Cambridge. Die zunehmende Politisierung der Universitäten und ihre Positionierung im politischen Meinungskampf hält der Cambridge-Philosoph Prof. James Orr für völlig falsch. Universitäten sollten sich weder links noch rechts positionieren. „Meiner Ansicht nach sollten Universitäten überhaupt keine politische Meinung haben, sie sollten sich nicht als Institution zu aktuellen öffentlichen Angelegenheiten äußern“, sagt Prof. Orr im Gespräch für die März-Ausgabe des Monatsmagazins Tichys Einblick. „Sie sollten vor allem keine politische Tendenz haben. Denn das hat unvermeidlich einen einschüchternden Effekt auf alle, die nicht mit einer bestimmten politischen Parteinahme durch die Universität einverstanden sind.“
Zu was so eine Solidarisierung führt, erklärt Orr am Beispiel der Black-Lives-Matter-Proteste. „Wir haben viele universitäre Proteste gegen Rassismus im Jahr 2020 nach dem Tod von George Floyd gesehen, und zwar in der Art, dass dort nicht nur ein systemischer Rassismus für das Minneapolis Police Department behauptet wurde, sondern auch für ganz Oxford und Cambridge, weil ein Mann 5000 Meilen entfernt getötet wurde.“ Ganz anders reagierten die gleichen Universitäten aber nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel. „Als es um mögliche Stellungnahmen gegen den Hamas-Terror ging, entdeckten Universitäten plötzlich die Tugend der institutionellen Neutralität. Wie wirkt das auf die Studenten? Nun, jüdische Studenten sind verständlicherweise enttäuscht, wenn sie sehen, dass die Repräsentanten, die sich 2020 dabei überstürzten, ihre Unterstützung für Black Lives Matter auszudrücken, plötzlich sehr zurückhaltend werden, wenn es darum geht, über den Terror der Hamas zu reden. Deshalb sollten sich Vertreter von Universitäten besser generell zurückhalten.“
Die Forderung von Professor Orr ist argumentativ in sich schlüssig, aber angesichts des Zeitgeists widersinnig. Wenn Universitäten politisch neutral wären, könnten sie sich ja bei ihren Geldgebern gar nicht mit der korrekten Haltung für diverse Forschungsgelder revanchieren. Gerade bei staatlichen Universitäten ein Unding! Wofür spendiert man denn viele Millionen Steuergelder als Kultusminister einer politisch korrekten Partei an eine Universtität, wenn man dann im Wahlkampf keine Unterstützung der Geförderten als Gegenleistung bekommt?!? Nur der alturistischen Wissenschaft wegen? Wir wollen mal nicht an den Weihnachtsmann glauben…
Die „Entwissenschaftlichung“ von Wissenschaft und ihr Missbrauch als politisches und ideologisches Propagandainstrument beschränkt sich schon lange nicht mehr nur auf die sog. Geistes- oder Kulturwissenschaften! Schwerstens betroffen sind auch sämtliche Sozialwissenschaften sowie inzwischen auch die eher „weichen Naturwissenschaften“. Die Klimathematik ist dafür nur eines von mehreren Beispielen.
Cambridge-Professor: „Universitäten sollten keine politischen Meinungen haben“
Richtig. Klar, darf jeder eine Meinung haben. Aber Unis sind nicht dazu da, POLITISCHE Meinungen zu verbreiten. Das gesamte Bildungssystem ist nicht dazu da.
Das Problem ist, dass der einzelne Professor natürlich eine Meinung haben darf. Er darf sie m. E. nur nicht an der Uni über seinen Lehrplan verbreiten.
Und da kommt man dann zu den ganzen ich nenne es mal Schwafelfächern, die am Ende des Tages keinen wirtschaftlichen Wert haben. Diese Schwafelfächer dienen m. E. nur der politischen Meinungsverbreitung. Was diese Professoren heftigst bestreiten würden. Wie also definiert man dann POLITISCHE Meinung?
