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Entwurf zur Beschleunigung des Verfahrens

Bundestag berät über neues Asylverfahrensgesetz

von Redaktion

10.11.2022

| Lesedauer: 2 Minuten
In einer ersten Lesung bespricht der Bundestag heute die Vereinheitlichung der asylrechtlichen Rechtsprechung, die Abschaffung der Regelüberprüfung und die Auslagerung der Asylverfahrensberatung an „zivilgesellschaftliche Kräfte“.

Der Bundestag debattiert am Donnerstag zum ersten Mal über den vom Bundeskabinett beschlossenen Entwurf zu einer „Beschleunigung des Asylgerichtsverfahrens“. Neben einer Vereinheitlichung der asylrechtlichen Rechtsprechung gehört dazu auch die Abschaffung der sogenannten Regelüberprüfung von Asylbescheiden.

Bei der Regelprüfung tritt eine automatische Untersuchung nach einer bestimmten Frist ein, ob es Gründe für einen Widerruf oder die Rücknahme der Anerkennung der Asylberechtigung und die Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft gibt. Sie wurde früher durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) durchgeführt. Entlastet werden soll das BAMF der Vorlage zufolge auch mit der „Schaffung von Möglichkeiten, die das Asylverfahren erleichtern und das Asylrecht in der Rechtspraxis vereinfachen“.

SCHNELLERES ASYL MIT NGO-HILFE?
Bundeskabinett: Asyl-Regelüberprüfung soll abgeschafft werden
Die Jahre 2015 und 2016 hätten laut SPD, Grüne und FDP zu einem erheblichen Anstieg der Zahl der Klageverfahren in Asylangelegenheiten bei Verwaltungsgerichten geführt. Beim BAMF seien zudem mit Stand August 2022 100.377 Verfahren anhängig gewesen. „Bei einer Gesamtklagequote von 38,4 Prozent im Jahr 2021 und 33,5 Prozent zum 31. Juli 2022 ist absehbar, dass die Verwaltungsgerichte auch weiterhin stark belastet sein werden“, heißt es in der Vorlage weiter. Die durchschnittliche Dauer von Gerichtsverfahren betrage aktuell 26,6 Monate.

Durch eine Lockerung des Zurückverweisungsverbots könne die Lastenverteilung zwischen Verwaltungsgerichten und Oberverwaltungsgerichten besser gesteuert werden, heißt es in dem Entwurf. Verzögerungen von Verfahren durch missbräuchliche Befangenheitsanträge sollten in Zukunft entgegengewirkt werden.

Zum Gesetzespaket gehört auch eine „behördenunabhängige Asylverfahrensberatung“. Dadurch solle die „Effizienz von Asylverfahren durch gut informierte Asylsuchende“ erhöht und die „Qualität der behördlichen Entscheidungen“ verbessert werden. Der „behördenunabhängige Charakter“ solle die Akzeptanz von Asylentscheidungen steigern.

Laut Berechnungen der Bundesregierung entstünden durch die Finanzierung einer behördenunabhängigen Asylverfahrensberatung dem Bund Kosten in Höhe von 5 Millionen Euro im Jahr 2022, 20 Millionen Euro im Jahr 2023, und 80 Millionen Euro im Jahr 2024. Dem Bundesamt entstünden jährlich Personalkosten von rund 840.000 Euro. Durch den Wegfall der behördlichen Asylverfahrensberatung würden dagegen 565.000 Euro frei.

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27 Kommentare

  1. Betr.: „zivilgesellschaftliche Kräfte“
    Mehr und mehr zeigt sich doch, dass der Begriff „Zivilgesellschaft“ völlig pervertiert wurde.
    Hatte man vor Jahrzehnten darunter die ehrenamtlich tätigen Bürger verstanden, den pensionierten Lehrer und die Arztgattin, die sich um Sozial Schwache kümmern, für die Anlage eines Parks oder – seit den 70ern – gegen umweltverschmutzende Fabriken zu Felde zogen, dann auch gegen Atommüll, ist daraus nun eine parteilich-kommerzielles Geschäftsmodell.
    Da ist zB die Deutsche Umwelthilfe oder die Amadeou-Stiftung: Sie nehmen Millionen ein, haben voll und gut bezahltes Personal, die ihnen nahestehenden Regierungsparteien schaufeln ihnen Steuergelder zu, damit die Propaganda für deren Parteianliegen machen. Selbst die Klima-Kleber beziehen Staatsknete für ihre Gewalttaten.
    Neben dem Umwelt-/Klimabereich ist das Migranten-Business eine Grauzone von Politik/Parteien, sinistren Geldströmen, da lassen sich – angeblich – humanistisch angehauchte Grünsozialisten von Finanzoligarchen bezahlen.
    Nun also ein weiteres Outsourcing: Die ureigne Aufgabe eines Staates, seine Grenzen zu schützen und zu kontrollieren, welche Fremde ins Land kommen dürfen, wird gänzlich aufgegeben und dubiosen Vereinen überlassen. Die dürften dann Spenden von Wohnungsvermittlern bekommen …

