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Im Zweifel gegen die Freiheit

Friedrich-Naumann-Stiftung: erst übers Canceln debattieren, dann selbst canceln

16.12.2020

| Lesedauer: 4 Minuten
Die FDP-nahe Stiftung unterstellt dem Publizisten Gunnar Kaiser "rechtspopulistisches und verschwörungstheoretisches Gedankengut". Der hatte kurz zuvor noch für ebenjene Stiftung eine Debatte über Cancel Culture moderiert. Was ihm konkret vorgeworfen wird, erfährt man dort auch auf Nachfrage nicht.

In der Ära der „Cancel Culture“ kommt es zwar öfters vor, dass sich eine Organisation von einem meinungsstarken Medienakteur distanziert. Aber der jüngste Fall ragt heraus: Denn auf das Reden über die „Cancel Culture“ folgte unmittelbar die Praxis, einem missliebigen Protagonisten auf Druck zu einem Unberührbaren zu erklären. Ein FAZ-Redakteur fasst den Vorgang auf Twitter zusammen: »„Eine liberale, parteinahe Stiftung lädt einen Moderator für eine Diskussion über #CancelCulture ein. Kommt nachher Mini-Protest, sofort knickt die Stiftung ein, diffamiert Moderator öffentl. und „cancelt“ ihn für die Zukunft.“«

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Um wen und was geht es? Die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung, die sich mit dem Untertitel „Für die Freiheit“ schmückt, hatte vor wenigen Tagen mit der Mannheimer Abendakademie eine Video-Diskussionsveranstaltung über „Intoleranz, offene Debattenkultur und Cancel Culture“ ausgerichtet mit dem Titel „Wie steht es um die Meinungsfreiheit in Deutschland im Jahre 2020?“. Zu Gast war unter anderem Bundestagsvizepräsident und FDP-Urgestein Wolfgang Kubicki. Als Moderator hatte man den YouTuber Gunnar Kaiser verpflichtet.

Im Hauptberuf ist Kaiser Lehrer. Aber seit einigen Jahren betreibt er den YouTube-Channel „Kaiser-TV“ mit ansehnlichen Zuschauerzahlen (rund 110 000 Abonnenten). Dort denkt er selbst über philosophische Fragen nach („Warum erkenne ich die Welt nicht so wie andere Leute?“), stellt kanonische Denker von Nietzsche über Arendt bis Rawls und Romane von Hermann Hesse vor. Und er spricht mit Buchautoren und anderen Personen des Zeitgeschehens über ihre jeweiligen Bücher. Über seinen You-Tube-Abonnentenkreis hinaus bekannt wurde der Publizist, als er zusammen mit dem Schweizer Publizisten Milosz Matuschek die Initiative Intellectual Deep Web Europe „IDW-Europe„, gründete, eine Plattform, die mit dem „Appell für freie Debattenräume“ startete. Den Appell gegen Cancel Culture unterschrieben rund 20000 Menschen, vor allem Autoren, Künstler und Journalisten in Deutschland, der Schweiz und Österreich; das Spektrum der Unterstützer reicht vom Historiker Götz Aly bis zum Journalisten Günter Wallraff. 

Irgendetwas muss Kaiser wohl im Rahmen seiner YouTube-Auftritte und -Interviews oder auf IDW Europe getan haben, was ihn offenbar erst für seine Moderatorenrolle bei der Naumann-Stiftung und dann zum Ausschluss in Abwesenheit aus der Debatte qualifizierte.

Was genau diese vermeintlichen Vergehen sind, bleibt bislang ebenso im Unklaren wie die Identität der Person, die die Anklage an die Naumann-Stiftung und die Twitter-Öffentlichkeit herantrug. Es genügt da ein denunziatorischer Twitter-Satz mit dreifach schiefem Wort-Bild als Pauschal-Vorwurf: „Kaiser ist quer abgebogen und nach rechts so weit offen, dass man einen Flugzeugträger darin parken könnte.“

Screenprint via Twitter

Die Stiftung antwortete prompt. “Danke für den Hinweis, wir nehmen das ernst und prüfen es!“ Das war am Freitag. Am Montag dann: „Wir haben die Person Gunnar Kaiser aus gegebenem Anlass sehr intensiv überprüft und müssen zur Kenntnis nehmen, dass Herr Kaiser mit rechtspopulistischem und verschwörungstheoretischem Gedankengut arbeitet.“

Screenprint via Twitter

„Wir haben die Person überprüft“ – schon die Formulierung klingt weniger nach einer liberalen Stiftung als nach Ostblock-Geheimdienstakten.

