichtbarer werden, erlebt der aufmerksame Leser eine Journalistenklasse, die gegen die Realität anschreibt und ansendet und die Wahlen in Brandenburg und in Sachsen zum Orakel von Delphi verklärt, anstatt Ursachen und Gründe zu analysieren. Freilich, die Analyse käme nicht ohne schmerzliche Selbstkritik aus, denn zur Wahrheit gehört es, dass die AfD im Osten auch als Antwort auf die teils übergriffigen Erziehungsversuche des Establishments gewählt wird.

Letztlich werden die Wahlen nicht in den Medien, und auch nicht im „Kampf gegen rechts“, sondern in Jänschwalde entschieden – so viel Orakel darf sein.

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48 Kommentare

  1. Zitat:
    „Zweitens findet man im Osten eine weitaus geringere Parteienbindung als im Westen.“

    Nach vier Jahrzehnten Zwangsbindung an die SED ist das doch verständlich, oder?

  2. Der Wahlausgang könnte als Sieg der „Nationalen Front“ gegenüber der Opposition bezeichnet werden.

    Könnte einer der letzten Siege der „Alternativlosen Merkel-Kuscheltruppe“ gewesen sein …

  3. Bei den ganzen Wahlanalysen wird ein Punkt vergessen:
    Viele heutige ältere Menschen habe es gestrichen satt, unter vilen Entbehrungen zuerst die von den einstmals regierenden Rechtssozialisten hinterlassene Trümmerlandschaft weggeräumt zu haben. (Die, die diese Landschaft hinterlassen habe, sind inzwischen zum allergrößten Teil verstorben.) Danach kam die Trümmerlandschaft der nachfolgenden Linkssozialisten im real praktizierten Sozialismus, die sie lange Jahre erdulden und dann ebenfall weggeräumen mussten.
    Um jetzt von selbst ernannten „Antirassisten“ die es sich großteils in unserem Sozialsystem lebenslang auf der Nehmerseite eingerichtet haben, als „hässliche alte weiße Männer“ beschimft zu werden.

    • nanana, nicht soviel konkretes.
      Schämen Sie sich nicht soviel recht zu haben?
      Damit stellen Sie den/die gemeinen Politiker/innen und seine/ihre „komplexe Welt“ in den Schatten.
      Sie sollten die Politiker*innen außerdem nicht mit einfachen Lösungen überfordern um die seit Jahren bekannten Probleme sofort abzustellen.
      Es könnte nämlich zudem dazu führen dass Sie(und bzw. wir Kritiker) recht haben und hatten.

    • @ Muller, ich fürchte die älteren Menschen sind die treuesten CDU / SPD Wähler. Leider!!
      Gruss
      Tom

  4. Bei einer Gemäldeausstellung- Gegenwartskunst – lauschten Zuhöher den Worten einer Dame, die dort eine Führung machte. Im Verlauf ihrer Ausführungen lachte ein Herr in einer der hinteren Reihen amüsiert sehr laut auf. Die Dame fragte pikiert, ob er meine, er könne das Bild besser einschätzen?! Seine (zutreffende ) Antwort war, daß er das Bild gemalt hätte. Eine gute Parallele zum Thema AFD und neue Bundesländer.

    Was ist so im Erklärungs- Angebot?
    – Zu Anfang: Alle, die nicht mainstreamkonform unterwegs sind, sind Besorgte.
    Gemeinhin wird mit einem Besorgten jemand stilisiert, der sich unbegründet Sorgen macht. (Die Millionen Leute, die ihren Sicherheitsgurt im Auto anlegen, klassifiziert man ja nicht als Besorgte). Ein Besorgter ist kein Mitbürger auf Augenhöhe. Man muss ihn an der Hand nehmen und ihm helfen.
    – Die Sachsen haben sie Demokratie nicht richtig verstanden
    – haben die Wende nicht verarbeitet….
    Es wäre zu viel, das alles hier abzuhandeln.

    Sehr viele ältere Leute in den neuen Bundesländern sind Praktiker (und haben viel davon ihren Kindern / Enkeln mitgegeben). Haben schon mal was selber am Auto repariert, am Hausdach, an der Hausinstallation, an was auch immer. War schon deshalb nötig, da man keinen Handwerker bekam. Selbst Fachmann-Arbeiten wurden so weit wie möglich von Nichtfachleuten erledigt: Steckdosen eingipsen, Kabel verlegen, der Elektriker- Kumpel schloss an. Praktiker bewerten Ergebnisse, Realitäten, nicht philosophische Ergüsse. Ist das Dach wieder dicht, läuft das Auto?!

