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Handy-Manie als Ausdruck der Missachtung

Bundestag – kein Ort des guten Benehmens

28.10.2020

| Lesedauer: 2 Minuten
Ausgerechnet die Bundestagsabgeordneten gehen mit schlechtem Beispiel voran: Im Plenum wird fast ununterbrochen gesimst und gemailt, werden Nachrichten empfangen und ausgesandt. Die Kanzlerin selbst führt die Handy-Unsitte vor.

In dieser Woche schlägt turnusgemäß wieder einmal die Stunde des Parlaments. Die Abgeordneten des deutschen Bundestages, das „Forum der Nation“ wie es Ex-Bundestagspräsident Norbert Lammert pathetisch und salbungsvoll einmal nannte, kommen zu dreitägigen Beratungen zusammen. Diesmal stehen zwei herausragende Momente auf der Tagesordnung. Da ist die Trauer über den plötzlichen und frühen Tod des über alle Parteigrenzen hinweg geschätzten SPD-Politikers und Vize-Präsidenten der Hohen Versammlung Thomas Oppermann heute. Morgen gibt eine Regierungserklärung der Bundeskanzlerin zur aktuellen Corona-Situation und den daraus aus Sicht der Regierung notwendigen weiteren Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie den Auftakt zu einer wichtigen Debatte.

Man sollte annehmen, dass nicht nur in dieser Woche, sondern generell die Sitzungen unseres Parlaments Vorbildcharakter in Benehmen und Gebaren der auf Zeit entsandten Volksvertreter haben.

Leider ist seit längerem das Gegenteil der Fall. Alle diejenigen (ja, das gibt es auch noch), die ihren Kindern beibringen wollen, dass andere Menschen mit ihren Ansichten ein Recht auf Aufmerksamkeit und Achtung ihrer Person genießen, sollten die Bundestagsdebatten meiden. Schaut man freilich in die Reihen der Parlamentarier, bemerkt man, dass sich ein großer Teil der Zuhörer mit ganz anderem beschäftigt. Da wird munter über Reihen hinweg miteinander geschwatzt, da blättert man gelangweilt in irgendwelchen Papieren oder dämmert schlicht vor sich hin.

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Das schlimmste aber ist der Umgang mit der Geißel unserer Zeit, dem Instrument der ständigen Verfügbarkeit – dem Handy! Da wird fast ununterbrochen gesimst und gemailt, werden Nachrichten empfangen und ausgesandt. Besonders die Regierungsbank macht hier keine Ausnahme, wobei die Kanzlerin selbst intensiv die Unsitte anführt. Denn nichts anderes als ein Akt der Missachtung des jeweiligen Debattenredners ist die geradezu demonstrative Ignoranz gegenüber dem Abgeordneten, der da am Pult steht und seine Gedanken vorträgt.

Es ist schon verwunderlich, dass das Bundestagspräsidium diese Flegelhaftigkeiten nicht schon längst unterbunden hat. Nicht zuletzt, weil diese Bilder das Ansehen unserer Volksvertretung beschädigen bei denjenigen (und das sind nicht wenige), die das Geschehen am häuslichen Bildschirm verfolgen. Es geht um einfache Benimmregeln: Schenke deinem Gegenüber Aufmerksamkeit und Achtung, denn er möchte dir etwas mitteilen. Leider hat die Gesprächskultur in den letzten Jahren zunehmend gelitten. Aber zumindest im Parlament sollten solche elementaren Formen des Umgangs miteinander doch noch ihren Platz haben.

Sonst könnte eines nicht allzu fernen Tages im Bundestag das Gleiche zu beobachten sein wie vielerorts in Restaurants. Da sitzt eine Familie, normalerweise definiert als Vater, Mutter plus zwei Kinder, am Tisch. Ein Gespräch scheint überflüssig, denn jeder hat sein elektronisches Kommunikationsinstrument vor sich liegen und ist in die dortigen Vorgänge vertieft. Ein Gespräch kommt nicht zu Stande.

Man kann sich denken, wie sich dieser kollektive Autismus auf die Persönlichkeitsentwicklung unserer Kinder und damit auf die Zukunft unserer Gesellschaft auswirkt. Gerade die Sitzungen des Bundestages könnten eine gute Gelegenheit zur politischen Bildung und zum besseren Verständnis unserer parlamentarischen Demokratie sein.

