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Gesundheitskioske

Karl Lauterbachs Liebling schwächelt in der Praxis

08.06.2023

| Lesedauer: 4 Minuten
1.000 Gesundheitskioske sollen blühen, versprach Karl Lauterbach (SPD) im vergangenen Sommer. Wie so oft bei ihm, folgt auf den großen Auftritt das Chaos im Detail. Das Projekt stockt und stößt auf die Kritik der Fachwelt.

Eine Grundregel des Journalismus lautet: Fragen immer so stellen, dass Politiker und andere Verantwortliche sich nicht rausquatschen können, ohne ihr Gesicht zu verlieren. So will TE wissen, wie viele Gesundheitskioske es gibt. Eine Zahl, die das Gesundheitsministerium wissen müsste, hat doch ihr Chef Karl Lauterbach (SPD) vergangenen Sommer unter handelsüblichem Medien-Trara angekündigt, es werde bald 1.000 dieser Kioske geben.

MEHR-KLASSEN-MEDIZIN
Der Gesundheitskiosk – Medizin für Arme
„In einigen Bundesländern existieren bereits Gesundheitskioske, etwa auf Initiative der Krankenkassen“, antwortet das Ministerium auf unsere Anfrage. Räumt aber ein: „Eine Übersicht über diese liegt dem Bundesministerium für Gesundheit jedoch nicht vor.“ Also sind es vielleicht schon 1.000 Gesundheitskioske und das Ministerium weiß es nur nicht? Wir fragen auch die GKV, den Dachverband der gesetzlichen Krankenversicherungen. Die sollen schließlich die Kioske zum größten Teil bezahlen. Doch auch die Spitzen des Kassenwesens müssen zugeben: „Genaue Kenntnis über die einzelnen Projekte haben wir nicht. Hier muss ich Sie bitten, sich an die einzelnen Krankenkassen zu wenden.“

Ein Projekt, das begonnen hat mit einem lautstarken Lauterbach, gefälligen Medien und Einschätzungen wie: Die Gesundheitsversorgung in sozial benachteiligten Stadtteilen werde verbessert – dieses Projekt ist nun in den Mühen der Ebene angelangt: Ja, Gesundheitskioske, die gibt’s. Vor Ort. Mehr wissen wir aber auch nicht. Fragen Sie die. Ein Gesetz kommt. Bald.

Doch Schnitt und Rückblende. Denn allmählich gebietet das journalistische Handwerk, erst einmal zu klären, was überhaupt ein Gesundheitskiosk ist – am besten präzise, haptisch und anschaulich. Nur das Problem dabei ist: Der Zweck der Gesundheitskioske lässt sich schwer greifen. Zumindest nicht präzise, haptisch und anschaulich. Lauterbachs Ministerium beschreibt die Einrichtungen so: „Zentrale Aufgabe der Gesundheitskioske soll es sein, allgemeine Beratungs- und Unterstützungsleistungen anzubieten, etwa zur Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen und Präventionsangeboten.“

Beratung und Unterstützung in medizinischen Fragen? Das nannte sich früher Arztpraxis. Wo ist der Unterschied bei den Gesundheitskiosken? Dazu lässt das Ministerium wissen: „Entstehen sollen die Gesundheitskioske in besonders benachteiligten Stadtteilen und Regionen … Insgesamt kann es mithilfe der Gesundheitskioske gelingen, die individuelle Gesundheitskompetenz insbesondere von Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf zu erhöhen, die Prävention zu stärken und dabei zu helfen, den Anspruch auf medizinische Versorgung zu verwirklichen.“

Ich bin krank und gehe deshalb zum Arzt. Eigentlich war das bisher ein System, das sich tatsächlich mal auf einem Bierdeckel erklären ließ. Wo besteht denn nun die Schwelle, die es zwischen Krank sein und zum Arzt gehen abzubauen gilt? Und wer sind diese „Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf“? Vielleicht Behinderte, die brauchen ja tatsächlich die Hilfe der Gesellschaft, etwa wenn es um Barrierefreiheit geht. Doch aktuell liegt die Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine Anfrage der CDU/CSU vor. Die ist überschrieben mit „Menschen mit Behinderungen im deutschen Gesundheitssystem“. Doch in der Antwort des Ministeriums kommen die Kioske nicht vor. An Behinderte scheinen sie sich also nicht zu richten.

