Türken mit zwei Pässen stimmten in Deutschland bisher überproportional für SPD und Grüne. Das sollen sie am 24. September nicht tun, appelliert der Sultan vom Bosporus an „alle meine Landsleute in Deutschland.“ Auch die Union soll keine deutsch-türkische Stimme bekommen. Denn diese Parteien, so Erdogan, betrieben Wahlkampf mit der „Schädigung der Türkei“ und seien „alles Türkei-Feinde“.
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Ob Erdogans „Landsleute in Deutschland“ ihm folgen werden? Sein Aufruf richtet sich zweifellos in erster Linie an die große Zahl der Deutsch-Türken mit zwei Pässen. Wer sich klar zu Deutschland bekannt und auf den türkischen Pass verzichtet hat, dürfte auf Erdogan kaum hören. Bei dem Referendum zur Einschränkung der Demokratie haben viele Deutsch-Türken demonstriert, dass sie die Deutschen als Arbeitgeber und Transferleistungs-Finanziers schätzen, von den dekadenten westlichen Werten wie Rechtsstaat und Demokratie jedoch nicht viel halten. Den Schaden von Erdogans „Wahlempfehlung“ dürften weniger CDU/CSU als SPD und Grüne haben. Es träfe also genau die Parteien, denen der Doppelpass ein Herzensanliegen ist. Dass „ihre“ Türken in Deutschland eher Recip Erdogan als Cem Özdemir oder Martin Schulz folgen – das dürfte für SPD und Grüne ein schmerzlicher Lernprozess sein.
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Vor und nach Barcelona
Der pollytix-Wahltrend berechnet sich täglich aus dem gewichteten Mittel aller Bundestagswahlumfragen der letzten zwanzig Tage (www.pollytix.de/wahltrend). Diese Zahlen sind ziemlich stabil: Die CDU/CSU liegt mit 38,5 % vor der SPD mit 23,8 %. Im Kampf um Platz 3 führt Die Linke mit 9 % vor FDP und AfD mit jeweils 8,5 %. Die rote Laterne halten die Grünen: 7,4 %. Aber: Wie aktuell sind diese Zahlen noch – nach den schrecklichen Terroranschlägen von Barcelona und Cambrils?
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Sollte das Thema Islamistischer Terror, Flüchtlinge und illegale Migranten im Wahlkampf eine größere Rolle spielen, dann wird die CDU/CSU verstärkt auf das Thema Sicherheit setzen. Fragt sich nur, wie glaubwürdig die Union nach dem „Kontrollverlust“ von 2015/2016 noch ist. Berichte darüber, dass angeblich politisch Verfolgte und vermeintliche Kriegsflüchtlinge munter in der alten Heimat Urlaub machen, sprechen zudem allen Behauptungen Hohn, die Politik hätte aus den Fehlern von damals gelernt. Das könnte Wasser auf die Mühlen der AfD sein.
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Wahlkampf mit der Axt
Wie immer man zur AfD stehen mag: Sie ist eine zugelassene Partei und hat Anspruch darauf, im Wahlkampf Plakate aufzuhängen wie jede andere Partei auch. In Berlin hat die Partei ihr Großflächenplakat mit dem Spruch „Burkas? Wir steh’n auf Bikinis“ direkt vor der SPD-Zentrale aufgestellt. Es wurde ganz schnell und gründlich zerfetzt. Der Tagesspiegel konstatiert dazu in seiner Online-Morgenlage kühl: „Was die Antifa-Szene sexistisch oder islamophob findet, hat in Kreuzberg kaum Überlebenschancen.“ Viel deutlicher kann eine angeblich liberale Zeitung ihre klammheimliche Sympathie für linksradikale Polit-Hooligans kaum ausdrücken. Solange die sogenannten Antifaschisten nicht die Tagesspiegel-Werbung zertrümmern, heißt es wohl: „dit is Berlin“.
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Wahlkampfweisheit zum Tage: Demokratie ist, wenn auch die wählen dürfen, die gar nicht wissen, was Demokratie ist.
Und sollte schon gar nicht Bundeskanzler(in) werden!
„Unser“ Wahlkampf? Nein. Mein Wahlkampf ist es jedenfalls nicht. Und dass Erdogan sich in Deutschland immer wieder auf unverschämte Weise einmischt, ist ja nun wahrlich nichts Neues und ärgert mich seit eh und je.
Ich habe mich längst für eine Partei entschieden und sie bereits (brief)gewählt. Alles, was es im Wahlkampf zu sagen gibt, wurde ja schon mehrfach gesagt. (Nur noch nicht von jedem.)
Die Entscheidung ist doch ganz einfach: Entweder man wählt Merkel oder man wählt die AfD. Und selbst wenn man die AfD wählt, wählt man Merkel. Also weiß man doch ganz genau, wie man zu wählen hat oder?
„Die AfD möchte ich gar nicht stark im Parlament sehen“. Merkwürdige Einstellung ihrerseits, Sie sehen dan wohl lieber, dass die Jünger Erdogans dann die ADD wählen, damit der Islam endgültig das Steuer in die Hand bekommt. Man kann nur noch den Kopf schütteln.
https://ad-demokraten.de/
Die Jünger Erdogans werden dann wohl die ADD wählen, wir werden uns noch wundern.
https://ad-demokraten.de/
Ich befürchte ja. Also Alternative wählen. 🙂
Die AfD sollte stark im Parlament vertreten sein. Nur eine starke Opposition kann etwas bewegen. Ein paar Hansel kann man überhören. Weiterhin hätte die AfD als starke Opposition im BT auch die Möglichkeit, allen zu zeigen, ob sie wirklich eine Alternative ist und ob sie eine Partei ist, auf die man bauen könnte.
