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Die gigantische Euro-Krise

Die „Jetzt-erst-recht- Euro-Krise“: Italien ist Griechenland in XXL

28.05.2018

| Lesedauer: 5 Minuten
Erinnern wir uns bald gerne an die Griechenlandkrise und den Brexit? Das waren doch nette, kleine Krisen! Mit Italien geht es buchstäblich ans Eingemachte und an die Reserven der Bürger. Wenn es zu Neuwahlen kommt, dann erst recht.

Die Euro- und EU-Begeisterung deutscher Politiker steht in einem auffälligen Kontrast zur Realität: Statt sich zu beruhigen, verschärfen sich die Krisen. Auf die vorerst jüngste Griechenlandkrise im Frühsommer 2015 folgte der Brexit 2016; 2017 die zunehmenden Spannungen mit den osteuropäischen Staaten und der Distanzierung der nördlichen Länder von Brüssel – und jetzt also Italien, auch dieses Mal geht es wieder um das liebe Geld. Und diesmal richtig.

Das liebe Geld und der Euro

EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger hat die künftige italienische Regierung davor gewarnt, eine neue Euro-Krise auszulösen. „Der Rettungsmechanismus ESM könnte eine so große Volkswirtschaft wie Italien kaum stabilisieren. Daher hoffe ich sehr, dass die Regierungsparteien eine große Lernkurve machen“, sagte er der Funke Mediengruppe. Hintergrund ist die Sorge vor Mehrausgaben der   beabsichtigten Regierung aus den populistischen Parteien Lega und Fünf Sterne – trotz der hohen Verschuldung des Landes. Nun wurde die Regierungsbildung  wegen des Euro-kritischen Kandidaten für das Amt des Wirtschafts- und Finanzministers vom Staatspräsidenten abgelehnt. Doch damit ist die Krise nicht vorbei – bei Neuwahlen dürften die Euro-Kritiker noch mehr Stimmen gewinnen: Jetzt erst recht. Schließlich ärgert die Italiener, dass auf Druck von Berlin und Brüssel die Regierungsbildung vom Staatspräsidenten unterlaufen wurde.

WENDEMARKE
Die normative Kraft des Faktischen: Zur Lage in Italien
Oettinger war erstaunlich deutlich: Wenn Italien seine Schulden nicht mehr bedienen will und für die Frühverrentung neue Schulden machen will, dann kann es zum Absturz kommen. Kein internationales Kapital ist bereit, die Löcher im Stiefel zu füllen und EU-Europa hat für die Rettung zu wenig Geld im Sack. Denn Italien hat über 130% Schulden in Relation zum Sozialprodukt. Das ist mehr, als Griechenland im Jahr zwei nach Beginn der Krise dort hatte. Dazu kommen über 400 Mrd. Euro Target-2-Verbindlichkeiten. Wie sie abgetragen werden könnten, ist eine Frage auf die die einzige Antwort lautet: „gar nicht“.

In Italien wird das ernsthaft und offen diskutiert. Italienische Politiker handeln nicht – gerade ist die Regierungsbildung gescheitert. Es wird neue Versuche geben. Italienische Politiker mögen nicht regieren können – aber sie können rechnen. Und dieser Schuldenberg ist nicht zu bewältigen. Theoretisch müsste dann der 400 plus X Milliardenverlust der EZB von allen verbleibenden Mitgliedern zu tragen sein, also 26% von Deutschland, der Rest von Frankreich, Spanien, Holland, usw. Ob nun auf dem Umweg über die EZB, den ESM und wie die seltsamen Mechanismen der EU heißen oder über direkte Transferleistungen, Deutschland wird so oder so für einen großen Teil der Schulden des Südens und vielleicht auch Frankreichs aufkommen müssen.

Lega-Chef wettert gegen Berlin

Nun wird Oettinger als Deutscher wahrgenommen, und in Italien sorgen Warnungen aus Deutschland an die Adresse der künftigen Regierung für Kritik. Lega-Chef Matteo Salvini wetterte: Deutsche Zeitungen und Politiker würden die Italiener als Bettler, Nichtstuer, Steuervermeider, Schnorrer und Undankbare beschimpfen, twitterte Salvini: „Und wir sollen einen Wirtschaftsminister auswählen, der ihnen passt? Nein, danke!“ Sorgen bereitet in Berlin unter anderem die mögliche Besetzung des Finanzministeriums mit dem Euro-Kritiker Paolo Savona. Denn der Mann hat einen Plan: Den langsamen Ausstieg aus dem Euro. Und der ist in der Welt, wird diskutiert, unabhängig ob Salvini nun Wirtschaftsminister wird oder nicht.

Wie vorher schon Griechenland wird auch Italien vom Euro erdrückt. Unter dem Druck dieser Währung sind große Teile seiner Wirtschaft zusammengebrochen. Der Euro ist eine Bleiweste. Mehr Kredite helfen nicht, die Folgen einer fehlerhaften Politik auszubügeln. Viel hilft viel, das gilt hier nicht – viel Geld vergrößert den Schaden für alle.

So funktioniert der Ausstieg aus dem Euro

Der Ausweg ist, dass Italien eine Parallelwährung aufbaut – kleingestückelte Staatsanleihen, sogenannte Mini-BOTs. Der Staat garantiert ihre Rückzahlung, sie wirken daher wie Geld. Unternehmen, die vom Staat für ihre Leistungen nicht bezahlt werden, könnten statt Euro solche Minibonds erhalten, auch Arbeitslose und Empfänger staatlicher Hilfe. Die Unternehmer wiederum könnten damit ihre Steuerschulden, bald auch Lieferanten oder Mitarbeiter bezahlen. Dabei gäbe es einen Abschlag – Minibonds mit einem Wert von 100 € werden für z.B. 80 € weiterverkauft. Aber lieber Mini-BOTS statt keine Euro, das wäre die Devise. Der Preisabschlag im Vergleich zum Euro wirkt wie eine Abwertung, die es im Euro-System nicht gibt. Produkte und Dienstleistungen in und aus Italien würden damit schrittweise verbilligt und damit wieder wettbewerbsfähig.

Und weil das so gut liefe, stiegen immer mehr Italiener darauf um. Eine neue Lira wäre geboren – der Euro bald eine Fremdwährung wie der Dollar oder Rubel. Es fehlt dann nur noch ein kleiner Schritt: An einem verlängerten Wochenende werden Geldautomaten mit den neuen Scheinen beladen und die Kassen der Banken aufgefüllt. Dann ist die Lira wieder da und der Euro weg. Das Euro-System wäre leise ausgehebelt oder umgangen. Der Trick ist nicht ganz neu:

DIE STUNDE DER WAHRHEIT FüR DEN EURO?
Italien als Achillesferse der Eurozone
Der damalige griechische Finanzminister Yanis Varoufakis wollte so eine Fiskalwährung auflegen, um sich etwas finanziellen Spielraum zu verschaffen und damit den Spar-Auflagen der europäischen Troika zu entkommen.  Die Troika aus Europäischer Zentralbank, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Kommission hat eine solche Parallelwährung mit allen Mitteln verhindert. Vor allem deshalb hat Regierungschef Alexis Tsipras seinen Finanzminister entlassen. Ultimativ hatte die Troika darauf bestanden, weil sie sonst den Geldhahn für Griechenland zugedreht hätte. Tsipras entschied sich dann, besser weiter mit der Troika zu taktieren, als an Varoufakis festzuhalten.

Die Italiener sind clever – und größer. Sie haben das Banksystem erfunden, die „Banca“, den Wechsel, die doppelte Buchführung. Warum nicht auch eine doppelte Währung, die immer größere Teile der Wirtschaft und des Geldkreislaufs erfaßt? Bald würden andere Länder wie Griechenland folgen. Das Ende des Euro wäre in Sicht, die EZB in Frankfurt entmachtet.

Die Krise erzwingt eben unkonventionelle Maßnahmen. Und sie werden immer unausweichlicher. Deutschland bliebe dann offiziell auf seinen Schulden in Euro sitzen. Die Folgen hat Markus Krall drastisch beschrieben:

„Dann kommt die Stunde des Notfallplans, den unser genialer früherer Finanzminister Schäuble mit Sicherheit schon seit Jahren in der Schublade hütete und seinem Nachfolger Scholz hinterlassen hat: Die Rekapitalisierung der insolventen Bundesbank durch eine Zwangsbeleihung aller deutschen Immobilien. Die neue Deutsche Mark wird eine Immobilienrentenmark sein, an deren Deckungsmasse die deutschen Immobilieneigentümer die nächsten 30 Jahre abzahlen werden.“

Kein Wunder, dass Berlin das vermeiden möchte. Also versucht man sich weiter vor der Verantwortung zu drücken; einen Plan hat man nicht. Es gibt auch keinen guten, nur schlechte Pläne, die das Versagen der vergangenen Regierungsperioden offenlegen würden.

