Am 16. Februar 2021 schickte die Redaktion der Zeit eine Twitterbotschaft in die Welt, um einen Text ihres Mitarbeiters Johannes Schneider über Corona und Wissenschaft zu bewerben: „Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wie @beyond_ideology, @c_drosten und BrinkmannLab beharren zu Recht darauf, dass Forschungsergebnisse nicht diskutierbar sind, schreibt @joausdo.“
Für ein Blatt, in dem einmal der großartige Dieter E. Zimmer über Wissenschaftsthemen schrieb, markiert das eine neue Schwundstufe. Niemand muss zu der Frage der Diskutierbarkeit von Wissenschaftsaussagen unbedingt Karl Popper bemühen, um auf das Wesentliche hinzuweisen, Poppers Falsifikationstheorie fasst den entscheidenden Punkt allerdings am griffigsten zusammen: Eine wissenschaftliche Theorie ist, was sich grundsätzlich widerlegen lässt. Übersteht eine Theorie Widerlegungsversuche, kann sie vorläufig gelten.
Letztgültig ist in der Wissenschaft demnach nichts, höchstens unwiderlegt. Ein empirisch-wissenschaftliches System, so Popper, „muss an der Erfahrung scheitern können“. Der Satz: „die Lichtgeschwindigkeit kann nicht übertroffen werden“ steht einer Widerlegung offen. Der Satz „Gott ist groß“ nicht (schon deshalb, weil es sich bei „groß“ nicht um einen sinnvoll definierbaren Begriff handelt). Aussagen, die sich ihrer Natur nach nicht widerlegen und damit diskutieren lassen, aber trotzdem eine Gültigkeit beanspruchen, wollen letztgültig sein. Jeder Versuch, gegen sie etwas vorzubringen, ist nach ihrer Eigenlogik unsinnig. Diese Letztgültigkeit gehört in die religiöse Sphäre, in der etwas entweder geglaubt oder nicht geglaubt, aber nicht mehr diskutiert werden kann.
Die in Schneiders Text zitierte Wissenschaftlerin Maja Göpel fragte die Zeit per Twitter, ob dort denn niemand merken würde, dass die Botschaft der Redaktion den Corona- und Klimaforschern, die der Autor in seinem Beitrag verteidigen will, in einem Satz die Wissenschaftlichkeit abspricht, ohne es überhaupt zu merken.
Die Zeit entschuldigte sich umgehend, löschte ihren Tweet und schrieb, der Satz sei natürlich falsch und im Übrigen durch Schneiders Text auch nicht gedeckt. Nur: genau das stimmt nicht. Auch, wenn dort der Satz von den nicht diskutierbaren, weil letztgültigen Forschungsergebnissen von Wissenschaftlern wie Göpel, Christian Drosten, Melanie Brinkmann und anderen dort nicht exakt so vorkommt wie in dem Tweet, zieht sich das grundsätzliche Missverständnis von Wissenschaft durch den gesamten Zeit-Text, der unter der Zeile steht: „Wissenschaftler werden in der Pandemie um ihre Expertise gebeten. Gefallen der Öffentlichkeit ihre Antworten nicht, reagieren sie genervt. Völlig zu Recht.“ Das Miss- beziehungsweise Unverständnis durchdringt nicht nur Schneiders Beitrag, sondern, ganz nebenbei, auch andere Artikel im Wissenschaftsteil der Zeit und anderswo.
Schneider schildert zu Beginn ein Gespräch zwischen Göpel (einer Ökonomin, Unterstützerin von „Fridays for Future“ und Vertreterin der Klima-Alarmismus) und dem ARD-Journalisten Jörg Thadeusz, in dem Göpel Thadeusz die merkwürdige Frage stellt: „Haben Sie den Eindruck, uns Wissenschaftlern macht das Spaß?“ (Nämlich, ständig apokalyptische Klimaszenarien für die jeweils nächsten Jahrzehnte zu bemühen, und daraus politische Forderungen abzuleiten).
„In dem Gespräch zwischen Thadeusz und Göpel ging es um Ausmaß und Folgen des Klimawandels“, referiert Schneider in seinem Zeit-Artikel, „es ging um die Notwendigkeit gesellschaftlicher und individueller Einschränkungen, damit die Welt einer Katastrophe entgeht, die viel größere Einschränkungen bedeuten würde. Wenn denn überhaupt ein Überleben unter halbwegs vergleichbaren zivilisatorischen Bedingungen möglich sein sollte.“
Und weiter: „Letztlich belegte die Frage der Expertin an den Nichtexperten aber eine Irritation, die es auch in der Corona-Pandemie gibt und im Gespräch über Rassismus: Wissenschaftlerinnen treten an die Öffentlichkeit und werden Teil eines Aushandlungsprozesses um mögliche Lösungen eines Problems.“
Schneider schafft es, gleich zwei Fehlschlüsse miteinander zu verbinden. Erstens gibt es auf einem politisch debattierten Gebiet wie der „Notwendigkeit gesellschaftlicher und individueller Einschränkungen“ wegen eines Virus, der Temperaturentwicklung oder etwas anderem keine „Experten und Nichtexperten“, die einander in einem Hierarchieverhältnis gegenüberstünden. In der allgemeinen gesellschaftlichen Debatte streiten verschiedenen Teilnehmer mit Interessen und Argumenten, die besser oder schlechter begründet sind, zunehmend auch Meinungsinhaber, die ganz ohne Argumente auskommen wollen. Geht es Einschränkung individueller Rechte, existieren zum Glück auch noch Gesetze und Verfassungsrechte.
Aber in dem Punkt etwa, ob in Deutschland weiter Eigenheime gebaut werden sollten oder nicht, um dieses konkrete Thema einmal herauszugreifen, gibt es keinen Experten, der dem Rest der Gesellschaft sagen könnte, wo es langgeht. Die Entscheidung fällt politisch, jeder darf mitreden, sogar Anton Hofreiter. Für den Einwand, dass Eigenheimbauten in Deutschland wahrscheinlich keinen messbaren Einfluss auf die Globaltemperatur des Jahres 2100 ausüben, muss sich niemand auf einen Expertenstatus berufen.
Zweitens gibt es kein Kollektiv namens Wissenschaftlerinnen (Schneider meint die Wissenschaftler, wie er geistreich schreibt, mit), das mit einer festen Erkenntnis an die Öffentlichkeit tritt, um mit ihr dieses oder jenes auszuhandeln. Die Strohpuppe mit dem Etikett die Wissenschaft ziehen nicht nur Schneider und andere Journalisten in Corona- und Klimafragen immer wieder auf die Bühne, sondern auch Politiker, etwa Angela Merkel, die sich Ende 2020 mit der Formel: „die Wissenschaft sagt uns“ auf ein kurzes Papier der Leopoldina zum Lockdown berief.
In ihrem Tonfall schwingt die gleiche Forderung wie bei der Zeit, bestimmte Aussagen bestimmter Wissenschaftler müssten von der gesamten Gesellschaft gefälligst als höhere Wahrheit akzeptiert werden. Gerade das Leopoldina-Papier Merkels erwies sich nicht nur als außerordentlich dünn im Umfang (viereinhalb Seiten Text) und in seiner Substanz (im Wesentlichen das Lob eines harten Lockdowns in Irland, der das Virus austrocknen sollte). Seine apodiktisch vorgetragene Empfehlung zerfiel auch schnell in der Praxis. Nach der Aufhebung des Lockdowns in Irland schossen die Infektionszahlen noch über das deutsche Niveau, die Maßnahme verursachte also gravierende Kollateralschäden, verfehlte aber das selbstgesetzte Ziel deutlich.
Gerade im Streit um den richtigen Umgang mit Covid zeigt sich, dass ein Kollektiv mit der Bezeichnung die Wissenschaft nicht existiert. Sie tritt nicht als griechischer Tragödienchor mit Einheitstext vor die Öffentlichkeit, um ihr etwas mitzuteilen. Stattdessen sprechen sehr viele Wissenschaftler mit sehr unterschiedlichen Ansichten. Es gibt in dem Streit um Corona und die sinnvollen Gegenmaßnahmen die von Schneider wohlwollend zitierte Virologin Melanie Brinkmann, die in ihren Talkshowauftritten immer wieder einen langen harten Lockdown fordert, vor allem mit dem Blick auf Mutationen.
Brinkmann zählt zu den prominentesten Verfechtern der No-Covid-Strategie, die darin besteht, mit möglichst rigiden Einschränkungen das Virus aus der Gesellschaft zu vertreiben. Der Epidemiologe Arnold Monto beispielsweise von der Universität Michigan hält die No-Covid-Strategie für falsch: „Ich denke, das ist unrealistisch. Wir müssen lernen, das Virus im Alltag zu beherrschen. Angenommen, Deutschland bringt die Inzidenz tatsächlich auf null, was ich für unmöglich halte: Wie lange will man dann den Frankfurter Flughafen geschlossen halten, um zu verhindern, dass das Virus erneut ins Land gelangt? Von den Grenzen zu den Nachbarländern einmal abgesehen? … Der entscheidende Strategiekern zielt deshalb auf die Alten und die Krankenhäuser. Ich halte es auch praktisch für ausgeschlossen, eine Inzidenz von null zu erreichen.“
Es gibt Verfechter des Lockdowns, nicht selten in enger Kooperation mit befreundeten Medienmitarbeitern:
Und auf der anderen Seiten Wissenschaftler wie den Epidemiologen John P. A. Ioannidis, der zusammen mit Kollegen die Auswirkungen von Lockdowns verschiedener Härte in 14 europäischen Ländern und den USA untersucht hatte, und je nach Modellierung zu dem Ergebnis kam, dass die Maßnahmen nur geringen bis gar nicht auf auf den Infektionsverlauf auswirkten.
