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Fehlendes Vertrauen in die "Energiewende"

Doppelt so viele Unternehmer wie bisher planen den Umzug ins Ausland

29.08.2023

| Lesedauer: 3 Minuten
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer hat ihr jährliches „Energiewende-Barometer“ veröffentlicht. Das Vertrauen in die deutsche Energiepolitik ist eingebrochen, doppelt so viele Unternehmer denken an den Umzug ins Ausland.

Achim Dercks ist kein Lautsprecher. Bevor er das „Energiewende-Barometer“ der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) vorstellt, schickt er voraus, dass die Kammer dieses seit über zehn Jahren erstellt. Es sei seinem Haus nicht darum gegangen, Unternehmen gezielt abzufragen, um den Schock des letzten Jahres darzustellen.

Die Zahlen, die der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer vorstellt, sind allerdings schockierend. Zumindest für die Vertreter der Ampel: 32 Prozent der Industriebetriebe plant oder realisiert bereits eine Verlagerung von Produktion ins Ausland. Im vergangenen Jahr waren es 16 Prozent – eine Verdopplung innerhalb eines von bisher zwei Ampeljahren. Die USA sei für viele Unternehmen ein interessanter Markt. Zumal die Staaten derzeit deutsche Unternehmen gezielt abwerben würden. Bekomme Deutschland aber seine Energiepreise nicht in den Griff, könnten auch Nachbarländer wie Frankreich als Ziel für eine Abwanderung interessant sein.

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Die Ursachen sind vielfältig. Eine der wichtigsten ist die Energiewende. Für das Barometer sollen die Unternehmen die Frage beantworten: „Wie beurteilen Sie insgesamt die Auswirkungen der Energiewende auf die Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens?“ 3500 Unternehmer haben geantwortet. Fünf Prozent mehr als bisher. Sie können die Energiewende auf einer Skala benoten, die bei Minus 100 anfängt und bei Plus 100 endet. Die Unternehmer erteilen der Energiewende eine Minus 27 – im vergangenen Jahr war es noch eine Minus 7.

Zwischenzeitlich hätten die Unternehmer die Energiewende sogar positiv gesehen, sagt Dercks. Sie hätten sich durch die damit verbundenen Investitionen gute Geschäfte erhofft: „Doch heute sehen die Unternehmer weniger die Chancen und eher die Risiken.“ Vor allem die hohen Preise hätten den Glauben an die Energiewende einbrechen lassen.

An diesem Dienstag berät die Ampel über den „Industriestrompreis“. Die Idee von „Wirtschaftsminister“ Robert Habeck (Grüne): Unternehmen müssten nur noch einen staatlich festgelegten Strompreis bezahlen. Die Differenz zum Marktpreis übernimmt der Steuerzahler. Dieses Instrument könne jetzt helfen, sagt Dercks. Aber: „Der Industriestrompreis springt zu kurz.“ Es sei niemandem geholfen, wenn der Staat einige ausgewählte Unternehmen für einige Jahre unterstütze – und danach habe sich nichts geändert.

Zumal ein Blick auf die weiteren Fragen im Barometer zeigt: Die Unternehmer sehen die hohen Preise nicht einmal als das größte Problem in der „Transformation“ zu mehr Klimaschutz. Es sind nur 30 Prozent der Unternehmer, die diesen Punkt angeben. Letztes Jahr waren es noch 38 Prozent.

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Die „langsamen Genehmigungen“ sehen aber mittlerweile 46 statt 37 Prozent der Unternehmen als Problem. „Zu viel Bürokratie“ sagen 58 statt 55 Prozent. Nach „fehlender Planbarkeit“ hatte die DIHK im vergangenen Jahr noch gar nicht gefragt. Die fehlende Planbarkeit stellt jetzt mit 59 Prozent das Hauptproblem der Unternehmer mit der Energiewende dar.