Moody’s prüft Italien-Rating

Die Ratingagentur Moody’s prüft nach Bekanntgabe der Ausgaben- und Steuerkürzungspläne der nächsten italienischen Regierung eine mögliche Herabstufung der Bonität des Landes. Man sehe ein „beträchtliches Risiko“ einer deutlichen Verschlechterung der Finanzlage Italiens, teilte Moody’s mit. Derzeit wird das Land mit „Baa2“ bewertet. Damit bescheinigt die Agentur Italien eine befriedigende Bonität, das heißt eine angemessene Deckung von Zins und Tilgung, aber auch mangelnden Schutz gegen wirtschaftliche Veränderungen. Eine Neuwahl wird daran nichts ändern. Die Argumente gegen den Euro sind nicht mehr wegzudrücken.

Eigene Währung vorteilhafter

Dass eine eigene Währung vorteilhafter sein kann, erklären auch die Tschechen. Die Regierung in Prag stuft derzeit die eigene Währung vorteilhafter ein als einen Beitritt zur Eurozone. Das betonte der geschäftsführende Regierungschef Andrej Babis bei einer Diskussion mit seinem slowakischen Amtskollegen Peter Pellegrini.

DER EU INS STAMMBUCH
Yanis Varoufakis: „Was immer die Deutschen sagen, sie werden zahlen“
Die Euro-Einführung habe für ihn deshalb keine Priorität, sagte Babis laut Nachrichtenagentur CTK. Er glaube, dass es vorteilhaft für die Wirtschaft sei, dass die tschechische Nationalbank im Falle eines Problems die Möglichkeit zur Intervention hätte, so Babis. Auch die Schweden haben sich bislang geweigert, den Euro zu übernehmen, obwohl das Land theoretisch die Voraussetzungen erfüllen würde.

Das Hemd ist eben manchen Ländern näher als der Rock der Bundeskanzlerin. In Deutschland wird das nicht gern gesehen. EU und Euro sind eine Art nationale Pflichterfüllung. Aber andere Länder lassen sich das immer weniger gefallen. „Es gibt in der EU immer die moralisch Überlegenen, die glauben, andere erziehen zu müssen,“ sagte am Wochenende der Österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz.

Vor uns liegen also spannende Wochen: Berlin wird auf die Regierungsbildung in Rom versuchen Einfluß zu nehmen, um die Illusion eines funktionsfähigen Euros aufrecht zu erhalten. Vorübergehend scheint die Koalition der Euro-Gegner gestoppt.  Vorübergehend. Das ist jedenfalls die Hoffnung Berlins: Dass die Verantwortung irgendwie in die Zukunft verschoben werden kann. In Rom wie in Berlin.

Aber das wird nicht gelingen. Die Krise schläft, aber sie ist nicht weg. Italien ist einfach ein Griechenland in XXL.

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93 Kommentare

  1. Der Euro und die Schulden ist das eine. Hier wird Deutschland den 5 Sternen leider entgegenkommen müssen. Wenn sie den Euroraum zusammen halten wollen, wovon ich ausgehe, wirds etwas mehr kosten müssen. Ganz so dramatisch sehe ich das aber nicht. Lieber verteile ich das Geld in Europa, als dass ich mir 2 Millionnen Flüchtlinge, Tendenz steigend……..Schulden haben alle EU-Länder, und die baut man halt am besten gemeinsam ab, über die Inflation. Wie denn sonst?
    Viel interessanter an dieser Regierung ist doch die neue Marschrichtung in Sachen Asylpolitik. Und das kann Deutschland gebrauchen, denke ich. Wie weit wird Salvini gehen mit den Abschiebungen? Wie geht er vor? Es geht allen Unkenrufen zum Trotz also doch. Und wie entschlossen macht Salvini die Türen zu? Wie verhält sich Italien, wenn der Shitstorm der NGOs mit dem Flüchtlingskonventionsverein eimal losbrüllen? Da kommt, meiner Meinung nach, die wahre Rettung Europas, angerauscht.

  2. Der EURO selbst ist doch das Problem…die KRISE! Der Euro in sich steht für Verschuldung…der Euro ist Täter und Opfer in einen….die Deutsche Exportwirtschaft wird sich am EURO todbereichern…die Deutsche Exportwirtschaft macht seit Jahren auf Pump der anderen EURO/EU Staaten ihre Geschäfte…Bürgschafts-Geschäfte die der Deutsche Steuerzahler und Sparer zum Schluss bezahlen muss. Euro Land abgebrannt….es sind die EU-Bürger und die Bürger des Euro die die Zeche zum Schluss bezahlen…mit Vermögensvernichtung, Armut und Vernichtung der gesamten Infrastruktur/marktbasierenden Wohlstand. Der Grüne Sozialimus lässt grüßen….!

  3. An der Einführung von Parallelwährungen im Euroraum geht kein Weg vorbei. Kann sein, dass Italien als erstes Land gezwungen ist, diesen Weg zu gehen. Ob zunächst mit fragwürdigen Geldersatzpapieren oder besser gleich offen mit einer neuen Währung, das werden wir sehen. In einer Notsituation ist alles möglich, siehe Maastricht-bail-out. Deutschland sitzt zugleich auf riesigen schon heute nicht mehr eintreibbaren Euroforderungen und Haftungsversprechen, ist also im eigenen existenziellen Interesse gezwungen, sich selbst mit einer stabilen und überlebensfähigen Parallelwährung über Wasser zu halten. Dazu muss die Bundesbank kein privates Vermögen als Währungsbasis zwangsrekrutieren. Es reicht, eine neue D-Mark auf partieller Goldbasis zu schaffen, auf die die Bundesbürger vertrauen können. Besser heute als morgen.

  4. Es ist für mich verblüffend, wie nun so langsam all jene, die von der Geldpolitik profitiert haben anfangen zu jammern.
    Haben denn all die Fondmanager und Anlagestrategen geglaubt, dass es keine Konsequenzen haben wird, wenn Billionen von Dollar und Euro in die Finanz-Märkte gepummt werden? Natürlich stiegen daraufhin die Anlagepreise, für Aktien und für Immobilien, für Anteile und Schuldverschreibungen. Dort ist die erhoffte Inflation schon lange – das hat aber fast niemanden der o.g. Herrschaften gestört – man konnte trotz allem ja noch fleißig verdienen.
    Nun zeichnet sich am Horizont, dank Italien, ein Ende ab. Das Kartenhaus könnte bald zusammenfallen und mit ihm die Aktienkurse und Immobilienpreise – und futsch wäre das so nett angesammelte Vermögen der o.g. Leute.

    Nein, sie tun mir nicht leid! Sie haben etliche Jahre gelebt als gäbe es kein Morgen mehr – es war abzusehen, dass irgendwann Schluß mit lustig ist, dass das „geliehene“ Geld irgendwann zurück in die Box geht.

    Jemand der sich vor 20 Jahren ein Haus gekauft hat, dieses brav abgezahlt hat, wird nichts verlieren. Das Haus mag zwischenzeitlich das Dreifache wert sein, und nach dem Crash nur noch das was es vor 20 Jahren wert war, aber das sind nur viktive Zahlen, für den der da drin wohnt ist hat es immer den gleichen ideellen Wert gehabt.
    Nur, wenn er den gestiegenen Wert beliehen hat, um davon Aktien zu kaufen, um damit Geld zu verdienen, dann verliert er viel Geld. Was wieder einmal beweist, dass Geld eben nicht arbeiten kann. Arbeiten können nur Menschen.

    Je früher dieses Kartenhaus zusammen bricht umso besser ist es für alle, denn danach wird ehrliche Arbeit wieder besser bewertet werden, als es heute der Fall ist.

    • Sie dürfen aber damit rechnen, dass, wenn der Staat durch einen solchen Zusammenbruch in finanzielle Not gerät, Ihr klein Häuschen auch nicht ungerupft bleiben wird. Nach dem Krieg wurde eine Zwangshypothek auf die Häuser eingetragen. Und genau das wird natürlich wieder geschehen. Warum? Weil’s die einfachste Möglichkeit ist. Die Grundstücke und Häuser sowie ihre Eigentümer sind bestens erfasst.

      • Ja, nach dem Krieg waren auch Zigaretten eine Währung, Deshalb sollte man sich am besten einen Vorrat davon anlegen …

      • erst,wenn es den bahnhofsklatschern und den wahrnehmungsgestörten micheln an den geldhahn geht,werden die wach.ansonsten ist doch alles wunderschön in vereinigt europa!!!!!!so lange merkel zahlt und die exportüberschüsse weitere leichen fordern.

  5. Jedem ist klar, dass es früher oder später zum Zusammenbruch der Wirtschaft kommen muss. Wie die Schulden danach aufgeteilt werden, oder ob sie erlassen werden klärt man wenn es soweit ist. Da war bisher immer so, und die Italiener sind diesbezüglich eben desillusioniert.
    Es geht darum nun aus den vollen zu schöpfen, solange das Buffet noch gefüllt ist. Investitionen zu tätigen und das Volksvermögen Sturmfest zu machen.
    Mit sanierten Gebäuden und rundumerneuerter Infrastruktur lässt sich der Weg aus einer absehbaren Wirtschaftskrise leichter meistern.
    Das Volk ist zufriedener, wenn in einer Krise das meiste zumindest noch halbwegs läuft, die Regierung kann Defizite auf die Gesamtwirtschaftliche EU-Situation schieben und die Wirtschaft kann dank neuer Fabriken und Infrastruktur sich schneller erholen. Das alles geht nicht mit riesigen Investitionsrückständen.

