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Kein Giga-Transportjet Antonow mehr zu mieten

Bundeswehr und europäische NATO-Partner demnächst ziemlich flügellahm

24.04.2018

| Lesedauer: 3 Minuten
Stets neue Angebote, die lahmende Bundeswehr in Marsch zu setzen, mögen von der Leyens Ehrgeiz, NATO-Generalsekretär zu werden, befördern - die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr befördern sie nicht.

Russland, konkret die russische Chartergesellschaft für Antonow-Jumbos, vermietet ab 2019 keine ihrer zwölf Antonows mehr an die NATO. Als Begründung wird angegeben, dass die Gesellschaft künftig nur noch zivile Güter transportieren wolle. Die Frage zu stellen, ob Putin damit zum radikalen Pazifisten geworden sei oder er sonstwie dahinterstecke, ist müßig. Natürlich steckt er dahinter. Oder glaubt irgendjemand in der NATO, das habe nichts mit den Sanktionen des Westens gegen Russland zu tun und die russische Chartergesellschaft habe den Vertrag auf eigene Faust gekündigt? Offen bleibt die Frage, ob die Ukraine, die sieben Antonows vermieten konnte, einspringt.

Das tut so oder so weh, denn der Lufttransport schweren militärischen Geräts ist die Achillesferse der NATO. Mit der Antonow AN-124 transportieren Bundeswehr und andere westeuropäische NATO-Staaten immerhin seit mehr als zehn Jahren militärisches Großgerät in Einsatzgebiete wie Afghanistan oder Mali. Die AN-124 kann bis zu 150 Tonnen Nutzlast aufnehmen und dann etwa 5.000 Kilometer befördern. Die US-Amerikaner sind von der russischen Kündigung übrigens nicht betroffen, denn sie verfügen über die der Antonow ebenbürtige „Galaxy“ Lockheed C-130, die 120 Tonnen Nutzlast 9.000 Kilometer weit transportieren kann.

Die AN-124, die zu diesem Zweck die Bugnase samt Pilotenkanzel nach oben klappen kann, ist in der Lage, schwere Geschütze, sogar Panzer und Hubschrauber zu transportieren. Für die Bundeswehr tat sie dies vom Flughafen Leipzig/Halle aus; dort standen stets zwei AN-124 abrufbereit zur Verfügung, weitere Flugzeuge konnten hinzugebucht werden. Der seit mehr als vierzig Jahren im Einsatz der Bundeswehr befindliche Transall-Flieger C-160 (Nutzlast: 16 Tonnen; Reichweite: 1.800 Kilometer) und auch der neue Transportflieger A400M (Nutzlast 37 Tonnen; Reichweite: 4.500 Kilometer), der immer noch Kinderkrankheiten an sich hat und eigentlich schon seit zehn Jahren voll einsatzfähig hätte sein sollen, können nicht annähernd das leisten, was eine AN-124 bzw. eine „Galaxy“ können.

Laut Aussagen aus dem Bundesverteidigungsministerium berührt die Kündigung zum Jahresende 2017 nicht die Verlegungsaktion, die die Bundeswehr im Sommer 2018 vor sich hat, nämlich die Rückführung von vier NH90-Transporthubschraubern und vier „Tiger“-Kampfhubschraubern, die gegenwärtig in Mali stationiert sind.

Aber ab 2018 sind bislang keine Alternativen in Sicht. Damit hätte man vor Jahren kalkulieren können und müssen. Statt sich in die Abhängigkeit Russlands zu begeben, wäre zumindest von Deutschland, Frankreich und England entweder der Bau eines Großtransporters, der mehr hergibt als der A400M, zu planen gewesen. Oder aber man hätte sich mit einem Kauf der US-amerikanischen „Galaxy“ anfreunden müssen.

