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Michael Wolffsohn über Nahost-Konflikt:

„Die Zwei-Staaten-Lösung löst nicht das Problem, sondern schafft neue“

20.05.2021

| Lesedauer: 6 Minuten
Der Historiker und Nahost-Experte Michael Wolffsohn hält Deutschlands Forderung der Zwei-Staaten-Lösung für irrelevant. Er spricht von einer "Intifada" in Deutschland. Im Kampf gegen den Antisemitismus machten die meisten politisch Verantwortlichen "unfreiwillig jeden denkbaren Fehler".

Wie ist der gegenwärtige Konflikt in Israel aus Sicht des Historikers einzuordnen? Kann man eine Entwicklungslinie des Kampfes Israels um seine Existenz seit 1948 ziehen, auf deren Fortsetzung nun auch diese jüngsten Raketen-Terror-Angriffe der Hamas liegen?

Michael Wolffsohn: Ja und nein. Ja, weil die Hamas, wie einst alle arabischen Akteure Israels Existenz bekämpfte und die Auslöschung Israels anstrebte. Wie gesagt, einst war das die gesamtarabische Haltung. Davon kann heute glücklicherweise keine Rede mehr sein, wohl aber bei einigen, vor allem bei der libanesischen Hisbollah, der Hamas und dem Islamischen Jihad in Gaza. Allesamt sind der verlängerte Arm der Mullah-Diktatur im Iran. Von 1948 bis 1979 bestanden zwischen dem Iran und Israel beste Verbindungen. Die Zeiten ändern sich mit den Akteuren. Anders als 1948 kann kein regionaler Staat oder Akteur Israel auslöschen.

Anders als etwa 2014 kamen zum jüngsten Raketenterror noch gewaltsame Ausschreitungen arabischer Bürger Israels. Es war sogar von der Gefahr eines Bürgerkriegs die Rede. Hat das unmittelbar mit der Rolle der arabischen Ra’am-Partei für die anstehende Regierungsbildung zu tun? 

IM KAMPF UM DIE FAKTEN
Michael Wolffsohn – Historiker wider die Fachidiotie
Gewaltsame Unruhen der arabischen Israelis gab es auch schon früher. Ich erinnere zum Beispiel an den „Tag des Bodens“ im März 1976 unter Premier Rabin oder im Oktober 2000 unter Barak. Beide Arbeitspartei. So heftig war es aber noch nie. Das bekräftigt mich in meinem Ansatz der jeweiligen Autonomie für Juden und Araber im Kernland Israel. In meinem Buch „Zum Weltfrieden“ habe ich das ausführlich dargestellt. Der jetzige Gewaltausbruch kommt nicht zuletzt von den arabischen Ra´am-Gegnern. Diese Partei – immerhin von Hause aus Islamisten – ist inzwischen sehr pragmatisch. Der Koalitionsvertrag mit ihnen war unterschriftsreif, bevor der Raketenkrieg aus Gaza begann. Dieser sollte die bevorstehende Friedliche Revolution der israelischen Araber verhindern. Hamas und Jihad wollen auf Teufel komm´ raus eine jüdisch-arabische Annäherung in Israel verhindern. Ra´am-Chef Mansour Abbas will nun mit seinen Freunden die von Hamas-Raketen zerstörte Synagoge in Lod wiederaufzubauen helfen. Was für eine noble Geste! Klar, dass palästinensische Extremisten das verhindern wollen.

Ihr Historiker-Kollege Dror Wahrmann von der Hebrew University of Jerusalem hat kürzlich geschrieben, viele seiner Freunde glaubten, Premierminister Netanjahu „habe die Eskalation angeheizt“, weil ihm das helfe an der Macht zu bleiben. Er meint, „dass wir in einem tieferen Sinne heute die giftigen Früchte von Netanjahus zwölfjähriger Herrschaft ernten“. Ein schwerer Vorwurf. Ist da was dran? 

Deshalb ist die These Unsinn: Erstens sollten gerade Historiker wissen, dass Kriege oft politisch und militärisch nicht steuerbar sind. Das sehen wir auch jetzt. Schauen Sie zum Beispiel aufs politische Spitzenpersonal vor und nach dem Ersten Weltkrieg. Oder denken Sie an Hitler. Nach dem Krieg war es anders als davor. Zweitens war vorhersehbar, dass unter den Hamas-Raketen besonders die Israelis in der Nähe des Gazastreifens leiden würden. Ein Großteil dieser Israelis wählt seit jeher Netanjahus Likud und Partner. Netanjahu beginge politischen Selbstmord, würde er gerade seine Wähler zusätzlichen Gefahren aussetzen. Weltweit unterschätzen Linke und Linksliberale ihre innenpolitischen Gegner – und erleiden deshalb Schiffbruch.

Unsinnige Behauptungen jener Art werden seit Jahren gegen Netanjahu in die Welt gesetzt. Kein Wunder, dass außer Wolkenkuckucksheim-Akademikern kaum jemand in Israel diesen Unsinn glaubt, Netanjahus Likud seit Jahren stärkste Kraft bleibt und die nationalistische Rechte mit den Religiösen immer mehr Stimmen gewinnen. Zeit wird es, dass auch in Israel Professoren endlich politisch klüger werden.