Aus den Ergebnissen liest sich die Arbeit einer Bundesregierung heraus, die den Unternehmen das Überleben schwermacht: „Die Unternehmen sehen sich zunehmend mit Vorgaben konfrontiert, die in der Praxis kaum umsetzbar sind“, sagt Dercks. Die Auflagen würden immer kleinteiliger, regelten immer mehr Details. Die bürokratischen Vorgaben gehen mittlerweile so weit, dass die Unternehmen nicht einmal mehr zugriffen, wenn der Staat Geld an sie verschenkt. Deshalb hätten manche auf Ansprüche durch die „Energiepreisbremsen“ verzichtet. „Hinzu kommen Einsparziele aus dem Energieeffizienzgesetz, von denen niemand sagen kann, wie sie ohne ein Herunterfahren der Produktion erreicht werden können.“

Außerdem warnt Dercks vor einem Effekt, den der Industriestrompreis haben könnte, wenn er wie geplant nur an 2000 Unternehmen ausgezahlt werde: Die Stimmung in der Wirtschaft sei jetzt schon „extrem schlecht“. Wenn jetzt Unternehmer zusehen müssten, wie andere Steuergeld bekommen, während sie selbst hohe Energiepreise zahlen und mit schlechten Gewinnmargen leben müssten, könnte das zu viel sein.

Wichtiger als der Industriestrompreis sei daher, „Energiepreise durch höheres Angebot zu senken“, fordert die DIHK. Die Preise könnten wieder wettbewerbsfähig werden, wenn die Ampel Steuern und Abgaben auf Energie senkt. Zudem müsse mehr Wasserstoff produziert werden und zur Verfügung stehen, Planungssicherheit gelten, Bürokratie ab- und das Stromnetz ausgebaut werden. Hier zeigt sich, wie weit die Ampel ihren eigenen Plänen hinterherläuft: 12.000 Kilometer an neuen Stromleitungen sind laut DIHK für die Energiewende notwendig – 9000 Kilometer seien bisher noch nicht einmal genehmigt.


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26 Kommentare

  1. Zwischenzeitlich hätten die Unternehmer die Energiewende sogar positiv gesehen.“
    Ich hatte nicht direkt erwartet das die Unternehmer noch um Größenordnungen blöder sind als das Produkt aller Grünen. Aber wirklich überraschen tut mich das nun auch nicht.

  2. Ca 80% wählt (SPD,CDU,FDP, Grüne) diese grüne Politik. Die Unternehmer stellen nicht 80% des Wahlvolkes. Höchstens ein paar %. Also haben wohl die Arbeitnehmer und Beamte das gewählt was wir jetzt haben.

  3. Unternehmenslenker, Firmeninhaber, aber auch Angestellte und Arbeitnehmer: Geliefert wie bestellt (Danisch), Ihr habt so gewählt und bekommt nun die Deindustrialisierung. Das gefällige Betteln um Subventionierungen bedeutet nichts anderes als die Belastung und Ausblutung des Mittelstands.

  4. Wenn die nur darüber nachdenken und noch immer nicht mit den Füßen abgestimmt haben, dann haben sie eigentlich schon mit den Füßen abgestimmt zu bleiben. Man sieht die Pleiten-Überschriften und denkt sich nur, your choice.

    • Vielleicht hoffen einige ja noch darauf, bei der Transformation zum deindustrialisierten Shithole noch die eine oder andere Subvention abgreifen zu können. Denn mit dem Geldrauswerfen scheint die Regierung ja noch nicht fertig zu sein, ist wohl noch zu viel da bei den Bürgern. Mit etwas Geschick können die Unternehmer sich so den Umzug ins Ausland noch vom Steuerzahler finanzieren lassen. Gerade große Firmen sind in dieser Hinsicht ja manchmal recht findig. Und die Shareholder freuen sich.

    • Ich vermute, im aktuellen Klima legt nicht jeder gern seine Fluchtpläne offen, sondern bereitet wie ein Verwandter bei einem grossen Automobilzulieferer so eine aufwändige Verlagerung ganz in Ruhe und ohne öffentliche Kommunikation vor. Und gibt die Sache erst bekannt, wenn alles sicher eingestielt ist. Ärger hier gibt es dann immer noch genug.

