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"Chinesische Invasion"

Der harte Kampf um das Auto

06.08.2023

| Lesedauer: 4 Minuten
Immer mehr chinesische Marken drängen auf den deutschen Automarkt. Auch international sind die europäischen Marken unter massivem Druck. Die Industrie muss ihre Stellung verteidigen – oder abwandern.

Der Fahrzeugbau ist der letzte Rest eines einst stolzen Kontinents von Fabriken und Schornsteinen, Stahl, Schiffsbau, Chemie und Pharmazie: Von ihnen sind nur noch Reste übrig. Deutschland liefert entscheidende Teile wie Schiffsdiesel-Motoren, vom Stapel fahren aber nur noch wenige Schiffe. Bayer stellt sein Aspirin noch in Bitterfeld her, bis zu 90 Prozent aller Antibiotika werden aber in Indien oder China produziert. Insulin kommt oft noch aus Europa, vor allem aus Dänemark, Frankreich oder Deutschland. Fiebermedizin ist aber in Europa knapp, denn aus China kommt nicht genug nach Europa.

Gut 775.000 Bürger sind in Deutschland direkt in der Autoindustrie beschäftigt – zahllose weitere hängen vom Konsum dieser meist sehr gut bezahlten Arbeitnehmer ab. Die Autobauer und Zulieferer erwirtschaften 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, beschäftigen aber nur 2 Prozent der Erwerbstätigen. Ohne Auto ist Deutschland ein armes Land.

Wenngleich die Bedeutung des Autobaus in anderen europäischen Ländern geringer ist, ist er trotzdem wichtig. In Frankreich hängen gut 100.000 Arbeitsplätze direkt am Autobau, in Italien sind es sogar 287.000 Arbeitsplätze. 6,2 Prozent der Wirtschaftsleistung Italiens kommt vom Fahrzeugbau.

Europa ist bald nur noch Tourismusziel

Es ist also keine Überspitzung, wenn ein Autoboss sagt: „In zehn Jahren werden wir chinesische und amerikanische Touristen in Europa mit Kaffee bedienen“, wenn die Entwicklung in Deutschland so weiter ginge wie jetzt. Dieser Autoboss ist Carlo Tavares, CEO von Stellantis. Stellantis entstand 2021 durch die Fusion von Fiat Chrysler und Peugeot.

Tavares ist laut und unbequem, eine Eigenschaft, die deutschen Automanagern ausgetrieben wurde. Die Situation ist ernst, Tavares spricht von einer „Invasion“ chinesischer Autobauer. An anderer Stelle spricht er von einer „extrem starken Offensive“. Nach den Wellen der japanischen und koreanischen Konkurrenz drängen nun eben die früher belächelten Chinesen auf den Markt. Markige Worte, doch sie beschreiben die Situation gut.

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Die Konkurrenz drängt auf den Markt. Noch sind sie unbekannt, aber wachsen schnell. MG Roewe zum Beispiel konnte in den Neuzulassungen in Deutschland in den ersten sechs Monaten 0,7 Prozent Marktanteil erobern – ein Plus von 140 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr. Das sind immerhin 11.638 Fahrzeuge. Im gleichen Zeitraum wurden 23.260 Volvos und 22.453 Citroens zugelassen. MG Roewe ist der erfolgreichste Chinese in Deutschland – Lotus, Build Your Dreams Auto, Great Wall Motor, Polestar, Link & Co.: Noch sind diese Marken größtenteils unbekannt, setzten tausend, hunderte oder gar nur einzelne Autos ab. Und trotzdem drängen sie immer weiter auf den Markt. Das ist in Deutschland. In China drängt MG Roewe auf 2 Prozent Marktanteil – das sind zwanzig bis vierzigtausend Fahrzeuge, die monatlich abgesetzt werden.

Die Industrie in Europa ist beunruhigt. Sie haben etwas verloren, was ihnen die Konkurrenz bisher vom Hals gehalten hat: den „Vorsprung durch Technik“, wie ihn Audi einst propagierte. Deutsche Autobauer im Speziellen und europäische im Allgemeinen sind Meister des Verbrennungsmotors. Getriebe, Motor, Antriebsstrang sind das Herz des europäischen Autobaus.

Doch das ist nun hinfällig: Das Elektroauto übernimmt den verregelten Markt. Die Autobauer werden gezwungen, Elektroautos abzusetzen, um Flottengrenzwerte des CO2-Ausstoßes einzuhalten. Ab 2035 dürfen nur noch Elektroautos verkauft werden.

Kein Vorsprung mehr

Im Elektroauto sind andere Faktoren entscheidend für einen „Vorsprung durch Technik“.

Tesla ist dabei das eine Extrem. Der Autobauer aus den USA ist vor allem ein Software-Unternehmen. Europäische Autobauer machen Softwareupdates jetzt auch auf ihren Fahrzeugen, aber diese konzentrieren sich oft auf das Infotainment – Tesla hingegen verbessert so Fahrleistung, Bremseigenschaften und Fahrassistenz. Europäer versuchen hier wieder aufzuholen, doch wegen der blutleeren Software-Industrie Europas müssen sie dabei mit einem Handicap hinterher humpeln.