    Nun einfach mal paar Praxis- Fragen für die Beurteilung der AFD und der anderen Parteien
    1. Uniso verkündet: Die AfD die Bösen, alle AFD-Gegner die Guten.
    Derzeitige Ergebnisse/ Fakten: Wer zündet wessen Autos an? Wer zerstört Wahlstände?
    Wirft Steine in Fenster (Opfer z.B. Uta Ogilvie, Hamburg, mal googeln )/ beschmiert Häuser des politischen Gegners? Bedroht Gastwirte, die „an die Falschen“ Säle vermieten? Wer schlägt zusammen und wer wird zusammengeschlagen?
    Wer wendet somit Nazi-Methoden an?
    2. Mainstream: Die Kriminalität geht zurück. Fakt: Die Sicherheit auf den Straßen schwindet (https://www.tichyseinblick.de/meinungen/berlin-2-838-messerattacken-in-einem-jahr/) https://www.welt.de/politik/deutschland/article191584235/BKA-Lagebild-Gewalt-von-Zuwanderern-gegen-Deutsche-nimmt-zu.html
    Konsequenzen: Mehr Einwanderer. ansonsten keine. Oh sorry, der Kampf gegen rechts wird verstärkt. Hasskriminalität und so.
    3. Euro: Eine Katastrophe für unser Land. Target2 Salden zugute Deutschland (leider nur Schuldscheine, keine Zinsen, kein Fälligkeitsdatum ) knapp eine Billion! Italien z.B. 440 Milliarden Miese. Beide Tendenzen steigend…. (https://www.wiwo.de/politik/konjunktur/hans-werner-sinn-die-deutschen-sparer-werden-heimlich-enteignet/12794718-5.html) Gegensteuern des Parlaments/ der Regierung: NULL! Schaden vom deutschen Volk abwenden – Pustekuchen!
    4. Lügenpresse-Vorwurf… „Achtjähriger Junge von Zug erfasst und getötet“. Der Zug wars.

    Die Leute suchen verzweifelt einen Sachwalter IHRER Interessen!!! Herr Macron macht das für Frankreich, Herr Putin für Russland.
    Unsere Politiker retten die Welt. Sonst nichts. Es war heute keine Bundeswahl. Aber alles, was die AFD stärkt, hilft der einzigen echten Oppositionspartei in Berlin! So die Absicht der AFD- Wähler! Wahl ist zu selten und die Zeit läuft davon.
    Hoffnung, dass Regierung und Parlament über diesen (Um-) Weg animiert werden, endlich ihren Job für ihr Land zu machen!

    Herr Kretschmar im ZDF vor wenigen Minuten: Die Leute haben Angst vor Populisten und Spaltung….
    NICHTS verstanden – oder verstanden und nicht benennen dürfen?! Das Letztgenannte wäre das Schlimmere, finde ich.

    P.S.: Realitätsorientierte haben es heutzutage allerdings nicht leicht. Da sind wir Sachsen nicht die Einzigen. https://www.tichyseinblick.de/meinungen/realitaet-ist-was-die-obrigkeit-zur-realitaet-erklaert/

    • Toller Kommentar. Es ist zum Verzweifeln. Wir werden verar*cht, 24/7. Für mich ist die Wahl nur das Aufschieben der unbedingt nötigen Umkehr. Ich war skeptisch bei der Wahl und habe leider recht behalten. Das Ergebnis reicht nicht. Noch nicht.

    • Ob Macron die Interessen der Franzosen vertritt, ist unter diesen durchaus strittig. Gelbwesten kommen ja nicht von ungefähr!

  5. Meine Hoffnungen liegen derzeit auf meinen Landsleuten in Sachsen und Brandenburg. Ich hoffe, sie enttäuschen mich nicht und wählen CDU und SPD ab und hoffentlich nicht Grüne zum Ausgleich!
    In 2h werden wir sehen, wie sich die Lügenbaroninnen um Ausreden winden.

    Bitte, enttäuscht mich nicht!

  6. Ich habe gerade einmal sämtliche Online-Medien durchgeschaut und man scheint nicht sonderlich Panik vor einem möglichen Wahlsieg der AfD zu haben. Das war vor der letzten Bundestagswahl und bei der Europawahl ganz anders. Da spürte man das Fracksausen, die Partei würde zu stark werden. Dazu jetzt die ungewöhnlich hohe Wahlbeteiligung nur in Sachsen. In Brandenburg, wo es auf RRG hinausläuft, scheint es normal zu bleiben. Wieso hab ich nur so ein ungutes Gefühl …

  7. Ist heute einer dieser Wahlsonntage, von denen man noch in zwanzig Jahren recht genau wissen wird, wie man den Tag verbracht hat?