  5. Planungssicherheit existiert in Deutschland schon länger nicht.
    Der Strompreis wäre ganz einfach zu senken. CO2-Abgabe auf Null senken. Hätten alle was davon, nur der Staat bekäme weniger. Könnte somit weniger verteilen.
    Aber, Jede Firma, die in der Nähe der Grenze ist, wird derzeit überlegen, einfach auf die andere Seite der Grenze zu wechseln.
    Die Arbeitnehmer werden oft gerne mitgehen!

  6. Der Unternehmer Horst Lüning meinte letzte Woche: „Die ganz großen Unternehmen sind schon weg. Jetzt gehen die 100 Mio.-Umsatz-Unternehmen weg.“

    Es geht wahrscheinlich nicht nur um die ganz großen Unternehmen, wie hier im Artikel angesprochen (Hauptproblem: Strompreis).

    Fragt man hier im europäischen Ausland, warum deutsche Unternehmer zu uns gezogen sind, fällt interessanterweise oft die Aussage:

    „Die CDU, die einmal den Mittelstand vertreten hat, vertritt nicht mehr unsere Interessen.“

    Das Ganze habe „begonnen unter Merkel“, einer „Frau ohne Wirtschafts-Sachverstand“.

    Und unter Merkel sei die CDU zu einer „grün-sozialistische Blockpartei“ geworden.

    PS:
    Carsten Linnemann aus Paderborn/Ostwestfalen, „einem Landstrich mit tüchtigen Unternehmern“ halten manche bei uns für „gar nicht so schlecht“.

    Es sei aber fraglich, ob er sich „im links-marxistischen Berlin durchsetzen“ könne, so eine interessante Aussage.  

  7. „Die USA sei für viele Unternehmen ein interessanter Markt. Zumal die Staaten derzeit deutsche Unternehmen gezielt abwerben würden.“

    Die haben halt ihren Sun Tzu gelesen…

    „Wer es versteht, Krieg zu führen, bezwingt fremde Heere ohne zu kämpfen, nimmt fremde Befestigungen, ohne sie zu belagern, und zerschlägt ein fremdes Reich ohne langwierige Feldzüge […] Die höchste Kunst besteht darin, den Widerstand des Feindes ohne Kampf auf dem Schlachtfeld zu brechen. Nur auf dem Schlachtfeld ist die direkte Methode des Krieges notwendig; nur die indirekte kann aber einen wirklichen Sieg herbeiführen und festigen. Zersetzt alles, was im Lande des Gegners gut ist. Verwickelt die Vertreter der herrschenden Schichten in verbrecherische Unternehmungen. Unterhöhlt auch sonst ihre Stellungen und ihr Ansehen. Gebt sie der öffentlichen Schande vor ihren Mitbürgern preis. Nutzt die Arbeit der niedrigsten und abscheulichsten Menschen. Stört mit allen Mitteln die Tätigkeiten der Regierungen. Verbreitet Uneinigkeit und Streit unter den Bürgern des feindlichen Landes. Fördert die Jungen gegen die Alten. Zerstört mit allen Mitteln die Ausrüstungen, die Versorgung und die Ordnung der feindlichen Streitkräfte. Entwertet alle Überlieferungen und Götter. Seid großzügig mit Angeboten und Geschenken, um Nachrichten und Komplizen zu kaufen. Bringt überall geheime Kundschafter unter. Spart überhaupt weder mit Geld noch mit Versprechungen, denn es bringt hohe Zinsen ein.“

  8. Wichtiger als der Industriestrompreis sei daher, „Energiepreise durch höheres Angebot zu senken“, fordert die DIHK.“

    Richtig! Skandalöserweise kommt der Ausbau der Windenergie nur schleppend voran. Hier könnten die Vereine der Fußballbundesliga ein vorbildliches Zeichen setzen und in jedem Anstoßkreis ihrer Stadien eines dieser modernen Geräte installieren lassen.