Dass Deutschland als das wirtschaftlich stärkste Land Europas damit erneut dokumentiert bekommt, wie militärisch lendenlahm und nun auch flügellahm es ist, kann gewiss nicht allein der amtierenden Verteidigungsministerin angekreidet werden, aber durchaus einer seit mehr als zwölf Jahren amtierenden Kanzlerin. Indes hat von der Leyen in den nunmehr gut vier Jahren ihrer Ministertätigkeit außer Kitas für die Bundeswehr und der Einführung von Umstands-Uniformen für 400 schwangere Soldatinnen eigentlich nichts auf die Reihe gebracht. Nun hat sie die Bundeswehr auch noch für die schnelle Eingreiftruppe der NATO angeboten; und dem Vernehmen nach wollte sie die Bundeswehr – offenbar von der Kanzlerin gestoppt – auch in die aktuellen Luftschläge gegen Assad einbringen.

Nein, von der Leyen sollte sich mal nachdrücklich und nachhaltig dafür einsetzen, dass alle sechs fahruntüchtigen U-Boote wieder in See stechen können, dass die 60 Prozent einsatzunfähigen Panzer wieder startklar werden, dass die Hubschrauberpiloten der Bundeswehr ihre Lizenzen nicht mit Helikoptern des ADAC erneuern müssen, dass es wenigstens nicht an Schutzwesten, Winterbekleidung und Zelten fehlt und …. und … und …. Stets neue Angebote, die lahmende Bundeswehr in Marsch zu setzen, mögen von der Leyens ehrgeizige Ambitionen, NATO-Generalsekretärin zu werden, befördern; die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr befördern sie nicht.

Wenn von der Leyen jetzt mit der ihr eigenen publizistischen Dynamik ein großes Investitionsprogramm für die Truppe ankündigt, dann ist das kaum mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein oder allenfalls Schaufensterpolitik. Es ist die Rede von einer Investition in hoher dreistelliger Millionenhöhe und von 18 Großprojekten zu je mindestens 25 Millionen Euro. Schätzen wir mal: Es geht um 500 bis 800 Millionen, konkreter wird die Ministerin nicht. Angeschafft sollen werden: Drohnen, Raketenwerfer, Rettungshubschrauber und anderes mehr. Auch vom Kauf von sechs Hercules-Transportmaschinen C-130J der US-Herstellers Lockheed ist die Rede. Liest sich auf den ersten Blick alles flott. Nur sollte man wissen, was man damit alles (nicht) anfangen kann. Ein Rettungs- oder Kampfhubschrauber kostet im Einzelpreis um die 40 Millionen, ein großer Transportflieger um die 200 Millionen. Da ist der „hohe dreistellige Millionenbetrag“ schnell dahingeschmolzen.


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51 Kommentare

  1. Jetzt wird Europa bestraft damals die Amerikaner ignoriert zu haben. Die A400 wurde entwickelt um die C130 auszuhebeln, die hätte als Ersatz für die C160 perfekt gepaßt. Die C130 ist das meistgebaute Transportflugzeug der Welt, bewährt in diversen Klimazonen, ein bewährtes Produkt. Also galt es einen Technologiesprung (die Triebwerke sind z.B. eine Neukonstruktion) hinzulegen um die Anschaffungskosten der A400 zu rechtfertigen. Die A400 ist etwas größer (bzgl. Nutzmasse bzw. Reichweite) als die C130 aber eben gerade nicht groß genug um auch nur ein einziges Großgerät befördern zu können. Genau das kann die C17, auch wenn sie kleiner als die C5 oder AN124 ist, sie kann praktisch alle Großgeräte transportieren. Die A400 ist also eine Antwort auf eine Frage, die niemand gestellt hat. Schlimmer noch, Antonov hatte ein Flugzeug ungefähr der A400 Leistungsklasse zum geringeren Preis angeboten (vielleicht mit russischer Beteiligung), ein Hersteller der in diesem Sektor deutlich mehr Erfahrung hat als Airbus, aber das war genau deshalb politisch in Berlin und Paris nicht zu verkaufen, Airbus brauchte das Geld.
    Endresultat ist, daß alle verprellten A400 (Kinderkrankheiten, schleppende Auslieferung) Kunden, als C160 Ersatz, die C130 kaufen oder anmieten und um den Schwerlastbedarf zu decken, die AN124 anmieten, bzw. die Amis um die C5 oder C17 bitten müssen.
    Natürlich kann man auch 747 Frachter einsetzen oder vielleicht auch irgendwann umgebaute A380 ), beide haben die Nutzlast aber sind eben nicht so einsetzbar für Militärzwecke (Stichwort Landebahn), aber das Geld ist erstmals weg.
    Oder es werden Schiffe eingesetzt und der Landweg gewählt, gehen tut alles.

