Unter den bisher – nach vorsichtigen Schätzungen – 1500 getöteten Demonstranten im Iran könnte es Menschen geben, die später einmal einen Namen bekommen, ein Gesicht, und möglicherweise auch die Bezeichnung Held. Vielleicht wird ein Mann, eine Frau unter denen, die trotzdem weiter auf die Straße gehen, bald eine wichtige Rolle für das Land spielen. Die Frage ist, wie die Weltdeuter des Westens dann damit umgehen. Denn bisher pflegen die meisten, wenn es um den Iran geht, einen anderen Heldenbegriff. Als der iranische Generalmajor Quassem Soleimani am 4. Januar 2020 im Irak durch eine amerikanische Rakete starb, ging eine Bewegung durch die meisten deutschen Redaktionen. Die Leser von tagesschau.de erfuhren, dass es sich bei dem Kommandeur der Quds-Brigaden um eine im weitesten Sinn ähnliche Figur handelte wie den deutschen Bundespräsidenten: er habe „Gruppen und Menschen zusammengebracht“ und sei ein „begnadeter Strippenzieher“ gewesen. Der Tagesspiegel nannte den iranischen Zusammenführer einen „Volksheld“, Spiegel Online übertrug seine Beerdigung im Lifestream, die ZEIT verglich den tödlichen Schlag gegen den Militär, der jahrelang seine Spur der Vernichtung durch Libanon, Syrien und Irak zog, mit dem Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand 1914 in Sarajevo. Dass „Quds“ in Quds-Brigaden für Jerusalem steht und Soleimani nicht nur für die Expansion des iranischen Machtbereichs und die Rettung von Assad in Syrien kämpfte, sondern auch für das Endziel, die Vernichtung Israels – derlei beunruhigende Details ließen die meisten Redaktionen in ihren Nachrufen weg.
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In dem Moment, als das iranische Militär parallel zu seinem Gegenschlag auf Stützpunkte im Irak auch eine ukrainische Passagiermaschine über Teheran abschoss, änderte sich das Szenario in der Realität, allerdings nicht in der offiziellen deutschen Wahrnehmung. Im Deutschlandfunk kam ein Experte zu Wort, der erst einmal einen Abschuss ausschloss. Schließlich hätte die iranische Führung erklärt, es sei kein Abschuss gewesen, „und die Iraner spielen mit offen Karten“. Unter den Druck der Evidenz gab Irans Führung schließlich ein paar Tage später das Lügen auf und den Abschuss zu. Umgehend belobigte Bundesaußenminister Heiko Maas die Machthaber für ihre Ehrlichkeit und mahnte sanft, solche Fehlschläge dürfen in Zukunft aber nicht mehr vorkommen. Nur für eine Wendung der Geschichte hatten die Weltdeuter erst einmal keinen Kommentar und keine Erklärung: dafür, dass die offene Lüge des Regimes einen Kipppunkt im Inneren des Iran markiert.
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Welche große Unterstützung sieht er da eigentlich zu groß werden? Auf diesen Punkt ging er nicht weiter ein, dafür weiß er, worauf es in europäischen Diplomatenkreisen ankommt. Würde man sich auf die Seite der Demonstranten gegen die Mullahs stellen, so Ischinger im ZDF, könnte das „zu einer weiteren Eskalation der Lage führen“. Deshalb sei „Zurückhaltung“ das Gebot der Stunde. In den meisten Redaktionen wird die Mahnung Ischingers gewissenhaft befolgt. Wenn sie die Demonstrationen im Iran erwähnen, dann deutlich kleiner als die feinsinnigen Artikel über Generalmajor Soleimani, und fast immer verbunden mit der Warnung, der Westen dürfe bloß nicht zu viel Sympathie mit den Regimegegnern durchblicken lassen. Schließlich tut das Trump, also muss es verkehrt sein. Wenn sich deutsche Qualitätswelterklärer zu dem Thema äußern, dann können sie nur schlecht verbergen, wie lästig sie die Demonstranten in der islamischen Republik finden. Bei „Maybrit Illner“ waren es die aus iranischstämmige Journalistin Sharhzad Osterer, die fand, die Demonstranten in Teheran und anderswo würden mehr Beistand verdienen, während der ebenfalls eingeladene Bundesaußenminister Heiko Maas beschwichtigte, Appelle von Außen würden nur kontraproduktiv wirken.
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Umbrüche mag es viele gegeben haben in den vergangenen Jahrzehnten, die meisten kamen unerwartet für die Ewigmorgigen. Aber eine Kontinuität besteht bis heute: Zuverlässig stehen die linken intellektuellen Eliten auf der Seite von Regimes, solange sie antiwestlich gepolt sind, und zuverlässig misstrauen sie dort jeder Freiheitsbewegung. Bis heute gilt die Regel, nach der das Maß der Feindseligkeit gegenüber der eigenen westlichen Gesellschaft ungefähr der Erbötigkeit gegenüber Gewaltutopien von außerhalb entspricht. George Bernhard Shaw fuhr während des Holodomor, in dem wahrscheinlich eine zweistellige Millionenzahl an Ukrainern mit einer künstlich ausgelösten Hungersnot ermordet wurde, im Salonwagen durch Stalins Reich und gab zu Protokoll, er habe niemand hungern sehen, weder Mann noch Frau. Was rein technisch betrachtet sogar zutraf. Jean-Paul Sartre, ebenfalls zurück aus dem Vaterland der Werktätigen, teilte der Öffentlichkeit 1953 mit, in der Sowjetunion herrsche völlige Meinungsfreiheit („La liberté de critique est totale en URSS“). Von der Existenz der Gulags wusste er nachweislich.
Aber historisch betrachtet ist die Anschmiegsamkeit an nichtwestliche Diktatoren wohl doch eine Meisterin aus Deutschland. Wählerisch war sie nie.