    „Zudem müsse mehr Wasserstoff produziert werden und zur Verfügung stehen, Planungssicherheit gelten, Bürokratie ab- und das Stromnetz ausgebaut werden.“ – Sehe ich nicht so. Die Bürokratie sollte vielmehr noch erheblich ausgebaut werden. Denn dann benötigten Büromenschen mehr Blusen, Hemden, Blazer, Jackets und Kostüme, deren Stoffe im Wasser gewaschen werden müssen, was ganz zwanglos die Wasserstoffproduktion erhöhen würde.

  9. Da geht sie hin, die Industrie. Und mit ihr all die Versprechen, die die Politik an den Sozialstaat gemacht hat. Abwandernde Industrie bedeutet weniger Steuereinnahmen, weniger Arbeitsplätze, weniger Sozialversicherungsbeiträge usw.
    Dass der Steuerzahler wieder mal die Zeche für die Unfähigkeit der Regierung übernehmen soll, ist mehr als frech. Ich hoffe die Quittung kommt.
    Zu mehr als Geld und Zeit verblödeln ist diese Regierung ohne Mehrheit wirklich nicht in der Lage.

  10. Das zeigt das ganze Dilemma von Funktionärskritik auf: „Zudem müsse mehr Wasserstoff produziert werden und zur Verfügung stehen, Planungssicherheit gelten, Bürokratie ab- und das Stromnetz ausgebaut werden. Hier zeigt sich, wie weit die Ampel ihren eigenen Plänen hinterherläuft: 12.000 Kilometer an neuen Stromleitungen sind laut DIHK für die Energiewende notwendig – 9000 Kilometer seien bisher noch nicht einmal genehmigt.“ So ganz will man es sich nicht verscherzen durch sachliche Kritik und so signalisiert man grundsätzlich befürworte man den eingeschlagenen Weg der Energiewende. Was würde wohl Heinrich Mann über ein solches Verhalten schreiben?! Mit der DIHK haben wir zwar keinen Vertreter des freien Marktes, der konstruktive Kritik für seine Verbandsmitglieder vorträgt, jedoch einen peniblen Chronisten des Niedergangs, den die DIHK in guter deutscher Tradition ordnungsgemäß verwaltet! Danke für Nichts. Habe auch Jahrzehnte an diese mediokre NGO, an eine Großstadtzweigstelle, meine Beiträge entrichtet, ohne Gegenleistung oder marktwirtschaftlichen Mehrwert zu erhalten.

  11. Eine deutsche „Energiewende“ macht keinen Sinn – auch wenn man voll dem 100%tigen menschengemachten Klimawandel-Narrativ anhängen sollte, nachdem letzte Woche China verlautbart hat sich nicht dem westlichen Druck beim Abbau des CO²-Ausstosses weiter zu beugen. Eigentlich fast zum Schmunzeln, da den Chinesen 2015 in Paris ganz offiziell eine weitere erhebliche Erhöhung ihres Ausstoßes zugestanden wurde. Einfachste Mathematik, hat aber hierzulande keine Chance gegen die 24/7 Propaganda.

  12. Wasserstoff, Stromleitungen, Bla Bla Bla. Alles Geld muß für die einzige moderne, umweltfreundliche und zukunftsfähige Energiegewinnung ausgegeben werden. Und das ist und bleibt die Atomkraft. Da kann man durchaus noch Entwicklungen zugunsten der Sicherheit und Effizienz machen, aber ohne geht es in einer modernen Zukunft nicht. Leider haben wir unsere bisherige Investitionskraft komplett verschwendet. Hätten wir all das schöne Geld, was für EEG usw. rausgeschmissen wurde, für moderne AKW inkl. Forschung ausgegeben, könnten wir wahrscheinlich heute die Bürgersteige mit Strom heizen und kämen noch billiger weg. Aber der Zug ist abgefahren. Die Unternehmen haben noch abgegriffen, was ging, so lange war die Energiewende super, und nun gehen sie.