In der Debatte finden sich Wissenschaftler, die Virenmutationen für eine sehr große Gefahr halten, andere, die das Risiko für nicht unkalkulierbar groß halten:
https://twitter.com/christoph_rothe/status/1361293698772979715
Die Streit um Deutungen findet also in der Hauptsache nicht zwischen einer Entität namens Wissenschaft und der sonstigen Gesellschaft statt, sondern wie eh und je vor allem in der Wissenschaft selbst. Auch auf dem Gebiet Covid-19 werden Thesen die Falsifikation überleben – oder auch nicht. Ordentlicher Wissenschaftsjournalismus bräuchte also nichts anderes zu tun, als den Meinungsstreit abzubilden, herauszufinden, was auf dem Thesenfriedhof landet, und welche Theorie sich als robust erweist. Vor allem bei Prognosen ist es nach einiger Zeit durchaus möglich, halbwegs objektiv zu überprüfen, ob sie eingetreten sind oder nicht.
Bei Schneider spielt die Dialektik von These und Widerlegungsversuch offenbar gar keine Rolle, sondern etwas anderes: das Eigentliche und Richtige, und die Abweichung davon. Das macht er in seinem kleinen Exkurs zur Klimadebatte deutlich, der großen Schwester des Corona-Wissenschaftsstreits.
In seinem Zeit-Text heißt es:
„Die Wissenschaftlerin wird dann zum Beispiel mit abweichenden Forschungsbefunden konfrontiert (der berüchtigte eine Klimaforscher unter hundert, der die Existenz des Klimawandels bestreitet) und muss immer wieder erklären, warum sie diese nicht für valide hält; oder ihre Rückschlüsse aus allgemein anerkannten Befunden werden in Zweifel gezogen, denn es gibt selbstverständlich auch immer andere Rückschlüsse, wozu die Expertin aber nur wiederholen kann, warum sie eben zu ihren gekommen ist. Oder sie bekommt gönnerhaft erklärt, dass die Menschen etwas aber nicht mitmachen werden. Woraufhin sie dann, mutmaßlich erschöpft bis patzig, erklärt, dass die Menschen dann aber noch ganz andere Dinge werden mitmachen müssen.“
An dieser Stelle schleift Schneider eine zweite Strohpuppe hinter sich her, um sie auf offener Bühne anzuzünden. Welcher berüchtigte Klimaforscher unter hundert oder einer Million erklärt eigentlich, es hätte vom Präkambrium bis heute ein immerwährend gleiches Klima gegeben? Weit und breit niemand. Folglich nennt Schneider auch keinen. Die Debatte über die Klimaentwicklung verläuft ähnlich kontrovers wie die über Covid-19. Aber genau so, wie sich die Covid-Debatte nicht darum dreht, was ein Virus und eine Lungenerkrankung ist, streitet in der Klimakontroverse niemand über die Tatsache, dass das Erdklima sich wandelt, solange es existiert. Heftige Auseinandersetzungen gibt es unter anderem um den menschlichen Anteil an diesem Wandel. Über die Wirkungen und Nebenwirkungen von Gegenmaßnahmen. Und um die Frage, wie zuverlässig Computermodelle die Klimazukunft vorhersagen. Hier liegen die Ansichten ähnlich weit auseinander wie beim Nutzen der Lockdowns:
Die amerikanische Klimaforscherin Judith Curry etwa betont immer wieder die Unsicherheit der Computersimulationen, während etwa der Ozeanograph Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut darauf besteht, mit Hilfe von Modellen „Kipppunkte“ des Klimas exakt vorhersagen zu können. Vor mehr als zehn Jahren stritten die Klimaforscher Michael Mann und Hans von Storch über den wissenschaftlichen Wert von Manns Hockeyschläger-Kurve, die einen immer stärkeren Temperaturanstieg vorhersagte (allerdings auf einen Mix aus Messmethoden und eine angreifbare Modellierung beruhte). Die Zeit, das als kleiner Einschub, widmete Mann 2012 ein einfühlsames Porträt („Die Klimakrieger“), in dem zwei Autoren Angriffe von Politikern und Lobbyisten auf ihn nachzeichneten, die es tatsächlich gab, in dem die aber die wissenschaftliche kontroverse um seine Kurve einfach wegließen. Außerdem verrieten sie, ohne es zu merken, dass sie Manns arbeiten nie richtig gelesen hatten: In ihrem Text schrieben sie mehrfach, der Klimatologe hätte Baumrinden benutzt, um Temperaturen vergangener Zeiten zu rekonstruieren. Richtig wäre gewesen: Baumringe. Für ihren Artikel erhielten beide den Reporterpreis.
Es gibt in zentralen Fragen unter Wissenschaftlern nicht den ganz überwiegenden Konsens und die marginale Abweichung, sondern eine ausgeprägte Vielstimmigkeit, ob unter Klimaforschern oder Medizinern. Außerdem setzen sich in der Wissenschaft Thesen nicht per Abstimmung durch. In der Wissenschaftsgeschichte finden sich viele Forscher, die ihre Theorien als krasse und heftig abgelehnte Außenseiter ihres Fachs entwickelten. Alfred Wegeners These der Kontinentalverschiebung wurde zu seinen Lebzeiten verlacht, Ignatz Semmelweis, Pionier der evidenzbasierten Medizin, starb als fast einhellig von Ärzten abgelehnter Sonderling in der Psychiatrie. Der Biochemiker Günter Blobel vertrat mit seiner Theorie vom Eiweißtransfer zu den Körperzellen lange eine Außenseiterposition, bis seine experimentellen Beweise schließlich anerkannt wurden. Im Jahr 1999 bekam er den Nobelpreis für Medizin. Bei Wissenschaftsjournalisten, die sich vor allem an Mehrheiten halten und für ausgewählte Theorien die Diskussion einschränken möchten, hätte es ein Wegener und ein Semmelweis heute keinen Deut leichter als im 19. Jahrhundert.
Ein blinder Fleck wird zum blinden Feld
Die Wissenschafts-Berichterstattung in der Covid- und der Klimadebatte ähneln einander auffallend – und zwar in schlechter Weise. Erstens bilden etliche Journalisten – nicht nur Schneider in der Zeit – nicht die Vielfalt der Stimmen ab und wägen die Argumente, sondern schneiden sich immer wieder das Bild von der überwältigenden Wissenschaftlermehrheit und den Außenseitern zurecht. Außerdem übersehen sie auch noch, dass Einzelne richtig und viele falsch liegen können. Und wie in der Klimadebatte zahlen sie aufmerksamkeitsökonomische Prämien für diejenigen, die sich möglichst dramatisch und apokalyptisch äußern – am besten noch verbunden mit gesellschaftlichen Forderungen, die der Journalist sowieso schon gut findet.
Ein blinder Fleck weitet sich schnell zum blinden Feld, wenn Wissenschaftler nicht um die Kontinental- oder die althochdeutsche Lautverschiebung streiten, sondern über Themen mit ideologischem Unterbau. Also auf den Gebieten Covid-19, Klima, Rassismus, die Schneider nennt. Die Aktivisten von „ZeroCovid“ etwa verbinden die Bekämpfung eines Virus mit großräumigen gesellschaftlichen Steuerungs- und Umbaufantasien. Interessanterweise ähneln sie bis in Details großen Transformationsplänen, die der Klimaerwärmung Einhalt gebieten sollen. Kaum etwas wirkt in einer säkularisierten Gesellschaft so gut wie die Berufung auf „die Wissenschaft“, die passende Stichworte für politische Entwürfe liefert. Der nächste Schritt besteht in der Rückkopplung: der politischen Forderung, die dafür passenden wissenschaftlichen Thesen der Debatte zu entziehen, zumindest die Debatte deutlich einzuschränken.
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
„Wissenschaftliche Befunde sind keine Meinungen“, schreibt Schneider. Ja, tatsächlich, wissenschaftliche Befunde sind keine Meinungen. Beide unterscheiden sich kategorial. Zum Bereich der Meinungen gehören auch viele nicht widerlegbare und deshalb nicht sinnvoll diskutierbare Aussagen, etwa der oben erwähnte Satz „Gott ist groß“. Wissenschaftliche Befunde zeichnen sich eben dadurch aus, dass sie diskutierbar und widerlegbar sind, und oft genug auch widerlegt werden. Aussagen von Wissenschaftlern sind in der Geschichte fast nie durch eine Aushandlung mit der restlichen Gesellschaft beiseite geräumt worden, sondern praktisch durchweg durch andere Wissenschaftler. Alle soliden Bestandteile der Wissenschaftsgebäude haben das Feuer der Widerlegungsversuche hinter sich. Kein Wissenschaftler, der seine Tassen im Schrank hat, wird seine Befunde deshalb zu undiskutierbaren Aussagen erklären.
