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Die Fallzahlen im Vergleich

Corona-Update zum Morgen des 3. April: Ein Vergleich der Notfallkompetenzen

03.04.2020

| Lesedauer: 6 Minuten
Bayern führt nun die Statistik der Fallzahlen pro Hunderttausend an. In Italien könnte die Zahl der Todesfälle weit höher liegen als gedacht. Das RKI ändert seine Meinung zu Mundschutzmasken - nicht jedoch die Abmahn-Anwälte. Die USA und Ungarn räumen ihrer Regierung weitgehende Notfallkompetenzen ein - doch welche genau? Und droht Missbrauch?

Im Ländervergleich der Corona-Fälle pro hunderttausend Einwohner überholen Baden-Württemberg und Bayern nun Hamburg. Insgesamt führt Bayern jetzt mit 146,4 Fällen pro hunderttausend Einwohnern die Statistik an, dicht gefolgt von Baden-Württemberg mit 144,2 Fällen/HT und Hamburg mit 138,9/HT.

Im Saarland steigen die Fallzahlen pro Hunderttausend weiter rasant, es sind dort mittlerweile 126,3 Fälle/HT gemeldet. Bei der derzeitigen Anstiegsrate dürfte das Saarland Hamburg noch in dieser Woche überholen.

Im Durchschnitt sind in Deutschland nun 94,9 Menschen pro Hunderttausend als Infiziert gemeldet.

Im Vergleich der am stärksten von Corona betroffenen europäischen Staaten führt nach wie vor Spanien die Statistik der bevölkerungs-relativen Fallzahlen an.

In Deutschland wurden laut Länderinformationen 79.090 Personen als infiziert gemeldet (Stand 02. April, 20:30); laut Johns Hopkins Universität sind es 84.600 (Stand 02. April, 23:30). Gestern waren es noch 72.547 beziehungsweise 76.544 Fälle. Nach Länderinformationen sind 955 mit Corona infizierte Menschen verstorben, gestern waren es noch 845.

In Italien starben laut Johns Hopkins Universität 13.915 mit Corona infizierte Menschen. Der Tagesspiegel berichtet von einer Italienischen Studie, die behauptet, die tatsächliche Zahl der Verstorbenen könnte doppelt so hoch sein wie die gemeldete Zahl. Demnach seien in der Zeit vom 21. Februar zum 21. März in manchen Regionen doppelt so viele Menschen gestorben, als es in anderen Jahren der Fall war. In der besonders betroffenen Region Bergamo sollen es sogar dreimal so viele sein. Auch der Süden Italiens soll ähnlich betroffen sein wie Venetien – es wird dort nur weniger getestet. Allerdings sei die Mortalitätsrate Corona-Infizierter in Italien wahrscheinlich um die 1% zu verorten, nicht um die 10% wie die Gegenüberstellung der momentan bekannten Fallzahlen und Todeszahlen vermuten lässt. Woran das liegt, wird nicht berichtet, doch die Vermutung liegt nahe, dass in Italien auf Grund der schnell wachsenden Zahl Erkrankter und geringer Test-Kapazitäten nur besonders schwere Fälle auf Corona getestet werden – und gerade diese Personen mit schweren Krankheitsverläufen versterben auch mit höherer Wahrscheinlichkeit.

Es wir auch bei TE in den Kommentaren oft auf EUROMOMO verwiesen und dass dort keine gesteigerte Mortalitätsrate verzeichnet werde. Dazu veröffentlicht EUROMOMO allerdings ebenfalls eine Bemerkung:

„Die Zahl der Toten in den vergangenen Wochen sollte mit Vorsicht interpretiert werden, da Anpassungen für verspätete Todes-Meldungen unpräzise sein können.“

Auf EUROMOMO wurde in den vergangenen Tagen oft verwiesen, denn dort würden für Italien keine erhöhten Todesraten registriert. Dies ist mit den Zahlen der 13. Kalenderwoche nun nicht mehr der Fall, diese wurden stark nach oben korrigiert. In Italien übersteigt die Abweichung der Mortalität mittlerweile mehr als acht Standardabweichungen über dem ganzjährigen Mittelwert. Das ist ein für Italien ungewöhnlich hohes aber – noch – nicht außergewöhnliches Ergebnis. Ähnliche Resultate sieht man in der spanischen Statistik. Aber: Die Corona-Pandemie breitet sich erst seit wenigen Monaten in Europa aus; wir stehen wahrscheinlich erst in der Frühphase der Pandemie und damit noch vor vielen Todesfällen.

Folgephänomene:

Das RKI ändert seine Meinung zum Mundschutz:

Nun wird doch allen Bürgern empfohlen, in der Öffentlichkeit eine Mundschutzmaske zu tragen. Bisher wurde dies nur Personen mit Atemwegserkrankungen angeraten. Es gibt keine medizinischen Studien, die beweisen, dass das Tragen von Mundschutz ein wirksamer Schutz vor Ansteckungen aller Art sind, doch das Durchführen aussagekräftiger Studien zu diesem Thema ist extrem schwierig. TE berichtete an anderer Stelle schon über Argumente für das Tragen von Masken.

Die Japanische Regierung hat angekündigt  50 Millionen Haushalte im Land zwei wiederverwendbare Stoffmasken zur Verfügung zu stellen. Damit soll die nicht-Verfügbarkeit von Einmal-Masken abgefedert und der Bürger geschützt werden. Solche nationale Anstrengungen, um Masken bereit zu stellen, wären in Deutschland wohl zum Scheitern verurteilt, denn Abmahn-Anwälte verhindern, dass Nähereien auf Eigenintiative solche Schutzausrüstung herstellen. Nur im Auftrag systemrelevanter Einrichtungen oder staatlicher Behörden sei dies zulässig, so NTV. Und das, obwohl Politiker öffentlich dazu aufrufen, Masken zu nähen. Doch Angebote an staatliche Stellen Masken herzustellen verpuffen im Wirrwarr der Zuständigkeiten.

