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Wie gewonnen, so zerronnen

Boris Becker pleite? Er wäre nicht der einzige Star

22.06.2017

| Lesedauer: 3 Minuten
Reich bleiben ist oft schwerer, als reich zu werden. Oft verfügen Menschen, die durch Sport oder im Showbusiness Millionen verdienen, nicht über die mentalen Voraussetzungen, die notwendig sind, ihr Vermögen zu vermehren oder auch nur zu erhalten.

Ein Gericht in London hat den früheren Tennisprofi Boris Becker für zahlungsunfähig erklärt, wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtete. Die zuständige Justizbeamtin sei „mit Bedauern“ zu dem Schluss gekommen, dass es an glaubwürdigen Nachweisen dafür fehle, dass Becker seine „erheblichen“ Schulden bald zurückzahlen könne. Einen weiteren Aufschub um 28 Tage lehnte sie demnach ab. Boris Becker dementierte die Berichte – er sei nicht pleite. Gerüchte darüber, dass er erhebliche finanzielle Probleme hat, gibt es jedoch seit Jahren. Und er wäre nicht der einzige Spitzensportler, dem es so ergeht.

Viele Ex-Spitzensportler mit finanziellen Problemen

Viele Profisportler, die – so wie Boris Becker – in ihrer Karriere oft Millionen verdienten, mussten einige Jahre nach dem Ende ihrer Karriere Insolvenz anmelden: Claudia Kohde-Kilsch war neben Steffi Graf der deutsche Tennisstar der 80er Jahre bei den Frauen und gewann 1987 in Wimbledon im Doppel. Sie verdiente rund 2 Mio. Euro an Preisgeldern, die ihr Stiefvater verwaltete. Als ihre Karriere zu Ende ging, musste sie 1999 erkennen, dass nichts mehr davon übrig war. Sie prozessierte jahrelang gegen ihren Stiefvater, der jedoch 2004 verstarb. Danach scheiterte sie geschäftlich mit einem Musikverlag, und 2011 meldete sie Privatinsolvenz an. In einem Zeitungsinterview sagte sie: „Ich bekomme Kindergeld und Unterhalt und arbeite seit einigen Monaten für eine Immobilienfirma. Für die Miete reicht es, und ich hoffe, dass ich so wieder auf die Beine komme, langsam.“ Heute engagiert sie sich übrigens für die Partei „Die Linke“, kandidierte für den Bundestag und wurde für die Linkspartei in den Stadtrat von Saarbrücken gewählt. Dort kann sie dann gegen Reiche und Millionäre wettern, zu denen sie inzwischen ja nicht mehr gehören muss.
Der Fall des Tennisstars ist keine Ausnahme. Drei von fünf Profis der NBA (National Basketball League der USA) sind fünf Jahre nach ihrem Karriereende pleite. Und das trotz eines Durchschnittsverdienstes von 5 Mio. Dollar jährlich! Mike Tyson, einst einer der erfolgreichsten Profiboxer der Welt, hatte sich durch einen exzessiven Lebensstil und Drogenkonsum ruiniert. Seine Schulden wurden im Jahr 2012 auf rund 30 Mio. Dollar geschätzt.

In den 1980er Jahren verhob sich die halbe Mannschaft von Eintracht Frankfurt mit Steuersparmodellen im Immobiliensegment. Dass sich Prominente mit Fehlinvestitionen in geschlossene Fonds oder in Steuersparmodelle verkalkulierten, ist keine Seltenheit. Der ehemalige Fußball-Bundesligatrainer Werner Lorant ging pleite, weil er Immobilien in Ostdeutschland kaufte, mit denen er zwar zunächst Steuern sparen konnte, die sich aber am Ende als Fehlinvestitionen erwiesen. Die „Augsburger Allgemeine“ berichtete am 25. November 2011: „Lorant, der in seiner Karriere als Profi (u.a. 1981 Uefa-Pokalsieger mit Eintracht Frankfurt) und hinterher als Trainier Millionen verdient haben muss, ist ruiniert. Sein luxuriöses Haus in Oberdorfen bei München wurde zwangsversteigert.“ Danach lebte er Zeitungsberichten zufolge abgeschieden auf einem Campingplatz am Waginger See in Oberbayern. „Der Inhaber, ein bekennender Löwen-Fan, hatte Lorant kostenlos Asyl gegeben.“ Seit einiger Zeit lebt Lorant auf Mallorca, in den Sommermonaten aber in Waging am See. Dort gibt er Trainingsstunden für Kinder.