Aber auch bei den Medien. „The Merkelshow“ must go on.
Ich denke nicht, dass man einfach davon ausgehen kann, dass Türken mit nur deutschem Pass integriert wären und Deutschland als „first“ ansehen würden. Das mag auf einzelne sicherlich zutreffen, aber wir wissen es nicht. Übrigens, wir ernten jetzt, was Merkel und Co. gesät haben. Wer schwach ist, wird als nicht existent betrachtet. Schwache sind im besten Fall zu übergehen, wenn sie Glück haben. Merkel hat uns gegenüber Ankara erpressbar gemacht. Sie hat uns zum Waschlappensiedlungsgebiet degradiert. Natürlich wird das ein starker Herrscher – und das ist eben Erdogan – ausnutzen. Wer würde das nicht. Es ist menschlich, Schwäche auszunutzen. Ein Mensch, wie z.B. Erdogan, der Macht in den Händen hält, wird für Schwache tödlich sein, weil er sie abgrundtief verachtet.
Noch eins Herr Müller-Vogg, der Satz: „Das könnte Wasser auf die Mühlen der AfD sein“, klingt sehr geringschätzig gegenüber eine demokratische Partei, die z.Z. die einzige Opposition in Deutschland ist. Diese Redewendung ist im Deutschen negativ besetzt.
Das sieht Herr Müller-Vogg sicher anders. Für ihn ist immer die AfD schuld.
Dank Doppelpass?Ich glaube nicht, dass sich Erdogan aufgrund dieser Gruppe, bzw. aufgrund der Existenz des Doppelpasses ermächtigt sieht, in den Wahlkampf eines fremden Landes einzugreifen.Die Kanzlerin selbst hat in einem beispiellosen Akt ihr eigenes Schicksal und das Deutschlands in die Hände des Bosporus Sultans gelegt. Sie hat sich erpressbar, manipulierbar und abhängig gemacht mit einem von einer Soros-NGO ausgearbeiteten hochgradig ethnomasochistischen Vertragswerk, das die Hoheit über unsere Grenzen und das Ausmaß der (nicht) legalen Einwanderung – gegen den Willen unserer EU-Nachbarn in die Hände eines Drittstaates legt, der noch nicht einmal der EU angehört und bekanntermaßen ganz eigene Interessen verfolgt.Frau Merkel kann sich glücklich schätzen, dass Erdogan bislang kaum Gebrauch von seiner neuen Machtfülle gemacht hat. Das wird sich ändern.Die Urheber des Vertragswerkes, die globalistischen NGOs, entscheiden ohne demokratische Legitimation im Hintergrund verfolgen mit ihrem Coup mehrere Ziele: – Die EU-Mitgliedschaft der Türkei ist – sobald die Türkei es will – nicht mehr aufzuhalten, weil vorgeblich ja „nur sie unsere Grenzen schützen kann“.- Der Zustrom nach Deutschland ist weiterhin hoch, nur handelt es sich nach der „Behandlung“ der Neuankömmlinge durch die Türkei nicht mehr um illegale Einwanderer oder Flüchtlinge, sondern per Persilschein um „Siedler“. Das sieht in den deutschen Statistiken unverfänglicher aus.- die Türkei erhält hohe Zahlungen von der EU, bleibt der EU, der globalistischen Ideologie nützlich, gerät ihrerseits in eine gewisse Abhängigkeit.- Deutschland zahlt, hat dennoch Immigrantenzahlen zu verzeichnen, die weder nachhaltig finanzierbar noch integrierbar sind, wird also massiv geschwächt, sein Untergang wird noch fester besiegelt.DIesem Zielsystem hat Frau Merkel an den Interessen Deutrschlands und Europas vorbei in einem weiteren Putsch zum Erfog verholfen, nach dem Europutsch und dem Grenzputsch.Es war gewiss nicht ihr letzter, sie hat schließlich noch mindestens 4-5 Wiederwahlen vor sich.
Ich gebe Ihnen recht, @ Old Europe. Die Grenzen eines ehemals souveränen Landes, Dtschld., können angeblich weder durch Bundespolizei noch Bundeswehr geschützt werden. Daher überläßt man den Grenzschutz, den man selber wegen „unschöner Bilder“ nicht leisten WILL, einem feindlich gesonnenen Dispoten und verkündet stolz: „Der macht das jetzt für uns“.
Unglaublich ist das!
Auch die Wortwahl „Putsch“ ist völlig zutreffend.
Lieber Herr Müller-Vogg,
danke für Ihren Artikel, insbesondere den letzten Absatz.
Wenn Bürger, egal ob Mitglieder, Politiker oder Wähler, der AfD in der Ausübung
ihrer demokratischen Rechte, massiv, bis hin zu „Taten“, die im „StGB“ zu finden
sind, behindert werden, dann kann es mit dem Demokratieverständnis der Altparteien nicht weit her sein.