Hintergründe zu Corona: Wie Länder auf Corona reagieren

Weltweit werden für den Kampf gegen Corona Notstandsgesetze auf den Weg gebracht. Auch in Deutschland sind diese schon länger im Gespräch. Wie unterschiedliche Länder vorgehen und wie solche Gesetze ausgestalltet werden können, zeigen die Beispiele USA und Ungarn.

In Ungarn wurde schon am 30. März Ministerpräsident Orabán im Rahmen eines Notstandsgesetzes mit weitreichenden Befugnissen ausgestattet. Unter anderem wird Orbán dazu ermächtigt, per Dekret zu regieren; Die explizite Zustimmung des Parlaments ist nicht mehr nötig. Diese Befugnis durchzuregieren ist allerdings nicht für alle Bereiche des Staates gültig, über ein Gesetz, das Vornamensänderungen sowie die Änderung des in Regierungsdokumenten eingetragenen Geschlechts verbietet, muss zum Beispiel noch das Parlament abstimmen berichtet Queer.de.

Auch werden nun Falschmeldungen zum Corona-Virus mit empfindlichen Strafen belegt. Weiterhin sind die Vollmachten auf das beschränkt, was „notwendig“ und „verhältnismäßig“ ist, um das Virus zu bekämpfen – doch Paper ist geduldig und Verhältnismäßigkeit ist ein Begriff, in den man hineininterpretieren kann, was man will. Die Notstandsgesetze sehen ebenfalls vor, dass das Verbreiten von Falschinformationen oder Falschdarstellungen zu Corona unter Strafe gestellt wird – sogar Haft ist möglich.

Wenn die Politik sich zum Hüter der Wahrheit aufschwingt, ist das nie ein gutes Zeichen für die Pressefreiheit. Doch das allergrößte Problem ist folgendes: Viktor Orbáns Partei Fidesz verfügt über eine Zweidrittel-Mehrheit im Parlament. Über die Verlängerung des Notstands entscheidet Orbán. Die einzige Institution, die den Notstand gegen den Willen Orbáns beenden kann, ist das Parlament, in dem Orbáns Partei ja die absolute Mehrheit hat. Bis auf weiteres sind sämtliche Volksbefragungen und Nachwahlen untersagt. Ob Parlamentswahlen stattfinden können, ist im Gesetz nicht geregelt. Es besteht also die Gefahr, dass Ungarn zur Partei-Diktatur wird. In gewisser Weise ähnelt Orbán nun den Diktatoren der römischen Republik: das waren hochrangige Bürger, die während Krisenzeiten berufen wurden und für ein halbes Jahr mit fast uneingeschränkter Macht regieren konnten. Von den meisten ist überliefert, dass sie ihr Amt freiwillig niederlegten; nur einer tat dies (den Überlieferungen nach) nicht: Gaius Julius Caesar.

In einem offenen Brief des Ungarischen Botschafters in Berlin an die Zeitung Welt, äußert sich der Botschafter wie folgt zu den Gesetzen:

»Die besondere Rechtsordnung ist kein außerkonstitutioneller, sondern ein außerordentlicher verfassungsrechtlicher Zustand. Verordnungen, die gegen das Grundgesetz verstoßen, können auch während der eingeführten besonderen Rechtsordnung nicht erlassen werden. Das Gesetz gibt der Regierung weder zeitlich noch im Bezug auf die Maßnahmen unbegrenzte Befugnisse. Es basiert eindeutig auf den Grundsätzen der Notwendigkeit und Verhältnismäßigkeit. Das Parlament kann jederzeit einberufen werden, es verliert keine Rechte an die Regierung, sondern umgekehrt, es erhält die Zuständigkeit das „Virusgesetz“ zurückzuziehen und somit das Ende des Notstandes bestimmen zu können.«

Auch in den USA sind Notstandsverordnungen vorgesehen. Die Vereingten Staaten sind aber eine der bewährtesten Demokratien der Welt. Dort haben die demokratischen Institutionen Bürgerkriege, politische Hexenjagden und auch schon Pandemien überlebt. Mal wurden sie geschwächt, dann wieder gestärkt; und ja, sie sind nicht perfekt – über das sogenannte Electoral College zum Beispiel entbrennen immer und immer wieder Diskussionen.

Es werden dort nun Notstandsgesetze aus Kriegszeiten reaktiviert. In einem für die Vereinigten Staaten ungewöhnlichen Eingriff in die Marktwirtschaft können Firmen nun dazu verpflichtet werden, bestimmte Produkte, wie zum Beispiel Schutzausrüstung und Beatmungsgeräte, herzustellen. Mit Rückgriff auf Notstandsgesetze im Fall von Naturkatastrophen hat Donald Trump nun direkteren Zugriff auf Finanzmittel und die Ressourcen verschiedener föderaler Ministerien, die nun auch freier in den Bundesstaaten agieren dürfen, als es in den sonst auf ihre Souveränität bestehenden Staaten der Fall ist. Andere Gesetze ermöglichen tiefgreifende Einschnitte in das zivile Leben in den USA: so kann zum Beispiel die Bewegungsfreiheit zwischen den Staaten eingeschränkt werden und (nach vorheriger Genehmigung durch einen Verfassungsrichter) das Militär für Polizeiaufgaben eingesetzt werden – doch auch diese Maßnahme ist nur auf lokaler Ebene zulässig.