Das andere Extrem ist ein Vorsprung durch Batterietechnik. Hier sind die deutschen noch entspannt: Industrieinsider sagten gegenüber TE, dass man keine Leistungsunterschiede erkennen könne. Toyota verkündete zwar erst kürzlich einen Durchbruch in der Batterietechnologie, mit der verbrennerartige Reichweite erreicht werden sollen, mit nur 10 Minuten Ladezeit. Doch es ist nicht das erste Mal, das Toyota dies verkündet und bisher ist daraus nie etwas geworden.

Doch dieser Mangel aus Vorsprung ist eben das entscheidende Problem. Denn europäische Autos müssen sich an europäische Regeln halten: Ultraeffiziente Motoren, immer mehr Sicherheitsfeatures fordern ihren Preis. Seit kurzem muss in jedem Auto eine Simkarte eingebaut werden, die Rettungsdienste informiert, wenn das Fahrzeug einen Unfall registriert. Knautschzonen und Vorgaben, wie Passanten beim Aufprall fallen, sind alle sinnvoll, machen aber die Autos teurer – und damit international weniger konkurrenzfähig.

Willkommen in der Deindustrialisierung – Folgen von Habecks Wirtschaftspolitik

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Und dazu kommt, dass die Produktion hierzulande massiv teurer ist. Lohnkosten, Energiekosten, andere Produktionskosten summieren sich. Doch im Elektroauto werden diese eben nicht mehr durch ein besseres Produkt ausgeglichen.

Die Financial Times zitiert Carlo Tavares so: „Wir sehen uns mit einem unglaublich brutalen Szenario konfrontiert. Einerseits müssen wir mit chinesischen Rivalen konkurrieren, die 25 Prozent günstiger sind. Andererseits müssen wir die 40 Prozent höheren Kosten tragen, die durch die Elektrifizierung der Mobilität getrieben werden“.

Er will die Lohnkosten drücken: „Es gibt nur einen Weg, das Problem zu lösen“ … “Wir müssen den Wettbewerb akzeptieren. In Frankreich sage ich etwas sehr Unpopuläres: Ihr müsst mehr arbeiten!“ Damit soll die Bürokratie und Technokratie der Europäischen Union ausgeglichen werden. Ein frommer Wunsch, ist doch der Regelungswut von Beamtenapparaten keine Grenze gesetzt.

„Die machen, was Geld bringt“

Motorenbauer Fritz Indra beschreibt die Probleme der deutschen Autobauer ganz ähnlich im Tichys- Einblick-Interview. Über Jahre habe man in China mit ansässigen Unternehmen zusammengearbeitet, um zu produzieren und zu forschen. Auch, weil das so vorgeschrieben war durch die Regierung. Nun haben die Ingenieure dort gelernt, was es zu lernen gab. „Die machen, was Geld bringt“ und: Der Vorsprung im Verbrennermotor sei längst aufgeholt.

Die Zulieferer zumindest gehen den Autobauern von der Fahne. Sie erleben einen doppelten Preisdruck: Die Autobauer können immer weniger zahlen, doch gerade die Zulieferer haben mit den hohen Energiekosten zu kämpfen. Die Aufträge der europäischen Unternehmen stagnieren, die Nachfrage aus China steigt seit Jahren immer weiter, berichten Bosch, ZF und Continental.

Auch seien die chinesischen Autobauer innovativer im Einsatz neuer Technologien, berichtet das Handelsblatt. Da liegt es nahe, die Fabriken nach China zu verlegen. Doch wenn die Zuliefererinfrastruktur in China steht, warum sollten VW, FIAT, BMW noch im teuren Europa, fernab der Märkte bauen? So geht die Aushöhlung der Industrie des Kontinents weiter.

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62 Kommentare

  1. Irgendwer schrieb kürzlich in einem Artikel unverblümt und beiläufig, als sei das eine allseits bekannte Tatsache, dass die vielfältigen negativen Entwicklungen, denen sich Deutschland gegenübersieht, Folge von „friendly fire“ sind, eines Wirtschaftskrieges gegen Deutschland, der die langfristige Schwächung zum Ziel hat, bei gleichzeitig langfristigem Profit für das eigene Land und seine Wirtschsft. Tipp: Ich meine nicht Putin.

  2. Deshalb wird das e-Auto propagiert, weil dies weniger Baugruppen hat als ein Verbrenner und damit leichter zu fertigen ist. Komplizierte Mechanik können die Chinesen nämlich nicht. Deshalb sind sie überall dort, wo viel Software, aber wenig Mechanik eingesetzt sind, sehr erfolgreich. Ein anderes Beispiel sind Smartphones, ebenfalls ein recht einfaches Produkt.
    Böse Zungen könnten nun behaupten, das hat alles System, das hat alles Plan und dient letztlich der Vernichtung der deutschen Industrie, die eben die Mechanik revolutioniert hat. Das lässt sich dann auch auf andere Branchen, wie Chemie und Pharmazie, sinngemäß übertragen.