Heute ist es wohl besser, den Heranwachsenden die Augen zuzuhalten oder das Fernsehgerät gar nicht erst einzuschalten. Aber vielleicht halten sich unsere Abgeordneten für so wichtig, dass sie immer und jederzeit für jeden erreichbar sein müssen, sowie auch selbst immer etwas extrem Bedeutendes zu verkünden haben. Dafür aber wurden sie nicht gewählt. Der Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble sollte einmal darüber nachdenken, „Benimmkurse“ für Abgeordnete zur Pflicht zu machen, um diesen Unsitten auch den Wählern gegenüber zu beenden.

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31 Kommentare

  1. Dieses Handyspielen ist pennälerhaft. Zumal man sich fragen kann: Was machen die da? Gucken die Kätzchenbilder? Tauschen sie mit dem verschollenen Sebastian E. spezielle Bilddateien? Oder lesen sie gar alternative Medien? Womöglich sind sie auch bei „Siedler Online“ gerade kurz vorm nächsten Level, dafür hätte ich Verständnis, das ist wichtiger als Parlamentsarbeit.

    Immerhin brüllen die dann nicht dazwischen, wie ein stets puterroter Hofreiter-Toni.

    Und immerhin sind sie anwesend.

    Weit mieseres Verhalten als Minister und Abgeordnetens legt ohnehin das Präsidium an den Tag. Üblich ist ja, genehme Abgeordnete mal etwas überziehen zu lassen, Oppositionelle aber nicht.
    Oder aufgeputzt wie ein Papagei im Teeniealter dort droben zu sitzen und gestikulierend herumzukaspern.
    Oder es mit der Mathematik nicht so zu haben, wie ein jüngst verstorbener Vize: 51 Ja-Stimmen und 36 Nein-Stimmen – Antrag „mehrheitlich“ abgelehnt (diese Perle ist aus dem Juni 2018).
    Womit dann der Bogen zu oben angesprochenem Bildertausch gespannt wäre (siehe dazu: https://www.stern.de/investigativ/thomas-oppermann-und-die-affaere-edathy-6304770.html)

    Da lob ich mir dann doch etwas harmlosere Auffälligkeiten der Parlamentarier, beispielsweise solche: https://www.mz-web.de/panorama/parlamentarier-im-rausch-betrunkene-politiker-am-rednerpult-25314090

  2. Gestern stieß ich bei youtube auf einen Debattenbeitrag einer AfD-Abgeordneten im bayerischen Landtag. Da wünschte man sich gerade gegenteilig zu Herrn Gafron, die Abgeordneten würden ihr Schmarrnfohn gezückt und Tetris gespielt haben. Das Benehmen war derart unterirdisch, wie ich es in meinem langen Leben (76 Jahre), das auch von politischer Arbeit begleitet war (JuSo-Kreis-Vorsitz) nicht erlebt habe, Jedenfalls nicht von Menschen in Amt und – wie sich herausstellt) Unwürden; es gab genügend Vorlesungsstörer und Krakeeler, doch nicht in den Parlamenten. Meine Bayern habe ich bisher anscheinend idealisiert, indem ich derart schlechtes, menschenverachtendes, unanständiges Verhalten im Parlament eines Bildungsstaates nicht für möglich hielt. Daß ein Hosenanzug aus der Uckermark (oder Brandenburg) weder über Tischsitten verfügt noch über ein Minimum an Anstand, empfinde ich, stolzer Bayer, der ich bin, als weniger skandalös.

  3. Das Parlament in Weimar war nicht zufällig als Schwatzbude bekannt. Es handelt sich also offenbar um Traditionspflege, was uns da von den Blockflöten vorgeführt wird.

  4. Brauchen wir nach den bereits gemachten Erfahrungen mit unserer Kanzlerin überhaupt noch einen Bundestag?. Selbst das Grundgesetz steht auf tönernen Füßen und wartet auf den sich ankündigenden und alles tilgenden Notstand. Wir bekommen das was wir schon haben …. eine Stimme, und zwar die die von Angela Merkel. Punkt nochmal.

  5. Sowohl die Qualität der Redebeiträge als auch die Kultur im Umgang miteinander hat auch bei mir dazu geführt, die Debatten im Bundestag, wenn sie denn überhaupt noch stattfinden, kaum noch zu verfolgen.

