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Die Fallzahlen im Vergleich

Corona-Update zum Morgen des 26. März: Wer wird behandelt, wer nicht?

26.03.2020

| Lesedauer: 3 Minuten
Bayern überholt Nordrhein-Westfalen und ist nun auf Platz drei der Bundesländer im Vergleich der Corona-Fälle pro hunderttausend Einwohner. Eine schockierende Handlungsempfehlung für ärztliche Triage wird veröffentlicht und in Nordrhein-Westfalen werden Häftlinge frühzeitig entlassen.

In Hamburg ist ein überaus großer Anstieg der Fallzahlen zu beobachten, während in Nordrhein-Westfalen die Kurve seit Samstag abgeflacht verläuft. Entweder wirken die Maßnahmen dort und weniger Leute erkranken an Corona oder es wird weniger getestet und diagnostiziert.

Bayern folgt Nordrhein-Westfalen an dritter Stelle. Hamburg, Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Saarland und Berlin liegen über dem Bundesdurchschnitt bei Fallzahlen pro hunderttausend Einwohner.

Laut Länderinformationen sind 36.924 Personen als Corona-positive Fälle gemeldet (stand 25. März 20:00). Die Johns Hopkins Universität meldet 37.323 Fälle (stand 25. März 21:30), der Thinktank Risklayer 36.116 (Stand: 25.03 00:09).

Gestern meldeten die Länder noch 32.547 Fälle. Damit gab es 4.377 Neumeldungen im Vergleich zu den 3.828 Neumeldungen gestern.

Nach Länderinformationen sind 201 Corona-Patienten verstorben – dabei wird jedoch keine Unterscheidung nach Todesursachen gemacht. Das macht gut 0,54% der gemeldeten Fälle aus – ein Anstieg seit gestern, da waren es noch 0,44% (142 Opfer).

Laut FAZ haben sieben medizinische Fachgesellschaften ein Papier mit klinisch-ethischen Handlungsempfehlungen entworfen für den Fall, dass Krankenhäuser derart mit Corona-Fällen überlastet werden, dass die Ressourcen (Intensivbetten, Beatmungsgeräte etc.) nicht mehr für alle Patienten ausreichen. Zitat: „Nach aktuellem Stand der Erkenntnisse zur COVID-19-Pandemie ist es wahrscheinlich, dass auch in Deutschland in kurzer Zeit und trotz bereits erfolgter Kapazitätserhöhungen nicht mehr ausreichend intensivmedizinische Ressourcen für alle Patienten zur Verfügung stehen, die ihrer bedürften.“

Weiterhin steht dort: „Die Priorisierung von Patienten sollte sich deshalb am Kriterium der klinischen Erfolgsaussicht orientieren, was nicht eine Entscheidung im Sinne der ‚best choice’ bedeutet, sondern vielmehr den Verzicht auf Behandlung derer, bei denen keine oder nur eine sehr geringe Erfolgsaussicht besteht.“

Dabei darf eine Priorisierung nicht nur anhand des Alters oder anderer sozialer Kriterien erfolgen und auch nicht ausschließlich innerhalb der Gruppe der Covid-19-Erkrankten. Patienten, die mit einem Schlaganfall oder anderen Leiden eingeliefert werden, unterliegen dann also dem gleichen Priorisierungs-Prozess.

Man muss beachten, dass es sich bei dem Papier nicht um eine juristische Einordnung handelt, sondern um eine rein ethische Einschätzung für den Fall der Fälle. Es gilt zu hoffen, dass in Deutschland niemand gezwungen wird, solche Entscheidungen zu treffen, doch in Italien und Frankreich wird die ärztliche Triage – das Priorisieren von Fällen nach Überlebenschance des Patienten – vereinzelt schon praktiziert. Im Elsass werden sogar Patienten über 80 Jahren, die eigentlich Beatmungsgeräte bräuchten, Opiate und Schlafmittel im Rahmen einer „Sterbebegleitung“ verabreicht.

Trotz Schutzkleidungs- und Atemmasken-Mangel gilt Deutschland als gut ausgerüstet: Es gibt landesweit mehr als 28.000 Intensivbetten (davon 20.000 mit Beatmungsgerät) – ohne die neuentstandenen Notfallkapzitäten. Die Intensivbetten sind in der Regel zu 70-80% belegt. Weiterhin schätzt die Deutsche Krankenhaus Gesellschaft, dass die Kapazitäten um 20% aufgestockt werden können. Zum Vergleich: Laut Fuldaer Zeitung gab es vor der Corona-Krise in Italien nur ein Intensivbett pro 10.000 Einwohner. In Deutschland hingegen ist es ein Intensivbett pro 3.000 Einwohner. NTV berichtet Ähnliches: In Italien soll es vor der Krise insgesamt nur gut 5.000 Intensivbetten gegeben haben.

In Nordrhein-Westfalen werden Gefängnisinsassen früher aus der Haft entlassen. Der Grund: Corona. Nicht weil in den Gefängnissen Corona umgehen würde – im Gegenteil, noch ist kein Coronafall aus den JVAs in NRW bekannt. Personen, die eine kurze Haftstrafe von weniger als 18 Monaten verbüßen müssen und bis zum 20. Juli entlassen worden wären, werden freigelassen. Auch genießen Straftäter eine Amnestie, die für das Nicht-Zahlen einer Geldbuße in Haft kommen würden. Die Generalstaatsanwälte wurden angewiesen, Straftäter, die zu einer Haft von bis zu einem Jahr verurteilt wurden, nicht mehr zu inhaftieren. Ziel der Aktion ist es, circa 1.000 Zellenplätze frei zu machen, um Quarantäne-Stationen einzurichten. Bis jetzt ist in NRW noch kein Häftling am Corona-Virus erkrankt. Der Justizminister Nordrhein-Westfalens sagt: „Es gibt keinen Corona-Rabatt für Straftäter.“. Nein, Rabatt ist es wirklich nicht, wenn man gar nicht erst eingesperrt wird.

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96 Kommentare

  1. Auch wenn ich als Abonnent Ihres Magazins Gefahr laufe, dass mein Kommentar wieder nicht veröffentlicht wird, aber hören Sie bitte auf, sich dieser Corona-Hysterie zu unterwerfen und beenden Ihre „Update-Serie“. Namhafte Ärzte und Wissenschaftler haben an mehrfacher Stelle glaubhaft belegt, dass „Corona“ so (un-)gefährlich ist wie Influenza. Interviewen Sie für alles weitere (u.a. auch Ihren Zahlen) zB einmal Prof.Dr. Hokerzt, Immuntoxikologe der Uniklinik Hamburg. Es ist gerade jetzt besonders wichtig, zur Verhältnismäßigkeit zurückzugelangen.