Ihm stehen auch noch weiterreichende Befugnisse zur Verfügung, um Regulierungen aller Art in der Wirtschaft auszusetzen oder direkt in die Wirtschaft einzugreifen – teilweise sind diese Regelungen überraschend spezifisch: Trump hat zum Beispiel das Recht, die Ladegewichtsbegrenzungen für Kerosin-Lieferungen an die Nationalgarde auszusetzen. Andere Befugnisse sind erschreckend: er darf Radiosender übernehmen und Bankguthaben sperren lassen. Doch bisher hat er diese Befugnisse nur verwendet, um mehr Amerikanern Zugang zu sozialen Sicherungssystemen zu geben. Insgesamt stehen dem amerikanischen Präsidenten vielleicht sogar mehr Werkzeuge zur Verfügung als dem ungarischen Ministerpräsidenten – auch an Missbrauchsmöglichkeiten mangelt es ihm nicht; Doch sie sind in den meisten Fällen schärfer umrandet und strenger überwacht, als es in Ungarn der Fall scheint.

Die Vereinigten Staaten sind wahrlich keine Anfänger, was Krisen, Notstände oder Präsidenten, die in der Notsituation weitreichende Befugnisse an sich ziehen, betrifft – auch aus dieser Pandemie werden die USA wieder heraus finden. Andererseits sind die USA auch ein warnendes Beispiel, wie problematisch Notstands-Gesetzgebung sein kann und dass auch zeitliche Beschränkungen nicht immer eine Garantie für ihre Beendigung sind. Verschiedene Gesetze zur Spionage und Überwachung, die als Reaktion auf die Anschläge des 11. Septembers 2001 im Rahmen des sogenannten USA PATRIOT ACT nur bis 2005 genehmigt wurden, wurden in der Zwischenzeit immer wieder verlängert und erneuert, zuletzt 2015 unter Präsident Barack Obama. Sie sind – teils in veränderter Form, teils unverändert – immer noch in Kraft und einer der Mitgründe für die weitreichenden Befugnisse der US-Geheimdienste zum Abhören von Bürgern und Ausländern.

Notfallgesetzgebung ein potentes Mittel, dessen sich Staaten in der Krise bedienen können, um der Situation Herr zu werden – doch wie bei vielen effektiven Arzneien kommt mit der Effektivität die Gefahr zum Missbrauch wegen Abhängigkeit, derer sich von Budapest bis Washington D.C. – und auch in Berlin – jeder bewusst sein sollte.

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60 Kommentare

  1. Aber das konnten die armen Menschen ja nicht wissen………..

  2. Sehr geehrter Herr Tichy,
    vielen Dank für das tägliche Update.
    Interessant wäre aus meiner Sicht der Blick auf den Stand COVID-19-Patienten in Intensivbehandlung sowie freier Intensivbetten (siehe hierzu das DIVI Intensivregister).
    Demgemäß wären (Stand heute, 06:15) in den angeschlossenen Kliniken gut 2.400 COVID-19-Patienten in intensiv-medizinischer Behandlung, wovon 83% (gut 2.000 Patienten) beatmet werden müssen.
    Der Anstieg der COVID-19-Patienten in intensiv-medizinischer Behandlung in dieser Woche (etwa verdoppelt) ist besorgniserregend, auch wenn das System noch Kapazitäten hat.

    • Wo sieht man denn da die Coronapatienten? Ich sehe nur die freien Kapazitäten.

      • …und die sind teilweise nicht mal auf dem neuesten Stand.

      • Entweder in den Tagesreport (PDF-Datei) auf der Startseite gehen oder unter Menü Register -> Kartenansicht in der Tabelle Bettenkapazitäten / Fallzahlen COVID-19 im Splitt nach Bundesländern ganz nach rechts scrollen … .
        Dort sind dann die Details COVID-19 je Bundesland & unten in der Gesamtsumme gelistet.
        (Anbei der Link: https://www.divi.de/register/kartenansicht)

  3. Es fehlen saubere und aussagekräftige Statistiken – Hopkins oder RKI hin oder her. Warum wird keine Stichprobe erhoben, wie z.B. vor Wahlen, von zumindest 2.500 Personen, die repräsentativ ist. Diese Personen werden getestet auf das Corona-Virus und auf Corona-Antikörper. Nach z.B. 10 Tagen wird dies wiederholt. Dann lassen sich alle aufgeworfenen Fragen mit hoher Signifikanz beantworten.
    Vermutlich sind die Zählweisen in den verschiedenen Ländern deutlich unterschiedlich und damit (eigentlich) nicht vergleichbar!

    • Weil es dafür keine Ressourcen gibt. Unsere Weltstaatsmänner haben doch erst Anfang März festgestellt, daß SARS CoV-2 nach Deutschland kommt. Konnt‘ doch keiner ahnen. ?

  4. Auch ich kann nur empfehlen, die Diskussion vom 2.4. in Talk im Hangar-7 zu verfolgen. Kompetent, verständlich, auch andere Ansichten werden zugelassen und behandelt. So würde man sich die zur Information verpflichteten deutschen Sender wünschen, aber Fehlanzeige. Hier der Link https://www.servustv.com/videos/aa-22qz2qsss1w12/ .

  5. „ Im Vergleich der am stärksten von Corona betroffenen europäischen Staaten führt nach wie vor Spanien die Statistik der bevölkerungs-relativen Fallzahlen an.“

    Das ist nicht korrekt. Luxemburg ist mit 416 offiziell Infizierten pro 100.000 Einwohnern der Spitzenreiter weltweit. Das Saarland ist der direkte Nachbar.