  3. Planen die Chinesen nicht in Europa mehrere Motorenwerke für Verbrenner?
    Entwickeln sie nicht gerade eine neue Generation , mit hoher Verdichtung und Selbstzündung, und Motoren für synthetische und alternative Kraftstoffe ?
    Ja, das tun sie.
    Geht das den Leuten, den Mechanikern, Meistern, den Ingenieuren in der Autoindustrie nebst Zulieferern nicht auf?
    Gut, mancher Zulieferer wird dann zu chinesischen Bedingungen produzieren dürfen. Mehr wie Mindestlohn wird dabei nicht raus springen.
    Aber, alles keine neuen Erkenntnisse.
    Da hab ich nun kein Mitleid mehr. Zumal, das mit dem „Bürgergeld“ und deren Höhe auch nicht in Stein gemeißelt ist.

  4. Dann macht doch einfach die Tür zu. Protektionismus und Strafzölle sind politisch legitim. Trump hat das auch gemacht und damit die US Wirtschaft stabilisiert. Können wir auch. aber irgendwie scheint das keiner bei uns begreifen zu wollen, dass man hin und wieder auch mal Grenzen aufzeigen muss und die Globalisierung eben nicht nur Vorteile hat.
    Die Nachteile kann man aussperren. Man muss es nur tun.
    Geht auch bei der Fachkräftezuwanderung:
    Wer JEDEN reinlässt, der bekommt eben nicht nur Mitarbeiter für die Wirtschaft und damit den Wohlstand, sondern auch Sozialhilfeempfänger, die die Wirtschaftsleistung dieses Landes ruinieren.
    Aber in Deutschland geht anscheinend nur Barfuß oder Lackschuh:
    Entweder die Tür ganz auf wie jetzt hier, oder ganz zu wie in der DDR.
    Was soll das eigentlich? Kein anderes Land der Welt macht so einen erratischen Unsinn.

  5. Seit kurzem muss in jedem Auto eine Simkarte eingebaut werden, die Rettungsdienste informiert, wenn das Fahrzeug einen Unfall registriert.

    Ich weiss, diese Technik ist nur zu meinem Besten. Nur gefragt werde ich nicht, und mich gegen diese segensreiche Funktion entscheiden oder sie deaktivieren kann ich auch nicht, wenn ich einen Neuwagen fahren will.

  6. …mal eine andere Frage:
    ab 1950 wurden im Nachkriegs-D-Land Fahrzeuge gebaut und ausgedacht, die kompakt, einfach, robust und billig waren.
    Der „jüngste“ war eben der VW-Golf und sogar in der Ostzone ein Wunsch der „Priveligierten“.
    Nun haben wir fernost-chip-gesteuerte Hightec-Panzer, die für Leute bebaut werden, die simpelste Fahr-Eigenschaften nicht begreifen.
    Ein „Sternchen“-Auto, welches bei defekter Tachoanzeige abgeschleppt und in den Service muss, gehört nicht zu einem Erfolg!

    Ich möchte mein Lloyd & Trabbi wiederhaben….made in germany.
    Kost nix..fährt fix.

    • Die Komplexität heutiger Autos schließt vielfach eine „Kubanisierung“ (d.h. Nutzung weit über die geplante Lebensdauer hinaus) aus.
      Als Fahrzeug bei einem kompletten Zusammenbruch der Zivilisation oder auch nur der Wirtschaft taugen sie also nicht.

  7. Ob Bürotechnik (in den Olympia-Werken glaubte man nicht an die Zukunft von Druckern/Textverarbeitung, sondern tüftelte weiter an der elektrischen Schreibmaschine bis sich die Werkstore in Wilhelmshaven schlossen), Unterhaltungselektronik, Schiffbau oder Pharmazie: Die Asiaten machen es schneller und billliger. Ein Blick auf die TIMSS-Pyramide Mathematik/Naturwissenschaften und die besonderen Charaktereigenschaften der Nordostasiaten lehrt, woher dieser Vorsprung rührt. Auch wenn das eine narzisstische Kränkung für die Europäer darstellt, muss man es zur Kenntnis nehmen und verdauen, bevor man über Gegenstrategien nachdenkt.

  8. ich zerstöre ihren Traum nur ungern, aber in dem Moment in dem Deutschland irgendwelche überzogenen Zölle auf China-Produkte einzuführen, passiert in China genau das Gleiche. Und dann ist hier Feierabend. China kann perfekt ohne Deutschland, wir können nichts mehr ohne die Welt-Werkbank China. Protektionismus ist das Eingeständnis davon dass man nicht mehr konkurrenzfähig ist.

  9. ? Mit einem Freund habe ich eine große Halle angemietet und räume gerade junge Gebrauchtwagen mit Dieselmotor und wenig Laufleistung hinein. ? Mit der gerade erfolgenden Kubanisierung ein todsicheres Geschäft in nicht allzu ferner Zukunft wenn sich die Erkenntnis über den aktuellen Wahnsinn Bahn bricht. ?

    • Nachdem ja mittlerweile fast alle Neuwagen „fernabschaltbar“ sind, hoffe ich, dass man Verbrennerverbot nicht irgendwann auf diesem Weg durchsetzt, oder eventuell sogar ein Abschaltdatum in der Firmware hinterlegt.

  10. Was soll das Gejammer, Fritz Indra und Walter Röhrl sind sicher, dass das E-Auto keine Zukunft hat. Also können uns die Chinesen nichts anhaben, da diese nur im Bau von E-Autos einen Vorsprung haben. Vertrauen wir den Altvorderen, diese sind weise in irren nicht.