  2. ….natürlich steckt Putin dahinter, auch wenn das Wetter mal wieder schlecht ist. Mir
    geht das Säbelrasseln mancher Autoren hier wirklich auf den Geist. Wenn Putin wirklich
    hinter den Vorgängen stecken würde so hätte er mein vollstes Verständnis. Soll er denn
    zuschauen wie die NATO-Truppen mit “ Putins Flugzeugen “ noch weiter an seine Grenze verlegt werden? Die steht doch schon 160 km vor St.Petersburg . Ja und die vielbeschworene russische Agression! Zur Erinnerung für alle Transatlantiker. NATO-Budget incl.
    USA knapp 1 Billion USD, Russland 65 Mrd USD. Noch Fragen??
    .

  3. Das militärische Transportflugzeugthema gibt es schon seit mindestens 20 Jahren. Bis heute hat noch niemand eine längerfristige Lösung auf die Beine gebracht. Nur ein Flugzeug. Trotzdem wollen sie weiterhin eine Art EU-Armee anstreben. Haarsträubend.

  4. „denn sie verfügen über die der Antonow ebenbürtige „Galaxy“ Lockheed C-130, die 120 Tonnen Nutzlast 9.000 Kilometer weit transportieren kann.“
    Nur kurz:
    Lockheed C-5 = Galaxi, 120t Nutzlast
    Lockheed C130 = Hercules, 20t Nutzlast

  5. Was ich mich frage, wo landen eigentlich die 37 Milliarden Euro, die wir derzeit jährlich
    für die Bundeswehr ausgeben? Das ist angesichts der geringen Panzer- und Flugzeugzahlen sowie der massiv verringerten Soldatenzahl im Vergleich zu den Hochzeiten des kalten Krieges nämlich ein ganz schöner Batzen Geld.

  6. Ist die AN-124 überhaupt für schwangere Soldatinnen geeignet? VdL der Untergang der Bundeswehr!

  7. Dieser Kommentar zeigt die desolate Sicherheitspolitik der Regierung Merkel. Sie besteht im widerspruchslosen Befolgen von NATO Befehl!en, um mitzuhelfen, die politischen Ziele anderer(USA) zu erfüllen. Die NATO Generalsekretäre sind dabei willige Erfüllungsgehilfen. Dazu passt VfL sehr gut.

  8. Wer es wissen wollte, konnte den Umstand, dass die Gutmächte des Westens die Flugflotte des bösen Reichs von Putin zu Transportzwecken benötigte, durchaus wissen.
    Das das überaus wohlgesonnene Benehmen des Westens gegenüber Russland eine solche drastische Reaktion des russischen Transportunternehmens hervorrufen würde, konnte doch wirklich keiner vorhersehen,oder? Ja, so ist das, wenn man immer beim Tanz auf die Füße gestiegen bekommt. Mit solchen Leuten tanzt man nicht mehr. Und im Übrigen ist die BW wohl nur noch eine Persiflage. Man muss nur aufpassen, dass sich die Russen bei ihrem wohl unmittelbar bevorstehenden Angriff auf Westeuropa nicht totlachen, wenn sie denn ihrer Widersacher ansichtig werden. Das hätte dann vielleicht den Vorwurf zur Folge die Deutschen würden sich nicht an die Haager Landkriegsordnung halten und den Feind gewissenlos vernichten, und dies hinterhältig und ohne offensichtliche Kriegshandlung auch noch. Nicht auszudenken welche Verwicklungen daraus für die Weltpolitik der nächsten Nachkriegsdekade entstünden und die dann für uns wieder fällig werdenden Reparationen, oder? Spass beiseite! Ich frage mich immer wie es sein kann dass eine „Regionalmacht“ eine solche Transportflotte vorhalten kann, wogegen unser „Verein“ noch am basteln ist.