Diese Behauptung „arbeitet mit Gedankengut“ ist ebenso vage wie unwiderlegbar. Mit „Gedankengut“ zu „arbeiten“ ist nun einmal der Kern jeder intellektuellen Arbeit. Wie man dieses Gedankengut bewertet, ob man es sich zu eigen macht – das ist eine ganz andere Frage.

Was genau das „sehr intensive“ Prüfen der „Person Gunnar Kaiser“ durch die Friedrich-Naumann-Stiftung zutage förderte, dass sie nun seine Auswahl als Moderator bereut, erfahren  die Leser des Tweets nicht. Die Pressestelle der Stiftung hat auf die Bitte um Aufklärung über diese konkreten Ergebnisse bisher nicht geantwortet. Sollte sie es noch tun, wird die Antwort an dieser Stelle nachgereicht. Gunnar Kaiser selbst wurde von der nachträglichen Überprüfung und der Absage für künftige Kooperationen durch die Stiftung nach eigener Aussage gegenüber TE nicht informiert. Er erhielt auch keine Gelegenheit zur Stellungnahme in eigener Sache. Auf seinem Telegram-Kanal machte sich Kaiser über die Stiftung lustig, die sich von Twitter-Trollen „wie eine Kuh am Nasenring durch die Manege“ ziehen lasse.

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Also kann man nur mutmaßen, was jener anonyme Twitter-Angriff mit „nach rechts so weit offen, daß man einen Flugzeugträger darin parken könnte“ meint, und welches „Gedankengut“ die Naumann-Stiftung aus welchem Grund für nicht zulässig hält. Vielleicht genügt es, dass Kaiser nach mehreren Beiträgen, in denen er die „Identitäre Bewegung“ analysierte und scharf kritisierte („Die Zerstörung der Identitären Bewegung“ heißt ein Beitrag, „Die idiotäre Bewegung“ ein anderer), auch ein Gespräch mit deren österreichischem Kopf Martin Sellner publizierte. 

Solange sich die Friedrich-Naumann-Stiftung in Schweigen hüllt, bleibt das Motiv der Absage im Dunkeln. Wie schnell man in deren Augen als „rechtsradikal“ gelten kann, und welches „Gedankengut“ dort als „populistisch“ gilt, offenbart ein „Kommunikationsratgeber: Der richtige Umgang mit rechtsradikalen Parolen“, den die Stiftung 2017 herausgegeben hat. Da stand zum Beispiel ein Satz wie dieser über: „Typische Informationsquellen: Der Staatshasser liest Bücher – libertäre Standardwerke von Hayek bis Mises, aber auch modernere Werke von rechtslastigen Libertären wie Hoppe und Janich. „Der Streik“von Ayn Rand gilt als Pflichtlektüre.“ Nach Protesten fand sich der Satz in einer späteren Auflage nicht mehr.

Ebenso wenig erfahren wir, warum man dort einen Gastbeitrag der Schriftstellerin Nora Bossong mit dem Titel „Querdenken: Es gibt Grenzen der Toleranz“ offenbar für unproblematisch hält, obwohl Bossong das Bündnis „Unteilbar“ unterstützt, an dessen Demonstrationen sich auch linksradikale und linksextremistische Personen und Organisationen beteiligen – und das in der Vergangenheit bereits mit antisemitischen Ausfällen einiger Akteure in die Schlagzeilen geraten war. Nach weit links offen zu sein: Das scheint bei der Naumann-Stiftung keinen zu stören.

Die Twitter-Reaktionen auf die Aussagen der Naumann-Stiftung zu Kaiser waren jedenfalls weitgehend von Entsetzen und Ablehnung geprägt.