Haben sich die Rolle und die Interessenlage der innerisraelischen Araber in den letzten Jahren grundlegend gewandelt?

INTERVIEW
Michael Wolffsohn – Deutschjüdische Glückskinder
Ja, siehe Mansour Abbas. Ähnlich seinerzeit Deng Xiaoping ist es ihm egal, ob die Katze schwarz oder weiß ist. Hauptsache, sie fängt Mäuse. Mansour Abbas strebt konkrete Verbesserungen für seine Klientel im Hier und Heute an. Anders als die PLO, Hamas und Jihad stellt er keine Maximalforderungen. Das ist sehr klug, denn je radikaler die arabischen Israelis, desto radikaler auch die Mehrheit der jüdischen. Endlich gibt es einen klugen Politiker wie Mansour Abbas. Das wiederum ist ein Ergebnis der innerisraelischen Entwicklungen. Ein Beispiel: Knapp 15 Prozent aller israelischen Ärzte sind Araber und gut situiert. Sie haben also viel zu verlieren. Ebenso wie ihre jüdischen Patienten. Wozu also Konflikt? Frieden entsteht meistens durch wechselseitige Interessen. Hamas und Jihad wollen aber Konflikt.

Die israelischen Streitkräfte haben gegen die Hamas im Gaza-Streifen zurückgeschlagen. Kann Israel die Hamas im Gaza-Streifen immer nur kurzfristig schwächen oder sehen sie eine Perspektive, sie langfristig militärisch zur Akzeptanz Israels zu zwingen? 

Kurz- und mittelfristig, taktisch, hat Hamas Israel akzeptiert, aber eben nicht strategisch, langfristig. Israel kann weder Hamas noch die Palästinenser im Gazastreifen beseitigen, sondern nur durch militärische Schläge ruhig halten. Und versuchen, die Abstände zwischen den Waffengängen zu verlängern. Das bedeutet: Eine Lösung gibt es nur politisch. Die Zwei-Staaten-Lösung löst nicht das Problem, sondern schafft neue. Deshalb braucht man neue Ideen. Ich denke an föderale Strukturen, eine Mischung aus Bundesstaat und Staatenbund. In meinen Büchern „Zum Weltfrieden“ und „Wem gehört das Heilige Land?“ habe ich das ausführlich dargestellt.

Wir müssen unbedingt auch über Deutschland sprechen. Sie sind unter anderem Spezialist für die jüdisch-deutsche Geschichte. Was bedeuten die jüngsten Demonstrationen, die vielfach eindeutig antisemitisch waren, für die in Deutschland lebenden Juden? 

INTERVIEW
Michael Wolffsohn: „Es gibt kein dauerhaftes Täter-, kein dauerhaftes Opfervolk“
Ein Alarmsignal. Die jüngsten Antisemiten-Demos waren vor allem arabisch-islamisch. Aber man übersehe nicht den links- und rechtsextremistischen Antisemitismus. Nicht zu vergessen die antisemitischen Klischees in sogenannten besseren Kreisen. Letztere sind unappetitlich, erstere gefährlich bis lebensgefährlich. Deutsche Politik und Medien konzentrieren sich meistens allein auf den rechtsextremistischen Antisemitismus. Der jetzige Raketenkrieg dokumentiert die muslimisch-antisemitische „Intifada“ in Deutschland. Bald wird sie wieder unter den Teppich gekehrt und wieder allein die Gefahr von rechts beachtet. Es gibt sie, aber eben nicht nur sie.

Bei den antisemitischen Vorfällen, zum Beispiel vor der Synagoge in Gelsenkirchen, fällt auf, dass auch türkische Flaggen geschwenkt wurden. Da sind also längst nicht nur die kürzlich aus dem Nahen Osten Zugewanderten präsent, sondern offenbar auch hier geborene Türkeistämmige, vermutlich mit deutscher Staatsbürgerschaft und in deutschen Schulen unterrichtet. Die haben im Geschichtsunterricht sicherlich vom Holocaust erfahren. Was ist da falsch gelaufen? 

Diese neudeutschen Bürger meinen, es gäbe Deutschland à la carte. Und man lässt sie. Man müsste ihnen klar machen: Wer Deutscher ist, ist Teil der deutschen Schicksalsgemeinschaft, haftet mit, und trägt deutsche Verantwortung mit. Jede Staatsbürgerschaft ist mit Rechten und Pflichten verbunden. Das vergessen auch viele Alteingesessene.

Ist das auch eine Folge der immer deutlicher antisemitischen Botschaften des türkischen Präsidenten Erdogan?  

Ja.

Werden, wie in Frankreich schon längst zu beobachten, immer mehr Juden angesichts der offenen Feindseligkeit, die ihnen hier begegnet, Deutschland verlassen? 

Wer weiß? Ich vermute, dass es so sein wird.