  2. „Trotz Schutzkleidungs- und Atemmaskenmangel gilt Deutschland als gut ausgerüstet…..“
    Einspruch, Deutschland ist ein pharmazeutisches Mangelgebiet. Bereits vor der Corona-Krise fehlten wichtige Arzneimittel in Deutschland. Und ein aktuelles Beispiel: Impfserum für eine Pneumokokkenimpfung, die für ältere Menschen bei einer Coronainfektion lebensrettend sein kann, ist nicht zu bekommen – Horizont Ende Mai!?
    Angela Merkel allerdings scheint gute Kanäle zu haben. Der Arzt, bei dem sie sich vermeintlich angesteckt hatte, hat sie gegen Pneumokokken geimpft. Ein Schelm, der Böses dabei denkt………….

    • So ist es. Stand letzte Woche Lieferzeit für das Schilddrüsenmedikament L-Thyrox75 drei Wochen, L-Thyrox50 eine Woche.

    • „Angela Merkel allerdings scheint gute Kanäle zu haben. Der Arzt, bei dem sie sich vermeintlich angesteckt hatte, hat sie gegen Pneumokokken geimpft“

      Tja, der Herrgott ist ein gerechter Mensch 😉

  3. Wenn ich das schon lese in den Medien, Patienten im Elass über 75 Jahre „erhalten eine Sterbebegleitung und Opiate“, als wäre das etwas ganz Normales. Und welcher Art mag die wohl sein, diese „Sterbebegleitung“?

  4. So langsam ergibt sich ein schlüssiges Bild:
    Die Durchseuchungsrate ist wahrscheinlich schon extrem hoch, wird aber absichtlich nicht gemessen.
    Der Virus lässt sch nicht mehr aushungern. Er ist nämlich schon auf dem besten Weg, durch zu sein. Die hohe Geschwindigkeit erklärt damit auch die lokal hohen Sterblichkeiten.

    Lest dazumal:
    https://www.achgut.com/artikel/mit_bedeutungslosen_zahlen_im_blindflug_durch_das_virenenmeer

    und

    https://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-20201/zum-corona-virus-werden-elementare-zahlen-verheimlicht/

    Dort wird das mal aufgedröselt.

  5. Die Mutter eines jungen Oberarztes heute: Frag lieber nicht, wie es im
    XXX- Krankenhaus aussieht.

    „Wir sind gut vorbereitet“ Spahn BGM

  6. Wenn das mit den Gefangenen so umgesetzt würde, dann würde man Menschen, die infiziert sind mit dem Corona-Virus (was schon fraglich ist), gefährlicher eingestuft als Straftäter, die bis zu einem Jahr verurteilt wurden. Was ist das eigentlich für ein Menschenbild? Welche Werte stehen da im Vordergrund?

    Mit einem Virus infizieren wir uns, ohne wirklich Einfluss darauf zu haben. Es gehört nun mal zum Menschsein dazu. Sei denn, wir hören auf zu leben – wozu man uns zu zwingen versucht. Aber dann sterben wir erst recht. Isolation und Vereinsamung sind über längere Zeit schlimmer als jeder Virus fürs Krankwerden.

    Es ist mittlerweile von so vielen Seiten deutlich geworden: der Virus ist nicht mehr als ein Grippe-Virus – soll womöglich sogar harmloser sein. Viel schlimmer sind die zunehmenden nicht übertragbaren Zivilisations-Krankheiten. Diese haben 2014 schon für 84 % der Todesfälle gesorgt, erfuhr ich durch einen Arzt. Und hier sind auch etwa 90 % der wirklichen Todesfälle, von denen wir ständig informiert werden.

    Wäre der Virus so aggressiv wie man uns denken lassen will, dann hätten wir alle schon wirklich schlimme eigene Erfahrungen bei uns selbst und im Umfeld erlebt. Ich sehe so viele extrem verängstige Menschen, die sich kaum noch normal trauen zu bewegen außerhalb ihrer Wohnung. Es ist einfach unfassbar, was da passiert.

    • Ich glaube nicht, dass Sie wissen, was sie da schreiben!

      • Was meinen Sie damit?

      • @Menschenrespekt. Lesen Sie doch Stefan Maurer und schauen Sie sich um, lesen Sie, was die Epidemologen und Ärzte sagen, die Krankenschwestern, die Berichte der Genesenden, sehen Sie sich die vielen Särge an der täglichen tausend Toten in Italien, die Eishallen, die Kliniken! Das ist alles andere als eine bloße Grippe, es ist nicht damit zu vergleichen, auch wenn viele das Virus gut überstehen. Erkundigen Sie sich über die Folgen für die, die das Virus nicht so gut überstanden haben – auch das sind Menschen -, und dann versuchen Sie Schäden für Mensch und auch Wirtschaft abzuschätzen.
        Offensichtlich wissen Sie das alles nicht, dann wäre dem aber leicht abzuhelfen, oder Sie sind schlicht eingebildet und ignorantisch mit Lust an menschlichen Katastrophen, die Sie nicht interessieren, und das ist angesichts dieser Zustände schlicht nur zum Sich-abwenden. Auch Sie können dabei sein, bei denen, die an ihrem eigenen Blut in der Lunge qualvoll ersticken und nach dem erlösenden Exitus schnell verbrannt werden.

    • Das so ein Schwachsinn immer noch geschrieben wird!!! UNfassbar!!!!! Da muss man sich nicht über explodierende Fallzahlen wundern.
      Es kommt ZUSÄTZLICH zur Grippe, nicht stattdessen. Also ist diese Aufrechnung schon Schwachsinn. Ebenso dann auch zusätzlich zu allen anderen Krankheiten. Das macht es ja noch gefährlicher, da man so auch indirekt durch das Virus schwer betroffen werden kann, wenn das Gesundheitssystem zusammenbricht.
      Es ist weitaus ansteckender als eine Grippe. Die verschwindet meist relativ plötzlich im Frühjahr. Dieses Virus ist schon um die ganze Welt gekommen.
      Nach Beschreibungen gibt es teilweise schwerste Verläufe, viel schwerer als bei einer Grippe.
      Unter „Grippe“ wird ja auch gern alles mögliche zusammengefasst, es ist ein Oberbegriff für viele Viren. Das hier ist EIN Virus.
      Wer wirklich Risikogruppen sind, konnte bislang doch eher wage beschrieben werden, außer den Offensichtlichen.
      Prozentzahlen helfen kaum weiter, wenn das Virus die gesamte Gesellschaft durchseucht, bringen einem Prozentrechnung nix mehr, da geht es um totale Zahlen.
      Die Intensivbetten sind auch totale Zahlen! Schon jetzt sind die Krankenhäuser überlaufen und alles Mögliche an Material fehlt. Ist bei einer normalen Grippe-Saison nicht der Fall

      • Haben Sie konkrete eigene Erfahrungen damit gemacht? Ich bin offen für neue Erkenntnisse, besonders wenn sie aus erster Hand kommen. Es gibt sehr widersprüchliche Infos derzeit. Und vieles wirkt für mich wie Sensationsnachrichten. Daher habe ich viel recherchiert, um mir daraus eine eigene Meinung zu machen.