  9. Das bedeutet nur, dass der andere Anbieter desselben Flugzeugs, die ukrainische Antonow air, den Preis nach Belieben hochschrauben kann, aber das war für die Bundeswehr noch nie ein Kriterium.

  10. Unverständlich dass Deutschland solche Transport-Maschinen nicht selbst angeschafft hat. Für die notleindende Ukraine wäre das ein willkommenes Wirtschaftsprogramm, wenn Deutschland zehn dieser bewährten Transporter erwerben würde. Die Bundeswehr muss sie ja gar nicht betreiben – man könnte sie ja auch mal verchartern. Die anderen verdienen damit ja auch Geld!

    • Problem ist bloß, daß das Antonow Konstruktionsbüro seit Beginn des Ukraine- Konfliktes kein einziges Flugzeug mehr gebaut hat. Ein Großteil der Ingenieure sind nach Russland abgewandert und haben wohl die Pläne mitgenommen. Viele Bauteile werden sowieso von dort kommen.

      • Wie erfüllen die Ukrainer dann den 80 Flugzeuge Auftrag aus China?

  11. VdL ist nicht mehr als die Karikatur eines Verteidigungsministers. Ob Merkel VdL erneut das Verteitigungsministerium gab um einer Vertrauten ein Pöstchen zu geben oder gar um die Bundeswehr und die Deutschen zu bestrafen werden Historiker klären müssen. Das Merkel die zum Himmel schreiende Inkompetenz VdLs nicht aufgefallen ist nehme ich ihr nicht ab aber Merkel macht ohnehin keine Politik für Deutschland.

  12. Ein paar Einzelheiten: Die Lockheed “Galaxy” hat die Bezeichnung C-5 (d.h. nicht C-130). Wenn die An-124 ihre Bugnase hochklappt, bewegt sich die Pilotenkanzel nicht mit. Die Lockheed C-5 “Galaxy” wird schon seit 1989 nicht mehr produziert – ein Kauf von ihr ist und war deshalb nicht möglich. Ob man ggfs. ein paar Exemplare der im Artikel nicht erwähnten Boeing C-17 “Globemaster III” hätte kaufen können, als diese noch produziert wurde (bis ca. 2015), und ob deren Nutzlasten-Reichweite-Leistungsfähigkeit und – ganz wichtig in diesem Fall – die Abmessungen ihres Laderaums hinreichend (gewesen) sein würden, ist eine andere Frage. Die Entwicklung eines Transportflugzeuges der Größe der An-124/C-5 in Europa, um dann nur ein paar Exemplare davon anzuschaffen verbot and verbietet sich allein aus Kostengründen.

    • Sehr richtig….die C-17 kann ca 77.000 Kg transportieren und der Laderaum reicht leicht fuer einen Abrams oder eine Panzerhaubitze 2000….beides wurde schon mit der C-17 transportiert….als es auf das Ende der Produktion ging (ganz richtig von Ihnen ins Jahr 2015 gelegt) gab es fast ein Bieterrennen um die letzten Exemplare…..aber Deutschland war nie wirklich interessiert….warum auch? Wir machen ja eine „moderne“ Friedens- und Sicherheitspolitik…hat zumindest das Heiko vor der UNO gesagt…
      Beste Gruesse!

  13. Putin kommt abends vor lachen nicht in den Schlaf, wenn er an die Bundeswehr denkt.

    • Der beschäftigt sich doch nicht mit Hühnerkram. Damit beauftragt er, wenn überhaupt, den Generalstab, der wiederum eine nachgeordnete Aufklärungseinheit der Streitkräfte.

  14. …nicht Putin steckt hinter dem Rückzug von Volga-Dnepr sondern wohl eher die Angst vor einer Klage aus dem Hause UvdL, da der Transporter für die NATO, zumindest für die Bundeswehr, nicht schwangerengerecht ausgelegt ist.