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https://twitter.com/SophiaMariaKa/status/1338559429982253058?s=20

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45 Kommentare

  1. Wer heute nicht als „rechtsradikal“ gilt, ist ein kommunistischer Verbrecher, ein Linksradikaler also, den der Verfassungsschutz aus dem Verkehr ziehen sollte. Nun VS ist durch linksradikalen unterwandert worden und tut es nicht.
    Wir leben in einer Kultur deren Dekadenz nicht zu überbieten ist. Ich weiß nicht wieso das so ist. Mal sehen wie die Korrektur aussehen wird. Sie kommt und zwar nicht weil ich Recht habe – es ist einfach unmöglich die Realität dermaßen verdrängen wie die „woke“ Aktivisten es tun. Folgen lassen sich nämlich nicht für immer leugnen, Strom braucht man nicht nur um Bier kalt zu halten, Geld kann man nicht ohne weiteres nur aus dem nichts erzeugen, es gibt 2 Geschlechter, alle kann man nicht aus Afrika „retten“, Es ist besser die Impfungen erst an echten Freiwilligen zu testen – die Liste ist sehr lang und wird täglich länger. Man braucht irgendwann echte Gewalt um Realität weiter leugnen zu können. Lass uns hoffen es wird nicht so weit kommen. Nun woher soll die Gegenwirkung kommen?

  2. Aus der Wikipedia:
    „Friedrich Naumanns politisches Wirken fällt weitgehend zusammen mit der Regentschaft Kaiser Wilhelms II. (1888–1918), von deren grundsätzlichen Denkmustern er stark geprägt wurde. Naumann befürwortete den wilhelminischen Militarismus mit seiner Kolonial- und Flottenpolitik. Mit seinem Werk „Mitteleuropa“ (1915) setzte er sich für einen engen wirtschaftlichen und militärischen Zusammenschluss der mitteleuropäischen Länder unter deutscher Führung ein“
    Wenns nach den aktuellen inoffiziellen? Kriterien der Stiftung geht, gehört dieser Naumann hochkant aus dem Verein rausgeschmissen. Geht ja gar nicht, diese reaktionäre Einstellung.

    • Ich sehe die wilhelminische Politik aus heutiger Sicht auch kritisch. Aber das reicht natürlich nicht, Naumann in die Ecke zu stellen. Nur, die Betreiber der Cancel Culture würden am liebsten rückwirkend die Geschichte umschreiben und alles unter ein moralisches Urteil stellen, wie wohl sie sich natürlich selbst nicht einem Urteil Dritter beugen würden.

  3. „Der Staatshasser liest Bücher – libertäre Standardwerke von Hayek bis Mises, aber auch modernere Werke von rechtslastigen Libertären wie Hoppe und Janich. …“ Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen! Für Sozialisten – man vergl. die heutigen Sozialisten, die von Erschießungen und Arbeitszuführungen und Verstaatlichung von allem schwadronierenden Linken, die von Bestrafung von Nichtkonformen und von der sinnlosen Verspargelung des ganzen Landes plappernden Grünen, die vom Wir-kennen-den-wahren-Sozialismus schwatzende SPD – war Bildung schon immer ein Verbrechen, das Böse, das ausgemerzt gehört, s. all die Sozialisten, für die Brillenträger schon als zu herauszureißende Übel galten, und das hundertmillionenfach.
    Vielleicht begreifen es langsam mehr Leute, dass alles, von Klima bis Corona, als Mittel zur Schaffung einer sozialistischen Diktatur missbraucht wird, im Auftrag der ewigen Dummheit eines Kampfes um eine nicht definierte „bessere Welt“, um eine nicht definierte, verschwurbelt blödsinnige „Gerechtigkeit“! Es sind Kämpfer, die dem Normalbürger, also den Nichtlinken-Politikern, sowohl alle Erungenschaften der letzten 150 Jahre verbieten wollen als auch wirklich wissenschaftlich-technische Innovationen, die selbst jedoch mit 177 km/h rasen und mit 23 Jahren schon so viel geflogen sind wie ein gestandener Firmenchef mit Auslandsniederlassungen.
    Man täusche sich nicht, die treiben es auf die Spitze, wie es Dummheit und Anmaßung immer tun, weil sie die totale Macht über Untertanen haben wollen – das ist ein psychisches Problem -, die sie, als Mittel für die eigene Bestätigung als kindliche Wesen ansehen und darstellen, die an die Hand genommen und geführt werden müssten. Mehr Scheinheiligkeit, mehr psychopathische Anmaßung, mehr Lüge und Dreistigkeit, geht das denn noch?
    Eine lächerlich kindlich-albern daherplappernde Barbock, eine ständig emotionale und empörte Roth, ein reichlich kenntnisloser Habeck …! Und auch ein enteignender Palmer. Auch der gehört dazu, auch wenn er laut ab und an kritisiert, aber keine entsprechenden Taten folgen lässt.

