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Was für ein trostloses Bild

Koalitionsbedingung „Ehe für alle“

25.06.2017

| Lesedauer: 3 Minuten
Am 17. Juni machten die Grünen die "Ehe für alle" zur Koalitionsbedingung, FDP und SPD verkündeten kurz danach, auch sie würden ohne diesen Schritt keine Koalition eingehen. Sie tun das nicht der "Ehe für alle" wegen, sondern treiben koalitionstaktische Spielchen.

Ohne die „Ehe für alle“ keine Koalition mit der Union gab Christian Lindner für seine FDP in einem WAZ-Interview bekannt. Dieselbe Forderung für Koalitionen hatten die Grünen im Medienschatten der Todesnachrichten von Helmut Kohl am ehemaligen Tag der deutschen Einheit, dem 17. Juni beschlossen. Gestern zog die SPD nach. Ohne die „Ehe für alle“ geht die SPD in keine Koalition, sagte Heiko Maas gestern in die TV-Mikrofone. Den Nachrichten-Redakteuren scheint nicht aufgefallen zu sein: Damit schrumpfte der Saarländer die SPD auf die Größe Koalitionspartei und kassierte den Anspruch von Martin Schulz auf Kanzlerschaft der SPD.

Für Stimmen aus dem Bereich von Grünen und SPD, die schon nicht mehr wählen wollten, mag der FDP-Köder von Lindner durchaus taugen. Auch wenn ich keine große Menge Wahlberechtigter ausmachen kann, die sich dadurch über ihre Vorurteile gegen die FDP hinwegheben ließe. Allerdings hätte ich mir früher auch nie vorgestellt, dass eines Tages FDP und SPD eine Koalition mit der Union von derselben Forderung abhängig machen könnten. Den Gedanken, dass diese quasi einzige Forderung die nach der „Ehe für alle“ sein könnte, hatte ich ebenfalls nicht auf dem Radar. Ich weiß, dass es heute in „der Politik“ nicht um Inhalte geht (siehe:  Unterschied zwischen politics und policy). Hier geht es nur um Koalitionshandwerk. Raffiniert an der Lindner-Forderung ist, damit auch gleich einen für die Funktionäre der Grünen wichtigen „Knackpunkt“ ausräumbar zu machen, falls es mathematisch für Schwarz-Gelb nicht reicht, sondern nur für Schwarz-Gelb-Grün. Da steckt sogar ansatzweise Strategisches drin: Schwarz-Gelb kann in dieser Konstellation die vergessene Adenauermethode wiederbeleben: Grün totkoalieren. Aber Vorsicht: Merkel und SPD zusammen können das mit FDP und Grünen in einem Abwasch erledigen. Wie gesagt, um „Ehe für alle“, um Politik in der Sache geht es nicht.

Trotzdem gehe ich mal der Frage nach, was an dieser Forderung in der Sache „liberal“ ist. Kurzantwort: nichts. Liberal ist die Forderung ebenso wenig wie die Anerkennung von islamischen Organisationen und Verbänden als juristische Personen, identisch oder ähnlich den beiden christlichen Kirchen. Liberal wäre es, Kirche und Staat wirklich zu trennen. Religion ist Privatsache, welche Organisationsformen auch immer Religionen wählen, in einem wirklichen Rechtsstaat dürfen sie keine Privilegien haben. Nicht allen die gleichen Privilegien ist liberal, sondern allen keine.

Die Zivilehe ist ein abstruses Resultat der nicht gelungenen Säkularisierung. Statt die katholische (und evangelische) Ehe in den Händen der Kirche zu lassen, wo sie hingehört, betätigt der Staat sich seit der misslungenen, weil halbherzigen Trennung von Kirche und Staat als eine Art Staatskirche in seinen Standesämtern, wo Standesbeamte sich redlich mühen, kirchenähnlich zu zelebrieren. Wer sich gegenseitig versprechen will, einander immer zu lieben, die Treue zu halten und für einander da zu sein bis ans Ende aller Tage, soll das bitte nach seiner Religion tun oder in anderer feierlicher Form. Den Staat geht das nichts an.

Ich schrieb hier vor ein paar Jahren, dass mich die staatliche Zivilehe an die Wehrpflicht erinnert. Am Ende gab es für die Wehrpflicht nur noch eine politische Mehrheit, weil Zivildiener kostengünstig im Bereich Gesundheit und Pflege weiter arbeiten sollten – nicht nur die Sozialdemokraten in allen Parteien hätten das eigentlich Ausbeutung nennen müssen. Die Zivilehe halten viele für unersetzlich (und ihre Ausdehnung auf Alle), weil an ihr wichtige organisationsstrukturelle (!) Teile des Steuer-, Gesundheits- und Sozialsystems hängen. Dafür und auch für alles Sonstige schlage ich erneut ein öffentliches Register vor, in dem sich eintragen und austragen kann, wer seinen Partnerschaftsvertrag befristet oder unbefristet für den Verwaltungsweg maßgebend machen will.

Die misslungene Säkularisierung schlägt sich noch in einer ganzen Reihe anderer Kirchenprivilegien nieder, in deren Genuss auch Verbände und Organisationen des Islam (und anderer Religionsgemeinschaften) kommen wollen, weil Macht und Geld winken. Diese Debatte können wir uns sparen, indem wir die Gleicheit vor dem Gesetz nicht durch Ausdehnung von Privilegien aus vordemokratischer Zeit auf alle, sondern durch Streichung aller Privilegien herstellen. Eine politische Kraft, die das zur Leitlinie ihrer Vorstellungen von liberaler Herrschaft des Rechts macht, wird noch gesucht.

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103 Kommentare

  1. Und in ein paar Jährchen gibt es dann „konsequent und längst überfällig“ die Ehe für Mehrere…;-(

  2. Eingetragene gleichgeschlechtliche Paare haben 100% dieselben Steuervorteile wie Ehepaare (Ehegattensplitting, Erbschaftsteuer). Dazu braucht es nicht die Ehe für alle.

  3. Inzwischen sind sicher alle Argumente dafür und dagegen ausgetauscht worden. Ich bleibe jedoch dabei, dass für das Bestehen, das FORTDAUERN einer jeden Gesellschaft gewisse Grundbedingungen erfüllt sein müssen. Hierzu zählen auch die Werte, die zweifellos der Biologie entsprungen sind: Ein Kind braucht Vater und Mutter und nicht 2 Väter oder 2 Mütter. Ansonsten hätte die Natur das vermutlich anders – in Ihrem Sinne – eingerichtet. HAT sie aber nicht.

    WARUM kann das nicht einfach akzeptiert werden?
    Mir scheint, dass hier die betroffenen Kinder aus höchst eigennützigen Interessen von einigen Schwulen und Lesben auf dem Altar des vermeintlichen Fortschritts und der angeblichen „Toleranz“ geopfert werden.

    Normalerweise würde ich ja sagen, na und, sie werden schon merken, wohin es führt. ABER in diesem Fall
    wird es ALLE treffen – nämlich die ganze Gesellschaft… also auch die, die aus guten Gründen GEGEN die Adoption von Kindern durch schwule oder lesbische Paare sind. Und vor allem wird es die KINDER treffen, die wie bunte Paradiesvögel aufwachsen werden, immer auf dem Präsentierteller anstatt „wie alle anderen“, was sich Kinder IMMER wünschen. Sie werden die Verbohrtheit der kleinbürgerlichen Nachbarn ertragen müssen, ohne sich wehren zu können – oder sie werden in einer Diktatur aufwachsen, in der bestimmte Meinungen (s.
    hierzu mein voriger Beitrag) vom Staat vorgegeben sind und ein Verstoß gegen diese Meinung geahndet wird.

    Ich tippe eher auf die 2. Variante. Wir sind ja längst auf dem Weg dorthin. Schon (wieder) gibt es Menschen,
    die „Toleranz“ ernsthaft gesetzlich verordnen wollen und bereits heute werden „falsche“ Meinungen jenseits aller Netiquette-Regeln zensiert, gelöscht und deren Verfasser diffamiert.

    Die Kinder in Deutschlands Zukunft tun mir leid. Und das in wirklich JEDER Hinsicht.

    Aber es wird sich rächen. Sie werden ihre diktatorischen Eltern strafen. So war es immer. Falls es bis dahin überhaupt noch eine Gesellschaft Deutschlands gibt, die aus dem ursprünglichen deutschen Kulturkreis besteht („die, die schon länger hier leben“), dann wird diese künftige Generation gründlich aufräumen.

  4. Die Wahlplakate der „neuen“ FDP sprechen Bände. Die Farbe Rot wäre bis vor Kurzem noch undenkbar gewesen. Mit Volldampf in die Beliebigkeit, die weder Mut noch Programme nötig hat.

  5. Archaische Stammesgesellschaften statt angeblich „spießiger“ bürgerlicher Ehen. Also deswegen auch die offenen Grenzen? Was für ein Fortschritt!

    • irgendwo hinten drin in dem Papier steht auch, dass in Zukunft der Begriff „Migrationshintergrund“ überflüssig sein wird. Grund: „weil alle so ‚durchmischt‘ sind, dass jeder einen Migrationshintergund hat“. Das erklärt die offenen Grenzen noch besser. Das Papier wurde übrigens 2011 veröffentlicht, von Frau Merkel hoch gelobt und von den Herren Broder und Maxeiner sarkastisch besprochen.