Ich frage mich im nächsten Schritt, was eigentlich sollte aus Steuergeldern bezahlt werden? M. E. sicher die MINT Fächer. Wie sieht es aus mit Lehramt? Dafür müssten erstmal die Fächer an den Schulen beschnitten werden. Gar nicht so einfach, die Grenzen zu setzen.
Ich glaube es gibt noch weit exzessivere Beispiele als das mit BLM und der Hamas!! In den USA wird doch bereits seit zwei bis drei Jahrzehnten Lehrpersonal „aussortiert“, welches auch nur vorsichtigst wagt den politisch-korrekten Ideologieterror zu kritisieren. Und ich möchte nicht wissen, wie das mit der Bereitstellung/Bewilligung von Forschungsgeldern usw. aussieht. Beispiel „Climate Change“ – nirgendwo sonst in der Wissenschaft gibt es eine solche „Homogenität“ und ein solches Ausmaß an Konformität, es sei denn bei anderen Themen des politisch-korrekten „Weltbildes“. Das alles ist überhaupt nur möglich seit dieser rabiaten, umfassenden und lückenlosen Politisierung von Wissenschaft, Forschung und Bildung!!! Schließlich witd auch in Deutschland bereits seit Jahren wissenschaftliche Literatur aus den Universitätsbibliotheken entfernt, die nach Ansicht von politisch-korrekten „Kontrollorganen“ auch nur die leisesten Anzeichen eines herbeiphantasierten „Rassismus“ besäßen. Ich kenne einige Beispiele. Alles in allem leitet sich daraus die Konsequenz ab, dass heutige „Forschung und Wissenschaft“ in weiten Teilen unglaubwürdig und propagandistisch ist!!!
Lt. Grundgesetz sind Kunst und Wissenschsft frei.
Da sollte man unsere Staatsumkrempler mal dran erinnern. Unter anderem.
Einfach sämtliche Universitäten auflösen. Wetten das das niemand bemerkt?
Ganz meine Meinung. Unis sind Lehranstalten mit der einzigen Aufgabe, Wissen zu vermitteln, ohne Ideologie und sonstige Einschränkungen. Wer dies anders sieht, der sollte die Lernwilligen nicht stören dürfen. Konsequenzen sollten entsprechend hart sein. Wir brauchen gut ausgebildete Menschen und keine politischen Auseinandersetzungen an dieser Stelle.
Jeder kann und sollte eine politische Meinung haben, eine Meinung zu allem. Aber es ist ein Unterschied, ob ich eine Meinung habe, sie, wenn nötig, kundzutun, sie für mich zu leben, oder diese Meinung als Doktrin zu verkaufen, als allgemeingültig und sie allen und jedem aufzudrücken und dazu zu zwingen, dies anzunehmen und zu leben.
Der Einzelne ist nicht die Uni bzw. unser Bildungssystem.
Das war einmal selbstverständlich und es ist noch nicht so lange her. Studenten waren immer politisch, aber das Universitätspersonal einschließlich der Lehrkräfte vertrat neutrale Positionen. Die heutigen Universitäten haben für mich schon länger nichts mehr mit Wissenschaft zu tun und ich würde ihren Erkenntnissen nicht trauen – geht es doch mehr um Ideologie als um Wissen. Eine solche Forschung und Lehre ist schlicht unbrauchbar, das Geld dafür könnte man sich sparen.
„Cambridge-Professor:
„Universitäten sollten keine politischen Meinungen haben“
So steht es schon in unserem Grundgesetz geschrieben.
Indoktrination freie Erziehung.
Who is the problem?
The problem is, dass es leider in den meisten angelsächsischen Ländern und auch in Deutschland nicht mehr gelebt wird.
Denn wenn z.B. jüdische Studenten daran gehindert werden, an Vorlesungen teilzunehmen (wie kürzlich an der HU Berlin) und der Dekan der Uni es nicht zustande bringt, da einzugreifen, läuft hier bereits vieles falsch.