Auch andere Stars haben Probleme mit Geld

40 Millionen verkaufte Schallplatten, mehrere Grammy-Auszeichnungen und weltweite Erfolge – Toni Braxton war eine der erfolgreichsten amerikanischen Sängerinnen. Doch 2010 musste sie bereits das zweite Mal Privatinsolvenz anmelden. Ihre Schulden beliefen sich auf bis zu 50 Mio. Dollar. Nur einen kleinen Teil der Schulden konnte sie zurückzahlen, der Rest wurde ihr von den Gläubigern erlassen. Mitte 2013 galt sie als schuldenfrei, und ihre Reality-Show „Braxton Familiy Values“ spülte wieder Geld in ihre Kassen. Offenbar fühlte sie sich wieder reich genug, um damit gleich ein luxuriöses Anwesen für 3 Mio. Dollar zu kaufen. Ob sie aus ihren Fehlern gelernt hat?

Der – bisher – glückliche Ausgang ist eher untypisch, aber die vorangegangene Insolvenz des Popstars ist kein Einzelfall. Zahlreiche Sänger und Popstars teilten und teilen dieses Schicksal. Michael Jackson, der „King of Pop“, stand am Ende seiner Karriere mit 400 Mio. Dollar in der Kreide, die legendäre Sängerin Dionne Warwick musste Insolvenz anmelden, und die weltberühmte Soul-Diva Whitney Houston hinterließ bei ihrem Tod im Jahr 2012 4 Mio. Dollar Schulden.

Ähnlich erging es dem Schlagerstar Matthias Reim (sein Hit „Verdammt ich lieb dich“ wurde 1,4 Mio. Mal verkauft). Reim hatte sich laut Presseberichten nicht um seine Finanzen gekümmert, sondern alle finanziellen Angelegenheiten in andere Hände gegeben. 2006 musste auch er Insolvenz anmelden. Insgesamt 15 Mio. Euro Schulden hatten sich bei ihm aufgebaut. Er hatte in Ostdeutschland in Immobilien, Beteiligungen und Geschäfte investiert. Doch auch er konnte sich schließlich aus den Schulden befreien, wie der „Stern“ im November 2014 berichtete: „Er besitzt ein Tonstudio und kletterte sogar musikalisch wieder an die Spitze.“

Reich bleiben ist schwerer als reich zu werden

Diese Geschichten sind keine Ausnahme; sie sind nur die Spitze des Eisberges. Bekannt wurden sie, weil die Betroffenen als Prominente im Blickfeld der Medien standen. Ihr Schicksal steht jedoch für Abertausende anderer Menschen, die beispielsweise durch Erbschaften, einen Lottogewinn oder vorübergehende berufliche Erfolge zu viel Geld kamen und es dann wieder verloren. Was viele Menschen nicht wissen: Reich bleiben ist oft schwerer, als reich zu werden. Oft verfügen Menschen, die durch Sport oder im Showbusiness Millionen verdienen, nicht über die mentalen Voraussetzungen, die notwendig sind, ihr Vermögen zu vermehren oder auch nur zu erhalten.


Die Beispiele stammen aus dem Buch von Dr.Dr. Rainer Zitelmann: Reich werden und bleiben. Leseproben und Pressestimmen finden Sie hier.

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28 Kommentare

  1. Recht wenig Inhalt für einen Artikel dieser Länge. Bevor man sich mit Halbwissen um die Investitionen von Sportler her macht, sollte man evtl. zunächst die Begriffe pleite und zahlungsunfähig voneinander abgrenzen. Wenn Becker im aktuell verhandelten Fall zahlungsunfähig ist heißt dies nicht, dass er pleite ist, da er noch weitere Anlagen und Reserven haben sollte.