  6. Merkel wird Italien retten – koste es, was es wolle, ist halt alternativlos und systemrelevant.
    Und das Volk, mit dem niedirgsten Privatvermögen laut einer EZB Studie, der niedrigsten Eigenheimquote, den zweithöchsten Abgaben auf Einkommen, dem niedrigsten Rentenniveau bei einem der höchsten Renteneintrittsalter wird nur murren, motzen, meckern, maulen udn sich alles gefallen lassen. Ein paar warme Worte wie: Deutschland ist reich genügt den Leuten stolz zu sein. Parolen wie wir schaffen das, lassen das kollektive Helfersyndrom der Deutschen weiter anwachsen. Und wenn der Unmut doch aufkommt, dann genügts die Jungen gegen die Alten aufzuwiegeln.

  7. Egal was jetzt geredet oder geschrieben wird, wenn es ernst wird, wird Deutschland zahlen, zahlen und nochmals zahlen.

  8. Zukunft Deutschland: verarmt, ausgesaugt, verschuldet – auf weitere Jahrzehnte zur Plünderung freigegeben, an den Straßen brennende Feuer von Lammspießen zum Ramadan; und irgendwo unter den Trümmern hört man eine leise Stimme: „Mehr Europa!“.

  9. Wenn aus der Italien-„Krise“ der Niedergang der EU folgt – dann her damit.

  10. Ein Protektorat könnte sich bewähren. Wir haben da auch gerade die Uschi frei.

  11. Ich glaube, wir werden bald Historisches erleben. Neben Italien strauchelt auch Spanien. Sollte das Misstrauensvotum gegen Rajoy durchkommen -und danach sieht es aus, dann wird es eine Linksregierung (Sozialdemokraten und Kommunisten + Separatisten) geben. Dann wird es richtig abgehen in Europa. Ich hoffe nur, dass wir bei allem was passiert, endlich die Dicke aus dem Kanzleramt loswerden.

  12. „Der Rettungsmechanismus ESM könnte eine so große Volkswirtschaft wie Italien kaum stabilisieren. Daher hoffe ich sehr, dass die Regierungsparteien eine große Lernkurve machen“

    Wenn ich diesen „Secand Hand“ Poliker Oettinger aus Brüssel so reden höre, dann wird mir ganz übel. Die CDU hat ihn aussortiert, in der eigenen Partei damals für zu leicht befunden und deshalb nach Brüssel abgeschoben. Solche Leute entscheiden womöglich mit am Schicksal für mich als Steuerzahlerl – ich könnte kot…!

  13. Sehr richtig Herr Tichy,die EU ist die „Eurogegner“ nicht los geworden,der Anfang vom Ende wurde nur vertagt.
    Das gesamte Szenario wie Sie es anschaulich ausgeführt haben mag im ersten Moment viele erschrecken,aber heißt es nicht : lieber ein Ende mit Schrecken,als ein Schrecken ohne Ende?
    Ich sehe der Entwicklung in Italien in Gelassenheit zu und warte auf die Neuwahlen,die dieser eigenartige Präsident erzwungen hat.War dem Mann nicht klar,das dadurch die,die er zur Freude der EU verhindert hat nach der Wahl wesentlich stärker sind,oder das man nun Anstrengungen jeglicher Art anstellen wird um ihn aus dem Amt zu hebeln?

    Für uns Deutsche ist es wurscht was auch immer passieren wird,wir sitzen Dank Merkel und ihrer Vassallen derart fest am Haken der EU,wir werden für den ganzen Blödsinn zahlen bis zum Sanktnimmerleins Tag! Danke Frau Merkel,aber es wird nichts vergeben oder vergessen!
    Der Euro war von Anfang an eine Totgeburt ohne jede sachliche Grundlage,und nun bekommen wir scheibchen weise die Rechnung präsentiert!
    Wer ein Pferd von hinten aufzäumt,der braucht sich nicht wundern wenn er abgeworfen wird,vor allem nicht,wenn der Gaul dann auch noch lahm und blind ist!

    Mehr möchte Ich im Moment nicht dazu sagen,aber wir werden von diesem Thema mit Sicherheit noch sehr lange beschäftigt werden!

  14. Mein besonderer Dank gilt der „Allwissenden Deutschen Platzpatrone“, die sich auf den ESM eingelassen hat sowie dem bundespräsidialen „Supergauck“, der, entgegen allem Rat kompetenter Ökonomen sowie der eindringlichen Bitte des Volkes, dieses „Machtwerk“ ratifiziert hat.

  15. Ich habe vor ca. 2 Jahren an einem Symposium teilgenommen, wo es um die €-Frage ging. Ich war damals Mitglied der Partei ALFA (inzwischen ausgetreten und AfD-Wähler) und bin bis heute ein Anhänger und Bewunderer von Prof. Dr. Bernd Lucke. Neben ihm haben bei diesem Symposium u.a. Prof. Dr. Starbatty, Dr. Hans-Olaf Henkel und Richard Sulik referiert. Alles ausgewiesene Experten in der Materie-diese Leute wissen wovon sie reden und sind das Gegenteil von Populisten. Es wurde über Dinge wie EZB, ESM Targetsalden und vieles andere in Zusammenhang mit der €-Krise geredet. Dabei wurde anhand von Diagrammen und wissenschaftlich erarbeiteten Schaubildern ganz klar nachgewiesen, dass der € nicht funktionieren kann. Dass ein Land wie Griechenland jemals die Stabilitätskriterien schaffen wird ist so wahrscheinlich als wenn eine Fußballmannschaft in der 91. Minute eines Endspiels 10:0 zurück liegt und das Ding noch drehen kann. Mit anderen Worten: es ist komplett unmöglich. Mit Italien und den anderen Südländern sieht es kaum besser aus.
    Das ganze Ausmaß dieser Katastrophe wurde einem als Normalbürger dabei deutlich. Es fröstelt einen, wenn man daran denken muss, was da alles noch auf uns zukommt. Die Naivität, Blauäugigkeit und Inkompetenz unserer derzeit politisch Verantwortlichen ist bodenlos. Wenn jemand wie Tsipras hingeht und mit viel Tamtam Reformen ankündigt, dann wird in Brüssel jedes Mal gejubelt, als hätte man einen Durchbruch. Lächerlich, grotesk. Tsipras kann auf dem Papier alles versprechen-er weiß, dass er es nie wird umsetzen müssen, das seine Bevölkerung nicht mitziehen wird. Die gehen dann eben auf die Straße und verkünden einen Generalstreik. Und Tsipras sagt: „Ja, aber da kann ich nix für, ich wollte ja Reformen, was kann ich dafür, wenn meine Leute nicht mitziehen.“ Ein unglaubliches Schmierentheater-auf unsere Kosten. Der Deutsche rackert, malocht und blutet bis zum Geht-nicht-mehr. Um einen € am künstlichen Tropf zu halten, den in der Moderne kein Mensch mehr braucht. Alle wären ohne ihn besser dran. Wenn Griechen und Italiener keine Steuern zahlen wollen-sollen sie doch, entspricht eben ihrer Kultur. Aber bitte nicht zu unseren Lasten.
    Der € wurde uns vermutlich von Helmut Kohl aufs Auge gedrückt. Er soll mal sinngemäß gesagt haben: „Wenn die Deutschen den € nicht wollen muss man sie dazu zwingen.“ Und alles vermutlich nur aus einer Haltung des vorauseilenden Gehorsams gegenüber Frankreich.
    Hoffen wir, dass es mit der AfD politische Mehrheiten gibt, um diesen Fehler zu korrigieren.

    • Soweit richtig! Sogar Schäuble hatte einstmals dem ehemaligen griechischen Finanzminister Varoufakis attestiert, dass er der einzige in der Eurozone sei, der verstanden habe, dass der Euro nicht funktioniert. Varoufakis wollte eine Paralellwährung für Griechenland einführen und wurde auf Druck der Troika von Tsipras gefeuert. Dabei wäre es der Ausweg für Griecheland gewesen. Italien wollte den gleichen Weg gehen.

    • Ich stimme Ihnen voll und ganz zu.

      „Und Tsipras sagt: „Ja, aber da kann ich nix für, ich wollte ja Reformen, was kann ich dafür, wenn meine Leute nicht mitziehen.“ “
      Da klingt auch im Buch von Herrn Varoufakis etwas von an.

      Und war es nicht so, dass mit Spaltern wie Petry und Pretzell die ursprüngliche AfD zerstört wurde – die sitzen jetzt wohl ihre Belohnung ab.

  16. Oettinger ist nur deshalb so „deutlich“, weil ihm die Regierung in Italien nicht paßt. Bei einer sozialdemokratischen Regierung würde man von Oettinger nichts hören.

  17. Ja, das Märchen von der schwarzen Null wird hoffentlich als Lügengeschichte erkannt. Die insolventen Verhältnisse in diesem Land, treten immer mehr zu Tage. Die Illusion eines funktionsfähigen Staates ist schon lange dahin. Es herrscht eine rautenförmige Atmosphäre des Niedergangs, das Volk ist schwermütig, nur die selbstgewählte Groko und die große Kanzlerin feiern. „Was immer die Deutschen sagen, sie werden zahlen“. Ja, das ist die Realität des Unrechts.