GESUNDHEITSKIOSKE
Karl Lauterbach gibt fleißig das Geld der anderen aus
Um die unerträglich gewordene Spannung aufzulösen: Mit „Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf“ meint das Ministerium Ausländer, Eingewanderte, Flüchtlinge, Schutzsuchende, Leute mit Migrationshintergrund, Personen mit Migrationsgeschichte oder wie auch immer die politisch korrekte Formulierung gerade lautet. Bei diesen scheint das Ministerium eine Barriere im Ablauf Krank sein und zum Arzt gehen zu sehen. Um das Problem zu lösen, richtet das Ministerium eben die Gesundheitskioske ein. Doch Probleme mit der Einwanderung darf es nie nimmer nicht geben. So lautet das erste Gebot, das Angela Merkel und ihre Anhänger in Politik und Medien 2015 verkündet und in Kraft gesetzt haben. Deswegen spricht das Ministerium lieber von „Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf“.

Die „Vereine“, die als Erste Gesundheitskioske an den Start gebracht haben, bemühen ebenfalls eine aufwendige Sprache, um ihre Existenz zu rechtfertigen. Holt man die Luft aus diesen aufgeblähten Wortwolken, bleibt die Mehrsprachigkeit der Kioske als ihr Verkaufsargument übrig. Der Muster-Gesundheitskiosk in Hamburg-Billstedt verspricht seinen Kunden neben der Mehrsprachigkeit noch ein allgemeines Gespräch über Gesundheit sowie ein Gespräch über die richtige Ernährung.

Medizin-Dolmetscher für Leute, die nach wenigen oder vielen Jahren in Deutschland kein Deutsch können; dazu Tipps, die auch Dr. Google bietet wie: eher frische Lebensmittel statt Konserven, lieber Gemüse statt Fett, Fleisch und Zucker. Dafür will Lauterbach einen Apparat mit 1.000 Einrichtungen bundesweit aufbauen. Parallel zu den bisherigen Arztpraxen. Obwohl die Kassen dieses Jahr voraussichtlich zum zweiten Mal in Folge den Beitrag erhöhen müssen. Und obwohl der Staat den Kassen schon jetzt laut GKV jährlich 10 Milliarden Euro zu wenig für die Gesundheitsversorgung der Menschen zahlt, die von Transfers leben, etwa Empfänger von Bürgergeld oder halt „Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf“.

Das Gesundheitswesen sieht Lauterbachs großmündig angekündigten Pläne entsprechend kritisch. Zu den Kosten könne der Dachverband GKV nichts sagen, antwortet uns dieser aktuell. Knapp einem Jahr nach Lauterbachs Presseauftritt liege immer noch kein entsprechender Gesetzesentwurf vor. Da dieses Projekt im Wesentlichen von den Kassen bezahlt wird – also von den Beiträgen der Arbeitnehmer und Arbeitgeber – lehnt die GKV es ab.

TE-INTERVIEW
CSU-Politiker Pilsinger: Lauterbachs Krankenhaus-Reform wäre „massiver Kahlschlag“
Auch die Apotheker haben nun entdeckt, dass da für viel Geld eine neue Struktur aufgebaut wird, die sie selbst bereits bedienen. Zumindest wollen sie dabei sein, wenn Lauterbach weiteres Geld verteilt. In der Ärzte-Zeitung sagte die Präsidentin der Apothekenkammer Berlin, Kerstin Kemmritz: „Man könnte überlegen, ob es nicht sogar verpflichtend sein müsste, Apotheker in Gesundheitskioske und Primärversorgungszentren einzubinden.“

Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin wurde schon im September deutlicher: „Sinnvoller und kostengünstiger wäre es, bereits bestehende und funktionierende Strukturen in der ambulanten Versorgung zu stärken … Die Einführung einer weiteren Versorgungsebene ist aus unserer Sicht nicht zielführend. Das Leistungsspektrum wird bereits von vielen etablierten Modellen abgedeckt.“

Lauterbachs Vorzeigeprojekt in Hamburg baut derweilen seinen Personalbestand auf. So schreibt der Gesundheitskiosk zwei Stellen aus: Beratende Pflegefachkräfte für mindestens zwölf Stunden die Woche und einen Werksstudenten für die Öffentlichkeitsarbeit mit 15 bis 20 Stunden. Schließlich muss die Versorgung von „Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf“ auch ins rechte Licht gesetzt werden.

