<
>
Wird geladen...
Inflation

Die Deutschen werden ärmer: Reallöhne um 1,8 Prozent gesunken

von Redaktion

30.05.2022

| Lesedauer: < 1 Minuten
Die Inflation hat im ersten Quartal hart zugeschlagen: Preisbereinigt sind die Löhne um 1,8 Prozent gesunken, während sie nominal im selben Zeitraum um 4,0 Prozent stiegen.

Die hohe Inflation in Deutschland hat im 1. Quartal 2022 zu einem Reallohnrückgang geführt, wie aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zeigen: Zwar war der Nominallohnindex im 1. Quartal 2022 nach ersten und vorläufigen Ergebnissen der neuen Verdiensterhebung um 4,0 Prozent höher als im Vorjahresquartal. Allerdings stiegen die Verbraucherpreise im selben Zeitraum um 5,8 Prozent. Das ergibt dies einen realen (preisbereinigten) Verdienstrückgang von 1,8 Prozent. Die Inflation zehrte somit den Nominallohnanstieg im 1. Quartal 2022 mehr als auf.

Der Nominallohnindex bildet die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einschließlich Sonderzahlungen ab, während der Reallohnindex über die preisbereinigte Verdienstentwicklung Auskunft gibt.

Zeitgleich veröffentlichte Destatis eine weitere Mitteilung, die wie viele andere Daten untermauert, dass wohl auch in absehbarer zeit mit sehr hohen Inflationsraten zu rechnen ist:  Die Importpreise waren im April 2022 um 31,7 Prozent höher als im April 2021. Eine höhere Vorjahresveränderung hatte es zuletzt im September 1974 im Rahmen der ersten Ölkrise gegeben (+32,6 Prozent gegenüber September 1973). Im März hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei +31,2 Prozent gelegen, im Februar 2022 bei +26,3 Prozent. Gegenüber dem Vormonat März 2022 stiegen die Importpreise im April 2022 um 1,8 Prozent.

Anzeige
Ad
Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

7 Kommentare

  1. 1,8%…der war gut 😉
    Also es gibt eine Lohnerhöhung von ca. 4%(von der ich nichts mitbekommen habe) und die Inflation steigt offiziell um 7,9%, inoffiziell um ca. 20%, aber die Reallöhne sinken nur um 1,8%? Krative Mathematik nennt man das, was die bei Destatis machen. Dass überhaupt noch Leute solche Institutionen ernst nehmen. Man weiß doch schon seit Jahren, dass sämtliche statistische politische oder politisch beeinflusste Einrichtungen, tricksen und schön rechnen wo und wie sie nur können.

  2. Geliefert wie gewählt … .
    Wobei diese Zahlen ja nur einen geschönten Blick auf die Realität widerspiegeln.

  3. In diesem Falle war die Meldung „Reallöhne um 1,8 Prozent gesunken“. Soweit wohl statistisch zutreffend. – Das wird auch alles so bleiben mit der Geldentwertung und der Inflation. Und zwar so lange bis endlich die Wirkungskette (und die dahinter sich verbergenden Parteien) seit etwa 1990 mit DM-Abschaffung/Euro-Einführung – weiteres Schuldenmachen national – Staatschuldenfinanzierung durch die EZB – Inflationsduldung – Aufgabe einer Eigeninteressen-geleiteten Wirtschaftspoltik – Globalisierung – Staatsauflösung – „Sondervermögen“ Bundeswehr sowie neuerdings Klima-, Energie- und Transformationspolitik usw. usw. vom Wähler und Nicht-Wähler (!) nicht erkannt wird. – Also weiterhin schön Schwarz-Grün-Rot-Gelb wählen! Wie sagte das der Trigema-Chef so schön: Er hatte nicht die Grünen, sondern nur den netten Herrn Kretschmann gewählt (P.S. So einen Wahlzettel – selbst nicht in Berlin – ist bislang sonst nirgends aufgetaucht!) – Und dann jammern?

  4. „…während der Reallohnindex über die preisbereinigte Verdienstentwicklung Auskunft gibt.“

    Verdienstentwicklung Brutto oder Netto? Einen Bruttovergleich halte ich weder über den Nominallohnindex noch über die Verdienstentwicklung für sinnvoll. Denn die Inflation muss ja aus dem Netto bezahlt werden.

  5. Solche Statistiken sind doch nur Augenwischerei.
    Kleines monatliches Rechenbeispiel für eine Familie, bei welcher beide Eltern arbeiten nur für das letzte halbe Jahr:
    Mehrkosten beim Einkauf + 100 Euro
    Mehrkosten Benzin Arbeitsweg (20 Tage x 50 km x 2 Fahrzeuge bei 7 l Verbrauch) + 98 Euro
    Mehrkosten für private Fahrten + 50 Euro
    Mehrkosten Strom und Gas + 90 Euro
    Mehrkosten Kultur und Dienstleistungen + 40 Euro
    gesamt: + 378 Euro
    (und da sind die „Laster“ noch garnicht mit eingepreist)
    Bei einem Netto-Familieneinkommen von ca. 3.600 Euro müßten die Arbeitgeber dann gut und gerne mal brutto 900 Euro nachsteuern, daß diese Inflation bzw. der Reallohnverlust (i.S. weniger zur Verfügung stehendes Einkommen) wenigstens ausgeglichen wird. Der Berechnung ist offensichtlich einfach mal das Komma verrutscht.

  6. Zwei Punkte sollte man bei der Betrachtung von Inflation und Reallöhnen nicht vergessen. Erstens werden stets die Bruttolöhne herangezogen, was aber unzulässig ist, schließlich hat niemand seinen Bruttolohn zur Verfügung. Mit dem Nettolohn sieht die Rechnung ganz anders aus, zumal ja die steigenden Verbrauchssteuern noch dazu kommen. Zweitens entwertet die Inflation nicht nur die Löhne, sondern auch sämtliche Ersparnisse – und diese mit der vollen Rate. Zwar war es schon immer Unsinn, größere Geldbeträge längere Zeit auf dem Konto oder in bar rumliegen zu lassen (wer sie überhaupt hat), aber mittlere Beträge haben schon viele als eiserne Reserve – z.B. wenn mal die Waschmaschine kaputt geht usw..

Einen Kommentar abschicken