  18. Interessante Beobachtung am Rande: Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie die Italiener die Situation einschätzen, habe ich mir Kommentareauf den Facebook-Seiten von DiMaio und Salvini angesehen – mit Hilfe des Übersetzungsprogrammes, da ich kein Italienisch kann.
    Dabei wurde der Name des Staatspräsidenten Mattarella stets mit „Heydrich“ übersetzt.
    Nun ist man von solchen Übersetzungsprogrammen manch Absurdes gewohnt, aber wie lässt sich das erklären?
    Noch dazu ist es äußerst passend, finde ich. Aber darauf muss man erst einmal kommen.

    • Das nennt man mal gründliche Selbstrecherche, anstatt sich immer alles mundgerecht servieren zu lassen, bravo! Wahrscheinlich weiß die künstliche Intelligenz der Übersetzungsmaschine schon mehr, was wir uns in unseren schlimmsten Alpträumen noch nicht vorstellen können. Ob mit KI oder natürlicher Intelligenz, die EU ist wohl für niemanden mehr zu verstehen…

  19. Im gestreckten Galopp hat uns die Merkel in die „Scheiße“ geritten, und mit ihr alle im BT anwesenden Parteien. Ich kenne nur eine Partei die sich den Mund gegen eine „Griechenland Rettung“ fusselig geredet hat, und das war die AfD. Wenn der Euro und die Parteien nur halbwegs funktioniert hätten, dann bestünde kein Bedarf an dieser neuen Partei.
    Neben der Eurokrise gibt es noch weitere Groß Baustellen:
    Es lebe die „Flüchtingskrise“, wenn wir dann noch einen kalten Winter bekommen, und wir uns einen kalten Hintern holen, dann gesellt sich die Energiekrise sich zur Immobilienkrise.

  20. Je eher der Euro zusammenbricht, desto besser. Vielleicht öffnet das ja auch dem Wähler die Augen für die in den anderen Gebieten katastrophale Politik aller Parteien links von der AfD. Oder der Wähler macht’s wie die Venezolaner: Wiederwahl dessen, der das Land in den Untergang geführt hat.

  21. Wenn das Euro- System zusammenbricht – das ist so sicher wie das Amen in der Kirche – werden die Völker Europas wie nach WK II wieder mit Fingern auf uns zeigen.
    Sie werden uns fragen, warum wir – nein nicht die unfähige Kanzlerin – warum das deutsche Volk die offensichtlich falsche Politik seiner Regierung zugelassen hat. In ersten Ansätzen erleben wir dies bereits jetzt.
    Am Ende werden es alle gerechtfertigt finden, dass sich die von Merkel “investierten“ Euro – Rettungs – Billionen in Luft auflösen.
    Schlussendlich wird aus dem zu Beginn durchaus sinnvollen Projekt EU mit sturer Ideologie und Unvernunft ein europäisches Chaos gemacht.

  22. Schrieb Herr Varoufakis nicht auch, dass Griechenland nur der Testlauf für Italien und Frankreich ist?

  23. Matarella hat dem EU-Establishment einen Bärendienst erwiesen: Ausgerechnet einen IWF-Apologeten und Euroverfechter vorzuschlagen -dümmer geht’s wirklich nicht mehr!
    Das ist eine Steilvorlage für die Lega, das Anti-EU-Feuer noch viel stärker anzufachen, Motto „Jetzt erst recht(s)!“. Ob die nächste Wahl noch in 2018 oder erst 2019 kommt, ist da unerheblich: Der Gewinner der nächsten Wahlen wird die Lega sein.

    • Vielleicht war Mazarellas Fehler der größte Fehler des Estabishments überhaupt. Im Umkehrschluss könnte diese putschartige Handlung zur Rettung Italiens und sogar zur Rettung Europas beitragen. Italien leidet ungeheuer unter der Migration und unter dem Euro! Diese Melange ist hochgefährlich! Die dumme Handlung Mazarellas und seiner Gesinnungsgenossen hat enormes Revolutionspotenzial! Man könnte ihnen am Ende sogar dankbar sein! Geht halt nicht jeder Plan in Erfüllung…

  24. Es gibt nur eine Möglichkeit für Deutschland. Wir müssen als erstes aus dem Euro aussteigen.
    Es wird eine neue D-Mark geben, die 1-1 mit dem Euro getauscht werden kann.
    Jeder Bundesbürger darf dann 100.000,00€ 1-1 in D-Mark tauschen.
    Bei 80Millionen Bundesbürgern wäre das dann 8 Billionen €.
    Die Bundesregierung könnte dann alle schulden des Bundes, der Länder und auch der Gemeinden auf einen Schlag bezahlen.
    Alle, die keine 100.000,00€ haben (mich eingeschlossen) können dann einen Kredit bei der Bank aufnehmen. Die Banken werden das sicher machen, denn sonst haben die ja nicht die neue Währung.
    Die Folge am Kapitalmarkt ist dann: Der Euro wird ins Bodenlose fallen
    Die neue D-Mark wird dagegen stark aufgewertet.
    Die anderen Länder haben dann die Gelegenheit das Gleiche zeitgleich mit einer eigenen Währung zu machen.
    Der Euro währe von heute auf Morgen wertlos. Große Sparguthaben (über 100.000€ )würden dann entwertet werden.
    Wir haben im vergangenen Jahrhundert 2 mal eine totale Geldentwertung erlebt. Es ist möglich und nach dem Neustart haben alle genügend Geld um die Wirtschaft ins Rollen zu bringen.
    Ein neues Geldsystem kann aufgebaut werden. Die D-Mark kann dann an die Wirtschaftskraft des Landes gekoppelt werden. Menge des Geldes = Alle Langfristigen Güter –Abschreibung + Wert aller kurzfristigen Wirtschaftsgüter. Zusätzlich können alle Devisen mit einen Wechselkurs mit einbezogen werden.
    Neben den Steuereinnahmen kann der Staat dann eine Inflation beschließen. Und in den Haushalt eine Geldmengenerweiterung mit einfließen lassen.
    Wert aller Güter = 10 Billionen. 8 Billionen sind an das Volk verteilt. 2 Billionen sind für Investitionen.
    Inflation = 2% entsprechen 200 Milliarden für den Bundeshaushalt.
    Wir können einen Großteil der Staatsausgaben über die geplante Inflation steuern.
    Das ist Geld was sich heute die Banken einstecken.
    90% der Bevölkerung würden davon profitieren. Aber nicht die herrschenden 10%.
    Wir können uns darauf einstellen, dass wir mit dem Euro untergehen.

  25. Im ehemaligen Chenigsberch verstehen sie bestimmt noch a bisserl deutsch. Kein schlechter Vorschlag für eine Neu-Ausrichtung, finde ich.

      • Natürlich die italienische. Damit wäre ein großes Stück Europa zurückerobert.

  26. Matarella hat Tür und Tor geöffnet für die Entstehung einer “ Dolchstoß Legende “ und diese wird auch bis zu den Neuwahlen große Verbreitung finden. Den Dolch haben dann geschwungen die EU sowie auch Deutschland. Es heißt, Schäuble habe auch besorgt bei Matarella angerufen um den designierten Minister zu verhindern. Wenn bei den Neuwahlen wieder – was anzunehmen ist – die Lega und 5 Stelle gewinnen, wie lange möchte der Herr Staatspräsident dies spiel wiederholen? Bis sich die Wähler endlich “ gefällig” verhalten oder man komplett wahlen aussetzt, da der Bürger zu dumm ist und man ihm endlich beibringen muss, was ihm gut tut? Der €€ ist inzwischen ein Spaltpilz innerhalb der EU Länder und auch in den Ländern sells – das wird sich auch schwerlich ändern lassen, zu groß sind die Unterschiede und die Fliehkräfte werden immer größer
    Ich frage mich auch , welche Signale an die Bürger der € Länder gesendet werden – am Ende des Tages zählt die Stimme nichts, wenn “ falsch” gewählt wird und solche “ falschen Regierungen” müssen unbedingt verhindert werden. Das ist dann wohl “ gelenkte Demokratie “?

  27. Herr Tichy, Sie monieren, dass auf Druck von Berlin und Brüssel die Regierungsbildung vom Staatspräsidenten in Italien unterlaufen wurde. Sie haben wohl vergessen, dass das zu den europäischen Werten gehört. Das hat sich in Italien schon einmal bewährt, als der Übergang von Berlusconi auf Monti basierend auf den europäischen Werten von außerhalb organisiert wurde.

    Aber wen wundert das noch bei Personal wie Oettinger, von dem ich immer glaubte, dass er nichts kann, außer schwäbisch. Durch Ihren Beitrag habe ich gelernt, dass er offenkundig auch weiß, wie man eine große Lernkurve macht.

    Dass es in Italien über eher kurz als lang zu einer Parallelwährung kommen wird, ist auch in mehreren US Medien zu lesen, mit einem ähnlichen Ausgang für die EWU, wie er der Lateinischen Münzunion beschieden war.

    Am Ende bleiben immer moralische und ideologische Überlegungen auf der Strecke. Sie werden gnadenlos von den Gesetzen der Ökonomie hinweggefegt. Das wird schmerzhaft, aber in dieser zerstörerischen Kraft steckt auch die Kraft für einen Neubeginn zum Besseren. Hoffentlich weis bis dahin nicht nur Herr Oettinger gelernt, wie man eine große Lernkurve macht…

  28. Noch eine kurze Bemerkung zum Krisengerede unserer Tage: ich erinnere mich an Franz-Josef Strauss etwa 1978, der an die SPD gewandt sagte, die wieder einmal den Weltuntergang kommen sah: Die Krise ist bereits ausgebrochen, IN IHREM HIRN!