  15. Dreistellige Millionenhöhe wird nun schon als ein hoher Investitionsbetrag angesehen? Vielleicht sollte man das Geld besser an eine ungarische Firma überweisen, und sich dafür einen ordentlichen Grenzzaun bauen lassen. Das würde Jahr für Jahr wenigsten 20 oder 30 Milliarden Euro sparen.

  16. Das mit Abstand Beste, was der BW und ihrer offensichtlich überforderten Fr. Dr. wirklich gut tun würde, wäre die Einberufung all Kinder von der von der Leyen zu all den von ihr vorangetriebenen Auslandseinsätzen in aller Welt. Aber nicht wie die Mama nur als Schreibtisch Diener sondern ganz vorn im ersten Glied. Nur Mut Fr.vdL, Führung durch Vorbildwirkung ! Alle BT Zustimmer sind aufgefordert sich diesem guten Beispiel anzuschließen. Auf geht’s.

  17. Es gibt noch andere Lösung: nicht aus der Russland einen Feind hochzuschrauben. Wem nütz es?Ich denke, Deutschland nicht und uns tschechen auch nicht.

    • Definitiv – und allgemein die kriegerischen Aktionen etwas zurückfahren.

      Dann könnte man mit diesen schönen Flugzeugen auch zivile Dinge transportieren 🙂

  18. Die tollste Realsatire ist jedoch die Kritik des Bundesrechnungshofs, dass teure Flugsimulatoren der Luftwaffe nicht ausreichend genutzt werden. Die Bundeswehr hat sinngemäß darauf entgegnet, dass die Piloten so wenige praktische Flugstunden haben (defektes Fluggerät), dass das Training im Simulator auch nichts mehr nützt. Kann man sich nicht ausdenken.
    Kurz als Ergänzung: Es werden keine neuen Raketenwerfer angeschafft; man versucht hier die eigentliche Sollstärke durch eine Modernisierung und Wiederinbetriebnahme eingemotteter Systeme zu erreichen.

    • Vermutlich benutzen unsere Soldaten bald auch Zwille-Schleudern. Hat bei David gegen Goliath auch gewirkt.

  19. Um die Bundeswehr zwischen Konstanz und Kiel, zwischen Aachen und Görlitz positioniert zu bekommen, braucht es keine neuen Flugzeuge. Woanders haben deutsche Soldaten nichts zu suchen!

  20. Das Einzige, was vdL zuverlässig beherrscht, ist Rhetorik. Und damit kann man offenbar unter der rhetorisch eher tiefbegabten Merkel alles werden. Das Prinzip vdL: Zünde ein Feuerwerk an „Initiativen“ und Rede im aufsteigenden Rauch alle in Grund und Boden, die Zweifel an der Kompetenz der Ministerin anmelden.
    Wie blöd muss man sein, um sich ausgerechnet von russischen Transportmaschienen abhängig zu machen?
    Generell wird bei der Bundeswehr viel zu viel Geld für (eigenwillige) Eigenentwicklungen verschwendet, statt einfach Kriegsgerät auf dem Markt zu kaufen, wie es andere Länder auch tun.

  21. Am Zustand der BW kann man die miserable Performance dieser Regierung ablesen. Unfähig zur Landesverteidigung ist keine Waffengattung nur annähernd adäquat ausgerüstet. Angeführt von einer Selbstdarsteller-Ministerin, die offenbar völlig naiv vor sich hin agiert, folgt ihr ein Führungsstab, der sich am Nasenring durch die Manege führen lässt. Die Nichtfunktionsfähigkeit mehrerer Teilstreitkräfte ist so offensichtlich, dass sich deren schmalbrüstige Generalität besser in den sofortigen Ruhestand verabschieden sollte.

  22. Es handelt sich beim U.S. – Äquivalent um die Lockheed C5 Galaxy, nicht um die C130. Die heißt Hercules (Spitzname „Herc“) und ist deutlich kleiner. Dazwischen gibt es bei den Amis noch die C17 Globemaster III. Viele Transporte für das U.S. – Militär werden von zivilen Gesellschaften mit Boeing 747 – Frachtern durchgeführt. Vielleicht eine Teillösung auch für die Europäer? Hier gibt es noch einen erheblichen Gebrauchtbestand an Pasagierflugzeugen, die umgebaut werden könnten (viele Nurfrachter aller Typen sind ex – Passagierflugzeuge). Allerdings lassen sich damit neben Standardpaletten höchstens leichtere gepanzerte Militärfahrzeuge transportieren, kein schweres Gerät.