    • Doch, ich verfolge, wo sonst kann man erfahren, was die Opposition so tut, abgesehen von ein paar Fetzchen in einschlägigen Blogs, oder bei der Partei selbst. Allerdings bin ich wohl ein Auslaufmodel. Politisches Interesse, außerhalb des Mainstreamgedudel von Radio und TV ist heutzutage nicht mehr so verbreitet.

  6. Das Parlament ist in der jetzigen tatsächlichen Staatsverfassung unerheblich geworden.

    Ob ein Abgeordneter seine Macht behält, hängt davon ab, ob er in seiner Kommunikationsgemeinschaft präsent ist. Deshalb ist es vernünftig, unentwegt zu twittern, zu facebooken, zu mailen und zu message-en. Wer’s nicht tut, wird vom Politik-Darwinismus ausgeschaltet.

  7. Die Älteren von uns entsinnen sich noch der schwarz/weißen-Fernsehbilder aus dem Bonner Bundestag, in dem ein Brandt, Strauß oder Wehner gut gekleidet und beschlipst ihre Reden weitgehend ungestört vortragen konnten. Seit dem Einzug der Grünen ist der Deutsche BT zu einem chaotischen Kindergarten verkommen.

  8. Das ist nix Neues. Das hat die Große Vorsitzende schon immer so gemacht, seitdem sie sich an die Macht gebracht hat. Irgendwann mal in einer Debatte auf Phönix hielt eine Kamera des Staatsfunks drauf (sic) und das war nicht nur mal kurz was nachgeguckt, sondern permanent. Da war klar, wer da sitzt, das kannte man ja vorher nur von der strickenden Fraktion.

  9. Zitat: „Denn nichts anderes als ein Akt der Missachtung des jeweiligen Debattenredners ist die geradezu demonstrative Ignoranz gegenüber dem Abgeordneten, der da am Pult steht und seine Gedanken vorträgt.“

    > Also ich bin nun bestimmt kein Mensch „strengen Regeln u. Sitten“ und gehöre eher zu den heutigen „lockeren“ Typ Mensch. DENNOCH gibt es auch bei mir gewisse Anstands-, Benimm- und Höflichkeitsregeln. Und so ist mir mit Blick auf unsere Politiker im BT gerade auch schon seit längerem immer wieder die dortige Unsitte mit dem „Handy-Gespiele“ aufgefallrn UND arg auf die Nerven gefallen. Wobei ich mich hier auch schon des öfteren gefragt und fewundert habe, WARUM dieses Handy-Gespiele im BT (sowie auch in den anderen Länder-Parlamenten) nicht schon längst untersagt ubd verboten wurde.

    Das Verhalten und Benehmen der Politiker dort, zeigt nicht nur wie ubhöflich sie sind, sondern auch WELCH einrn Respekt sie vor die Bürger und den BT haben; nämlich KEINEN!
    Außerdem wundert es mich -auch- deshalb immer weniger, dass die gewählten Volksvertreter vielfach keinerlei oder kaum Wissen über wichtige politische Themen haben und dann Gesetze und Regeln erschaffen die mit der Realität nichts zu tun haben.

    Eine Respektlosigkeit und Schande ist das was sich die gewählten Volksvertreter im BT erlauben und was leisten!

  10. Im Zeitalter wo „die Guten“ nicht mehr um die beste Lösung ringen sondern „wissen“, dass sie die alleinige Wahrheit gepachtet haben (sprich Haltung), ist zuhören völlig unnötig. Vor allem, da sie sowieso nur noch Zierrat und Befehlsempfänger der Parteiführung sind.
    Die missachten nicht nur andere Parlamentarier, die missachten zu 98% die Interessen des Volkes, die missachten den Rechtsstaat und die Gewaltenteilung.
    Dafür bauen sie sich jetzt einen Luxus Reichstag für 600 Millionen und gönnen sich eine automatische Anpassung ihrer Gehälter und Pensionen an die Inflation, während der Bürger enteignet wird.

  11. Ein Großteil vergisst, dass er dorthin gewählt wurde, um die Interessen des Volkes zu vertreten, d.h. zuzuhören, andere Positionen zu verstehen und unabhängig von Parteiweisungen nach Gewissen und Vernunft zu entscheiden! Wenn man in die Gesichter schaut, erkennt man sie, die wenigen ernsthaften Zuhörer, denen man zutraut, auch über Parteigrenzen hinweg abzuwägen.