    • Diese Automobil-Weisen haben gar nicht auf ihrer Karte, dass Ideologen das Auto nicht wollen, weder den Verbrenner noch dessen komplette Ersetzung durch Elektro. Individualverkehr gehört eingedampft, das ist das Ziel.

  11. Die nackten Zahlen sprechen die deutlichste Sprache, denn unser Außenhandelssaldo ist seit ungefähr 4 Jahren auf ein drittel geschrumpft und war noch ein Überschuß von 225 Milliarden 2019 zu verzeichnen sind es heute gerade mal etwas mehr als 80 Milliarden.

    Dafür steigt aber umso mehr das sogenannte Sondervermögen als Ausdruck letzter Betrügereien von amtlicher Seite und bald haben wir garnichts mehr, aber man kann hoffen, die Grünen wollen nun aufgrund der Lage die Wirtschaft ankurbeln, die roten stellen den Kanzler, der an die Grünen schon lange übergeben hat und niemand rettet uns, weil es schlicht und einfach unmöglich ist, den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

    Da Autofahren ehedem nicht mehr erwünscht ist, ist es am Ende auch egal, was da noch alles zerschreddert wird und die Leute werden erst aufwachen, wenn sie nichts mehr haben, denn hätten sie sich schon früher um die anstehenden Probleme gekümmert, wären die heutigen Politiker nicht mehr im Amt und man könnte vielleicht noch hoffen.

  12. Europa ist bald nur noch Tourismusziel Ja, vor allem Deutschland wird unter „grüner“ Führung attraktiver. Neben stabil gutem Wetter, der Klimawandel soll ja demnächst kommen – ich warte seit fast 40 Jahren drauf-, kann Deutschland Industrieruinen aber auch abgeholzte Wälder und stillgelegte, landwirtschaftliche Kulturlandschaft zugepflastert mit Windrädern und PV Parks vorzeigen. Wen weder Kultur noch Landschaft interessiert, auch das Angebot für Sextouristen wird vielfältiger, internationaler und diverser. So what.

  13. Korrekt müsste der Satz lauten: Die Industrie wird Stellung behaupten, DURCH Abwanderung.!

  14. Vor 5 Jahren noch habe ich jeden verrissen, der kein Auto aus Deutschland gekauft hat. Mit dem Einzug der Gespritzten und Woken in die Autohäuser hat sich das grundlegend geändert. Das nächste Auto wird wohl ein Chinese.

  15. Bei dem Austritt aus multilateralen Verträgen und Organisationen gebe ich Ihnen durchaus recht;
    wenn es jedoch um erhöhte Einfuhrzölle und Steuern geht, sehe ich hier wieder einseitigen Staatssozialismus und Staatszwang, den wir doch eigentlich überwinden und vermeiden wollten.
    Der Kampf um Absätze und Absatzmärkte muss marktwirtschaftlich ausgetragen werden, und nicht mit einseitig festgelegten Steuern und Strafzöllen, zumal sich daraus mit Sicherheit eine Spirale von Gegenmaßnahmen entwickeln würde.
    Aber dafür müssten mal erst die marktwirtschaftlichen Voraussetzungen in Deutschland geschaffen bzw. wieder geschaffen werden. Aber das ist mit der Ampel wohl hoffnungslos.

  16. Verbrenner und sonst nix, ein E_Auto gibts nicht. Diese erledigen sich eh von selbst. Ich bin davon überzeugt das vor allem das Problem der Selbstentzündung der Batterie und die Stromkosten in Deutschland die weitere Verbreitung verhindert.

  17. Sollte bei VW das Li ht in Wolfsburg ausgehen, wird das auch in Brüssel keiner mehr einschalten können, auch wenn den Bürokraten dann bewusst wird, wie es um ihre Pfründe steht.

  18. In Ost-Europa sieht man immer mehr Fahrzeuge von Geely – übrigens die meisten mit Verbrenner. Wieso in Deutschland immer noch das Märchen von der „E-Nation“ China erzählt wird – keine Ahnung. Aber die Deutschen mochten schon immer Märchen. Das sind sehr vernünftige Autos (am ehesten vergleichbar mit Skoda), qualitativ kein Unterschied zu den hoffnungslos „over-enigineerten“ fahrenden Tamagotschis aus Deutschland, preislich unschlagbar. Mittlerweile auch schon in der gehobenen Klasse. Gelernt haben die Chinesen das Auto-Bauen von den Deutschen in Joint-Venrtures nach dem Motto „Du darfst in China ein paar Jahre deine Autos verkaufen, dann haben wir’s gelernt und du bist weg“. Die Messe für die deutschen Autobauer ist schon längst gelesen.

  19. Osama bin Laden soll angeblich geäußert haben, dass die beste Methode ein Land oder den „Westen“ zu zerstören, die Vernichtung von Energieanlagen, Autofabriken und Industrie wäre.
    Wenn man das so betrachtet, ist Deutschland bald aus eigener Kraft ein „Ground Zero“.

  20. Wo ist das Problem? 80 % der Wähler haben das mehrfach bestellt. Im Übrigen kann eine Umschulung als Flüchtlingshelfer eine sinnvolle Beschäftigung den Ingenieuren, Meistern und Arbeitern in Aussicht gestellt werden!