      Ein weiteres Gundelement dieser Neue-Welt-Ideologie (auch „Große Transformation“ genannt) ist die Abschaffung der „Nation“. Und alles ist alternativlos, wegen Klimawandel und Migrationswelle.

      Ziel ist es, eine identitätslose, orientierungslose Masse Mensch zu schaffen, die dann leichter Spielball in den Händen der Regierenden ist. Klingt nach Verschwörungstheorie? Verschwörung ja, Theorie nein. Das Papier ist so real wie Hitlers „Mein Kampf“ 1933. Und die laufenden Ereignisse sprechen dafür, dass der Plan konsequent umgesetzt wird.

  6. Abgesehen davon, dass die 3 vorangegangenen Schreiber Marion Schiler, Hanna Jüngling und Ivan De Grisogono mit ihren Ausführungen den Nagel absolut auf den Kopf getroffen haben,

    möchte ich diesen an sich schon vollkommenen und unwiderlegbaren Argumenten noch hinzufügen, dass zu Ihrer etwas kruden Theorie zwingend eine „Umerziehung“ der Gesellschaft gehörte, denn von ALLEIN wird JEDE Gesellschaft es ablehnen, Schwulen und Lesben Kinder zur Adoption o.ä. zu
    überlassen.

    Und das hat nichts mit der Verbohrtheit von irgendwelchen kleinbürgerlichen Nachbarn zu tun, sondern mit der Evolution und damit, dass die meisten Dinge in der Natur schon ihren
    guten GRUND haben, den man auch nicht mit ideologischer Verbohrtheit aus der Welt schaffen kann – es sei denn, man riskiert den Untergang seiner Zivilisation bzw. seiner Gesellschaft.

    Auch das gab es in den diversen Gesellschaften, zuletzt wohl in Rom, deren Bewohner wegen fortgeschrittener Dekadenz nicht mehr in der Lage waren, ihre ureigensten Interessen zu erkennen (z.B. die Verteidigung) und durchzusetzen. Auch die Römer haben sich mit vergleichsweise lächerlichen Dingen befasst und die wichtigen Probleme vernachlässigt. Bis DAHIN hatten sie ganz sicher ein superfreies und sexuell vermutlich sehr großzügiges Leben mit großer Toleranz ALLEN gegenüber. Die Grenzen von Werten und Moral waren durch die Dekadenz verwischt worden. Dafür wurden sie dann von der nächsten Generation fremder Machthaber überrannt.

    Gewisse Dinge muss man eben SCHÜTZEN.
    Und dass ein Kind grundsätzlich Mutter und Vater haben sollte
    anstatt 2 Väter oder 2 Mütter, gehört überlebenswichtig dazu.

    Aber auch die Umerziehung der Gesellschaft, die Ihre Theorie voraussetzt, lehne ich als einen unzumutbaren Eingriff ab. Das ist etwas für Diktatoren, nicht für demokratisch gewählte Volksvertreter.

  7. Ja so schnell kann es gehen, das sich die Dinge überschlagen.
    Klar zur Wende Ree!
    Was soll das sein, eine Ehe für alle? Für wen alle? Darauf müsste man sie festnageln.
    Gilt das dann auch für die Kinderehe? Für Ehen zu dritt oder fünft?
    Ja, wer wird denn so kleinlich sein. Man kann auch in einer WG-Ehe leben.
    Genderix mit XYZ, wieso nicht?
    Niemand darf doch diskriminiert werden, wir sind alle Geschöpfe Gottes.
    Es gab mal vor Jahren ein Buch: „Eine Frau ohne Mann ist wie ein Fisch ohne Fahrrad“.
    So ähnlich kommt mir das vor. 😉
    Warum muß jetzt jede Partnerschaft als „Ehe“ bezeichnet werden, auf Deubel komm raus? Was fehlt denn den Menschen ohne die Bezeichnung „Ehe“ so dringend? Wozu braucht der Fisch ein Fahrrad?

    Die Mehrheit in Deutschland ist für die Gleichstellung der gleichgeschlecht-lichen Partnerschaft. Das ist ja auch O.K.
    Aber was bedeutet das und was sind die rechtlichen Folgen einer Ehe für alle?
    Darüber denken die allermeisten doch gar nicht nach, weil es sie überhaupt nicht interessiert, weil es im Grunde für sie völlig egal ist.
    Homoehe oder auch -Partnerschaft ist anerkannt und gut iss.

    Ich denke, den meisten, die in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft leben, reicht das auch völlig aus.
    Die wollen in Ruhe und Frieden leben, wie sie sind, völlig unauffällig ein schönes Leben haben.
    Es ist doch nur eine laut quietschende Minderheit von LGTBQeer & Co-Aktivisten und -Lobbyisten, die das Bedürfnis haben, sich stets hedonistisch in den Vordergrund zu stellen und sich auf Gay-Umzügen lächerlich zu machen.
    Ich finde Menschen bedauernswert, die sich allein durch ihre sexuelle Präferenz definieren und sonst nichts zu bieten haben.

    Nun kann es dem Schulz nicht schnell genug gehen, ganz fix soll das Gesetz durchgepeitscht werden.
    Ich finde, das bedarf dann aber schon einer grundsätzlichen gesellschaftlichen Diskussion, was man alles unter Ehe versteht.
    Und das muß dann auch wiederum in Gesetze und Paragraphen gegossen werden.
    So hoppladipolter kann das wohl nicht gehen.
    Denn daß das dann nur der Anfang der Auflösung aller bisher anerkannten gesellschaftlichen Normen ist, dürfte wohl klar sein.
    Da werden Forderungen kommen.
    Frau Merkel hat mal wieder nicht nachgedacht, so wie im September 2015!
    Ich bin nicht grundsätzlich gegen die Homoehe oder wie das Ding dann heißen soll.
    Auch nicht unbedingt gegen Adoptionsrecht und dergleichen.
    Aber das muß man alles in aller gegebenen Ruhe und Gründlichkeit ausdiskutieren und nicht mal gerade so eben als Wahlkampfthema hochhypen.
    Die CDU sitzt jetzt in der Falle.
    Mal wieder, durch ein unbedachtes Merkelwort.

    • Die CDU in der Falle?

      2/3 der Bevölkerung will die Beibehaltung der bisherigen Ehe.
      Und ob die dann ausgerechnet Schulz favorisieren,
      das glauben eher „linksdrehende“ Medien-Macher..

  8. Ist eigentlich schon abschließend geklärt, ob Homosexualität ausschließlich oder teilweise genetisch bedingt ist? Unter Genderisten gilt bekanntlich die Glaubensdoktrin, dass das Wesen des Menschen allein ein Produkt seiner Sozialisierung ist.

    Sollten also außergenetische Einflüsse zu Homosexualität führen oder beitragen, dann darf das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare im Interesse der Kinder auf keinen Fall infragekommen.

    Aus biologischer Sicht (nicht zwangsläufig auch aus ethischer) ist Homosexualität jedenfalls als Abweichung von der überlebensfähigen Norm zu sehen, zu der auch die Reproduktion gehört.

  9. Schon ist es die Nachricht von gestern. Merkel hat gesagt, dass sie sich eine Freigabe bei der Abstimmung zur „Ehe für alle“ vorstellen könnte und schon soll die die Abstimmung nach dem Wunsch von R2G möglichst noch diese Woche stattfinden. Egal wie viele CDU/CSUler dagegen stimmen: R2G hätte die Mehrheit.
    Wie kann eine gestandene Politikerin ihren Gedanken in der Öffentlichkeit freien Lauf lassen, ohne ihre Partei zu fragen? Ganz abgesehen davon wurde das Thema sehr kontovers auf dem letzten CDU-Parteitag diskutiert. Was heute über die Kanäle geht, hätte sie wissen müssen. Das Ganze erinnert an September 2015. Denken vom Ende her: Fehlanzeige. Vorgehen in kleinen Schritten: Sonst vielleicht. Andererseits: CDU/CSU haben es nicht besser verdient. Wer immer nur vor der Vorsitzenden buckelt, wird nicht als vollwertig angesehen.

    • Weil sich diese Frau um die Beschlusslage der CDU schon lange nicht mehr kümmert.

      Sie steht über den Parteien.

      Es gibt gewichtige Stimmen von Leuten, die Merkel schon in ihrer Zeit in der DDR gekannt haben. Diese Leute haben sich gewundert, Merkel nach 89 plötzlich in der CDU sahen.

      Sie hätten Frau Merkel viel eher bei den Grünen oder auch bei der SPD erwartet.

      Sei es, wie es sei. Merkel hat tüchtig aufgeräumt und Ballast entsorgt.

      Und jedem, der einmal für die Werte der alten CDU stand und eingetreten ist, tränen die Augen.

      Merkel hat das Tafelsilber der CDU verscherbelt. Auf allen wichtigen Gebieten. Was sie nicht schert, weil sie die Ideen und Überzeugung aus ihrer eigenen Sozialisation in der CDU durchsetzen konnte.

  10. Jedem steht es frei, seinen gleichgeschlechtlichen Partner Ehemann zu nennen.Wer will ihn daran hindern. Genauso wie man die Vertragsunterzeichnung Heirat und den Zustand hinterher verheiratet nennen darf. Nach meiner Kenntnis heißt es auf der Steuerkarte immer verheiratet und am Ende verwitwet.