  2. Dieser Asylquatsch muss aufhören. Die andauernde Asyl-Lüge, die man seit 2015 erzählt. Wer aus einem sicheren Land einreist, darf hier gar keinen Asylantrag stellen. Der hat kein Recht auf Asylverfahren. Ist das so schwer zu verstehen? Asyl gibt Schutz vor Verfolgung. Der Schutz wird bereits im ersten sicheren Land gewährt, in das der Asylant einreist. Kein Asylant soll ins Land seiner Wahl reisen können. Ist das in BRD so schwer zu begreifen?

  3. nun, die Gesellschaft stellt sich ja schon auf die neue Kultur ein:
    es gilt die Regel, nicht dem Falschen auf die Füße zu treten, oder im falschen Moment das Falsche zu sagen.
    DANN wird das „Rechtssystem“ mit aller Härte zuschlagen.
    Ansonsten sieht jeder zu, das zu tun was gerade adequat für das eigene Wohlergehen erscheint.
    Achso:neben der politisch-korrekten Steuerung (s.o.) verbleibt noch eine Restfunktion des überbordenden Gesetzesregelwerks in Deutschland: Gelder für den Staat einzutreiben..

  4. jeder der noch halbwegs bei verstand ist kennt das ergebnis.
    jeder der noch selbständig denken kann, sieht was auf ihn zukommt.
    jeder der den den bundestag ab und zu verfolgt kennt das resultat.
    aber wählt nur weiter so und der untergang kommt schneller als gedacht.

  5. Der Bundestag „berät“??? Tichy beliebt zu scherzen? Hier werden von den Parteien die üblichen Phrasen heruntergedroschen, und der jeweilige Gegner wird bis zur Grenze des Erträglichen beschimpft.

    Diskutieren ist in Deutschland nicht mehr möglich. Rot-Grün ist am Drücker, sie haben die Macht, und sie ziehen jetzt ihre Ideologie durch, egal was das für das Land bedeutet, bis man ihnen die Macht wegnimmt. Leider sehe ich bisher fast keine Gegenwehr, die sie stoppen könnte.

  6. Wenn schon Outsourching dann richtig:
    Das Thema Einwanderung geht an die Australier, die wissen, wie man Migration gewinnbringend einsetzt.
    Das Thema Sicherung gegen unerlaubte Einreise übernehmen die Nordkoreaner, die können Grenze.
    Für das Thema Bundesregierung suchen wir den billigsten Anbieter weltweit. Egal, was der dann leistet, schlechter als jetzt kann es nicht werden.

  7. „Effizienz von Asylverfahren durch gut informierte Asylsuchende“ erhöhen.
    Sollen Asylsuchende jetzt von Seiten des Staates gut informiert werden oder sollen andere Asylanten die Neuankömmlinge beraten?
    So oder so gilt: „Wir tun alles, damit Ihr kommen und bleiben dürft und niemals abgeschoben werden könnt. Egal ob Ihr asylberechtigt seid oder nicht. Egal, was Ihr in Deutschland tut oder nicht tut. Egal, ob es den Einheimischen gefällt oder nicht.“

  8. Die Bundesländer wissen schon fast nicht mehr, wie sie die Versorgungsmigranten unterbringen sollen und die Bundesregierung öffnet die Schleusen für noch mehr kulturfremde Menschen aus allen Krisengebieten der Welt. Eine Idiotie wird durch die nächst größere ersetzt. Aber das Problem sind eben nicht nur die Idioten, die uns regieren. Genauso schlimm sind die naiven, denkfaulen, obrigkeitshörigen, links-grün gehirngewaschenen Bürger dieses Landes, die in Wahlen diesen links-grünen Allparteienirrsinn (minus AfD) auch noch bestätigen.