    • Geld ist bedrucktes Papier. Wenn man nichts kaufen kann, weil nichts produziert wird außer Geld, kann man soviel drucken wie man will. Man bekommt dann Lohn, aber arbeitet für mau.

  21. Naja, dann müssen wir im besten Deutschland aller Zeiten halt uns gegenseitig die Haare schneiden… und nebenbei einen gewissen G. Schröder widerlegen, der meinte mal davon könnten wir in Deutschland nicht leben… Achtung, kann Spuren von Ironie enthalten…

    • Ich habe hier schon gesehen, wie solche communities leben wo der Haareschneider, dem Kerzenmacher und der der Filzkünstlerin, die wiederum der Bildermalerin ….
      Gelebt haben die allerdings alle VON Stütze.

  22. Die Technologie – Transformation hat auf jeden Fall bestens funktioniert und nun will man den Rest. Den bekommen sie auch noch.

  23. Vor Jahrzehnten sagte uns der Lehrer folgendes: „Entwicklungsländer von heute sind die Wirtschaftspartner von morgen.“
    Stimmt. Aber nur solange, bis sie alles gelernt haben. Jetzt sind es die Konkurrenten von heute. Kombiniert mit Klimareligion, Verteuerung von Energie und hohen Steuern und Abgaben wird der Niedergang beschleunigt.
    Ein künftiges Geschäftsmodell könnte Eintrittsgeld für verlassene Industrieanlagen sein. Für Lost Places Fotografen, das gibt tolle Bildbände.

  24. Die Chinesen werden sich ihre Nische erkämpfen, nur kann davon in Deutschland kein Autohändler leben. Außerdem ist nicht zu unterschätzen, dass der deutsche Kunde in jeder Hinsicht anspruchsvoll ist, was den Autokauf betrifft. So ein Fahrzeug von beispielsweise BAIC ist natürlich anspruchsvoll, was aber nur auf den Kraftstoffverbrauch zutrifft und bei den aktuellen Preisen an der Tankstelle eine echte Zumutung ist. Für China mag das gehen, aber in Deutschland wird das so nichts. Allerdings hätte man es sich denken können, dass die Weltmeister im Kopieren von Produkten es eines Tages nicht dabei belassen, Handtaschen herzustellen. Wer billig produzieren will, der muss nach Russland gehen.

    • Der Kraftstoffverbrauch ist mir ziemlich egal, wenn ich statt 40k Euro nur 30k Euro bezahle. Kommt dann noch 30 kmh in den Städten und 130 kmh auf Autobahnen, tut:s auch ein Chinese.

    • Über den Quark, dass die Cinesen nichts gut genug können für den westlichen Markt, sollte man langsam weg sein. Das Eine oder Andere mag noch ein paar Jahre dauern, aber wenn deutsche Hersteller schon keine Kleinwagen mehr zu vernünftigen Preisen können, werden die, die bislang gutbezahlt Kleinwagen bauten, mit ihrem neuen Job keine deutschen Autos mehr bezahlen können.

    • Das meinen Sie! Deutsche Autos sind deshalb gut, weil die Deutschen das glauben wollen. Was für Leute stehen denn an deutschen Fließbändern, da hören Sie kein deutsches Wort.
      Abgesehen davon, ich bin 30 Jahre Toyota gefahren, dann konnte Toyota mir kein Auto in der gewünschten Größe mehr liefern. Jetzt fahre ich einen Škoda, in dem 99,9% VW steckt und ich bin nur noch am Fluchen. Das nächste Auto kommt wieder aus Fernost.

  25. Einerseits müssen wir mit chinesischen Rivalen konkurrieren, die 25 Prozent günstiger sind. Andererseits müssen wir die 40 Prozent höheren Kosten tragen, die durch die Elektrifizierung der Mobilität getrieben werden
    Was ist denn dass für eine Aussage? Einerseits sind die billiger, andererseits wir teurer? Wo sollen denn da der Ausgangspunkt sein?
    Sind die Chinesen nicht billiger weil hier die Kosten höher sind?

  26. Die einen haben gemacht und ihr Bildungssystem verlottern lassen, die anderen „machen nach“ und sorgen dafür, dass sie echte Bildung unter die Leute bringen. Das Resultat ist die heutige Realität. Und die frißt Wolkenkukuksheimpolitik.

  27. Die vereinte europäische Linke (Rot und Grün) sind gerade erfolgreich dabei, die europäische, vorzugsweise die deutsche Automobilindustrie zu zerstören.

  28. „Der“ Spuk lässt sich m. M. nach nicht durch Steuern und Zölle auf chinesische Produkte beenden. „Der“ Spuk ist in D gemacht und kann nur in D beendet werden. Aber die Zeit ist m. E. abgelaufen. Jahrzehntelanges Herunterwirtschaften kann „man“ nicht mit einem Schnipsen beheben. Nicht wenn es im Bildungssystem anfängt und beim Lebenssaft der Wirtschaft – egal ob Dienstleistung oder Industrie – bei der Energie aufhört.