  6. Die Abmahnungen an die Näherinnen sind wieder ein schöner Beweis, dass Markt nur funktionieren kann, wenn er kaum reguliert ist. Dass Begriffe wie das Wort ‚Schutz‘ in Mund-Nasen-Schutz abmahnbar sind und nicht nur Bezeichnungen wie FFP-1 etc., zeigt, wie EU/Gesetzgeber nicht nur unmündige Konsumenten/Bürger heranziehen wollen, sondern auch Kleinbetriebe zerstören, bzw verhindern wollen.
    Zu dem Thema (ganz ohne SARS), Zertifizierung von Medizinprodukten, kann man sich auch anschauen, welchen Schaden die EU-Reglementierung und die schlechte Umsetzung durch die Bundesregierung im Raum Tuttlingen gerade anrichten.

    • Falls den Abmahnanwälten langweilig sein sollte, die Bauern suchen noch Erntehelfer…

  7. Vielen Dank für den täglichen Überblick. Zwei Zahlen fände ich für die tägliche Berichterstattung wichtig:
    – Entwicklung der freien Intensivbetten, davon mit Beatmungsgerät (Stand und erste Ableitung), idealerweise pro Bundesland/Region
    – Zweite Ableitung der Anzahl der Infizierten, also wie sich die Steigerung pro Tag verändert.

    Danke!

  8. Genau so ist es. Wir sollten weder über Ungarn und die USA schreiben und deren Vorgehen bewerten, sondern uns um Deutschland und die EU kümmern, da gäbe es sehr viel Seltsames zu berichten.

  9. Ich wusste es, die Todeszahlen nagen am Narrativ, dann muss sowas her:

    „Er denkt, dass die Todesfälle unterschätzt werden. Es würden mehr Menschen am Virus sterben als gemeldet. „Das liegt daran, dass man nicht bei jedem Menschen einen Test schafft.“

    Das Virus sei auch bei einer Obduktion nicht immer nachweisbar. „Ich gehe davon aus, dass wir mehr Tote als offiziell gemeldet haben“, sagte Wieler.“

    Langsam wirds völlig absurd….

    • Was vom RKI kommt und nicht kommt, ist schon eine Zumutung. Die Coronadiagnose sollte schon zu Lebzeiten gestellt werden und bei den schwereren Fällen sollte das schon richtig laufen. Herr Wieler warnt ja auch ständig vor überfüllten Kliniken, ohne jedoch die tatsächliche Belegung zu kennen.

      • Man kommt offensichtlich langsam in ernsthafte Legitimationsprobleme, wieso man ohne diesbezügliche Evidenz Maßnahmen ergriffen hat, mit denen man Millionen von wirtschaftlichen Existenzen zerstört, psychosoziale Verheerungen anrichtet (in den letzten drei Tagen alleine gab es zwei überregional bekannt gewordene erweiterte familiäre Suizide; offenbar werden nun auch Hotels requiriert, um Frauen und Kinder, die Opfer familiärer Gewalt werden, unterzubringen, da die diesbezüglich vorgesehenen Institutionen überfüllt sind – iG zu den Intensivstationen) und verfassungsrechtlich höchst bedenkliche Maßnahmen ergreift.

        In den Medien gibt es heute interessanter Weise koinzident zu Wielers Ausführungen eine „faktencheck-Offensive“, wonach die zunehmende Zahl von Experten, die das Vorgehen von Politik und RKI kritisieren, „Unrecht haben“.

        Und nun müssen also auch noch Phantomtote her, um den Druck hoch genug zu halten. Jedoch ist jedem klar, dass die Fallmortalität viel (!) niedriger ist, als offiziell angegeben (unabhängig davon, ob sie in den letzten sieben Tagen etwas angestiegen ist).Die Masse der nicht bis wenig symptomatischen Infizierten wird nämlich gar nicht getestetet und damit erkannt, da es bezüglich der Testdurchführung einen großen selections bias bezüglich schwerer Erkrankter gibt und man sich tapfer weigert, Surveillanceuntersuchungen durchzuführen.
        Außerdem wird nicht differenziert zwischen an oder mit Corona Verstorbenen (was das RKI auch zugibt, nichtsdestotrotz diesbezüglich die Falldefinitionen gelockert hat, so dass es jetzt auch Coronatote ohne Nachweis einer Coronainfektion gibt).

        Wenn ich die heutigen Äußerungen von Wieler höre und die „Experten“-Äußerungen im heutigen WELT-Artikel lese, dann kann ich das nicht anders werten, als als Versuch, die Bevölkerung für blöd zu verkaufen:

        https://www.welt.de/gesundheit/article206994667/Corona-Die-Argumente-der-Zweifler-im-Faktencheck.html

  10. Die Veröffentlichung der reinen Fallzahlen hat m. E. keine Aussagekraft, wenn man die Basis – also die Anzahl der durchgeführten Tests – nicht kennt. Hier wäre eine klare Kommunikation durch die Bundesregierung dringend notwendig. Ich frage mich auch, warum man in der aktuellen Berichterstattung fast nichts über die Zahl der genesenen Corona-Fälle erfährt. Dabei wäre es sicher sehr aufschlussreich, wie sich die Zahl der Genesungen im Verhältnis zur Gesamtzahl der durchgeführten Tests entwickelt. Auch ein Vergleich zwischen den Bundesländern wäre hier doch sicher interessant.

    Laut Berliner Morgenpost gibt es aktuell (3. April, 10 Uhr) 84.794 bestätigte Coronavirus-Fälle in Deutschland, allerdings sind inzwischen auch 23.745 bestätigte Corona-Fälle wieder genesen. Das entspricht 28 Prozent der Fälle insgesamt, und es sind 5.045 mehr Genesungen als noch am Vortag.

    Quelle: https://interaktiv.morgenpost.de/corona-virus-karte-infektionen-deutschland-weltweit/

    • Die Genesenenzahl ist eine Schätzung, was nicht heißt, dass sie falsch ist. Die Neuerkrankungen vor 14 Tagen sind heute geheilt. Ohne die Verstorbenen natürlich.