  9. Ich habe schon vor Jahren geschrieben, man sollte das Ausländerrecht auf Eis legen und die zuständigen Behörden auflösen. Denn faktisch gilt, jeder macht was er will, wenn er nur mal hier ist. Das Ausländerrecht ist nur ein Feigenblatt für die dahinter stehende Wehrlosigkeit des Staates. Wie bei der Energiepolitik sollte man sich wenigstens ehrlich machen. Nicht mal das trauen sich Politiker.

    • Anwendbarkeit ist ein rechtsstaatliches Merkmal eines Gesetzes. Ca. 500.000 Migranten aus dem Asylmilieu sind z.Zt. vollziehbar ausreisepflichtig. Doch es passiert nur, dass diese Leute von Zeit zur Zeit legalisiert werden.
      Wir haben es einer Handvoll Leuten überlassen Asyl zu definieren, wäre es so angewendet worden wie von den Gründervätern gedacht, würden 10. Millionen weniger Migranten in Deutschland leben.

  10. Inzwischen habe ich es aufgegeben, mich innerlich gegen diese Regierung zu sträuben. Ich begrüße jetzt alles, jede Maßnahme, jedes Gesetz, jedes Vorhaben, was den Untergang unseres Landes beschleunigt. Darin sind die Poltiker der Ampel einfach unübertroffen. „Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch. Und ich freue mich darauf!“ (Göring-Eckard, Grüne, Nov. 2015). Dem ist nichts hinzuzufügen.

    • Frau Göring-Eckard hat in der gleichen Rede übrigens auch gesagt, „unser Land wird religiöser werden …“ ging aber nicht darauf ein, welche Religion gemeint ist.

  11. Ich möchte keine weitere unnötige Zeit mit Verschwörungstheorien verschwenden und mich gleich mit den Verschwörungspraktikern beschäftigen: wer ist die Kraft, die absolut unabhängig von gerade regierenden Parteienkonstellationen in der Lage ist quasi täglich neue Initiativen zu ergreifen diesen Nationalstaat in eine Multi-Kulti-Gesellschaft OHNE notwendiges gemeinsames Narrativ zu transformieren?

  12. Es läuft alles in Richtung ‚Migranten entscheiden über Migranten‘. Dann folgt ‚Migranten entscheiden über Einheimische‘. In den Kitas schon annähernd 50% Migrantenanteil. Jeder weiß, wie das endet.

    • Obwohl tierisches Eiweiß für die Entwicklung von Kindern wichtig ist, hat sich die Stadt Freiburg im Breisgau entschlossen ab 1.1.23 in ihren Grundschulen und Kitas nur noch Vegetarisches und Veganes zu Mittag anzubieten. Der Grund dafür ist: Aus Kostengründen kann nur ein Mittagsgericht gekocht werden und da Kinder mit Migrationshintergrund kein Schweinefleisch essen dürfen, gibt es kein Schnitzel und kein Wienerle mehr.

    • Das bedeutet, dass irgendwann der „Pull-Effekt“ abnimmt, da Deutschland sich voller mediterranen und nahöstlicher Kultur erfreut und eine dementsprechende Gesellschaft hier leben wird.
      Ich sehe den Libanon da als Paradebeispiel. Die haben auch schon Stromabschaltungen und ethnisch religiös sortiertende Strassenzüge.
      PS: ich möchte das wirklich noch erleben. Diese Schadenfreude möchte ich als Verlust für meine Heimat geniessen …

  13. Erst alle kommen lassen, dann alle bleiben lassen und all das bezahlt gecoacht von „refugee welcome“-NGO. O die von G bezahlt werden und trotzdem behaupten N zu sein. Eine Farce.

  14. Keine Sorge, das mit den Sozialleistungen hat bald ein Ende, ewig lässt sich diese Quelle nicht schröpfen. Und wenn der Niedriglohnsektor demnächst flächendeckend „Bürgergeld“ beantragt kanns plötzlich ganz schnell gehen.