    „Drei von fünf Profis der NBA (National Basketball League der USA) sind fünf Jahre nach ihrem Karriereende pleite. Und das trotz eines Durchschnittsverdienstes von 5 Mio. Dollar jährlich!“

    Dieser Abschnitt setzt der Unwissenheit die Krone auf.
    Die Grundaussage stammt von der SI und ist ca. 10 Jahre alt. Das Durchschnittsgehalt ist nicht 5 Mio. $, sondern 6.4 Mio. $ (Median: 3.8 Mio. $). Verschwiegen wird, dass in der Statistik sämtliche Spieler, inkl aller Kurzzeitverträge, gelistet sind, d.h. deren Verdienst sich auf <100k $ belaufen, was natürlich nicht ausreicht für ein ganzes Leben. Verschwiegen wird zudem, dass Spieler die länger in der Liga waren eine am Verdienst angelehntes Rente von der Liga erhalten, es also quasi nach längerer Zugehörigkeit unmöglich wird pleite zu gehen.

    • Warum BB nach einer bemerkenwerten Karriere hohe Schulden hat und anscheinend diese Schulden nicht pflichtgemaess bezahlen kann ist seine Privatsache! Es gilt aber, Bescheidenheit und Soliditaet koennen niemanden schaden.
      Massgebend ist nur wie britische Justiz seine finanzielle Lage beurteilt, offensichtlich nicht sehr rosig.

  2. Wie kann jemand wie Michael Jackson 400 Mio Schulden ansammeln? Wie geht das praktisch? Wer leiht dem noch Geld oder liefert auf Rechnung? Da müssen die Gläubiger ja noch dümmer sein als der Schuldner. Jede Durchschnittsexistenz mit negativer Kreditwürdigkeit bekommt von der Bank keinen Cent mehr oder einen Vertrag bei einem Pay-Tv-Anbieter. Letzteres wäre auch sinnlos, da ihm längst der Strom abgeklemmt worden wäre.

  3. Pleite hin, Pleite her, Boris wird immer unser „Bobele“ bleiben. Auch Kohl habe ich verziehen -wegen des Euro-, als ich hier erfuhr, wie schlecht er in der Schule in Mathe war.

  4. Viele Menschen können nicht besonders gut mit Geld umgehen. Warum sollte das ausgerechnet bei guten Sportlern oder anderen Prominenten anders sein?

    Wenn ein Matheprof. plötzlich insolvent wäre würde es mich wundern, wenn andere insolvent werden ganz sicher nicht.
    Ob nun der „kleine“ Mann sein weniges Geld mit dubiosen Handyverträgen verplempert, oder durch Onlinecasinos verzockt, oder per Onlinekauf in die Schulden kommt, oder ein Reicher im richtigen Casino, mit Immobilienkäufen und dergleichen – der Unterschied ist doch nur die Höhe der Zahl, das System ist das Gleiche 🙂

  5. Merkel, übernehmen Sie und retten Sie einen Sportler, dem die Welt bis ans Ende ihres Klimas die spannendsten Tennis-Matches zu verdanken hat! Außerdem hat er sich bis in Besenkammern hinein erfolgreich um den Fortbestand des deutschen Rentensystems abgerackert. An alle: Rettet Bobele!

  6. Ja, so ist es. Manchmal sind es die „Berater“, die so gut an ihrem Klienten verdienen, dass am Ende das Geld alle ist. Aber es gibt vermutlich auch viele Fälle, in denen den gutwilligen Beratern, also denen, denen das Wohl ihres Klienten wirklich am Herzen liegt, es nicht gelingt, ihren Klienten in seiner euphorischen Ausgabefreude und seinem Leichtsinn einzufangen.