Selbst wenn ein Regime unterging, kostete das seine westlichen Wohlredner nie Einfluss und Karriere. Hans-Gerhart Schmierer beispielsweise, Anführer des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW) bis 1985, machte dem verdienten Massenmörder Pol Pot 1978 seine Aufwartung und schickte ihm noch 1980 ein herzliches Glückwunschtelegramm. Joseph Fischer holte Schmierer 1999 in den Planungsstab des Auswärtigen Amtes, wo er auch unter Frank-Walter Steinmeier bis 2007 weiterwirken durfte.
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Im Exil in Vermont resümierte der Schriftsteller später: „In Wirklichkeit war ich dem allmächtigen westlichen politisch-intellektuellen Establishment genauso wenig genehm wie der sowjetischen Regierung oder der lumpigen sowjetischen so genannten Bildungsschicht.“
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„Die neue Führungselite ist eine Leistungselite von Fachleuten. Sie qualifiziert sich ständig weiter wie alle anderen DDR-Bürger; die DDR ist ein einziges, riesiges Fortbildungsinstitut… Jeder Parteisekretär ein Wohnungsbauexperte, jeder Ratsvorsitzende ein Rationalisierungsfachmann.“
Er lobte die „Geborgenheit, die menschliche Wärme“, die der Staat seinen Schutzbefohlenen biete, vor allem entdeckte er das Charisma Erich Honeckers: „Die Bürger des anderen deutschen Staates bringen ihm fast so etwas wie stille Verehrung entgegen. Und für die siebzehn Millionen Deutschen in der DDR liegt Hoffnung in Honeckers Wort: ‚Das Erreichte ist noch lange nicht das Erreichbare’.“
„Das sind mit Abstand die schlimmsten“
Ihre intellektuellen Selbstentleibungen überstanden Sommer, Bremer, Gaus, Jochimsen und viele andere sehr kommod. Sommer kommentierte in der ZEIT weiter die Weltläufte, Bremer wechselte zu RTL und später zu n-tv, 1993 nahm er den Hans-Klein-Preis für sein Lebenswerk entgegen. Lukrezia Jochimsen stieg zur Chefredakteurin des Hessischen Rundfunks auf und wurde spät noch Bundestagsabgeordnete für die PDS; ihre Kandidatur als Bundespräsidentinnenkandidatin für die Partei benutze sie für die Feststellung, die DDR sei „juristisch gesehen“ kein Unrechtsstaat gewesen. Wer hätte das besser beurteilen können als sie?
Immerhin, 1989, als die DDR von ihren eigenen Bürgern abgeräumt wurde, gab es einen einzigen kurzen Moment, in dem die westlichen Apologeten, Leitartikler und Politbüroastrologen einmal still waren, ganz einfach, weil ihnen vor Schreck der Mund offen stehengeblieben war. Es war eine halkyonische Sekunde. Dann liefen die Plappermühlen wieder an.
40 Jahre Sozialismus – eine vergessene Lektion
Woher kam und kommt diese Anhimmlung von Stalin und Pol Pot bis zu Honecker und einem islamistischen Kriegsfürsten? Sicherlich von der Verachtung der westlichen Linken für den Westen, der einzigen Gesellschaftsform, in der sie selbst existieren können, sicherlich von ihrem provinziellen Exotismus, auch von einer Faszination für eine Brutalität, die man sich in Hamburg-Eppendorf nicht selbst zu exekutieren traut. Wahrscheinlich gibt es aber noch einen tieferen Grund. Selbst bei sehr wohlwollender Betrachtung lassen sich in Texten und Reden eines Sommer, Gaus oder Bremer nichts als mediokre Sätze finden und nirgends ein nur halbwegs funkelnder Gedanke, nirgends eine eigene Sprache, schon gar nicht Geist, kurzum, sie müssen instinktiv in den Funktionären wie Hockecker, Erich Mückenberger, Gustav Husak und den vielen anderen der Ostblockelite „ihr ganz natürlich Ebenbild“ (Goethe) erkannt haben.
Vor wenigen Tagen versuchten linksradikale Wächterratsmitglieder eine kritische Diskussion an der Frankfurter Goethe-Uni zur schicken intersektionallinken Kopftuch-Ausstellung „Contemporary Muslim Fashion“ zu verhindern, sie deklamierten Manifeste, riefen Rassismus und derlei Stanzbegriffe mehr, wurden handgreiflich und bewiesen, dass es sich bei ihnen um die legitimen Enkel der Kommunismusapologeten von damals handelt.
Oben auf dem Podium saß eine Frau, die nach dem Willen der weißen westlichen Kopftuchvorkämpfer unten nicht zu Wort kommen sollte, Naïla Chikhi, die 1995 aus Algerien vor den islamischen Fundamentalisten nach Europa floh.
Der Ausgang im Iran ist offen. Aber wenn es den Demonstranten dort gelingen sollte, das orthodoxe islamische Regime zu stürzen, dann könnte es sein, mit viel Glück, dass die Plappermühle einer degenerierten Linken hier in Europa und vor allem in Deutschland ein zweites Mal havariert. Vielleicht für längere Zeit als 1989.
Es wäre ein Moment voller Witz und Zauber.
Ein wirklich großartiger Artikel. Die schlimmsten DDR-Appeaser dürften Sommer und Gaus gewesen sein. Man lese einmal „Wo Deutschland liegt“ des Herrn Gaus.
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Ich denke, wir haben den Sozialismus in all seinen Erscheinungsformen nie wirklich hinter uns gelassen. Daher lebt die Feindschaft zu allen freiheitlichen Systemen, auch zur Marktwirtschaft immer wieder auf. Außerdem gibt es in Deutschland eine merkwürdiges Fehlen der Empathie mit den Opfern der eigenen Politik. Das reicht aber schon weit zurück. Daraus resultiert auch einen Fehlen bürgerlicher Solidarität. Die Bürger begreifen sich nicht als Zentrum des staatlichen Handelns; sie dienen lieber einer Idee – und sei sie noch so schädlich und absurd – als dem eigenen Gemeinwesen.