    • Wozu Stromleitungen für ungezählte Mrd ??
      1. Es gab eine sehr gut funktionierende Energieversorgung, die ALLE Teile des Landes sicher und bedarfsgerecht mit günstigem Strom versorgte.
      2. Es gibt keine Strom aus der zauberhaften Windjammer Parade im Norden.
      Die Propeller stehen still, weil kein Windchen Uhr Drehen will = Multiplikation mit NULL.
      3. Die verschwendeten Ressourcen für all die unnützen Kabel wären vielfältigst besser und nachhaltiger verwendbar.
      Diese ideologische Illusion ruiniert Land und Leute.

  13. Das Zerstören der sicheren Energie Versorgung durch SchwarzRot unter dem Beifall von Grün & Gelb war DER Genickbruch für die Industrie des Landes. Der Rest wird leider folgen… müssen.

  14. Es ist im Grunde das gleiche Lied wie in den 1970ern/80ern, als die erste große Deindustrialisierung Deutschlands begann. Der Beitrag insinuiert, die deutschen Unternehmer seien irgendwie Opfer, ausgebeutet vom Staat, abgeklemmt von billigem Strom.
    Das ist Unsinn. Sie wissen, sie wussten, was sie taten. Der deutsche Unternehmer ist im Regelfall unpolitisch (weil er für Politik keine Zeit und Interesse hat – er hat auch in der Schule gelernt, dass man dem Staat vertrauen kann, wenn man anständig ist) ansonsten aber ein Zeitgeist-Konformist und sicher kein Freund von Freiheit und Risiko. Und nein, das war zu den Zeiten des hier so hoch gehaltenen Ludwig Ehrhardt nicht anders, schon die „Deutschland-AG“ vergessen, mit der Deutschen Bank als Burgwächter?
    Auch in meiner Firma sind die ersten Sparrunden seit langem verkündet worden. Das übliche, noch offene Stellen werden stillschweigend kassiert, Dienstreisen nur noch als Ausnahme, blabla. Aber natürlich musste ich mich erst letzte Woche wieder durch eine Diversity-Schulung klicken, mit strahlenden afrikanischen, indischen und kopftuchtragenden Fachkräften, die unsere Firma bereichern und voranbringen, obwohl ich nicht einmal ihre Namen aussprechen konnte, bis auf diesen Jamal, mit djjj. Auf der letzten Betriebsversammlung durfte sich eine junge Mitarbeiterin vorstellen, damit sie strahlend erzählen konnte, dass sie mit ihrer „Lebensgefährtin und drei Katzen“ zusammenlebe und sich hochmotiviert einbringe. Verdrossen saßen ein paar alternde Boomer in den hinteren Reihen und nuckelten finster an ihrem alkoholfreiem Bier. Wenn man mal was braucht oder wissen will, muss man sich an sie wenden und sonst keinen. Der Chef, von den neuen Investoren reingedrückt? Mitte 40, sieht aus wie ein Funktionär der Grünen, knickt beim Reden mit hoher Stimme das Handgelenk ab und findet alles immer „mega“ und „so schön“.
    Es ist so langweilig wie es ärgerlich ist. Diese Unternehmer haben IMMER mit den Wölfen geheult, sie haben immer die FDP gewählt, da konnte auch ein Gerhard Baum oder Philip Rößler sie nicht von abbringen oder das Guidomobil. Ihre Ehefrauen haben schon seit Studienzeiten grün gewählt und quälten sie zu Hause mit Quinoa und Hafermilch. Und ihre Töchter erst recht, wenn sie nicht noch auf der Autobahn kleben. Oder ein „diskriminiertes Pferdemädchen“ sind, wie es neulich in der „Welt“ zu lesen war.
    Und jetzt hauen sie feige ab. Ja ich weiß, Kapital ist ein scheues Reh. Soll ich nicht auch in Panama investieren? Vielleicht. Aber ich bin kein digitaler Nomade, kein Anywhere, bin nicht linksliberal.
     