Schneider folgert aus dem richtigen Satz „wissenschaftliche Befunde sind keine Meinungen“ aber das genaue Gegenteil: Wissenschaftliche Befunde sollen seiner Meinung nach besonders geschützt werden. Wovor eigentlich? Die von ihm genannten und favorisierten Wissenschaftler, meint Schneider, reagierten „völlig zu Recht genervt“ auf Widerspruch. Übrigens auch, was er interessanterweise nicht erwähnt, auf Wissenschaftskollegen mit gegenteiligen Ansichten. Es sollten deshalb, so der Zeit-Autor, bestimmte Urteile nicht in Frage gestellt und Widerlegungsversuchen von vorn herein Grenzen gezogen werden. „Das gebietet die intellektuelle Lauterkeit: nicht daran zu zweifeln, dass zum Beispiel klimatische Veränderungen stattfinden, die erhebliche gesellschaftliche Probleme mit sich bringen werden“, schreibt Schneider. Nun handelt es sich um einen schwammigen, sehr allgemein formulierten Satz. Was sind beispielsweise „erhebliche gesellschaftliche Probleme“? Weiter oben hieß es bei ihm schon etwas deutlicher: Eine „Katastrophe“, bei der das Überleben der Menschheit „unter halbwegs vergleichbaren zivilisatorischen Bedingungen“ in Frage steht. Aber egal, wie jemand diese Probleme definiert: Wem schadet eigentlich der Zweifel, den der Zeit-Autor unterdrückt sehen möchte?
Wissenschaftler wie Maja Göpel und Hans-Joachim Schellnhuber vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung argumentieren, nur ein radikaler gesellschaftlicher Umbau mit weniger Konsum und mehr Lenkung und Kontrolle könnte eine globale Klimakatastrophe noch aufhalten. Es gibt andere, etwa Hans von Storch und Judith Curry, die grundsätzlich meinen, dass sich die Menschheit auch an eine seit 1860 um 1,5 Grad erhöhte Durchschnittstemperatur anpassen kann. Die kommenden gesellschaftlichen Probleme durch eine Klimaerwärmung sehen sie jedenfalls nicht als so gravierend an, dass sie eine ganz neue Gesellschaftsordnung mit tiefen Eingriffen in individuelle Rechte für nötig halten. Auch der Umbau einer Gesellschaft kann in eine Katastrophe münden. Warum soll also „die intellektuelle Lauterkeit“ den Zweifel an einer bestimmten politischen Wortmeldung verbieten? „Gesellschaftliche Probleme“ – da befinden wir uns nicht mehr im Labor oder Hörsaal, sondern auf offenem Feld.
In ihrem toten Winkel fällt Kommentatoren wie Schneider merkwürdigerweise nie auf, dass sie ja selbst zweifeln: beispielsweise an der Sicht aller Wissenschaftler, die keine Klimaapokalypse zeichnen. Denn heimlich halten sie diese Apokalypse schon für bewiesen, auch wenn augenblicklich noch der Beweis fehlt. Ihr Schutz vor Zweifel und ihre Warnung vor zu grundlegenden Nachfragen bezieht sich nie auf alle Wissenschaftler (an dieser Stelle verschwindet die Strohpuppe namens die Wissenschaft plötzlich wieder von der Bühne), sondern immer nur auf ausgewählte. Bei Schneider besitzt die Virologin Melanie Brinkmann das Vorrecht, genervt auf Zweifel und Nachfragen zu reagieren, aber kein Hendrik Streeck oder John Ioannides.
So, wie die Zeit seinerzeit, siehe oben, den Angriffen auf Michael Mann einen langen und einseitigen Artikel widmete – während ganz ähnliche Attacken auf Judith Curry, die sich wegen feindseliger Reaktionen auf ihre Veröffentlichungen 2017 aus dem Universitätsbetrieb zurückzog, in den wenigsten Medien behandelt wurden. Eine Pointe liegt darin, dass Curry trotzdem nie verlangte, nicht oder nur noch in einem bestimmten Referenzrahmen befragt und attackiert zu werden.
Für die von ihm aufgezählten Wissenschaftlerinnen fordert Schneider eine Art safe space, die man sich als eine Art kritikreduzierter Zone mit Warnschild und Aufpassern vorzustellen hat: „Die Frage ist daher nicht, wie genervte Expertinnen ‚besser’ kommunizieren könnten, damit sie nicht als arrogant, verstockt oder gar autoritär missverstanden werden. Die Frage ist vielmehr, wie sich dafür sorgen ließe, dass sie gar nicht erst genervt sein müssten.“
Dafür gibt es nur ein Mittel: sich gar nicht erst in die Öffentlichkeit begeben. Wer das tut, egal ob als Wissenschaftler, Autor oder Politiker, macht sich zum Gegenstand der Kritik. So lautet die Spielregel, zumindest in einer offenen Gesellschaft, in der eben nicht einige gleicher sein können als andere. Ein Wissenschaftler riskiert zusätzlich, dass ein Kollege seine Theorie vom Sockel stößt. Manchmal erledigt schon die Zeit diese Arbeit, beispielsweise, wenn es um Prognosen geht.
Wissenschaft mit Weihrauchduft
Schneiders Text in der Zeit ist ein Symptom, genau so wie der Redaktions-Tweet von der Nichtdiskutierbarkeit bestimmter Forschungsergebnisse. Zurzeit arbeitet eine breite Allianz von Journalisten über Aktivisten bis zu Politikern wie Merkel, ein hybrides Monstrum zu schaffen: Es soll im wissenschaftlichen Duktus sprechen, aber die Unantastbarkeit eines religiösen Führers besitzen. Und passenderweise politische Programme verkünden, die andere ihm schon einmal vorsorglich auf den Sprechzettel notiert haben. Auf seiner Stirn trägt der Homunkulus einen Zettel mit der Aufschrift: Die Wissenschaft. Wer immer behauptet, die Wissenschaft sage dieses und jenes, und dazu Weihrauch aufsteigen lässt, der betrügt.
Ihre besondere Stellung besitzen Wissenschaftler in der Gesellschaft gerade deshalb, weil der Wissenschaftsbetrieb im Normalfall alles durch das Säurebad der Kritik schickt. Und weil er normalerweise ihren inneren Regeln folgt, statt politische Aufträge auszuführen. In der letzten Zeit tauchte in Texten besorgter Medienschaffender und einiger Wissenschaftler der Begriff „Wissenschaftsfeinde“ auf; gemeint ist: der Leugner, der Populist, selbstredend bis eben noch auch der nach Schwefel riechende Donald Trump. Keiner aus dieser Trias könnte den Wissenschaftsbetrieb ernsthaft antasten. Das schaffen nur einige im Inneren – und toxische Wissenschaftsfreunde wie Schneider von außen. Die einen, in dem sie Auftragsarbeiten verrichten wie jene Wissenschaftler, die nach Vorgaben des Bundesinnenministeriums 2020 ein Panik-Papier zu Covid-19 verfassten und mit einer Million Toten in Deutschland drohten. Es gibt auch andere, die ihre Reputation als Wissenschaftler gegen ein Linsengericht von Fördergeldern tauschen (was sich bekanntlich nicht rückgängig machen lässt).
Die anderen, wohlmeinende Begleiter in der Zeit und anderswo, wollen zum vorgeblichen Schutz von Wissenschaftlern gerade das abwracken, was Wissenschaft ausmacht. Wissenschaft und Religion lässt sich nicht aus einer Hand haben. Bekanntlich versuchten die Herrscher des Ostblocks das Hybridwesen Wissenschaftlicher Sozialismus zu züchten. Ihm ging es wie vielen Kreuzungsversuchen: Es pflanzte sich nicht fort, und siechte dahin. Trotzdem bemüht sich Greta Thunberg, das gleiche etwas anders noch einmal zu probieren: mit dem Ruf: „Unite behind the science“, kombiniert mit dem Prophetendonner: „How dare you?“.
Ehrlicherweise hätte die Zeit-Redaktion den Tweet vom Nichtdiskutierbaren stehen lassen sollen. Denn er fasst zusammen, was zurzeit viele gern hätten. Bei Albert Einstein lässt sich nachlesen, wie man es nennt, wenn jemand immer wieder das gleiche tut, und jedes Mal andere Ergebnisse erwartet.
Danke für die kritische und differenzierte Auseinandersetzung mit dieser Art Gesinnungsjournalismus und ideologisierter Wissenschaft. Wer die zitierte Sendung mit Göpel und Thadeusz gesehen hat, den graut es jetzt noch vor der jakobinischen Selbstgerechtigkeit dieser Dame.
Liest eigentlich noch jemand die Zeit? Hat das Blatt irgendwelche Relevanz für Leute, die selber zu denken in der Lage sind? Für betreutes Denken mögen solche Propagandablätter geeignet sein.
Vermutlich sollte es hier heißen, nach Verhängung des Lockdowns… Manchmal ist es gut, wenn jemand solche Texte Korrektur liest.
Was macht Drosten in seinem Blog…..er diskutiert ständig seine und andere Ergebnisse…..jede kleine Zahl ……..rechnet Mal die Zeit zusammen 75*90 min…..nirgendwo in den Medien wird so ausführlich ein extremes Spezialgebiet diskutiert und dargestellt!
Man Stelle sich vor ich hätte einen Blog wo ich 75 Mal 90 min Anbauergebnisse von Körnermais bei verschiedenen Düngermethoden diskutieren würde!