    • Auf der Steuerkarte ist die Aussage verwitwet richtig, für verheiratet gibt es einen anderen Text.

  11. „Die Zivilehe ist ein abstruses Resultat der nicht gelungenen Säkularisierung. Statt die katholische (und evangelische) Ehe in den Händen der Kirche zu lassen, wo sie hingehört, betätigt der Staat sich seit der misslungenen, weil halbherzigen Trennung von Kirche und Staat als eine Art Staatskirche in seinen Standesämtern, wo Standesbeamte sich redlich mühen, kirchenähnlich zu zelebrieren. “
    Nur eine kurze Anmerkung zum vor allem unhistorischen Urteil des Autors:
    Im Rheinland wurde die Zivilehe ca1805 nach den Vorschriften des Code Civil als ein Vertragsverhältnis mit Kündigungsrecht zwischen den Ehepartnern eingeführt. Die Zivilehe stellte somit einen humanen Fortschritt gegenüber dem sakramentalen, unauflöslichen Ehebund dar, der nicht selten in eine Hölle auf Erden mündete.
    Die Zivilehe als Resultat einer mißlungenen Säkularisierung dar zu stellen, ist – mit Verlaub- eine wilde, völlig aus der Luft gegriffene Behauptung.

    • Was damals ein Fortschritt war, ist heute ein abstruses Überbleibsel.

      • Nicht doch! Die Zivilehe stellt ein Vertragsverhältnis dar. Sie schließen einen Vertrag bei so „nebensächlichen“ Dingen wie einem Auto- oder Hauskauf ab. Wenn ich die Tragweite einer Ehe – nicht zuletzt wegen der Kinder- betrachte, scheint mir die Zivilehe als Vertrag, vor allem bei der Bedeutung für den Fortbestand der Gesellschaft, keineswegs ein Fossil.
        Wenn man gegen die „Ehe für alle ist“ so sollte man nicht gegen das Vertragsverhältnis argumentieren, sondern gegen die verbale Gleichsetzung jeder Lebensgemeinschaft als „Ehe“, die darauf abzielt, grundgesetzkonform zu sein.

  12. Angenommen, die Mehrheit der Unionswähler lehnt die Homoehe ab, dann fragt sich immer noch…

    1) …was sie anderer Leute Privatsache angeht.
    2) …was es ihnen persönlich schaden soll.

    Das Thema wäre vom Tisch, wenn Partnerschaften staatlich nicht privilegiert würden. Auch für Kinder braucht man keine andere Steuerklasse sondern Freibeträge. Die sonstigen, zahlreichen und umfangreichen Subventionen und Sonderrechte im Zusammenhang mit Kindern sind ja bekannt, die man nicht nur befürworten sondern auch teils hinterfragen kann.

    Kinder wegen der monetären Vorteile zu bekommen, wo man selber die originäre Verantwortung hat, hat sowieso sein eigenes G’schmäckle.

    Wer meint, dass unsere Gesellschaft eine staatlich geförderte Kinderproduktion braucht, um z.B. gegenüber dem Islam nicht ins Hintertreffen zu geraten, sollte nicht nur überlegen, wofür er Kinder missbraucht, sondern sich auch freiwillig zwecks Finanzierung melden, damit seine persönlichen Bedürfnisse nicht von der Allgemeinheit getragen werden müssen.

  13. Hat die staatliche Ehe gegen das aufgezählte geholfen, Herr Knoch?

  14. … womit wir wieder beim Naturrecht wären… man muss, wenn man das Kind NICHT als Luxusgut ansieht, anerkennen, dass Kinder eine natürliche Gabe der Sexualität von Mann und Frau sind und eine homosexuelle Lebensweise dann auch ihren natürlichen Vorgaben folgen müsste: eben unfruchtbar. Dass mancher Homosexuelle aus einer vorigen klassischen Ehe ein Kind hat, ist dagegen kein vernünftiges Argument, denn er hat sich ja zumindest zeitweise eben doch der natürlichen Vorgabe überlassen bzw hat sie anerkannt.
    Es ist natürlicherweise nicht dasselbe, alleine schon von der Mechaik her erfüllt eine homosexuelle „Vereinigung“ nicht dieselbe biologische Funktion wie eine zwischen Mann und Frau, und eine Reduktion der Sexualität auf Lustgefühle, die man sich bei großer physischer Nähe gegenseitig erzeugt und für die Basis gegenseitiger Unterstützung deklariert, geht notorisch an der condition humaine vorbei. Es ist NIE die Sexualität, die das stiftet, sondern schlicht der freie Wille. Die natürliche Zielrichtung der Sexualität ist dagegen nun mal die Fortpflanzung.
    Eine Gesetzgebeung, die so tut, als spielte diese natürliche Vorgabe keinerlei Rolle oder sei eine bloße „Erfindung der Gesellschaft“ ist abstrus. In einem gewissen Sinn sind wir wieder beim Klapperstorch gelandet und wissen nicht mehr, woher die Kinder wirklich kommen. Ein Rückfall in eine Art Aberglauben.
    Wir haben längst Grenzen überschritten gegenüber der Natur:
    Michael Jackson wollte nicht dunkelhäutig sein und machte „medizinisch“ so lange herum, bis er weiß war. Bei uns dagegen wollen Weiße unbedingt braun sein, auch um den Preis schwerer Krankheit. Jackson wirkte wie ein Zombie. Warum? Man sah, dass er sich „denaturiert“ hatte.Dass er nicht mit sich selbst übereinstimmte. Man konnte sehen, wie er „eigentlich“ wäre. Man „sieht“ die natürliche Gestalt eines Individuums mit einem geistgen Auge eben doch. Er wirkte wie ein Automat. War er nicht ein natürlicherweise sehr hübscher junger Mann gewesen? Wir bilden uns neuerdings ein, man könne sich sein Geschlecht „aussuchen“ wie eine Klamottenfarbe („Ach, ich hätte das Kleid gerne in dunkelblau“). Man sei „im falschen Körper“ geboren. ich frage mich immer, woher einer, der als Mann geboren ist, wissen will, wie man sich „als Frau fühlt“? Da wird das Mann- oder Frausein plötzlich extrem mystifiziert, da werden soziale Rollen plötzlich behandelt wie biologische Vorgaben, und daneben behauptet man aber, es gebe eigentlich keine vorgegebenen Geschlechter, Warum aber kann man dann glauben, man sei „im falschen Körper“? Solche Argumentationen ergeben keinen Sinn. Schönheits-OPs in Hochkonjunktur. Es ist letztendlich trotz allem die Eugenik, die hinter all diesen Phänomenen steht, es geht um das Design des Menschen, das man selbst total in die Hand bekommen will, ohne Grenzen zu respektieren.
    Das vollendet für mich die Absurdität: man will natürliche biologische Vorgaben aufheben, um sie überhaupt erst und erneut und geradezu zwanghaft, einem Perfektionswahn folgend, zu ersetzen.

    Es stimmt: dieses Thema betrifft die wenigsten Menschen. Warum wird es dennoch so aufgeblasen?
    Vielleicht geht es eben doch um die bloße Grenzüberschreitung, den Verlust jeglicher Demut und den eisernen Machtwillen eines postmodernen Menschentyps, der sich alles beschaffen will, selbst das, was er niemals haben kann und anderen massiv schadet. Vielleicht ist dieses Thema einfach nur der ideologische Gipfel des Kapitalismus, und ich mag mir nicht audenken, wo das sehr bald landen wird bzw wovor das alles noch keinen Halt mehr machen wird.

  15. Biologie und Evolution kann man nicht wegen Minderheitenselbstverwirklichung wie „Homoehe“ oder auch „alleinerziehenden Muetter“ ausser Kraft setzen! Fremde Kinder in Obhut von „Homo-Ehen“ unueberlegt zu geben ist unfair gegenueber den Kindern. Diese Kinder werden moeglicherweise nur ein Mittel i.e. Objekt im Kampf der „Homos“ fuer gesellschaftliche Anerkennung !

    • Es ist „unfair den Kindern gegenüber“, sie in eine „Homo-Ehe“ zu geben? Ja, „the gays“ könnte ja auf die Kinder überspringen, was?

  16. Letzter Satz: Ja! Bloß war es von alters her üblich um des Schutzes der Frau und der Kinder willen die Ehe der Elternschaft vorzulagern. Das vitale Interesse des Mannes wurde damit ebenfalls befriedigt: er konnte sich relativ sicher sein, der Vater zu sein.

    Ansonsten: Gesellschaften hatten noch nie eine total konstante Reproduktionsrate, vor allem nach verheerenden Kriegen nicht. Hinzu kam eine enorme Kindersterblichkeit. Hier müssten alle bekannten Faktoren einberechnet werden und nicht bloß „Jede Frau bekommt 1,654321 Kinder und früher waren es 2,889900“ – das ist mE absurd. Wir bräuchten keine Einwanderer.

  17. Sicher ist es für den Staat relevant, dass Ehen Bestand haben. Daraus folgt aber nicht, dass Ehen vom Staat gestiftet werden oder sich gar ihm verantworten.
    Tatsächlich hat die Ehe eine spirituelle Seite. Ihre naturrechtliche Verfasstheit wird durch ein religiöses Konzept ausgestaltet. Man sieht ja schon am Unterschied zwischen der evangelischen und katholischen Eheauffassung (Luther: „weltich Ding“, RKK: „Sakrament“), dass darin viele Implikationen stecken, etwa ob die Ehe monogam gedacht wird, ob sie auflösbar ist, welche Stellung Mann und Frau in ihr haben, etc.

