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Die Energiekrise fordert ihr nächstes Opfer

Toilettenpapier-Hersteller Hakle muss Insolvenz anmelden

von Redaktion

05.09.2022

| Lesedauer: < 1 Minuten
Wegen massiv gestiegener Kosten für Material- und Energiebeschaffung und einer „als historisch zu bezeichnenden Energiekrise“ befinde sich das Hygieneunternehmen Hakle in einer „herausfordernden Lage“, so die Geschäftsführung.

Der Düsseldorfer Toilettenpapier-Hersteller Hakle hat ein Insolvenzverfahren beantragt. Nach Angaben des Unternehmens sei der drastische Anstieg der Energiepreise dafür verantwortlich. Der Konzern spricht in einer Pressemitteilung von einer „Neuaufstellung“ in Eigenverwaltung. Der Geschäftsbetrieb solle „vollumfänglich fortgeführt“ werden.

Volker Jung, Geschäftsführer der Hakle GmbH, spricht von einer „als historisch zu bezeichnenden Energiekrise“, die zu einer „herausfordernden Lage“ geführt hätte. „Wir haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer Betriebsversammlung bereits umfassend über die aktuelle Situation und das Verfahren aufgeklärt und werden sie bestmöglich in dieser Zeit begleiten und unterstützen“, erklärte Jung.

ENERGIEKRISE
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In einer Pressemitteilung gibt das Unternehmen bekannt, in den Sog der aktuellen Ereignisse geraten zu sein. „Die energieintensive Papierindustrie unterliegt seit dem Beginn der Corona-Pandemie 2020 starken Verwerfungen im global agierenden Rohstoff-, Logistik- und Energiemarkt. Die Unternehmen kämpfen seit nunmehr drei Jahren mit stark gestiegenen Herausforderungen – vor allem im Gas- und Stromsektor“, gibt Hakle bekannt.

„Die massiv gestiegenen Kosten für Material- und Energiebeschaffung sowie der Transporte konnten bislang nicht im zeitlich und/oder wirtschaftlich hinreichenden Umfang an die Kunden im Lebensmitteleinzelhandel und den Drogeriesektor weitergegeben werden“, heißt es weiter. Die Geschäftsführung soll weiter bei Jung und der bisherigen Leitung bleiben. Vorläufiger Sachverwalter ist der Restrukturierungsspezialist Dr. Jan-Philipp Hoos von White & Case.

Hakle wurde 1928 in Ludwigsburg gegründet. Sie war eine der ersten Toilettenpapierfabriken Deutschlands. Das Unternehmen beschäftigt heute 225 Mitarbeiter. Die Hakle GmbH zählt zu den führenden Markenartikelhersteller im deutschen Hygienepapiermarkt, der die Marken Hakle, Hakle Feucht und Dick&Durstig angehören.

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26 Kommentare

  1. „Die massiv gestiegenen Kosten für Material- und Energiebeschaffung sowie der Transporte konnten bislang nicht im zeitlich und/oder wirtschaftlich hinreichenden Umfang an die Kunden im Lebensmitteleinzelhandel und den Drogeriesektor weitergegeben werden.“
    Merkwürdig, Hakle war bislang doch eher im Teuer-Segment zu verorten, und das für relativ ordinäres 3-4lagiges Sch***shauspapier. Das können doch andere Hersteller (z.B. FriPa) auch deutlich billiger. Irgendwann merkt auch der dümmste Kunde, das man sich damit nur den Allerwertesten abwischen kann. und dafür reicht auch günstigeres Papier.
    Habe mich schon gewundert, wieso es Hakle seit Anfang diesen Jahres auch bei Aldi-Süd zu kaufen gibt. Man wollte wohl neue Absatzmärkte ergründen. Hat wohl doch nicht geklappt.

  2. Sammelt schon mal das Zeitungspapier, Leute.
    Wir gehen Richtung 19. Jahrhundert… dank der progressiven Grünen 😀

  3. Was ändert Hakles Insolvenz an den Energie- und Rohstoffkosten, die angeblich zur Insolvenz führten? Billigere Lieferanten bekommt man nicht, wenn man die Lieferanten erstmal per Insolvenzplan bluten lässt.
    Wird die Eigenverwaltung mal wieder zur Schuldenbereinigung (zu Lasten Ditter) und zur billigen Abtrennung von Personal genutzt?

  4. Am Anfang fallen nur einige, wenige. Aber die Kettenreaktion wird sich irgendwann so dermaßen beschleunigen, dass der totale Zusammenbruch für alle auch den privaten Zusammenbruch bedeuten wird.
    Unsere Pseudo-Regierung wird das nicht umkehren können. Denn sie sind gemeinsam mit den Schwarzen die Verursacher.
    Und wer das alles immer noch Putin in die Schuhe schieben will:
    Leute, dass glaubt euch demnächst sowieso keiner mehr.