  4. Die Verdachtsperson hätte schon wegen des monarchismusverdächtigen *) Namen auffallen müssen.
    Ich fordere den sofortigen Rücktritt aller anderen Personen, welche den Auftritt des offenkundigen Reichsbürgers bei der FNS ermöglicht haben!
    Besser noch, die FDP trennt sich darum von der FNS und bekennt sich unzweideutig zur Nationalen Front!

    *) wobei der natürlich auch Versicherungsvertrauensmann sein könnte, aber das haben die Stiftungsliberalen sicher überprüft

  5. Spätestens seit Kemmerich und Thüringen haben sich die sog. Liberalen als Pharisäer geoutet. Bei geringstem Gegenwind knicken sie ein.

  6. Ende der 1970er Jahre gab es noch Liberale, die z.B. auch im Angesicht des RAF-Terrors den Phantasien von Richard Jaeger (aka. Kopf-ab-Jaeger) und anderen Befürwortern des staatlichen Tötens einen Riegel vorschoben. Seit 1982 exzelliert die FDP mitsamt ihrer Anhangsgebilde freilich nur noch in der Kunst des sachten Insichzusammensinkens wie ein kaltes Soufflé. Mal ganz im Ernst, wer hätte denn von Gestalten wie „Irgendwas mit Magenta“-Lindner und seinen Wasserträgern mehr erwartet?

  7. Wow….“die Person wurde ÜBERPRÜFT“….holla….ist ja schon fast Stasi-Jargon. So weit ist es also schon gekommen, dass eine FDP nahe Stiftung, Personen ÜBERPRÜFT. Der Duktus ist entlarvend….evtl. sollte die FN-Stiftung mal das ARD Framing Handbuch studieren…hier findet sich sicher eine andere Umschreibung…wie….“nach tiefer gehenden Studien“….

  8. Die DDR lässt grüßen, die Begriffe aus dieser unseligen Zeit kommen alle zurück, Überprüfung von Personen gehörte zum Alltag, alles für die „antifschistischen Kampf“, man fasst es nicht! Wo ist eigentlich der Aufschrei der FDP, auch hier duckt sie sich offensichtlich lieber weg statt das zu tun, was einer einst liberalen Partei würdig wäre, nämlich ein Machtwort zu sprechen und das Agieren der Stiftung zu verurteilen.

  9. Diese ganzen „parteinahen Stiftungen“ als Futtertröge des Politauswurfs gehören sämtlich abgeschafft!

  10. Als Ex-FDP-Wähler kann ich meiner Verachtung für diesen Verein gar nicht kräftig genug Ausdruck verleihen. Wer bleibt dann noch Mitglied oder Wähler, wenn diese Blockwarte in der Stiftung – und wohl auch in der Partei – das Sagen haben?

  11. Ich verfolge Kaisers Channel mit regem Interesse. Das ist unfassbar gutes Fernsehen. Das sind die Inhalte, die ich gerne im ÖRR sehen würde, wenn ich da noch einschalten würde. Die technische Qualität wird immer besser und hat tlws. professionelles Niveau. Kaiser zeigt den Öffis wie Diskurs funktioniert. Man schaue auf die Liste seiner Diskutanten: Linke, Rechte und viele die man nicht zuordnen kann und möchte. Er macht geistig anregendes TV, lässt seine teils sehr hochkarätigen Gesprächspartner zu Wort kommen. Kaiser hat sich selbst als ehemaliger Grünenwähler geoutet und hält die Grünen inzwischen für teils autoritär (Stichwort Technokratie). Ich würde ihn als klassischen Liberalen einordnen und damit ist er in Deutschland ja bereits des Rechtspopulismus verdächtigt. Die FN-Stiftung und die FDP sind derweil nur noch ein erbärmlicher Witz.

    • Ich war auch Grünenwähler, bevor ich mein Kreuzchen bei der FDP machte. Ich halte das für eine Verirrung der Jugend … beides.

      • FDP meinetwegen, aber die Grünen wählen ist keine jugendliche Verirrung.