  29. Ja, ja der Chianti-Wein! Auf Nichts kann man sich mehr verlassen, nicht mal auf die Bildung einer italienischen Regierung. Das geht dort seit Jahrzehnten so und stört niemanden!. Andreotti läßt grüßen. Aus Italien kommen immer sehr guter Wein, Pizza und Pasta, die beste Mode, die besten handgemachten Schuhe, schöne Autos uvm. Dieser Tage fiel mir ein Buch von Rudolf-Walter Leonhardt in die Hände, das ich als Jugendlicher gelesen habe: X-mal Deutschland von 1961. Er beschreibt dort das Verhältnis Deutschlands zu seinen europäischen Nachbarn und was sie an uns schätzen: die Qualität der Autos, aber sonst wollen sie mit uns nicht viel zu tun haben. Warum wohl? Der Italiener ist in seiner persönlichen Lebensführung offensichtlich ziemlich souverän und nimmt den Staat als notwendiges Übel hin. Wenn in Deutschland Jens Spahn ausruft, daß Ischias die neue Volkskrankheit ist, dann haben alle sofort Ischias und melden sich krank. Was ist, wenn er vergisst, diesen Ausruf zurückzunehmen? Nicht auszudenken! Dem deutschen Michel kann ich nur raten: ENTDECKEE DEN ITALIENER IN DIR!!!

    • Wie soll er denn den Italiener in sich entdecken, wenn er nicht mal weiß, wer oder was (überhaupt noch) in ihm steckt? Ihren eigenen Ausführungen (siehe Spahn) folgend, müßte ihm, dem Michel, das von ‚Oben‘ verordnet werden. Dann könnte es bei den meisten Träumern hierzulande damit klappen.

  30. Im Prinzip vor Jahrzehnten alles stümperhaft angegangen und mit dem übergestülpten EURO wollte man eigentlich Deutschland in Schach halten und hat damit genau das Gegenteil erreicht, denn ungleiche Volkswirtschaften mit der gleichen Einheitswährung zu vergewaltigen mußte zwangsläufig dazu führen, daß schwache Länder durch Kurskorrekturen keine Möglichkeit mehr hatten sich der jeweiligen Situation anzupassen und somit wurden größere Wirtschaftsnationen stärker und stärker und die Schwachen noch schwächer und das hat auch nichts mit Fleiß und Können allein zu tun, denn ohne eine mögliche Auf- oder Abwertung der eigenen Landeswährung ist man den Hauptströmungen des Geldes ausgeliefert und sicherlich haben manche Mitgliedsstaaten auch Fehler gemacht, aber wir Deutschen sind auch nicht gerade das Paradebeispiel, wie man Staatsschulden vermeidet, denn die liegen z.Zt. bei ca. 4 Bill. EUR und wenn man noch die Staatsverpflichtungen gegenüber anderen Ländern hinzurechnet, dann dürften es an die 5 Bill. EUR sein und das ist fast das doppelte des BIP der Bundesrepublik Deutschland der 2017 bei ca 3,3 Bill. EUR lag. Wenn man dann noch die Bevölkerungszahl im Verhältnis zum BIP anderer Länder hinzurechnet, dann stehen zumindest die größten Länder wie Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien garnicht so schlecht da, bezogen auf die Verhältnismäßigkeit zwischen BIP und Einwohnerzahl und da wir prozentual den größten Umsatz im Export erwirtschaften, darf aber auch garnichts kommen, was unsere Kreise stört, denn das wirschaftliche Ungleichgewicht ist zur Zeit noch unsere Stärke, sollte hier etwas einbrechen, dann stehen wir schneller am Rande eines Staatsbankrottes als so manche andere Nation, die heute noch von uns gescholten werden weil sie angeblich nicht haushalten können, denn wir können es auch nicht, angesichts der katastophalen Verschuldung, der Haftungen und der ungleichmäßig verteilten Umsätze, die man als krankhaft kopflastig Richtung Ausland bezeichnen kann und das hat nicht allein was mit Können zu tun, sondern ist auch ein Glücksfaktor, der uns ebenso schnell verlassen kann.

  31. Das ging aber schnell UND war vorhersehbar.
    Italien macht den Monti.
    Der Präsident Sergio Mattarella erteilte dem ehemaligen Direktor beim Internationalen Währungsfonds, Carlo Cottarelli, am Montag das Mandat, eine Übergangsregierung zusammenzustellen, die das Land zu einer Neuwahl führen könnte.

    Mattarella hofft so, die unruhigen Finanzmärkte zu stabilisieren und das Vertrauen in Italien wiederherzustellen. Aha der IWF also.

    Cottarelli war von 2008 bis 2013 Direktor beim Internationalen Währungsfonds.
    Der wirkliche Entscheider zeigt sich dann, wer in extermen Situation die Entscheidungen trifft. Und das ist nicht das italienische Volk, wie damals bei Monti und den unglaublichen „Rettungsaktionen“ auch.

  32. Berlin hat keinen Plan? Aber Herr Tichy, das halte ich doch für eine böswillige Verleumdung! Unsere Regierung hat noch immer planvoll, unverzüglich und im Interesse des Landes gehandelt. Denken Sie doch an die rasche und eindeutige Antwort, die man Macron gab. Oder an die beispielhafte Regelung der illegalen Masseneinwanderung (insbesondere in Hinblick auf die Millionen „Klima-Flüchtlinge“, vor denen KGE jüngst warnte). Oder an die bis ins Detail durchdachte Energiepolitik und ihre Folgen … Lediglich bei der „Ehe für alle“ gab es eine peinliche Verzögerung. Das dauerte ein paar Tage …

  33. Ralf Dahrendorf sagte schon in 1995: „Die Währungsunion ist ein grosser Irrtum, ein abenteuerliches, waghalsiges und verfehltes Ziel das das Europa nicht eint, sondern spaltet“
    Der einzige FDPler der diesen Euro Rettungs Wahnsinn im Parlament kritisierte war Frank Schaeffler am 18.4.2013: „..das was stattfindet ist ein kollektiver Rechtsbruch und wir stehen erst am Anfang einer grossen Finanzkrise.“ Er sprach vor einem gelangweilten Bundestag und nur einige Abgeordnete applaudierten. (Man kann es auf Youtube sehen)
    Aber Merkel wird’s schon schaffen, genau wie sie die illegale Einwanderung von hunderttausenden geschafft hat.

    • Etwa zur gleichen Zeit wie Dahrendorf meinte der amerikanische Notenbankchef Alan Greenspan: „Der Euro wird kommen, aber er wird keinen Bestand haben.“ Die Politik kann nicht einfach die Grundregeln der Wirtschaft außer Kraft setzen.

  34. Was gestern in Italien passierte ist ein Putsch gegen die Demokratie, orchestriert vom Kapital, der EU und einem Präsidenten der sich als fügige Marionette erwiesen hat!

    Der Euro ist jetzt schon für jedes Mitgliedsland eine Fremdwährung, besonders aber für die großen Länder, weil sie im EZB-Rat nur jeweils eine Stimme, genauso wie Malta, haben. Daneben tagt dieser Rat so ungünstig, dass die Deutsche Bundesbank turnusmäßig gar nicht an diesem Rat teilnehmen und mitentscheiden kann.

    Entscheidend ist das EZB-Direktorium unter Mario Draghi, der sich noch nie um die Belange der Mitgliedsstaaten des Euro geschert hat. Die Italiener müssen aus purem Überlebenswillen eher früher als später aus dem Euro raus! Griechenland, Spanien und Portugal sollten sich anschließen!

    Es zeigt sich immer mehr, dass die EU ein neomarxistisches Konstrukt ist, welches seine Mitgliedstaaten wie Republiken der ehemaligen Sowjetunion behandelt. Der nächste Koloß ist im Fallen begriffen – und das ist gut so!

  35. Vielen Beobachtern wurde klar, dass der Euro keine Zukunft haben wird, als die Regeln fuer Bailout und Staatsfinanzierung durch Zentralbanken ueber Bord geworfen wurden. Spaetestens nachdem offensichtlich wurde, dass die “einmalige” Hilfe fuer Griechenland nicht reichen wuerde, haette sich Deutschland auf den Tag X vorbereiten muessen. Stattdessen wurden aberwitzige Summen in die Eurorettung versenkt. Wer das nicht erkennen konnte, ist ein Armleuchter. Wer es wusste und trotzdem weitermachte, ist entweder Verbrecher oder Feigling. Man teile die zeitgenoessischen Politiker in diese Kategorien ein.