  7. Wäre das „Ding“ brandneu, würde der menschliche Körper keine Immunantwort darauf kennen … Was schon durch die ohne Medikamente Geheilten widerlegt ist.

  8. Würde man die Zahl der positiv und negativ Getesteten kennen, könnte man die „Durchseuchungsrate“ und damit die Sterberate hochrechnen. Zahlen dazu kenne ich nicht und an Spekulationen zu den Beweggründen möchte ich mich auch nicht beteiligen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist die Zahl der Infizierten sehr viel höher und die Gefahr daran zu sterben viel geringer. So stirbt man vermutlich nicht an Corona, sondern mit Corona.

    • Die Zahl der Infizierten ist freilich höher, aber Sie, und die, die nach Ihnen geschrieben haben, vergessen schlicht, dass es zu einer Todesrate kommt, und zwar auf einen Schlag, die das Aussortieren, Eishallen als Leichenhallen, Militär als Leichentransporteure und Zelte als Krankenzimmer notwendig macht. Sie betreiben Beschwichtigung, sei es aus Angst oder Gleichgültigkeit. Die Wirklichkeit sieht einfach anders aus.

      • Wie gesagt, die „Wirklichkeit“ kenne ich nicht. Dazu bräuchte man alle Zahlen –
        Angst habe ich nicht vor Corona, sondern den Folgen überzogener Maßnahmen oder davor angespuckt zu werden.
        Vielleicht interessiert Sie die Einschätzung von Prof. Hockertz > https://www.youtube.com/watch?v=7wfb-B0BWmo&feature=youtu.be

        Übrigens! Meine „Gleichgültigkeit“, die Sie mir ja auch in einem Atemzug unterstellen, hat dazu geführt, dass ich vor lauter Händewaschen inzwischen völlig verschrumpelte Finger habe. Ein Bild kann ich ja hier leider nicht posten …. glauben se’s einfach.
        Bleiben Sie gesund!

      • „Nichts Genaues weiß man nicht!“ Freilich. Sinnvolle Statistiken gibt es nicht. Sie haben recht damit, dass man nicht nur durch Corona, sondern mit Corona sterben kann. Aber da die Infektion für sehr viele Leute einfach katastrophal verläuft, auch für die, die die Seuche überstehen, gerade noch oder eben ordentlich gebeutelt, fragt sich, was wichtiger ist: die von so manchen so flott von Wolke 7 irgendwo weit weg dahergesagte „Durchseuchung“, die notwendig sei, um die Volkswirtschaft hoch zu halten, oder eine Vorsichtsmaßnahme, um möglichst viele von der Qual der Krankheit fernzuhalten, wohl im Bewusstsein, dass die Volkswirtschaft durchaus gewaltigen Schaden erleidet. Aufbauen kann man immer, aber Tote zum Leben erwecken, geht halt nicht, und gesundheitlich Geschädigte, tragen ihr ganzes Leben daran.
        Wir sind alle so hoch verschuldet, dass die Währung sowieso nicht für die Ewigkeit gehalten werden kann, warum jetzt nicht teure Schutzmaßnahmen durchziehen mit dem seit langem virtuell geschöpften Geld?
        Übrigens: Benützen Sie doch eine gute rückfettende Seife – es gibt sehr gute – und eine gute Handcreme.
        Bleiben Sie virenfrei.

    • schon mal darüber nachgedacht, dass das auch Beschwichtigung sein kann…? Wenn Todesfälle einfach unter „Schwäche“, „Grippe“, Lungenentzündung“ abgestempelt werden, würde das die Relation wieder verändern. Wird ja generell zu wenig getestet, warum sollten Verstorbene getestet werden?
      Dazu scheint es im Gesundheitssystem NOCH halbwegs zu laufen.
      Außerdem, wie schon vorher erwähnt, was bringen Prozentzahlen, wenn die totalen Zahlen explodieren?

  9. Die Fallzahlen in Hamburg steigen, weil endlich mal mehr getestet wird. Noch letzte Woche habe ich über 1000 Tests am Tag gelesen, jetzt sind es schon 3,5 Tsd täglich.

  10. Bei uns – ein Ort in BW – wird kaum noch getestet. Selbst wenn jemand eindeutige Symptome hat inklusive Husten, Fieber, Geschmacksveränderung, bekommt er keinen Code mehr. Die wenigen Tests, die noch durchgeführt werden, dauern oft bis zu 10 Tagen, bis das Ergebnis kommt. Die Labore sind überfordert, die Fallzahlen so hoch, dass man es wohl gemäß meinem Eindruck schon aufgegeben hat. So kann man Fallzahlen niedrig halten oder senken, was dann der Wirtschaft zugute kommen würde, die man dann schnell wieder hochfahren kann, denn viele Politiker können es ja gerade gar nicht mehr erwarten, dass die Ausgangsbeschränkungen wieder aufgehoben und die Geschäfte geöffnet werden, obwohl die Maßnahmen gerade erst umgesetzt werden. In den örtlichen Foren melden sich immer mehr Infizierte, es ist alles direkt um einen herum. Es ist im Grunde genommen genau wie in China. Ich schaue mir schon längst die Zahlen nicht mehr an, die stimmen hinten und vorne nicht und werden künstlich gesenkt. Und weil wir ja so viele freie Intensivbetten haben und man es kaum erwarten kann, diese bis zum Anschlag zu füllen, werden sie nun mit Patienten aus Frankreich und Italien belegt. Wenn die Beatmungszeit bis zu 19 Tagen beträgt – wohin kommen dann die einheimischen Patienten? Die Behandlung der Alten und der Patienten mit Vorerkrankungen, die man wohl als nicht behandlungswürdig einstuft, macht mir Angst, denn die klingt verdächtig nach einschläfern. Wobei das wahrscheinlich immer noch ein erträglicherer Tod ist als langsames Ersticken. Es ist grausam. Was ist am Ende vorgesehen? Alle Rentner entsorgen? Auch das Komplettversagen der Regierung und der Verantwortlichen ist grausam. Ich rechne damit, dass am Ende hier das große Menschenexperiment stattfinden wird, niemanden mehr zu testen, die Beschränkungen aufzuheben und abzuwarten, was passiert. Allein aus Unfähigkeit, weil keiner mehr irgendwas in den Griff bekommt und Chaos und Ratlosigkeit um sich greifen. Unterdessen werden übrigens laut Internetzeugen mitten in der Nacht -zigtausende männliche Migranten eingeflogen und verteilt, die sicher auch nicht getestet wurden, und leerstehende Flüchtlingsheime wieder neu belegt. Wie passt das alles zusammen? Es gibt wohl doch noch einige, die trotz staatlich verordnetem Hausarrest beobachten, was draußen vor sich geht.