Am Ende geht es ums Geld. So wie bei einem Gesundheitskiosk in Essen. Die Krankenkassen sollen 75 Prozent der Kioskkosten bezahlen. Nur? Welche Krankenkasse? In Essen schlug die AOK jetzt Alarm und wandte sich dafür an die WAZ. Auch andere sollten dort für den Gesundheitskiosk bezahlen. Solch ein Chaos kann sich einstellen, weil das Ministerium ein Jahr nach der Ankündigung seines Chefs noch nicht geliefert hat.

Die Frage, wie es mit den Gesundheitskiosken weitergeht, umschreibt Lauterbachs Ministerium daher in seinem üblichen Aussagen-Umgehungs-Geschwurbel: „Vorgesehen ist, die Möglichkeit zur Etablierung von Gesundheitskiosken auszuweiten: Das Bundesministerium für Gesundheit erarbeitet derzeit eine entsprechende gesetzliche Grundlage.“ Immerhin hatte Lauterbach seinen Presseauftritt und es bleibt, wie so oft bei ihm, das Gefühl: Hatte er Aufmerksamkeit und die Chance, das Geld anderer Leute zu verteilen, dann ist dieser Minister schon zufrieden.

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32 Kommentare

  1. Bei allem verständlichen Sarkasmus über die neuste Idee unseres wirren Professors muss erwähnt werden, dass es solche Kioske tatsächlich schon in den grossen chinesischen Zentren gibt: Kabinen mit Bildschirmen, die mittels KI bei den einfacheren (also etwa 70%) Gesundheitsproblemen Hilfe- und Leitfunktion haben. Das reicht von der Übermittlung eines Rezepts an die nächste Apotheke bis zur Empfehlung, diesen oder jenen Arzt aufzusuchen. Natürlich hätten wir in Deutschland ein großes Akzeptanzproblem, aber man sollte die Leistungen der KI bei oben genannten Funktionen nicht unterschätzen. Beispiel: de.husdtouch-ae.com

  2. In meinem Kiosk kaufe ich meine Zigaretten und Zeitungen oder Zeitschriften, „SZ“ und „Zeit“ eher nicht, dafür die „Junge Freiheit“ oder „Tichys Einblick“.
    Von Gesundheit ist in meinem Kiosk weit und breit nichts zu sehen.

  3. Für mich liest sich das wie eine „Erziehungsanstalt“ für Ausländer aus unterentwickelten Ländern.
    Ich persönlich brauche keinen Kiosk. Ich brauche einen Arzt, wenn ich krank bin. Aber selbst da hapert es ja in Deutschland an allen Ecken und Enden.

  4. Gesundheitskiosk? Da kann dann jeder abgelaufene Medikamente, die es in der Apotheke eh nicht mehr gibt, abgeben und Oma Else schaut nach dem Flaschensammeln mal rein und kriegt vielleicht dort ihre Herztropfen, die so dringend benötigt in diesem Land des „Wertewestens“, wo „Menschenrechte“ oberste Priorität haben!?

  5. Es muß um 1963/64 gewesen sein, da hatte ich als Kind eine Lungenentzündung. Da kam doch tatsächlich der Hausarzt mit seinem Wartburg 311 (wir lebten in einer Kleinstadt in der DDR) vorbei und rammte mir eine Penecilin- Spritze in den Allerwertesten (tat höllisch weh, aber ich hab es überlebt). Viele Jahre später (nun in Nürnberg) hatte ich eine akkute Magen-/Darm Grippe und rief meinen damaligen (er ist es nicht mehr) Hausarzt an (Praxis fußläufig 200 m von meiner Wohnung entfernt), ob ich schnell mal vorbeikommen könne. Hatte der Sprechstundenhilfe erklärt, was ich hatte, auch dass ich eine Arbeitsbefreiung und möglichst Kohletabletten benötige. No way, „ohne Termin geht gar nichts. Ich soll bitte in die Notaufnahme des Klinikums fahren“ (Das alles hatte sich vor Corona ereignet). Ich möchte jetzt nicht unterstellen, dass es in ganz Nürnberg keine Ärzte mehr gibt, wo man ohne Termin (in dringenden Fällen) vorbeischauen kann, auch hoffe ich, dass sich manch einer der Zunft auch mal (zumindest bei älteren Patienten) aufrafft und persönlich vorbeischaut. Was das Gesundheitssystem als solches betrifft? Wie alles in Deutschland, extrem teuer und wenig effizient, so mein Eindruck.