Danke, Herr Wendt, für diesen aufschlussreichen Überblick. In einem Punkt bin ich etwas pessimistischer: Falls im Iran wirklich die Freiheit ausbrechen sollte, wird das betretene Schweigen unserer „chattering classes“ nicht länger als eine Schrecksekunde dauern. Aber die Iraner werden dann wissen, wer im Westen ihre Freunde sind und wer nicht.
Von allen westlichen Namen die sie aufführen, lieber Herr Tichy, hätte jemand auch nur ansatzweise in dem Land leben wollen, das sie selbst offenkundig lob(t)en. Aus Ländern mit realexistierenden ***ismus, in denen Mangelwirtschaft, Willkür und Unfreiheit herrschen, lässt es sich leicht wieder abreisen und aus der komfortablen Ferne urteilen. Das ist nicht verwerflich aber für die Leidenden wenig hilfreich. Denn nur mutige Menschen selbst können in ihrem Land über ihr Schicksal bestimmen – niemand anderes sonst. Natürlich haben Sie recht, wenn Sie realitätsferne Äußerungen wie die der „sozialistischen Wohnbauexperten“ oder die Verkennung der ‚persischen‘ Variante des Islams ‚absurdum‘ führen und als „links“ entlarven – wenig geholfen ist meiner Ansicht dem trotzdem nicht, die Aussagenden werden deswegen nicht einsichtiger. Seltsamerweise fiel mir beim Lesen Ihres Artikels „alles umsonst“ von Kempowksi ein – sein Drang, ideologiefrei zu sein, macht ihn beinahe zeitlos, sein Erlebtes und Stil aber umso klarer. Von Ihnen wünschte ich mir das auch – die Bewertung „machn mir dann schon alleene“.
Den Wendt’schen Sarkasmus kann man mMn insofern ergänzen, als der Titel „Immer auf der falschen Seite“ auch lauten könnte „Immer auf der richtigen Seite“. „Richtig“ nämlich insofern, als der Grund für das von Wendt beschriebene Verhalten seiner Plappermühlen insofern nachvollziehbar ist, als es schlicht und einfach nur zum Machterhalt dient.
Was man einem Honecker zubilligen sollte, nämlich dass er die Wirklichkeit zumindest einigermassen kannte, aber die Hälfte davon verdrängte und die andere Hälfte aus „höherer“ Einsicht denunzierte, genau damit er sein Elite-Leben weiterführen konnte, das muss man meines Erachtens auch unseren eigenen von Herrn Wendt so „schön“ beschriebenen Machteliten zubilligen…
Und dass „das Fressen vor der Moral“ kommt, das gilt unzweifelhaft auch dann, wenn man unter dem elementar notwendigen „Fressen“ hoch 6-stellige Jahresgehälter und den 8-Zylinder-SUV versteht, mit dem man zur Klima-Demo fährt.
Ein Honnecker hätte das aufs Allerbeste erklären können, denn er war darin schon Meister, als unsere eigenen heutigen Eliten allenfalls erst als 68-er Demonstranten geprügelt haben, oder das sogar knapp erst im Kindergarten taten…
Herr Wendt
erstmal vielen Dank für die hervorragende Recherche, Sie haben ein Thema angefasst, welches als eine der Hauptursachen für die Probleme unserer Zeit darstellt. Der Artikel war ja schon vor dem 18.1. im Netz und ich war erschrocken über gerademal 6 Kommentare. Auch da liegt ein großes Problem, die Älteren unter uns haben ja viele Beispiele im Artikel selbst erlebt aber die Jüngeren überlesen solch wichtige Themen bzw. sind desinteressiert.
Der Artikel lohnt sich als Druck aufzuheben, ich wünschte mir, dass ich mit meinen Kindern wertneutral darüber reden könnte, aber das wäre aussichtslos, sie begreifen es nicht oder wollen es nicht. Wenn ich nicht mehr bin, werden sie die Auswirkungen voll ins Gesicht bekommen.
Es ist ermutigend TE zu lesen, TE im Handel zu erwerben schon schwieriger, manche kennen TE nicht oder verstecken es in die hintere Reihe, eine Nachfrage erzeugt schon mal komische Gesichtszüge beim Verkäufer.
Weit sind wir gekommen
Großartiger Artikel!
Die Hoffnung, die sie im vorletzten Absatz formulieren wird nie und nimmer eintreten.
Da sind die linken zu eitel, zu eingebildet und dabei ungebildet, zu sehr von sich überzeugt und sie glauben sie haben der Weisheit letzten Schluss gefunden.
Sie sind einfach abgehobene, bar jeglicher Realität, Fanatiker.
Ein Regime, das in einer überhasteten und kopflosen Reaktion „versehentlich“ einen Passagierjet abschießen läßt, darf unter keinen Umständen in den Besitz von Kernwaffen gelangen.
Sie meinen, man sollte den USA die Atomwaffen entziehen, weil die 1988 einen iranischen Airbus mit 290 Menschen an Bord, den sie für ein angreifendes Feindflugzeug hielten, abgeschossen haben?
Der damalige Präsident George W. Bush erklärte, dass es sich dabei lediglich um einen Zwischenfall in Kriegszeiten gehandelte und die Besatzung der USS Vincennes angemessen gehandelt hätte. Eine Entschuldigung im Namen der USA lehnte er ab.
Besonders schlimm fand und finde ich immer noch, die Positionierung der Linken und der SPD zu Palästinensern und Israel. Dies hat antisemitische Formen, Israel Feindlichkeit und gleichzeitig deuten gerade die Linken mit dem erhobenen Moralfinger auf die hiesige Bevölkerung.