    Bei den Tastendrückern und erst recht bei den über die Reihen hinweg Belustigten kann man davon ausgehen, dass nicht Volksinteressen im Vordergrund stehen. Sie benehmen sich wie eine gelangweilte, verhaltensgestörte Schulklasse mit gesicherter Versetzung.

  12. An dem Handytheater sieht man, dass diese Leute zu keiner Zeit einem richtigen Job nachgegangen sind. Das sollten sie mal auf einem Firmenmeeting anbieten. Ich bin mir sicher, dass sie das Echo nicht vertragen würden. Dazu werden sie auch nicht bezahlt.

  13. Fehlt noch das die sich eine Pizza dort wo sie sitzen an den Platz liefern lassen.

  14. Nun verwahrloste Sitten und Umgangsformen sind doch im Reichstag nichts Neues. Wenn Parlamentarier das gegenseitige Respektgebot missachten und hemmungslos dieses ganz öffentlich bekunden, in welcher Rangordnung finden dann Belange und Anliegen des Bürgers eine Würdigung?
    Eine Frechheit, welches Benehmen hier zur Schau gestellt wird. Der Souverän bezahlt die Politiker für ihre Arbeit, die sie zu verrichten haben unter den gleichen arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen wie jeder Steuerpflichtige, der dieses Geld verdienen oder erwirtschaften muss.

  15. Wer einmal Debatten verfolgt hat, bei denen AfD Politiker zu Wort kommen, da ist das Daddeln auf dem Smartphone und das Simsen geradezu ein Ausdruck von Toleranz gegenüber dem Redner. Welch ein unflätiges Geschrei aus dem Plenum kommt, das ist geradezu hochnotpeinlich. Nur Dank des Mikrofons kann sich der Redner noch Gehör verschaffen, da frage ich mich als Zuschauer, für was es dann einen die Diskussion leitenden Bundestags(vize)präsidenten gibt. Hochbezahlt und vollkommen unnötig. Asoziale Wortwahl, wenn sie die Richtigen trifft, wird nicht beanstandet. Die Zustände in einer Berliner Brennpunktschule können nicht asozialer sein. So etwas nennt sich „das hohe Haus“. In der Schule wurden wir bei solchem Verhalten vor die Zimmertüre geschickt. Anstand ist zuallererst dort verloren gegangen. Dieser Verein ist definitiv kein Vorbild für junge Menschen – Ausnahme für Gesinnungsgenossen der Antifa

  16. Man langweilt sich halt bei Hofe und freut sich schon auf die ausgiebigen Gelage und Zechereien ab dem Nachmittag und am Abend. Obwohl man es sich in den restaurantgleichen gastronomischen Einrichtungen in den Gemäuern selbst ja schon den ganzen Tag gutgehen lassen kann und auch davon regen Gebrauch macht. Es ist doch völlig gleichgültig was der Pöbel über Manieren oder Sitten am Hofe denkt, der soll gefälligst seine Maske tragen und die Klappe halten.

  17. Ich plädiere für einen Bundestag als Handyfreie Zone….

    • Leider handelt es sich um eine weitgehend hirnfreie Zone.

      • …. die nach deren eigenen Bekunden systemrelevant ist.

  18. Sehr geehrter Herr Gafron, sie unterliegen wohl dem gleichen Irrglauben wie ich, ein Bundestagsmandat sei dazu da dem Grundgesetz und dem Volk zu dienen.
    Das ist schon lange, lange her.
    Heutzutage ist ein Bundestagsmandat ein Geschäftsmodell zur persönlichen Bereicherung.
    Wann sollen denn die arg beschäftigten und überlasteten Bundestagsabgeordneten ihren dringenderen Privatangelegenheiten nachgehen wenn nicht im Bundestag, wo die allermeisten nur ünnütz herum sitzen und respektlos den Ausführungen anderen Bunstagskollegen gar nicht mehr folgen.
    Diese Unsitte begann aber schon ’68 mit den „strickenden“ Günen Damen im Bundestag.
    Eigentlich ein starfbarer Akt der Verletzung der Ehre des Bundestages.
    Wenn der Bundestag ein Gericht wäre, würde der Richter dazu ein Strafgeld verhängen. Bundestagsabgeordnete aber sind immun, insbesonderen gegenüber Grundgesetz und Gesetzen sowie gegegen respektvolles Benehmen im Bundestag und in der Öffentlichkeit (Mittelfinger von Gabriel, CovIdiot von Eskens, usw.)