    • Also mein Schwager berichtete folgendes: Er saß nach schwerer aber lebensrettender OP zur Nachuntersuchung im Wartesaal des örtlichen (inzwischen von „Gesundheitsminister“ „Manne“ Lucha, Partei des grünen Paradieses, geschlossenen) Krankenhauses. Trotz Termin stundenlang, müde und mit Schmerzen. Da schwang die Tür auf, ein deutscher Sprache nicht mächtiger Schutzsuchender zwischen zwei deutschen Begleitern kam hereingeschneit und sie gingen schnurstracks ins Büro, um dort mit Nachdruck die sofortige Behandlung zu fordern. Dem wurde nachgekommen: Der Asylant wurde vorgezogen

      Meine Nichte hingegen war zur Coronazeit schwanger. In der Klinik musste sie allein auf die Untersuchung warten, denn ihrem Mann war wegen der „Pandemie“ untersagt, die Station zu betreten. Die Tür schwang auf, eine Kopftuch-Muslima in Begleitung ihres Gatten kam hereingeschneit. Niemand sagte etwas dagegen oder schickte den Mann hinaus.

  6. Ein Gesundheitskiosk ist dann wohl sowas wie ein Streetworker-Café e.V., wo hinten noch der alte Container vom mobilen Schnelltestzentrum auf dem Hof steht, mit niederschwelligem Druckerservice für AOK-Patientenkarten, die man mit seinem Wunsch-Namen individualisieren kann.

  7. Gemeinsam mit einigen Nachbarskindern habe ich gerade heute schon den dritten Gesundheitskiosk eröffnet.
    Wir bieten dort gesammelte Zigarettenkippen und ausgespuckte Kaugummis an, Hundetüten, jetzt saisonhalber auch wieder Wegschnecken, gegen Aufpreis gibt es noch einen wirkungssteigernden Zauberspruch und als Beipackzettel gebrauchtes Toilettenpapier.

    Ganz billig ist das für die Kundschaft natürlich nicht, aber dafür wird Prof. Dr. Lauterbach, wenn ich mal wieder in Berlin bin, sich beim Blick aus seinem Bürofenster meines vergoldeten Sportwagens erfreuen können, ich werde ihm fröhlich dreifach zuhupen 🙂

  8. Ein hochgefährlicher Psychopath, der ganz offensichtlich auch nicht mehr alle Kugeln am Baum hat, wurde zum Gesundheitsminister ernannt und all die Vertreter von Kassen und Ärzteverbänden tun so, als merkten sie es nicht.
    Sie reden mit ihm wie mit einem ganz normalen Menschen, was einen wirklich normalen Menschen zwangsläufig dazu bringt, langsam auch an deren Verstand zu zweifeln.
    Ob die neuesten Kapriolen von Lauterbach oder Des Kaisers Neue Kleider, ich sehe da keinen, wirklich KEINEN Unterschied – obwohl … doch, einen gibt es:
    In dem Märchen genügte eine einzige Bemerkung um die Leute aufzuwecken.
    Hier schlafen sie einfach weiter, obwohl sehr viele Menschen, die ihren Verstand noch beisammen haben, täglich lauter rufen und warnen. Doch ihre Warnungen werden übertönt von all dem Tschingdarassabumm und Täterä der immer schrilleren Lobgesänge der Monomanischen Einheitsmedien auf die Pracht und die Schönheit der Kleider all der nackten Bundes- und Landeskaiser – umso schriller, je nackter diese sind.
    Dazwischen in regelmäßigen Abständen die ohrenbetäubende Mischung aus Kreissäge, Heulboje und Martinshorn, die mit dem Megaphon am Meeresufer steht und mit einem Blick, als hätte es gerade ein Mittel gegen Krebs entdeckt, die nächste Welle ankündigt.
    Da wollen auch der Vizekaiser und sein Bärbock sich nicht die Blöße geben und legen noch einen Batzen Steuergold drauf für diensteifrige Hofschranzen, die dem Volk prächtige Bilder liefern sollen um es von den nackten Tatsachen abzulenken.
    Ich meine das jetzt wirklich nicht sarkastisch, aber weder die Schildbürger, noch Die Drei Stooges noch die Schaulustigen bei der kaiserlichen Modenschau im Märchen können dämlichkeitstechnisch jetzt noch mit dem Michel mithalten. Den holen jetzt selbst die anschwellendsten Bocksgesänge nicht mehr aus dem Koma.
    Eher reißt er sich das Trommelfell raus. 