    • Sowas ließe sich aber nicht unter der Decke halten. Mein Argument von Anfang an.

    • „Wenn die Beatmungszeit bis zu 19 Tagen beträgt – wohin kommen dann die einheimischen Patienten? “
      Auf den Friedhof.

  11. „Laut FAZ haben sieben medizinische Fachgesellschaften ein Papier mit klinisch-ethischen Handlungsempfehlungen entworfen für den Fall, dass Krankenhäuser derart mit Corona-Fällen überlastet werden, dass die Ressourcen (Intensivbetten, Beatmungsgeräte etc.) nicht mehr für alle Patienten ausreichen“

    Dann hat sich jemand strafbar gemacht, derjenige der nicht für genügend Ressourcen gemäß seiner Amtspflicht dafür gesorgt hat, denn die Ausmaße des jetzigen Falles sind bei Weitem viel geringer als der Verteidigungsfall, bei dem jedoch auch vorgesorgt sein muss für die Bevölkerung. Mal einfach so, eine Dienst-Vorschrift erlassen und gut ist, geht lt. Recht und Gesetz nicht.

    Solche Entwürfe dürfen die ruhige machen, als, schon mal drüber nachgedacht.
    Vor Grundgesetz, Recht und Gesetz hat das keinen Bestand, insbesondere sind die Autoren von Recht wegen dazu nicht mindesten befugt so eine Maßnahme zu veranlassen.

    • die mussten doch Nazis beobachten und
      auf die Einhaltung von Frauenquoten und Den richtigen Gebrauch von Gendersprache achten.

  12. „Entweder wirken die Maßnahmen dort und weniger Leute erkranken an Corona oder es wird weniger getestet und diagnostiziert.“

    Damit ist alles gesagt, was über diese Zahlenspiele zu sagen ist.

    Die Wahrheit zeigt sich darin, ob die Krankenhäuser auch in Deutschland überlastet sind bzw. sein werden.

    • Und in massenhaften Meldungen Betroffener (Angehöriger). Bei Nachbarn, Leute antelefonieren und ja auch per Internet.

    • Ich glaube, Drosten sagt nur, was Merkel gerne hören möchte und sonnt sich in erster Linie gerade in der medialen Aufmerksamkeit. Und negative Impfauswirkungen darf man nicht mehr erwähnen. Es wurde im übrigen nicht nur für die Grippeimpfung, sondern auch für die Pneumokokkenimpfung unglaublich laut getrommelt und diese Frage stellen sich sicher viele.

  13. selbst Krankenschwestern werden aufgefordert sich Masken selber zu basteln (z.B. Ruhrgebiet). Desinfektionsmittelherstelllung scheitert laut Bericht eines Politmagazins, gestern abend im TV, an nicht mehr vorhandenen Grundstoffen, der Ersatzgrundstoff ist auch nicht mehr da, der 2. Ersatzstoff, reiner Alkohol, auch nur noch kurzzeitig verfügbar.
    Schwerwiegende Ausfälle, schlimmer als im 2. Weltkrieg?

    • Aber ins Benzin kippen sie den billig den massenhaft herstellbaren Alkohol immernoch (E10, E5).

    • Und in Riedlingen, Württemberg, soll am 1.4. die komplette Innere Abteilung im Krankenhaus, als Sparmaßnahme, geschlossen werden. Die Bevölkerung kämpft sch seit Monaten gegen diesen Blödsinn.

  14. Bitte auseinander halten…es ist nur ein kleiner Teil akkut gefährdet und benötigt einer intensiven Behandlung…der Grossteil der infizierten steckt das locker weg!
    Und wenn das Gesundheitswesen mit diesem geringen Anteil von intensiv Behandlungen nicht mehr zurecht kommt, dann ist dies ein Versagen der Politik/Regierung und nicht der Gesellschaft!
    Ausgangsbeschränkung ist hier völlig übertrieben und weißt uns nur den Weg in eine neue Diktatur…der dritten innerhalb von 100 Jahren auf deutschen Boden!

    • Ein kleiner Teil von wievielen – darauf kommt es an. Bei 10 Intensivbetten in unserer Kleinstadt wäre bei 100 Infizierten schon Schicht im Schacht, wenn nur 10% Atemprobleme bekommen. Wobei von den 10 Betten nicht alle mit Beatmungsgeräten ausgestattet sind.

  15. Die Corona-Krise hat auch Gewinner: die Hersteller von Toilettenpapier. Von Februar zum März seien 700 Prozent mehr Klopapier verkauft worden, sagte Christian Böttcher, Sprecher des Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH), ohne genaue Zahlen zu nennen………
    Jetzt können die Deutschen scheisXXX bis zum Abwinken

    • Ok, das verlieren sie nachher wieder, Klopapier wird ja nicht schlecht und die Nachfrage wird entsprechend den Vorräten sinken.

    • Diese Tätigkeit verrichtet man aber nicht öfter, auch wenn man Tonnenweise Toilettenpapier im Haus hat.

  16. Verstehe ich das richtig, Gerichtsentscheidungen werden außer Kraft gesetzt? Alle diejenigen, die z.B. aufgrund nicht gezahlter Bußgeldbescheide eigentlich in Haft genommen werden müssten, kommen so davon? Dann dürfte NRW wohl das erste Bundesland sein, in dem GEZ-Nichtzahler mit einem lachenden Smileygesicht triumphieren. Hoffentlich gibts so eine Entscheidung bald auch in NDS.

    • Nein, das verstehen sie nicht richtig, weil dies lt. Recht und Gesetz nicht möglich ist.
      Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
      Im Rechtsverfahren nennt man es: Wiedereinsetzung in des vorherigen Rechtzustand.
      Dann geht es weiter an dem Punkt an dem es aufgehört hat. Kann gut sein, dass Justiz und Staatsanwaltschaft jene Fälle nach Aktenlage ohne Hauptverhandlung abschließen, bei denen sie einen rechtlichen Spielraum dazu haben.

  17. Hallo Herr Tichy, Danke für die tägliche Imfo.

    Mich würde aber auch mal ein AWO Update interessieren.

    Beste Grüße

  18. Was bei uns in Bayern „beruhigend“ ist, dass die Zahl der täglich neuen Coronafälle nie über 1700 steigen kann, also gedeckelt ist. Warum das so ist? Ach ja, weil am Tag nur 1700 Tests durchegeführt werden.

    • Ja, so kann man das machen. Das wurde in China genauso gemacht. Laut Aussage eines pensionierten chinesischen Mediziners erhielten die Ärzte täglich nur eine bestimmte Anzahl von Tests. Mehr positive Fälle durfte es dann nicht geben. Deshalb glaube ich auch jetzt kein Wort davon, dass sie es nun plötzlich im Griff haben. Wahrscheinlich werden nun nur noch 3 Kits ausgegeben.