    • ’68 war der Bundestag noch frei von dieser.
      Die Grünen sind ’83 das erste Mal in den Bundestag gezogen,
      dann allerdings mit den von Ihnen beschriebenen Auffälligkeiten.

  19. Zumindest in dieser Hinsicht bildet der Bundestag das Mittel der Gesellschaft ab. Laufen Sie doch mal durch die Innenstadt und schauen Sie von ihrem Handy weg auf die Passanten…

    • Nun ja, mal abgesehen davon, dass ich nicht zu jenen gehöre bei denen das Handy scheinbar an der Hand festgewachsen ist und das es mir auch tierisch auf den (Milde gesagt) Senkel geht wenn selbst auch in Bus u. Bahn per Handy lauthals in „weltoffenen Kauderwelsch“ rumgegröhlt wird, so bleibt aber immer noch der kleine Unterschied, dass der Handy nutzende Mittelstand nicht das Land regieren und vor Schaden bewahren soll.
      Doch ansonsten gebe ich Ihnen wie schon angedeutet völlig recht: Diese Unsitte mit dem Handy in der Hand zB mitten auf der (Roll-)Treppe oder im Kaufhaus rumzuschleichen, ist mehr als ätzend und belästigend.

  20. Genau das ist es, was ich schon seit Jahren beobachte und ich habe mir immer gedacht, daß die doch eine Vorbildfunktion für die Kinder und Jugendlichen haben sollten. Aber es ist ja nicht nur das, daß die da so gelangweilt irgendwas machen oder sich mit ihren Handys beschäftigen, schlafen, gähnen, mit dem Nachbarn quatschen. Dazu kommen ja noch die ständig dazwischen schreienden und keifenden Weiber, wo man denkt, daß die mit der Rakete durch die Kinderstube gerauscht sind. Behnehmen und Anstand = Null.

    • Aber, aber – Sie werden doch Herrn (?) Hofreiter nicht als zänkisches Weib darstellen wollen, oder?

  21. ……….wenn in meinen seminaren oder privatissimees jemand einen vortrag hielt und dabei ständig auf sein papier sah, habe ich es demjenigen einfach weggenommen und ihn aufgefordert weiter zu reden! so gewöhnte ich meine studenten langsam daran sich richtig vorzubereiten und frei zu sprechen!
    etwaige berechnungen konnten sie dann auch frei vorführen und lösen! d.h. differentialgleichungen waren ihnen dann auch keine böhmischen dörfer mehr!

    • ….meine frau meint dazu deutschlnd scheine zu einer echten pandemikratie verkommen zu sein. sie sei froh , daß sie und die ihren nicht mehr unter einer solchen kratie leben , arbeiten und steuern zahlen müßten!

      all the best aus dem indian summer in jasper/can.

  22. „Benimmkurse für Abgeordnete“ sind eine gute Idee. In der Hausordnung des Deutschen Bundestags wird ja für die Besucher manches vorgeschrieben, so in § 5 (Besondere Verhaltensregeln für die Besucher von Sitzungen des Deutschen Bundestages und seiner Gremien) „Während der Sitzungen sind Beifalls- und Missfallenskundgebungen, Zwischenrufe, Verletzungen von Ordnung oder Anstand sowie Handlungen, die geeignet sind, den Ablauf der Sitzungen zu stören, untersagt.“ In Studien der Bertelsmann Stiftung dürften die Parlamentarier unter „Elite“ fallen. Da kann man schon erwarten, dass sie auf ihren Sitzen dem Geschehen vor ihnen ein bisschen Respekt zukommen lassen.

  23. warum regt man sich über Unsitten im Parlament auf, insbesondere der Kanzlerin. Frau Dr. Merkel wurde in der Ex DDR sozialisiert und dort als Mitglied der FdJ. Da hatte die Partei immer recht. Parlament war nur schönes Beiwerk. Es sollte der Eindruck des Parlamentarismus erzeugt werden, ohne dass das Parlament etwas zu sagen hatte. Nur die Partei hatte dieses Vorrecht. Bei Frau Dr. Merkel hat sich daran bis heute nichts geändert. Das Verhalten im Parlament stellt dies eindrucksvoll unter Beweis.

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