        Man macht Unfug in der Jugend, klar. Klaut ein paar Kondome als Mutprobe, linst in die Mädchenumkleide, wirft ne Mülltonne um oder pinkelt an die Dorfkirche.

        Aber Grüne wählen? Das klingt wie: Ach, so ein bisschen Tierquälerei ist ne jugendliche Verirrung.
        Es gibt Dinge, die auch ein Jugendlicher einfach besser wissen muss.

        Herr Kaiser hat auch mal versucht, seine grüne Jugend zu erklären, die Bücher von damals (Club of Rome), die jugendliche Rebellion, seine Liebe zur Natur…

        Nur bin ich im selben Alter wie er, und genauso sozialisiert. Habe dieselben Filme gesehen, dieselben Bücher gelesen, habe immer die Natur geliebt.

        Trotzdem habe ich diese menschenverachtenden grünen Kommunisten nie gewählt, und ich musste auch nicht erst Philosophie studieren, um ihr wahres Gesicht zu erkennen.

  12. Die Existenz der Cancel Culture ist eine Tatsache. Was die Friedrich-Naumann-Stiftung auf wunderbare Art und Weise bestätigt hat. In Merkel-Land kann jeder sagen, was er will und denkt. Er/Sie muss anschließend aber mit den Konsequenzen leben. Dass noch nicht einmal erklärt wird, warum Gunnar Kaiser eigentlich auf die Liste der Unerwünschten geraten ist, stellt aber eine neue Qualität der Schäbigkeit dar. Scheinbar reicht tatsächlich ein Zuruf aus dem linksgrünen Lager, damit selbst „liberale“ Demokratiewächter sofort auf die Knie sinken und demokratische Werte einfach mal vergessen.

  13. „Der Bauch ist gefüllt, aber das gemeinsame Ziel das sie bisher bei der Benutzung ihres Gehirns so lange Zeit geleitet hatte, ist ihnen abhanden gekommen. Damit ist auch die gemeinsame Suche nach gemeinsamen Lösungen zu Ende. Jeder macht sich fortan wieder auf seinen eigenen Weg.
    Vieles von dem, was bis dahin bereits entstanden war, beginnt nun wieder zu verfallen und in Vergessenheit zu geraten. Wichtige Erfahrungen, die diese Menschen über Generationen auf dem Weg zur Erreichung ihres Gemeinsamen Ziels gesammelt und die ihr Gehirn und das ihrer Nachkommen ganz entscheidnend geprägt hatten, können nicht mehr gemacht werden und verlieren all ihren einstigen Wert. Orientierungslosigkeit macht sich breit.Falls der Zerfall der Gesellschaft so weit fortgeschritten ist, das es erneut am Nötigsten mangelt, das man wieder von Feinden bedroht wird oder das es inzwischen mit aller Bequemlichkeit vorbei ist, beginnt das alte Spiel wieder von vorn: Das gemeinsam empfundene Gefühl bestimmt das gemeinsam verfolgte Ziel, und wenn es erreicht ist, fällt alles wieder auseinander.“
    Aus Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn von Gerald Hüther

  14. „Der Staatshasser liest Bücher“, ich wusste es, diese Rechtsradikalen lesen Bücher!

    • Da muß die Feuerwehr ran und das Zeug auf 451 Fahrenheit aufwärmen.
      Wo die Zielperson den schändlichen Kram versteckt hält, ist den Säuberungseinheiten hoffentlich bekannt!

  15. Partei Überflüssig, hoffentlich fliegt die FDP nächstes Jahr wieder aus dem Bundestag, so eine Oppositionspartei braucht kein Mensch die Opposition gegen die einzige Opposition macht und mit dem links-grünen Merkel-Regime gemeinsame Sache macht. Da kann man wahrlich von einem links-grünen- schwarzen-gelben Einheitsbrei sprechen.

  16. Und direkt neben dem Artikel prangt dick & fett Werbung für das Buch des Herrn Kubicki mit dem schönen Titel „MeinungsUNfreiheit“ – kannste Dir nicht ausdenken, liebe Redaktion.
    Weit her isses mit den Ergüssen des „liberalen Urgesteins“ zum Thema Meinungsfreiheit dann wohl auch nicht. In den USA nennen die Reps Kaliber wie den werten Herrn Kubicki RINO (Republican In Name Only) – ein „Liberaler“ dem Namen nach … .