    • Danke für die Korrektur. Wollte es gerade selbst posten.

  23. Der Verteidigungsetat war 1990 etwa genau so hoch wie 2017. Etwa 37 Milliarden Euro

    Soldaten 1990 – ca. 460.000
    Soldaten 2017 – ca. 180.000

    Kampfpanzer 1990 – ca. 3000
    Kampfpanzer 2017 – ca. 300

    Kampfflugzeuge 1990 – ca. 750
    Kampfflugzeuge 2017 – ca. 260

    Alles Inflation oder wo bleibt die Kohle?

    http://www.bpb.de/politik/grundfragen/deutsche-verteidigungspolitik/249290/verteidigungsausgaben

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/495515/umfrage/personalbestand-der-bundeswehr/

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Panzertruppe_(Bundeswehr)

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-verkleinerung-luftwaffe-verliert-rund-500-kampfflugzeuge-a-281742.html

    • 1990 Asylanten : ne Handvoll
      2017 Fake Asylanten: 4 Millionen und jährlich steigend

      Damit ist die Frage nach der Kohle beantwortet.

      Gleiche gilt für sinkende Renten, sinkende Gesundheitsfürsorge und und

    • Bei der Zahl 180 000 muss beachtet werden, das dort nur die Wenigsten reine Kampfeinheiten sind. Die übergroße Anzahl sitzt in irgendwelchen Büros und verwaltet rund um die Uhr, das die Heide wackelt. Die BW hat wohl derzeit über 200 Generale und Admirale. So viele Kommandeursposten in Kampfeinheiten gibt es bei weitem nicht. Was machen die so den ganzen Tag ?

    • Das ist richtig. Die BW gibt heute absolut mehr und pro Soldat mehr als 3 mal so viel Geld aus, wie 1990.
      Kleine Ergänzung: Israel stellt für das halbe Geld in 24 h 3 mal soviele Soldaten mit 10 mal so viel Feuerkraft ins Feld.
      Wenn man will, geht eine Menge. Aber wir wollen nicht.

  24. Herr Kraus, Sie meinen sicherlich die Lockheed C-5 „Galaxy“?!

  25. Sehr geehrter Herr Krause,
    Sie immer mit ihrer Kritik.
    Ich freue mich stattdessen damit, das wir die neue deutsche Kriegslust zumindestens mit dem bestenn Unterhaltungsprogramm gerecht werden:
    https://www.youtube.com/watch?v=x2kpUlddPG4
    Gruß
    Bundesspeick a.d.

  26. Die Pilotenkanzel der AN-124 schwenkt nicht mit der Nase nach oben, ansonsten habe ich ihrem, wie immer gelungenen, Artikel nichts hinzuzufügen.

  27. Es ist geradezu grotesk und skandalös, dass die Bundeswehr und Teile der Nato beim Transport von schwerem Kriegsgerät auf russische Maschinen angewiesen sind.
    Konkret: Putin bestimmt, wo und gegen wen sie Krieg führen dürfen.

    • Man stelle sich vor, die alten Römer hätten dazumal die Hethiter fragen müssen, ob diese auf die Schnelle mal 5000 Legionäre nach Kleinasien kutschieren könnten !

      Putin ist aber auch ein böser Schelm ! Erst lässt er sich in Syrien wie unlängst nicht provozieren und nun versaut er der Nato auch noch all die schönen Kriege weltweit. Im übrigen ist die AN 124 ein technisches Meisterwerk und nicht dazu gedacht, Schrott und Soldatinnen in Umstandsmode zu transportieren.

  28. Nach meiner Meinung springt man zu kurz, betrachtet man die Misere der Bundeswehr allein auf die (unbestreitbaren!) aktuellen Mißstände.