    Ich habe dennoch Zweifel an Herrn Goergens Ansatz, jedenfalls insofern, als bestimmte Grundsätze und Menschenrechtskonzepte, die wir für selbstverständlich halten und auch nicht mehr missen wollen, gerade in der Ehe am meisten verletzt werden können. Es wäre daher nicht gut, das alleine den Religionen zu überlassen, denn in ihnen werden teilweise diese menschenrechtlichen Auffassungen bis heute abgelehnt.

  18. „Gemeinsam wirtschaften und füreinander sorgen ist ein starkes Argument.“
    Gemeinsames Wirtschaften alleine kann keine Bindung zum Kind erschaffen.

    • Nun, eine heterosexuelle ist auch keine Garantie für eine Bindung zum Kind. Die bindung zum Kind kann es auch ganz unabhängig von jeglicher leiblicher Abstammung geben oder eben auch nicht.

      • Das Kind hat ein Recht auf seine leiblichen Eltern.
        Und jeder leibliche Elternteil hat nicht nur das Recht das Aufwachsen seines Kindes erleben und begleiten zu dürfen, sondern auch die verdammte Pflicht dazu.

        Eindeutige und belastbare Studien belegen, wie wichtig notwendig und nützlich der Kontakt des Kindes zu seinen leiblichen Eltern und wie schädlich für die gesamte Entwicklung des Kindes seine Absenz ist.

        Nein, eine Pressure-Group maßt sich Rechte an, die ihr nicht zustehen. Warum? Weil ihrem sexuellen Tun die Potenz zur Weitergabe des Lebens fehlt. Sie können kein Kind ins Leben rufen.

        Sie brauchen, auch wenn sie die Dienste der Fortpflanzungsmedizin in Anspruch nehmen, immer noch die biologischen, die leiblichen Eltern. Wird eine lesbische Frau künstlich befruchtet, gibt es im Dunkel der Anonymität immer noch einen leiblichen Vater, der sich, um das klar und deutlich zu sagen, verantwortungslos vor seinen Pflichten drückt. Vor seinen Pflichten gegenüber dem Kind.!!!!!.

        Was aber noch viel gewichtiger zu Buche schlägt und ich habe dieses bereits öfter ausgeführt. Die feindliche Übernahme der Ehe ist eine Zwischenstation. Die Linke und, noch militanter, die Gender–Bewegung zielen letztendlich auf die Auslöschung der Familie und der verwandtschaftlichen Beziehungen. Vaterschaft, Mutterschaft sind biologistische Begriffe, derer man in der schönen neuen Welt, wo jeder morgens vor dem Spiegel steht und sich überlegt, welches Geschlecht heute zu passe kommt, nicht mehr bedarf.

    • Weil ihre Lösung den Einzelnen überfordert. Das Eintreten des Staates in die Verbindung als Notar und Wächter gibt Beständigkeit und Verlässlichkeit.

      Ich trete immer und überall für das Wirken des Marktes ein, für individuelle Regelungen, die den Staat außen vor lassen.

      Hier jedoch betreten wir einen Boden, die den Staat fordern.

  19. Ja schon in den Urgemeinschaften – ganz ohne Staat.

  20. Nicht die Ehe soll aufgehoben werden, das ist eine private Entscheidung von zweien, die zusammenleben wollen, sondern die staatliche „Lizenzerteilung“.

  21. Unsinnige Wahlparolen für alle. Ehe nun auch für Kinder und Pädophile? Oder doch nicht Ehe für alle?

  22. Bisher mag das so gewesen sein. Aber in Zukunft? Wann klagt das erste Schwulenpaar vor Gericht, ihm aus einem Kinderheim ein Adoptivkind zuzuerkennen – allein aus der Tatsache heraus, dass es schwul ist?

  23. Klar und logisch dekliniert, wenn man „liberal“ als festes, quasi selber schon religiöses Rezept zum Glücklichwerden versteht – d.h. liberal nicht als ergebnisoffen zwecks optimaler Entscheidung in jeder Sachangelegenheit versteht, wobei in diesem Fall sozialpsychologische, kindliche Bedürfnisse bei Adoptionen zu berücksichtigen wären.

    Dennoch, der überzeugenden Logik im Artikel ist für sich allein gesehen (ohne Berücksichtigung unerwähnter aber wichtiger Aspekte) kaum zu widersprechen. Partnerschaften sind in erster bis zehnter Linie Privatsache, nur dann nicht, wenn man als Partnerschaft nach außen auftritt.

    Wenn schon radikal-liberal, dann dazu noch eine Frage:
    Warum soll der Staat Parnerschaften überhaupt bevorzugen, wo sie doch selber schon wegen ihrer eigenen Synergie profitieren? Die Privilegierung ist nämlich auch in diesem Modell per „öffentlichem Register“ zwecks Anwendung in öffentlichen Systemen immer noch der Fall, wozu u.a steuerliche Angelegenheiten gehören, die Ehen bevorzugen noch bevor von Kindern die Rede ist, falls überhaupt.

    • Stimmt, Herr Wolkenspalter, das öffentliche Register ist auch überflüssig, aber könnte beim Ausstieg aus der Staatskirche helfen.

  24. Frau Weidel mag all das sein. Aber für eine Partei, für die der Schutz von Ehe und Familie einen so hohen Stellenwert hat, ist es problematisch, mit einer Spitzenkandidatin anzutreten, die mit ihrer lesbischen Lebenspartnerin zwei Kinder hat. Wo kommen diese Kinder her? Was ist mit dem Vater resp. den Vätern? Wollten die ihre Kinder nicht? Warum wachsen die Kinder ohne Vater auf? Wie will man mit einer solchen Spitzenkandidatin gegen die Ehe für alle argumentieren?

  25. CSU/CDU-Mitglieder sollten ihr Parteibuch abgeben. Der ganze Hype ist eine Zumutung in Zeiten wie diesen.
    Zumal § 175 bereits 1968 in der DDR und 1994 im gesamten Staat endgültig abgeschafft wurde.

  26. Dass wir von den liberalen, freiheitlichen Wählern sprechen einer Partei, die andere Lebensentwürfe grundsätzlich (und nicht wie die Grünen aus ideologischen Gründen!) nicht diskriminieren sollte.

  27. Bis Mai 17 waren 200.000 Neuankömmlinge dem Vermelden nach registriert – Familien- Nachzug nicht berücksichtigt.

  28. Religion ist wie Nation, Ideologie etc. ein Mittel, eine grosse Anzahl schwacher Individuen zu einer starken Einheit zu formen.

    Das hat nichts, aber auch gar nichts mit Privatsache zu tun. Nur weil die modernen Staaten die Macht der Religion gebrochen haben, heisst das nicht das Blatt kann sich nicht wenden.

    Es wird sich wenden, garantiert, nur die Religion heisst dann anders als früher.

  29. Genosse 100 % hat gerade getönt, dass selbstverständlich die SPD dieselbe Forderung stellt und die CDU folgen wird. 2013 hat sich diese Sumpflandschaft schon abgezeichnet. Man will uns nicht. Auf System Macron, mit niedriger Wahlbeteiligung, wird es wohl hinauslaufen. Würde- und schamlos. Verstösst gegen Artikel 1 GG.

  30. Er kann jetzt im Prinzip sagen, was er will – ganz egal, wie schwachsinnig es sein wird, die Medien werden es mit aufblasen, weil sie und die Parteien ein ganz massives Interesse daran haben, die FDP über die 5%-Hürde zu hieven. Sie wird als Koalitionspartner gebraucht. Man hofft, dass einige der AfD-Wähler wieder (wie früher) die FDP wählen werden. Und so wird ALLES, was Lindner oder ein anderer aus der FDP von sich gibt, medial aufgepumpt werden. Lindner wird ganz sicher in sämtliche Talkshows vor der Wahl eingeladen werden, die Medien werden ihn und seine unwählbare Partei (wieder) hochschreiben, während sie gleichzeitig alles, was von der einzigen tatsächlichen Alternative für die aktuelle Politik kommt, für rechtsradikal, nazi-ähnlich oder doch zumindest für rechtspopulistisch erklären werden.

  31. Das ist nicht nur ein Gedanke, das ist harter Fakt. Jahr um Jahr wohnen wir dem Schmierentheater von inkompetenten aber trickreichen Darstellern bei. Aber so lange sie die Bauernmassen, Verzeihung Wählermassen zum Stimmenverschleudern animieren können, geht das eben so weiter.

  32. Die CDU wird wie immer umkippen, alleine schon, um sich alle Koalitionsoptionen offen zu halten.

  33. Ich zitiere aus der brandaktuellen Ausgabe der satirischen ZellerZeitung (ZZ, Nr. 442):

    Merkel: Ehe für alle Grundbedingung für nächste Koalition

    Die Kanzlerin hat mit klaren Worten die Bedingungen dargelegt, mit denen
    sie in die nächsten Koalitionsverhandlungen gehen wird. “Ohne Ehe für
    alle wird es mit der Union keine Koalition geben”, unterstrich sie im
    Gespräch mit der ZZ.