Die Leute würden mir einen Vogel zeigen.
Tichys kann sich wieder einmal geehrt fühlen.
Wurde doch der Einblick tatsächlich in einem Interview, des N-TV mit dem nun pösen Professor Wiesendanger anerkennend genannt. Dem, mit unwürdig parteiischer Fragestellungen versehenen N-TV hat der Professor gut Paroli geboten. Es geht um den Verdacht eines labortechnischen Virus Covid. So viel zu freier Wissenschaft. N-TV scheint definitiv kein Verfechter dieser zu sein.
Alles ist diskutabel. Wenn wir aufhören zu diskutieren, dann sind Wissenschaft, Gesellschaft und soziales Miteinander tot. Menschen die solche Forderungen stellen sollten sich schämen überhaupt etwas gesagt zu haben. Mein lieber Scholli, es geht immer weiter abwärts.
Danke für den tiefschürfenden Artikel .
In dem Zeit Artikel wird vom Autor Schneider die Dramatik ,ja Katastrophe des Klimawandels und der Coronakrise heraufbeschworen und was unbedingt zu zu tun ist ,damit wir diese überleben .
Und was bitte bedroht uns in letzter Zeit zunehmender ,der Klimaverlauf oder die zunehmende Konfrontation zwischen USA ,Russland ,China, Syrien .
Man denkt ,speziell in der NATO und den USA über die denkbare Möglichkeiten einer nuclearen Auseinandersetzung nach.
Wenn das passieren sollte ,brauchen die Apokalyptiker des Klimas und der COVID Infektion sich keine Gedanken mehr machen .
Es kann kein Zufall sein ,das solche ,realen Denkmuster des amerikanischen Generalstabes praktisch im Panikmodus der deutschen Politik keine Rolle spielen .
DAS ist die größte mögliche Katastrophe ,der wir Herr werden müssen .
Und nicht Klima oder COVID oder Bienensterben !
Ein brillianter Verriss des als Wissenschaftsjournalismus getarnten Kulturkampfes.
>>“[…]Trotz des Lockdowns sind die Infektionszahlen in Flensburg seit Mitte Januar erheblich gestiegen.[…]“
(https://www.welt.de/politik/ausland/article226741561/Daenemark-schliesst-mehrere-Grenzuebergaenge-zu-Deutschland.html)
Wie sangen wir in meiner Schulzeit:
„Die Wissenschaft hat festgestellt, dass Coca-Cola Schnaps enthält, dass…“
Die Befunde sollen arte lege auf Reliabilität und Validität überpüft werden und dann Anerkennung finden. Das ist der von allen akzeptierte Prozess, in den Schneider von der ZEIT ein bisschen nassforsch hineingrätscht. Sein Tweet ist richtig, wenn man die Voraussetzungen gelten lässt, die ich oben genannt habe. Falls nicht, ist er falsch.
Dann kommt noch was dazu: Wie mit den wisssenschaftlich gewonnenen Befunden umzugehen sei ist eine praktische Frage, die mit der Wissenschaft nur mittelbar zu tun hat. – An dieser Stelle scheitern (partiell zumindest) auch Drosten et. al.
Wer sich genauer für solche Fragen interessiert, dem empfehle ich Goethes unschlagbaren (kurzen!) Text „Über den Granit“ und – das ist etwas länger, ne – die „Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaaftstheorie“, Hrsg. Jürgen Mittelstraß und Friedrich Kambartel, Konstanz.
Klasse Artikel (man möchte sagen: wie immer!) von Alexander Wendt! Das im Beitrag erwähnte geheime Strategiepapier war übrigens am Freitag Abend Thema in einem – man glaubt es kaum!– kritischen Beitrag des Heute-Journals. Die Dinge kommen in Bewegung…
Sie beschreiben im Kern den Konflikt zwischen den Sozialwissenschaften und den Naturwissenschaften. Da die Journalisten aus dem SoWi-Bereich kommen wird die dort herrschende Wissenschafts-Kultur als allgemeingültig angenommen.
Nun ist es leider so, dass im SoWi-Bereich „Wissenschaft“ dadurch erreicht wird, dass man „Studie“, egal wie dumm Sie auch ist, erstellt und diese dann mit mit Zähnen und Klauen verteidigt und die Angreifer beleidigt. In den SoWi wird ja immer noch Karl Marx als grosser Wirtschaftswissenschaftler gesehen und jeder der es anders sieht ist ein N..
Im Unterschied dazu die Naturwissenschaften, dort wird sehr viel häufiger die Studie durch Experimente etc. angegriffen und nicht durch Beleidigungen, persönliche Angriffe, Mobbing etc.
Leider sind die SoWis viel mehr, lauter und viel viel häufiger in den Medien als Naturwissenschaftler.
Ausserdem gibt es Naturwissenschaftler wie von Ihnen beschrieben die einen starken Belehrungsdrang haben.
Herr Schmidt, Sie setzen Sozialwissenschaften so wie der teilignorante Hadmut Danisch mit schlechter Wissenschaft gleich. Das ist aber Gott sei dank sehr falsch! – Ich nenne nur mal Emile Durkheim, Max Weber und Jürgen Habermas aals klare Gegenbeispiele (gibt’s noch viele mehr – Charles Murray (The Bell Curve, Human Diversity) derzeit an erster Stelle)).
„Wissenschaftler“ sind die neue Priesterkaste. Es ist keine Wissenschaft, vorauszusagen, was in hundert Jahren sein wird. Wissenschaft kann sagen, unter den und den Bedingungen ist es in hundert Jahren mit der und der Wahrscheinichkeit so und so. Nur bleiben dummerweise die Bedingungen nie, wie angenommen. Deshalb bleibt die „Vorhersage“ trotzdem wissenschaftlich, wenn sie sauber erarbeitet ist, sie wird erst unwissenschaftlich, wenn in der Vermittlung nach draussen die einschränkeende Bedeutung der Bedingungen einfach weggelassen wird. Wenn wissenschaftliche Erkenntnisse den engen Raum der Wissenschaft verlassen, werden sie das, was man früher als „Populärwissenschaft“ bezeichnet hat, ein Euphemismus. Mit Wissenschaft haben Populärwissenschaft oder journalistische Berichterstattung über Wissenschaft nichts mehr zu tun. Beim Klima oder der Gesellschaft kommt noch hinzu, dass die zu berücksichtigen Bedingungen derart zahlreich sind, dass valide Voraussagen einfach nicht möglich sind. Trotzdem sind Modellierungen sinnvoll, erkenntnisfördernd, aber nur innerwissenschaftlich, quasi als wissenschaftliches „Spielen“.
Aufgabe der neuen „Priesterkaste“ wird es sein, jedes Lüftchen, dass innerhalb des Corona-Klima-Rassismus-Gender-Vierecks umher weht, hysteriefähig zu reden! Gelingt schon ganz gut, finde ich…
Die neue Priesterkaste oder die neuen Astrologen? Astrologen hatte jeder Herrscher, der was auf sich hielt.
Wissenschaftler die keine sind und sich dazu machen lassen!
Die Modellierungen sind gewissemaßen Gedankenexperimente. Sie sind sehr sinnvoll, vor allem dann, wenn man das, was man modelliert, hinreichend versteht und einigermaßen vollständig abbilden kann. Bsp, Crash-Modellierung im Automobilbau, Strömungssimulation bei Schiffen, Flugzeugen u.v.m. Es gibt aber auch Gebiete, auf denen weder die Wirkungsfaktoren, noch deren Wirkungs- wie Wechselwirkungsmechanismen einigermaßen überschaut, oder hinreichend verstanden werden. In solchen Fällen basieren die Modelle überwiegend auf Hypothesen sowie Ceteris-paribus-Annahmen und blenden signifikante Teile der Wirkzusammenhänge einfach aus. Sie liefern dann eine weite Streuung teils sich widersprechender Ergebnisse. Anders gesagt, sie liefern keine irgendwie aussagefähigen Ergebnisse und sind unbrauchbar.
Auf dieser Grundlage dann in der Öffentlichkeit lautstark und mit Absolutheitsanspruch die Apoklypse zu beschwören, im Interesse ideologischer wie wirtschftlicher Ziele, ist mehr als unseriös. Und es beschädigt die eigentliche Wissenschaft. Warum beschwert sie sich nicht ebenso gut hörbar von dieser Art Scharlatanerie? Weil sie auch von dem warmen Regen an Drittmitteln profitiert? Warum machen Wissenschaftsjournalisten dabei mit? Weil die „Katastrophenthemen“ ihnen Aufmerksamkeit und Leser verschaffen? So findet halt jeder noch so abstruse Guru irgendwelche Anhänger, er muß nur mit dem nötigen Autoritätsgehabe auftreten.
Das finstere Mittelalter war finster weil die Maximen und Dogmatik der Herrschenden nicht diskutiert werden durften. Wissenschaft war nur das, was der Glauben erlaubte. Freigeist er endeten wie Giordano Bruno. Erst die Aufklärung beendete diesen zustand im Christlichen Welt teil. Nicht im Islam und in sozialistischen Ländern. Reiche und oder sozialistisch Alimentierte wollen diesen religiösen Zustand zurück holen. Dumme mit Geld sind dabei die treibende Kraft.