  29. Irgendwie werden m. E. im Artikel Verbrenner und Akkuautos nicht sauber getrennt.
    Manche Aussagen stimmen für den Verbrenner, aber nicht für das Akkuauto. Bezieht sich die Aussage „in Konkurrenz treten“, wirklich auf Akkuautos aus Asien? Und bei Verbrennern ist aufgrund unseres Bildungssystem mit wieviel Genderprofessuren – 200? – ohne Technik-MINT das Ende der Fahnenstange erreicht.

  30. ohne Rückgrat, war Auswahl- und Karrierekriterium.
    Rückrat störte schon immer, beim Krummbuckeln.
    Das ist keine Floskel sondern Wahrheitsbericht.
    Menschen mit eigener Meinung sind in Deutschland unerwünscht,
    schon immer.

  31. Was haben denn die Chefs von VW und Audi von sich gegeben? Nur noch Elektro !!! Dabei haben wir Dieselmotoren die sind in Verbrauch und Leistung Weltspitze,und sie werden nachgefragt . Nur Audi kann oder will nicht liefern. Das sind Staatskonzerne!!! Ich bin gespannt wenn bei VW die Kurzarbeit zunimmt, oder gar Entlassungen anstehen. Diese Leute sind überbezahlt, auch durch uns Kunden. Bei VW müssen nach zwei Jahren die verrosteten Bremsscheiben gewechselt werden, weil man vorausschauend fährt und nicht hart genug bremst. Auf Anfrage bekommt man erklärt das sind Verschleißteile.
    Verarsch… kann ich mich alleine.

  32. Sehr geehrter Herr Tichy, ich verstehe den Pessimismus in ihrem Bericht nicht so ganz. Das Zentralkomitee in Brüssel hatte im 5-Jahresplan vor 20 Jahren die EU zur wachstumsstärksten und innovativsten Region der Welt ausgerufen. Das Planziel wurde anscheinend nicht ganz erreicht. Jetzt ist es an der Zeit die finsteren Saboteure ausfindig zu machen.
    (Ironie off)

  33. „Die Industrie muss ihre Stellung verteidigen – oder abwandern“ ???
    Sprechen sie von Autoherstellern die auswandern oder von dem Indiustriezweig der auswandert?
    Die deutsche Autohersteller können nicht auswandern, denn sie sind Teil des deutschen Auto-Industriezweiges. Nur in diesem können sie existieren, wegen der vielfältigen Bindungen, die man Wurzeln nennt.
    Wohin sollten sie hinauswandern? Da sind alle Plätze in der Welt schon besetzt.
    Auch die Autoindustrie, also der Industriezweig, kann nicht auswandern, weil es viel zu viele existentielle Bindungen hier im Lande gibt, ihre Wurzeln.
    Auch da sind alle Plätze in der Welt schon besetzt.
    Man kann ausgewachsene Bäume weder ohne Wurzeln, noch mit Wurzeln, nicht versetzen.
    Die deutsche Autoindustrie kann nur in Deutschland überleben oder sterben.
    Im Moment ist liegt sie schon in Agonie, weil unfähige geldgierige Manager und noch dümmere Politiker schon seit Merkel mit Erfolg daran arbeiten dass sie stirbt.
    Es ist die Gier-Wahnidee von Managern von Outsourcing und Globalisierung,
    sowie nun das Grüne Auto feindliche Marketing,
    welche die deutsche Autoidustrie zerstört haben.
    Nun hat es sich ausgesourst und ausglobalisiert.

  34. Fritz Indra betont die Macht des Kunden. Richtig, und einer davon bin ich, mit deutlicher Wirkung auf mindestens 8 andere im Familien- und Freundeskreis. Mein Patriotismus zur deutschen Autoindustrie? Geschichte. Keinen Cent mehr, zusammen sind das schon 9 ct. Bei 30T€ pro Fahrzeug sind es 270T€, bei 4 Autokäufen über die Jahre ist es 1.000.000€., für chinesische E-Autos oder deren effiziente Verbrenner. Und das bin nur ich allein. Zieht euch warm an, ihr deutschen Automanager-Füchse.

  35. Im Vergleich zu Verbrennern ist die Produktion von vollelektrischen Autos anspruchslos und auch für Entwicklungsländer problemlos zu realisieren, da die wichtigsten Komponenten ohnehin nur von wenigen (chinesischen) Massenherstellern angeliefert und lediglich ein individuelles Equipment dem angepasst wird. Erst wenn Dummheit zur Handelsware werden sollte, hätte Deutschland wieder eine Chance Exportweltmeister zu werden.

  36. Raus aus dieser korrupten, unsäglichen EU und zurück zur staatlichen Souveränität ohne US-amerikanischen Dauereinfluss. Und weg vom gescheiterten Euro und zurück zur D-Mark. Ich hoffe, ich werde es noch erleben.

    • Sie hoffen also noch immer? Trotz der Totalversager in Berlin und Brüssel? Und des ÖRR? Dazu müsste die AfD 50 % + erreichen oder hier ein Bürgerkrieg ausbrechen. Und dann bräuchten wir einen verlässlichen Bündnispartner, denn die bisherigen taugen alle nichts und wollen nur unser Geld u.a.