    Aber vielleicht ist ja ein Leben, das in einem turbulenten Bogen von bescheiden-prassend-bescheiden verbracht wird, besser als eines auf höherem, aber wegen seiner Stetigkeit auch etwas langweiligem Wohlstand. Und: wer auf langweiligem, höherem Wohlstand lebt, muss sich selbst beschäftigen können. Das kann nicht jeder.

  7. Herrnstein und Murray haben schon in den neunziger Jahren in „The Bell Curve“ darauf hingewiesen, dass es einen engen Zusammenhang zwischen Intelligenz und Wohlstand bzw. Reichtum gibt. Der ist bedeutend stärker als soziale Herkunft oder andere Faktoren. D.h., dass es statistisch gesehen schlimmer ist, als blöder Reicher, denn als gescheiter Armer geboren zu werden (natürlich alles in Maßen – falls Prinz Charles stark unterbelichtet wäre, wird er es immer noch nicht bis zur Armut schaffen). Klar, dass jemand der für das Treffen eines Balles oder einer Filzkugel bezahlt wird, da möglicherweise schlechte Karten hat. Unsere Vergottung der Sportler bringt bei vielen „Normalos“ den verzweifelten Wunsch heraus, auch ohne viel Hirn stinkreich zu werden.

  8. Viel Geld scheint eher ein Problem als ein Segen zu sein. Dafür braucht es eine besondere charakterliche Ausrüstung, damit der Reichtum sich nicht gegen den Besitzer wendet.

  9. Wenn ein Gericht jemanden für zahlungsunfähig erklärt, heißt das noch lange nicht, das dem auch so ist. Das ist lediglich eine Gerichtsentscheidung, die, wie in diesem Fall, aufgrund fehlender Unterlagen oder Nachweise getroffen wurde.
    Der Gerichtsentscheid macht jedoch weitergehende Maßnahmen der Gläubiger möglich, was damit wohl auch bezweckt werden soll!
    Ob Becker tatsächlich pleite ist, wird sich herausstellen, wenn die jetzt geforderte Vermögensaufstellung geliefert wird, entweder von Becker selbst oder einem vom Gericht beauftragten Gutachter.

    • Teure Frauen, verwöhnte Kinder – da geht schon was weg. Und zwar monatlich mehr als das Jahresgehalt eines Durchschnittsbürgers.

      Da schmilzt das Geld wie Biberfett in der Bratpfanne.

    • Gerichte bedienen sowieso nicht die Welt, sondern das Land, in dem sie zuständig sind.

      Wenn jemand hier verklagt wird, er sich nicht kümmert und alles einfach laufen läßt, kann es auch zum Insolvenzantrag/verfahren kommen, währenddessen derjenige in Dubai steinreich ist und prima lebt.

      Die Aussagekraft solcher Schlagzeilen sind mit ziemlich vielen Vorbehalten zu versehen.

  10. Arm wird, wer es sich nicht leisten kann ehrlich seine Steuern zu bezahlen. Wer seine Anlagemöglichkeiten nur auf Steuervermeidung ausrichtet, trifft regelmäßig falsche Anlageentscheidungen. Stecke dein Geld nicht in Geschäftsideen die du nicht verstehst. Jeder Aktienkauf bringt meist mehr Rendite ein.

    Das schwierigste Problem von Menschen die schnell Reich geworden sind, seinen Lebensstandard, langfristig, nur an die Erträge des Vermögens anzupassen. Ein protziges Auto zu fahren ist nicht das Problem, aber sich eine protzige Immobilie zu kaufen, möglichst im Millionenbereich, wird fast immer zu einem, denn Immobilien bringen kein Geld ein sondern kosten nur Geld. Die Immobilie wurde ja nicht gekauft um sie später teurer weiter zu verkaufen. Kurz gesagt, alle Investitionen welche nur getätigt werden, um das eigene Ego zu befriedigen, führen meist in die vorherige Armut!

    Wer Anlagetipps braucht kann mich ja mal fragen, kostet nix.