Die Zeit: Es war einmal …, heute ist das leider nur noch ein Schmierenblatt für Klimasekte, Kommunisten und Grüne Spinner. Vermutlich ist für die Zeit auch die tägliche Wettervorhersage nicht diskutierbar – auch das sind Ergebnisse aufgrund von Rechenmodellen und Messungen und selbst Kurzfristvorhersagen treffen oft nicht zu. Beim Klima ist das anders, da muss alles stimmen, um Alternativlos ganz Deutschland zu vernichten.
Eigentlich war die Zeit schon immer so, man hat es nur nicht so offensichtlich gemerkt! Die Zeiten wären auch ruhiger und einfacher.
Übrigens ist es mit der Diskussion über möglichen Wahlbetrug genauso.
Wer bei Der Zeit Wahlbetrug auch nur erwähnt, fliegt sofort aus der Kommentarzone. Beweise sind nicht erwünscht.
Di Lorenzo hat doch selber mit Wahlbetrug geprahlt. Er habe, so sagte er, wenn ich mich recht erinnere sogar im Fernsehen, bei der Wahl zum EU-Parlament zweimal gewählt, einmal als Italiener und einmal als Deutscher. Pfui! Ich habe mein Abonnement dann gekündigt, nach Jahrzehnten.
Zum Abi hatte ich es geschenkt bekommen und war stolz gewesen, wie ein Schneekönig. Damals konnte in einer Woche ein Artikel eines SPD- oder FDP-Ministers erscheinen, in der nächsten dann einer des CSU-Vorsitzenden. Liberalismus, freier Austausch von Gedanken und Argumenten über das ganze Spektrum, das war ihr Markenzeichen, zu Zeiten von Bucerius oder der Gräfin Dönhoff. Den Wissenschaftsteil hatte ich regelmäßig verschlungen.
Tja, all die 68iger, die dem Klassenstandpunkt auch in der Naturwissenschaft Geltung verschaffen wollten, sind ja immer noch da, auch wenn Covid 19 jetzt da etwas aufräumt. Was aus der einmal großartigen liberalen ZEIT wurde, ist ein Trauerspiel. Früher hatte sie nur den Nachteil, dass man sie wegen der Größe nicht auf dem Klo lesen konnte. Hervorragender Artikel von Herrn Wendt. Popper lesen hilft.
Vor zwei Wochen las ich einen Essay von Eva Horn, ihres Zeichens Literaturwissenschaftlerin, „Über alternative Fakten, Wissenschaftsskepsis und Verschwörungsdenken“, in dem es heißt:
Anscheinend merken diese Leute gar nicht, daß sie selbst Verschwörungsdenken (‚Masterplan‘, ‚im Dienst der Ölindustrie‘..) verbreiten.
„Forschungsergebnisse nicht diskutierbar“??? Die Erde war lange Zeit eine Scheibe; die heute gefeierte Künstliche Intelligenz war schon zweimal tot (Ende der 60ziger und Anfang der 80ziger). Es gibt tausende Beispiele, die Wissenschaft lebt vom Widerspruch. Was sind das bloß für Typen, die sich mit sowas an die Öffentlichkeit trauen?
@Loffler: Sind Sie etwa ein Scheibenlügner?
Wissenschaftler, die keinen Widerspruch dulden, sich genüsslich im Lichte einer selektierten Öffentlichkeit räkeln, sind keine Wissenschaftler, sondern egomanische Scharlatane. Journalisten, die sich diesem Treiben anschließen, sind keine Journalisten, sondern effekthaschende Mitläufer mit Posaunen.
Zumal, wie man u.a. am Beispiel Brinkmann sehen kann, sie sich ja selbst widerspricht und heute das komplette Gegenteil von dem erzählt, was sie vor einem Jahr erzählt hat bezüglich Masken und Grenzen. Dabei hätte es vor einem Jahr gereicht, rechtzeitig eine Grenze zu schließen: Die von China.
Was mich wirklich ärgert: Nach einem Jahr Corona und nach dreißig Jahren Klimawandel ist es nicht an der Zeit, die x-te neue Variante von den selben Typen zu hören, die die ganze Zeit regelmäßig falsch lagen, sondern es ist an der Zeit, zu schauen, wer vor einem Jahr oder vor dreißig Jahren mit seiner Prognose oder Einschätzung richtig lag. Die sollte man dann fragen.
Nicht nur in der Politik gibt es keine Rücktritte mehr. Das gilt mittlerweile auch für die Wissenschaft, dass man die Reputation nicht mal dann verliert, wenn man immer wieder und wieder falsch lag.
@nachgefragt: she. die Aussgen eines Struwelpeter-Virologen über Mers und Schweinegrippe und Impfungen dagegen in der Vergangenheit.
Noch vor kurzer Zeit sah Wissenschaft so aus: Man veröffentlichte eine wissenschaftliche These in einem Fachjournal, um zu testen, ob sie vor anderen bestehen kann. Man nannte das wissenschaftlichen Diskurs.
Seit Merkel gibt es das nicht mehr. Sie entscheidet jetzt. Und Biden. Und Xi. Und Putin.
Das haben wir aber noch einmal riesiges Glück gehabt, das verschiedene Forscher in der DDR und im Tausendjährigen Reich ihre Forschungsergebnisse nicht für undiskutierbar erklärt haben.
Zitat: „Geht es Einschränkung individueller Rechte, existieren zum Glück auch noch Gesetze und Verfassungsrechte.“
Ja, die existieren. Auf dem Papier!
Kurz zum Hauptthema des sehr guten Beitrags von Herrn Wendt.
Es stößt mir einfach übel auf, wenn bestimmte (eitle) Wissenschaftler erwarten, dass man jede ihrer Erkenntnisse ohne Widerrede und Gegenargumente hinzunehmen habe und sie dafür auch noch beklatschen solle. Die gleichen Wissenschaftler lehnen aber ein öffentlichee Diskussion mit Kollegen ab, die zu anderen Schlüssen kommen als sie. Das wäre aber echter freier Diskurs. Die Ergebnisse und Thesen des besonders eitel rüberkommenden Herrn Drosten sind ebensoviel wert wie die anderer Wissenschaftler, die in den Mainstream-Medien kaum oder gar nicht zu Wort kommen, gleich in die „Spinner-Schublade“ einsortiert werden und nicht wie Drosten zum Wissenschafts-Popstar mit Wuschelkopf aufgebaut werden.
Und wer als Wissenschaftler diesen ständigen Alarmismus nötig hat (und noch dazu wie Drosten heute dies und morgen das in die Welt posaunt – um eigentlich immer irgendwie recht zu haben), obwohl die Themenfelder sehr komplex sind, verliert in meinen Augen seine Seriosität und Glaubwürdigkeit. Gerade in dieser hysterischen Zeit sollte man öfters mal die stillen Wissenschaftler zu Wort kommen lassen, statt immer die gleichen. Kuba-Syndrom eben.
Sprachliche Primitivität ist nicht nur Zeichen intellektueller Verwahrlosung sondern auch ein Hinweis darauf, wieweit staatliche Macht bereits vorgedrungen ist, dass sie sich geistige Dürftigkeit locker leisten kann.
Feinde der der Aufklärung versuchen sich daher entweder in Logorrhoe oder schlichter Verbotskultur ( Kriminalisierung, Pathologisierung, Zersetzung, Canceln und so fort )
Darin unterscheiden sich heute die Fälscher, Betrüger, die es schon immer gab und geben wird.
Wir befinden uns in einem Krieg globalen Ausmaßes, und wir sollten uns nicht darüber täuschen, dass der Feind bereit ist über Leichen zu gehen.
Wissenschaft heißt, dass JEDES Forschungsergebnis diskutierbar ist. Genau das ist der Sinn der Wissenschaft. Alles andere ist Ideologie (was dasselbe ist wie Religion).
Religion hat ja noch gewisse Inhalte und auch manchmal eine Berechtigung, das was da abgeht, das ist reines Sektierertum, die sind schlimmer wie Scientology – hört sich auch wissenschaftlich an …
„Die Wissenschaft“, von der die Zeit oder Greta schreiben, hat ihre unzähligen erfolglose Chancen und Versuche bereits gehabt. Es gibt unzählige Klimamodelle und Prognosen in den letzten 30 Jahren und nicht eine einzige davon war auch nur annähernd bis heute zutreffend. Die Abweichungen sind derart gravierend, dass es zum Himmel schreit. Die Millionen an Fördergeldern, für die Rechenzeiten in den Rechenzentren, waren rausgeschmissenes Geld. Nur das kann man diesbezüglich mit absoluter Sicherheit und unwiderlegbar heute sagen. Das ist das einzige wahre und gesicherte Ergebnis, das diese Wissenschaft geliefert hat: Diese Wissenschaft hat ausschließlich Müll geliefert. Insofern ist sie genauso nützlich wie die Gender-Professuren.
Was eine Brinkmann oder ein Drosten betrifft, sieht die Bilanz des letzten Jahres ähnlich bescheiden aus.
Am 13.3.2020 sagte Brinkmann dem Deutschlandfunk: „Also erstens habe ich die Option Maske erst mal gar nicht, außerdem wird sie mich nicht davor schützen, dass ich mich anstecke. Da gibt es einfach keine Hinweise für.“ Heute tragen wir FFP-2 Masken. Wozu, nach Brinkmann? Am 12.2.2020 erzählte sie in einem Video für das BMG, dass das Virus nur für Vorerkrankte gefährlich werden könnte, ansonsten maximal einer Grippe ähnelt oder symptomlos verläuft.