      • Auch die uns kommunizierte Anzahl der hier angekommenen „Flüchtlinge“ scheint „geschätzt“ bzw. war zu irgend einem Zeitpunkt sicher einmal ein Treffer…
        Langsam gleichen wir uns hinsichtlich aller uns veröffentlicher Zahlen Wahlergebnissen der SED an?

      • Das stimmt nicht Herr Bronstein. Schwer Erkrankte, die beatmet werden müssen, brauchen bis zur ‚Heilung‘ im Schnitt deutlich länger als 14 Tage. Das ist mit ein Grund warum die Krankenhäuser so schnell überlastet sind. Böse ausgedrückt könnte man schwere Covid-19 Verlauf mit einem Bondtitel beschreiben.

      • Natürlich nicht Bondfilm, sondern John McClane (Bruce Willis:).

  11. Erneut meinen Dank, Herr Tichy. Zum RKI noch Folgendes. Studien zum „Beweis“, dass MNM helfen, sind in der Tat schwierig. Sie müssten experimentell sein, und das geht nicht, wenn man zugleich realistische Bedingungen und das Virus, um das es geht, einschließen will. Also muss man vorhandene mechanistische und epidemiologische Daten heranziehen und die darin enthaltene Evidenz kombinieren, und die reichte schon vor Monaten und Jahren aus; lassen Sie sich da nicht beeindrucken, wir haben die aussagekräftigen Daten. Dass ein weisungsgebundenes Institut, das offenbar den politisch-ideologischen Weg des UBA geht, andersartig fabuliert und diese Fabulationen pseudowissenschaftlich rationalisiert, ist in der Sache, um die es geht, irrelevant.

    (1) Der Schutz hat bekanntlich zwei Aspekte, (a) den anderer und (b) den der eigenen Person. Den Schutz anderer (a) vor Tröpfchen, die beim Sprechen, Husten usw. entstehen, nutzen wir seit Jahrzehnten z.B. in OP-Masken. Gabe es da keine massive Evidenz, wäre das absurd. Unterstrichen wird das alles durch eine neue Analyse im JAMA, die zeigt, dass beim Niesen Tröpfchen bis 8 m weit fliegen können; aber es hätte dieser zusätzlichen Studie nicht bedurft, um eine Entscheidung zu fällen. Zu Infektion bedarf es i.A. genügend hoher Virustiter. Diese finden sich nicht in den natürlicherweise in den tiefen Atemwegen erzeugten feinen Aerosolen, sondern in größeren Partikeln. Auch davor (b) schützen MNM, vor allem, wenn sie gewechselt werden und damit in den üblichen mehrlagigen MNM eine Exposition gegenüber von außen aufgebrachtem Virusmaterial minimiert wird.

    (2) Selbst die einfachsten Infektionsmodelle des SIR-Typs zeigen, dass man eine massive Reduktion der Kontakthäufigkeit zwischen Personen (z.B. durch shut-down) umgehen oder mildern kann, wenn man die Übertragungswahrscheinlichkeit pro Kontakt massiv reduziert. Das ist auch intuitiv sonnenklar, und es reicht elementare Mathematik, um das zu verstehen. Vermutlich ist es der verbreiteten, oft genug noch mit Stolz hervorgehobenen Unbildung in Mathematik und Unfähigkeit zu logischem Denken geschuldet, dass dies ungenügend wahrgenommen wurde. Ferner ist es schwerlich möglich, die Erfolge in einigen asiatischen Ländern, wie Singapur, anders als durch einen massiven Beitrag des Tragens von MNM zu erklären, da das social distancing gar nicht so groß ausfiel. Man müsste geheimnisvolle andere Faktoren annehmen, aber vielleicht kennt man die beim RKI.

    (3) Das alles hängt natürlich an der reichlichen Verfügbarkeit von MNM. Das wurde aus Unfähigkeit, Verblendung, Überheblichkeit versemmelt, schauen Sie sich das Personal unter der mater ineptorum omnium an, u.a. ein Bankkaufmann, der im Arztkittel mit Stethoskop posiert. Beim RKI beschritt man in der Folge den infantilen Weg, gleich ob angeordnet oder aus internalisiertem Opportunismus, die Trauben, die einem zu hoch hingen, für sauer zu erklären (WHO u.a. analog). Da sich die verfügbare Evidenz nicht geändert hat, ist der Wechsel der Empfehlung sozusagen der selbstgesetzte wissenschaftliche Fangschuss, den sich das RKI setzt. Allerdings hat das RKI inzwischen m.E. so viele andere Fehlaussagen getätigt, die offensichtlich von politischem Vorurteil oder politischen Anweisungen oder schierer Inkompetenz geleitet waren, dass ich es ohnedies nicht mehr wissenschaftlich ernst nehme.

    (4) Man sieht die teils massive Übersterblichkeit inzwischen sehr klar in den spanischen Daten, und zwar regional verschieden. Dort ist man up to date, beim RKI nicht. Schließlich „könnte es die Bevölkerung beunruhigen“.

    • Ich bin gar nicht gegen Masken, aber es gibt ja keine, anscheinend nicht Mal ausreichend Japan, wo Masken alltäglich sind. Irgendwelche Schals schaffen eher ein feuchtes Milieu , das meine Infektion fördert. Ich habe, wie Sie bereits erahnen, auch keinen Schal.