  36. Ich glaube, Staatspräsident Mazarella ist zu weit gegangen. Weil ihm die europakritische Ausrichtung des vorgeschlagenen Finanzministers Savona nicht passte, ließ er die Regierungsbildung scheitern.
    Es ist auf die Parlamentswahlen vom 4. März zu verweisen, die den europafeindlichen Cinque Stelle und der Lega eine absolute Mehrheit im Parlament brachten.
    Die italienischen Wähler haben sich klar für einen Wandel ausgesprochen, auch was das Verhältnis zu Europa betrifft.“
    Wenn nun der Staatspräsident Italiens dieses klare Wahlergebnis nicht anerkennt, indem er genau jene Europa-kritischen Politiker nicht an die Macht lässt, die die Italiener mit absoluter Mehrheit gewählt haben, dann scheint in Italien ein Staatsstreich von oben stattzufinden.

    • Mazarella hat nichts zu melden, es sind die „Märkte“ und deren Verwalter der IWF etc.
      Siehe die Personalentscheidung Cottarelli heute. Der Typ ist noch nicht einmal ein Politiker, von niemanden ausser von der Hochfinanz legitimiert.
      Das Geniale an der Sache ist, das sich jetzt die Gruppierungen im Hintergrund demaskieren welche die wahren Herrscher sind.

      • Richtig, aber es bleibt ein Staatsstreicht, ein Putsch gegen die Demokratie und das italienische Volk! Dies könnte nicht nur der Anfang vom Ende des Euros, sondern auch der EU sein. Mazarella hat den Putsch nicht verhindert und hat schon sein wahres Gesicht gezeigt. Er hätte es in der Hand gehabt, dass Italien die Fesseln des Euros hätte ablegen können. Jetzt wird das Elend nur noch verlängert und damit verschlimmert.

      • Das Problem dahinter ist,
        daß es die elende sozialistische Schuldenmacherei ist,
        die ein Volk in die Abhängigkeit des Kapitals treibt.

        Die Maske tragen die Wohlfahrtsparteien, denen endlose,
        mit Schulden finanzierte Wahlgeschenke , wichtiger sind
        als den Kampf für grundsolides Wirtschafen aufzunehmen.

        Es paßt zum Europa der politische „Gediegenheit“,
        die viel zu hohen Renten von denen, die solide wirtschaften,
        auch noch bezahlen zu lassen.

        Wer genau hinschaut, erkennt, daß die Grundlagen
        dieses Desasters nach der Jahrtausendwende
        geschaffen wurden, als mit der Schröder-Regierung
        die sozialistische Denke dieses Europa formte und
        mit der eiligen Aufnahme der schulden-geneigten MED-Länder
        prompt der Euro auf das falsches Gleis gestellt wurde.

        Nur zur Erinnnerung:
        Den EURO-Schein ziert heute noch ein Emblem mit 12 Sternen,
        stellvertretend für die 12 Länder des neuen Euro. Und das
        war noch deutlich vor der Jahrtausendwende.

        Deutlich einfacher ist es, heute zu denken……..
        Fr. Merkel ist schuld.

  37. Ach Herr Tichy, wir haben es doch. Wir sind doch die reichsten, größten und wissen alles besser. Einen Steuer- und Abgabenbelastung von 70 bis 80%, da ist noch Luft nach oben. Was stören uns doch die Billionen, die uns Merkel an den Hals gehängt hat. 1 Billion für Flüchtlinge, 1 Billion für die Energiewende und ein bodenloses Billionen Fass für den Euro. Gerne zahlen wir die nächsten 30 Jahre Zwangshypotheken ab. Langsam wird es wohl klar wofür der Immobilienzensus vor ein paar Jahren war, bei der jede Immobilie akribisch erfasst wurde. Wer nicht zahlen kann, wird vor die Tür gesetzt und die Immobilie wird zwangsversteigert. Es ist ja für was Gutes. Wir retten die Welt. WIR SCHAFFEN DAS!!!!

    • Ich erinnere, daß diese Worte nicht von der Kanzlerin stammen…..

      „Deutschland ist ein Problem, weil die Deutschen fleißiger, disziplinierter und begabter als der Rest Europas (und der Welt) sind. Das wird immer wieder zu ‘Ungleichgewichten’ führen. Dem kann aber gegengesteuert werden, indem so viel Geld wie nur möglich aus Deutschland herausgeleitet wird. Es ist vollkommen egal wofür, es kann auch radikal verschwendet werden – Hauptsache, die Deutschen haben es nicht. Schon ist die Welt gerettet.“

      Diese Sätze stammen vom „begnadeten Weltenretter“ Joschka Fischer,
      dem Mann, der als Außenminister neben Schröder und Eichel die desaströse
      „EURO-Wende“ nach 2000 mit gestaltet hat.

  38. „Zeit gewinnen, Zeit gewinnen, Zeit gewinnen,…“ verfolgt uns diese Parole nicht schon seit einiger Zeit. Sicher nicht ohne Grund, man versucht den unausweichlichen Zeitpunkt des großen Knalls möglichst weit in die Zukunft zu verlegen, jedenfalls so weit, bis man persönlich als Verursacher nicht mehr in der Verantwortung steht.
    Ich möchte nicht wissen, wie viele unserer politischen Akteure sich geradezu eine Abwahl gewünscht hatten, und nun doch wieder den eigenen Kopf hinhalten müssen… (s. SPD/FDP).

    Das man den Euro nicht anwerten könnte… naja, Juncker wird sicher seine Gründe haben warum der den gesamten Balkan und Rest-Osteuropa EURO-fizieren will. Am besten gleich noch die gesamte 3.Welt, dann fährt garantiert bald auch der letzte Chinese einen Benz, wenn der zur Zugabe eines jeden Reissacks wird.
    Hauptsache „Michels“ Beschäftigung ist weiterhin garantiert.

    „Denn Italien hat über 130% Schulden in Relation zum Sozialprodukt“… jedenfalls zum Offiziellen, denn was in Italien wirklich umgesetzt wird, will nicht mal das dortige Finanzamt wirklich wissen. Wer die EU am meisten bescheisst, wird am großzügigsten belohnt… da kann so ein „südländisches Temperament“ schon mal zum Vorteil werden, schließlich kann man nicht jedem die Dummheit der Deutschen abverlangen.
    Darum mein Aufruf, BRAVO ITALIEN… „WEITER SO“ eigenständig wird Deutschland sich niemals diesem Irrenhaus entledigen können. Jedenfalls in der Hinsicht sind wir auf die Courage der anderen Europäer angewiesen… da wir selsbt keine mehr besitzen.

  39. Dass das Kartenhaus EU und EURO in sich zusammen brechen wird sollte inzwischen überall bekannt sein, zumindest bei den Menschen die sich noch der Realität stellen wollen. Man darf auch getrost davon ausgehen, dass die Verantwortlichen die derartiges abstreiten genau wissen was los ist, also nur den Ball flach halten mögen.

    Die offensichtliche Einflußnahme aus Brüssel und Berlin in die Regierungsbildung in Italien, spricht ja schon die eindeutige Sprache der Panik. Ob es so kommen wird wie von H. Krall vorgezeichnet lasse ich mal dahin gestellt, da wären schon einige verfassungsrechtliche Hürden zu überwinden und es gibt auch noch andere Lösungswege.

    Eines sollte aber klar sein. Je schneller das EURO-System in der vorliegenden Form ein Ende findet, umso besser ist das für die europäischen Völker, denn mit jedem Tag wird der Schaden nur noch größer. Die Entscheidung des italienischen Präsidenten, Savona nicht zu akzeptieren und damit die Regierungsbildung zu verhindern, wird den politischen Prozess des EURO-Zerfalls nur noch beschleunigen. Möglicherweise ist der Stolz der Italiener jetzt auch so stark getroffen, dass es auf dem Stiefel zu massiven Reaktionen der Bevölkerung kommen wird. Auf alle Fälle werden die 5-Sterne und die Lega profitieren.

    Das Eis wird dünner und ich freue mich schon auf einen heißen Herbst. Wenn der Herbst dieses Jahr schon im August stattfindet habe ich da auch kein Problem mit.

  40. Die politische Gewalt mit dem man den Euro erzwang, wird sich gewaltig entladen. Wie ein Luftballon den man zu stark aufbläst.
    Griechenland hat sich keine deutschen Maßstäbe aufzwingen lassen und die Italiener werden sich ebenfalls nicht unterwerfen.
    Merkels Nudgingmantra „Wenn der Euro scheitert……..“ funktioniert nur beim deutschen Michel. Die Aufrechterhaltung des Euro hat nur mit dem deutschen Scheckbuch und dem weiterer Nettozahler in die EU funktioniert. England ist inzwischen weg, nicht nur als Zahler, sondern als wichtiges politisches Gleichgewicht.
    An realistischen Problemlösungen wurde und wird nicht gearbeitet. Weder in Brüssel noch in Berlin.
    Scholz mag zwar Pläne in den Schubladen des Finanzministerium finden, aber es gibt niemanden der sie lesen geschweige verstehen kann.
    Die Frage ist nicht ob es knallen wird, sondern wann und wie und wie schlimm es werden wird.
    Es wird kein Wirtschaftswissenschaftler, kein Banker und erst Recht kein Politiker einschätzen können, weil es keine vergleichbaren Erfahrungen gibt und der Euro ein abstraktes Konstrukt ist an dessen Schwächen nicht politisch gefeilt und gearbeitet wurde.
    Unsere Regierung verbrät gerade alle wichtigen Ressourcen im sozialistischen Weltrettungsrausch ohne notwendige politische Beratung und Entscheidung im Parlament.
    Moralische Überlegenheit wird das kommende Menetekel aus Deutschland heißen und es hat einen Namen.