  37. Wenn ein wenig betuchter Interessent ein preiswertes chinesisches Autofabrikat erwirbt, habe ich noch Verständnis dafür. Dieses schwindet aber in dem Maße, um so finanzkräftiger ein Käufer ist.
    Denn letzterer unterstützt nicht nur den schärfsten ausländischen Konkurrenten auf dem Weltmarkt, sondern schwächt zugleich die heimische Wirtschaft. Sind die deutschen Arbeitsplätze erst einmal nach China abgewandert, sind sie wahrscheinlich auf Dauer verloren. Baut Deutschland wirtschaftlich immer mehr ab, werden letzten Endes auch besser Verdienende die Folgen zu spüren bekommen.
    Diesbezügliches patriotisches Verhalten, sofern man es sich leisten kann, dient unserem Land!
    Im Übrigen darf darauf hingewiesen werden, dass China nicht nur ein scharfer wirtschaftlicher Konkurrent Deutschlands ist, sondern auch ein politisch systemischer Gegner, der seine nicht zuletzt auch durch den Westen erzielte Wirtschafts- und Finanzkraft nicht unbedingt zu unserem Vorteil einsetzt – weltweit!

  38. Man versucht sich der asiatischen Konkurrenz auch unter dem Framing „das sind Spionageautos“ zu entledigen. Somit kann man auch Einfuhrstops bewirken (aehnlich G5 von Huawei). England setzt derzeit Masstaebe.
    (Als ob andere Marken ihre Kunden nicht aushorchen wuerden.)

  39. Gibt es außer dümmlicher Moral und Dummheit eigentlich noch ein Feld wo Deutschland noch Spitze ist?

  40. Gier frisst hirn! Ich kann mich noch gut an die anfänge des ganzen erinnern und was westliche investoren geschwärmt haben was man in china alles machen könnte und wie hoch dort die renditen seien. Ich sehe hier auch ein scheitern des westlichen kapitalismus!

    • Ich nicht. Der Kapitalismus tut, was der Kapitalismus tut. Bestmögliche Verwertungsbedingungen des eingesetzten Kapitals und so …

      • UND genau daran scheitert er ja – der kapitalismus!

      • Der Kapitalismus scheitert nicht, er verläuft auf und ab.

  41. Der ganze Sicherheitswahn (nicht nur im Autobau) kostet Unsummen und bringt fast nichts – mit etwas Verantwortungsgefühl kann man Probleme VERMEIDEN, statt sie durch Vorschriften und technische Massnahmen UNMÖGLICH zu machen..
    Vor 40 Jahren konnten unsere Freunde und wir mit zwei oder drei Autos und einer Horde Kinder einen Ausflug unternehmen oder zu einem Kindergeburtstag fahren. Heute mache ich mich schon strafbar, wenn wir unseren Enkel ohne den vorgeschriebenen Kindersitz von der Kita abholen.)

  42. Die deutsche Industrie lebte zu lange in einer Wohlfühloase! Die Manager vollgefressen, mit unverdienten Bonis verwöhnt, gingen den Weg des geringsten Widerstands. Immer schön den Bückling vor der Politik machend, man gewährt den Lobbyisten dafür leichten Zugang zum Bundestag! Eine win-win Situation. Die Zeiten haben sich aber geändert, die Protagonisten sind in einer lose-lose Situation gelandet. Selbstverschuldet von beiden Seiten.

  43. „Toyota dies verkündet und bisher ist daraus nie etwas geworden“
    Weil es nicht funktionieren kann. Solange Batterien das aktuelle Funktionsprinzip (Kathode, Anode, Elektrolyt dazwischen) aufweisen, kann eine solche Batterie nicht schneller als in einer halben Stunde geladen werden. Man kann zwar in optimalen Temperaturbereichen und Ladeständen ein bisschen nach oben abweichen, aber nicht über den gesamten Ladezyklus. Deswegen tricksen ja die E-Auto-Hersteller ständig mit Angaben wie „zusätzliche 200km in 15min“ etc. Man müsste ein völlig neues Funktionsprinzip verwenden – wie z.B. Powercaps. Aber die haben nicht genug Leistungsdichte.
    Davon abgesehen bin ich mal gespannt was die Chinesen hier auf den Markt bringen (werden). Die bisherigen Batteriekutschen sind jedenfalls genauso teuer wie der Renault- oder VW-Mist – von Tesla ganz zu schweigen. Der BYD-Dolphin, als günstiger E-Kleinwagen für umgerechnet 10000€ in China ein Riesenerfolg, kostet in Europa mehr als das Doppelte. So wird das nichts liebe Chinesen.

    • Das Prinzip dass ein Akku mit zunehmendem Ladestand langsamer wird, wird sich auch zukünftig halten, das ist richtig. Es ändert aber nichts daran dass die praktische Alltagsreichweite nicht steigt, wohingegen die Akku Kapazität von Jahr zu Jahr zunimmt.
      Sprich, es ist zukünftig zwar möglich aber völlig praxisfremd einen Akku auf 100% zu laden, schlicht, weil man es nicht braucht.
      Haben wir also einen 150kwh AKku statt eines 70kwh Akkus drin, wird der 150kwh Akku zwar auch nur bis 80% schnell laden, aber das sind in absoluten kwh gesehen viel mehr als beim vorherigen 70kwh Akku. Der Verbrauch des Fahrzeugs nimmt ja nicht mehr zu, im Gegenteil, die aktuellen Fahrzeuge werden immer effizienter, weil sie direkt als E-Fahrzeuge und nicht als Hybrid-Kompromiss designed werden. Bestes Beispiel ist hier der Mercedes EQS.
      Der Erfolg der Chinesen ist ja schon da. Das „so wird das nichts“ ist also bereits jetzt veraltet. Der Fuß ist längst in der Tür.