      • Einen Schal würde ich auch nicht nehmen, es sei denn, er würde häufig gewechselt. Zwei oder drei Lagen eines Stoffes oder Papiers reichen (mir bekannte niedergelassene Ärzte nehmen aus Mangel an MNM inzwischen z.B. Staubsaugerbeutel), und ich glaube, dass die meisten der in Bauanleitungen vorgeschlagenen Masken viel besser als nichts sind. Der zweite, nachgeordnete Punkt ist, dieses Fundamentalversagen den Machthabern jetzt und morgen sehr kräftig aufs Brot zu schmieren. Wenn ich den Zustimmungswerten der mater ineptorum omnium und zugeordneten Versager Glauben schenken darf, besteht da wenig Hoffnung. Bedenken wir: wir haben ein Volk, das sich seinerzeit auch durch die massiven Bombardements und Verluste der Zivilbevölkerung nicht davon abhalten ließ, zu sagen: wenn das der Führer wüsste.

  12. Virustote, Messertote, alles nur Einzelfälle. Es gibt keine Kausalität, alles nur gesellschaftliches Konstrukt, Kausalität ist eine unterdrückerische Kulturtechnik des alten weißen Mannes, alles nur Einzelfälle, ausgenommen natürlich, wenn ein deutscher Geisteskranker um sich schießt, da stehen dann stets die tiefverwurzelten rechtsradikalen Netzwerke und geschlossenen Ideologien dahinter. Schließen Sie die Augen, damit niemand Sie sieht, und überlassen es der Trulla und der Flinten-Uschi, für Ihr Bestes zu sorgen, Ruhe ist die erste Würgerpflicht, andere Leute können mit dem, was Sie in 40 Jahren aufgebaut haben, viel mehr anfangen, und wenn Sie unbedingt schimpfen müssen, bieten wir ihnen einen offiziellen gendergerechten Two-Minute Hate mit Trump und Orbán. Wir von der Regierung saßen im Glashaus und haben so lange mit Steinen geschmissen, bis kein Glas mehr da ist, alles oberprimstens, der Balken im eigenen Auge schützt uns vor Covid, andere Deutsche brauchen keine Schutzmasken, wo kämen wir denn da hin, dem Islam gehört schließlich Deutschland oder so irgendwas, blablubb, in meinem Knochenkopf, da geht ein Kollergang, der mahlt meinen Gedankengang ganz außer Zusammenhang, Coronavirusdemenz oder Gender-Mainstreaming, wer vermag das schon zu sagen, ist auch egal, wo wir sind ist oben und da bleiben wir…

  13. Was der Autor offenbar überhaupt nicht zu begreifen scheint, ist dass die Ungarn keine Deutschen sind, und die Amerikaner erst recht nicht.

    Dieser besorgte Blick auf Ungarn übersieht völlig, dass es bei Notstandsgesetzen ein gewaltiger Unterschied ist, ob es sich um eine Staatsführung handelt, die tatsächlich das Beste für Land und Bürger will, oder ob es sich wie im Falle Deutschlands um eine Regierung handelt, die das nur vorgibt und der in Wirklichkeit das Wohl der Bürger völlig gleichgültig ist. Und zwar in dem Maße, wie den Bürgern ihr Land gleichgültig ist.

    Man sollte also zum einen nicht vom eigenen Land auf andere schließen, zum anderen konterkariert Herr Tichy seine engagierte Artikelserie zur Krise mit einem wirklich ermüdenden Mainstreamblick auf die üblichen Verdächtigen Ungarn und USA, die eigentlich so ziemlich alles besser machen als Deutschland.

    • Ungarn hat weniger Corona. Interessantes Land zum Beobachten, allerdings nur zusammen mit den anderen Oststaaten.

    • This article is in fact a huge disappointment, as far as Mr. Tichys comments‘ about Hungary are concerned. So much so that I will not contribute financially to this publication again in the future.
      The opposition in Hungary have deliberately been spreading false news since the beginning of the pandemic in order to spread panic. Not only abroad, but more worryingly, at home, where this could directly impact social cohesion and the trust in the government, that in turn will endanger the countries‘ defences against the virus.
      It really reads like Mr. Tichy had caught a virus himself, one that is way more dangerous than COVID. TE was a beacon of truth in the sea of Relotian German press, what a shame…

  14. Es sit absolut richtig, dass die Zahlen von EuroMOMO kein aktuelle Lagebild darstellen.
    Aber diese Zahlen werden nach der Pandemie der objektive Bewertungsmaßstab sein.
    Die jetzt gezählten Corona-Todesfälle für sich genommen sagen wenig aus.
    Es ist zu früh für Entwarnung, aber es gibt Grund zur Hoffnung.

  15. https://tv-thek.orf.at/profile/Additional-Content/1670/Langfassung-Interview-mit-Ungarns-Justizministerin-Judit-Varga/14046803
    Was Ungarn betrifft. Es gibt kein Ermächtigungsgesetz. Das Parlament tagt, nach, wie vor. Frau Dr Varga hat 22 großer Zeitungen über das Gesetz ihre Erklärung und Erläuterung geschickt. Bis auf 2 niemand ihre Stellungnahme ausgedruckt.
    So viel über Berichterstattung.
    Es lohnt sich die Justizministerin anzuhören.

  16. Das ist ja mal interessant: „Insgesamt führt Bayern jetzt mit 146,4 Fällen pro hunderttausend Einwohnern die Statistik an.“ Bayern hat mit die schärfsten Beschränkungen erlassen und führt nun die Statistik an. Eigentlich eine Blaupause für die erwiesene Nutzlosigkeit der Maßnahmen. In einem früheren Kommentar schrieb ich: Genau so wie eine Erkrankung nicht einer abschließenden Heilung effektiv angegangen wird, da der Mensch ja Medikamente schlucken soll, wird mit der Corona-Epidemie umgegangen. Alternative Meinungen werden massiv unterdrückt, also quasi nicht zugelassen. Erinnert mich, wie zuvor schon gesagt an das „normale“ Gesundheitswesen. Kann man diese Parallelen übersehen, wir werden bald mehr wissen.