Die „Ewigmorgigen“ (Linke und weitere eschatologisch orientierte Ideologen), Herr Wendt, sind für mich die „ewig Gestrigen“, denn die versuchen seit 100 Jahren die Realität an eine 200 Jahre alte Ideologie anzupassen. Die darin liegende Borniertheit versuchen sie in aller Regel mit anderen Begriffen (z.B. „Globalisierung“ resp. „Migrationspakt“) und anderen Aktionsfeldern (z.B. „Energiewende“) zu übertünchen. Auch Gewaltaktionen werden gerne angewandt, um abzulenken von dieser Borniertheit. Wenn diese Gewaltaktionen (die immer mit dem Anschein der „Empörung des Volkes“ bzw. aktuell „Empörung des Gutmenschen“ inszeniert werden) allerdings die (propagandistisch beförderte) Akzeptanz der Bevölkerung finden wie aktuell, dann wird es ganz gefährlich für das demokratische Gemeinwesen.
Im Gegensatz zu diesen bornierten „ewig Gestrigen“ geht der Konservative rational vor, indem er fragt und debattiert (!), was genau mit welcher Motivation und welchem Ziel verändert werden sollte. Unser Grundgesetz fordert nicht nur genau diesen Konservativen, sondern hat einige Bereiche (z.B. die föderale Ordnung der Bundesrepublik) sogar der Veränderung entzogen.
Staatsgläubige Antifreiheitliche mediokre Kollektivisten lieben halt ihresgleichen.
Ein hervorragender Artikel! Es ist immer wieder eine Freude zu sehen, dass es auch im geistig degenerierten Merkelland 2020 noch selbständig denkende, mutige Journalisten wie Sie gibt. Bitte machen Sie weiter so!
Zitat: „Aber eine Kontinuität besteht bis heute: Zuverlässig stehen die linken intellektuellen Eliten auf der Seite von Regimes, solange sie antiwestlich gepolt sind, und zuverlässig misstrauen sie dort jeder Freiheitsbewegung.“
Diese einseitige weltoffene Einstellung gegenüber islamischen Herrschern behalten die Linken nur solange bei, bis sie unter deren Schwert zu liegen kommen.
Zeige mir deine Freunde – und ich sage dir, wer du bist!
Ein alter Spruch meines Großvaters… aber ein wahrer!
Welch hervorragender Artikel! Man sieht: Leute, die oftmals unter großen persönlichen Anstrengungen endlich eine Machtposition für sich errungen haben, verteidigen diese mit Klauen und Zähnen, jedes Mittel ist ihnen recht, sie sind hochgefährlich. Das muss man immer bedenken, wenn man sagt: „Wir sind das Volk“. Leider ist das Volk eben auch bestechlich, wankelmütig – darauf bauen die mächtigen Emporkömmlinge genauso wie die Erb-Herrscher. Porca miseria.
“ Sigmar Gabriel : „Man stelle sich vor, alle Nationalbanken der EURO-Zone und die EZB gemeinsam würden diese Wirtschaftshilfe finanzieren – es wäre ein ungeheuer starkes europäisches Signal.“
Ein gewalttätiges, unterdrückerisches Regime finanzieren, damit es in Ruhe weiterhin an seiner Atombombe basteln kann. Fanatiker, die zu gerne Israel wegbomben würden.
Merkel + Pseudogutmenschen at work. So, jetzt geh ich mich für diese gefährlichen Clowns fremdschämen.
„ die linken intellektuellen Eliten“ = neid- und haßzerfressene geistige, moralische und charakterliche Krüppel!
Die Befreier Deutschland, die uns die Demokratie gebracht haben entreißen genau diese den Iranern mit dem Sturz Mossadeghs
Dann wird er Diktator geschützt, und es kommt zu den Islamisten…..die man in die Ecke treibt, einen Krieg von anderen Diktator Hussein ganz offen unterstützt und wundert sich das Regime hält sich 40 Jahre.
Wir bezeichnen uns als Demokraten aber wollen halt nicht das andere es auch sind (Mossadegh)
Wer ist „wir“, die wir Anderen die Demokratie nicht gönnen? ICH jedenfalls bin es nicht.
Naja, „der Westen“ ist eben auch keine Gruppe von Kinderparty-Veranstaltern, sondern interessengeleitet. Und dass dabei die Moral erst NACH dem Fressen kommt, das können nur solche geringschätzig ignorieren, die bis zum Überdruss vollgefressen sind… Und ob ein Mossadegh ein so toller Demokrat geworden wäre, das konnten wir uns ja nicht angucken. Auch wenn ich da deutliche Zweifel habe. Aber deshalb dürfte ich ihn in der Tat nicht einfach stürzen.
Den ganz wesentlichen Unterschied von „unserer“ Gesellschaftsordnung zu den von den Linken regelmässig moralisch unterstützten Regimes ist aber ohne Zweifel das zivilisatorisch aufgeklärte Stützwerk, dass bei uns z.B. durch ein Grundgesetz repräsentiert wird. Und wie der Herr Wendt ja kaum widersprechbar herausgearbeitet hat, würden diese Plapper-Linken in den von ihnen unterstützen Regimes als allererstes schlagartig ihr Plappern beenden müssen, um überhaupt noch zu überleben…
Herausragender Artikel! Das steigert meine Abneigung, ja sogar Wut, auf die Salonlinken Dieses Landes die aktuell dabei sind dieses Land zu zerstören dafür aber die Welt retten wollen erneut ins Unermessliche. Heute früh Aufmacher im ZDF, „ Frau Merkel rettet die Welt -endlich“, gemeint ist die aktuell stattfindende Libyen Konferenz- Wahnsinn.
Leider wurde mW „vergessen“ Tunesien mit einzuladen? Das Peinlichkeits-Maas erklimmt ungeanhte Höhen. ; )
Und Griechenland (Seegrenze mit Libyen) wurde ebenfalls nicht eingeladen – Erdogan hat es untersagt.