Das offizielle Deutschland, die deutsche Politik bedient auch jetzt wieder bekannte Floskeln wie: „kein Platz für Antisemitismus“. Böse Zungen sagen, die heutigen Deutschen täten es sich mit den vor über sieben Jahrzehnten ermordeten Juden leichter als mit den heute Lebenden. Sie haben in einem Aufsatz einmal geschrieben, dass Juden und nichtjüdische Deutsche aus den zwölf Jahren die Lehre des „Nie wieder!“ gezogen hätten. Allerdings wollten die Juden nie wieder Opfer und die Deutschen nie wieder Täter sein. Ist die laue Reaktion des offiziellen Deutschland auf islamischen Antisemitismus unter den Eingewanderten im eigenen Land eine Folge davon? 

IM STICH GELASSEN
Der Judenhass auf Deutschlands Straßen kam doch nicht über Nacht!
Im Kampf gegen den neuen Antisemitismus von rechts, links und dem islamischen Minderheitsmilieu machen die meisten politisch Verantwortlichen unfreiwillig jeden denkbaren Fehler. Als inkompetente Erzieher setzen sie auf Worte statt auf aktive Verfolgung von Taten und Konsequenzen für die Täter.

Was wünschen sich die deutschen Juden vom deutschen Staat, von der deutschen Zivilgesellschaft – über die Floskeln hinaus?

Faktische Sicherheit. Die kann aber das so sympathisch pazifistische Deutschland nicht liefern. Wer Sicherheit nicht kann, kann sie niemandem bieten. In Bayern kann man Sicherheit besser als im Bund oder gar in Berlin.

Um den Bogen wieder nach Israel zu spannen. Das Existenzrecht Israels sei deutsche Staatsräson, sagte die Kanzlerin in der Knesset. Hat Merkels Versprechen für Israel eine mehr als symbolische Bedeutung? Sind zum Beispiel die oft genannten U-Boote aus Deutschland für Israel existentiell?

Die deutschen U-Boote ja. In Israel funktionieren alle, nicht in Deutschland. Nicht einmal das eigene Gerät ist hier vollständig einsatzbereit.

Könnte Deutschland im aktuellen Konflikt eine konstruktivere Rolle spielen, etwa in seinem Verhältnis zum Iran, der hinter der Hamas steht? 

O ja, nicht das Atomabkommen mit dem Iran wiederbeleben. Wer das versucht, fördert die atomare und konventionelle Aufrüstung des Iran.

Die Bundesregierung und die EU behaupten seit vielen Jahren die so genannte Zwei-Staaten-Lösung als Weg zum Frieden. Hat das überhaupt noch irgendeine Relevanz? 

Nullkommanull. Was geschähe bei dieser angeblichen Lösung mit rund 600.000 Juden im Westjordanland? Ethnische Säuberung? Mit Gewalt oder durch Austrocknung? Geht nicht. Selbst wenn die 600.000 Juden nach Israel gebracht werden könnten – was geschieht mit etwa zwei Millionen israelischen Arabern? Die bleiben, aber „Juden raus“?


Prof. Dr. Michael Wolffsohn, war 1981 bis 2012 Professor für Neuere Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München. Er ist einer der führenden Experten für die Analyse internationaler Politik und nicht zuletzt die Beziehungen zwischen Deutschen und Juden auf staatlicher, politischer, wirtschaftlicher und religiöser Ebene. Zuletzt erschien: Wir waren Glückskinder – trotz allem. Eine deutsch-jüdische Familiengeschichte“, dtv Junior, München 2021, 240 Seiten, 14,95 € (im TE Shop erhältlich).


Das Standardwerk zum Nahostkonflikt:
Michael Wolffsohn, Wem gehört das Heilige Land? Die Wurzeln des Streits zwischen Juden und Arabern. Piper Verlag, 304 Seiten, 12,00 €.

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36 Kommentare

  1. Die Mandatsmächte, eine von ihnen war Großbritanien, haben sich besappeln lassen und mit der Gründung des Staates Israel wurde entgültig der Dauerkonflikt gelegt, der aus heutiger Sicht niemals zu lösen ist, weil die Ansprüche so verfestigt sind und die daraus resultierende Feindschaft irreparabel ist und auch durch eine Zweistaatenlösung nicht beendet wird.

    Diesen Gordischen Knoten zu durchschlagen wäre nur möglich, wenn man es auf andere Teilgebiete des Nahen Ostens verlegt, denn auch dort wurden Grenzen künstlich gezogen, wobei aber die Größenordnung auch noch eine Rolle spielt, denn der Staat Israel ist viel zu klein um diesen noch zu teilen, denn damit wären sie nicht mehr fähig sich selbst am Leben zu erhalten.

    Alles in allem wird sich aber trotzdem die Lage so oder so ändern, das ist nur eine Frage von Zeit und solange werden die Palästinenser damit leben müssen, denn fällt die Schutzmacht USA aus irgendwelchen Gründen weg, werden die Karten neu gemischt und bevor das aber zu Konsequenzen führt kann man sich sicher sein, daß nicht alle damit einverstanden sind und sich entsprechend wehren und wie das ausgeht kann niemand vorhersagen, wenn die Zeit gekommen ist, wird es sich zeigen.