Ebenfalls am 13.3. im DLF Brinkmann: „Weil wir ja nicht auf einer Insel leben in Deutschland. Wir können uns hier nicht abschotten. Sprich, was passieren wird, ist theoretisch das, was in China jetzt passiert ist. Die haben alles dicht gemacht, das Leben sozusagen eingestellt, wirklich drastische Maßnahmen getroffen – und das hat ja auch tatsächlich Erfolg gezeigt. Das ist ja schon mal eine gute Nachricht. Aber wenn man jetzt die Maßnahmen dort wieder lockert, dann wird man beobachten, das würde ich jetzt mal spekulieren, dass auch da die Fallzahlen wieder hochgehen, denn das Virus ist ja nicht weg, das ist immer noch da. In Deutschland wird es immer wieder von draußen dann, selbst wenn wir es hier drinnen komplett unterbrechen können, es wird immer wieder reinkommen. Wir können ja nicht jetzt auf ewig unsere Grenzen schließen, das ist unmöglich.“
Wo ist da die Wissenschaft, die Evidenz? Es handelt sich alles ausschließlich um Spekulation. Damals wie heute. Heute das exakte Gegenteil, was FFP-2-Masken und Grenzschließungen betrifft. Noch am 20.2.2020 wäre es durch Grenzschließungen möglich gewesen, das Virus fernzuhalten. Wer sich derartig widerspricht, hat irgendwann seine Reputation verloren. Von Drosten und Brinkmann kam bereits genug Blödsinn. Die sollten dringend mal den Ball flach halten, kleine Brötchen backen.
Bundesumweltministerin Schulze sagte am 26.11.2019 in der Tagesschau: Deutschland stecke „mitten drin in der Erderhitzung“. So gehen Panik- und Angstmache! Jeder, der den Wandel nicht mit einer Katastrophe gleichsetzt, wird als „Klimaleugner“ verunglimpft. Es wird behauptet „The science is settled“ (Die Wissenschaft hat sich festgelegt/ist abgeschlossen.), womit alle Kritiker mundtot gemacht werden sollen. Dabei wird wissentlich das Wesen echter Wissenschaft, nämlich das Bezweifeln des bisherigen Wissensstands, vollkommen ausgeblendet. „Wenn es Wissenschaft ist, gibt es keinen Konsens, wenn es Konsens gibt, ist es keine Wissenschaft:“ schreibt Michael Crichton. Das Motto sollte deshalb sein: Cogito ergo dubito- Ich denke, also zweifele ich. Bezogen auf die Klimadebatte hat Jean Giraudoux wohl recht, der sagte: „Einen Irrtum erkennt man daran, dass alle Welt ihn teilt.“
In meinem Alter wird die Zeit immer kostbarer, deshalb habe ich Die Zeit nun endgültig ad acta gelegt. Es geht dort nicht mehr um Diskussion und Lernen, es geht nur noch um Zensur und Propaganda.
Wer braucht so etwas? Meinetwegen können sie in ihrem eigenen Saft schmoren, bis sie gar gekocht sind.
Ungeniessbar sind sie trotzdem.
Gute Beschreibung der seit längerem grassierenden intellektuellen Verwahrlosung des Wissenschaftsjournalismus im speziellen, sowie des Journalismus allgemein und zwar ganz besonders, aber beileibe nicht nur bei der Zeit.
Auf folgende Aspekte wäre noch hinzuweisen:
Das oben angesprochene PIK heißt „Potsdam Institut für Klimafolgenforschung“. Seine übergreifende wiss. Fragestellung ist nicht das Klima und Prognosen zu seiner Veränderung, sondern was diese für Gesellschaft, Wirtschaft u.s.w. bedeuten würden. Der Grundtenor ist immer Alarmismus. Es werden konsistent apokalyptische Szenarien entworfen, auf der Basis hochgradig diskussionswürdiger Modelle und auf 80, 100, 200 oder noch mehr Jahre, d.h. über so große Zeiträume, daß die Prognosen von der heutigen Generation Wissenschaftlern nicht mehr überprüfbar sind. Und natürlich in der unausgesprochenen Annahme daß Wissenschaft und Technik auf ihrem heutigen Stand verharren (Schauen Sie sich deren Entwicklung in den letzten 50 oder 100 Jahren einmal an!).
„Die Welt wird untergehen und wir wissen, wie es verhindert werden kann. Hört auf uns und gebt uns schnell sehr, sehr viel Geld um das weiter zu erforschen und zu verhindern! Es geht um Euer Leben!“ Drohender Weltuntergang, Askese im Diesseits für ein Heilsversprechen im Jenseits. Den Historiker wird das z.B. an Savonarola im Florenz des 15.Jh. und vergleichbare erinnern.
Der Hintergrund ist die Finanzierung solcher Forschungsvorhaben. Das PIK, gegr. 1992, hat heute um die 360 Mitarbeiter, davon ca. 240 Wissenschaftler. Zum Vergleich, das MPI f. Meteorologie, wo tatsächlich die Klimaforschung im Zentrum steht, hat ca. 140 Mitarbeiter. Katastrophenmeldungen verkaufen sich eben besser als nüchterne Wissenschaft. Das gilt auch außerhalb des PIK, an den Hochschulen, wo die Kriterien und Themenschwerpunkte für die Vergabe von Drittmitteln Moden unterworfen sind. Sie können – fiktiv – „das Paarungsverhalten der Blindschleichen in Brandenburg“ untersuchen, oder eben „die Bedrohung der Blinschleichenpaarung in Brandenburg durch den Klimawandel“.
Weltuntergangsprophetie mit Heilsversprechen für das Jenseits durch Askese im Diesseits.Solche religiösen Topoi als Instrument für die Akquise von Drittmitteln zu nutzen, ist neu in der Wissenschaft. Eines muß man der Leitung des PIK lassen: Es waren b.z.w. sind primär geschickte Vermarkter, Verkäufer, politische-spirituelle Gurus. Rasputin hätte seine Freude dran und heutzutage vermutlich einen Job als „Klimafoscher“ am PIK und die Medien samt Wissenschaftsjournalismus würden ihm huldigen.
und eine Ergänzung: Institut klingt so offiziell, das PIK ist aber nur ein e.V. : eingetragener Verein, wie die Taubenzücher.
Ja und nein. Das PIK gehört zu Leibniz.Gemeinschaft. Deren Institute, wie übrigens auch die der Helmholz-Gemeinschaft haben sehr unterschiedliche Rechtsformen, von Anstalt des Öffentlichen Rechts, über e.V., Stiftung des öffentlichen Rechts, gGmbH, bis hin zur GmbH. Das hängt mit Fragen der Finanzierung, Eigeneinnahmen u.s.w. zusammen.
Die Forschungsgesellschaften als Dachorganisationen sind übrigens auch alle eingetragene Vereine: Helmholz-Gemeinschaft, MPG, FhG, Leibniz-Gemeinschaft, Zuse-Gemeinschft.
@Rehmstack: das RKI und das PEI (Paul-Ehrlich-Insitut) sind auch nichts universitäres sondern schlicht und einfach Bundesbehörden.
Genau genommen sind es oberste Bundesbehörden mit Forschungsauftrag, sog. „Ressortforschung des Bundes“ gemäß „Bundesbericht Forschung“, wie auch z.B. PTB, BAM, UBA u. etliche andere. Jedes Bundesministerium hat nachgelagert solche Einrichtungen.
Sie haben es genau auf den Punkt gebracht. Die Drittmittelwerbung ist der Untergang der freien Wissenschaft. Wenn nur noch (viel) Geld erhält, wer am lautesten „Alarm“ schreit, werden völlig falsche Schwerpunkte gesetzt bzw. bestimmte Abläufe wie der Klimawandel völlig überbewertet und als Menschheitsbedrohung aufgeblasen. Es lässt sich eben besser damit verdienen als mit der Forschung an Ameisen oder dergleichen. Hinzu kommt der von Ihnen angesprochene Punkt. Die Aussagen lassen sich zu Lebzeiten der Klima-Gurus gar nicht mehr verifizieren. Wenn dann in 100 Jahren nur 0,5 Grad Erwärmung herauskommen, werden ihre Nachfolger sagen: „OK, aber wärmer ist es geworden!“
Davon abgesehen könnten die 0,5° C oder mehr ja auch ein Vorteil sein. Pflanzen wachsen besser, zumal mit etwas mehr CO2 in der Atmosphäre. Die Erdbeobachtungssatelliten zeigen heute schon eine Zunahme der Pflanzenbedeckung, die Erde wird grüner. Die Modelle bilden die Komplexität des „Erdsystems“ doch nur in äußerst groben Ausschnitten nach. Was bei einer Zunahme der „Globalen Durchschnittstemperatur“ über einen solchen Zeitraum am Ende an Effekten heraus kommt können die doch nicht vorhersagen. Das ist, seriös betrachtet, wie die Kristallkugel der Wahrsagerin.
Und dann ist da das Konzept der „Globalen Durchschnittstemperatur“. Auf wenige zehntel Grad, bei einer Varianz von ca. 100°C? Bei einer nur telweisen Abdeckung der Erdoberfläche mit Meßstationen und der ganzen Problematik der Messungen selbst? Ernsthaft?