  9. Warum die Gesetze oft so schlecht sind: Weil die Politiker von der ANKÜNDIGUNG profitieren, denn dann kommen sie in die Presse, aber nicht von der UMSETZUNG, die kontrovers, kompliziert, kleinteilig, mühsam usw. ist, so dass die Presse sich darum nicht oder fast nicht kümmert.

    Das ist im jetzigen politischen System Methode. So auch hier.

  10. Ich gehe lieber zum Schamanen meines Vertrauens, als dem Scharlatan der Nation zu vertrauen!

    • Ja. Das Betrachten des gut ausgesuchten Bildes hat mich auch wieder bestätigt. Wie kann es sein, dass man diesem Mann Vertrauen schenkt und ihm die Entscheidung über das Wichtigste überlässt, das man hat – seine Gesundheit?

  11. „„Zentrale Aufgabe der Gesundheitskioske soll es sein, allgemeine Beratungs- und Unterstützungsleistungen anzubieten, etwa zur Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen und Präventionsangeboten.““ – Ich verstehe es so, daß dort insbesondere den Neubürgern in deren Landessprache erklärt wird, wo/wie/welche Gesundheitsleistungen kostenlos zu bekommen sind, auch ohne Mitglied einer Krankenkasse zu sein und Beiträge zu diesem Solidarsystem zu zahlen.

  12. Staatliche „Gesundheitskioske“ statt richtiger Arztpraxen oder Krankenhäuser.
    Das hört sich für mich nach einem Hilfsprojekt in einem Dritte-Welt-Land an.

  13. Da hat die „absolute Killervariante“ wieder einen Rohrkrepierer fabriziert. Hätte er aber auch wissen können. Einfach mal Lieschen Müller auf der Straße fragen, und schon hätte er sich eine weitere Peinlichkeit erspart.

  14. So ein Gesundheitskiosk wird wahrscheinlich eine Gelddruckmaschine sein, ähnlich der Covid-Testzentren. In jedem Falle sollten Interessierte erstmal eine Gewerbegenehmigung beim Amt und die Lizenz bei der AOK einholen. Anschließend meldet man sich als Start-up im Wirtschaftsministerium und lässt sich von Habecks-Seilschaft eine halbe Million Fördermittel pro Standort auszahlen. Sie wissen ja, Dienstwagen, Handy, Bürotechnik, Räumlichkeiten, Wärmepumpe und ein nach neuesten Erkenntnissen barierefreies Genderklo, das Alles kostet sehr viel Geld. Die Vorteile sind klar, jedenfalls für den Betreiber. Als Patient gehen Sie lieber gleich zu einem richtigen Arzt. 🙂

    • Das ist so was wie NGOs, die in Afghanistan Kostgänger für uns auswählen. Auch dort werden wenig überlastete Ärzte wissen, wie sie den Zufluss von Patienten durch „Vermittler“ anregen können.
      Oder wie überflüssige Kirchen, wo man auch inzwischen merkt, dass es besser ist, den direkten Weg zu suchen als sich durch seine Vertreter*innen auf Erden in die Irre leiten zu lassen.

  15. „Wo ich bin, ist das Chaos, aber ich kann leider nicht überall sein.“
    Mit freundlichen Grüßen
    Ihr Karl Lauterbach