  8. Sehr geehrter Herr Mai,

    es gut und richtig, dass Sie bei Landtagswahlen die regionalen Aspekte herausstellen und diese haben auch einen gewissen Einfluss auf Wahlentscheidungen.

    Aber Sie ignorieren , wie so viele Ihrer Zunft, die großen Probleme, die alles überlagern. Es gibt sie nun mal, die Wechselwirkungen zwischen Bundes- und Landesebene.

  9. Rekord-Wahlbeteiligung in Dresden

    In Dresden ist die Wahlbeteiligung jetzt schon höher als bei der Landtagswahl 2014. Sie lag 14 Uhr bei 61,9 Prozent. 2014 lag die Wahlbeteiligung bei Schließung der Wahllokale 18 Uhr bei 57,2 Prozent. Quelle mdr

    Holen sich die Sachsen ihr Land zurück oder aufgescheuchte Sunday for Sunset Jungwähler.

    • Vielleicht hat es auch nur letztes Mal vormittags geregnet und für heute ist für nachmittags Regen angesagt? : -)

    • Gute Frage??
      Ich hoffe,die Sachsen holen sich ihr Land zurück,da es ja nicht nur um Jungwähler geht,sondern überwiegend um Nichtwähler,die nicht mehr tatenlos zuschauen wollen,was
      die Blockparteien aus unserem Lande gemacht haben,bzw. noch machen werden!

    • In Dresden und Leipzig ist es klar die Angst der grünlinken Altbaubourgeoisie, vor einem Wahlsieg der AfD.
      Hier in Hessen überholte mich heute morgen auf der Autobahn A5 Richtung Norden (also Osten) um 10 Uhr mehrere Autos, mit Kennzeichen wie CB, ERZ bzw. GR mit einem Affenzahn – die hatten wohl die Briefwahl versäumt und wollten noch vor 18 Uhr im Wahllokal sein. Normalerweise fahren die Sonntags genau die andere Richtung, Richtung Arbeitsplatz in Frankfurt oder Stuttgart.
      Es wird davon abhängen, ob in Sachsen und Brandenburg die Provinz gegenhält, um die Grün- und PdL-Stimmen in Potsdam, dem Berliner Speckgürtel und Dresden und Leipzig auszugleichen.

    • Das heißt hauptsächlich Altparteien inklusive neu lackierte SED?

  10. Meine Haupthoffnung ist, dass die Wahl korrekt abläuft. Also keine Behinderungen, keine Zusammenstöße, keine Falschauszählungen.
    Den Rest werden wir akzeptieren müssen.

    Ich finde es fürchterlich, dass ich, gebohren im Westen und dort auch durchgängig gelebt, nun mit 60 Jahren an der Korrektheit von Wahlen zweifle. Zweifeln muss, nach Bremen, Hessen etc.. Daran erkenne ich, für mich selbst, wie sehr sich der Wind im Staat inzwischen gedreht hat. Jegliche Sicherheit, jegliches Vertrauen in den Staat ist verloren gegangen.

    • Ich empfinde genau so. Ich hätte auch nie gedacht, das Wahlmanipulationen in DE mal vorkommen und bis jetzt strafrechtlich folgenlos bleiben.

      • Es ist sehr auffällig, wie stark die SPD in Brandenburg aufgeholt, und sich noch vor der AfD behaupten konnte.

  11. wer an Erfolge der AfD glaubt, glaubt auch an Märchen.
    die Leute an der Macht,
    werden die sich nicht nehmen lassen.
    so was wie die Wende darf nicht nochmals passieren.
    wenn die nicht sowieso ein abgekartetes Spieiel
    der damals Herrschenden war.

    • Natürlich werden sie sich die Macht nicht nehmen lassen das wird nicht erreicht werden können aber ich glaube an das Zitat von Ulrike Meinhof obwohl ich kein RAF war oder bin: Wir können sie nicht zwingen, die Wahrheit zu sagen wir können sie aber dazu bringen, immer dreister zu lügen!
      Irgendwann wird es der Lügen zuviel, daß auch der dümmste Bürger sie bemerkt.

  12. Ein Freitag ist.
    Mehrere Freitage sind.
    Ein Friday ist.
    Fridays sind.

    Change my mind!

  13. Ich hoffe,dass die AFD heute sehr stark wird…Aktuell liest man auf Focus-Online,dass sich die bisherige Wahlbeteiligung in Dresden und Leipzig gegenüber 2013 verdoppelt hat.