Glaube nicht, @Biskaborn, dass die „Salonlinken“ die Welt retten wollen zum Preis der Zerstörung des eigenen Landes. Sie haben eher eines gemeinsam mit fast Allen: Sie müssen ablenken vom laufenden Krieg der Hyperfertilen (= Vielgebärerinnen), der Eroberer, gegen die Hypofertilen (= Weniggebärerinnnen ), also uns. Das tun auch mit viel Eifer die „Salonrechten“, die von der sogenannten „bürgerlischen Mitte“, auch die von der AfD etwa. So zu sagen „Gegenkindern“, typisch die Rechten, anstatt weiter so mit unseren 1,5-Kindfrauen, in voller Verantwortung für die Generation der/unserer eigenen Kinder. Denn letztendlich ist es egal, wer den Planeten versaut: Versaut ist versaut.
Und deshalb weigere ich mich, den Begriff Linksintellektuelle überhaupt zu benutzen. Links und intellektuell ist ein Selbstwiderspruch, der nur durch das propagandistische Dauertrommelfeuer der Zinnsoldaten der Frankfurter Schule und ihrer unterwanderten Institutionen so zugekleistert werden konnte, dass lange Zeit dem Volk vorgemacht wurde, links sei gleichbedeutend mit intellektuell. Roger Willemsen ist ein typischer Fall eines medial aufgeblasenen Heißluftballons mit viel linker Heißluft. Wenn in Anmoderationen ordentlich lobgehudelt wurde, konnte man den Eindruck erhalten, es handele sich um den bedeutendsten Denker des vergangenen Jahrtausends. Aber, Hand aufs Herz, kann sich irgendwer auch nur an einen einzigen originellen Gedanken erinnern, der die Welt so bereichert hat, dass die Zuschreibungen passen zu diesem Mann, aus dessen Mund nichts als lauter linkskonforme Allgemeinplätze wohlig dahinplätscherten? Heiner Bremer ist ein weiterer Beleg der Armseligkeit. Ein Fernsehjournalist, der mit den Augen am Teleprompter klebt, als bereite es ihm allergrößte Mühe, einen einzigen Satz zusammenhängend frei zu formulieren. Dieses ständig sklavisch ablesende Fernsehgesicht nervte beim Hinsehen.
Seien wir ehrlich, die dämlich verklausulierte Soziologensprache der Frankfurter Schule hat uns als Teenies vielleicht noch beeindruckt wie des Kaisers neue Kleider, aber heute? Wer sich nicht klar ausdrücken kann, sollte nochmal nachdenken, was er eigentlich MITTEILEN will. Wenn er mehr will als bewundernde Studentinnenaugen, die in blöder Verehrung glänzen, weil sie nix verstanden haben. Und dann meinen, jeder, der so schwurbelt, sei intellektuell. Und es komme nur auf den linksverschwurbelten Sound der Sprache an.
Man sieht es an den Resultaten linker Tätigkeiten. Mehr als schwurbeln ist da nicht. Intellektuell schon gar nicht. Der Kaiser ist nackt. Aber wehe das sagt einer. Dann gibts Tote. Manchmal Millionen. Wie im Islam. Deshalb liebt man sich vorerst. Bis man nur noch zu zweit ist. Dann kommt der tödlichste Showdown der Menschheitsgeschichte. Da könnten es das erste Mal Milliarden werden.
Vielleicht sollte man auch einfach zwischen „intellektuell“ und „intelligent“ differenzieren? Ersteres findet man bei den ÖR, Spiegel, Stern usw., letzteres bei TE und der Achse – mit Alexander Wendt als herausragendem Vertreter der Intelligenz.
Ich finde, dass diese Unterscheidung hier nicht trifft: die ersteren handeln definitiv intelligent (jedenfalls im Sinne einer Evolution!) insofern, als sie sich durch ihre Arbeit ein gutes oder sogar erstklassiges Auskommen und einen Elite/Herrschafts-Status sichern.
Den letzteren kann/möchte ich aus zwei Gründen die Intelligenz nicht absprechen: erstens weil ich gefühlsmässig auf ihrer Seite stehe und zweitens weil sie (wieder im evolutionären Sinne) zu deren Verdrängung so ja den bestmöglichen Angriff auf die derzeit „intellektuell“ und real Herrschenden fahren…
Ich schätze ja so gut wie alle Autoren hier bei TE sehr hoch – es gibt gar keinen mehr als schlechten Vergleich zu „deutschen Qualitätswelterklärern“. Aber Sie, Herr Wendt, Sie müssen einen echten „Lauf“ haben. Es ist mir unglaublich und unbegreiflich, wie Sie diese Puzzle zusammen setzen. Das ist immer wieder so schlicht beeindruckend. Immer öfter finde ich mich in der Situation zu hoffen, dass Sie BITTE BITTE NICHT mit Relotius verwandt sind. Das ist alles einfach zu genial. Aber wenn, und das glaube ich und zugegeben hoffe ich das auch, alle Fakten und Zitate korrekt (genug, angesichts der Qualitätsverklärer) sind, dann hat niemand außer Sie mal einen richtigen Journalistenpreis verdient.
Zum Artikel kann ich gar nichts mehr schreiben. Ist alles gesagt.
Volle Zustimmung.
Danke für diesen Artikel!
In Wikipedia kann man u.a. nachlesen was der der ungarische Schriftsteller Arthur Koestler über seine Beobachtungen in Charkiw (Ukraine) während des Holdomor notierte:
„Unter meinem Fenster in Charkov zogen jeden Tag Leichenbegängnisse vorbei. Kein einziges Wort über die örtliche Hungersnot, über Epidemien, das Aussterben ganzer Dörfer. Man bekam ein Gefühl traumhafter Unwirklichkeit; die Zeitungen schienen von einem ganz anderen Land zu sprechen, das keinerlei Berührungspunkte mit dem täglichen Leben, das wir führten, hatte, und ebenso verhielt es [sich] mit dem Rundfunk.“
Keinerlei Berührungspunkte mit dem täglichen Leben – das erinnert sehr an die derzeitige Politik und Medienlandschaft im Lande.
Großartiger Beitrag!