    • Die Briten waren nicht in der €urozone, auch deshalb hätte ein Itaxit noch ein anderes „Gewicht“ im Vergleich zum Brexit. Soviel Spaghetti, Parmesan, Barolo und Bresaola gibt es gar nicht zur evtl. Schuldenbegleichung.

      • Sie waren nicht im €, sie haben einen zweistellige Milliardenbeitrag zur Europäischen Union geleistet, der fehlen wird.
        Abgesehen davon war Europa einmal ein großartiges Projekt, das im sozialistischen Brüsselschredder in lauter kleine Fitzelchen zerlegt wird.

  41. Jetzt kommt die Katze aus dem Sack! Das dumpfe Gefühl, das man als Politikinteressierter hat, nämlich dass die Pläne für einen Zugriff auf das Privatvermögen der deutschen Bürger schon längst in der Schublade ruhen, bestätigt sich einmal mehr. Die enormen Kosten für die Migrationskrise müssen bezahlt werden und natürlich das Wunschobjekt unserer Kanzlerin: die Rettung des Euro und der EU. Der Bürger spielt dabei nicht die geringste Rolle, nur das mühsam erarbeitete Geld. Die Einbußen durch die Zinspolitik der EZB reichen noch nicht. Hans Werner Sinn und andere Ökonomen haben genügen gewarnt und Lösungsvorschläge gemacht, was keinen unserer in Finanzdingen so „versierten “ Politiker interessiert hat. Es kommen in jeder Hinsicht schwierige (gelinde ausgedrückt) Zeiten auf uns zu.

  42. Am Ende des Tages zahlt sowieso der deutsche Bürger. Über Transfer, wenn Italien weiter im Euro bleibt, oder durch Vermögensverlust wenn Italien hinschmeißt. Dann dürfte es auch egal sein, ob man sein Geld auf dem Konto, in Aktien oder in Form von Wiese oder Beton hat. Auf der sicheren Seite sind mal wieder nur diejenigen, die wohlhabend genug sind, nennenswerte Vermögenswerte sehr breit gestreut liegen zu haben.

  43. Übrigens, wenn Italien es sich irgendwann leisten könnte, aus dem Euro auszuscheren, wird es das evtl. nicht mehr wollen.
    Der Euro ist scho eine kluge Einrichtung.

    • Kluge Einrichtung??
      Auf welchem Planeten haben Sie denn die letzten 20 Jahre gelebt?

  44. Es ist schon erstaunlich, welche Entwicklung der Euro genommen hat. Von Mitterand im Gegenzug zur Wiedervereinigung Bundeskanzler Kohl abgerungen und gedacht als Mittel zur Zähmung deutscher Wirtschaftskraft, von den Deutschen (damals durften sie noch so heißen) mehrheitlich abgelehnt, die dafür ihre geliebte D-Mark verabschieden mussten, in langen Verhandlungen von der Regierung Kohl mit Regeln versehen, die ihn zu einer stabilen Währung machen sollten, die bald darauf ausgerechnet von der deutschen Nachfolgeregierung Schröder/Eichel gebrochen wurden, daran anschließend eine Phase vermeintlicher Stärke, in der viele Südländer wegen der unangemessen niedrigen Zinsen über ihre Verhältnisse lebten und darauf die im Grunde bis heute andauernde Eurorettungs-Krise mit all den demokratisch nicht kontrollierten Mechanismen und der Nullzins-Politik, in der Kanzlerin Merkel den Erhalt des Euro nicht nur zur Staatsdoktrin gemacht hat, sondern in seiner Auflösung gar den Untergang Europas sieht.

    Es war 1997, vor der Einführung des Euro, dass der Historiker Arnulf Baring in seinem Buch „Scheitert Deutschland ? Abschied von unseren Wunschwelten“ schrieb: „Es wird heißen, wir finanzieren Faulenzer, die an südlichen Stränden in Cafes sitzen (…) Die Währungsunion wird am Ende auf ein gigantisches Erpressungsmanöver hinauslaufen (…) Wenn wir Deutschen Währungsdisziplin einfordern, werden andere Länder für ihre finanziellen Schwierigkeiten eben diese Disziplin und damit uns verantwortlich machen (…) Überdies werden sie, selbst wenn sie zunächst zugestimmt haben, uns als eine Art Wirtschaftspolizisten empfinden. Wir riskieren auf diese Weise, wieder das bestgehasste Volk Europas zu werden.“

    Recht hat er behalten. Dazu kommt der mit moralischer Überlegenheit durchgesetzte Asyl-Alleingang, diesmal nicht nur, ohne das Volk zu befragen, sondern gleich unter Ausschluss parlamentarischer Beteiligung – aber viele europäische Transitländer in Mitleidenschaft ziehend.

    Schon 2002 übrigens sah Arnulf Baring die Bundesrepublik als „DDR light“, regiert von einer „drohnenhaften Herrschaftskaste“ aus ahnungslosen Politikern. Er meinte, die Situation sei reif für „einen Aufstand gegen das erstarrte Parteiensystem. Ein massenhafter Steuerboykott, passiver und aktiver Widerstand, empörte Revolten“ lägen in der Luft.

    Dazu ist es bislang nicht gekommen. Die Notwendigkeit zu einem Wechsel zeigt sich aber dringender denn je.

  45. Ich kann mir kaum vorstellen, dass uns die Italiener den Gefallen tun, aus dem Euro auszuscheren.
    Sie sind noch nicht so weit.
    Varoufakis wollte es ja eigentlich auch überhaupt nicht. Griechenland kann sich das gar nicht leisten, Italien meiner Laien-Meinung nach auch nicht.
    Eher schon Frankreich oder Deutschland.
    Polen will eventuell gar nicht hinein.
    Ich las gerade im Newsletter von Prof. Varoufakis, dass jedes Land Exit-Pläne hat. Da bin ich beruhigt.
    Ich würde ansonsten abweichend aber die Meinung vertreten, dass es Italien guttäte statt Neuwahlen, wenn die sogenannten Populisten mit den Sozialdemokraten und vielleicht noch einer kleinen staatstragenden Partei zusammengehen würde.
    Machen wir uns doch nichts vor, was heisst hier populistisch, wenn es gar keine Christdemokraten mehr gibt, siehe wohl doch auch Schweden.
    Es gilt jedoch zu bedenken, dass bei einer zu störrischen Haltung Italiens die Gläubiger dann einfach keine Lust mehr haben.
    Prof. Varoufakis wird es nicht gerne lesen, aber das Procedere sollte Italien gegenüber nicht moderater ausfallen als Griechenland gegenüber.
    EBEN WEIL Italien den EURO braucht.

    • Regierungsbildung nach Neuwahlen. Mit den 18% der „Spezialdemokraten“ in Italien bitteschön? Renzi (Partito Democratico) wurde klar abgewählt! Informieren Sie sich bitte über die Ergebnisse der letzten Wahlen in Italien. Da ist nicht mehr viel mit den Sozialdemokraten. Dito zu Frankreich und Holland. Und das ist auch gut so. Kann weg.
      Überlegen Sie sich doch bitte mal warum die alle verlieren. Könnte das nicht an deren Politik(erInnen) liegen? Nein?

    • In seinem Buch beschreibt Herr Varoufakis klar und deutlich, wozu der EURO-Exit dienen sollte – als blosse Drohkulisse.

      Es lebt sich wohl – „als fette Laus am Wohlstandssack“, wenn es mir erlaubt ist, diesen Spruch (nach ‚Väterchen Franz‘) mal auf die Staaten-Ebene zu extrapolieren.

  46. In Italien wird dann einfach die Druckerpresse angeworfen und schon gibt es genug Geld.Irgendjemand wird diese Politik dann schon bezahlen…nur nicht in Italien.die werden sich fröhlich weiter Autos oder sonstwas in DE kaufen, Urlaub überall machen ,wo sie wollen, früh in rente gehen usw.Was kümmert da jemanden in Italien, wenn die Targetsalden auf deutscher Seite bei 1000 Milliarden oder mehr sind!

  47. „Ich musste den Euro durchsetzen!“
    „Die Einführung des Euro war wahrlich keine populäre. Wenn wir eine Volksabstimmung gehabt hätten, hätten wir die mit großer Wahrscheinlichkeit verloren. Es gab damals ja Gerede: Eine Währung, in der Italiener und Griechen dabei sind, kann niemals eine ordentliche Währung werden.“ Zitat H. Kohl

    Grad hab ich noch einmal Kohls Worte aus einem Interview gegoogelt. Mit „Gerede“ meinte er die eindringlichen Warnungen der Wirtschaftsexperten! Hans-Werner Sinn hat erst kürzlich gesagt, dass er Merkel nichts mehr rät, weil sie sowieso nicht auf ihn hört.
    Diese Parallelen zeigen deutlich unser Dilemma, wenn Politiker ihre Meinungen für sakrosankt halten und durch zu lange Amtszeiten den Boden der Realität verloren haben.
    Wenn sie Sorgen und Befürchtungen der Bevölkerung, die ja nun oftmals in Einklang mit Expertenanalysen stehen, mittels trivialen Beschwichtigungen wegwischen, (die Renten sind sicher, wir schaffen das etc.), dann ist es trotzdem immer die Bevölkerung, die die Kausalitäten trifft. Wen auch sonst? Gleichzeitig aber wird deren Ansinnen als Populismus, ein modifizierter Begriff für Ochlokratie (Herrschaft des Pöbels), verunglimpft. Es wäre höchste Zeit, dass die Arroganz der Macht ausnivelliert wird.
    Wenn es die Vernunft der Verantwortlichen nicht tut, dann tut es die Wirklichkeit!
    Spätestens diese köpft jeden Größenwahnsinn! Das hat die Geschichte gezeigt.