    • Ich bin interessiert weil ich überlege, was man angesichts der Entwicklung in Deutschland machen soll.
      Mir hat jemand geraten, ich soll „in Cryptowährung machen“. Andere sagen Aktien. Andere sagen Gold wei man das mitnehmen kann und es immer einen Wert hat. Andere sagen, Immobilien weil Menschen immer wohnen müssen.
      Ich bin etwas ratlos. Ich weiß aber dass Geld auf der Bank bei steigender Inflation und Nullzinsen nicht klug sein kann.

  11. Achja….das Bobbele….

    Der Mann hat immer gutes Tennis gespielt und wohl nicht nur mich dadurch lange und gut unterhalten.
    Das man dafür seinerzeit Millionen bekam, hat den Bengel damals nicht gestört.
    Aber, und das ist der Punkt, es war für ihn nicht die Bedingung für seinen sportlichen Einsatz.
    Wieso lastet man ihm das heute an?

    Wenn dagegen einer gezielt reich werden will, wird er Kaufmann.
    Tennis, Geträller und Gekicke sind da sehr unzuverlässig, weil man an seinen eigenen Begabungen nur schwer feilen kann und diese im Normalfall auf diesen Gebieten auch schlicht komplett fehlen.

    Und wenn ein Kaufmann einmal Geld in den Fingern hat, gibt er es nicht mehr her.
    DIE Voraussetzung für steigenden Wohlstand.
    So hat es mein Schwiegervater geschafft, der, obwohl längst bar aller finanziellen Sorgen, immer den Satz auf den Lippen hatte: „…wir habens nicht vom Geben…!“

    In Ihrem Beitrag, Herr Zitelmann, rühren sie diese beiden völlig konträren Charaktertypen einfach zusammen.
    Unzulässig, wie ich finde.
    Denn Prominente kommen eher ungeplant an ihr Vermögen und sind sich über die Möglichkeiten und Risiken, die der Besitz von viel Geld mit sich bringen, in den seltensten Fällen bewußt.

    Dazu passen vielleicht noch zwei Statements von mir.

    Das eine besagt, daß, wenn man allen Menschen auf der Welt, ob arm oder reich, das Geld abnehmen und durch die Zahl der Köpfe teilen und dann jedem die gleiche Summe zukommen lassen würde, nach höchstens zehn Jahren exakt die gleichen Leute reich und die gleichen Leute arm wären.
    Reichtum hat was mit dem Charakter zu tun.

    Das zweite besagt, daß ich noch nie von einem Fall gehört habe, wo jemand in einem politischen Amt trotz allergrößter Unfähigkeit oder krimineller Energie arm geworden wäre.
    Hundertausenden von hart arbeitenden Selbständigen wird durch nur eine einzige unglückliche falsche Entscheidung nach Jahrzehnten erfolgreicher Arbeit finanziell das Genick gebrochen, aber kann mir jemand nur ein Beispiel aus der Politik nennen, wo ein Amtsinhaber ärmer aus dem Amt kommt, als er hereingegangen ist?

  12. Leider verharrt der Artikel oberflächlich in der Beschreibung welche bekannten Sportler und Popikonen insolvent gegangen sind. Das kann ich unterhaltsamer auch bei Klatschblättern wie Gala & Co. erfahren. Ich hätte jetzt erwarten dass der Autor mehr in die Tiefe geht und dem interessierten Leser erläutert warum es nach seiner These denn schwerer sei reich zu bleiben als reich zu werden. Das Phänomen „Neureich“ hat ja ebendiesen Geschmack des erst finanziell enthusiastisch über die Stränge schlagenden, um dann plötzlich, pleite, hart in der Realität aufzuschlagen. Der psychologische Hintergrund, die Mechanismen dahinter, vielleicht garniert mit dem Gegenbeispiel „eines Menschen mit altem Geld“ und seinem vielleicht typischen Umgang mit demselben hätten mich sehr interessiert.
    Vielleicht können Sie da noch mal inhaltlich nachlegen.

  13. Am Heftigsten finde ich ja Mike Tyson, denn der hat ca. 300 Millionen Dollar verdient. Das ist so viel Geld, dass man wirklich selten dämlich sein muss, um das „durchzubringen“. Tyson hat das aber „geschafft“.