    War ja wohl klar oder?
    🙂

  34. Dafür braucht die tatsächliche Gemeinschaft von Mutter und Vater keine staatliche Lizenz.

  35. Nach den Mövenpick Spenden will Lindner wohl Stimmen aus dem bunten Kreisen abfischen…wie immer, für die Beteiligung an der Macht ist kein Deal zu schmutzig…für die FDP. Wer fällt darauf eigentlich noch herein?

  36. Hallo Herr Goergen,
    das Thema „Ehe für Alle“ erschließt sich mir nicht.
    Das Lebenspartnerschaftsgesetz hat für gleichgeschlechtliche Paare eine
    gesetzliche Grundlage geschaffen, die bis auf das Adoptionsrecht, eine
    Gleichstellung darstellt.
    Ich denke wir haben in diesem Land wichtigere Probleme zu lösen.
    Grenzen schützen wäre ja mal ein Anfang, den die FDP als Bedingung für
    einen Koaltitionspartner abverlangen könnte.

  37. So ganz kann ich ihren Aussagen zur Ehe als misslungene Säkularisierung nicht zustimmen.
    Das Institut der zivilrechtlichen Ehe hat aus staatlicher Sicht eine andere Funktion. Die Familie steht als Keimzelle der Gesellschaft unter dem besonderen Schutz des Staates und wird in entsprechend z.B. steuerrechtlich priviliegiert und die feste Form des dauerhaften Zusammenlebens in dem Institut der Ehe gefördert. Es ist wohl unbestritten dass eine dauerhafte Partnerschaft für die Aufzucht von Kindern den bestmöglichen, wenn auch nicht den einzig denkbaren, Rahmen bietet. Die Ehe und die mit ihr verbundenen Privilegien bindet die Partner emotional und wirtschaftlich stark aneinander sodass eine Trennung „aus einer Laune heraus“ zumindest erschwert wird. Man kann das alles altmodisch finden und viele sind von der Tragweite des Eheversprechens überfordert. Die meisten Kinder aber profitieren ohne Zweifel von einer belastbaren, auf Dauer angelegten Partnerschaft von Mutter und Vater in der Ehe. Ich halte es für richtig diese langfristigen Partnerschaften, insbesondere wenn daraus Kinder hervorgegangen sind, staatsseitig zu fördern und zu schützen. Der Mensch braucht Verlässlichkeit und eine emotionale Heimat um Kinder großziehen. Heute in dieser schnelllebigen und unsicheren Zeit vielleicht mehr denn je. Autochthone Kinder, geboren in einer stabilen, emotional belastbaren Partnerschaft sollten eines der grundlegensten Interessen des Staates sein weil ohne Staatsvolk gibt’s auch keinen Staat. Und das künftige Volk muss eben zunächst geboren, in einem möglichst liebevollen und geschützten Rahmen aufgezogen und ausgebildet werden damit eine künftige Generationen an mündigen Staatsbürgern die Kultur weiterführenden kann. Gerade angesichts der schwachen Geburtenraten sollte der Staat mal darüber nachdenken ob bezüglich der „Keimzelle der Gesellschaft“ nicht dringend Nachbesseungsbedarf, was Förderung und Schutz angeht, besteht.
    Nun ist der Zeitgeist ja gerade „bunt“ und „liberal“ und „gender“. Da wollen „andere Formen des Zusammenlebens“ gerne auch so priviligiert werden wie die potentielle Keimzelle der Gesellschaft, die Ehe. Das ist weniger rational als vielmehr wohl romantisch im Sinne der von Herrn Goergen angesprochenen nicht vollständig erfolgten Säkularisierung der Ehe, begründet. Es geht den Homosexuellen ums Prinzip, um unbedingte Gleichbehandlung um jeden Preis. Auch wenn dabei am Ende eine Gleichbehandlung von rechtlich ungleichem herauskommt da homosexuelle Paare auf klassischem Wege innerhalb ihrer Partnerschaft voneinander eben keine Kinder bekommen können. Daher ist das ganze Konzept mit der „Keimzelle der Gesellschaft“ das den besonderen Schutz des Staates für die Ehe begründet, sachlich nicht auf homosexuelle Partnerschaften anwendbar.
    Zwar können gleichgeschlechtliche Paare ebenfalls Kinder haben (z.B. leibliche aus früheren Beziehungen oder durch Adoption). Trotzdem handelt es sich immer irgendwie um Pachworkfamilien an der unmittelbar andere Personen beteiligt und involviert sind.
    Man muss sich eben die Frage stellen: Will man den staatspolitisch fundamental bedeutsamen Normalfall von Vater, Mutter, Kind privilegieren. Oder wird nun auch die Ehe auf dem Altar des Zeitgeistes geopfert und für alle geöffnet.

    Allerdings wird diesem ganzen medialen und politischen Gewäsch um diese kleine Minderheit in meinen Augen viel zu viel Aufmerksamkeit gewidmet was angesichts der kleinen, aber lauten Gruppe, die das Thema tatsächlich betrifft gar nicht angemessen ist. Ich glaube gerade einmal um die 5% der Bevölkerung sind homosexuell veranlagt und von denen will vielleicht auch nicht jeder in den Stand der Ehe.
    Als hätten wir gerade nicht bedeutend wichtigere andere Probleme.
    Der heilige Gral hängt bestimmt nicht davon ab ob die paar homosexuellen Paare nun demnächst auch heiraten und steuerlich heterosexuellen Ehenpaaren gleichgestellt werden.
    Ich bin dafür dass Homosexualität uneingeschränkt gesellschaftlich akzeptiert wird und sich die Betroffenen nicht dafür schämen müssen oder Diskriminierungen ausgesetzt sind. Aber reicht die Eingetragene Lebenspartnerschaft denn nicht aus?
    Ich bin der Meinung dass die sexuelle Ausrichtung eines Menschen zu seiner Privatsache gehört und ich möchte mit diesem Thema nicht ständig belästigt werden, schon gar nicht dass solche Nebensächlichkeiten im Wahlkampf von fast allen Parteien plötzlich zum Zünglein an der Waage gemacht werden!

  38. „Auch wenn ich keine große Menge Wahlberechtigter ausmachen kann, die sich dadurch über ihre Vorurteile gegen die FDP hinwegheben ließe.“
    Ein Beispiel für ein gängiges Vorurteil, bitte. So ist mir nicht ganz klar, auf welches Vorurteil Sie anspielen.

    • Wählen Sie bitte aus: Umfallerpartei, Kapitalistenpartei, Mövenpickpartei, Neoliberale, Turbokapitalisten, Sozialdarwinisten ……..

      • Ich bin nicht sicher, ob alle diese Vorurteile unbegründet sind. Mit der FDP zur Zeit als Sie Geschäftsführer waren hat die momentane FDP nicht mehr viel gemeinsam, fürchte ich.

  39. die schöne neue welt, die aldous huxley schon früh beschrieb, ist schon lange angebrochen. die meisten wissen es nur noch nicht! ich selbst allerdings ziehe eine natürliche familie mit kindern und enkelkindern allemale vor! wenn sie denn staatlicherseits auch noch mit allem möglichen gefördert wird, habe ich nichts dagegen einzuwenden!

  40. Die FDP gehört für mich nicht mehr zu den Liberalen. Liberale Menschen denken freiheitlich, ohne den Staat abschaffen zu wollen, selbständig und eigenverantwortlich. Irgendwie kann ich das bei der FDP nicht mehr erkennen.
    Diese ganzen wahltaktischen Plänkeleien erzeugen lediglich Unsicherheit. Wenn die FDP nicht endlich anfängt, zu sich und zu ihren EIGENTLICHEN Inhalten zu stehen, und weiterhin, wie eine Sandale, sich nach allen Seiten offen gibt, bezweifle ich, daß sie mit hohen Ergebnissen bei der Wahl rechnen darf.

  41. Die Homoehe ist nur der nächste Schritt.
    In Kolumbien wurde grad die erste Ehe zwischen 3 Männern geschlossen.

    Kramp-Karrenbauer hat noch vor einem jahr gesagt. wenn wir die Homoehe zu zulassen kommt bald die Polygamie. Sie bekam einen Shitstorm der Empörung.

    • Sag ich doch. Vieles ist möglich. ;-))
      Ob Lebenspartnerschaft oder Ehe, eine solche Gemeinschaft sollte in jedem Fall dann steuerlich bevorzugt werden, wenn Kinder großgezogen werden, sonst aber gar nicht.

  42. Diese Anbiederei macht mich einfach nur wütend. Wie wär’s zum Anfang denn mal mit „gleiches Recht für Alle“? Wie kann es sein, daß eine vor einem evangelischen Pastor oder von einem katholischen Priester geschlossene Ehe keine Anerkennung in Deutschland findet, jeder „dahergelaufene“ Imam mit zweifelhafter Ausbildung aber sehr wohl in Deutschland gültige Ehen, auch mit und unter Kindern schliessen kann? Haben unsere Politiker sie tatsächlich nicht mehr Alle, oder gebrauchen die sie nur nicht der Reihe nach?