Zitat: „Ganz anders reagierten die gleichen Universitäten aber nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel. „Als es um mögliche Stellungnahmen…….“
> Und hier gäbe es mindestens noch ein Dutzend weitere Beispiele die der Philosophie- und Religionsprofessor James Orr hätte nennen können wo die große Mehrheit der Bevolkerung von einer kleinen und teils radikalen linken Minderheit in mehrerer Hinsicht gegängelt und bevormundet wird.
Lassen wir uns von dieser linksgrünwoken Minderheit nicht bevormunden und erziehen.
Universitäten, die ja als Alma Mater eine Heimat für alle studierten und studierenden Menschen sein soll, sollten meiner Meinung nach ausschließlich humanistischen Idealen folgen. Parteipolitik als auch beispielsweise Militarismus gehören nicht an eine allgemeine Universität. Außer es ist deutlich ihr Zweck zu erkennen, beispielsweise Bundeswehruniversität.
Die Unis im Westen haben ja keine politische Meinungen – brav die eine vorherrschende Linie befolgen und alles wird gut. Und die PoC-Vikinger – wenn sich Vikinger und Slawen in einem Staat vermischen, ist westliches Poltern gegen diesen Staat nicht irgendwie rassistisch?
Der Cambridge-Professor weiß vermutlich wie Uni-Präsidenten berufen werden, was in den Statuten der Institutionen steht, und was in den Verträgen. Nur wenn statutarisch und vertraglich eine institutionelle Neutralität vorgesehen ist, kann sie auch funktionieren. Ich weiß nichts über Cambridge, aber an mehreren großen, US-Stiftungsuniversitäten sind die Präsidenten, wegen der Abhängigkeit der Universität von staatlich-parteipolitischen Wohlwollen für große, Krankenhaussysteme permanent Lobbyisten um die Finanzierung derselben. Dies hat nur zu einem sehr kleinen Teil mit dem Lehrbetrieb zur Medizinerausbildung zu tun, sondern ist eine gewachsene Realität des lokalen Gesundheitssystems, angefangen von Harvard, aber nicht auf ein paar Ivy-League-Institutionen, und auch nicht auf liberale beschränkt. Forschungsaufträge, bei uns Drittmittel von öffentlichen Stellen, können auch ein erheblicher Faktor sein. Deshalb ist meist schon die Berufung von Präsidenten ausgeprägt parteipolitisch-ideologisch, und nicht wissenschaftlich-akademisch. Wer, wenn nicht die akademischen Lehrkörper, wären berufen, und allein in der Lage, die strukturellen Bedingungen für institutionelle Unabhängigkeit herzustellen.
Das sollte ohne Diskussion vollkommen klar sein. Die links-grünen Ideologen haben aus den Bildungseinrichtungen Umerziehungsstätten gemacht.
Eines der dümmeren Zitate von Karl Marx lautete ungefähr so: „Die Philosophen haben die Welt stets nur interpetiert anstatt sie zu verändern“. Die Frankfurter Schule und andere Apologeten haben dann „ergänzt“, dass es eh keine „wertfreie“ Wissenschaft gäbe und man als „progressiver“ Wissenschaftler „Position“ beziehen müsse. Schließlich kamen dann die „Konstruktivisten“ und „identitätspolitischen“ Ideologen daher und erklärten sinngemäß, dass es Wirklichkeiten „an sich“ gar nicht gäbe, sondern nahezu alles „konstruiert“ sei und man selbst deshalb beliebig „dekonstruieren“ und nach eigenem Duktus „rekonstruieren“ könne – im Klartext also „Scheinwirklichkeiten“ generieren könne. Und das ist genau das, was die (westliche) Welt seit der Machtergreifung der politisch-korrekten Tyrannei erleben muss.
Im Westen gibt es in den Geisteswissenschaften keine einzige „Universität“ mehr: Das sind ausnahmslos „kulturmarxistische Kaderschmieden“.