  15. „Laut Berechnungen der Bundesregierung entstünden durch die Finanzierung einer behördenunabhängigen Asylverfahrensberatung dem Bund Kosten in Höhe von 5 Millionen Euro im Jahr 2022, 20 Millionen Euro im Jahr 2023, und 80 Millionen Euro im Jahr 2024.“ hahaha… noch mehr Kohle für die Asylindustrie.
    Da werden die Schlepper-Schiffe auf dem Mittelmeer wohl bald aufgestockt.
    WIR HABEN PLATZ hahaha…

  16. Es ist völlig klar, dass Sinn und Zweck des neuen Gesetzes sein wird die Masseneinwanderung weiter zu fördern und noch zu beschleunigen.

  17. Dann kann man das Verfahren auch gleich komplett abschaffen, denn die von der Regierung bezahlten NGOs werden alles durchwinken und genehmigen. Das vermeintlich eigesparte Geld wird somit nur umverteilt, wird sich jeder Kontrolle entziehen, weil natürlich der „Aufwand der Beratung“ drastisch steigt. Fachkräfte aus Kirchen und „One World“-Utopisten sind die sekundären Nutznießer.

  18. Eine eine „behördenunabhängige Asylverfahrensberatung“ die „gut informierte Asylsuchende“ produziert, die man auf die Schlupflöcher aufmerksam macht und entsprechend trainiert eine erfolgsträchtige Story zu liefern – wie schon seit langem praktiziert – nur diesmal direkt mit Steuergeldern finanziert.
    Quintessenz: Die letzten Hürden der illegalen Einwanderung unter dem Mäntelcheen des Asylrechts sollen fallen. Denn eine illegale Einwanderung ist es wenn man sich die tatsächlichen Anerkennungsquoten gemäß Grundgesetz anschaut. über 90 % sind nicht asylberechtigt, lässt man mal die freiwilligen Abkommen beiseite mit den man die illegale Migration „legalisiert“.
    Außerdem besteht irgendwo ein „REcht“, dass diesem Land nicht durch archaische Einwanderung geschadet wird. Wie schon der „Amtseid“ der Politiker einen dezenten Hinweis liefert.
    Die Übergriffigkeit und letztendlich Ausbeutung der eigenen Bürger dieser Regierung ist nur noch unerträglich.

    • Sie bringen es auf den Punkt, danke. Und auch ich erkläre meine Abscheu darüber, was diese „Regierung“ hier in meinen Augen treibt: Landesverrat in Reinform. !

  19. die Auslagerung der Asylverfahrensberatung an „zivilgesellschaftliche Kräfte“.“
    also an NGOs, somit ändert sich nur eines: jetzt ist es offiziell. Zur Erinnerung McKinsey beriet für teuer Geld das BAMF
    „Bamf zahlte nicht nur 47 Millionen Euro an McKinsey – Warum floss so viel Geld vom Bamf für Ex-Chef Weise?“ https://www.merkur.de/politik/bamf-skandal-behoerde-zahlte-nicht-nur-47-millionen-euro-an-mckinsey-warum-floss-so-viel-geld-vom-bamf-fuer-ex-chef-weise-9933034.html
    McKinsey beriet auch UvdL Verteidigungsministerium.
    Jetzt sind halt die NGOs mit abkassieren dran.

  20. Wie wäre es, die Entscheidungs-Bearbeitung für Asylverfahren an diverse NGOs zu übergeben…..die könnten sich da ein gutes Zubrot verdienen…außerdem wäre das „Kreislaufwirtschaft“….erst reinholen…dann entscheiden das alle bleiben dürfen…und dafür auch noch Geld bekommen, dass dann wieder für das „reinholen“ verwendet wird. Gegenvorschlag: Asylrecht einfach abschaffen und das Daueraufenthaltsrecht für „Alle“ einführen….schließlich gilt das Motto: Deutschland gehört allen!

  21. Verwaltungsgerichte könnten doch dahingehend entlastet werden, daß Klagen einfach pauschal stattgegeben wird. Anwalt bekommt selbstverständlich den festgelegten Satz, Kritiker werden zum Beobachtungsfall und für Pressemitteilungen gibt es einen einheitlichen Wortlaut, den sich der Qualitätsjournalismus von der Seite des Innenministeriums herunterladen und abdrucken kann.

    Das würde eine Menge Kosten sparen und würde in der Sache nichts ändern, weil ja ohnehin so gut wie nicht abgeschoben wird.

  22. Gestern bei Aktenzeichen XY…ungelöst „die Täter sprachen mit deutsch-arabischen Akzent“. Eine Sendung mit noch nie dagewesenem Steigerungspotential.  

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