  19. Man erkennt, richtige Maßnahmen zu ergreifen ist mehr als schwierig. Wenn es denn stimmt, dass die Chinesen kaum noch Neufälle haben, hat da mal jemand der Verantwortlichen nach recherchiert, wie die offenbar schlaueren Chinesen vorgegangen sind? Übrigens, wo ist denn die Zuständige geblieben, offenbar haben 2 Tests einen Negativstatus ergeben, hätte jetzt beinahe geschrieben, sie hätten woanders getestet.

  20. Wie glaubwürdig ist der Hinweis auf eine demnächst eintretende Kapazitätsüberlastung der Intensivstationen aufgrund massiv ansteigender Anzahl der zu beatmenden Coronapatienten, wenn gleichzeitig seit Tagen bereits Patienten aus dem Ausland nach Deutschland eingeflogen werden? Im übrigen, von der unaufhörlich beschworenen Solidarität innerhalb der Bevölkerung ist von Seiten der Politiker außer den immer gleichen, hohlen Phrasen nichts zu hören – ich jedenfalls habe im Sinne von Spenden z. B. Verzicht auf Diäten für die Dauer eines halben Jahres o.ä. keine einzige diesbezügliche Aussage vernommen. Auch Johann Käser und Konsorten halten sich schön bedeckt, was ihr Privatengagement in Zeiten von Corona anbelangt. Bis vor kurzem hielten diese Herrschaften, natürlich zum Thema „Kampf gegen rechts“ es für alternativlos, ihren Einsatz dem gemeinen Volk bei jeder Gelegenheit kundzutun. Fazit: alles nur Schwätzer, nicht wert, gehört zu werden.

    • Zumindest der mismatch zwischen Kapazitätsgrenze und Auslastung ist zu erklären. Die drohende Kapazitätsüberlastung ist auf die Aussagen der Kliniker zurückzuführen und ist somit validiert. Die Requirierung von Patienten aus Italien und Frankreich geht allein auf das Konto sogenannter Politiker. Niemand sonst würde so einen Unfug veranlassen – q.e.d.

  21. Die meisten Menschen reagieren zunächst schockiert, wenn sie von der Triage erfahren. Die meisten erholen sich jedoch wieder rasch, wenn sie selbst überlegen, wie sie im Falle eines MAV (Massenanfall von Verletzen), bzw Massenanfall von Schwersterkrankten vorgehen würden, um so viele wie möglich trotz begrenzter Kapazitäten zu retten. Dem Einsehen folgt meist eine Weile der Schweigsamkeit. Junge Menschen diskutieren dann meist noch eine Weile darüber, ob man nicht immer genug Kapazitäten zur Verfügung haben müßte, damit solche Auswahlverfahren nicht nötig wären. Aber auch die sehen recht schnell ein, dass dies eine extrem teure Option ist, die sie selbst nicht gerne bezahlen wollten. Ergo: alle hoffen, so etwas möglichst nicht erleben zu müssen.

    Hier kommen wir an einen Punkt, an den ein möglichst stabiler ethisch-philosophischer Unterbau durchaus hilfreich sein kann. Wer ernsthaft religiös ist hat durchaus Vorteile bei der Bewältigung solch existenzieller Fragen. Wir anderen brauchen gute Grundüberzeugungen, oder ausgereifte philosophische Erwägungen. Hier muß jeder nach seiner Facon selbst dran arbeiten. Letztendlich sollte man sich klarmachen, dass wir Menschen einer westlichen Industriegesellschaft den Tod gerne an die Seite schieben und uns einreden, wir hätten ihn besiegt. Das ist aber nur eine Methode der Selbstberuhigung. Nach wie vor gilt für alle Menschen: jedes Leben endet tödlich.

    • Ich bleibe bei meiner Kernfrage:
      Wie viele wurde z.B. in SP und IT triagiert und zwar „alt fit“ gegen „jung“? Zahlen?
      Ansonsten ist das eine Phantomdiskussion.

    • Das Problem der Triage b.z.w . der Priorisierung kommt auch in krisenfreien Zeiten schon mal vor. Das eigentliche Problem ist jedoch, dass ein solches Vorgehen ja noch vor einigen Tagen vehement für Deutschland ausgeschlossen wurde. Das ist nicht unbedingt vetrauensbildend.

      • Das Problem kommt nicht nur schon mal vor, sondern ist integraler Bestandteil des klinischen Alltags im Umgang mit multimorbiden Patienten. Anhand einer standardisierten Scoringtechnik ( Apache) wird der Ressourceneinsatz permanent gemonitort. Wer dahinter Kostengründe vermutet, der liegt richtig.

    • Eine Triage für Zivilisten in Friedenszeiten kann es lt. Grundgesetz nicht geben.
      Der Staat ist verpflichtet die notwendigen Ressourcen vorsorglich bereit zu stellen.
      Eine Triage ist nur im Verteidigungsfalle (Krieg) zulässig, dann aber auch nur unter Soldaten, denn §2GG ist ein Grundrecht das uneingeschränkt immer gilt.

      Vor allem ist das hier in Bagatellfall im Vergleich mit jenen Fällen für die im Verteidigungsfalle vorgesorgt sein muss, A,B,C Angriff u.a.

      Die Verantwortlichen stehen in solchen Fällen wie jetzt mit einem Bein im Gefängnis vor dem sie nur ein Gericht schützen kann, das feststellt, Triage war unausweichlich wegen höherer Gewalt, es muss dann aber auch Feststehen, dass alles getan war um die Triage zu vermeiden.

    • ich halte es auch für fragwürdig, inwiefern ein leben nach 3 wöchiger hochdruckbeatmung in bauchlage, noch spaß macht. die lunge ist dann nämlich nicht nur durch das virus hinüber.

    • Besser wäre eine frühe und kompetente Krisenvorsorge und Schutzmaßnahmen gewesen, um Ansteckung zu vermeiden. Das wurde von der Politik unter fleißiger Mithilfe der Medien sogar noch torpediert, indem man Vorsicht als Panikmache bezeichnet, Einreisebeschränkungen verhindert und potentielle Einschleppungen wochenlang geschehen lassen hat.

  22. Die Balance zwischen Eindämmung der Infektionen und Aufrechterhaltung einer Wirtschaftstätigkeit ist sicher schwer zu finden und wird immer strittig sein. Es reicht aber nicht, nur auf die Sterberate zu schauen. Wenn die Infektionen weiter explodieren, wenn weiter eine große Zahl von Leuten hoch-ansteckend krank werden, wenn diese dann zumindest isoliert werden sollten, dann übersteigt die Krankheit in wenigen Wochen jede medizinische Versorgungskapazität. Dann gehen viele Leute nirgendwo mehr hin und die Wirtschaft bricht trotzdem zusammen.
    Atemmasken für alle in allen geschlossenen Räumen können die Verbreitung erheblich reduzieren weil der Atem von Infizierten, die Tröpfchen als Virenträger, ganz erheblich auch von einfachen Papiermasken abgefangen werden.