    Ich habe diese Typen schon vor 30 Jahren kennengelernt. Erst im Juni 1945 mit Sack und Pack auf den Army-Trucks der US Armee aus Thüringen oder der Altmark in den Westen abgehauen, Lastenausgleich kassiert, dann 1990 wieder rüber, von der Treuhand Geld kassiert, die Mitarbeiter rausgeworfen und wieder zurück nach Niedersachsen oder Baden-Württemberg. Vaterlandslos, gierig, über Leichen, aber in tadellosem Zwirn.
     
    Immer dieses Klischee vom rackernden Handwerksmeister, der unter Bürokratie und Abgabenlast ächzt. Versucht mal, eine Firma (keine Schwarz-Kolonne aus Rumänen oder Moldawiern) zu bekommen, damit sie Euch das Badezimmer sanieren. Auftrag ab 500000 Euro, sonst wird nicht abgehoben.
     
    Geht zum Teufel. Wir haben das Land auch nach 1945 wieder aufgebaut. Aber Lastenausgleich zahlen sie Euch im Ausland nicht, und wer wartet dort ohnehin auf Euch mit Eurer Diversity und den zu engen Anzügen mit bunter Brille?

  15. „Zwischenzeitlich hätten die Unternehmer die Energiewende sogar positiv gesehen, sagt Dercks.“
    Keine Fragen mehr Hochwürden! Das zeigt doch die Qualität unserer sogenannten Wirtschaftselite. Geschäftsführer mit Jura- oder Managerausbildung. Mit naturwissenschaftlichen und/oder technischem Hintergrund hätte man von Anfang an ahnen können, was da auf einem zukommt.
    Dieser vom Steuerzahler bezahlte „Industriestrompreis“ ist, gelinde gesagt, der grösste Schwachsinn. Es ist keine Marktverzerrung, sondern eine Marktzerstörung. Morgen gibt es dann den „Arbeitnehmerlohnpreis“ – 3 Euro die Stunde, den Rest zum Mindestlohn zahlt der Steuerzahler.
    Preisfrage: Wer ist der Steuerzahler?

  16. Diese Idiotie des DIHK ist zum k……. Anstatt den Elefanten im Raum zu benennen – den Ökogendermigrationswahnsinn – fordern sie mehr Wasserstoff und Stromleitungen. Weiter so mit dem Ampelgehampel, rhythmisches Dauerklatschen von allen Seiten inklusive.

  17. Die Linie USA-Grüne würde ich gern einmal näher beleuchtet haben. Mir kommt das alles so vor, wie ein geplantes Ausbluten dieses Landes. Die erfolgreiche Wirtschaft geht, der unnütze Rest wird massenhaft ins Land geschafft. Geostrategisch gesehen für die USA die Note Eins.

  18. „Die USA sei für viele Unternehmen ein interessanter Markt. Zumal die Staaten derzeit deutsche Unternehmen gezielt abwerben würden.“

    Unsere guten Verbündeten? Die, die auch niemals Nordstream gesprengt hätten?

    Wann merkt man endlich, dass die USA NICHT unsere Verbündeten sind, sondern unsere Gegner?

  19. Die Energiewende ist ein Rohrkrepierer. Hans Werner Sinn hat das bereits vor Jahren detailliert dargestellt. Viele Unternehmen haben diesen Schwachsinn jahrelang bejubelt und auf Subventionen gehofft. Nun ist das Geld alle und die seit Jahren bekannten negativen Folgen dieser verfehlten und weltweit belächelten Politik werden immer offenkundiger und schmerzhafter. Jetzt tritt man die Flucht ins Ausland an, da die einst so sehr begrüßte Energiewende gegen die Wand fährt. Wie so oft wird zuerst geklatscht, dann mitgemacht, dann überlegt, dann wird ein dummes Gesicht gemacht und dann heißt es: Wenn wir das gewusst hätten.