  2. Ausgehend vom damaligen Mandatsgebiet Palästina gibt es schon länger 2 Staaten dort, nämlich Jordanien und Israel. Auch die Golanhöhen gehörten ursprünglich dazu, bis sie von den Briten widerrechtlich an die Franzosen verschachert wurden. Die Geschichte der Entstehung des jüdischen Staates ist jedenfalls sehr chaotisch, auch wenn H. Maas (gesprochen Hamas, nicht von mir, leider) der Ansicht ist, dass Israel klar gegen das Völkerrecht verstößt. Gehört das zur Staatsräson? Was meint die andere Völkerrechtsexpertin, Frau A. B. dazu?

  3. Man muss nicht in jedem Punkt Prof. Wolffssohns Thesen teilen. Es ist aber immer wieder erhellend ihm zuzuhören bzw. zu lesen. Meiner Meinung nach geht langfristig die größte Bedrohung für die Existenz Israels als jüdischer Staat nicht von Hamas oder Iran sondern von der Demographie aus. Es hätte mich gefreut wenn dieses Thema auch angesprochen worden wäre.

  4. Die Araber in Israel haben viel zu verlieren, im Übrigen genau wie die schwarze Mittelschicht in den USA. Die arabischen Staaten suchen den Ausgleich mit Israel, weil Israel die Technologie für die Entwicklung liefern kann. Und nur religiöse Fanatiker, wie der Iran und seine terroristischen NGOs versuchen den Prozess zu verhindern.

    • Sehe ich ähnlich. Ich will keinem neuen Krieg das Wort reden, aber statt Saddam im Irak zu beseitigen, hätte Bush sich seinerzeit lieber mit dem Iran befassen sollen.

  5. „Für uns ist die Sicherheit Israels, genauso die Sicherheit aller Jüdinnen und Juden in Deutschland, nicht verhandelbar“. Heiko Maas.

    Diese Aussage wird von Hamas als parteiisch kritisiert. Das sollte finanzielle Konsequenzen haben.

    #Greta: Liegen erste Schätzungen zu den CO2-, vor allem Giftstoffemissionen der über 4000 Hamasraketen vor ?

  6. 1. M Wolffsohn ist mitnichten „einer der führenden Experten für die Analyse internationaler Politik“. Was fuer ein Unsinn.
    MW ist ein Neo-con, und ein absoluter Atlantiker; ausserhalb D’s ist er kaum bekannt, dort sind die brit. und US Historiker die Platzhirsche.
    Alleine die Kuerze im Wiki zeigt seine korrekte Bedeutung: kurz, mit Auflistung seiner Buecher.

    2. Die Begeisterung TE’s fuer MW ist doch erstaunlich, das Gedaechtnis der Redaktion scheint keine 6 Jahre zu dauern: 
    Sagte doch dieser Herr, „Neuankömmlinge sind ein Geschenk des Himmels“, handelsblatt.com, 19/08/2015…

    „Wolffsohn is a strong supporter of Chancellor Angela Merkel’s refugee policy calling migrants „a gift from the heavens“ in an August 2015 guest column for leading German language business newspaper Handelsblatt. In the same article, he called the native German population’s fear of „peaceful immigrants in search of sanctuary or a better life“, „hysterical, dumb and their expulsion immoral as well as detrimental to their own interests.“

    3. Also, alle TE Leser und Kritiker von Machiavelli Kasner-Merkel: „Ihr seid hysterisch, dumm, und unmoralisch „!

    TE hat offensichtlich keinen Besseren gefunden, Israel’s policy zu verteidigen.

    4. Wie fast alle Westler behauptet er, dass die Hamas von Iran finanziert sei: das ist reiner Quatsch, denn es scheint vergessen zu sein, dass Hamas ihr Hauptquartier in Damascus hatte im 2011 nach Quatar verschob, weil:

    5. Die Hamas auf seiten der Jihadisten ab 2011 in Syria gegen die syr. Regierung kaempfte. Als fanatische Sunni Moslems sind sie mit den Shia (Syria, Hezbollah, Iran) verfeindet. Hamas Elemente haben zusammen mit der Ansar Al Islam, und Jamat al Islamiya (alles Wahabi Terror groups, von Saudi Arabia unterstuetzt) direkt gegen die Al Quds Brigaden Irans, in deren Kaempfen die Toten gegen die 3,000 gegangen sind.
    Ohne RU und die Al Quds Brigaden waere Syria jetzt ein Islamic Khalifate of Erdoganisthan…

    6. Die Hauptunterstuetzer der Hamas sind : a) Quatar, wo auch ihr Politbuero ist, mit rund 2 Milliarden US/annum. b) Turkey: Erdogan ist ihr grosser Held, denn nach ihm gibt es bald das 3. Osmanische Grossreich, von Iran bis Marokko, und dabei ist dann Israel eine Provinz des Obermuftis….

    7. Wieviel Milliarden USD aus den Gulfstates fliessen, ist unklar, die Summen sind jedoch erheblich, weil sie trotz oeffentlichen Bekenntnissen die gleiche, Wahabi gepraegte radikale Form des Sunni Islams teilen..