Was einem Sorge machen sollte ist, daß da in Berlin anscheinend ein Verhältnis entstanden ist, wie zwischen der Zarin und Rasputin. Der heutige Rasputin flötet von der „Großen Transformation“.
https://www.wbgu.de/de/publikationen/publikation/welt-im-wandel-gesellschaftsvertrag-fuer-eine-grosse-transformation
Die Idee hat gefährlich Karriere gemacht, vom Bundesumweltministerium bis zum Kanleramt, so kann man den Eindruck gewinnen. Man achte mal auf diesbezügliche Wortwahl, oder die Politik der Kanzlerin, der Umweltministerin und anderer Regierungsmitglieder, aber auch der Grünen und Linken. Sie führt direkt heraus aus dem Grundgesetz, der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, der Marktwirtschaft, zu sozialistisch-autoritären Staatsformen und kollektivistischen Gesellschaftsformen mit staatlich gelenkter Wirtschaft. Man könnte meinen, die Antidemokraten und Verfassungsfeinde sind schon als Berater an der Bundesregierung dran.
Jepp genauso ist das! Eigentlich ist das Themengebiet allein schon eine Überwertung. Man muss sich Frage. Warum ist das so und wie hat sich das entwickelt. Das wäre Wissenschaft…..Wissenschaft hat mit einem gewissen Ethos zu tun…..sowas findet man heute aber nicht mehr so!
Fällt mir immer mehr auf!
Recht wortreich, wie immer, aber gut!
Albert Einstein hat auch noch was anderes Schlaues gesagt, als 100 renommierte Physiker gegen seine Relativitätstheorie anschrieben: „Wozu einhundert, genügt doch einer, wenn er recht hat?“
Gut, hatte ja lange genug Bestand, weitestgehend auch heute, überdies hat er partielle Irrtümer eingestanden und ich glaube, das macht wirklich große Wissenschaftler groß.
Lieber Herr Wendt, von mir gibt es für diesen Artikel ein Summa cume laude !?LG
„Forschungsergebnisse zu Corona und Klima seien „zu Recht nicht diskutierbar“. Armselig wohin die Zeit gewandert ist. Früher hatten die mal eine gute Wissenschaftsredaktion.
Vom Flaggschiff des Liberalismus zum Boulevardblatt des linksautoritären Schwätzertums.
Der Dogmatismus greift immer mehr um sich. Schellnhuber und Rahmstorf gelten ja als die „Klima-Päpste“. Wahrscheinlich beansprucht das PIK deshalb auch Unfehlbarkeit wie der Papst.
Dabei ist der Auftrag des Instituts gar nicht einmal die Klimaforschung, sondern die Klimafolgenforschung, also die Frage, was es bedeuten würde, wenn das Klime sich in diese oder jene Richtung ändern würde. Die eigentliche Klimaforschung findet in Deutschland woanders statt, sowohl die empirische, wie auch die Modellbildung. Und die wirklichen Klimaforscher sind auch wirkliche Wissenschaftler, insofern sie ihre Ergebnisse selbstverständlich der wissenschaftlichen Diskussion stellen.
Gut möglich, daß ein „Wissenschaftsjournalist“ bei der Zeit u. dgl. das vor lauter „Haltung-zeigen“ nicht mit bekommt.
Forschungsergebnisse müssen vor allem prüfbar sein, sonst gehören sie ins Journal der nichtwiederholbaren Experimente.
Sie haben sehr deutlich gemacht, daß Autoren wie Schneider mit ihren Mitteln der Sprache nicht so präzise umgehen (können?) wie sie es dem Subjekt ihrer Arbeit, der Wissenschaft, zu eigen ist oder sie ist keine. Wenn ich in einem wissenschaftlichen Text den Begriff „Katastrophe“ verwende, muß es auf Ereignisse wie einen Meteoriteneinschlag zu treffen oder es ist Feuilleton, wenn ich von erheblichen Veränderungen schreibe, muß ich dieses „erheblich“ quantifizieren: in welchem Umfang, für wen, wo? sonst hat es keinen Informationswert. Wer ist ein Wissenschaftsfeind, wie definiere ich diesen: nach gültigem Begriffsinhalt ist das jemand, der gegen die Wissenschaft kämpft, meint er damit die Taliban? An diesem Sprachgebrauch wird deutlich, was gemeint ist: es gibt wieder nur eine Wissenschaft, die man nach Bedarf als die einzig gültige definieren kann: das hatten wir schon mal: es gab die deutsche Physik, auch der wissenschaftliche Sozialismus gehört hierher. Das diese Autoren beim Schreiben nicht diese Widersprüche bemerken, zeigt das sie dem Thema intellektuell oder sprachlich nicht gewachsen sind oder sie wollen wieder eine deutsche Forschung.
Sehr geehrter Herr Wendt,
Vielen Dank für den wunderbaren Artikel, Sie haben völlig recht.
Nur als kleines Beispiel zum Klimawandel: vor 90 Millionen Jahren war die Antarktis eisfrei und es gabt dort über einen Zeitraum von etwa 5 Millionen Jahren einen tropisch Regenwald anstelle der Eiswüste. Das geschah natürlich ohne irgendwelche menschengemachten Einflüsse (https://www.nature.com/articles/d41586-020-00988-4). Das ist wohl, zumindest aus mein Sicht, der schlagendste Beweis für die Größe und Stärke der natürlichen Klimafluktuation, aber darüber wird in den Mainstream Medien nicht berichtet, da es nicht in ihr Framing passt. Wie Mark Twain so schön sagte: Don’t let the truth come in the way of a great story!
Das Problem bleibt: wie wollen Sie und Herr Tichy und ihre anderen Mitstreiter die Mainstream-Medien und die „Klimaschützer“ von Greta und den Grünen zu Merkel in DE und AOC/Biden in den USA dazu bringen, dies zuzugeben und ihre Haltung und Politik ändern? Das ganze ist ein riesiges Geschäft für die „Klimaschützer“, weshalb ich nicht glaube das die Wahrheit ans Licht kommen wird. Als Treppenwitz der Geschichte stehen die Chinesen daneben und lachen sich schlapp, wie der Westen durch seine irrational Klima-und COVD-19-Politik seine Wirtschaft in den Boden fährt und den Chinesen dann als billige Ramschware zur Übernahme vorlegt.
Mit freundlichen Grüßen aus Boston,
PM
P.S.: Ich baue hier in Boston gerade meine zweite Biotech Firma auf. Aus emotionaler Verbundenheit zu DE hatte ich mir überlegt, einen Venture Capital Fund für Biotech in den DE aufzubauen, aber angesichts der Hetze gegen BioNTech muss ich mir das noch einmal gründlich überlegen.
Kennt man doch alles. Der sog. wissenschaftliche Marxismus war ja auch nicht diskutierbar.
Exakt das ist der Punkt: die Glaubensgemeinde einer pseudowissenschaftlichen Gesellschaftslehre duldet keinen Widerspruch, weil in einem System, das sich im Alleinbesitz der Wahrheit wähnt, für abweichende Meinungen keinerlei Raum ist. Entsprechend besteht kein Bedarf an Debatten bzw. „Diskussionsorgien“.
Die zahlreichen Neo-Lyssenkoisten unterwegs in Sachen Klimawandel und Covid19 lassen ahnen, wohin die Reise einmal mehr führen soll.
Wer sind die großzügigen Sponsoren der
Zeit? Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe. Diese mächtigen Sponsoren werden sich ihr Milliardengeschäft nicht mehr kaputtmachen lassen. Diese Geldgeber können sich die Wahrheiten kaufen, die am besten zu ihrem jeweiligen Geschäftsmodell passen. Das gilt für alle wichtigen Themen, wie illegale Migration, „menschengemachter“ Klimawandel und derzeit eben auch Corona. Die sich selbst als Philanthropen, also Menschenfreunde, bezeichnenden Multimilliardäre sind in Wahrheit die schlimmsten Misanthropen, also Menschenfeinde, weil sie ihre eigene, widerliche Vorstellung, wie die Menschheit in sämtlichen Lebensbereichen zu leben hat, der gesamten Weltbevölkerung ungefragt und frei von jeglicher Kritik diktieren wollen. Die Freiheit der Wissenschaft, eine eigenen Meinung, Eigenverantwortung, Selbstbestimmung, Demokratie und das Recht Staatsgrenzen vor illegaler
Migration zu schützen, kommen in dem
Denken dieser Misanthropen ganz sicher nicht vor.
Für die meisten Menschen ist dank eines Bildungssystem, dass Spaß und Vereinfachung statt Wissen propagiert, die Wissenschaft etwas sehr abstraktes geworden. Dadurch können sie Fakten nicht auswerfen und glauben einfach alles.
Ja, die gelenkte Wissenschaft mit Gesinnung und Haltung hielt es ja auch einmal untertänigst für verantwotungsvoll und hinreichend belegt durch eine „Mehrheit“ der Wissenschaftler, das es minderwärtige Menschen oder gar Rassen gäbe. Auch das waren „Forscher“ für das „Gute“, die den „Rahmen“ steckten – sprich Stichwortgeber – für die große Politik gaben.
Herr immer wieder unschlagbar „großer“ und artgier, also graoßartiger Wendt – durchleuchten Sie allein einmal die Fehlbarkeit der inzwischen so sakrsankt göttlicher Inhaberschaft steter Richtigkeit der Thesen unterzogener führender „Berater“ dieser Staatsversagensjahre….