    • Die Nutzlosigkeit ist nicht erwiesen, da die Zahl der Infizierten zum Zeitpunkt des Beginns der Beschränkungen weder in Bayern noch sonst wo bekannt ist. Die Ausgangsbasis ist also schlicht und ergreifend unbekannt und deshalb alles rund um die Wirksamkeit nur Spekulation.

      • Geht’s gut, hat’s geholfen. Geht’s nicht gut, hat’s auch geholfen.

        Der Verzicht auf das Erheben epidemiologischen Ausgangsdaten erscheint mir unverändert unnachvollziehbar. Man wollte es nicht wissen, aber warum nicht?
        Sie hatten nur wöchentlich 2000 Tests für Surveillanceuntersuchungen gebraucht, um ein grundlegend bessere Entscheidungsgrundlage zu bekommen.

      • Es ähnelt der Vorgehensweise beim Klima. Da sind ja die „Grundlagen“, d. h. die eingespeisten „Daten“, auch windelweich und vollkommen willkürlich und müssen in nichts mit der Realität übereinstimmen.

      • (Roland Müller), so ist es doch!!

    • Herr Söder hat eben bekannt gegeben, er habe mit der Schließung von Schulen und Kindergärten den Krieg gewonnen. Seitdem sinke nämlich die Zunahmegeschwindigkeit der „Fälle“.
      Herr Tichy, die ominösen „Fälle“…. 😉
      Wir befinden uns jetzt schon ziemlich lange „am Anfang“ der Apokalypse, meinen Sie nicht? Die Todesfälle steigen in Deutschland langsam vor sich hin, exponentiell sieht jedenfalls gänzlich anders aus.
      Hätten wir die Masseninfektionen in den Altenheimen nicht, um die sich bei all der Begeisterung für universellen Hausarrest und angebliche Sorge um das Coronarisikoklientel eigenartiger Weise keiner so Recht gekümmert hat, sehe es noch ernüchternder aus.
      Was meinen Sie, Herr Tichy, wann geht’s denn nun richtig los? Wie viele Menschen sind denn jetzt eigentlich schon i n f i z i e r t gewesen und nun immun und putzmunter? Gibt es in Heinsberg eigentlich Überlebende? Warum hört man von da so wenig? Ist doch eine ideale Feldstudie?!
      Möchte das nicht mal jemand wissen? Und wenn nein, warum denn nicht?

    • Das aber Bayern seine Grenzen an den nachweislichen Brutstätten (Stichwort: Ischgl – respektive heimkehrende Ski-Urlauber etc.) zieht – respektive wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht wissen, wie es mit der Fallzahl aussähe, wären die Maßnahmen SO nicht getroffen worden, sollten Sie in Ihr (subjektives) Gedankenkonstrukt vielleicht miteinbeziehen. Nur mal so als Tipp …

    • Wissen wir aufgrund vorliegender Infos – respektive zum JETZIGEN Zeitpunkt – eben NOCH NICHT, ob die Gängelungen nutzlos waren/sind ! (siehe oben, warum)

  17. Lieber Herr Tichy, genau das scheint unser zentrales Problem zu sein – die gefährdete Demokratie in Ungarn.

  18. „Nun wird doch allen Bürgern empfohlen, in der Öffentlichkeit eine Mundschutzmaske zu tragen.“ Das heißt, die Lager sind wieder gefüllt?

    Gestern in Berlin: ca Fünf von Hundert “ im öffentlichen Raum“ tragen Mundschutz. Letzte Woche noch Null. Übrigens selbst getestet und für gut befunden: OP-Einwegmasken lassen sich gut und sicher mit dem Dampfbügeleisen wieder auf Vordermann bringen.

    In Bayern sind die Baumärkte geschlossen. Aber nicht in BW. Also pilgern die Käufer über die Grenze nach BW. Tolle Wurst.

    In Berlin und Brandenburg sind Baumärkte und Gartencenter nach wie vor geöffnet. Man stelle sich vor, so ein Gartencenter und Pflanzenmarkt hat im Frühling geschlossen. In dieser Zeit kaufen die Leute wie die Wahnsinnigen. Hauptumsatz! Und nu? Mit tun die Dehner-Märkte in Bayern leid. Was ist mit den Lieferverträgen, wo strandet die Ware?

    Wenn ich von Berlin nach Hamburg fahren will, fischt das Schnittlauch mich in MecPom von der Autobahn und schickt mich zurück. Auf welcher Rechtsgrundlage? Bei Licht betrachtet – ich fahre allein oder zu zweit, abgeschlossen gegenüber der Umwelt, Kontakt“verbot“ ist eingehalten. Was also in 3 Teufels Namen ist hier los? Haben wir ein Reiseverbot? Haben wir eine Ausgangssperre?

    • Die einen erklären den Ausnahmezustand, die anderen novellieren das Infektionsschutzgesetz und ermächtigen die „zuständigen Behörden“. Die Güterabwägung über Grundrechtseinschränkungen liegt nun bei den Länderregierungen und/oder Bürgermeistern. Die ringen Tag und nacht um Leben und Freiheit! Deshalb wächst auch die Zustimmung zur Regierungspolitik.
      Also verhalten Sie sich solidarisch und wenn nicht, gibt es inzwischen Bußgeldkataloge.