    8. Nat. palavern die Regenten im Iran immer davon, „Palestine“ von den Besetzern zu befreien, aber nur „Idioten, (ich nehme die Wortwahl MW fuer die Deutschen) und Propagandisten glauben und behaupten, dass der Iran Israel auswischen will: „Isreal is there, and here to stay, and the Persian know that very well“ (Seyed Sajjad Izdehi, Iranian political scientist).
    Schliesslich sind die Iraner Perser, und die sind recht intelligent.

    9. Lautes Geschrei ist eine der Eigenschaften in Middle East, und die Despoten versuchen ihre Untertanen dumm zu halten, wie man seit der ‚Arabischen Erhebung‘ 2011, gesehen hat.

    10. Was MW vielleicht auch noch sagen sollte, aber nicht wird, ist, dass das christliche, unvorsichtige Armenien nur deshalb von Azerbaijan besiegte wurde, weil die Turkey UND Isreal mit modernsten Drohnen und anderer militarischen Hardware ausgestattet hat, dem Armenia nicht entgegensetzen konnte: why ? Azberbaijan ist der groesste Oellieferant Israels‘. Really nice ….!

    11. Israel eignet sich als Feinbild fuer die Gruen-Linken im ganzen Westen: nat. gibt es berechtigte Kritik an der Isreal. Gov, besonders an Herrn Nethanyahu, da kann man einfach die Diskussionen in der Knesset horen. Aber, die gleichen Hassprediger und Schreihaelse schweigen beflissentlich, wenn es um die arabischen/turk/cental Asian Despoten und ihre Verbrechen im In-und Ausland geht.

    Zuletzt: es gibt kein Palestinian People, die Menschen dort sind Araber versch. Herkuenfte, i.d R. Semiten, denn die Palaestinenser waren eines der 12 Tribes of Israel, und die Hamas/Fatah koennen wohl keinen schoenen Stammbaum ‚whence, from there‘ vorweisen.

    12. Meine Kritik an MW ist vollstaendig, und dass die ‚2-States Solution‘ keine Moeglichkeit darstellt, wussten Middle East Experten schon lange ohne ihn.

    Jerusalem als ungeteilte Hauptstadt Isreal’s zu anerkennen, waere dringend noetig. Die Araber haben in Al-Bireh schon ihre Hauptstadt, wo die PLO residiert.
    Nur der Sunni Islam und der Hass auf Israel haelt die arabischen Massen zusammen, denn ohne diese beiden Elemente waeren alle Herscher dort schnell weg….

  7. Ich werde den Text morgen lesen.. könnte man sich einen Tausch vorstellen, Istanbul/Konstantinopel, Türkei gegen Israel! Tel Aviv, Jérusalem ?
    Vorher eine Frage, wo sind die Millionen/Mliarden… die. an die Palistinänser. geflossen sind?

  8. Dieses Interview zeigt weniger, was in Israel passiert, als vielmehr das Problem, dass herausragende Intellektuelle wie Wolffsohn von den Mainstreammedien geschnitten werden. Im Prinzip ein Armutszeugnis für die deutsche veröffentlichte Meinung, aber eine Sternstunde für Tichys Einblick auf dem Weg nach oben.

  9. Herr Wolfssohn sieht also Alarmsignale. Der gleiche Herr hat 2015 in einem Handelsblatt Beitrag angesichts der Flüchtlingskrise noch von einem ‚Geschenk des Himmels‘ für das überalterte Deutschland gesprochen.
    Mich hätte interessiert: gefällt ihm dieses Geschenk noch immer? Wird er ggfs. nach Israel auswandern, wenn das Experiment hier schief geht?
    https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/professor-tacheles/kommentar-zur-fluechtlingspolitik-neuankoemmlinge-sind-ein-geschenk-des-himmels/12203120.html?ticket=ST-1295317-Gev25y2v0zXDBWZ6cnnc-ap3

  10. Die immer wieder deutsch propagierte 2-Staaten Lösung würde bedeuten, dass neue judenfreie Zonen, mit deutscher Hilfe, eingerichtet werden. Bravo! Es sind keine Pläne bekannt, dass Israel ein Fünftel seiner Bevölkerung ausbürgern will.

  11. Äußerst realistische Einschätzung.
    Man merkt, der Herr Wolffsohn ist vom Fach.

  12. Die Araber kriegens nicht hin.Selbst erlebt in Ministerien in Tunesien und Jordanien

  13. Israel ist der einzige jüdische Staat auf dieser Welt. Wer ihn angreift, greift das Recht der Juden auf eine eigene Nation, auf Selbstbestimmung, auf einen eigene kulturelle Identität und auf Unabhängigkeit an. Mit Israel steht und fällt die Existenz des jüdischen Volkes. Der islamische Terror gegen Israel hat daher durchaus den Charakter eines beabsichtigten Völkermordes.
    Wer sich mit islamischen Antisemiten solidarisiert, der muß sich das Gedankengut auch zurechnen lassen.

    Islamische Staaten aber gibt´s genug. Die werden ihre Glaubensbrüder doch sicherlich aufnehmen können: „Wir haben Platz – im Haus des Friedens!“

    • Seit 2015 lassen sie ihre bedürftigen „Brüda“ durch die halbe Welt bis nach Deutschland laufen – weshalb sollten sie das ändern? Zumal den Bürgern dieses „Deutschland“ das immer noch kein bisschen „spanisch“ vorkommt? Wiewohl von Tag zu Tag deutlicher wird, dass damit hier kein Auskommen ist.