  16. Ganz kurz dazu aus der Praxis: 1. Es gibt augenblicklich 5-6 Gesundheitskioske im Betrieb. Was geplant, überlegt, vorbereitet, angedacht usw. ist, ist – das liegt in der Natur der Sache – tatsächlich unbekannt. 2. Gesundheitskioske lohnen sich nach derzeitigen Wissen betriebswirtschaftlich wohl erst für Besiedlungsgebiete (Kommunen, Stadtbezirke, Schwerpunkt: „prekäre Viertel mit entsprechender Wohnbevölkerung“) ab etwa 70.000 bis 80.000 Einwohnern. 3. Das Management von Gesundheitskiosken ist höchst komplex und braucht tatsächlich erfahrenes Personal. Vereine als Träger hier einzuspannen, erscheint höchst fraglich. 4. Antragsteller usw. müssen Kommunen sein, gesetzliche Krankenkassen wie AOKen und einige Betriebskrankenkassen sind als notwendige Partner vorzuziehen (dort fallen bei professionnellen Management der Gesundheitskioske die Einsparungen in Euro an). Die Ersatzkassen sind mittlerweile wg. der addressierten Kiosk-„Klientel“ wieder ausgestiegen. 5. Gesundheitskioske können – das ist der zentrale (!) Wertbeitrag – zur Entlastung, d.h. zu konkreten umfangreichen Stunden-Einsparungen von medizinischen Kapazitäten von Hausarztpraxen und auch Facharztpraxen führen. 6. Die Zahl 1.000 ist natürlich viel zu hoch gegriffen. Die Anzahl wird sich wohl in den nächsten 10-20 Jahren zwischen 200 bis 400 Gesundheitskiosken einpendeln. 7. Ggf. könnten auch virtuelle Gesundheitskioske mit entsprechenden Apps hinzukommen und ein Rolle spielen. 8. „Prekär“ inkludiert immer auch Bedarf an Fremdsprachenkenntnissen und „Sozialarbeitern“. 9. In wohl 12-15 Monaten wird man weitersehen.

    • Es gibt doch aber kein Personal in Pflegeberufen – und Ärzte sind auch keine da, die das betreiben könnten. Wer soll also solches in Betrieb nehmen und am Laufen halten? Auch MTAs gibt es so gut wie nicht – jedenfalls keine, die konsequent einen ganzen Arbeitstag durchhalten können?

  17. Na, die Kioske stehen doch! Da bekommt man eine e-Zigarette, einen Lottoschein, was Süßes für die Seele, bisschen Cannabis dazu und einen freundlichen Plausch zu neuesten Energiespar- und Bürgergeldtipps mit Ursel oder „Bomme“! Im Winter stehen alle um ein Ölfass herum, romantisches Lagerfeuer, die frische Monatstaube brutzelt drauf. Nach 21.00 Uhr trottet jeder in seine zugewiesene Öko-Baracke zurück. Dumm ist nur, wer den WHO-Digitalimpfpass, implantiert am Handgelenk, vergessen hat zu aktualisieren, darf nicht mit Ursel quatschen.
    Oder Kalle Lauterbach? Ist es nicht so?

    Wie steht es eigentlich mit PostVac-Behandlungen? Oder werde ich nur behandelt, wenn ich sage, dass ich Long COVID habe?

  18. Definition Gesundheitskiosk:
    Eine Art Fahrkartenschalter mit einem Mikrofon- und Lautsprecherloch, durch die man sich mit ChatGPT über sein Wehwehchen unterhalten kann.

  19. Das ist doch, schon vom wording her, was für Bekloppte.
    Wenn ich schon nicht weiß, wohin mit meinem Problem, dann hilft der Hausarzt, ggfs. dessen MTA, oder der Apotheker, ggfs. online oder telefonisch. Dann muss man halt auch diese Leistung bezahlen lassen, aber nicht noch eine Stelle schaffen, die man dann mit wem besetzt?
    In Deutschland läuft sowas doch eh darauf raus, dass man irgendwann nur zum Arzt darf, wenn man einen Beratungsschein hat. Damit wird dann der „Erfolg“ dieser Nummer erzwungen.

    • Wer arbeitet, erhält 4 Beratungsscheine/Jahr bei einem zugewiesenen Arzt und Pharmavertreter. Mit Renteneintritt einen jährlichen Beratungsschein nur nach Vorlage aller durchgeführten Pflicht- und Boosterimpfungen.
      Selbstredend sind aber die GKV-Beiträge pünktlich und in voller Höhe zu bezahlen. Wir sind eine Solidargemeinschaft und können unseren Reichtum teilen!
      ?‍?

      • Das hatten wir schon.
        Jeweils 1 Heft mit einem Gutschein für den Haus- bzw. Zahnarzt pro Quartal, also insgesamt 8 Scheine pro Jahr, der dann nach Anamnese entschied, was zu tun ist und ggf. weiter an Fachärzte überwies.
        Sie wollen jetzt nicht wissen, wer mit wessen „Gesundheitskarte“ sich inzwischen Zutritt zu welchen Ärzten nacheinander verschafft – und die Praxen alle Augen gefällig zudrücken, um auf ihre Kosten zu kommen?