    • Die Explosion schwerer Verläufe mit Kollaps des Gesundheitssystems hätte laut Berechnungen auch in Deutschland schon lange geschehen müssen.

      Geschah aber nicht.

      Und nun?

      Der eine wäre froh, dass die worst case Szenarien nicht eingetreten sind, der andere gräbt sich unverdrossen weiter in seiner selbst gegrabenen Grube in die Tiefe.

  23. Die sollten jetzt endlich mal diese unsägliche Testerei mit diesem fragwürdigen Test lassen, der offenbar Genomreste von SARS-CoV2 noch nach Heilung und Tod auffinden kann, aber sonst rein gar nix aussagt.

    Das Immunsystem haut SARS-CoV2 bei 99% der Patienten raus. Alle die geheilt sind, sind Eigenheiler weil das Immunsystem den Virus erkennt und offenbar über T-Gedächtniszellen (war der schon mal da und keiner hats gemerkt????) kennt. Es gibt dagegen kein Impfstoff und kein Medikament, also ist der alleinige Heiler offensichtlich das eigene adaptive Immunsystem.

    Diese Halbpanik nervt langsam extrem und kostet Deutschland pro Woche 50 Milliarden Euro!!!!!! Von den Suizidgefährdungen, Herzinfarkten, Schlaganfällen, Depressionen, Armut, häusliche Gewalt, allgemeine Gewalt, Alltags-Aggressionen, gesellschaftliche Verwerfungen durch Radikalisierungen, Verwahrlosung die jetzt dadurch entstehen und immer weiter entstehen ganz zu Schweigen!

  24. Italien Lebenserwartung 83,1 Jahre, ein Intensivbett pro 10.000 Einwohner, Deutschland 81,1 und ein Intensivbett pro 3.000 Einwohner. Manchmal ist weniger mehr. Wie viel Kranke überleben die Intensivbettbehandlung? Wahrscheinlich „leben“ sie nur 10-20 Tage länger.

    • zu Stephan Stahl: Haben Sie da Zahlen, oder sagen Sie das einfach mal so? Wenn Sie Zahlen haben, wäre das natürlich hochinteressant, wenn Sie es aber nur mal so sagen würden, hielte ich Ihre Äußerung für fahrlässig.

  25. „:“Kanzleramtschef will Lockerungen zuerst für junge Menschen.“
    Das zeigt schon welcher Unverstand im Kanzleramt waltet. Wer ist „jung“ wer ist „alt“?
    Insbesondere zeigen die Statistiken das die Gruppe 35-59 am häufigsten betroffen ist.
    Mitteilung des RKI Chef gestern, das Altersmittel der am meisten Betroffenen liegt bei 45 Jahre alt.

    • Da ist das Fall-Murmeltier wieder – endlich.

      Die Infektionsrate ist bei den 35 – 59jährigen am höchsten. Von denen wird aber kaum jemand schwer krank.

      Infektionen ohne schwere Klinik haben per se keine Relevanz.

      Es geht um Schutzisolation derer, die zu den klinisch hochgradig Gefährdeten gehören. Das ist schon mal sinnvoller als ein allgemeiner lockdown.

  26. Die Handlungsempfehlung zur Triage ist keineswegs schockierend sondern, wie es in diesem Medium immer wieder zurecht gefordert wird, rational und verantwortungsethisch. Oder sollen die Ärzte lieber würfeln? Oder im gesinnungsethischen motivierten Versuch, jeden zu retten, den Kopf verlieren?

    Triageentscheidungen hat der Rettungsdienst im Übrigen schon lange zu treffen, nämlich beim sog. Massenanfall von Verletzten.

    Im Sinne einer Versachlichung würde ich Ihnen raten, die Formulierung schnell zu ändern.

  27. Ich weiß nicht, aber das dümplt (gottseidank) in Deutschland schon zu lange. Der „Knick“ müsste in den nächsten Tagen kommen, denn der Virus kann nur überleben, wenn er überspringen und sich dann massenhaft vermehren kann. Ihm rennt quasi die Zeit davon.

    • Umgekehrt! Uns rennt die Zeit davon nicht dem Virus. Das Virus hat unendlich viel Zeit.
      Es kann warten 😉

      • Das ist ein Trugschluß. Ohne massenhafte permanente Vermehrung und ständigen Übersprung kann er nur Stunden überstehen (außer eingefroren im Lobor).

      • Na also, sag ich doch.

  28. Werter Herr Tichy, wie verläuft aktuell die Kurve in Italien? Nach den schon mehr als zwei Wochen währenden rigorosen Maßnahmen müsste dort eigentlich eine Abflachung eintreten?

  29. 1000 Häftlinge werden vorzeitig in die Freiheit entlassen um „Plätze“ für „Virusträger“ zu schaffen….versteht das wer? In mir läuft gerade ein ziemlich dunkler „Geschichtsfilm“ ab……aus der Geschichte lernen bekommt ein ganz neues Geschmäckle

  30. Was soll denn nun daran schockierend sein?

    Die aufgeführten Kriterien für den Verzicht auf invasiv intensivmedizinische Maßnahmen sind verantwortungsethische Basics im klinischen Alltag, übrigens gerade auch im Sinne unserer Patienten.
    Dass es anlässlich einer Epidemie notwendig ist, nochmals explizit darauf hinzuweisen, sollte zu gegebener Zeit Anlass zum Überdenken des intensivmedizinischen Handelns in „normalen“ Zeiten geben.

    Die allmorgendliche Skandalisierung von nicht Skandalösem langweilt langsam.

    • Es langweilt insbesondere wenn Menschen die sagen es langweilt sie hier, trotzdem hier ihren Kommentar-Sermon absondern.
      Ist schon blöd wenn der Rest der Menschheit nicht in die eigene Welt passt. Gell?
      „Verzicht auf invasiv intensivmedizinische Maßnahmen“,“verantwortungsethische Basics im klinischen Alltag“
      Das ist pures besserwisserisches Unwissen und unter Umständen eine ziemlich schwere Straftat. Danke für ihren Verzicht auf eine Antwort.

    • Was ist daran skandalisierend? Der Artikel informiert sachlich über Tatsachen und stellt zutreffend fest, dass niemand sich wünscht, in die Lage zu kommen, Triage anwenden zu müssen. Vielleicht liegt die Aufregung auch in der Wahrnehmung des Betrachters.