    • „Man kann die Realität ignorieren, aber man kann nicht die Konsequenzen der ignorierten Realität ignorieren.“ (Ayn Rand)

  48. Die EU Diktatoren in Brüssel und Frankfurt können es nicht zulassen, das sich ein Land innerhalb der Euro Zone sichtbar erfolgreich entwickelt.
    Und genau das würde passieren. Viele deutsche Ökonomie und Wirtschafts Professoren inkl. Prof. H.W. Sinn haben für das Model einer Paralellwährung geworben, den dadurch könnte das alte erfolgreiche Prinzip der Abwertung wieder belebt werden.
    Damit das nicht passiert, wurde gestern mit Sicherheit „EXTERN“ eingegriffen und der Präsident überredet, das ganze abzublasen.
    Es wird bestimmt zu einer dem IWF und der EZB genehmen Technokratenregierung kommen, ala Monti, dem Goldmann Sachs Mann fürs Grobe.
    Die Italiener wie auch die Deutschen haben nichts zu melden.

  49. Das könnte doch als „Italienisches Modell“ für erweiterte Kompetenzen der EU dienen. Die Wahlen in den einzelnen Verwaltungseinheiten begründen nur noch ein Vorschlagsrecht für eine Regierung. Die Vorschläge für das Kabinett werden dann dem EU-Kommissionspräsidenten vorgelegt, der im Falle der EU-Gefährdung das Recht hat, Minister abzulehnen. Dann versteht auch der letzte Bürger, dass es keinen Sinn macht, sich in der Wahlurne für eine andere Politik zu entscheiden.

    Ich perönlich lehne eine Regierung aus Lega und Cinque Comedianti ab, aber sie wurden nun einmal gewählt. Die Ablehnung der Regierung durch den Staatspräsidenten wird den Unmut der Italiener wohl eher noch steigern.

    • „an der Wahlurne“, nicht „in der Wahlurne“ 😉

  50. Kaum zu glauben. Erst wird ungedecktes Geld in Billionenhöhe erschaffen, durch alle Beteiligten wertlos gemacht, um schließlich die Immobilieneigentümer zu enteignen, die ihren Besitz erneut abbezahlen dürfen.

  51. In welcher Währung wird eigentlich der Handel zwischen Euro-Ländern und Schweden, Tschechien und anderen nicht-Euro-Ländern der EU abgewickelt? Euro oder Welthandelswährung Dollar?

  52. „Die Rekapitalisierung der insolventen Bundesbank durch eine Zwangsbeleihung aller deutschen Immobilien.“ ….nicht zu vergessen die Bankkonten die über Nacht auf null gestellt werden.
    Das wird natürlich all die „chinesischen Affen“ die sich seit 30 Jahren in diesem Land Augen und Ohren zuhalten WIRKLICH ÜBERRASCHEN.

    • In der Schweiz lassen sich nach wie vor Konten eröffnen, auf den Namen der eigenen Haustiere 😉

  53. Bei einer Zwangsbeleihung von Immobilien würden auch die Flüchtlingsheimimmobilien beliehen. Da wären die Italo-Schulden schnell bezahlt. Also keine Sorge.

    • Wo denken Sie hin?! DIE sind natürlich von dieser Regelung ausgenommen! Genauso wie die Konten sämtlicher Politiker der Alt-Parteien – im Rahmen der morischen Verpflichtung!

    • Wenn die Fluechtlingsimmobilien nicht asl gemeinnuetzig eingestuft und von Zwangshypotheken befreit werden, werden sie einen kraeftigen Aufschlag auf die Miete nehmen!

  54. Sich vor der Verantwortung zu drücken und die negativen Folgen einer falschen Politik immer wieder in die Zukunft zu verschieben, könnte man auch als das Merkel Prinzip bezeichnen.
    Dadurch werden die Probleme, die wir wie eine Art Bad Bank vor uns herschieben, zwar immer mehr und die trotzdem austretenden toxischen Dämpfe vergiften die Zukunftshoffnung ganzer Generationen, doch das stört Merkel und ihre Schranzen solange nicht, wie es gelingt, die Illusion immer weiter aufrechtzuerhalten.
    Dabei ist es natürlich dienlich, sich immer schön hinter Brüssel verstecken zu können und die Luxemburger Entourage spielt dieses Spiel auch perfekt mit. Doch wer steckt wirklich noch hinter dem offiziellen Brüsseler Kurs, wenn nicht Berlin? Brüssel ist Berlin und Berlin ist Brüssel. Solange sich Berlin nicht ändert, wird sich auch in Brüssel nichts ändern. Fällt hingegen Berlin, fällt die ganze marode EU in sich zusammen.

    • Meiner Ansicht nach wäre ein Dexit ohnehin das beste, was uns im Moment passieren kann.

  55. Der Italienische Präsident…wie dumm kann ein Mensch sein? Er setzt einen Verwalter ein, ohne Mehrheit im Parlament? Und der soll regieren?
    Die Italiener sehen das als Fremdeingriff an, und jetzt schon haben die beiden Parteien wachsende Zustimmung.
    Goldman Sachs, eine Bank beherrscht die Welt, aber bei den Italienern haben sie schlechte Karten, trotz ihrer Marionette Draghi.
    Das Geld der Deutschen ist ohnehin verloren, jeder weiß das, nur Merkel und die etablierten Parteien nicht.

    • Sie haben einen wichtigen Teil vergessen. Der Grossteil der Deutschen Bevölkerung weiß das auch nicht. Sonst wäre diese Regierung schon lange weg.

      • Ein Großteil der Bevölkerung interessiert das nicht die Bohne, die haben nämlich eh kein Geld und können somit auch keines verlieren.

        Man sollte nie vergessen, dass nur die, die Geld „herumliegen“ haben etwas verlieren können, der Rest nun einmal nicht. Wer heute schon von der Hand in den Mund lebt, der hat keine Guthaben …

    • Es geht anscheinend nur noch darum Zeit zu gewinnen bis es richtig scheppert. Und es ist nun langsam wirklich keine Frage mehr nach dem ‚ob‘, sondern nur noch nach dem ‚wann‘. Draghi kann die Zentralbankzinsen nicht erhöhen, sonst rutschen seine Italiener (und andere) in die Staatspleite. Darum wird es auch so schnell keine „gerechnete“ Inflation geben, die uns real schon lange „beglückt“. Der €uro eine Friedenswährung? Ich schmeiss mich weg. Gruselig. Wieder und immer wieder: verblendete Seggel fahren alles krachend an die Wand!

    • Sie irren. Merkel und Co wissen das alles sehr genau. Denn die selbst haben u.a. das exakt so geplant. Nur das dumme Volk soll es möglichst spät erfahren, damit es nicht, durch Wissen der bewussten Enteignung und Abschaffung Deutschlands, eventuell aufmüpfig geworden, dem Regime in die geplante Parade fahren kann.

    • Die wissen das sicher auch, deshalb ja die verzweifelten Versuche der Problem- und Insolvenzverschleppung …

    • … Das Geld der Deutschen ist ohnehin verloren, jeder weiß das, nur Merkel und die etablierten Parteien nicht…

      Doch, mein Lieber, das weiß gerade die Merkel ganz genau. Deshalb versucht die Politik ja den Bürger noch für dumm zu verkaufen. Ich denke eher, die Mehrzahl des deutschen Michels hat überhaupt keinen blassen Schimmer, was sie erwartet.

  56. „Der Ausweg ist, dass Italien eine Parallelwährung aufbaut – kleingestückelte Staatsanleihen, sogenannte Mini-BOTs. Der Staat garantiert ihre Rückzahlung, sie wirken daher wie Geld. Unternehmen, die vom Staat für ihre Leistungen nicht bezahlt werden, könnten statt Euro solche Minibonds erhalten, auch Arbeitslose und Empfänger staatlicher Hilfe.“

    Da bin ich aber gespannt, wer diese Mini-Bots (auch mit Abschlag) annehmen wird. Die (traditionell linken) Gewerkschaften werden schon durchsetzen, dass die Arbeitnehmer ihren Lohn in Euro erhalten – und dass Arbeitslose und Empfänger staatlicher Hilfe eine faktisch 20%-Kürzung klaglos akzeptieren glaube ich auch nicht.

    • „Da bin ich aber gespannt, wer diese Mini-Bots (auch mit Abschlag) annehmen wird.“

      Deutschland – geführt von der Gruppe-Merkel.

  57. Die Politiker, Behörden und sonstige machen einfach weiter wie bisher, weil sie wissen, wer sich zuerst bewegt, bekommt Prügel. Also reden sie öffentlich so und privat komplett anders. Jeder versucht noch abzugreifen, was geht, bevor die Party vorbei ist.

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