Da traut sich endlich einer die Wahrheit zu schreiben über das verkommene, geistig völlig korrupte und abgrundtief verlogene Intellektuellenmilieu Deutschlands. Ein trübes Biotop von Sumpfpflanzen, das sich selber gerne als „Zivilgesellschaft“ feiert, sich wechselseitig Preise zuschanzt, sich aber hauptsächlich im Irrglauben darin bestärkt, irgendwie so etwas wie die Elite, jedenfalls aber etwas Besseres oder „Berufenes“ darzustellen. Besser als das vermeintlich dumme Volk jedenfalls, das sie auch deshalb verachten, weil es von ihren Wettbewerben des eingebildeten Besser- und Überlegenseins ausgeschlossen bleibt bzw. sich daran nicht beteiligen mag. Wehe allerdings, wenn es diese Zurückhaltung eines Tages ablegt und den DDR-Nostaligkern, den notorischen Iran-, Kuba-, Nordkorea- und Venezuelaverstehern massiv auf die rotlackierten Zehen tritt.
Herr Wendt, können Sie mich erleuchten? Ich verstehe, dass die Linken an den Machthebeln sitzen, vor allem in den Medien. Logisch, schwache Menschen suchen Macht und kompensieren. Was ich aber nicht verstehe, dass es in den Medien in den letzten 20 Jahren nur noch Linke gibt und so gar keine anderen Meinungen (ja, ich kenne die Studien zu parteipolitischen Präferenzen – aber das macht doch nicht diese Totalität aus). Wo sind die denn alle hin?
Grandioser Artikel, Herr Wendt. Die Ideen der linken Faschisten können eben nur in Unfreiheit gedeihen, gleichzeitig wird jegliches Niveau, egal auf welchem gesellschaftlichen Gebiet auf Grasnarben – Niveau darniedergetrampelt denn nur ganz unten sind alle gleich so wie es die Sozialisten wollen.
Das läßt sich eben nur mit Zwang und Repression erreichen und der Geist der Freiheit bleibt auf der Strecke……
Die deutschen Politiker, Journalisten und die „Intelektuellen“stellen sich gerne auf die Seiten der Verbrecher in Iran, weil sie die heimlich verehren, so gerne würden sie auch so herrschen, schreiben und labern, da hätten sie die Macht, die sie anstreben, wie man an ihren Taten sieht, halten sie nix von der Demokratie, die absolute Macht, die Angst der Bevölkerung, das wäre was, was sie sich wünschen würden und die Kirchen sowieso.
„Der Ausgang im Iran ist offen.“ Nur nach unten. Einmal Islam, immer Islam – bislang führten alle Auswechslungen radikalmuslimischer Regime dazu, dass nach einer kürzeren oder längeren Bürgerkriegsphase sich noch radikalere Nachfolger durchsetzten. Und egal wie viel Zoff es zwischen Sunniten und Schiiten gibt – kein islamisches Regime irgendwo auf der Welt wird die Apostasie eines ganzen Landes tolerieren können, ohne seine eigene Existenzberechtigung in Frage zu stellen, das ist systeminhärent. Zu viele Strategen im Westen verlassen sich auf die Feindschaft zwischen Saudi-Arabien und dem Iran… sollte die Position der Mullahs ernsthaft schwanken, werden die Saudis nötigenfalls in den Iran einmarschieren und das System mit ihrem eigenen Militär unterstützen, selbstverständlich gegen entsprechende außenpolitische Zugeständnisse seitens der iranischen Regierung.
Gott bewahre! Die Saudis sind ja nicht einmal in der Lage, trotz überlegener militärischer Mittel an ihrer Südwestgrenze eine Entscheidung in ihrem Sinn herbeizuführen. Seit man nicht mehr auf dem Rücken der Pferde und Kamele mit Säbeln und Schwertern kämpft, haben die Araber militärisch nichts mehr auf die Reihe gekriegt. Die Stärke der Araber besteht in der asymmetrischen Kriegsführung, in der Art von Selbstmordattentätern und so weiter.
Herr Wendt, da sehe ich einiges anders als Sie (was eher selten vorkommt):
Die jüngere Geschichte lehrt, dass die vorgeblichen Bemühungen des Westens (insbesondere der USA), in anderen Ländern Demokratie und Menschenrechte zu etablieren, ziemlich durchgängig von Misserfolgen gekrönt waren.
Und es gibt zig Länder auf dieser Welt, da geht es genauso schlimm oder noch schlimmer zu als in Iran. Wenn wir die alle mit Sanktionen belegen, wird es einsam für uns.
Die Tötung Soleimanis kann man von verschiedenen Seiten betrachten, sicher ist aber, dass dadurch die liberaleren Kräfte in Iran geschwächt wurden.
Und last but not least: Es gibt keinen politischen Islam. Der Islam ist eine totalitäre, um nicht zu sagen faschistische Ideologie, die sich als Religion tarnt. Weshalb dieser Umstand in Deutschland flächendeckend ignoriert wird, erschliesst sich mir nicht. Andererseits muss man wohl akzeptieren, dass diese Ideologie sich in vielen Ländern grosser Beliebtheit erfreut. Wir sollten aber eigentlich daran interessiert sein, dass Deutschland nicht dazu gehört.
Ich habe Herrn Wendts Artikel nicht so verstanden, daß er gefordert hätte, etwa mit militärischen Mitteln Demokratie und Menschenrechte zu etablieren. Da haben Sie recht. Das ist alles in den letzten Jahrzehnten ziemlich schiefgegangen. Zunächst einmal ging es ihm darum, daß man sich nicht auf die Seite unterdrückerischer Regime stellt.
Hervorragender Artikel! Danke für Ihren Mut, Herr Wendt. Und für Ihre Klarheit!
Die Deutschen waren und sind in der Mehrheit ihrer Seelen zutiefst Sozialisten – ob national oder international ist irrelevant. Sie haben das schon so tief verinnerlicht, daß sie einen solchen Vorwurf trotz der Evidenz im bundesdeutschen Gesellschaftssystem weit von sich weisen würden. Die Freiheit ist den Deutschen schon immer suspekt gewesen, deshalb konnten sich auf deutschem Boden auch gleich zwei Diktaturen sehr komfortabel einrichten. Um den Deutschen ihre Freiheit zu nehmen, braucht es wenig. Da müssen andere Regime schon viel stärkere Geschütze auffahren.