Was alles haben allein die „guten“ Wissenschaftler – wir kennen sie ja alle – bereits revidieren müssen, neu lernen müssen, neu einschätzen müssen etc..
Erhellend realsatirisch derzeit von Söder aufbereitet allein das Thema Masken.
Hilfreich, Leben rettend oder unerhört und rückgägnig gemacht? Nicht einmal die Wissenschaft möchte das Wagnis noch eingehen, dazu weitere Äußerungen abzulegen, denn das Minenfeld ist unübersehbar groß wie Russland.
Kommende Generationen werden lachen über unsere Wissenschaft, wie wir heute oft über die einstige lachen, wenn wirklich indiskutabel feststeht, wie sehr sich geradezu regelmäßig die Mehrheit der wissenschaftlichen und politischen „Meinungen“ irrten, von den medialen will ich gar nicht erst anfangen, da finden wir noch eher Hitlers Tagebücher…
Anteil des Menschen an der Klimaänderung ist bewiesen?
Wenn ja, an welcher Stellschraube muss
dann zuerst gedreht werden?
Am Klima oder nicht doch an der Bevölkerungszahl?
Dafür sind die genannten Wissenschaftler aber sehr oft und laut zu hören!
Und was ist mit Tee?
Also, der Studie der Uni-Hamburg? Wo alle sagen „igitt!“?
Forschungsergebnisse sind nicht diskutierbar? Wenn das schon in der Vergangenheit immer gegolten hätte…
„Die Wasserprobe ist eine der Hexenproben. Üblicherweise wurden die Angeklagten hierbei überkreuz gebunden in ein Gewässer (meist See oder auch Fluss) geworfen. Gingen sie anschließend unter, so galten sie als unschuldig, schwammen sie oben, so galt dies als starker Hinweis auf ihre Schuld.“
So etwas nennt man Wahn.
Quelle: Firma für Kühltechnik
So allmählich sollte es auch der Letzte verstanden haben: Insgesamt hat sich der Mensch seit dem Mittelalter intellektuell nicht wirklich weiterentwickelt. Nach einem kurzen Aufflackern, wo man schon voller Hoffnung ausrufen möchte, „Mein Gott, jetzt hat er’s!“, fällt die Spezies Mensch kurz darauf immer wieder in eine Phase des Irrsinns zurück. Die Geschichtsbücher sind voll davon….
Liest denn niemand mehr sowas?
Wo von der ZEIT als „Medium“ und Frau Göpel als „Wissenschaftlerin“ die Rede ist, fällt es mir schwer den umfangreichen, wie auch treffenden Text zu lesen. Es verursacht schlichtweg Brechreiz, die Totengräber eines wirklichen Journalismus und von wirklicher Wissenschaft immer wieder ihren Sermon daherbeten zu hören bzw. lesen und ihre eigenen Unfehlbarkeitsanspruch vorgesetzt zu bekommen …
Es entbehrt nicht einer gewissen Komik, wie sogar DIE ZEIT ihr eigenes Niveau noch mal unterkellert.
Zur Erinnerung: Es war ausgerechnet DIE ZEIT, die von der Gates Foundation 2019 300.000 Dollar erhielt, wie sie hier selbst zugibt: https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-05/verschwoerungstheorie-bill-gates-who-gates-stiftung-coronavirus?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F
Und es war Drostens Arbeitgeber die Charité, die von der Gates Foundation mindestens 2019 und 2020 Zuwendungen erhielt: https://www.gatesfoundation.org/search#q/k=charit%C3%A9
„Forschungsergebnisse“ müssen IMMER diskutiert werden. Erst recht, wenn sie unter dem Verdacht der Drittmittelprostitution stehen.
Ohne Diskussion über Forschungsergebnisse würde man die Erde heute noch für eine Scheibe halten. Aber ich würde nicht darauf wetten, daß man in den Hamburger Redaktionsstuben diesbezüglich schon auf dem neuesten Stand der Wissenschaft ist.
Ganz nebenbei: Ob ein Wissenschaftler durch Zweifel „genervt“ ist , interessiert nicht im geringsten.
Bei Max Weber (Wissenschaft als Beruf) steht das Wesentliche: Der Wissenschaftler soll Lehrer sein, aber nicht Führer sein wollen.
Hervorragender Artikel, der entlarvt und verdeutlicht. Die „ZEIT“-Leser in meinem Umfeld würden ihn allerdings nie lesen. Es lebt sich anscheinend besser mit hermetisch abgeriegeltem Weltbild!
Alles soweit zutreffend, sehr geehrter Herr Wendt, aber mit Verlaub voellig sinnlos. Sie versuchen, was aller Ehren wert ist, als Wissenschaft getarnte Ideologien und Gesellschafts – sowie Menschenkonstrukteure wissenschaftlich, genauer logisch, zu stellen. Ds ist aus mehreren Gruenden genauso aussichtslos wie der Versuch, Glaeubige rational zu ueberzeugen. Wir haben es hier mit dem Phänomen zu tun, dass als Erstes nicht die Frage, sondern sie Feststellung und das Ziel kommen, was offensichtlich uunwissenschaftlich ist. Weiter geschuerft stellen wir fest, dass noch davor eine bestimmte psychische Verfasstheit oder bestimmte psychische Bedürfnisse kommen, die sich nun die als geeignet empfundenen Felder suchen. Auch hier geht es nicht um ein (beobachtetes) objektives Phaenomen, das nun Ergebnisoffen untersucht werden soll,ssondern um ein (gewuenschtes)Ergebnis, das nun „begruendet“wird. Der Jurist kennt den Gutachten -und den Urteilsstil. Beim ersten kommt das Ergebnis logisch und faktenbasiert hergeleitet zum Schluss, beim zweiten steht das Urteil fest und muss nun passend begruendet werden. Natuerlich faellt auch das Urteil bei fruehrern, guten Juristen nicht vom Himmel, sondern ist das Ergebnis diverser kognitiver Prozesse. Im vorliegenden Fall scheiden beide Varianten aus, so wie auch Deduktion und Induktion, denn alle diese Varianten haben den Nachteil, dass ideologisch oder konstruktivistisch Unerwuenschtes herauskommen kann, resp.wird. Ob diese „Wissenschaftler“ auch massive kognitive Handicaps mit sich herumtragen, weiss ich nicht. Der Schluss liegt aber sehr nahe, wenn man deren Absonderungen liest. Jedenfalls sollte man nicht dem beliebten Fehlschluss unterliegen, dass (heutige)Akademiker, abgesehen von mehr oder weniger gelerntem Fachwissen, intelligent im umfassenden Sinne sind. Das ließe sich auch relativ leicht feststellen. Zudem duerften sich Ideologie und Geist zumindest dann ausschließen, wenn Ideologie geglaubt und nicht, wie bei Merkel und Co, transformatorisch instrumetalisiert wird. Zu welchem Lager diese“Wissenschaftler“gehoeren, dumm oder zielorientiert, ist muessig, Wissenschaftler sind es nicht. Man sollte ihnen deshalb auch anders und adäquat begegnen.
Das hätte man gerne.
Wer Forschungsergebnisse nicht mehr diskutieren möchte, dem fehlt offensichtlich der belastbare Beweis. Hat man diesen Beweis erforscht, muss man ihn eigentlich nur noch aus der Schublade ziehen. Das sollte dann eine Formalie sein. Wissenschaft lebt von der Rede und der Gegenrede, ist diese Grundlage nicht mehr gegeben, können die Ergebnisse vorab diktiert werden. Ich dachte wir wollen nach dem Grundsatz der viel beschworenen „Vielfalt“ leben. Die Vielfalt liegt in der Vergangenheit…….
Totalitarismus. Als absolut gesetzte Kollektivrechte können beliebig gegen vermeintliche individuelle Grundrechte in Stellung gebracht werden.
Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit gelten nur in vorgegebenem Rahmen, der den Freiraum definiert. Der Rahmen ist durch die Exekutive beliebig gestaltbar, wobei für verschiedene Gesellschaftsgruppen unterschiedliche Rahmen geduldet werden.
Und sie drängen raus…mächtig.COVID ist dabei der Türöffner.
PS: meinem juristischen Laienunverständnis nach, ist das „Infektionsschutzgesetz“ in der vorliegenden Form verfassungswidrig, da es nicht hinreichend konkretisiert, wann tiefgreifende und umfassende Grundrechtsaufhebungen legalisiert werden können.
ja die “ ZEIT“ ist größenwahnsinnig, ideologisch und neuerdings auch faschistisch….
Das erinnert in erschreckender Weise daran, wie in den Hochzeiten des Stalinismus die marxistisch-stalinistische Ideologie von der KPDSU ebenfalls als einzig wahre Wissenschaft proklamiert wurde, und Zweifler und Kritiker als geisteskranke Wissenschaftsleugner in psychatrischen Anstalten zwangsinterveniert wurden. Genau dieser stalinistische Wahn der Linken ist offensichtlich wieder zurück. Diesen stalinistischen Wahn konnte nur der vollständige wirtschaftliche Zusammenbruch der Sowjetunion beenden. Ich befürchte für Deutschland und die EU etwas Ähnliches. Denn die Linken waren noch nie in der Lage, aus ihrer eigenen Geschichte zu lernen.