  43. Die Standesamtlichen Trauungen wurden nur erfunden, damit der Staat genau weiß, an wen er sich halten kann, wenn einer der beiden staatliche Unterstützung braucht, denn zuersts wird stets der Ehepartner finanziell in die Pflicht genommen. Frage : Heiraten Muslime auch standesamtlich oder wie wird da die staatliche Unterstützung berechnet ? Woher weiß da der Staat, wer für wen verantwortlich ist? Haben die muslimischen Gemeinschaften ein Eheregister aus dem sich das ergibt ? Ehe für alle, oder nur für die , die schon länger hier leben ?

  44. Offensichtlich kennt die deutsche Politik gestandene Maenner und Frauen nicht mehr! Herr Lindner muesste in seiner Belanglosigkeit zuruecktretten. Wer wird noch hier eine strenge Trennung zwischen Staat und Kirche durchsetzen? Homosexualitat zu tolerieren ist vernuenftig, es zu glorifizieren und noch wehrlose Kinder in ideologische Schlachten zu involvieren ist ein Verbrechen. „Ehe fuer alle“ ist nur die Parole einer Minderheit und wird von Bevoelkerung schon richtig beurteilt.

  45. Wenn man Kinder fragen würde, ob sie gerne von zwei lesbischen Frauen als Mütter oder von zwei schwulen Männern als Vätern aufgezogen werden möchten, würden die meisten sagen, dass sie dies nicht wollen und lieber `normale` Eltern hätten. Kinder wollen nämlich meist so sein wie alle anderen, mit nichts besonders auffallen oder hervorstechen und wenn sie dies nicht können, ist ihnen das oft peinlich und sie leiden unter der Situation.
    Daher bin ich gegen `Ehe für alle`, da es mir als ein sehr selbstzentriertes, egoistisches Konzept vorkommt. Nach dem Kindeswohl wird nicht gefragt. Und deshalb sind für mich Parteien, die dies wie ein Aushängeschild vor sich hertragen, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr wählbar.
    Ich prüfe mal nach, welche Partei den Schutz der Familie und den der Kinder in ihr Programm aufgenommen hat.

    • Das habe ich bereits getan. ÜBERRASCHUNG!!! Es ist die AfD. Ein Vergleich der Grundsatzprogramme fördert übrigens auch sonst noch Interessantes zutage… Volksbefragungen und Volkabstimmungen im großen Umfang (also auch und gerade bei den wirklich wichtigen Themen) will NUR die AfD. Die Parteien SPD, Grüne und Linke scheinen sich bereits vor dem Wort „Deutschland“ zu ekeln – anders als die AfD. SPD, Grüne und Linke möchten auch gleich das ganze Europa und später die Welt mit ihrer Ideologie bzw. Politik beglücken, sie gehen auch mit großer Selbstverständlichkeit davon aus, dass die anderen europäischen Bürger das ganz toll finden werden. Bei der CDU steht das zwar nicht so explizit drin – aber was macht das schon. Die CDU tut das, was Merkel will. Und was Merkel will, ist von den Umfragen abhängig. Und natürlich von George Soros, dessen Programm sie offensichtlich gerade umsetzt. Somit ist für mich auch die CDU unwählbar… ich wähle doch keine Zocker und Profit-Haie, die sich auf Kosten Anderer extrem bereichern.

  46. Da sieht man also die Prioritäten:
    Sowohl SPD als auch FDP betrachten offenbar die Homo-Ehe als das vordringlichste aktuelle Thema in Deutschland.

    Ziele, wie man die anhaltende Migration eindämmt oder die Rückführung der hunderttausenden illegalen Migranten in den Griff bekommt, sind dagegen offenbar nur Marginalien.

    • Ja, und Genosse 100 % hat es bei Berlin Direkt bestätigt und angekündigt, dass die CDU folgen wird. Wenn der Altparteien-Klüngel doch wenigstens den Anstand hätte und seine Mitgliedschaften aufkündigen würden, und die Volksvertreter sich zumindest so anständig wie Handelsvertreter-Vertreter verhalten würden …… Diese Repressalien verstoßen gegen § 1 GG. Demokratie war vorvorvorvorgestern. Wähler werden schlechter behandelt als käufliche Ware, eine Erika Steinbach geächtet. Halleluja.

  47. „Was für ein trostloses Bild“ Das trifft es genau. Denn die Lindner-FDP erweist sich damit als wahre Erbin der Spassmobil-FDP Guido Westerwelles.

  48. Man schaffe die Ehe ab! Das ergibt Gleichheit fuer alle. Die konventionelle Ehe wird weiterhin die Hueterin der Familie sein. Ein Anspruch auf staatliche Foerderung der Ehe laesst sich daraus aber nicht ableiten. Beguenstigungen wie das Familiensplitting fallen weg. Partnerschaften koennen auf privatrechtlichem Weg Versorgung und Versicherung des Partners sichern (Vertrag). Die Versorgung von Kindern unter 18 Jahren kann man steuerlich oder durch Zuschuesse beguenstigen (Kindergeld). Ansonsten darf zusammenleben wer will, mit oder ohne Vertrag.

    Was die Adoption von Kindern von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften angeht, fuerchte ich, dass unsere Gesellschaft noch sehr weit davon entfernt ist das zu akzeptieren. Schwer vorstellbar, was Kinder aus gleichgeschlechtlichen Ehen in der Schule durchmachen muessen. Sie davor zu bewahren hat der Staat eine Pflicht. Mit Diskriminierungsverboten laesst sich da sehr wenig ausrichten!

  49. Welche Vorteile bringt die Ehe? Weniger Steuern und Adaption von Kindern. Steuererleichterungen waren für Kinder gedacht, da es kostenintensiv ist diese großzuziehen. Die Steuererleichterungen sollten​ auch zum Zusammenleben motivieren. Adaption von Kindern wirkt für mich nicht unbedingt gut für Kinder, da diese
    weibliche und männliche Eigenschaften braucht zu Nachahmung. Die werden weniger tolerant, eher verstört aufwachsen. So meine Meinung.

    Liegt die Zukunft im Reagenzglas? Willenlose Genprodukte? Denn irgendwann wird der Mensch auch zu fein für Kindererziehung.

  50. Ehe für alle – ist das das dringende Problem Deutschlands? Brauchen wir wirklich noch eine Partei, die sich intensiv um Minderheiten bemüht?
    Und braucht es eine Institution Ehe, wenn bei gleichen Pflichten auch gleiche Rechte gegeben werden sollen? Ich denke da noch nicht einmal an die Adoption von Kindern, ich denke da an steuerliche Ungleichheiten. Wenn Lebensgemeinschaften gleiche Pflichten haben, wie Eheleute, dann sollten sie auch steuerlich gleichgestellt werden. Das ist auch ohen „Ehe für alle“ machbar.
    Deutschland hat aber mit wesentlich größeren Problemen zu kämpfen, düe die Merkel nur das Credo „wir schaffen das“ hat. Und da erwarte ich Lösungsvorschläge, auch mit dem Risiko evtl. Wähler zu brüskieren.

  51. Der Kampf um gesellschaftliche Anerkennung: In den USA fiel mir auf, dass es bei vielen Forderungen der (im US-Sinne) Liberalen um nichts Sachliches mehr geht, sondern nur noch darum, höchstoffiziell gesellschaftlich „anerkannt“ zu sein. Ich schreibe „anerkannt“ in Anführungszeichen, weil den Aktivisten auch Heuchelei reicht, solange diese Heuchelei nur ausreichend laut vorgetragen wird.

    Eine völlig ehegleiche „eingetragene Partnerschaft“ (civil partnership) reicht also nicht; sie muss „Ehe“ (marriage) heißen, sonst fühlen wir uns alle diskriminiert. Einfache Billigung der Homosexualität reicht auch nicht; es müssen alle den gleichgeschlechtlichen Sexualakt in der Öffentlichkeit toll finden und deshalb brauchen wir einen Christopher-Street-Day. Gleiches gilt für alle möglichen „Minderheiten“, die alle verlangen, dass wir sie über alle Maßen schätzen und das unentwegt sagen. Wo kommt diese narzisstische Bedürftigkeit nur her? Da wir in Deutschland in unserer kulturellen Armut alles aus den USA importieren, ist dieses Denken – statt Auseinandersetzung um Sachliches geht es nur noch um Symbolpolitik – auch bei uns angekommen.

    Die Forderung nach „Ehe für alle“ gehört in diese Kategorie. Das alles ist so unwichtig: ich bin nicht mal dagegen. Aber es verstopft den öffentlichen Raum, so dass wir für die Diskussion der wirklichen Probleme keinen Platz und keine Luft/Lust mehr haben.

    Im übrigen festigt dies mein (Vor-)Urteil über die FDP: Herr Lindner versteht es, medienwirksam einen großen Ballon aufzublasen. Aber wenn man näher hinkuckt, ist die Partei eben auch so: voll gut aussehender Menschen, voll Luft und ohne irgend eine Substanz, für die die Partei wirklich steht. Bedauerlich.

    • Sie haben so recht, Herr Seiler, es ist vollkommen unwichtig. Diese narzisstischen Aktivisten für Irgendwas benehmen sich wie Kinder, die sich trotzig schreiend auf den Boden schmeißen und mit den Beinen strampeln, wenn die Mama an der Kasse den Lolli nicht kaufen will.