  14. „Ich denke an föderale Strukturen, eine Mischung aus Bundesstaat und Staatenbund.“ Vielleicht bin ich ein pessimistischer Mensch, aber einen FUNKTIONIERENDEN Bundesstaat mit diesen Voraussetzungen schaffen zu wollen, halte ich für wahnwitzig. Bundesstaaten mit wirklich langer Tradition fallen mir eigentlich nur im deutsch-germanischen Sprachraum ein. Und auch da gab es ja wohl auch schon „gewaltige Probleme“. Das kann nicht funktionieren, zumindest in absehbarer Zeit nicht. Das „Nahost-Problem“ wird LEIDER wie der Gordische Knoten gelöst werden, durch das Schwert.

  15. Mich beeindruckt, dass die FDP Dresden heute 17.30 Uhr eine Kundgebung pro Israel abhält. Der gleiche Kreisverband richtete auch eine Mahnwache nach dem Mord an dem gay Touristen in Dresden aus. Die Kundgebung soll mit dem Verlesen einer Entschließung verbunden sein. Wichtig ist eben, Flagge, sprich Davidsstern, zu zeigen!
    .

  16. Tolles Interview und so klare und eindeutige Antworten von Prof. Wolfssohn…
    Erfrischend,wenn jemand wie Prof. Wolfssohn bei jeder Frage eine klare Antwort gibt,anstatt um den heißen Brei zu reden,wie wir es ja von unseren Politikern gewohnt sind..

  17. Das gesamte Establishment in Deutschland ist absolut opportunistisch. Vor ein paar Jahren gab es schon einen Punkt, wo ich dachte, es kippt jetzt: Die Moslems sind die neuen Juden und die alten Juden interessieren nicht mehr.
    Aktuell ist auch in vielen Medien – außer Springer – so eine Stimmung. Es ist ja aus opportunistischen Gründen auch logisch. Es gibt viel mehr moslemische Wähler in Deutschland als jüdische. Und das Verhältnis wird in Laufe der Jahre noch mehr in eine Richtung gehen.
    Auch international gibt es über 50 islamische Länder gegenüber einem jüdischen. Somit ist auch die geschäftliche Entscheidung absolut klar.
    Das Einzige, was den dauerhaften Schwenk noch ab und zu aufhält, ist die westliche ausländische Presse. Wo Titel wie „Juden im Land der Nazis nicht mehr sicher.“ durchaus noch interessieren. Und nichts hasst der deutsche Elite-Spießer mehr als wenn er in den westlichen linksliberalen Medien schlecht da steht.
    Aber ich denke, DER zentrale Punkt für Israel und die Stellung der Juden weltweit ist die Entwicklung in den USA, wo auch der islamische Einfluss deutlich größer wird. Zum Einen durch die Anzahl der moslemischen Wähler. Zum anderen, weil die woken BLM-Bewegungen die Araber möglicherweise zu PoC erklären und die Juden zu Weißen. Und dann hätten Juden und Israel sehr sehr schlechte Karten mit linken Demokraten an der Macht.

  18. Ob die „politisch Verantwortlichen“ jeden Fehler unfreiwillig machen, ist hoechst zweifelhaft. Der insgesamt (politisch) deutliche gefährlicher deutsche Antisemitismus kommt eindeutig von der linken Seite. Er wurde durch die massive Links verschiebung unter Merkel erst und keineswegs zufaellig sogar salonfähig, was der von rechts nie war. Man sollte die Geschichte nicht zuletzt der DDR und damit die der heute hier Maechtigen, was den Antisemitismus betrifft, nicht vergessen. Merkel und Co. haben sehr Vieles aus der ehemigen DDR sehr erfolgreich importiert, unter anderem auch die Haltung zu Israel und zu den islamischen Staaten. Insoweit haben sie an den Antisemitismus der (National) Sozialisten angeschlossen, wobei sie den Rasseaspekt der Nazis, wobei fuer mich unklar ist, welche Rolle dieser Aspekt, von den echten Rassisten abgesehen, ideologisch tatsaechlich spielte, einfach wegliessen. Mit dem Sozialneid und dem Ziel des kollektiven Gleichen, Verelendung eingeschlossen, war und ist der Antisemitismus „gut“ zu begründen, im Kern vermutlich wirksamer als ueber die (hochgespielte) Rasse. Solange diese toxische Verbindung von (salon) linker Ideologie und Antisemitismus kaum erwähnt, geschweige denn kritisiert und in den Bereich des Unfreiwilligen oder Zufalls geschoben wird, wird sich substanziell nichts aendern. Und das ist nicht die Sache der zahlenmäßig vernachlässigbaren, vor allem aber politisch voellig ohnmaechtigen, extremen Rechten. Das deutsche Abstimmverhalten in der UN gegen Israel hat mit „rechts“ nicht das Geringste zu tun, mit Merkel/Maas-links sehr viel.