  17. Die Zeitschrift „liberal“ erinnert mich eher an eine SPD- oder Linkspartei-Postille, als an eine Publikation einer liberalen Partei.

  18. Täglich aufs Neue beweisen solche Institutionen genau das, was sie bestreiten, nämlich dass es eine Cancel Culture gibt.

  19. Was sagt das “ FDP – Urgestein “ Kubicki dazu ? TE sollte mal nachfragen !

  20. Da bin ich ja mal gespannt, wann denn endlich das von einigen TE-Autoren hochgelobte politische Schwergewicht Kubicki hierzu seinen Hut in den Ring wirft und die Stiftung maßregelt? Glaube, darauf müssen wir lange warten……

    • Es geht eigentlich weniger um das Maßregeln. Der Verantwortliche der Stiftung hat den Prinzipien des Liberalismus derartig heftig ins Gesicht geschlagen, dass er weiter als Privatmann seine Meinung sagen darf, aber nicht als Vertreter einer Stiftung, die die Freiheit zum Thema hat. Wir wollen kein 1984!
      Die einzige Ehrenrettung, die nun noch möglich wäre ist, jenen Verantwortlichen durch Gunnar Kaiser zu ersetzen. Drunter geht es nicht.

  21. Oje, jetzt gibt es bei der Friedrich-Naumann-Stiftung sicherlich ein Dossier, nach dem man Herrn Kaiser „überprüft“ und „erkennungsdienstlich behandelt“ hat.
    Ich bin gespannt – sofern ich es noch erlebe, wie der oder die spätere Bundesbeauftragte zur Aufarbeitung der Naumann-Vergangenheit (genaue Bezeichung: Bundesbeauftragte für die Unterlagen der Friedrich-Naumann-Stiftung der ehemaligen Freien Demokratischen Partei – kurz BfdUdFNSdeFDP) die Dinge im Rahmen der Aufarbeitung der A____kriecher im Parteienstaat die Dinge bewertet und gewichtet.
    Nein, es war nicht alles schlecht in der ehemaligen BRD.

  22. Wer verbirgt sich hinter der anonymen Denunziation ? Ist Kaiser einem ausreichend einflussreichen FDP-Funktionär / oder einem solchen der FNFreiheit, irgendwie auf die Zehen getreten ? Der shit-storm gegen die FNFreiheit sollte noch größer werden. Ich hoffe, dass die FDP nächstes Jahr für immer aus dem BT verschwindet und dann, zumindest absehbar, die Steuermittel für diese unnötige “ Stiftung “ austrocknen. Zum tweet von Brechtken möchte ich vorschlagen, dass Murray Rothbard sicher schwierig ist, ihn aber nur als “ krassen Demokratiehasser “ zu qualifizieren doch zu simpel ist.

  23. Ich glaube ja nicht, dass die Wahlen 2021 dem Land irgend etwas Entscheidendes bringen (siehe das bekannte Bonmot: Wenn Wahlen etwas ändern würden…). Wir könnten aber dann wenigstens diese Wahlen dafür verwenden, ein klein wenig unsere geschundene Seele zu streicheln:
    gebt diesen Pseudoliberalen den Trittt des Jahrhunderts in ihre Allerwertesten! Am besten, sie rangieren noch deutlich unterhalb der Spaßpatei.

    DAS würde Spaß machen! Und dann hätten diese Wahlen auch endlich einen Sinn gehabt!

    • Sich mit denen groß zu beschäftigen, sind die gar nicht wert. Die F.D.P ist bedeutungslos geworden und richtet so auch keinen Schaden an. Einen Tritt brauchen andere, die unser Land ruinieren!

    • Ist es eine Gegen-Cancel-Culture, wenn man am liebsten jene aus den Diskurs ausschließen will, wenn sie inkonsequent und selbstwidersprüchlich sind? Solange es nur das wäre, würde der Vorwurf berechtigt sein. Beim gesellschaftlichen Diskurs aber geht es darum, gewisse Spielregeln einzuhalten. Wer diese Spielregeln bricht, hat sich quasi selbst disqualifiziert.