      • „Eine schockierende Handlungsempfehlung für ärztliche Triage wird veröffentlicht“

        Das ist nicht skandalisierend alarmistisch? Sie haben ein dickes Fell 😉

    • Mich langweilt das keineswegs, ich finde diese „Auslese“ der Überlebenden, die da im nüchternen Ton beschrieben wird, tatsächlich skandalös. Als Folge der Tatsache, dass große Teile der Politik die bestehende Gefahr bis zuletzt möglich heruntergespielt haben, und es in Deutschland einen Mangel auch an einfachsten OP-Masken gibt, deren Tragen in der Öffentlichkeit man vorschreiben könnte und sollte, um viele Infektionen zu verhindern.

  31. Endlich mal gute Nachrichten! Wenn jetzt schon die Empfehlungen zur Triage vorliegen, greift mE dann doch die Aussage von Comical Spahn, dass ‚wir‘ gut vorbereitet sind. Also, geht doch!

  32. Meine Oma hat man vom Rettungsdienst zwischen Pflegeheim und Krankenhaus hin- und her pendeln lassen, bis sie endlich starb. Auf diesen Wahnsinn angesprochen, haben sich alle mit Verweis auf Vorschriften für unzuständig erklärt.
    Meine Mutter wurde zum Sterben mit ausreichend Schmerzmittel nach Hause entlassen. Der Arzt hat uns beschworen, niemals den Notruf zu wählen, damit würden wir eine perverse Maschinerie anwerfen…
    Bitter wird es doch erst, wenn der an sich fitte Mensch zum Sterben verurteilt wird, weil ein noch jüngerer Mensch der Beatmungsmaschine bedarf. Und das in einer Zeit, in der das Individuum alles und die Gemeinschaft nichts mehr bedeutet, man kann daraus nicht mal ein Heldenepos stricken…

    • „Bitter wird es doch erst, wenn der an sich fitte Mensch zum Sterben verurteilt wird, weil ein noch jüngerer Mensch der Beatmungsmaschine bedarf.“

      Zum einen ist ein derartiges Szenario in Deutschland bis auf weiteres zum Glück nicht in Sicht.

      Zum anderen kommt es immer wieder unvermeidlich vor, dass lebensrettende Ressourcen nicht in gleichem Maße allen Menschen zur Verfügung gestellt werden können….Kriege, Naturkatastrophen, Seuchen, Blackouts etc.

      Übrigens könnte auch ein größerer Teil der zu Tode gekommenen PKW-Unfallopfer der letzten Jahre noch am Leben sein, würde man allen PKW-Fahrern einen Mercedes der E-Klasse zur Verfügung stellen. Die retten Leben, können sich aber nur wenige Bürger leisten: ist das ungerecht?

      Es gibt in den deutschen Kliniken übrigens immer noch keinen absehbar kritischen Anfall potentiell beatmungspflichtiger COVID-19 Patienten. Die Kollegen dort sind schon leicht irritiert.
      Unverändert verwundert es mich sehr, dass man sich von seiten der Politik und damit des RKI hartnäckig weigert, zwischen Infizierten und Erkrankten zu differenzieren.

      Heute morgen kam im Radio, in BW stöhne die Polizei, da schon 2000 Beamte wegen Corona ausfallen würden. Im Nachsatz kam raus, dass davon fast alle vorsorglich häuslich isoliert zu Hause sitzen, aber keiner erkrankt sei.

      Das ist infrastrukturelle Selbstverstümmlung, nur weiter so.

      • Ihren Zynismus und Ihre abstrusen „Analogien“ im Zusammenhang mit dieser Krise finde ich fehl am Platze. Und ob ein solches Szenario in Sicht ist, das wissen Sie so wenig wie alle anderen.

      • Sie schreiben: „Es gibt in den deutschen Kliniken übrigens immer noch keinen absehbar kritischen Anfall potentiell beatmungspflichtiger COVID-19 Patienten. Die Kollegen dort sind schon leicht irritiert.“

        Vielleicht sollten Sie mal Nachrichten lesen, hören, schauen ?

    • „Fitter Ältere gegenüber Jüngeren“: Genau das ist der Punkt. ABER: trifft diese Annahme überhaut zu in Italien und Spanien? Wer kann das serös beantworten?

  33. Der limitierende Faktor sind nicht Betten und Beatmungsgeräte, sondern ist das Personal, Intensivmediziner und Intensivpflegekräfte, denn davon gibt es nicht genug. Und die wenigen sind schon unter normalen Bedingungen höchsten Arbeitsbelastungen ausgesetzt.

    Ich kann nur jedem dringend empfehlen, in diesen Wochen nicht ins Krankenhaus zu gehen, egal mit was.

    • „Ich kann nur jedem dringend empfehlen, in diesen Wochen nicht ins Krankenhaus zu gehen, egal mit was.“
      Sorry, sie scheinen nicht informiert zu sein.
      Es kommt niemand mehr ins Krankenhaus rein der da hin selber hin geht. Er wird an der Türe schon abgefangen und es wird da entscheiden ob er überhaupt rein darf.
      Wenn er noch auf eigenen Füßen dahin gehen konnte, kommt er nicht rein.
      Das gleiche gilt für jedwelche Behörde außer der Polizei.

      • Sorry, Deutsch erste Fremdsprache?

        ins Krankenhaus gehen = ins Krankenhaus (gehen) müssen (da/weil – den Kausalsatz bitte übungshalber selbst vervollständigen)

      • Wer einen Schreibfehler findet darf ihn behalten.
        Übrigens: schreibet man „Kluschei..er“ mit Doppel „ss“ oder mit scharfem „ß“? (da habe ich gerade gefehlt in der Schule)

  34. Gestern im TV hat der Chef des RKI erklärt nach welchen Kriterien Menschen zum Covid Test zugelassen werden, wie er sagte „entsprechend den Symptome“, die er dann aufzählte:
    – das Alter
    – Vorerkrankungen
    – Risikogebiet

    Man fast sich an den Kopf!
    *** das sind keine Krankheitssymptome ***
    *** das sind Test-Verweigerungskriterien ***

    Es wundert daher nicht weiter, dass wie bekannt, auch Menschen mit Husten und leichtem Fieber, aber jung, nicht vorerkrankt und noch in guter körperlicher Verfassung, nicht zu einem Covid Test zugelassen werden. Aber wie bekannte Fälle zeigen, trotzdem Träger des Virus sind.

    • Gerade gestern gehört. Skiurlauber mit Symptomen nicht getestet und darauf verwiesen, dass es eine Erkältung ist. Dann wurde es schlimmer, viel schlimmer. Test positiv. Und dann die Frage nach den Kontakten in der Zwischenzeit. Ha ha ha

  35. „“Wir haben hier nur noch schwere Fälle“
    Seit zwei, drei Wochen hängen manche Patienten an den Beatmungsmaschinen. (…). Wir müssen auch junge Menschen künstlich beatmen. Die sind in ihren Zwanzigern und Dreißigern und mussten nach wenigen Stunden in der Notaufnahme intubiert werden. Daher auch die Warnung: Die jungen Menschen sind nicht unverwundbar! (…)
    Selbst wenn die Patienten überleben, kann es passieren, dass ihr Lungengewebe danach steif ist, weil sie lange mit hohen Drücken beatmet werden mussten. Manche sind danach vielleicht sogar im Alltag auf Sauerstoff angewiesen. Und ja, das kann auch jungen Menschen passieren.“ https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-03/clemens-wendtner-coronavirus-covid-19-intensivstationen-beatmung-krankenhaus/komplettansicht
    Vielleicht lesen das mal ein paar von denjenigen, die immer noch die Theorie der Herdenimmunität bejubeln.