Es tut mir weh, aber ich muß Ihren Sätzen zustimmen.
Herr Wendt hat mal wieder ein sprachliches Meisterwerk abgeliefert. Er seziert gleichsam die tumbe Monotonie des Denkens von Links in einer transparenten Darstellung und Sprache, die diesen dumpfen Linksbratzen heutiger Zeit die Spucke im Munde gefrieren lassen müsste.
Was passiert denn nun mit den Sanktionen und der Isolierung des Iran. Das Land rückt näher an China. Genau wie bei Russland. Das ist eine selten dumme Politik und nützt nur den Chinesen.
Eine großartige Beschreibung all der eitlen „Alleswisser“, die uns, damals wie heute, an ihren „klugen“ Ergüssen teilhaben ließen und lassen. Als Narzissten ist ihnen der Selbstzweifel fremd. Eine solche persönliche Verfasstheit findet sich auch in der Verfasstheit undemokratischer Systeme. Auch hier verbirgt sich Mittelmäßigkeit hinter aufgeblasener Geste. Ich habe Ihren Beitrag mit großem Vergnügen gelesen, Herr Wendt.
„dass es sich bei dem Kommandeur der Quds-Brigaden um eine im weitesten Sinn ähnliche Figur handelte wie den deutschen Bundespräsidenten“:
Mancher (ich natürlich nicht) könnte der Meinung sein, dass es schon eine Ähnlichkeit zwischen unserem besten Bundespräsident aller Zeiten gibt und diesem iranischen General.
Vielen Dank, Herr Wendt, daß Sie an all das erinnern. Nie werde ich vergessen, wie die Linke in den Achtzigerjahren die DDR bewunderte. Man hat vielleicht eingestanden, daß manches nicht so richtig funktionierte, hielt das kommunistische System aber für das eigentlich bessere und seine Mängel für grundsätzlich behebbar. Die SPD verhandelte mit der SED über Gemeinsamkeiten der beiden Parteien. Noch jetzt, da ich diese Zeilen schreibe, rege ich mich auf und bin fassungslos ob dieser Geschichtsvergessenheit. Und nie wurde dieser schwere Mißgriff aufgearbeitet. Nur Willy Brandt, der beim Thema Wiedervereinigung noch von einer „Lebenslüge“ gesprochen hatte, kriegte im letzten Augenblick die Kurve. Er bewahrte so die SPD vor Schmach und Schande. Man muß es deutlich sagen: Seit Robespierre ist der Linken der Totalitarismus inhärent. Sie führt ständig das Wort „Freiheit“ im Mund und meint doch nur die Freiheit, so zu sein, wie sie sich den idealen sozialistischen Menschen vorstellt. Und weil der Mensch nicht so ideal ist, wie er zu sein hätte, muß man ihn dazu zwingen. Im besten Fall ist es der bürokratische Zwang eines sozialistischen Volksheims, im schlimmsten der massenmörderische eines Pol Pot.
“ Sigmar Gabriel : „Man stelle sich vor, alle Nationalbanken der EURO-Zone und die EZB gemeinsam würden diese Wirtschaftshilfe finanzieren – es wäre ein ungeheuer starkes europäisches Signal.“
Mann, ist das daneben. Ein gewalttätiges, unterdrückerisches Regime finanzieren, das die Menschenrechte eher vom Hörensagen kennt. Wahrscheinlich um Trump eins auszuwischen, der die Lage im Iran um einiges realistischer einschätzt als unsere Superpolitiker. So als neue „Vorbildfunktion für die Welt“. … Was haben wir gelacht.
Merkel fährt ja einen ähnlichen Kurs mit ihrer Vorliebe für die Lobbyistenvereinigung für Despotenländer (UN). Deutschland brav an der Seite der Israel rügenden UN, die tausendmal mehr Dreck am Stecken hat als Israel. Auch Erdogan wird gebauchpinselt bis zur Selbstverleugnung.
An Ihrer These dass unsere lieben „Gutmenschen“ lieber Brutalos wären, sich aber nicht offen trauen, könnte schon was dran sein. Die Ähnlichkeiten sind vorhanden.
Vermutlich wünschen sich die jungen Iranerinnen und Iraner Freiheit, Demokratie, eine säkulare Gesellschaft.
Trump und Amerika könnte den freiheitsliebenden Iranern lieber sein – womöglich ein Ideal – als das brutale Terror-Regime der alten Männer, das sie kennen.
Schon das alles mag ihnen die Gegnerschaft mancher Politiker und Schreiber und Schreier im Westen gewiss machen.
So sind halt unsere selbsternannten linken angeblichen(!!) Intellektuellen und Kulturschaffenden:
Erwiesenermaßen haben die Gevatter Lenin, Stalin, Mao, Ho Chi Minh oder Pol Pot in den damaligen Zeiten zwischen 50 bis 70 Millionen Menschen völlig skrupellos abschlachten lassen, ABER da diese Leute ja erwiesenermaßen WEDER „Vogelschisss“ NOCH „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“ öffentlich geäußert haben, waren diese Leute als (fast) gute LINKE doch irgendwie zumindest auf dem richtigen Weg!
Zu Zeiten Schmierers war ich in der Hochschulgruppe des KBW organisiert und unterstützte den „Kampf des demokratischen Kampuchea“. Eine Abordnung war in Kambodscha gewesen und brachte einen Propagandafilm mit, den wir uns ansahen. Alles in bester Ordnung, wir glauben der Propaganda der Imperialisten nicht, wir haben selbst nachgeschaut, so hieß es. Daß ich auf diesen Mist reingefallen bin, genauso wie auf die Revolution gegen den Schah im Iran, dafür schäme ich mich noch heute zutiefst. Es hat mich für den Rest meines Lebens extrem mißtrauisch gemacht gegen politische Äußerungen jedweder Art, vielleicht bin ich übervorsichtig, aus Angst, nochmal für die falschen Ziele einzutreten. Auf jeden Fall hat es meinen Bedarf an Revolutionen ein für allemal gedeckt. Kaum jemand unter den „Revolutionären“ stellt sich wirklich im Detail vor, welches Ausmaß an Rechtlosigkeit und Vernichtung sie bedeuten, welcher Blutzoll zu zahlen ist, wieviele es das Leben kostet. Es sind ja nur die anderen, die haben es ja verdient.