    Jetzt stellt sich nur die Frage,ob sich die ehemaligen Nichtwähler für die Altparteien entscheiden,oder den Sessel verlassen haben,um die AFD zu stärken…
    Letzteres wäre gut…..
    Die Hoffnung stirbt zuletzt!

  14. Wahlen in Deutschland sind zu einer einzigen Farce verkommen!

    Den Parteien geht es nur noch darum weitermachen zu können wie bisher!

    Die Bürger haben schon lange nichts mehr zu sagen und schon gar keine Auswahl!

    Im Parteieneinheitsbrei in Deutschland entscheidet der Wähler nur noch, ob er CDU, SPD, Die Grünen, Die Linken im 2-er, 3-er oder 4-er Pack bekommt. Sollte das nicht reichen ist immer noch die FDP da.

    Hinzu kommt noch der Koalition- und Parteienzwang bei Abstimmungen dadurch sind die einzelnen Abgeordneten die Vasallen der Partei!

    Die Gemengenlage zwischen den Parteien zu verändern wird nichts ändern, deshalb braucht Deutschland mehr Bürgerrechte in Form von DIREKTER DEMOKRATIE!

  15. Der wichtigste Unterschied zwischen Ost und West ist: Im Westen hat sich eine Kultur der blinden Pressegläubigkeit entwickelt, im Osten nicht. Mehr noch, im westdeutschen Bürgertum gilt die Zeitung in der Hand wie eine Visitenkarte. Es gibt „Spiegelleser“, „Focusleser“ usw. und die Tagesschau gehört zum Pflichtprogramm. Im Westen gilt es als undenkbar, dass man von ÖR, Spiegel und Co. gezielt manipuliert wird. Lieber glauben sie daran, dass es im Osten nur „Abgehängte“, Reichsbürger und Methsüchtige gibt.
    Im Osten dagegen merken viel mehr Leute, dass die Realtität und das in Funk und Fernsehen propagierte Weltbild nicht überein stimmen.

  16. Wenn ich an die kürzlich hier zu lesenden Texte von Hr. Herles oder Hr. Metzger zum gleichen Thema denke, dann bitte leiten Sie lieber Hr. Mai diesen Beitrag mal an die Herren weiter – Ihr Text ist wesentlich näher an der Realität.

  17. Tja, ich bin Westdeutscher und empfinde offenbar so wie die Ostdeutschen. Man killt die beste und sicherste Energieversorgung und fährt die Automobilindustrie samt Zulieferern vor die Wand, um Kindern zu gefallen, deren Lebensleistung der Stoffwechsel ist.
    Wie Caroline Fetscher mich analysieren würde, ist mir Wurst, weil Carolines Lebensleistung der Stoffwechsel ist. Einfach ignorieren und das Thema Systempresse ist bald erledigt.

    • Wie „die Ostdeutschen“, das hat schon Bertelsmann-Niveau?!
      Die Wähler der Linken,SPD,CDU sind also alles zugewanderte Wessis?

  18. Je suis Sachsen und Brandenburg. Die heutige Wahl ist richtungsweisend. Verkommt sie zu Bestätigung der Blockparteien, ist alles verloren. Setzt sie ein fundamentales Zeichen gegen die Einheitsfront besteht Hoffnung; nicht weil es Vorbildwirkung für den Westen hätte; der ist verloren und der Osten prozentual zu klein; nein, weil dann die Möglichkeit besteht, dass sich der Osten vom Westen emanzipiert und auf Dauer seinen eigenen Weg geht.

    • Ich komme aus Mitteldeutschland und habe eben gewählt. Ich sehe es ebenso: Perspektivisch hat Mitteldeutschland noch den Hauch einer Chance, indem es sich von weiten Teilen des Westens löst, weil dieser leider unwiederbringlich verloren ist.
      Man kann einen Krieg verlieren und ein zerstörtes Land mit eigener Hände Arbeit wieder aufbauen. Man kann aber das Land nicht wieder in Ordnung bringen, wenn die Mehrheit der Bürger keine Staatsbürger bzw. Deutsche mehr sind, weil viele der Hereingeschneiten unser Heimatland, Kultur, Traditionen und Werte ablehnen, d.h. die wollen ein Kalifat.
      Aber machen wir uns nichts vor: die Chance ist eine Mini-Chance und es müsste eine wirkliche Bürgerbewegung (keine 25%!) entstehen, damit diese genutzt würde.

    • Moi aussi, sagt @ l´épouvantail du Neckar.

  19. Ich bin so aufgeregt heute und habe Angst die nächste herbe Enttäuschung erleben zu müssen.
    Ich hoffe sehr auf vernünftige Mitbürger im Osten und noch mehr hoffe ich auf viele anständige Auszähler, dessen Herz für Demokratie schlägt.