  19. Der kluge Prof. Dr. Michael Wolffsohn sieht vieles klar, nur die demographisch-ethnischen Probleme Israels erwähnt er nicht: Zwei Bevölkerungsgruppen wachsen immer schneller – die Ultraorthodoxen und die Araber. Mit beiden wird kein säkular-liberaler Staat zu machen sein. Kommt noch hinzu, dass die Elite der superklugen Ashkenazi sich kümmerlich vermehrt und schrumpft, die allerklügsten gerne in die USA auswandern.

    • Weltweit gilt: Es ist der Krieg der Babys der zählt. In Demokratien mit „one man, one vote“, ist das zwangsläufig so.

      • Ein seltsames „Aufrüsten“. Zumal die Klugen und Vernünftigen es eigentlich schon gar nicht mehr wollen und davon ablassen.
        Bei denen, die nach dem jetzt schon beginnenden „battle“ übrig bleiben, wird wieder das Faustrecht gelten. Auch sonst wird es nicht lustig werden.

  20. Herr Wolffsohn ist immer ein sehr geschätzter Erklärer und Kommentator. Er weiß, dass auch Qatar ( wo Beckenbauer keine Arbeitssklaven sehen wollte ) ein langjähriger Groß-Sponsor der Hamas ist. Damit gibt es die Klammer zu den Muslimbrüdern in Ägypten und zu Erdogan. Der große Gegner ist nicht immer nur der Iran. Zum JCPOA kann man auch anderer Meinung sein als Herr Wolffsohn andeutet. Daran knüpft sich die kontroverse Frage ob man den Iran mit “ Wandel durch Handel “ oder weiter mit den Sanktionen ändern könnte. Ich glaube nicht, dass der Sanktionen-Weg in eine bessere Zukunft führt, weil sie dem repressiven Regime im Iran ermöglichen den Nationalismus hochzuschaukeln und damit seine Position nur festigen. Das 85-Millionen-Volk der Iraner hat eine breitere, relativ gut ausgebildete Mittelschicht als jedes arabische Land. Darin liegt die Chance für mehr friedliche Koexistenz in der Region. Man sollte nur nicht wieder in den Fehler verfallen : Abkommen unterschrieben, die IAEA überwacht die Einhaltung – sonst braucht man nichts mehr tun, um den Iran in Schach zu halten.

    • Der Iran versucht Israel über Syrien ( Assad ), den Libanon ( Hisbollah ) und Gaza ( Hamas / Islamischer Dschihad ) zunehmend einzukreisen und erpressbar zu machen.

      Das ist die sog. „Widerstands-Achse“ des Iran gegen Israel.

      General Ali Asghar von den iranischen Quds-Einheiten hat das zuletzt wieder bekräftigt. Mit Hilfe der Raketen gegen Israel wolle der Iran Israel unter Druck und Dauerstress setzen. Hierdurch wolle der Iran eine Machtverschiebung zu den eigenen Gunsten erreichen:

      https://jcpa.org/irans-supreme-leader-the-global-balance-of-power-is-tilting-toward-palestine-and-muslims/

      Für Israel ist das dauerhaft und strategisch kein guter Zustand, weil man dadurch erpressbar wird.

      Wie soll da bitte jemals ein dauerhafter und ernster Frieden in der Region entstehen, wenn der Terrortstaat Iran jederzeit gegen Israel mit Hilfe der Hamas in Gaza und der „Westbank“ zündeln kann ?

      Hier habe ich eine gute Detailanalyse zu den iranischen Waffenlieferungen nach Gaza:

      Al-Jazeera Network Documentary About The Hamas Missile Industry: Iran Sends Kornet, Fajr Missiles To Gaza; Hamas Produces Missiles From Unexploded Israeli Munitions And Shells From Wrecked WWI Ships – Archival | MEMRI

      Ziel der Hamas ist auch der Zugriff und die Kontrolle über die „Westbank“. So habe ich es jedenfalls von israelischen Geheimdienstexperten zuletzt im israelischen TV gehört. Das darf man also nicht aus den Augen verlieren.

      Zum Juden- und Israelhass des iranischen Terrorregimes habe ich hier sehr gute Quellen zur Vertiefung. Leider wird dieses Thema in der BRD seit Jahren unterschlagen:

      Iranian FM Denies Iran Is Antisemitic | MEMRI

      Antisemitic Statements By Advisor, Associate Of Khamenei | MEMRI

      Die Quellenlage im Iran habe ich die letzten Jahre immer wieder studiert. Deshalb bin schon zu dem Schluss gekommen, dass Israel es hier mit Hardcore-Antisemiten in Teheran zu tun hat.

      Auch aus diesem Grunde muss Israel die Einflusssphäre des Irans in der eigenen Region und im unmittelbaren Umfeld zurückdrängen. Das zeigt mir auch eine aktuelle israelische Detailanalyse zur eigenen Nordflanke an:

      The Northern Arena: Proactivity in Order to Weaken the Iranian-Shiite Axis | INSS

      Wie gesagt, in diesem Umfeld und bei der ganzen Nähe der Hamas zum Terrorstaat Iran halte ich einen Friedensschluß mit den sog. palästinensischen Arabern in sehr weite Ferne gerückt.