    • Eben, sie können auf Grund der Vorgehenspraxis bei der Willkür-„Anamnese“, sowie erst einmal willkürliche Auswahl zu den Tests, nur schere Fälle im Krankenhaus haben.
      Alle anderen wurden ja bereits willkürlich aussortiert, ohne dass wir wissen ob alle Aussortierten infektionsfrei sind.

      „dass ihr Lungengewebe danach steif ist“
      das gibt sich mit der Zeit, aber die Fibrosen bleiben unter Umständen ein Leben lang

    • Wie viele im Vergleich zu normalen Zeiten? Sind es signifikant mehr, dann ist der Einwand berechtigt, sonst nicht. Diese Zahlen sagt man uns aber nicht. Warum?

      • Weil wir am Anfang stehen. Sie können die Zahlen erst nach einem gewissen Zeitraum vergleichen bzw. am Ende der Epidemie oder Pandemie (whatever) auswerten. Alles andere wäre unseriös.

  36. Wie WELT Reporter Lutz Stordel berichtet hatte er anhaltendes Fieber und Kopfschmerzen aber niemand wollt ihn auf Covid testen.
    Erst mit Nachdruck erreichte er dass er getestet wurde. Ergebnis: positiv
    Wie ich schon in einem Kommentar schrieb kenne ich auch solche Fälle der Testverweigerung.
    Diese Praxis der Corona Tests nicht jeden zu testen der im geringste Verdacht steht Covid zu haben ist schlichtweg ein Fake, ein Selbstbelügen, das die Ausbreitung nicht verhindert, sondern verschlimmert, weil die Tests zu spät gemacht werden und bis dahin andere Personen bereits angesteckt wurden.
    Es gibt offenbar eine symptomfreie Inkubationszeit (7 Tage) bis sich die Antikörper gebildet haben die im Test als Nachweis dienen, eine Zeit während der, der Träger Verbreitungsquelle ist.
    Die Testpraxis kann so die Verbreitungskette nicht unterbrechen, denn Menschen müssen Einkaufen gehen, an die frische Luft gehen, andere notwendige Dinge des Lebens erledigen, bei denen die Verbreitungsrate grösser als Null ist.

    Politiker schieben daher die Schuld auf das, was sie sich als Ursache einbilden, die Menschen halten sich nicht an die Empfehlung der Kontaktvermeidung.
    Falsche Schlussfolgerung der Politik: wir müssen die Maßnahmen verschärfen und drastische Strafen verhängen.

    Schon die steigenden Zahlen der Infektionsfälle trotz Ausgangsverbot müssten doch die Alarmglocken schrillen lassen, dass da was falsch läuft. Aber so ist es wenn nicht die Fakten der Realität die Maßnahmen bestimmt, sondern die ideologische Verbohrtheit von selbstüberzeugten Experten und Politikern.

    • Dem betroffenen Journalisten wäre medizinisch in keinster Weise besser geholfen gewesen, hätte man den Test füher gemacht.

      Wer einen nicht schweren COVID-19 Verlauf hat (die allermeisten) legt sich zu Hause ins Bett, gönnt sich jeden Abend einen doppelten Grog oder ein Becherchen Wickmedinait und wartet, bis es ihm besser geht. Punkt.

      Für die Zeit der Unterbrechung von Infektionsketten ist es schon lange vorbei – wenn es sie denn jemals gegeben hätte angesichts des geographisch multifokalen Auftretens, der höchsten Ansteckungsfähigkeit in den beiden Tagen vor den allerersten leisesten beschwerden und der hohen sozialen Mobilität in unserer modernen Gesellschaft.

      • 1.Der Test dient nicht dazu „jemand medizinisch zu helfen“ sondern lediglich festzustellen, ob eine Infektion vorliegt oder nicht. Das kann doch nicht so schwer zu verstehens sein.
        2. Das Testergebniss ist nicht nur für den Betroffenen wichtig sondern ganz besonders für mögliche Kontaktpersonen /die ggf zu den Risikogruppen gehören.
        Es soll dazu führen dass der Betroffene sich isoliert und Kontakte vermeidet. Wie e diese Zeit verbringt , mit mediniat oder einem Zäpfchen ist irrelevant.

    • Natürlich steigen die Infektionszahlen noch wegen der Inkubationszeit. Da sich totale Kontaktsperren nicht durchsetzen lassen brauchen wir mehr Viren-Verbreitungsschutz: Desinfektion, Maskenpflicht, Aufklärung über Virenverbreitungswege.

      Nehmen wir einfach nur den 24-Stundenbereich aller Banken. Die Bank selbst ist für den Kundenverkehr nur noch bedingt geöffnet, der 24-Stundenbereich stark frequentiert. Jeder muss mal Geld holen, Überweisungen machen etc. Diese Räume sind klein, Aerosole mit Viren halten sich lange in der Luft und es findet eine starke Kontaminierung der Flächen mit Viren statt, die jeder Kunde anfassen muss: die Bildschirme und Tastaturen der Automaten. Und des Bodens, so dass Sie mit den Schuhen die Viren weitertransportieren. Bis der Bankkunde sich die Hände desinfiziert oder gewaschen hat, hat er die Viren bereits auf seiner Geldbörse und der Handtasche verteilt, nachher auf dem Autoschlüssel, dem Lenkrad, dem Wohnungsschlüssel. Die Viren wandern weiter. Viren „überleben“ auf Kunststoff und Edelstahl 3 Tage.

      Wir brauchen Aufklärung, Handlungsanweisungen und verpflichtenden Virenschutz für alle (aber auch das Material dazu) statt immer noch schärfere und nicht einhaltbare Isolationsmaßnahmen für alle. Die funktionieren nicht, solange sie löchrig sind, wie das Beispiel Banken zeigt, wo dann ein reger Virenaustausch stattfindet, wenn man nur auf Isolierung und Abstandhalten alleine setzt.

      • Geld 3 Tage in der Brieftasche lassen. Ansonsten alles mit Handschuhen anfassen. Diese danach richtig herum in die strahlende Sonne legen. Halt, alles ein bisschen überlegter machen. Ist doch simpel. Ansonsten gilt, Hauptübertragungsweg sind Tröpfchen des Infizierten in der unmittelbaren Nähe.

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