  24. Unter dem Label „Öko“ kann man die größten Umweltsauereien in die Welt setzen und beliebig Schaden in der Natur anrichten, qualvolle Tierhaltung organisieren, mehr Co2 produzieren oder die Verschwendung knapper Ressourcen rechtfertigen etc. Und unter dem Label „liberal“ lässt sich eine Gleichschaltung und Auslöschung verkaufen, denn für einen wirklich Liberalen kann Wasser auch trocken sein: Welcher wahre Liberale würde denn Engstirnigkeit oder Denunziantentum nicht als gelebte Form von Vielfalt im Meinungsspektrum, als Ausdruck der eigenen Persönlichkeit und damit als unverzichtbares Menschenrecht verstehen?

    • Das Thema ist die systematisch Sprachverdrehung nach den Beispielen in George Orwells Roman. Der meinte aber wohl kaum, eine Anleitung jener Sachwalter eines neuen Totalitarismus geben zu wollen. Was die FNFreiheit hier demonstriert ist am ehesten mit einer Bundeskanzlerin zu vergleichen, die angewidert die deutsche Flagge wegschiebt – nur hier mehr als eine Symbolhandlung, nämlich gelebter Missbrauch.

  25. Schäbig diese Unterdrücker, die sich mit „Liberal“ schmücken.

  26. Interessant ist die militaristische Sprache dieser Denunziantin, die einen Liberalen angreift: „… dazwischen kann man einen Flugzeugträger parken…“ und worauf die Friedrich Naumann Stiftung hereinfällt.
    Die Autorin „Snollyghoster“ stammt offenbar noch aus der alten STASI Abteilung zur Sabotage, Desinformation und hat sich wie Gabriele Gast, die 1968 als Studentin verpflichtet wurde und es bis zur Regierungsdirektorin im BND brachte, noch „alte Tugenden“ gewahrt.
    Auch wenn die Abteilung, die 1979 durch den Überläufer in den Westen HVA-Oberleutnant Werner Stiller aufflog, nach der Wiedervereinigung weitergeführt und mit den unterschlagenen Geldern aus der DDR weiterfinanziert wurde, so ist sie erst seit einem Jahrzehnt wieder voll aktiv und betreibt erfolgreich das Täuschungsgeschäft. Beispiel: Die schnelle Verbreitung eines manipulierten Videos zu den „Menschenhetzte-Vorwürfen in Chemnitz“, die amselben Tag bereits in der europäischen Presse lanziert waren und dort auftauchten, da sie über eine hoch effektive Verbreitungsplattform verfügen.
    Dies Ex-STASI Einheit, die heute als sog. „NGO“ weitergeführt wird, verbreitet auch solche Anschwärzungs-Emails, um völlig normale Menschen in der Gesellschaft zu „verbrennen“.
    Was mich nach 30 Jahren Wiedervereinigung überrascht, ist die scheinbar grenzenlose Loyalität dieser Mitarbeiter, die diese Geheimoperation bislang noch nicht haben auffliegen lassen.
    Aber wie gesagt, es gab 1979 da einen Oberleutnant Stiller …

  27. Seit Jahrzehnten sollte man die FNS (die sich vor Jahrzehnten dieses Kürzel verbat) links der FDP einordnen; das konnte nicht einmal in Zeiten eines gewissen Fritz Fliszar korrigiert werden. In den letzten Jahren wurde aus dem anspruchsvollen „liberal“ eine Art Quartals-Stern gemacht. Anstatt Diskussionen anzustacheln seichte Berichte, Tatsachenverdrehungen (vorgebliche Hetzjagd als wahr verkaufen), permanentes AfD ist bäh, knallige Schlagzeilen. Der Unterschied zwischen liberal 1984 und heute ist wie zwischen Dushan Wegner und Bild-Zeitung. Für liberal haben früher Autoren geschrieben, die ich heute bei TE lese, zB wenn ich mich recht erinnere Rainer Zitelmann. Bei der FNS sind etliche Stiftungsgremienchargen entnervt gegangen; ihnen wurden von innen Knüppel zwischen die Beine geworfen. Das Elaborat dieser Naomi Soundso habe ich nur angefangen zu lesen. Mit Verlaub: kann mit meiner Zeit was besseres anfangen!!!

    • „konnte nicht einmal in Zeiten eines gewissen Fritz Fliszar korrigiert werden“ – nicht durchgehend und nicht anhaltend, das stimmt.