  20. In vielen Städten und Kommunen gibt es heute schon einen erheblichen Bedarf allein an nach/zu besetzenden „Hausarztpraxen“.
    Die Hausärzteschaft ist igT. überaltert, es gibt idT. >70 Jährige Ärzte, meist XY, die arbeiten noch vollschichtig(!). Der Absolventennachwuchs von ca. 10.000/Jahr besteht derzeit 2/3 aus Frauen, von denen geschätzt 1/3 sich um Kinder & Familie kümmern, 1/3 in Kliniken & Praxen Facharztausbildung, zT. in Teilzeit arbeiten, 1/3 bei kranken Kassen, Gesundheitsämtern, Forschung, etc. tätig sind.
    Nun, wer soll dann noch bitte schön, in/für die wunderbaren bunten „Gesundheitskioske“ des besten Buntgesundheizministers Prof.(?) Dr.(?)Lauterbach für besonderen Unterstützungsbedarf“ arbeiten wollen?
    Ahja, wir haben ja inzwischen soviele Fachärzte aus west-mittelasiatischen und subsaharischen Ländern zugeschenkt bekommen, die wären ja prädestiniert, zumal auch weniger kulturelle & sprachliche Unterschiede hinderlich wären?
    Wie? Machen die nicht? Warum nicht?
    Oh, da meine ich, daß die extremerfahrenen und superversierten Herren Doktoren Lauterbach & von Hirschausen, ua. medial gehippten Mediziner, mal mit gutem & dauerhaften(!) Beispiel vorangehen müssten, natürlich ohne einschüchternde Bodyguards & Pozilei, weil das ja als White Race Supremacy gesehen werden könnte.

  21. Er ist und bleibt das Sorgenkind der Bundesregierung, unser wirrer Karl. Da hat er mal eine Idee und schon wird klar, es ist zwar eine Idee, aber es fehlt eine Ergänzung, die sie hinreichend erläutert. Ich schlage hierfür das Wort „Schnaps“ als vorangestellten Erläuterungszusatz vor.

    • Sagen Sie mir eine/n Minister*in, die nicht in zerdeppertem Porzellan dieser Art in ihrem Ministerium steht? Lauterbachs Vorgehen scheint, an den Milliarden gemessen, die er inzwischen ausgegeben haben muss, zuvorderst in der Rangliste – aber die ihm auf den Fersen sind, geben sich so gut wie nichts. Alles zu unseren Lasten!
      Gerade wird bei Habeck das GAP zwischen Utopien des Märchenerzählers überdeutlich – schon wird Baerbock bei ihren „Besuchen“ gar nicht mehr von den erwünschten „Gesprächspartnern“ vorgelassen. Diese Regierung geht gerade unter – und dazu braucht es gar keine Flut wie die in der Ukraine, wo auch durch unsere tätige Mithilfe gerade alles überschwemmt wird.

  22. Kioske, an denen man Hilfe gegen das Verdursten bekommt und sich mit Gleichgesinnten über seine körperlichen Malaisen austauscht, gibt es doch schon seit vielen Jahrzehnten…

    Aber ernsthaft: ich verstehe immer noch nicht, was ein Gesundheitskiosk überhaupt sein soll und welchen Zweck er hat. Es ist für mich noch nicht einmal erkennbar, welchen politischen Gewinn dieses Projekt den Beteiligten bringen soll (was ja sonst immer die Hauptmotivation politischer Projekte darstellt).

    • Wahrscheinlich wird man versuchen, welche mit unnützen Abschlüssen von Hochschulen, die das Gesundheitssystem dann zusätzlich aufbauschen, hier sonderzuverwenden.

  23. In den meisten Fällen werden die Mitarbeiter der Kioske den Patienten an normale Praxen weiterleiten.
    Sie sind also nichts anderes wie geschrumpfte Hausarztpraxen, die selbst keine Behandlungen durchführen aber jede Menge Geld und Ressourcen verbrauchen.
    Aber Hauptsache, Steuergelder verpulvert und in den Medien präsent gewesen.
    Lauterbach halt.

  24. … und im Ruhrgebiet sind es die Gesundheits-Büdchen. „Da wird dir geholfen!

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