  52. Der Autor beschreibt bis ins Detail wie sich Kirche und Staat in Bereiche einmischen wo sie nichts zu suchen haben. Zum Glück hat Frankreich bereits 1905 Kirche und Staat getrennt. Die Staatskirche hier hat immer noch zuviel Einfluß, wie beschrieben, in allen Bereichen. Wer sich lebenslang mit einem Partner verbinden will bitteschön. Das ist Privatsache. Das kann natürlich vertraglich abgesichert werden, falls notwendig.Was hier in diesmeBreich abgeht hat etwas komplett Überholtes. Es ist dringend, das die auf das Konkordat zurückgehende Verträge zwische Staat und Kirche gelöst werden. Wer unbedingt kirchlichen und staatlichen Segen für eine Partnerschaft haben will, muß dann eben die damit verbundenen finanzioellen Forderungen schon mal vorher berechnen. Solange die Parteien nicht in der LAge sind dieses Thema Trennung von Kirche udn Staat anzugehen, wird es weiter diese sinnlose Diskussion geben

  53. Die klassische Ehe, sehr geehrter Herr Goergen, steht unter dem besonderen Schutz des Staates, weil sie die Zelle seiner biologischen Reproduktion ist und die eigentliche natürliche Organisationsform für die gesunde Entwickung der ihr entstammenden Kinder. Dieser Zusammenhang ist elementar und deshalb hat der Staat ein vitales Interesse an einer besonderen Förderung der Ehe.

    Die Schutzpflicht für das Kindeswohl privilegiert aus gleichem Grund die Ehe vor anderen Versorgungsformen, auch gerade im Falle von adoptierten Kindern. Der Staat hat also sehr wohl selber einige gute Gründe, die Ehe besonders zu fördern. Bei Partnerschaften hat er diese Gründe nicht. Dort geht es lediglich um einen Ausgleich der Interessen, also Steuervorteile gegen Unterhaltsverpflichtung.

    Die „Ehe für alle“ oder „Die Öffnung der Ehe“ bedeutet in jeder Hinsicht eine Verleugnung der Tatsachen. Alle Birnen sollen zu Äpfeln erklärt werden. Das ist eine völlig irrationale Hybris. Sie würden trotzdem immer Birnen bleiben und diesem Schwachsinn ausgelieferte Kinder wären die unschuldigen und wehrlosen Opfer. Allerdings hat sicher nie jemand erwartet, daß ausgerechnet die FDP hier dagegenhält, dafür ist sie moralisch viel zu indifferent, daß sie es nun fordert, beweist sogar ihre Inkompetenz.

    Solange die FDP, mit oder ohne Politikarrieristen wie Lindner und Suding, nicht deutliche Pflöcke setzt, die sie über ihr verkümmertes Dasein als potentielle Merkelmehrheitsbeschafferin hinaus wenigstens als wirkliche liberale Kraft verbindlich kenntlich machen, ist sie nur für windelweiche Geschmackswähler eine Option. Leider könnte es von denen allerdings noch genug geben.

  54. Endlich das ist perfekt argumentiert. Und es stimmt. Frankreich hat bereitsd 1905 Kirche und Staat getrennt. Das Konkordat was beiuns dahinter steht sollte endlich abgeschafft werden. Der Einfluß der Kirche ist hier zu groß in allen Bereichen. Der Autor bescheibt eben auch in welchen Bereichen außerhalb der Kirche die Katholische und evangelische hier Einfluß haben . Religion ist Privatsache. Wer sich ein Leben lang mit einem Partner verbinden will. Bitteschön Das ist Privatsaxche. Das ist weder was wo sich Staat oder Kirche eijzumischen haben!

  55. Wie ich andernorts schrieb: Die FDP hat mit liberalem Gedankengut bedauerlicherweise nichts/niente/nada mehr zu tun. Gar nichts. Die werden weiterhin rückgrat- und konzeptlose Mehrheitsbeschaffer für CDU oder SPD oder sonstwen sein. Und immer nahe am wahrgenommenen Mainstream (Homo*). Kein Schwerpunkt mehr auf Distanz zum Staat und Eigenverantwortung des Bürgers, sondern Verfolger des Nanny-Staates. Soviel Staat wie nötig, aber so wenig wie möglich, das war das Credo der EffDeePee der Vergangenheit.

  56. Also hängt unser aller Wohl und Wehe von der dieser einzig „wichtigen“ Sache ab, über die in unserem Land diskutiert wird – der Ehe für alle. Wahnsinn.
    Egal ob parteipolitische und koalitionstaktische Spielchen, ich wünsche mir andere, existeniell bedeutsame Themen in einem sogenannten Wahlkampf, die nicht nur leere Wahlversprechen bleiben.

  57. Kann es sein, dass dem Herrn Lindner die Bedeutung des Begriffes „alle“ nicht so ganz klar ist?
    Die ‚Grünen‘ gebrauchen ihn auch, bei denen ist allerdings, nicht zuletzt aus der Historie, sehr klar, was sie damit meinen.
    „Ehe ist für alle da.“ – im Grundgesetz. Da jubeln nicht nur prekär beschäftigte Anwälte.

  58. „Ehe für alle“ könnte möglicherweise einen „Pumpeffekt“ auslösen:

    Die FDP gibt Teile ihrer liberalkonservativen Wählerschaft an CDU/CSU sowie AFD ab und generiert dafür linksliberale Wählerpotentiale auf Kosten der Grünen.

  59. Lieber Herr Goergen,
    da haben Sie wieder einmal recht. Beliebigkeit statt Individualität. Nun hoffte ich, wie sicher viele andere auch, dass die Rest-FDP an sich gearbeitet hat und zu neuen Ufern aufbrechen möchte. Nein, wieder werden sie – ohne Not – einen beachtlichen Stimmanteil verschenken. Opportun, m. E.

    gierig und offenbar beratungsrestistent. Guten Sonntag.

  60. Wovon wollen den jetzt alle Parteien ablenken. Die FDP ist gerade wieder dabei, Fehler zu wiederholen. Ist das in Gedenken an ihren verstorbenen Vorsitzenden Westerwelle zu verstehen? Grundsätzlich ist es in erster Linie wichtig, dass die gleichgeschlechtliche Partnerschaft anerkannt und nicht mehr diskrimminiert wird. Gesetze können so geändert werden, dass alle Rechte und Pflichten erfüllt werden, wenn die Voraussetzungen vorhanden sind. Hat Deutschland zur Zeit nicht ein viel gravierenderes Problem, dass da heißt „Asyl“ und ihre Auswirkungen auf das normale Leben eines jeden deutschen Wählers. Sowohl bei der Essens- Kleider und Lebenskultur, zum Teil bildet sich für uns eine Unkultur heraus. Wir verlieren das Recht, über unser Haus „Deutschland“ frei bestimmen zu dürfen. Das sind wieder Ablenkungsmanöver.

  61. „Ehe für alle“.
    Diese Forderung in Krisenzeiten ist der Gipfel der Dekadenz in Politikerhirnen.

    • So ist es. Es zeigt, dass diese Leute so abgehoben sind in ihren Wahrnehmungs-Parallelwelten, dass sie die tatsächlichen Probleme, die wir haben und die die meisten Menschen umtreiben, gar nicht zur Kenntnis nehmen. Etwas überspitzt formuliert: Da stehen die Islamisierer mit IS-Scharfrichtern im Schlepptau bereits in der nächsten Parallelstraße und wir streiten mit Feuereifer darüber, wie viele Geschlechter die neue Fußgängerampel in unserer Straße zeigen soll. Irre abgehoben! Man könnte es auch als besonders zynische Ausprägung der Ignoranz bezeichnen.

    • Ehe für alle, Genderwahnsinn, Unisextoilette das treibt uns um bis zum Wahnsinn!!! Was sind da schon Flüchtlingskrise, Finanzkrisen, Kriege, Bundeswehreinsätze, Altersarmut usw.? Alles Peanuts!!! Alles nur Ablenkung vom Wesentlichen: Wie können zwei Schwule oder Lesben oder Transen oder Was-weiß-ich nach der Hochzeit korrekt unterschreiben und vielleicht sogar auf die gleiche Toilette gehen? An solchen Fragen entwickelt sich unsere Gesellschaft!!!

  62. „Ehe für alle“ ist ja auch DAS drängenste Problem unserer Zeit……Ironie off.

  63. Dieses Land ist völlig krank, kaputt und im Eimer! Eines beweist dieses elende Theater jedenfalls klar, es geht diesen Leuten nicht um das Land, um die Bürger und auch nicht um die Demokratie, es geht rein um Macht, persönliche Karrierewege, Posten und Pöstchen. Dieses Land ist mittlerweile korrupt, krank, kaputt und völlig im Eimer! Wir nähern uns rasant Verhältnissen wie in der Weimarer Republik. Die völlig realitätsfern abgehobene, dekadente und
    volksfremde Politikerkaste kann nicht mehr und die Bürger wollen diesen Irrsinn
    und diese Scheindemokratie nicht mehr und haben jegliches Vertrauen in eine
    unfähige und dekadente Politikerkaste längst verloren.

    • Leider muß ich Ihnen widersprechen, die Bürger werden voraussichtlich wieder diese alten Eliten wählen, weil sie doof sind, weil sie sich nicht mit Politik beschäftigen und weil sie Wahrheit nicht von Lügen unterscheiden können.
      Aber keine Bange, Millionen von Migranten, vorzugsweise mit islamischen (islamistischen) Wurzeln werden dafür sorgen, daß der Gender-Wahnsinn mit dieser Botschaft von SPD und FDP „Ehe für alle“ irgendwann ein Ende haben wird.
      Viele Menschen in der weiten Welt entwickeln Verachtung für die deutsche Bevölkerung und den deutschen Staat, insbesondere die nach Deutschland Immigrierten mit niedrigem Bildungsniveau. Und das sind etwa 90 %. Die Justiz mit ihren feigen Richtern tut den Rest!