  44. Offenbar scheint man hier nicht ganz zu verstehen, was mit den Autobauern tatsächlich los ist und warum alles so ist wie es ist.
    So haben die Chinesen schon vor 20 Jahren problemlos auf Automobilausstellungen Details von Pkw – insbesondere von VW und Mercedes – fotografieren können, sich problemlos »Ersatzteile« wie Schalter usw. beschafft und damit viele Millionen Dollar für Forschung und Konstruktion gespart.
    Im Übrigen ist die Qualität der chinesischen Pkw und Motorräder die hier für einen Spottpreis angeboten werden, qualitativ eher unterdurchschnittlich. Interessant wird es zudem, wenn man eine Werkstatt für diese Fahrzeuge suchen muss, denn nicht jede Werkstatt wird sich mit diesen Pkw und Motorrädern abgeben wollen – oder überhaupt dürfen.
    Wer jetzt darüber klagt, dass z. B. VW viel zu teuer ist, hat nur bedingt recht, denn richtig müsste es heißen, dass VW in Deutschland viel zu teuer ist. So bekommt man in Frankreich und Belgien Pkw und Transporter von VW, die in Wolfsburg und Hannover gebaut wurden und als Re-Import gute 30–40 % billiger angeboten werden. VW gibt den Händlern im Ausland große Rabatte; nur die deutschen Händler bekommen genau diese nicht.
    Wenn also ein Unternehmen wie VW ins Ausland gehen würde – was sie sicherlich nicht tun werden, weil ein Teil von VW dem Land Niedersachsen gehört und da mitzureden hat – wäre das nur deshalb möglich, weil man ihnen steuerliche Vorteile einräumen würde. Doch das ist – wie in den USA – an bestimmte Voraussetzungen gebunden: Material muss aus der US-Produktion stammen! Der angebliche Vorteil wird nur zum Anschieben der eigenen Wirtschaft benutzt, weshalb der steuerliche Vorteil nur ein lächerliches Lockmittel ist.
    Wer heute glaubt das Unternehmen deshalb D verlassen, weil ihnen die Energiepreise zu hoch sind, hat auch nicht so richtig verstanden, worum es eigentlich geht. Verkaufspreise lassen sich nur dann reduzieren, wenn die Produktion weit billiger wird. Deutschen Unternehmen waren die Löhne schon immer zu hoch, also müssen die sich etwas einfallen lassen – oder die Pforten schließen.
    Der Mindestlohn in den USA ist lächerlich gering, also ein gutes Ziel.
    Sogar die Chinesen fangen mit dem Sparkurs an und lassen Produkte in Vietnam herstellen, weil ihnen ihre Arbeiter »zu teuer« sind. Unfassbar, wo die schon für einen absolut lächerlichen Lohn schuften müssen. Die Vietnamesen ihrerseits lassen dann in Kambodscha produzieren, weil die noch billiger produzieren und noch etwas dabei übrig ist, ohne wirklich etwas dafür tun zu müssen.
    Billiger geht immer; ob die Qualität jedoch akzeptabel ist wage ich zu bezweifeln. Selbst wenn die Chinesen ein paar Autos und Motorräder aus der Billigproduktion in D absetzen könnten, sind sie keine wirkliche Konkurrenz. Man muss in D nicht ständig im Panikmodus sein, nur weil jemand etwas anbietet und billiger ist. Kunden sind auch nicht blöd und werfen ihr Geld gerade bei Autos blind aus dem Fenster.
    Bestes Beispiel ist ein Fahrzeug von Renault, das in Rumänien gebaut wird und schon im Katalog klappert. Bis zum Ende der Garantie ist soviel kaputt, dass die Reparaturen annähernd dem Restwert entspricht. Autohäuser haben schon vielfach diese »Marke« aus den Verkaufsräumen verbannt, weil sie böse draufgelegt haben.

  45. Die deutschen Automanager haben nicht für ihre Firmen gekämpft.
    Sie haben der grünen Politik vielmehr durch Zustimmung und Mitmachen den Weg bereitet.
    Go woke, go broke.
    Mein Mitleid für VW und ganz besonders für alle Audianer_innen hält sich in Grenzen.

  46. Wärmepumpen können sich nur Minderheiten leisten, Industriearbeiter mit guten Altvertraegen zum Beispiel Bei mir um die Ecke wohnen viele SAP-ler. Die können auch noch. Wer im Dienstleistungsbereich arbeitet kommt nicht mit. Der Abstieg kommt. Und dann sitzen wir mit Millionen Anspruchsberechtigten aus aller Welt. Die werden kein Verständnis für unsere Not zeigen.

  47. Also werden wir der chinesischen Konkurrenz demnächst Kaffee kochen und ihnen die Haare schneiden, wenn sie uns ihre billigen Supertech-E-Autos in Deutschland verkaufen.

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