Wenn ich heute die Antifa und den schwarzen Block sehe, dann weiß ich genau, wie die ticken, und ich weiß, daß der Staat ihnen robust engegentreten muß, wenn sie Bürger drangsalieren und Ordnungskräfte attackieren. Sonst bekommen die Dinge einen Selbstlauf, der nicht mehr zu stoppen ist.
Herr Wendt, Sie fragen: „Woher kam und kommt diese Anhimmlung(durch West-Linke) von Stalin und Pol Pot bis zu Honecker und einem islamistischen Kriegsfürsten?“
Es sind alles Brüder im Geiste!
Diese „Salon-Linken“ wollen die Marktwirtschaft und Demkratie mit einen totalitär gelenkten Sozialismus (Stalin, Mao) ersetzen. Deswegen paktieren sie mit allen anti-westlichen Systemen.
Gemeinsames Merkmal dieser Linken ist, ein nicht selbst finanziertes Leben und das sie NIEMALS selbst im Sozialismus lebten. (Also kaum Ossies aber viele Wessies)
Nee, der Bund zwischen sozialistischen Bessermenschen und radikalen Moslems existiert schon länger:
https://www.youtube.com/watch?v=C_UkD-ySxhQ
Warum wird sowas eigentlich in keinem einzigen Geschichts-Schulbuch erwähnt?
Was hätte der Bundesäußerste Heiko Maas bloss gesagt, wenn er an Bord gewesen wäre?
Die Gedanken sind frei.
Herr Wendt,
Ein vortrefflicher Aufsatz über die selbstgefällige und zugleich erbärmliche linksgrüne „Elite“ in Politik und Medien in diesem Land. Und das seit den 60er Jahren unverändert !
Es ist völlig egal, ob und was wir Deutschen zu den Vorgängen im Iran verlautbaren lassen oder die Presse schreibt. Selbst ein aggressives Auftreten gegen das klerikale Regime wäre vollkommen unerheblich, ebenso wie ein peinliches Ranschmeißen seitens der deutschen Politik. Deutschland ist ein überaltertes, dekadenz-pazifistisches und demilitarisiertes Land, dass keine nationalen Interessen definiert und schon seit sieben Jahrzehnten nicht mehr vertritt oder auch bloß nur formuliert, winselnd auf die EU setzt und daher international nicht beachtet wird oder eine Rolle spielt. Das sollte sich jeder klar machen, egal wie zu diesem oder anderen Regimes steht (zum Beispiel Putin, dem Schutzheiligen deutscher Querfrontler und Antiamerikaner)
Herr Wendt ignoriert aus meiner Sicht die Tatsache, dass die Iraner Muslime sind, und auch wenn gerade eine Mehrheit die verordnete Frömmigkeit satt hat – Atheisten oder westliche Hedonisten werden sie dadurch nicht. Erinnere man sich, wie leicht damals Khomeni das Land von einem verwestlichten säkularen Staat in eine mittelalterliche Religionsdiktatur verwandeln konnte – auch die Taliban im benachbarten Afghanistan tauchten nicht aus dem Nichts auf, und wurden auch von den Amerikaner nicht gezüchtet. Der Islam ist dort, er bestimmt das Leben und die Kultur der Menschen, und das wird so bleiben.
Auch in Ostdeutschland ist die Präferenz für eine egalitäre, wenn nicht sogar sozialistische Gesellschaft auch 30 Jahre nach dem Sturz der SED nicht verschwunden, sie manifestiert sich heute nur anders, was sogar die AfD zu einer anderen Partei gemacht hat. Diese Attitüde, nennen wir es besser Kultur, ist in Mittel-Ostdeutschland jedoch sehr viel älter als die deutsche Teilung oder die Besatzung durch die Sowjets – sie entstand bereits im alten Preußen, durch den Ostelbien lange dominierenden Protestantismus, oder die Hugenotten, die Konfrontation mit dem Slawentum – und das Fehlen alter kultureller, sich aus dem latinisch-katholisch determinierten Heiligen Römischen Reich deutscher Nation entwickelter Bezugspunkte, wie Köln, Frankfurt, oder Aachen. Spiegelbildlich hat der Katholizismus in Deutschland da, wo er prägte und prägt – das Rheinland oder Bayern südlich des Mains, zu einer ganz bestimmten Mentalität geführt, die stets wie eine unsichtbare Mauer und Grenze durch Deutschland lief.
Das prägt unsere Nation bis heute, und derartige Prozesse sind auch im Iran die unterliegenden. Der arabische Frühling hat tendenziell nichts an der arabischen Realität und Kultur geändert, und genauso wird es hier sein. Kulturell waren die Perser mit ihrer alten Stadt- und Bildungskultur den Arabern schon immer „überlegen“, das konnte nicht einmal der Islam zerstören. Irgendeine Fraktion wird das Ancien Regime stürzen, kurz einen Sommer der Möglichkeiten veranstalten, und dann heißt es zurück in die alten Löcher. Was den Iran nämlich wirklich definiert, ist sein seit 3000 Jahren bestehender Anspruch, die führende Macht zwischen Europa und China zu sein. Und genau das ist der Konflikt mit dem Westen. Erinnern wir uns: Sie waren einst schon bis an die Tore des Peloponnes gekommen. Glaubt nicht, das Ansinnen wäre heute ein anderes.
Die Totalitären von Links und Islam haben die gleiche Basis: Belehrung und Unterdrückung.