    • Wo so viel Geld ist, gibt es auch immer genug Freunde und Berater. Die bringen das dann problemlos unter die Leute und in die eigenen Taschen.

  14. …..und warum sollte ich mir das Buch dieses Herrn Dr.Dr. Zitelmann kaufen? Um zu erfahren was eigentlich jeder schon weiß? Minus mal Minus ergibt nur in der Mathematik ein Plus. Fazit ist, mehr ausgeben als einnehmen geht in der Realität auf Dauer nicht, ist doch keine höhere Mathematik sondern ein Naturgesetz

    Ehrlich gesagt ist es mir auch relativ wurscht welcher dieser mediengehypten Figuren Pleite geht, oder ist, oder gehen wird.

    • Auch im echten Leben sind weniger, also minus, Schulden, auch minus, mehr Nettovermögen, also plus.
      Mathematik ist überall unbestechlich, nur in der Politik generell verboten.

  15. Bei Fussballspielern gibt es sehr viele Beispiele u. dies seit Jahrzehnten. Außnahmen gibt es heute evtl. mehr durch eine andere Mentalität, siehe z.B. Leute wie Lahm, der ganau weiß, was er will. Im Pop-Rock Bereich gibt es ebenso die tollsten Beispiele, eines war der Anfang d. 90er Jahre verstorbene (verbrannt im Schlaf in seiner Wohnung) Rock Sänger und Gitarrist u.a Small Faces, Faces oder Humble Pie, Steve Mariott, d. teilweise in einem kleinen Zimmer d. Wohnung seiner Schwester in UK wohnte, aber man weiß auch von dem schon verstorbenen Roy Black ähnliches……., es gäbe aus allen Promi Bereichen noch viele Beispiele zu aufzuzählen oder zu nennen…
    Tja das Geld…..hat man keines ist es schlecht, hat man viel davon, ist es auch schlecht….

  16. Wo ein großer Haufen ist, sind auch immer viele Fliegen, die den Haufen zusehens kleiner werden lassen.
    Es gibt aber eine Ausnahme. In der Politik – der große Haufen der Steuereinnahmen. An dem bedienen sich ganz bestimmte Personen. Ob im EU Parlament die Sitzungsgelder kassiert werden obwohl mit Abwesenheit geglänzt wird oder bei uns mit den verfassungswidrigen Funktionszulagen, die sich die Politiker dennoch dreist einstecken – und der Haufen wird nicht kleiner. Mit der Vetternwirtschaft von Herrn Schulz kommt es schon einmal zu einer Rüge aus Brüssel, aber der Haufen wird nicht kleiner und die Pleite ist weit. Vielleicht wechselt Herr Becker in die Politik. Ob Sportler oder Musikmanagerinnen für alle offen – und der Haufen wird nicht kleiner. Hier hält der Staat das Geld zusammen und wenn er sich überschuldet. Von Pleite weit und breit nichts zu sehen.

    Herr Becker ist nur nach der Auffassung eines englichen Gerichts Pleite. Das ist Schall und Rauch. Die Auffassung, dass viele hier nicht wissen wie alt sie sind, wo sie her kommen und ihren Ausweis gar nicht bei haben aber das Smatphone, ist auch Schall und Rauch. Verträge? Frau Bundeskanzlerin – Maastricht, Dublin? Alles Schall und Rauch. Wieso soll man da einenm Gericht noch Glauben schenken?

  17. Bei Beckers Geldproblemen spielen wohl auch die Frauen eine Rolle, die er immer üppig aushalten musste. Schon als er sich von Barbara Becker trennte, gestand Boris, dass sie Probleme hätte, im Monat mit 25.000 DM über die Runden zu kommen. Meistens stand sie in der dritten Woche wieder auf der Matte, um Nachschub zu fordern. Boris‘ Mahnung an Barabara, er hätte Wimbledon nur dreimal gewonnen und nicht zehnmal, blieb unerhört. Die Nachfolgerinnen von Barabara waren nicht bescheidener. Nun ist er pleite. Er ist halt kein Dieter Bohlen, der mit Geld umgehen und die Frauen in die Schranken weisen kann.