  20. Erst die Unternehmen, dann die Menschen. Go woke Go broke spricht sich langsam rum und nach 10 Jahren Aktivismus werden die Kassen klammer. Jeder der in Deutschland ein Unternehmen gründet, weiß vom Aderlass bei Auslandsverlagerung. Es lohnt sich für KMU nicht den Sitz zu verlagern, so groß ist „Strafzahlung“ für Deutschlandflucht. Neugründungen auf deutschem Boden macht man deswegen nur, wenn man keine Leute im Ausland hat. Den Konzernen werden die Menschen folgen. Das war schon in der DDR ein Problem. Das deutsche Regime wird seine Verfügungsmasse nicht freiwillig hergeben. Immerhin braucht ein König Diener ansonsten ist er nur König eines Erdhaufens. Es ist zu erwarten, dass die private Auswanderung mittels Strafzahlung erschwert werden wird. meiner Einschätzung nach sind in 10 Jahren die Grenzen für deutsche Auswanderer mehr oder weniger dicht. Man wird noch (mit gutem Grund) rauskommen, aber wird alles zurücklassen müssen. Die Zeit läuft also ab. Ein Systemkollaps könnte hilfreich sein um im Chaos abzutauchen, allerdings kann der auch zur totalen Machtübernahme durch linksgrün und damit der endgültigen Abschaffung des Rechtsstaates und der Demokratie führen.

  21. Den Industriestrompreis bekommt die Ampel in Brüssel nicht durch. Die Subventionierung stellt eine Betriebsbeihilfe dar. Dazu EU-Wettbewerbskommissarin Vestager: Es sei „große Vorsicht geboten“, was die Subventionierung großer Unternehmen durch vergünstigten Strom angeht, wenn andere Unternehmen innerhalb des EU-Binnenmarktes nicht die gleichen Möglichkeiten hätten,(Zitat aus euractiv).
    Was geht ist Mengenrabatt, aber dann darf der Strom immer noch nicht mit Verlust verkauft werden. Habeck kam dann auf die Idee, durch zusätzliche europäische Schulden die Strompreise EU-weit zu senken.
    Die Provinzialität deutscher Politiker ist einzigartig, Politiker wohlgemerkt, die die Wettbewerbsregeln mitentwickelt und mitentschieden haben. Würde ich als Arzt bei Bluthochdruck empfehlen, ein paar Liter Blut abzulassen, würde ich zurecht für verrückt erklärt. Die Politriege einschliesslich Merzhasen handelt so.
    War mal ein schönes Land. And thanks for the fish…

  22. Das ist doch merkwürdig, die Medien verkünden doch anderes, jedenfalls bis jetzt! Da müssen sie Fake-News aufgesessen haben oder bei Verschwörungstheoretikern, womöglich solchen alternativen Medien abgeschrieben haben! Nein, kürzlich las ich erst: (sinngemäß) unangebrachtes Jammern, Experte klärt auf, Deutschland geht es blendend, nur eine kurze Verschnaufspause. Interessant finde ich, wie sie immer wieder einen „Experten“ ohne ihn genau zu benennen, aus dem Hut zaubern, welcher die gewünschten „Fakten“ präsentiert! Egal zu welchem Thema! „Experte“, „Ein Mann“, „Die Wissenschaft“ sagt, „Mehrheit der Deutschen meint“, scheinen mir irgendwie verwandt, diese Begriffe.

  23. Und ich vermute mal, dass sind nur die, die das auch offen aussprechen. Viele werden insgeheim schon die Koffer packen….und wegen der Belegschaft schön den Mund halten. Nächstes Jahr wird ein schlimmes Jahr für Deutschland und seine Bürger….aber vielleicht ein gutes für die Links-Grünen….die endlich Deutschland da haben wo sie es haben wollen…am Boden.

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