  28. Die FN Stiftung, eine einzige Selbstdemontage. Weder frei, noch demokratisch.

  29. „Was ihm konkret vorgeworfen wird, erfährt man dort auch auf Nachfrage nicht.“
    Das ist doch für dieses Hass- und Hetzeklima der Ära Merkel, mit ihrem SED-DDR redivivus doch konkret genug oder?
    Erinnern tut das an stalinistische Praktiken des Vorwurfs und der DENUNZIATION.
    Es reichte in der stalinistischen Ära schon ein konstruiert belastender Vorwurf oder Denunziation um den „Abweichler“ dem Tode geweiht sein zu lassen, meist vollstreckt unmittelbar danach ohne richterliches Urteil mit einem Kopfschuss in der Ljubljanka. („Ljuba“ heißt eigentlich in den meisten slawischen Sprachen „Liebe“)
    Heutezutage schießt man nicht mehr, man hat delikatere Methoden entwickelt, die aber dem Tode gleichkommen.

  30. Höre mir regelmäßig Gunnar Kaisers Vorträge auf seinem Kanal an. Er gehört zu denen, die total differenziert die Thematiken beleuchten. Natürlich kommt er zu bestimmten Ergebnissen, die Haltungsmenschen nicht sonderlich gefallen. Aber das passiert wohl, das man zu bestimmten Einschätzungen kommt, wenn man der Logik folgt.
    Schlimm diese kleine Diffamierungskläffer … und noch schlimmer sind gebildete (nehm ich mal an) Liberale, die vor der Kleingeisterei und Blockwartmentalität einknicken. Was ist denn da der Unterschied zum dunklen Zeitalter der religiösen (Haltung/Glauben) Inquisition?

    • nach dem u. fehlt noch achse:ostwest.

      vergessen !

  31. Die Wahrheit überwindet alle Grenzen – Truth Overcomes All Bonds

  32. Friedrich Naumann: Der Name ist Programm! Naumann war einer der Vordenker der Nationalsozialisten. Passt zur FDP!

    „Alle Ideen des deutschen Nationalismus sind lange vor 1914 erdacht worden. Nicht ein einziger Gedanke fehlte. Nichts in ihm später hinzuzufügen gewesen und nichts ist ihm später hinzugefügt worden. In den Schriften und Reden von Hitler, Goering, Goebbels, Rosenberg, Feder, Spann, Spengler, Sombart und aller übrigen Nationalsozialisten ist nicht eine Spur von Neuem zu entdecken. Alles hatten schon Langbehn, Lagarde, Treitschke, Schmoller, Rohrbach, Hasse, Class, Naumann, Bernhardi, und viele andere weit besser, klarer und vollständiger dargelegt. Der Nationalsozialismus stand schon vor dem Ersten Weltkrieg fertig da. Er ist nicht etwa, wie man irrigerweise anzunehmen pflegt, ein Produkt des Krieges und des Vertrages von Versailles.“ (Ludwig von Mises: „Im Namen des Staates – oder Die Gefahren des Kollektivismus“ Verlag Bonn Aktuell, Stuttgart 1978, S. 166)
    (Zu finden auch bei Roland Baader, Totgedacht S. 44)

    Wenn diese Liberrallalas wirklich liberale wären, wäre diese Stiftung nach Eugen Richter benannt.

  33. Habe das Abo für den newsletter des Instituts gecancelt. Der Stiftungsapparat blinkt inzwischen ganz deutlich grün. Wozu sollen „Liberale“ von dieser Tönung dann noch gut sein? Als Partisanen für Bärbock und co.

  34. Mit „Gedankengut“ zu „arbeiten“ ist nun einmal der Kern jeder intellektuellen Arbeit.
    Mit dieser Aussage ist eindeutig bewiesen, auch Baerbock arbeitet ohne Gedankengut.

  35. Es geht nur noch darum, jede Kritik an der Regierung im Keim zu ersticken. Und dazu bedient man sich der Kampfparolen wie Rechtspopulismus, rechtes Gedankengut, Leugner, Verschwörer, … In einer Scheindemokratie wie Deutschland ist das alle mittlerweile an der Tagesordnung. Man erfährt nur die großen Namen, viele „Säuberungen“ laufen im Kleinen ab.

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