  19. Wir erleben in Deutschland exemplarisch die mangelnde Praxisorientierung von Politik. Das beginnt damit, dass man ein Verbandsklagerecht einräumt, das von der DUH für zahlreiche Zwecke missbraucht wird. So ist die DUH eine der größten Abmahnvereine, die sich erdreisten, stichprobenhaft Händler zu examinieren und mit Abmahnungen zu überziehen. Ein OBI in Köln Pulheim kann ein Lied davon singen. Weil ein Energielabel nicht in der richtigen Größe ausgedruckt wurde und nicht direkt sichtbar war – Abmahnung. Die spätere Entschuldigung macht es nicht besser, dass die DUH in Corona Zeiten solche Maßnahmen durchführt. Der Wille des Gesetzgebers an der Stelle fehlt einfach, so dass es nicht wundert, dass auch jetzt noch Abmahnungen geschrieben werden, koste es, was es wolle. Dies als Industrie zu bezeichnen trifft den Kern. Aber was will man von einer Regierung erwarten, die Gesetze und Verträge bricht oder zumindest beugt, um politische Ziele zu erreichen, die sich im Gesetzgebungsverfahren mittlerweile nur noch auf Berater, Lobbyisten und NGOs verlässt. Ob hier noch Hoffnung durch die Justiz besteht, nach dem gestrigen Urteil des EuGH, kann man stark daran zweifeln. Dieses Urteil und dessen Kommentierung durch die Kommission/ Frau von der Leyen, lässt tief blicken auf die Zukunft der EU und Deutschlands.

  20. Bayern, BaWü und das Saarland werden so schnell keine sinkenden Zahlen vorweisen können, das liegt an der Lage der Länder.
    Die Fallzahlen in Deutschland selbst werden auch so schnell nicht sinken. Ein Grund dürfte auch die Rückholung von Urlaubern sein. Was große internationale Flughäfen durchaus können, geht natürlich bei uns wieder nicht. https://www.hessenschau.de/wirtschaft/flughafen-frankfurt-kontrolliert-nur-bei-verdacht-auf-corona,corona-kontrollen-flughafen-100.html
    In Frankfurt gelandet, keinerlei Gesundheitskontrollen und dann freie Fahrt per Bahn oder Bus quer durch Deutschland. Naja, und wenn man zu Hause angekommen ist, dann muss der Kühlschrank aufgefüllt werden … keine Kontrollen durch örtliche Gesundheitsämter, die wissen auch gar nicht, wer ankommt.
    Aktuell werden Erntehelfer eingeflogen, natürlich nur mit Gesundheitscheck … blablabla
    Der PCR Test hat so seine Schwächen: nur in einem sehr begrenzten Zeitfenster kann eine Infektion nachgewiesen werden. Das bedeutet, dass der Test auch bei Infizierten zunächst negativ ausfallen kann.

    • Was ist denn wn der Lage Bayerns so besonders? Dass alle Nachbarn weniger Fälle haben?

      • Die Nähe zu den Skigebieten, wo man in engem Kontakt mit Infiziertrn aus Italien kam sowie die generelle Nähe zu Italien. Ob’s stimmt, weiß ich nicht, es klingt nicht unplausibel. Vielleicht sind die Bayern aber nur besser ausgestattet, und wer viel mißt, … ?

  21. 1. Ich bitte mich zu korrigieren, wenn ich falsch liege. In Deutschland sind die Notstandsgesetze aus den 60er Jahren immer noch in Kraft! Diese wurden nicht zurückgenommen, oder? 2. Das mit den Nähereien und den Masken stimmt. Wir wollten eine befreundete Näherin bitten, uns Masken zu nähen. Die hat freundlich abgelehnt, weil der Staat das nicht erlaubt. Einmalmasken können über Amazon bestellt werden. Liefertermin allerdings Mitte Mai! Hier zeigt sich wieder das Versagen dieser Bundesregierung in seinem vollen Ausmaß!

    • Gestern waren Mundschutz, Handschuhe und Desinfektionsmittel in einer Apotheke vorrätig! Meistens hängt schon an der Tür ein Schild, was vorrätig ist bzw. was nicht…

      Ein Arzt erklärte mir gestern, dass auch an der Klinik Einmal-Mundschutz wieder verwendet wird, nachdem er getrocknet ist…
      Heiß aufbügeln macht auf jeden Fall auch steril.

      • Ich “ backe“ meine Klamotten, Schal, Mütze, auch Stoffmundschutz in einem Kissenbezug im Elektroofen. 75 C Halbe Stunde. Nicht vorwärmen.

    • Erstens: Wir haben Notstandsgesetze, die sind aber nicht in Kraft und haben enge Grenzen.
      Zweitens: Ihre Bekannte darf ruhig Masken nähen. Wer wollte sie davon abhalten? Nur wenn sie sie verkaufen will, braucht sie eine Zulassung.

  22. Ich kann nur immer wieder auf Schweden verweisen…..siehe auch Achgut: Die liberale Coronabekämpfung!!!

    • Bei uns sind eh überaus wenige Menschen auf der Straße – und Multikulti findet außer ein paar wenigen der Herren, selbst in deren Wohnvierteln, gerade auch nicht statt.
      Die, die mich gestern am Nachmittag beäugten, veranlassten mich jedoch, etwas schneller woanders hin zu gehen…

    • Deswegen wird hier auch spätestens am 23.04.2020 der Spuk vorbei sein, denn da beginnt der Ramadan!!!!;-))))

  23. Ich befürchte am Ende der Krise haben wir weltweit nur noch diktatorische Regierungen. Und ein Mal an der Macht werden sie diese nie mehr aus der Hand geben. Manchmal bin ich froh schon so alt zu sein…

    • Ja, ich auch. Und die Kinder und Enkel müssen sehen, wie sie klar kommen. Ist mir mittlerweile auch schon egal, wenn ich sehe, wie verblendet sie sind und alles besser wissen. Ist wohl auch ganz gut, dass auch diese mal am eigenen Leibe erfahren, wie es ist, wenn nicht alles immer und sofort zu haben ist. Sie werden wieder lernen müssen Strümpfe zu stopfen, Knöpfe anzunähen und die Nahrung zu achten und nicht einfach nach Verfallstermin zu entsorgen.

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