      Ich bin da eher pragmatischer Realist. Die Situation beobachte ich seit mehreren Jahrzehnten. Deshalb gehe ich davon aus, dass der Iran immer wieder versuchen wird, ehrliche Friedensbemühungen auf beiden Seiten zu durchkreuzen.

      Zur Hamas-Iran-Verbindung habe ich auch hier eine aktuelle Analyse:

      https://jcpa.org/hamas-is-acting-as-an-arm-of-iranian-power/

      Solange der Terrorstaat Iran die gesamte Region in Unruhe versetzen kann, wird sich in meinen Augen für Israel wenig zum Positiven verändern können.

      • Es wäre nicht so kompliziert wenn die gesamte Nato jeden Tag den Arabern und den Iranern, auch propagandistisch, einhämmert, dass jeder Angriff auf Israel ein Angriff auf die westliche Zivilisation wäre und dass die gesamte Nato, nicht nur die USA, mit voller Kraft erwidern würde. Eine Wiederholung von Abschreckung, wie früher gegen die UdSSR. Die aktuellen militärstrategischen Winkelzüge des Iran haben sehr viel damit zu tun, dass der Irak und Syrien, seit 18 bzw. 11 Jahren, sind wie sie sind. Sie wurden nicht vom Iran dazu gemacht. Die Nato hat dabei nicht formal mitgemacht, aber mehrere europäischen Nato-Mitglieder waren doch aktiv oder unterstützend dabei. Die auf Drängen von Netanjahu erfolgte Aufkündigung des JCPOA durch Trump hat den Iran nicht friedlicher gemacht – wie Sie bestätigen. Wir sollten deshalb andere Wege suchen und finden.

  21. Lieber Herr Prof. Wolfssohn, zur Situation in Deutschland schreiben Sie, „…Als inkompetente Erzieher setzen sie ( die politisch Verantwortlichen) auf Worte statt auf aktive Verfolgung von Taten und Konsequenzen für die Täter.“ Sehen Sie die politisch Verantwortlichen, also unsere Politiker, tatsächlich in der Rolle von Erziehern? Gewählte Politiker sind Teil des Volkes, sollen die Rechte und Pflichten der Bürger garantieren und durchsetzen. Laut GG gilt das Volk als der Souverän, nicht Leute, die andere „politisch erziehen wollen“. Wer gäbe diesen Leuten das Recht dazu, wer garantierte deren Qualifikation? Unsere Politiker agieren heute mit zweierlei Maas, wenn es um die Durchsetzung von Rechten und Pflichten geht. Das geht nicht!

  22. „Im Kampf gegen den neuen Antisemitismus von rechts, links und dem islamischen Minderheitsmilieu machen die meisten politisch Verantwortlichen unfreiwillig jeden denkbaren Fehler.“
    Lieber Herr Wolffsohn, die Verantwortlichen machen diese Fehler schon viel zu lange, als dass sie unfreiwillig sein könnten. Und sie wollen wohl auch nicht aus ihren Fehlern lernen, denn der Zustrom von islamistischen Antisemiten setzt sich fort.

  23. Das obige Gespräch ist für mich die beste, weil sachliche und logische, Beschreibung des Konflikts in den letzten Tagen. Danke.

  24. Integration von Menschen aus patriarchal-autoritären Strukturen gelingt, wenn man klar macht, wer Herr im Haus ist. Also: Antisemiten schnell und konsequent strafen. Keinen Kulturrabatt in Gerichten und an Schulen. Überlegenheit der europäischen Kultur lehren und leben. Grundgesetz und westliche Demokratie konsequent durchsetzen. Ein schlagkräftiges Militär unterhalten.

    Das wird dem links-grünen Milieu und der bourgeoisen Boheme in den guten Vierteln nicht gefallen. Aber wer am liberal-hedonistischen Lebensstil hängt, darf sich eben keine patriarchal-autoritären Einwanderer holen, und er darf sie nicht auch noch gewähren lassen.

    • Alleine, dass im Islam sozialisierte Menschen nur die Gesetze ihrer Gottes befolgen dürfen macht ihren guten Vorschlägen den Garaus.

      • Bei den Muslimen herrscht am Ende der stärkere Gott. Wenn unserer (der des Kapitalismus und der Aufklärung) sich als stärker erweist, wird er auch die muslimischen Köpfe beherrschen. Nur: dafür müssen wir eben sorgen.

  25. Für die Lebensbedingungen der arabischen Palästinenser wäre es besser, wenn Israel für die Sicherheit in Gaza und der gesamten Westbank sorgt.
    Die Idee einer Zwei-Staaten-Lösung ist mW seit mehr als 10 Jahren mausetot. Die palästinensische Seite hätte dazu die Existenz und den Bestand Israels anerkennen müssen, dazu waren die maßgeblichen Gruppen nicht bereit. Das Fenster ist zu.

    • Ein Palästinenserstaat wäre ein Terrorstaat, der seine Hauptaufgabe in der Vernichtung Israels sähe.

    • Gaza zeigt sehr deutlich, was passiert, wenn Israel sich aus solchen Gebieten zurück zieht. Aus heutiger Sicht war das ein schwerer Fehler, leider.
      Ein zweites Gaza in der Westbank kann Israel sich nicht leisten.

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