    Vielmehr steht für mich die Kernfrage im Hintergrund, wie es seit der Wiedervereinigung um den verfassungsgemäßen Verteidigungsauftrag bestellt ist. Die entsprechenden Artikel bzw. Absätze wurden nie geändert, sehr wohl aber deren Interpretation – wodurch überhaupt erst aus einer reinen Verteidigungsstreitmacht eine mittlerweile global agierende Einsatztruppe entstand. Beginnend mit dem Somalia-Einsatz 1993 in Belet Huen hat sich das Einsatzspektrum weit von dem entfernt, für was die Bundeswehr dereinst aufgestellt wurde.

    Solange man sich auf den verfassungskonformen Verteidungs(!)auftrag beschränkte, stellte die Bundeswehr bei allen Mängeln und Schwächen eine schlagkräftige Streitmacht dar. Wie aber soll es um die Ausstattung einer Truppe bestellt sein, der Einsätze in allen Klimazonen der Welt zugemutet werden, ohne jedoch auf die so unterschiedlichen Anforderungen abgestimmte Ausrüstung parat zu haben?

    Nur ein Puzzleteilchen in einem zerfasernden Mosaik – vor allem aber verärgert und schockiert es mich seit Jahren, daß ich vor knapp 40 Jahren meinen jungen Untergebenen etwas (damals zwar Zutreffendes) zu ihrem Dienst vorgetragen habe, das ich nun angesichts der völlig veränderten Interpretation des Verteidigungsbegriffs im Nachhinein als Unwahrheit oder Täuschung gesehen werden kann.

    Eine riesige Baustelle, die nicht allein auf die Bundeswehr zu beschränken ist. Und suboptimales Personal wie Ursula Von der Leyen kann nicht die Lösung sein – vielmehr verorte ich gerade dort die Ursache der verfehlten Entwicklung.

    • In der Tat ist die Mutation der Bundeswehr weg von einer Armee außschließlich zur Landesverteidigung hin zu einer global einsetzbaren militärischen Truppe zum Teil mit jahre- bis jahrzehnte langen Einsätzen (Afghanistan) und die damit einhergehende Überforderung an Material und Menschen, die Hauptursache für die entstandene Misere.

      Die Wehrpflicht wurde abgeschafft genau aus Gründen der globalen neuen Aufgabenstellung. Wehrpflichtige sind nicht so einfach zu motivieren für Einsätze, die die Landesverteidigung nicht mehr in erster Linie beinhalten, vor allem dann, wenn der Bildungsstand dieser Wehrpflichtigen nicht auf niedrigstem Niveau ist. Dass Deutschland am „Hindukusch
      verteidigt wird“ war wohl eher eine Parole für schlichte Gemüter. Und schlichte Gemüter sind augenscheinlich die neue Zielgruppe, die von der Leyen bestrebt ist für die Bundeswehr zu rekrutieren, weil sonst niemand Lust und Laune hat und Angebote im zivilen Sektor für junge Leute wesentlich atrakktiver sind.

      Ein Witz der besonderen Klasse ist, dass der Transport von schwerem Material ausgerechnet durch Flugzeuge im Besitz des zum NATO-Gegner hoch stilisierten Russland bewerkstelligt wurde, der jetzt durch deutsche Truppen im Baltikum angeblich von vermuteten „Agressionen“ abgehalten werden soll.

  29. VdL ist nichts weiter als eine Ankündungsministerin in einer ihr artfremden Tätigkeit.

  30. Die Ukraine baut gerade eine riesige antonow-flotte, vor allem für China. Es handelt sich um ein milliardenprojekt zwischen Kiew und Peking. Wenn Berlin schläft, ist das unser Problem, nicht das der ukrainer

  31. Und wie löst UvdL die Beschaffungsprobleme ?

    Richtig:
    Indem sie die wehrtechnischen Industrie, der sie das Desaster verdankt, mit neuen Großaufträgen belohnt.

  32. Ist doch geil, oder? Wenn die Russen uns nicht mit Transportmaschinen „aushelfen“, können wir gegen die keinen Krieg mehr führen. Wir sind die Schärfsten.

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