      • Und Genosse 100 % hat gerade bei Bettina Schausten verkündet, dass die CDU folgen wird. Man kann offenbar auf unsere Wahlstimme verzichten – Botschaft ist angekommen. Unsere Reputation ist im Eimer. Wieder einmal.

      • Werte Annegret, Sie widersprechen mir da gar nicht, denn ich bin ebenso sicher, daß dies passieren wird. Auch dies ist ein Zeichen dafür, wie krank und kaputt dieses Land ist, wenn die eigenen Bürger, mangels wahrer Alternativen, dann wieder ein „Weiter so“ wählen.

  64. Huch, Christian Lindner (aka FDP) stellt ja Forderungen. Geht’s schon los?

    Ich sag mal so: wenn im September die Zahlen stimmen, wird Mutti dieses Bürschchen adoptieren und ihm den Scheitel zurechtbürsten. „Ehe für Alle“ – noch was? Im Umgang mit Kleinjungenträumen hat Mutti doch genauso viel Erfahrung wie mit Altmännerphantasien.

  65. Zitat: „Die Zivilehe halten viele für unersetzlich (und ihre Ausdehnung auf Alle), weil an ihr wichtige organisationsstrukturelle (!) Teile des Steuer-, Gesundheits- und Sozialsystems hängen. Dafür und auch für alles Sonstige schlage ich erneut ein öffentliches Register vor … “
    Das halte ich für etwas zu kurz gegriffen. Die Zivilehe erschöpft sich nicht nur in diesen Dingen. Ihre wesentliche Wirkung, die jeder der schon mal geschieden wurde, zur Genüge kennt, sind die gegenseitigen, oft nicht unerheblichen unterhalts-, vermögens- und versorgungsrechtlichen und auch erbrechtliche Ansprüche der Eheleute. Diese haben ihren Ursprung in der klassischen Ehe, ein „Verdiener“, ein „Kindererzieher“, wobei die „Tätigkeit“ des erziehenden Ehepartners im Falle der Beendigung der Ehe durch entsprechende Ausgleichs- bzw Erbansprüche honoriert wird. Bei den Ehen der doppelverdienenden, kinderlosen „DINKS“ (double income, no kids) versagt dieses jedoch bzw ist dort schlicht obsolet.
    Daher sollte man Ermessen, wieviele der zukünftig gewollten homosexuellen Ehen in welche Kategorie fallen. Erst mit dem Vorhandensein und der Erziehung von Kindern unter Verzicht auf eigene Einkünfte für einen der Ehepartner, nimmt die Problematik richtig Fahrt auf.
    Die Ehe für alle, ist daher eine formalistische, politische Luftnummer. Kritisch wird das Ganze erst bei „Kinder für alle“.

  66. Komischerweise hatten in einer kürzlichen Umfrage die FDP-Wähler (neben jenen der AfD, auf einem Level mit der CDU die vergleichsweise geringsten Zustimmungsraten für eine „Ehe für alle“. Ich fand das zunächst überraschend (oder erschreckend?), allerdings sieht man daran, wer derzeit dem Trend („gegen die AfD“) folgend aktuell die FDP wählt…

  67. Volle Zustimmung zur Trennung von Staat und Kirche. Es war das einzige, was ich in der DDR gut fand, da war das der Fall. Um Missverständnissen vorzubeugen, ich fand es mehr als unverschämt , wie der Staat mit der Kirche und ihren Anhängern umgegangen ist, das will ich keinesfalls beschönigen. Aber sie war nicht verboten, wenn man es vielleicht auch gern gemacht hätte. Dass Christen Nachteile hatten, ist auch nicht zu bestreiten, es gehörte schon etwas Courage dazu, sich öffentlich als Christ zu bekennen. Anstoß erregten Christen erst, wenn sie sich gegen das System stellten, aber das ging Atheisten in diesem Falle auch so. Um es noch mal klar zu stellen, das System des Sozialismus ist in jedem Punkt absolut gescheitert und wer es wiederholen will ist ein Realitätsverweigerer, aber die Trennung von Staat und Kirche hatten sie durchgesetzt.

  68. Ist doch zu erwarten, man will das Ehegatten-Splitting abschaffen. Das war den Herrschafften schon lange ein Dorn im Auge. Ob das gut oder schlecht muss jeder für sich selbst entscheiden. Im Kern geht es mal wieder nur gegen den per GG verbrieften Schutz von Ehe und Familie. Schland hat fertig.

  69. Sind die wirklich so weltfremd? Dass sie das als eines der wichtigsten Themen für Deutschland sehen? Oder soll das von der Konzeplosigkeit ablenken? Für mich nehmen sich FDP und Grüne aus dem Spektrum wählbarer Parteien raus!

  70. Lindner mag koalitionstechnisch hin und her spekulieren, um seinen „Ehe für alle“ Ansatz den Status einer strategischen Volte angedeihen zu lassen.Was Wählerstimen angeht, befindet sich die FDP nach neuesten Umfragen schon wieder im Trend nach unten, laut Emnid nur noch 7% während sie schon mal auf 9% war.

    „Ehe für alle“ auch für meinen Papagei, der hervorragend das nachplappert, was andere als Vorgabe machen. Das ist nicht liberal. FDP, nein danke.

  71. Unter Ehe für alle verstehen Schwule und Lesben das sie Kinder adoptieren können um mit diesen Kindern so etwas wie ‚ganz normale Familie‘ zu spielen.

    Jeder Mensch sollte auf seine Weise glücklich werden können, aber nur solange dies Dritte nicht beeinträchtigt.
    Kinder den abartigen Vorstellungen von Schwulen und Lesben auszuliefern halte ich für nicht akzeptabel. Die FDP ist so unwählbar.

  72. Und damit ist die FDP für mich – wie schon vor einigen Jahren – gestorben.

    Man weine ihr keine Träne nach.

  73. Das Wort Ehe hat eine ganz genau definierte Bedeutung. Die Semantik gilt seit Jahrhunderten ..und länger. Sie, die Ehe, ist die Gemeinschaft, auch die sexuelle, zwischen einem Mann und einer Frau.

    Jetzt wird von oben herab, top-down, oktroyiert. Ehe gilt für alle.

    Nun soll jeder leben, wie er zu leben, es für richtig hält.

    Aber seit den alten Griechen wissen wir. Gleiches gleich, Ungleiches ungleich, das ist Gerechtigkeit.

    Der Gemeinschaft zwischen Mann-Mann, respektive Frau-Frau mangelt ein wesentliches Element der Sexualität. Die Potenz zur Weitergabe des Lebens.

    Gleichgeschlechtliche Partnerschaften sind nicht nachhaltig. Sie erledigen unsere Spezies in maximal 3 Generationen. Sie sind auf die angewiesen, die es treiben, wie es unsere Vorfahren schon vor mehr als 1000 Jahren getrieben haben.

    Glaube, Hoffnung, Liebe, das Größte aber ist die Liebe hat einmal einer gesagt. Der Mann hat sich getäuscht. Nach neuer Denkungsart ist das 1. Gebot die Vielfalt.

    Ich setze gegen die Vielfalt, auf die Mannigfaltigkeit. Die Verwandtschaft über die Generationen. Vater, Mutter, Kinder, Geschwister, Onkel, Tanten, Großeltern. Das ist die ganze Breite des Lebens Mit seinem Segen und manchmal auch seinem Fluch, wenn die Last der Sorgen, um das, was einem lieb und teuer ist, überhand nehmen.

    Wahrscheinlich, werde ich eine Umkehr nicht erleben.

    Demnächst stehen 2 lesbischen Frauen vor dem Verfassungsgericht, um die Eintragung der Mutterschaft für ein zu erwartendes für beide Frauen zu erstreiten. Das Ei der einen Frau wurde befruchtet mit der Samenspende eines unbekannten Mannes und dann in die Gebärmutter der anderen Frau eingepflanzt. Brave New World. Leihmutterschaft, Samenspende, Kind ohne Vater, Biologie bedeutungslos. So soll sie aussehen.

    Dafür streitet die Linke seit Jahrzehnten, seit einiger Zeit mit den Liberalen im Schlepptau, und neuerdings springt auch die CDU auf diesen Zug in unsere Zukunft.

    Sei es wie es sei. Gerade deshalb bin ich heute Mittag in Wiesbaden bei der Demo für Alle. Bei diesem Aufmarsch aller Homophoben und Zurückgeblieben, wie ihn die Gemeinschaft aller Bunten zu benennen lieben.

  74. Bravo, Herr Goergen! Religion muss Privatsache sein, so wichtig sie für den einzelnen Menschen auch sein mag. Kirche und Staat sind strikt und konsequent zu trennen. Privilegien sind nicht zu gewähren. Eine aufgeklärte Gesellschaft ist auch nicht mit einem Gottesstaat nach den Vorstellungen des Islam zu vereinbaren.

  75. Nun denn, Projekt „Rösler“ scheint wieder Fahrt aufzunehmen.

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