    • Er tut mir nicht leid, er hat aber auch die falsche Frau damals geheiratet, die selbst soweit ich mich erinnere wenig hatte, materiell. Dann geht es mal so…..

  18. Völlig richtig!

    Das Grundproblem haben im kleineren Maßstab auch viele Nicht-Prominente, kurzfristig Erfolgreiche „des schnellen Geldes“

    Wer eine Zeit lang erfolgreich Versicherungen verkauft hat und überdurchschnittlich verdiente, wenn Börsenblasen o.ä. bei Amateuren schnell aber kurz zu Reichtum führen oder sogar „erfolgreiche“ Kriminelle, allen voran Drogenhändler oder andere OK-Größen, sie alle scheitern sehr oft an diesem Mechanismus.

    Fragwürdige Investitionen, Vertrauen in fragwürdige Berater oder Freunde oder Verwandte, kein taugliches Controlling, Coaching, 4-Augen-Prinzip, aufgeblähte Fixkostenstrukturen bei wenig nachhaltigen Einkünften, der typische, autosuggestive Traum davon, daß es ewig so „geil“ weiterlaufen werde, man König der Meere sei, weil man es bereits einmal allen gezeigt hat etc.

    Dazu noch die üblichen Verdächtigen persönlicher Labilität, Trennungen, Scheidungen, Trinken, Drogen, sonstiger Übermaß und schwups, ist der Cocktail des Niederganges angerührt, das Ende absehbar.

    Calvinisten würden prinzipiell sagen, „ist doch klar, daß sowas von sowas kommt“, altes Geld würde schmunzeln, weil diese Fehler Gottseidank schon Vorfahren gemacht haben und für eine Konsolidierung genug verblieb oder durch günstige Partien vor dem Traualtar repariert wurden und viele Habenichts hätten diese Sorgen gerne mal für ein paar Jahre.

    Alles sehr menschlich, kein Grund zur Häme.
    Auch „altes Geld“ hat schon phantastische Pleiten hingelegt.
    Der Faktor Mensch ist meistens der Dreh- und Angelpunkt.
    Wer sich zur rechten Zeit ein halbwegs stabiles Sicherheitsnetz aufbaut, seine Egomacken (mit oder ohne professionelle Hilfe) halbwegs im Zaun halten kann, wird noch die besten Chancen haben, Wohlstand oder Reichtum zu erhalten.

  19. War der Boris nicht unlängst bei der Show “ Rares für Bares “ und hat dort versucht, für 20000 Euro einen Tennisschläger für einen guten Zweck zu verscheuern ? 10000 Euro sind es dann geworden. Seine “ Wäschekammernummer “ soll ihm ja einmalig 5 Millionen Euro und ein Haus gekostet haben. Ausserdem 5100 Euro Unterhalt monatlich. Ein Besuch in einem entsprechenden Etablissement wäre ungleich billiger geworden.
    So etwas bestärkt mich in meiner Annahme, das Leistungssport nicht unbedingt der geistigen Gesundheit förderlich wäre. Wie ich der Presse entnehmen konnte, musste sich Boris bereits eine neue Hüfte einsetzen lassen. Zum körperlichen Verfall kommt nun der Finanzielle dazu. Wie besagt eine schöne Lebensweisheit:

    “ In der ersten Hälfte des Lebens ruinieren wir unsere Gesundheit, um viel Geld zu verdienen. Und in der zweiten Hälfte geben wird das wieder aus, um unsere Gesundheit wiederherzustellen. “

    Willkommen im wahren Leben, Boris.

  20. Die Mutter, bzw. der Vater aller Sportlerinsolvenzen, George Best, bekannte freimütig: „Ich habe viel Geld für Alkohol, Autos und Frauen ausgegeben, Den Rest habe ich einfach verprasst.“ – Wenigstens hatte er den Mumm, seine Pleite nicht auf „Berater“ abzuschieben.

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