    • Ich komme gerade vom Wählen und auf dem Weg zum Wahllokal hörte ich aus einem nahegelegenen Stadion ca. 5 Tausend jugendliche Fans ihrer Mannschaft aus der 4. Liga zujubeln. Ich fragte meine Frau, was sie wohl denke, wieviel dieser Fans anschließend noch ins Wahllokal gehen? Die Ignoranz und die Dummheit sind der Demokratie größte Feinde. Aber genau das ist ja so gewollt…

  20. Ich finde die „Ost-West-Betrachtungen“ ziemlich seltsam.

    In wohlhabenden Regionen in Süd- und Ostbayern ist die SPD auch im einstelligen Prozentbereich und die AfD bei 20 %.

    Vielleicht geht von den Wahlen in Sachsen und Brandenburg ein ermutigendes Zeichen für Wähler in anderen Bundesländern aus, dass es demokratisch, vernünftig, zukunftsorientiert und wirksam ist nicht die grünen Ideologen zu wählen oder Vertreter anderer Parteien, die unbedingt auch grün-linke Politik machen wollen.
    Sei es mit den Grünen oder in einer Kombination aus CDU, CSU, SPD und Linken.

    • Die „Rechten“ wollen gesicherte und kontrollierte Grenzen. Das hat mit Braun und Nationalismus oder Xenophobie nichts zu tun. Ich lasse auch nicht jeden durch die offene Tür in mein Haus. Als Zonengrenznah aufgewachsener Wessi habe ich 1989:sehr viel Verständnis für meine Landsleute hinter der Zonengrenze. Für die westlichen Wessis sind die neuen BL nur weiße Flecken, es interessiert sie nicht und hat sie nie interessiert. Die Wiedervereinigung ist wie eine Naturkatastrophe über sie gekommen. Wenn sie gekonnt
      hätten, sie hätten gern darauf verzichtet. Nicht allen, aber der größte Teil.

  21. Wie immer eine hervorragende Analyse von Klaus-Rüdiger Mai!

    Und solange – ich wiederhole: SOLANGE – die AfD noch nicht verboten werden konnte, solange haben wir auch noch nicht DDR 2.0, weder im vernünftigen Osten Deutschlands noch bei den ideologischen Erben der DDR 1.0 im Westen…

    • Ich kanns nicht mehr hören/lesen. Im ach so „vernünftigen“ Osten wird die Ex-SED im Schnitt von 17% gewählt. Wo ist da auch nur ein Krümmel von Vernunft zu finden?

      • „Ich kanns nicht mehr hören/lesen“

        Müssen Sie ja auch nicht…;-))

        Aber auch Vernunft ist halt etwas relatives:
        1. warten Sie ab, wo die Ex-SED nach diesem Herbst im Osten noch steht.
        2. Im Westen bekommen die Blockparteien ca. 88%, im Osten bei weitem nicht so viel.

        Und insofern bleibe ich bei meinem Kommentar, auch wenn Sie ihn nicht mehr hören/lesen können…;-))

      • Sie erzählen schlicht nicht die ganze Wahrheit das ist das Problem.Man kann nicht so einfach die relativ hohen Werte für die SED im Osten übersehen ohne sich unglaubwürdig zu machen,sorry.

      • @honky tonk
        „Man kann nicht so einfach die relativ hohen Werte für die SED im Osten übersehen ohne sich unglaubwürdig zu machen,sorry“

        Heute hat die SED zwischen 10 und 11% bekommen. Das finden Sie hoch? Ich würde auch 0% bevorzugen, aber wenn Sie 10% hoch fänden, dann müssten Sie sich doch um etwas Realismus bemühen, IMHO…

      • Werter honky tonk, ihre Beiträge haben die Eigenschaft, Kommentare zu provozieren, über die man bei TE dann lieber alleine lacht. Vermutlich.

      • Bravo, Kübler !

      • Das mit den SED-Wählern im Osten habe ich hier schon öfter kommentiert.Aber dieses Argument scheint bei vielen in ein Auge rein und beim andern wieder raus zu gehen.
        Diese Pauschalisierung von wegen Durchblicker im Osten und Schläfer im Westen nervt.Ich kann dieses sich gegenseitig auf die Schulterklopfen nicht ausstehen,bleibt bitte nüchtern,Euphorie verstellt den klaren Blick.

      • „Im ach so ‚vernünftigen‘ Osten wird die Ex-SED im Schnitt von 17% gewählt“

        Heute lag der Schnitt bei ca. 11%…

        Oder ist so viel Mathematik für einen ehemaligen West doch zu viel?

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