  5. „Die massiv gestiegenen Kosten für Material- und Energiebeschaffung sowie der Transporte konnten bislang nicht im zeitlich und/oder wirtschaftlich hinreichenden Umfang an die Kunden im Lebensmitteleinzelhandel und den Drogeriesektor weitergegeben werden“
    Tja, die Preise für Hygiene-Papiere sind im letzten Jahr extrem gestiegen.
    Für mich, der bisher immer NoName-Produkte einkaufte, sehe ich die nur noch geringe Preisdifferenz, greife also jetzt bei den Markenartikeln zu, weil da kaum noch Preisdifferenz herrscht.
    Mich wundert, dass sich die Marken da nicht bei den Einzelhandelsketten durchsetzen können …

  6. Neben den Energiepreisen ist die Macht des Lebensmittel-Handels problematisch. Benötige Preiserhöhungen werden schlicht nicht akzeptiert.
    Auch hier hat der Staat versagt und bei der Oligopol-Bildung tatenlos zugesehen.

    • Ob das genau ein Symptom von Oligopol ist, bin nicht sicher. Es nun so: wen die Preise an Kosten schnell steigen und man für die eigene Ware längere Vertragszeiten hat, dann ist es manchmal unmöglich Gewinn zu machen. Ohne Gewinn fallen die Firmen. Das ist wahrscheinlich der echte Grund – Inflation kombiniert mit langen Lieferverträgen. Der Preis bei anderen Händler ist genauso gestiegen wie bei Hakle. Ich sehe es mindestens bei Aldi so.
      Wir werden uns wundern. Wirtschaftslehre ist meist komplett bedeutungslos. Es gibt aber die Grundlagen: Angebot und Nachfrage die dann den Preis regeln. Will der Staat es regeln gehen die Firmen pleite und wächst Korruption. Da ist der Krieg gerade sehr hilfreich – Putin schuld. Das schlimmste ist dass dieser Trick funktioniert.

  7. Und ich vermute mal stark, dass nicht nur die im Artikel genannten Gründe (Enerhie u. Transport) zu den finanziellen Probleme bei Harkle geführt haben, sondern weil die Kunden nun auch hier verstärkt auf die sogenannten Billig-Produkte zugreifen da es auch in deren Geldbeutel „klammer“ geworden ist.

    So kommt dann das Eine zum Anderen und es trifft dann letzendlich selbst auch die Tradionsunternehmen die schon lange am Markt sind.

    Andererseits muß man hier aber auch fragen, WARUM sich vor allem auch solch große (Tradions-)Unternehmen nicht schon längst zu Wort gemeldet und gegen die links-grüne Regierungspolitik der letzten15 bis 20 Jahre aufbegehrt haben da doch (auch) die Verteuerung der Energie schon seit längerem voraussehbar und bekannt war. Doch es wurde hier nicht nur geschwiegen, sondern zum Teil sogar begeisternd und zustimmend mitgemacht und nun wo das Kind in den Brunnen gefallen ist fängt auch bei den großen Unternehmrn das große Jammern und Klagen an.

    • Mal sehen, wann sich der Wolfgang Grupp von Trigema meldet. Der Privatflugzeugbesitzer hat sich doch vor den Wahlen so eindeutig für die Grünen ausgesprochen. Ich gönne den Mitarbeitern nicht die Pleite, aber ihm, daß er so richtig private Asche in sein Unternehmen stecken muß – so viel, daß es auch ihm die Tränen in die Augen treibt.

  8. Für meinen schrägen Bruder kein Problem: seine Vorräte aus dem Jahr 2020 reichen noch bis 2048…

  9. Ich gebe zu, Klopapier ist jetzt nicht die erste Branche, die mir schnell einfallen würde zur Frage, wer in D als erstes vor die Hunde gehen wird.
    Andererseits könnte ich auch nicht mehr angeben, wen es wohl wahrscheinlich gar nicht oder nur wenig treffen wird.
    Die Versicherungsunternehmen werden demnächst bestimmt auch in den Schlagzeilen stehen, denn Versicherungen kann man schnell los werden und spürt in den meisten Fällen erstmal keinen Unterschied außer mehr Geld auf dem Konto. Hoffen wir also, die Allianz ist versichert.

    Das Highlight wird aber das Klagelied der GEZ werden. Wird sehr hart für die werden, weil die eine Masse in Hartz landen wird und damit GEZ-frei und die andere Masse wird es einfach nicht mehr zahlen können, weil man sich von dem Geld immerhin auch Brot holen kann.

    Erstaunlich ist für mich nach wie vor, wie ruhig die Leute in D sind. Ich frage mich, ob die das alle für Scherze halten oder aus sonstigem Grund einfach nicht wahrhaben wollen, was da auf alle zurollt. (Gaspreis für Neukunden heute: 39ct/kWh…vor 1 Jahr noch irgendwo zwischen 5 und 8ct – welches Unternehmen soll das überleben können?)

    • Ich muss beruflich oft nach Mannheim und fahr an dem dortigen Papierwerk „essity“ vorbei.
      Zwei Dinge die dem interessierten Beobachter sofort auffallen, sind der direkte Anschluss an das 100kV Netz, sprich die Leitungen einer Hochspannungstrasse enden am Werk und das wirklich riesige Holzlager auf dem Gelände.

      Und nun gehen die Preise von zwei dieser zwei Rohstoffe – Energie und Holz – durch die Decke.

      Mal schauen, wann dort die Lichter ausgehen.

  10. Warum kann Hakle nicht die Preise erhöhen? Wird das Konkurrenz-Clopapier aus Ländern importiert, in denen die Energiekosten geringer sind?

    Wenn das für Clopapier gilt: gilt dies auch für Schreib- und Druckerpapier? – Die Antworten auf diese Fragen sind interessant, weil sie auf mögliche Abhilfe bzw. mögliche Versäumnisse der deutschen Wirtschaftsminister hinweisen würden.

    • Mhh, ich habe zwar bisher nicht die Preise von Harkle-Produkte beobachte oder verglichen, doch mit Blick auf die Verteuerung bei den Konkurenz-Produkten möchte ich fast wetten, dass auch Harkle schon längst die Preise erhöht hat.

      Mit Blick auf Harkle vermute ich mal, dass denen nun nicht nur die erhöhten Kosten für Energie und Transport zusetzen, sondern das Harkle nun auch noch stark zusetzen wird das nun auch noch die Kunden verstärkt auf die Preise achten und lieber auf die sog. Billig-Produkte zugreifen(müssen).

  11. … warum nicht Altbewährtes wieder aufleben lassen? An einer Ecke gelochtes, mit Bindfaden aufgehängtes Klopapier aus alten Zeitungen tut es auch. Heute sind die meisten Zeitungen sowieso für’n A…. . Also dem Ausfall von Hakle mit Wiederaufnahme alter Praxis begegnen. Mit Kretschmanns Waschlappen geht auch die Druckerschwärze weg …

  12. Ist nicht die Erste, wird nicht die letzte Firma sein.
    Nur die Gewerkschaften sind auffällig leise.

    • Was die heutigen Gewerkschaften betrifft, hier habe ich oftmals das Gefühl das auch die mittlerweile eher Handlanger für die links-grüne Politik geworden sind anstatt das die Gewerkschaftrn fur ihre Mitglieder da sind.

  13. Als Hakle Geschäftsführung hätte ich mir bei den Mitarbeitergesprächen, eine kleine Bemerkung über das Wahlverhalten der Bevölkerung nicht verkniffen.

    Man erntet halb, was man sät.

    Aber man muss es auch positiv sehen. Wieder ein CO2 Eminent weniger. Das Weltklima ist wieder ein Stück mehr gerettet.

  14. Nach solchen Meldungen schaue ich immer als erstes unter Wahlrecht.de nach, wie die aktuellen Umfragen aussehen. Grüne bei 22%.
    Nun frage ich mich, ob es vom Wähler so gewollt ist, das wir ins Mittelalter zurückkehren oder ob der Wähler zu dumm ist, die Folgen seiner Wahlentscheidung oder auch Wahlenthaltung richtig einzuschätzen?

  15. Sollte Hakle nicht während der Corona-Pandemie aufgrund der Toilettenpapier-Hamsterei überdurchschnittlich verdient haben?

  16. Besch…eidene Nachrichten. Und wahrscheinlich nur der Auftakt für vieles, was noch kommt.
    Ich erwarte in Kürze weitere unappetitliche Spartipps aus der politischen Blase. #Waschlappen

  17. Schritt halten , essen soll eh langsam abgewöhnt werden, bin gespannt was Habeck demnächst als Alternative zu Klopapier empfehlen wird , vielleicht die Euroscheine?

    • Daß man die Euro-Scheine als Klopapier verwendet, ist nicht mehr allzu fern. Der Euro ist bereits tot. Ich jedenfalls investiere monatlich immer 1999,– in Edelmetalle. Momentan ist der Goldpreis zwar eher nicht so aktiv, aber das ist für mich das Signal: „Kauf zu.“ Ich habe Freunde, die mich für paranoid halten, aber sie verstummen immer, wenn ich sage: „In was für eine Währung würdet Ihr eher Vertrauen haben – eine die schon seit 5000 Jahren Bestand hat oder eine, die keine 25 Jahre alt ist und andauernd gerettet werden muß?“

  18. Unglaublich, gerade jetzt, wo die Politik soviel Schei… produziert, hätte man doch bestimmt das Geschäft des Lebens machen können.

  19. „Die massiv gestiegenen Kosten für Material- und Energiebeschaffung sowie der Transporte konnten bislang nicht im zeitlich und/oder wirtschaftlich hinreichenden Umfang an die Kunden im Lebensmitteleinzelhandel und den Drogeriesektor weitergegeben werden“
    Das wird aber auch durch Insolvenz (egal in welcher Form) für Hakle nicht besser, es können nur leichter ein paar alte Zöpfe und Verbindlichkeiten abgeschnitten werden.

  20. Deutschland im Jahre 2022 ist nicht mal mehr in der Lage Toilettenpapier herzustellen weil die eigene Regierung hier alles gegen die Wand fährt.

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